vom 11. Juli 2013 [PDF, 2.00 MB] - Glattfelden
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Nr. 14, <strong>11.</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> Seite 3<br />
«Verliert eine Gesellschaft an<br />
Wert, wenn das Handwerk irgendwie<br />
verloren geht?» Dies<br />
fragt eine Leserin den Psychoanalytiker,<br />
der in meiner Tageszeitung<br />
allwöchentlich Fragen<br />
zur Philosophie des Alltagslebens<br />
beantwortet. Seine Stellungnahme<br />
ist ziemlich komplex und<br />
mündet in die unsichere Aussage,<br />
ein Untergang des Handwerks sei<br />
kaum denkbar.<br />
Handwerk<br />
Die eingangs erwähnte Befürchtung<br />
beschäftigt mich seit Jahren<br />
und löst bei mir eine Flut von Gedankengängen<br />
aus. Zwei Teilfragen<br />
müssten geklärt werden: A)<br />
Geht das Handwerk wirklich verloren?<br />
B) Wenn ja, ist das ein<br />
Werteverlust?<br />
Zu A: Vor Jahren hatten viele<br />
Oberstufenschüler zu Hause<br />
Werkzeuge oder gar eine Werkbank.<br />
Manchmal fragten sie, ob<br />
sie am Mittwochnachmittag die<br />
Schulwerkstatt benutzen dürften.<br />
Letzteres war mir seit 1990 nicht<br />
mehr passiert. – Die Motivation<br />
von Schulabgängern, einen handwerklichen<br />
Beruf zu erlernen,<br />
sinkt stetig. – Schuhreparaturen<br />
oder Näharbeiten werden als<br />
Broterwerb – wenn überhaupt –<br />
nur noch von Immigranten/-innen<br />
gemacht. Umgekehrt werden<br />
heute Berufe wieder erlernt und<br />
ausgeübt, die vor einigen Jahren<br />
totgeweiht schienen: Es braucht<br />
wieder Hufschmiede für die Freizeitpferde<br />
und Küfer u.a. für den<br />
Innenausbau von Bars.<br />
Zu B: Es gibt auch bereits<br />
Wagner, die ihre Produkte zu Dekorationszwecken<br />
verkaufen. Andererseits<br />
sähe ich keinen Werteverlust,<br />
wenn dereinst niemand<br />
mehr ein eisenbereiftes Rad aus<br />
Holz herstellen könnte. Wenn<br />
niemand mehr Holzräder braucht,<br />
weil es längst bessere gibt, dann<br />
ist für das Holzrad einfach die<br />
Zeit abgelaufen. Jedoch – je<br />
schneller die Technik unseren<br />
Alltag verändert, desto mehr beginnen<br />
wir, die Schönheit früherer<br />
Gebrauchsgegenstände zu<br />
entdecken. Vielleicht stirbt drum<br />
das Handwerk nie aus.<br />
Christian Ulrich<br />
Sturmschäden grösser als angenommen<br />
Der Hagelsturm <strong>vom</strong><br />
18. Juni hat in unserer<br />
Gemeinde relativ geringen<br />
Schaden angerichtet.<br />
Für die Familie Sütterlin<br />
an der Hermigasse<br />
war der Sturm aber eine<br />
Katastrophe.<br />
Bruno Meier<br />
Wie die Schmutzspuren beweisen, stand das Wasser im Luftschutzkeller<br />
160 Zentimeter hoch.<br />
Bild zvg<br />
Wie wir in der letzten Ausgabe<br />
berichtet haben, verzeichnete<br />
man nach dem Hagelsturm <strong>vom</strong><br />
18. Juni in unserer Gemeinde eine<br />
relativ glimpfliche Schadensbilanz.<br />
Diese Aussage bezog sich<br />
natürlich im direkten Vergleich<br />
mit den Schäden, die der Sturm<br />
in der Ostschweiz angerichtet<br />
hatte. Für die an der Hermigasse<br />
wohnhaften Familie Sütterlin war<br />
das Unwetter allerdings die<br />
reinste Katastrophe. Weil die Abwasserschächte<br />
an der Wölflishalden-<br />
und der Sandfuristrasse<br />
das viele Wasser nicht mehr<br />
schlucken konnten, floss die dreckige<br />
Flut durch ihren Garten<br />
und via Lichtschächte in den Keller.<br />
Innerhalb von Minuten stand<br />
das Wasser im Luftschutzkeller<br />
1,6 Meter hoch und ergoss sich<br />
anschliessend in die anderen Kellerräume.<br />
Der dadurch angerichtete<br />
Schaden ist enorm, wie Heinz<br />
Sütterlin gegenüber dem «Glattfelder»<br />
betätigte. Allein die Schäden<br />
am Gebäude beziffern sich<br />
gegen 30 000 Franken. Dazu<br />
kommen noch die Kosten des<br />
zerstörten Mobiliars sowie der<br />
Geräte wie Waschmaschine, Tiefkühler<br />
und Heizung.<br />
Bereits das zweite Mal<br />
Für die geschädigte Familie ist<br />
dies der zweite grosse Schadenfall<br />
durch eindringendes Wasser.<br />
Eine ähnliche Flut ergoss sich<br />
nämlich bereits bei einem Unwetter<br />
im Jahre 2006 in ihren Keller.<br />
Damals richtete das Wasser einen<br />
Schaden von 90 000 Franken<br />
an. Die Eigenheimbesitzer können<br />
deshalb nicht ganz nachvollziehen,<br />
dass das Problem mit den<br />
Abwasserschächten seitens der<br />
Gemeinde bisher noch nicht optimiert<br />
worden ist. Dies umso<br />
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Das Flohmi-Team:<br />
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mehr, da die Gebäudeversicherung<br />
bereits angekündigt hat, sie<br />
werde die Schäden bei der nächsten<br />
Überschwemmung nicht mehr<br />
übernehmen. Der Geschädigte<br />
sieht deshalb als einzige Lösung,<br />
seinen Garten mit hohen Stellriemen<br />
abzusichern. Dabei zählt er<br />
allerdings auf die Kompromissbereitschaft<br />
der Behörden und<br />
hofft, dass sich die Gemeinde an<br />
den zu erwartenden Kosten für<br />
diese Wassersperre beteiligen<br />
wird.<br />
Wie Heinz Sütterlin abschliessend<br />
betonte, seien Schäden und<br />
Kosten nur die eine Seite dieser<br />
privaten Katastrophe. «Genau so<br />
ärgerlich und unangenehm bei<br />
einem solchen Ereignis ist auch<br />
das Chaos im Haus und die mühselige<br />
Aufräumarbeit», sagte er.<br />
Foto: Archiv