HBB-NR. 87.pdf - Der Bote
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Hörselberg-<strong>Bote</strong> Nr. 87 / 2011<br />
Nun gelangen wir auf das Gelände des Klosterparkes<br />
Reinhardsbrunn. Bis 2007 bildeten Reinhardsbrunn<br />
und Friedrichroda die Verwaltungsgemeinschaft<br />
(VG) Reinhardsbrunn. Heute gehören<br />
neben dem Ortsteil Reinhardsbrunn auch die Ortschaften<br />
Finsterbergen und Ernstroda zur Stadt<br />
Friedrichroda. Parallel zum Badewasser existierten<br />
bis vor kurzem noch ein Kneipp-Tretpfad sowie<br />
ein Steg und eine als Tretbecken ausgebaute<br />
Furt. An dieser Stelle soll zu Zeiten des Benediktinerklosters<br />
(um 1085-1525) ebenfalls eine Furt<br />
gewesen sein, wo die Mönche die Uferseite fußläufig<br />
wechseln konnten. Doch diese Bauwerke<br />
Das neogotische Schloss Reinhardsbrunn ist<br />
seit vielen Jahren in einen Dornröschenschlaf<br />
gefallen.<br />
sind alle Geschichte. <strong>Der</strong> neue Eigentümer des<br />
Grundstücks hat sie im Zuge seiner Bautätigkeit<br />
zu einem Tourismus- und Fitnesszentrum entfernen<br />
lassen sowie starke Eingriffe im Bachbett<br />
vorgenommen. Seine Besitzgrenze geht bis hinter<br />
das ehemalige Feuerlöschbecken und schließt<br />
auch die Radfahrerkapelle und den Kräutergarten<br />
sowie die Modelle des Klosters und der Schauenburg<br />
mit ein, so dass diese nun schwer zugänglich<br />
sind.<br />
Das Gelände beherbergte in der DDR das zentrale<br />
Pionierlager der VVB Kali „Georgij Dimitroff“;<br />
die Gebäude im oberen Teil gehörten zum VEB<br />
Reinhardsbrunner Teiche - Die neue Natursteinbrücke<br />
über dem Bade wasser lädt zum Verweilen<br />
am Gondelteich ein.<br />
Traktorenwerk Gotha. Nach 1990 hatte die Ev.-<br />
Luth. Kirche in Thüringen das Evangelische Stift<br />
mit Ländlicher Heimvolkshochschule und später<br />
den Klosterpark als Fortbildungs- und Begegnungsstätte<br />
etabliert. Aus den ehemaligen Ferienlagern<br />
sind solche Projekte, wie Neue Arbeit auf<br />
dem Lande in Thüringen (NALIT), Forum Westthüringen,<br />
Evangelische Erwachsenenbildung,<br />
Jugendhaus, Gesundheitszentrum, Modellprojekt<br />
Kloster Reinhardsbrunn, Pfad der Sinne, Lehmmanufaktur,<br />
Schlossparkführungen, Burgenfahrten,<br />
Pilgerwege in Europa und andere Aktivitäten<br />
hervorgegangen. Weitere zwischenzeitliche Nutzungen,<br />
wie das Internat des Spezialgymnasiums<br />
für Sprachen Schnepfenthal (2001) oder das Heim<br />
für Spätaussiedlerfamilien waren ebenfalls nicht<br />
von Dauer. Grundstücke und Immobilien wurden<br />
von der Kirche geteilt veräußert und ihre Zukunft<br />
ist ungewiss.<br />
<strong>Der</strong> Tragödie erster Teil<br />
Das Trauerspiel des nahen Schlosses Reinhardsbrunn<br />
lässt grüßen! Wie sich doch die Bilder<br />
gleichen. Nach den revolutionären Unruhen des<br />
Bauernkrieges 1525 verfiel das Kloster immer<br />
mehr, bis es vollständig abgerissen wurde. Nach<br />
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