23.12.2013 Aufrufe

Herbst 2011 - Christusgemeinde Freiburg

Herbst 2011 - Christusgemeinde Freiburg

Herbst 2011 - Christusgemeinde Freiburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4<br />

1<br />

Menschen<br />

„Er hat mich nie losgelassen“<br />

„Die Menschen, die ihm begegneten, irgendwo hielten die inne“, sagt sie<br />

über ihn. Und folgerichtig ergänzt sie: „Er hat mich nie losgelassen“.<br />

Er, das war Ernst Lange. Und sie, das ist Lotte Engelbach, seit 21 Jahren<br />

Mitglied der Auferstehungsgemeinde. Von 1955 bis 1957 besuchte<br />

sie Vorlesungen bei Ernst Lange im Burckhardthaus in Gelnhausen.<br />

Was war das Besondere an Ernst Lange<br />

als Lehrendem?<br />

Er hat in einer völlig anderen Sprache, als<br />

ich sie bis dahin kannte, über Glauben,<br />

Theologie und Bibeltexte gesprochen. Ich<br />

kannte die Texte schon von der Jugendarbeit<br />

her, aber er übersetzte sie neu, zum<br />

Beispiel den verlorenen Sohn als „die<br />

verlorenen Söhne“. Das war ein anderes<br />

Verständnis von Bibel und wir hörten daraufhin<br />

anders hin. Er hat uns die Texte<br />

so vermittelt, wie wir Glauben auch neu<br />

weitergeben konnten. Irgendwie hatte ich<br />

das Gefühl, er bringt uns auf einen neuen<br />

Weg.<br />

In was für einer Lebenssituation sind<br />

Sie Ernst Lange begegnet?<br />

Ich war 22, als ich 1955 im Burckhardthaus<br />

in Gelnhausen zu studieren begann,<br />

auch mit Anne Timpe, die sich in<br />

unserer Gemeinde engagiert. Ich wollte<br />

Gemeindehelferin – heute Gemeindediakonin<br />

– werden und war begierig zu<br />

hören, wie man Glauben neu vermitteln,<br />

Theologie neu betrachten könnte. Ernst<br />

Lange arbeitete im Burckhardthaus-Verlag.<br />

Dort gab er sehr viele Bücher heraus über<br />

Jugend- und Bibelarbeit und hat uns diese<br />

Dinge in der Vorlesung ganz praxisbezogen<br />

weitergegeben. Zum Beispiel versuchte er<br />

auch biblische Texte im Theaterspiel zu<br />

verarbeiten, um über dieses Spielen Jugend<br />

zu erreichen. So haben wir 1956 am<br />

Kirchentag in Frankfurt ein Stück von ihm<br />

aufgeführt. Ernst Lange hat mir auch noch<br />

einen anderen Blick geöffnet. In den<br />

USA war er nämlich zu einer ökumenischen<br />

Tagung eingeladen und erzählte uns<br />

begeistert davon. Ich kam aus Fulda, wo<br />

Ökumene sehr schwierig zu leben war. Und<br />

dann, nach dieser Tagung reiste er durch<br />

die USA, lernte dort Slums kennen und<br />

berichtete uns, wie kirchliche Laiengruppen<br />

dort arbeiteten. Laienarbeit in der Kirche<br />

war ihm ja ganz wichtig als Bereicherung für<br />

die Kirche. Denn Menschen aus anderen<br />

Berufen sehen die kirchliche Arbeit nochmal<br />

aus einem anderen Blickwinkel.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!