Positionspapier Agrar- und Forstpolitik - CDU Deutschlands
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9. Marktorientierung fortsetzen – am Aufschwung der Weltagrarmärkte<br />
erfolgreich teilnehmen<br />
Situation <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Deutschland <strong>und</strong> Europa gehen seit Jahren den Weg der Marktöffnung <strong>und</strong> „Entstaatlichung“<br />
der <strong>Agrar</strong>märkte. So können unsere Landwirte nicht nur die Chancen des EU-<br />
Binnenmarktes, sondern auch des Weltmarktes nutzen. Gerade die deutschen Landwirte<br />
haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, die vergleichsweise guten Boden-, Klima- <strong>und</strong><br />
Wasserverhältnisse erfolgreich zu nutzen. Zusammen mit den vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />
Wirtschaftsbereichen ist es ihnen gelungen, Marktanteile innerhalb der Europäischen Union<br />
schrittweise zu erobern <strong>und</strong> auch in vielen Drittländern kaufkräftige Nachfrage zu erschließen.<br />
Das gilt sowohl für die Fleisch-, Eier- <strong>und</strong> Milcherzeugung wie auch die Sonderkulturen<br />
bei Obst, Gemüse <strong>und</strong> Wein. Deutschland ist mit einem <strong>Agrar</strong>export von über 60<br />
Milliarden Euro viertgrößter Exporteur der Welt. Zugleich bleibt Deutschland aber Nettoimporteur,<br />
weil <strong>Agrar</strong>produkte im Wert von über 70 Milliarden Euro eingeführt werden.<br />
Südfrüchte, Tee, Kaffee, Baumwolle, aber auch Futtermittel wurden in hohem Maße aus<br />
Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländer bezogen.<br />
Vor allem die Marktöffnung bei Milch war mit erheblichen Anpassungsnotwendigkeiten<br />
für die Landwirte verb<strong>und</strong>en. Die deutschen Milcherzeuger meistern diese Herausforderung<br />
zusammen mit den ihnen verb<strong>und</strong>enen Molkereien. Mittlerweile gelingt es den<br />
Milcherzeugern wie den Ackerbauern <strong>und</strong> Veredelungsproduzenten, eine stabile wirtschaftliche<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Einkommenssituation zu erwirtschaften.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des demografischen Wandels in Deutschland werden auch in den kommenden<br />
Jahren die Absatzmöglichkeiten in Deutschland stagnieren oder sogar zurückgehen. Frei<br />
werdende Produktionsmöglichkeiten können nicht nur für Exporte genutzt werden, auch<br />
die Energie- <strong>und</strong> Rohstofferzeugung kann behutsam weiter ausgebaut werden. Auf mehr<br />
als 2,3 Millionen Hektar werden gegenwärtig Kraftstoffe, Biogas <strong>und</strong> Rohstoffe für die<br />
Wärmeerzeugung produziert. Absoluter Vorrang in der Produktion werden die Nahrungsmittel<br />
behalten. Durch die ergänzende Rohstofferzeugung können aber viele Landwirte<br />
ihre wirtschaftliche Situation verbessern <strong>und</strong> die Wertschöpfung im ländlichen Raum erhöhen.