24.12.2013 Aufrufe

Seite 371

Seite 371

Seite 371

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

keit und Zitatenfälschung zu bezichtigen. Auf beide Artikel hat Marx im „Volksstaat"<br />

geantwortet (siehe Band 18 unserer Ausgabe, S. 89-92 und 108-115). Nach dem Tode<br />

von Marx setzte Brentano seine Verleumdungen fort. Auf Brentanos Broschüre „Meine<br />

Polemik mit Karl Marx" antwortete Engels mit seiner Arbeit „ In Sachen Brentano contra<br />

Marx wegen angeblicher Zitatsfälschung" (siehe Band 22 unserer Ausgabe, S.93-185).<br />

Gegen die Auffassungen des Proudhonisten Arthur Mülberger hatte Engels in seiner<br />

Arbeit „Zur Wohnungsfrage" (siehe Band 18 unserer Ausgabe, S.209-287) polemisiert. 76<br />

Gemeint ist Edward Westermarcks Arbeit „The history of human marriage", London<br />

1891.76<br />

119 Es handelt sich um Ernest Beifort Bax' Beiträge „Der Fluch der Zivilisation" und<br />

„Menschenthum und Klasseninstinkt", Beide Artikel wurden von Victor Adler übersetzt<br />

und erschienen in der „Neuen Zeit", 11. Jg. 1892/93.2.Bd., Nr.45 und 47. 77<br />

120 Der dritte Internationale Sozialistische Arbeiterkongreß fand vom 6. bis 12. August 1893<br />

in Zürich statt. An ihm nahmen über 400 Delegierte aus 20 Ländern teil. Bei der Vorbereitung<br />

und während des Kongresses führten die Marxisten einen harten Kampf gegen<br />

die Anarchisten. Die Kongreßmehrheit bestätigte den Beschluß der Vorkonferenz (siehe<br />

Anm. 73), nur solche Organisationen zum Kongreß zuzulassen, die „die Notwendigkeit<br />

der Arbeiterorganisationen und der politischen Aktion anerkennen". Damit wurden die<br />

Versuche der Anarchisten, auf dem Kongreß Fuß zu fassen, vereitelt.<br />

Die zur politischen Taktik der Sozialdemokratie angenommene Resolution empfahl<br />

den Arbeiterorganisationen, die parlamentarischen Einrichtungen für den Kampf um die<br />

politische Macht auszunutzen. Die Resolution bezeichnete Kompromisse mit bürgerlichen<br />

Parteien unter Preisgabe der Prinzipien oder der politischen Selbständigkeit der<br />

Arbeiterorganisationen als unzulässig und stellte fest, daß der Kampf um Reformen den<br />

Endzielen der Arbeiterbewegung untergeordnet werden muß.<br />

Einen großen Raum nahm auf dem Kongreß die Frage des Verhaltens der Arbeiterklasse<br />

zum Militarismus ein. Die vom Kongreß angenommene Resolution stützte sich auf<br />

den Beschluß des Brüsseler Kongresses (siehe Anm. 132) zu dieser Frage und forderte<br />

darüber hinaus von den sozialistischen Abgeordneten, alle Militär- und Kriegskredite<br />

abzulehnen sowie für die Abrüstung und für die Abschaffung der stehenden Heere einzutreten.<br />

Der Kongreß bestätigte die Brüsseler Resolution zur Maifeier, forderte darüber<br />

hinaus jedoch, den 1. Mai zu einem Kampftag für den Weltfrieden zu gestalten.<br />

In weiteren Resolutionen verwies der Kongreß auf die Notwendigkeit, für das allgemeine<br />

Wahlrecht, den achtstündigen Arbeitstag sowie den Schutz der Arbeiterinnen<br />

einzutreten und die Landarbeiter zu organisieren. Höhepunkt des Kongresses war die<br />

Schlußansprache von Engels (siehe Band 22 unserer Ausgabe, S. 408/409), der am letzten<br />

Beratungstag in Zürich eintraf.<br />

Der Züricher Kongreß und seine Resolutionen waren ein weiterer Schritt auf dem<br />

Wege des Zusammenschlusses der internationalen Arbeiterbewegung im Kampf gegen<br />

kapitalistische Ausbeutung und die drohende Kriegsgefahr. 78 89 112 114 200 289 293 404<br />

121 Den vorliegenden Entwurf schrieb Engels auf einen Brief, den Hermann Bahr ihm am<br />

31. Mai 1893 geschickt hatte. Bahr hatte mitgeteilt, daß er für die Wiener „Deutsche<br />

Zeitung" eine internationale Umfrage über den Antisemitismus und die Judenfrage in<br />

Europa mache und bereits eine Reihe von Persönlichkeiten in Deutschland, Frankreich<br />

und Spanien interviewt habe. Er bat Engels, ihn zu empfangen und ebenfalls seine Ansicht<br />

über diese Frage darzulegen. 79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!