Gîza : Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in ...
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90 Hermaxx Jvnker.<br />
4. DIE VERWALTUNG DER<br />
8TIFTUNGSGÜTER.<br />
Die für den Toten<strong>die</strong>nst Ijestimmten Ezben<br />
treten <strong>in</strong> den älteren Mastabas nur durcli <strong>die</strong><br />
Bauern und Bäuer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung, <strong>die</strong> dem<br />
Grabherrn Pfliclitgaben und Geschenke br<strong>in</strong>gen.<br />
In den späteren Giäbern lernen wir auch den<br />
Betrieb auf <strong>die</strong>sen Gutshöfen keimen; denn alle<br />
<strong>die</strong> Darstellungen aus <strong>der</strong> Landwirtschaft, das<br />
Hacken, Pflügen und Säen, das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen des<br />
Getreides, <strong>der</strong> Fisch- und Vogelfang beziehen<br />
sich auf <strong>die</strong><br />
Stiftungsgüter. Wenn wir auch das<br />
hier Wie<strong>der</strong>gegebene auf den ganzen Gutsbesitz<br />
des Grabherrn <strong>über</strong>tragen und uns darnach e<strong>in</strong><br />
Bild <strong>von</strong> dem Leben und Treiben auf den Landgütern<br />
<strong>über</strong>haupt entwerfen dürfen, so zeigen<br />
<strong>die</strong> Beischriften doch deutlich, daß man bei den<br />
Szenen immer nur <strong>die</strong> Ezben im Auge hatte, <strong>die</strong><br />
dem Grabe z<strong>in</strong>spflichtig waren.<br />
Als oberste Verwaltungsbehörde ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong><br />
,,Verwaltungsrat des Stiftungsgutes", aber wir<br />
müssen annehmen, daß im Übrigen <strong>die</strong> Wirt.schaft<br />
hier genau so geführt wurde, wie auf den an<strong>der</strong>en<br />
Gütern, <strong>die</strong> zum Besitz <strong>der</strong> Lebenden gehörten.<br />
Von den verschiedenen Beamten und Angestellten<br />
des Gutes soll an erster Stelle e<strong>in</strong>e Klasse<br />
behandelt werden, <strong>die</strong> bei <strong>der</strong> Verwaltung e<strong>in</strong>e<br />
Hauptrolle spielt, <strong>die</strong> |, m, |®. Beiden deutschen<br />
Ägyptologen ist <strong>die</strong> tlbersetzung ,, Dorfschulze"<br />
üblich, gelegentlich auch ,,Schech", Das<br />
Wörterbuch 5, 170 <strong>über</strong>setzt<br />
|<br />
,,Herrscher, Hen<strong>von</strong>";<br />
,, alle<strong>in</strong> a. <strong>von</strong> Dorfschulzen" ; unter il 0,1:<br />
[h ,,Ortsvorstelier, Dorfschulze — auch Verwalter<br />
e<strong>in</strong>er größeren Stadt (als Titel <strong>der</strong> Gaufürsten,<br />
bei <strong>der</strong> Gauverwaltung)." — Maspero<br />
trägt <strong>in</strong> BibHotheque d'fitudes (8, S. 534) folgende<br />
Auffassung vor: ,,Nous sa<strong>von</strong>s en effet<br />
que le pharaon dans ses- courses le long du Nil.<br />
distrjbuait ä ses fideles des terres prises parmis<br />
les terres libres de son doma<strong>in</strong>e, et qui devaient<br />
leur servir ä les nourrir, eux et leur famille: ils<br />
devenaient hiqou noiiit comme le montre<br />
|<br />
l'<strong>in</strong>scription de Benihassan, et ils devraient au<br />
pharaon outre l'impot en nature, le service railitaire<br />
contre ses ennemis. Les grands seigneur.s<br />
faisaient de leur terres des liberalites analogues ä<br />
Celles qui faisait le pharaon: si certa<strong>in</strong>s de leurs<br />
doma<strong>in</strong>es etaient adm<strong>in</strong>istr^s directement par<br />
eux et cultives par leurs propres esclaves,<br />
d'autres etaient aux ma<strong>in</strong>s de petits tenanciers<br />
libres qui etaient, eux aussi, f<br />
® hiqou nouit. et<br />
qui je n'ose appeler colons de peur damener une<br />
confusion entre les donnees de la loi Roma<strong>in</strong>e et<br />
la constitution politique en Egypte". — Hier sei<br />
auch <strong>die</strong> Ansicht Pirenne's wie<strong>der</strong>gegeben, <strong>die</strong> er<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er ,,Histoire des Institutions et du Droit<br />
prive" nie<strong>der</strong>gelegt hat; Bd. III, S, 272 steht<br />
unter Organisation du grand Doma<strong>in</strong>e: ,,La<br />
grande propriete est formee au contraire de<br />
quantite de petits doma<strong>in</strong>es , doma<strong>in</strong>es<br />
sont places sous l'autorite d'employes qui dans<br />
la tombe de Ra-shepses, portaient le titre de superieur<br />
de chateau — sehedj het — ou de regent<br />
de chateau — heqa het," In se<strong>in</strong>er Anmerkung<br />
wird h<strong>in</strong>zugefügt: ,, Heqa het, regent de chateau,<br />
est le titre porte sous la III^ dynastie par les<br />
gouverneurs de ville ou d'arrondisseraent. II prlt<br />
ici le sens de directeur de doma<strong>in</strong>e ; sous la VI"<br />
dynastie on le trouvera porte par les gouverneurs<br />
territoriaux mais aussi par les chefs de service".<br />
S. 27ö <strong>über</strong>setzt er <strong>die</strong> Beischrift im Grab des<br />
Tjj : ,, Verifier le compte des gerants (heqa) par<br />
le bureau du doma<strong>in</strong>e." Dies ..gerant" f<strong>in</strong>den wir<br />
auch sonst <strong>in</strong> französisch geschriebenen Veröffentlichungen.<br />
E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gehende Beschäftigung mit dem ganzen<br />
Umfang <strong>der</strong> Frage ließ gegen<strong>über</strong> <strong>die</strong>sen Auffassungen<br />
bald erkennen, daß <strong>die</strong> Stellung <strong>der</strong><br />
hk! bisher durchaus <strong>über</strong>schätzt worden ist, es<br />
handelt sich zunächst nur um Vormänner im<br />
technischen Betrieb des Gutes, um Gutshofmeister;<br />
sie haben mit <strong>der</strong> amtlichen Verwaltung<br />
nichts zu tun, <strong>in</strong> Son<strong>der</strong>heit auch nichts mit dem<br />
Bürobetrieb. Hki-hw.t dürfte auch nicht als ,,h\-i<br />
des Gutes" <strong>in</strong> dem S<strong>in</strong>ne zu fassen .se<strong>in</strong>, daß er<br />
das Gut verwaltet, son<strong>der</strong>n als ,hk;, <strong>der</strong> zum Gut<br />
gehört"; das ist <strong>die</strong> ursprüngliche Bedeutung;<br />
<strong>der</strong> Titel wurde dann <strong>in</strong> <strong>die</strong> Verwaltung <strong>der</strong><br />
Staatsdomänen <strong>über</strong>nommen, erhielt aber hier<br />
e<strong>in</strong>en ganz an<strong>der</strong>en Inhalt, Der Beweisgang ist<br />
e<strong>in</strong> wenig umständlich, aber es mußte e<strong>in</strong>e Frage<br />
<strong>von</strong> so wesentlicher Bedeutung <strong>von</strong> allen Seiten<br />
behandelt werden.<br />
a) Wir gehen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Äußerlichkeit aus, <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Tracht <strong>der</strong> Hh. Wo uns auch immer <strong>die</strong>se<br />
Leute begegnen, f<strong>in</strong>den wir sie betont ärmUch angezogen<br />
und als H<strong>in</strong>terwäldler gekennzeichnet.<br />
Der Ägypter nahm es mit <strong>der</strong> Tracht, wie dürftig<br />
sie auch immer war, sehr genau ; <strong>die</strong> gesellschaft-