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Der Agrarmarkt von Österreich und die Ausfuhr ungarischer ... - EPA

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DER AGRARMARKT VON ÖSTERREICH 167<br />

Millionen Schilling, <strong>die</strong> ungarische 17 Millionen Pengő. 48 In Schilling je Doppelzentner<br />

betrug <strong>die</strong> Unterstützung der ungarischen Produkte zum Beispiel: für<br />

Weizen - 4,60; für Schlachtvieh - 30,24; für Schweine - 38,88; für Fische -<br />

11,52; für Schweinefett - 37,44; für geschlachtete Schweine - 63,36 <strong>und</strong> für Kleie<br />

- 14,00. In Pengő je Doppelzentner betrug <strong>die</strong> Wiederersetzung für österreichische<br />

Produkte: für Sägeholz - 1,20; für Papier - 5,80-7,50; für Baumwollstoff -<br />

66,00; für Kraftwagen - 80,00; für Sulfitzellulose - 10,30; für Natronzellulose -<br />

7,00; für jedes Paar Schuhe wurden 1,50 Pengő zurückerstattet. 49<br />

Doch <strong>die</strong>se Vereinbarung konnte dem ungarischen Agrárexport keine Hilfe leisten,<br />

da wegen der inzwischen ausgebrochenen finanziellen Krise <strong>und</strong> der eingeführten<br />

Devisenbeschränkungen keine der beiden Regierungen in der Lage war,<br />

<strong>die</strong> Summe für <strong>die</strong> Zollrückerstattungen bezahlen zu können. 50<br />

Die zunehmenden Autarkietendenzen spielten auch eine wichtige Rolle bei den<br />

Schwierigkeiten des Agrarexports (Tafel 5). 51 Den Angaben nach kann festgestellt<br />

werden, daß <strong>die</strong> weizenimportierenden Länder ihre Weizenproduktion systematisch<br />

erhöhten. <strong>Der</strong> Weizenimportbedarf Italiens <strong>und</strong> Deutschlands konnte<br />

beseitigt werden, <strong>und</strong> obwohl <strong>Österreich</strong> noch auf einen bedeutenden Weizenimport<br />

angewiesen war, ging <strong>die</strong>se Menge beträchtlich zurück. Dieselbe Tendenz ist<br />

bei dem Wiener Viehauftrieb der österreichischen Produzenten zu bemerken (Tafel<br />

6 <strong>und</strong> 7). In umgekehrtem Verhältnis zum österreichischen Schlachtvieh, dessen<br />

Anteil sich auf dem Wiener Markt zwischen 1924 <strong>und</strong> 1937 <strong>von</strong> 24,3% auf<br />

75,9% erhöhte, sank der ungarische Anteil <strong>von</strong> 29,8% auf 7,3%. Die Lage des ungarischen<br />

Schweineexports war etwas besser. Obwohl sich der österreichische<br />

Anteil am Wiener Schweinemarkt zwischen 1926 <strong>und</strong> 1935 <strong>von</strong> 0,5% auf 33% erhöhte,<br />

stieg auch der ungarische Anteil <strong>von</strong> 11,1% auf 16,8%.<br />

Die Handelsbeziehungen verringerten sich weiterhin <strong>und</strong> als im August 1931<br />

das österreichisch-ungarische Devisenclearingabkommen unterzeichnet wurde,<br />

48 Laut MAGYAR STATISZTIKAI ÉVKÖNYV [Ungarisches Statistisches Jahrbuch]. Bd. 1929, S. 172; 1935,<br />

49<br />

S. 226; 1938, S. 205 betrug der Durchschnittkurs des Pengő, aufgr<strong>und</strong> der offiziellen Preisliste der<br />

Ungarischen Nationalbank berechnet:<br />

1929 1934 1935 1938<br />

1 Pf<strong>und</strong> Sterling 27,75 19.04 16,70 16,55<br />

100 Schilling 80,34 80,45 80,45 80,45<br />

ÚJ MAGYAR KÖZPONTI LEVÉLTAR [Neues Ungarisches Zentralarchiv], BÉKELöKÉszfrÉs MEZŐGAZDA­<br />

SÁGI ANYAGA [Das landwirtschaftliche Material der Friedensvorbereitung] (im weiteren UMKL.<br />

FRJEDENSVORBERErruNG), Külkereskedelem a trianoni időszakban [Außenhandel in der Trianon-<br />

Epoche], S. 16; BúzAs S. 107.<br />

50 Für <strong>die</strong> Verbindlichkeiten der vor dem Zusammenbruch stehenden Creditanstalt garantierte <strong>die</strong><br />

österreichische Regierung <strong>und</strong> in Ungarn wurde am 17. Juli 1931 eine dreitägige Banksperre angeordnet<br />

sowie am 22. Dezember 1931 das Transfermoratorium in Kraft gesetzt.<br />

51 Die österreichische Regierung erhöhte den Zoll für Zucker, Salz <strong>und</strong> Alkohol. Aus <strong>die</strong>ser Summe<br />

wurden 96 Millionen Schilling für <strong>die</strong> Unterstützung der Landwirtschaft verwendet. Mit der Preisunterstützung<br />

verbesserte sich auch <strong>die</strong> Rentabilität der Viehzucht, <strong>die</strong> auch <strong>von</strong> ermäßigten Preisen<br />

für Futtergetreide <strong>und</strong> <strong>von</strong> günstigen Zinsen für den Tierankauf sowie für <strong>die</strong> Mast profitierte.

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