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Vermessung der elektromagnetischen Felder von Hoch- und ...

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5.<strong>Hoch</strong>- <strong>und</strong> Höchstspannungsüberlandfreileitungen<br />

Überlandfreileitungen sind die am meisten genutzte Transportvariante <strong>von</strong> Strom in<br />

<strong>der</strong> heutigen Zeit. Der Aufbau besteht aus einer Reihe <strong>von</strong> Freileitungsmasten<br />

welche mit einer bestimmten Menge Leiterseilen belegt sind. Die Leiterseile selbst<br />

sind zu den Masten hin isoliert, meist durch spezielle Keramiken, die einen enorm<br />

hohen ohmschen Wi<strong>der</strong>stand besitzen, wodurch Kurzschlüsse vermieden werden<br />

sollen. Die Seile selbst bestehen aus einem mit Aluminiumfasern ummantelten<br />

Stahlseil (siehe Abb. 1), wodurch die Elastizität <strong>und</strong> Zugfestigkeit <strong>von</strong> Stahl für die<br />

<strong>von</strong> außen einwirkenden Faktoren genutzt wird, wie Wind o<strong>der</strong> Schneelast, <strong>und</strong> die<br />

Aluminiumfasern zum eigentlichen Übertragen des Stroms. Diese haben<br />

gegenüber Kupferkabeln den Vorteil <strong>der</strong> geringen Dichte, somit des sich<br />

ergebenden höheren Querschnitts, bzw. höheren Leitwertes bei gleichem Gewicht<br />

<strong>und</strong> des doch recht geringen ohmschen Wi<strong>der</strong>standes (im Vergleich zu Stahl, nicht<br />

Kupfer). In den meisten Fällen wird durch diese Leitungen Wechselstrom mit <strong>der</strong><br />

Frequenz 50 Hertz geleitet, in seltenen Fällen auch Gleichstrom (z.B. HGÜ bei<br />

Yunnan-Guandong in China). Im Falle des deutschen <strong>Hoch</strong>- <strong>und</strong><br />

Höchstspannungsüberlandfreileitungssystems werden meistens sogenannte<br />

Dreiphasen-Anordnungen genutzt, welche die jeweiligen Spannungsspitzen des<br />

fließenden Wechselstroms so verschieben (siehe Abb.3), sodass sie sich<br />

gegenseitig auslöschen <strong>und</strong> somit auch ein möglichst geringes elektrisches Feld zu<br />

erreichen versucht wird, weswegen die Anzahl <strong>der</strong> Leiterseile auf den Masten meist<br />

ein ganzzahliges vielfaches <strong>von</strong> drei ist. Die Spannung <strong>der</strong> Leitung ist meistens mit<br />

<strong>der</strong> sogenannten Nennspannungen angegeben, welche dem Effektivwert<br />

entspricht, welcher ein quadratischer Mittelwert <strong>der</strong> sich ständig wechselnden<br />

Spannung darstellt. Deswegen sind die wirklichen Spannungsspitzen des Netzes<br />

deutlich höher, zirka um den Faktor 1,5 (genauer √ 2 ).<br />

Danach wird speziell zwischen <strong>Hoch</strong>spannung <strong>und</strong> Höchstspannung<br />

unterschieden, wobei erstere mit den Nennspannungen 60 kV <strong>und</strong> 110 kV<br />

betrieben werden <strong>und</strong> Höchstspannungsleitungen mit den Nennspannungen 220<br />

kV <strong>und</strong> 380 kV betrieben werden.<br />

In diesem Kontext auch interessant, ist die Eigenheit <strong>der</strong> Stromanbieter, sehr<br />

unwillig bei <strong>der</strong> Angabe <strong>der</strong> tatsächlich fließenden Ladungsmenge pro einzelnem<br />

Stromkreis zu sein, die je nach Abnahmemenge <strong>der</strong> Endverbraucher sehr stark<br />

Variieren kann, auch wenn durch die Materialbeschaffenheit <strong>der</strong> Leiterseile selbst,<br />

<strong>der</strong> Stromstärke thermische Grenzen gesetzt sind. Lei<strong>der</strong> gestaltet sich dadurch<br />

eine rechnerische Überprüfung <strong>der</strong> gemessenen Fel<strong>der</strong> als überaus schwer,<br />

weswegen die Richtigkeit <strong>der</strong> Ergebnisse nur durch die korrekte Funktion <strong>der</strong><br />

Messgeräte, sprich einer Eichung <strong>der</strong>er, gewährleistet werden kann.<br />

Die Freileitungsmasten in Deutschland sind mehrheitlich aus Stahl, unterscheiden<br />

sich aber in Form <strong>und</strong> Anwendung teilweise lokal, beson<strong>der</strong>s wegen <strong>der</strong> geteilten<br />

deutschen Geschichte. So findet man in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n meist eine<br />

Einebenenanordnung (siehe Abb.2), während in den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

Donaumasten (siehe Abb.4) überwiegen. Beide Freileitungsmastformen tragen<br />

sechs Leiterseile, drei pro Seite, weswegen sie zwei Stromkreise aufliegen haben,<br />

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