jetzt anzeigen
jetzt anzeigen
jetzt anzeigen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
1. Teil Bahnhofsbereich (24.8. – 30.8.9)<br />
(1) Die Arbeiten am neuen Bahnhofsplatz<br />
gehen mit großen Schritten voran.<br />
Sie sind herzlich eingeladen, sich den Platz<br />
anzusehen und die Arbeiten in den nächsten<br />
Wochen zu verfolgen. Die Fertigstellung<br />
soll noch vor Weihnachten stattfinden.<br />
Die Gemeinde hat bei der Platzgestaltung<br />
auf einen sehr hochwertigen Belag geachtet.<br />
Bäume und Beleuchtung sind ebenso<br />
berücksichtigt, wie Wasseranschlüsse und<br />
das Quellsprudelfeld, dass den Bahnlärm<br />
etwas dämpfen soll. Der Platz wird in seiner<br />
Gestaltung kein typischer Bahnhofsvorplatz,<br />
sondern ein neues und stilvolles<br />
Zentrum am westlichen Rand der Innenstadt.<br />
Ich bin sicher, dass der neue Platz<br />
sehr gut angenommen wird und würde<br />
mich freuen, wenn erste Veranstaltungen<br />
im Laufe des kommenden Jahres auf dem<br />
Bahnhofsplatz stattfinden.<br />
Der Bahnhofsplatz ist der vermutlich verkehrsreichste<br />
Platz im Landkreis. Dies zumindest,<br />
wenn man die Fahrgastzahlen<br />
der Bahn betrachtet. Danach steigen täglich<br />
über 5000 oder im Jahr rund 1,8 Mio.<br />
Fahrgäste ein und aus. Hinzu kommen die<br />
Scharnierfunktion, die der Platz zwischen<br />
Ort- und Kurgebiet wahrnimmt und der<br />
zentrale Busbahnhof. Es ist für uns ein Vorteil,<br />
dass der öffentliche Personenverkehr<br />
im Ort abgewickelt wird. Dazu zählt auch<br />
die SWEG-Bahn ins Münstertal.<br />
Für Bürger, die noch nicht so lange in Bad<br />
Krozingen wohnen, einige Hinweise auf<br />
die Historie des Bahnhofsplatzes:<br />
Die Rheintalbahn wurde von dem damals<br />
noch jungen selbständigen Land Baden ab<br />
1840 als Staatseisenbahn gebaut. Am<br />
12.9.1840 war die Eröffnung des 1. Teils<br />
zwischen Mannheim und Heidelberg. Am<br />
15.6.1847 wurde der Abschnitt von Freiburg<br />
nach Müllheim eröffnet. Einige Jahrzehnte<br />
später wurde die Stichbahn Staufen<br />
– Sulzburg (vor rund 30 Jahren stillgelegt)<br />
bzw. - Münstertal gebaut. Bad Krozingen<br />
erhielt einen leider in den 70er-Jahren<br />
abgerissenen historischen Bahnhof. Nur<br />
das Nebengebäude aus dieser Zeit steht<br />
noch, dort ist die Außenstelle der Staufener<br />
Tafel untergebracht.<br />
Der Bahnhofsvorplatz war für den damals<br />
kleinen Ort Krozingen recht repräsentativ.<br />
Um 1860 wurde der Badische Hof („A la<br />
cour de Bade“) als Hotel und Gastronomie<br />
mit schönem Kastaniengarten eröffnet.<br />
Über den vor zwei Jahren erfolgten Abriss<br />
hatte es heftige Diskussion im Ort gegeben,<br />
für seinen Erhalt hatte ich mich eingesetzt.<br />
Die Beschlussfassung im Gemeinderat<br />
zum Abriss wurde letztlich aber über<br />
die Fraktionsgrenzen hinweg mit großer<br />
Mehrheit gefasst.<br />
Es stehen noch zwei weitere historische<br />
Gebäude: an der Ecke Staufener Straße –<br />
Bahnhofstraße. Zum einen die alte Post,<br />
die etwas erhöht auf die Bahnhofstraße<br />
hinunterschaut und heute Wohnhaus ist.<br />
Zum anderen das historische Wohn- und<br />
Geschäftshaus der Photopioniere Schneider.<br />
Vater Trutpert Schneider hatte 1847 in Ehrenstetten<br />
als Photograph begonnen. (näheres<br />
in Leif Geiges „T. Schneider & Söhne<br />
– Vom Dorfschreiner zum Hofphotographen“<br />
Verlag Schillinger, Freiburg 1989).<br />
Die Söhne Heinrich und Wilhelm waren<br />
zwischen 1850 und 1880 u.a. als Hofphotographen<br />
in Karlsruhe, Köln, Berlin, Hamburg,<br />
Königsberg und St. Petersburg tätig.<br />
1867 verlegten sie den Firmensitz an die<br />
Bahn nach Krozingen und errichteten das<br />
<strong>jetzt</strong> direkt an der breiter gewordenen<br />
Bahnlinie liegende Wohnhaus mit Atelier.<br />
Die Sammlung Schneider, Apparate und<br />
teilweise farbig colorierte Aufnahmen, besteht<br />
noch in Teilen.<br />
Vor etwa 10 Jahren hatte der Gemeinderat<br />
beschlossen, die Aufnahme des Bahnhofsbereichs<br />
in das Landessanierungsprogramm<br />
zu beantragen. Der Bahnhofsbereich<br />
war heruntergekommen, Gebäude<br />
und Freiflächen waren abgelebt und ein<br />
Platz bestand wegen der diagonal durchgeführten<br />
Straße nicht. Es bestand breiter<br />
Konsens, dass Bad Krozingen ein besseres<br />
Entrée benötigt und eine Entwicklung<br />
dieses Bereichs unserer Gemeinde helfen<br />
wird. Der Bahnhofsplatz sollte neben dem<br />
Lammplatz und Kirchplatz ein dritter zentraler<br />
Ort unserer Gemeinde werden.<br />
Als erste größere Maßnahme wurde auf<br />
der Westseite ein Busbahnhof eingerichtet,<br />
den es bis dahin in Bad Krozingen nicht<br />
gegeben hatte. Die Beteiligten wissen,<br />
welche Kraft es erfordert hatte, sechs Bushaltestellen<br />
einzurichten, wo doch nur vier<br />
genehmigt werden sollten. Heute ist der<br />
Busbahnhof in seiner Größe nicht mehr<br />
wegzudenken und viele Pendler steigen in<br />
Bad Krozingen auf die Bahn nach Freiburg<br />
und Basel um.<br />
Die zweite große Maßnahme war ebenfalls<br />
auf der Westseite die Anlegung von 196<br />
Parkplätzen direkt an der Bahn. Instand<br />
gesetzt wurden auch 50 Parkplätze im Bereich<br />
der Unterführung zum Neumagen.<br />
Zusammen mit den Parkplätzen der Kurund<br />
Bäderverwaltung stehen damit am<br />
Bahnhof seit einigen Jahren rund 500 Stellplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Ungewöhnlich, aber sehr sinnvoll ist die<br />
Vereinbarung zwischen der Bahn (der die<br />
neu eingerichteten Parkplätze grundstücksmäßig<br />
gehören), der Gemeinde und<br />
ihrer Kur- und Bädergesellschaft: Alle<br />
Parkplätze dürfen gemeinsam genutzt<br />
werden. Tagsüber können mehr Fahrgäste<br />
die Bahn nutzen, abends finden die Besucher<br />
des Kurhauses einen Parkplatz.<br />
Und die Besucher der Einkaufsstadt Bad<br />
Krozingen finden immer ein ausreichendes<br />
Angebot.<br />
Eine hervorragende Idee war auf der<br />
Westseite die Öffnung der früher bestehenden<br />
rund 50 m langen Röhre unter<br />
dem Bahnhof und der Straße. Das so genannte<br />
Forum, die großzügige Treppenanlage<br />
mit dem Springbrunnen, konnte entstehen.<br />
Damals war es mit dem Dreck (der<br />
uns im Bahnbereich auch heute noch nicht<br />
zufrieden stellt) wesentlich schlimmer und<br />
auch die Sicherheit der Bürger in einem<br />
langen schmalen und dunklen Gang war<br />
nur beschränkt gegeben. Diese hervorragende<br />
Idee hatte die Architektengemeinschaft<br />
Klein und Schramm. Die Idee mit<br />
dem Forum wurde im letzten Moment umgesetzt,<br />
als der Baubeginn unter Belassung<br />
der unbefriedigenden Unterführung<br />
unmittelbar bevorstand. (Fortsetzung zur<br />
Innenstadtseite im nächsten Gemeindeanzeiger).<br />
Ihr<br />
Dr. Ekkehart Meroth<br />
Bürgermeister<br />
Sie suchen einen<br />
Bauplatz?<br />
Auf unserer Internetseite<br />
www.bad-krozingen.de<br />
(Grundstücks- und Immobilienangebote)<br />
finden Sie eine Auswahl an<br />
schönen Baugrundstücken im<br />
Kernort und Teilorten.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie im<br />
Hauptamt unseres Rathauses,<br />
Raum H 109 bei Herrn Zink oder<br />
Frau Jakob, Tel: 07633 407-113.<br />
Donnerstag, 27. August 2009 2