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Das Komische nach Lessing: Lachen statt Verlachen in Minna von ...

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The South Carol<strong>in</strong>a Modern Language Review Volume 10, Number 1<br />

<strong>Das</strong> <strong>Komische</strong> <strong>nach</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>: <strong>Lachen</strong> <strong>statt</strong> <strong>Verlachen</strong> <strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm<br />

By Mathew J. Belcher<br />

University of Pennsylvania<br />

Obwohl Gotthold Ephraim <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> das Titelblatt zu M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm<br />

mit„verfertiget im Jahre 1763“ ergänzt, ist das Drama 1767 zeitlich mit dem<br />

neunundzwanzigsten Stück se<strong>in</strong>er Hamburgischen Dramaturgie erschienen. Se<strong>in</strong>en<br />

Komödiendiskurs legt er <strong>in</strong> diesem und auch im achtundzwanzigsten Stück dem Leser<br />

vor und obwohl <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> die Hamburgische Dramaturgie nicht als direkte Rechtfertigung<br />

und Erklärung <strong>von</strong> M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm bezeichnet, kann man aufgrund der<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten zwischen Inhalten und Veröffentlichungsterm<strong>in</strong>en <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Thesen<br />

über die Komödie als Verdeutlichung der M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm <strong>in</strong>terpretieren.<br />

In se<strong>in</strong>er Komödientheorie setzt sich <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> mit Johann Christoph Gottscheds<br />

sächsischer Typenkomödie ause<strong>in</strong>ander. <strong>Das</strong> pädagogische gottschedsche Modell hat die<br />

Belehrung über vermeidbare Verletzungen der Tugend und der Vernunft als höchstes<br />

Ziel. Gottsched erschafft Figuren mit zugespitzten jedoch korrigierbaren,<br />

gesellschaftlichen Torheiten oder Unarten, die <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em geschilderten vernünftigen<br />

Milieu stark abweichen. 1 Gottsched hat die Figuren des Dramas „auf e<strong>in</strong>en<br />

Charaktertypus reduziert, so daß Figur und Laster identisch wurden und der Zuschauer <strong>in</strong><br />

der Figur das Laster selbst verlachen konnte“(Kröger 12). Gottscheds Verlachkomödie<br />

dient dazu, durch <strong>Verlachen</strong> e<strong>in</strong>es dargestellten Gegenpr<strong>in</strong>zips e<strong>in</strong> moralisches Pr<strong>in</strong>zip zu<br />

betonen. Se<strong>in</strong>e Dramenfiguren stellen jeweils nur e<strong>in</strong>e Torheit dar, damit das Pr<strong>in</strong>zip,<br />

gegen das gepredigt wird, deutlich erkennbar bleibt. Immer im Vordergrund wirkt die<br />

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Darstellung der Unvernunft effektiv auf die Zuschauer, e<strong>in</strong>e Methode, die Züge der Satire<br />

und der Karikatur annimmt (Gre<strong>in</strong>er 152).<br />

Im Gegensatz dazu schildert <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm durch Handlung und<br />

Figuren, die Verstand und Witz besitzen, lächerliche Vernunft. Die pädagogische<br />

Wirkung e<strong>in</strong>es Dramas spielt auch bei <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Rolle, jedoch macht er<br />

Gebrauch <strong>von</strong> anderen Mitteln, um das Publikum zu erziehen. Wie mit der Befreiung der<br />

Poesie <strong>in</strong> Laokoon befreit <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm die Komödie <strong>von</strong> Modellen<br />

der Aufklärung, wie zum Beispiel Gottscheds Verlachkomödie oder Gellerts rührende<br />

Komödie, und distanziert sich dadurch <strong>von</strong> traditionellen Komödienbegriffen. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong><br />

bevorzugt entgegen dem e<strong>in</strong>faltigen gottschedschen Modell Figuren, deren Bedeutung<br />

über die Beziehung zu ihren Fehlern h<strong>in</strong>ausgeht und deren Untugenden nur e<strong>in</strong>en Teil des<br />

gesamten Charakterbilds ausmachen. In se<strong>in</strong>er Hamburgischen Dramaturgie<br />

unterscheidet er <strong>Lachen</strong> und <strong>Verlachen</strong> <strong>in</strong> Bezug auf den erwünschten Effekt, den die<br />

Figuren auf das Publikum ausüben sollen. „Die Komödie will durch <strong>Lachen</strong> bessern; aber<br />

nicht eben durch <strong>Verlachen</strong>; nicht gerade diejenigen Unarten, über die sie zu lachen<br />

macht, noch weniger bloß und alle<strong>in</strong> die, an welchen sich diese lächerlichen Unarten<br />

f<strong>in</strong>den“ ((<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Hamburgische Dramaturgie 151). Zum <strong>Verlachen</strong> gehören<br />

Vernichtung und Spott, wobei die Zuschauer e<strong>in</strong>es Dramas über e<strong>in</strong>em Charakter stehen<br />

und auf ihn herunterschauen. Nicht die gezeigte Untugend wird verspottet, sondern die<br />

Figur selbst. Nach <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> gehört Verachtung nicht zu der erzieherischen Rolle der<br />

Komödie. Durch tugendhafte Charaktere, die wie im wirklichen Leben auch negative<br />

Eigenschaften besitzen, will <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> se<strong>in</strong>e Zuschauer auf ihre eigenen Fehler<br />

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aufmerksam machen und sie etwas <strong>in</strong> sich sehen lassen, das verbessert werden könnte. Er<br />

will sie über ihre eigene Untugend zum <strong>Lachen</strong> br<strong>in</strong>gen.<br />

In den Figuren der M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm wurde <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong>sbesondere <strong>von</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Freund Moses Mendelssohn bee<strong>in</strong>flusst. Mendelssohn <strong>nach</strong> s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>seitigen Figuren<br />

des gottschedschen Diskurses hässlich, weil sie nur Unvollkommenheit verkörpern.<br />

Mendelssohn betrachtet das Lächerliche aber als die Vermischung <strong>von</strong><br />

Unvollkommenheiten mit Vollkommenheiten (<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Laokoon 168). Hiermit stimmt<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> übere<strong>in</strong>, und <strong>nach</strong> diesem Pr<strong>in</strong>zip entwickelt er die mannigfaltigen Figuren der<br />

M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm. Um diese These auf se<strong>in</strong>e Theorie des <strong>Lachen</strong>s und <strong>Verlachen</strong>s<br />

genauer anzuwenden, verweist <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> im achtundzwanzigsten Stück der<br />

Hamburgischen Dramaturgie auf Rousseaus Aussage gegen Molière. Molière habe sich<br />

als Fe<strong>in</strong>d der Tugend bewiesen, <strong>in</strong> dem er den ehrlichen Misanthrop zum Verachteten<br />

gemacht habe (<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Hamburgische Dramaturgie 150). <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Me<strong>in</strong>ung <strong>nach</strong><br />

vere<strong>in</strong>facht Rousseau den Zweck der Komödie zu sehr. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> erklärt anhand e<strong>in</strong>es<br />

Beispiels mit Bezug auf Molières Charaktere, wor<strong>in</strong> der Unterschied zwischen <strong>Lachen</strong><br />

und <strong>Verlachen</strong> liegt:<br />

Der Misanthrop wird nicht verächtlich, er bleibt, wer er ist, und das<br />

<strong>Lachen</strong>, welches aus den Situationen entspr<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong> die ihn der Dichter<br />

setzt, benimmt ihm <strong>von</strong> unserer Hochachtung nicht das ger<strong>in</strong>gste. Der<br />

Zerstreute gleichfalls; wir lachen über ihn, aber verachten wir ihn<br />

darum? Wir schätzen se<strong>in</strong>e übrigen guten Eigenschaften, wie wir sie<br />

schätzen sollen; ja ohne sie würden wir nicht e<strong>in</strong>mal über se<strong>in</strong>e<br />

Zerstreuung lachen können. Man gebe diese Zerstreuung e<strong>in</strong>em<br />

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boshaften, nichtswürdigen Manne, und sehe, ob sie noch lächerlich se<strong>in</strong> wird?<br />

Widrig, ekel, häßlich wird sie se<strong>in</strong>; nicht lächerlich. (<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Hamburgische<br />

Dramaturgie 151)<br />

Weil die Figuren <strong>in</strong> M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm sonstige positiv angesehene Eigenschaften und<br />

nicht nur Schwächen oder sogar Laster vertreten, bleiben ihnen die Verspottung und<br />

Missachtung der Zuschauer erspart. Sie s<strong>in</strong>d <strong>nach</strong> dem oben erklärten Modell <strong>von</strong><br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Komödie gestaltet. Alle haben gewisse negative Eigenschaften, die das<br />

<strong>Komische</strong> an dem Lustspiel darstellen; sie br<strong>in</strong>gen die Zuschauer zum <strong>Lachen</strong>. Diese<br />

Züge als Laster zu kennzeichnen ist vielleicht ungerecht, weil ke<strong>in</strong> übler Bösewicht <strong>in</strong><br />

dem Lustspiel vorkommt. Stattdessen s<strong>in</strong>d bei M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm die unerwünschten<br />

Eigenschaften eher Schwächen und Widersprüche, die zu vermeiden s<strong>in</strong>d, die aber ke<strong>in</strong>e<br />

wirklich bösen Laster darstellen. Um jedoch bei <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s eigenen Worten zu bleiben,<br />

belassen wir es bei den gegensätzlichen Begriffen, „Tugend" und „Laster" (Seidel16). 2<br />

Die e<strong>in</strong>deutigen Widersprüche, besonders bei Major <strong>von</strong> Tellheim, erwirken<br />

<strong>Lachen</strong> ohne Spott. Weil die Tugenden der Figuren ihre Laster weit überwiegen,<br />

erkennen die Zuschauer die Tugenden als beispielhaft, während die Laster nicht<br />

übersehen werden. Auch bei <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> ist der Zweck der Komödie die Erziehung des<br />

Menschen und durch se<strong>in</strong>e Figuren kritisiert <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> die Gesellschaft und die<br />

Untugenden, welche die Figuren vertreten, ohne dabei die Figuren zu verachten. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong><br />

möchte bewirken, dass die Zuschauer se<strong>in</strong>e Gesellschaftskritik ver<strong>in</strong>nerlichen, und selbst<br />

die dargestellten Untugenden als solche erkennen, die im eigenen Leben zu vermeiden<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

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The South Carol<strong>in</strong>a Modern Language Review Volume 10, Number 1<br />

Major <strong>von</strong> Tellheim<br />

Trotz des eigentlichen Titels des Dramas bleibt die bedeutendste Figur Major <strong>von</strong><br />

Tellheim. Den Auswahlprozess e<strong>in</strong>es Titels erklärt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> im e<strong>in</strong>undzwanzigsten Stück<br />

der Hamburgischen Dramaturgie. Se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung <strong>nach</strong> soll e<strong>in</strong> Titel so wenig <strong>von</strong> dem<br />

Inhalt verraten wie möglich. Er verweist auf die Griechen, die den Hauptcharakter im<br />

Titel kaum erwähnten (<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Hamburgische Dramaturgie 112). Trotz--oder gerade<br />

aufgrund--se<strong>in</strong>er negativen Eigenschaften wäre Tellheim, <strong>nach</strong> der Theorie <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s, die<br />

perfekte Lustspielfigur, weil er auf die Zuschauer wirkt. Er erregt <strong>in</strong> den Zuschauern<br />

sowohl <strong>Lachen</strong> als auch Mitleid und nimmt durch Widersprüche den Zuschauern<br />

gegenüber e<strong>in</strong>e erzieherische Rolle an.<br />

Nach Rousseaus Interpretation des Misanthrops wäre <strong>von</strong> Tellheim wegen se<strong>in</strong>er<br />

Schwächen auch zu <strong>Verlachen</strong>. Als abgedankter Offizier <strong>nach</strong> dem Siebenjährigen Krieg<br />

ist se<strong>in</strong> übertriebenes Ehrenkonzept lächerlich. Er hält sich an se<strong>in</strong>em militärischen Rang<br />

fest und obwohl se<strong>in</strong> Dienst vorbei ist, lässt er diesen Ehrenkodex se<strong>in</strong> Leben und se<strong>in</strong>e<br />

künftige Ehe mit M<strong>in</strong>na be<strong>in</strong>ahe zerstören. Durch den Wechselskandal glaubt Tellheim<br />

se<strong>in</strong>e Ehre verloren zu haben. Als ehrenloser Mann sieht er sich selbst als unwürdig an,<br />

die Ehe mit e<strong>in</strong>em hochgeachteten adligen Mädchen wie M<strong>in</strong>na zu schließen. Er<br />

rechtfertigt se<strong>in</strong>e Stellung: ,,Wenn man mir das Me<strong>in</strong>ige so schimpflich vorenthält, wenn<br />

me<strong>in</strong>er Ehre nicht die vollkommenste Genugtuung geschieht, so kann ich, me<strong>in</strong> Fräule<strong>in</strong>,<br />

der Ihrige nicht se<strong>in</strong>. Denn ich b<strong>in</strong> es <strong>in</strong> den Augen der Welt nicht wert zu se<strong>in</strong>. <strong>Das</strong><br />

Fräule<strong>in</strong> <strong>von</strong> Barnhelm verdienet e<strong>in</strong>en unbescholtenen Mann" (79). Er befürchtet die<br />

Verspottung und Verachtung, die M<strong>in</strong>na als Frau e<strong>in</strong>es abgedankten Offiziers ertragen<br />

müsste. Trotz vieler Versuche M<strong>in</strong>nas, Tellheim zu überreden, sie zu lieben und zu<br />

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heiraten bleibt Tellheim der veraltete Ehrenbegriff wichtiger als die Liebe. Mehrmals im<br />

Lauf der Handlung werden die Zuschauer durch se<strong>in</strong>e verkehrten Prioritäten frustriert,<br />

weil sie bis zur Konfliktlösung das Glück aller Figuren bedrohen.<br />

Durch Tellheim will <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> den höfischen, soldatischen Ehrenkodex kritisieren.<br />

Aufgrund se<strong>in</strong>er Sekretärstelle bei Generalleutnant <strong>von</strong> Tauentzien <strong>in</strong> Breslau ist <strong>Less<strong>in</strong>g</strong><br />

aus erster Hand mit dem Krieg vertraut gewesen. Um Tellheim zu erschaffen, sche<strong>in</strong>t er<br />

Züge <strong>von</strong> vielen Bekannten und <strong>von</strong> sich selbst aufgearbeitet zu haben. Dies gilt<br />

<strong>in</strong>sbesondere für Ewald Christian <strong>von</strong> Kleist, preußischen Offizier, Dichter, Verehrer <strong>von</strong><br />

Friedrich II und engen Freund <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s. Kleist wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Duell am Arm verwundet,<br />

genau wie Tellheim, dessen rechter Arm durch e<strong>in</strong>e Schusswunde gelähmt ist. Stärker<br />

noch verb<strong>in</strong>det die Beiden jedoch ihr ähnlicher Ehrenbegriff. In e<strong>in</strong>em Brief an Johann<br />

Wilhelm Ludwig Gleim <strong>von</strong> November 1757 schrieb Kleist über se<strong>in</strong> verletztes<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong>. „Ich habe so viel Ehre, wie alle die, die besser geachtet werden, als<br />

ich,und muß h<strong>in</strong>ter der Mauer sitzen!“ (Schwab-Felisch 129). Genau diese Hochachtung<br />

der Ehre empf<strong>in</strong>det Tellheim ebenfalls, und die Leben beider wurden <strong>von</strong> Ehren- und<br />

Stolzgefühlen geleitet.<br />

Kleists Tod im Krieg hat <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> stark bee<strong>in</strong>flusst und hat <strong>in</strong>sbesondere se<strong>in</strong>en<br />

Hass gegen den übertriebenen Ehrenbegriff verstärkt, welchen er als Ursache für Kleists<br />

Tod ansah. Im September 1759 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an Gleim schrieb <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>:<br />

Me<strong>in</strong>e Traurigkeit über diesen Fall ist e<strong>in</strong>e sehr wilde Traurigkeit....<br />

Sehen Sie; manchmal verleitet mich der Schmerz, auf den Mann selbst zu<br />

zürnen, den er angeht. Er hatte schon drey, vier Wunden; warum g<strong>in</strong>g er<br />

nicht? Es haben sich Generale mit wenigern und kle<strong>in</strong>ern Wunden<br />

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unschimpflich bey Seite gemacht. Er hat sterben wollen. (Schwab-Felisch 136)<br />

Wegen dieses tiefbegründeten Hasses will <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> se<strong>in</strong> Publikum diesem Kodex<br />

gegenüber sensibilisieren und ihn so <strong>in</strong> Frage stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, treibt<br />

er Tellheims Ehrvorstellungen bis <strong>in</strong>s Lächerliche.<br />

In Wirklichkeit aber wird Tellheim weniger <strong>von</strong> wahrhaftiger Ehre getrieben als<br />

er vortäuscht. Wahre Ehre besteht vom Ansche<strong>in</strong> unabhängig auch ohne die Bekräftigung<br />

Anderer. Solange Tellheim tatsächlich unschuldig ist, bleibt se<strong>in</strong>e Ehre <strong>in</strong>takt. Durch die<br />

Probleme mit dem Geldwechsel ist nicht se<strong>in</strong>e Ehre beschädigt, sondern lediglich se<strong>in</strong><br />

Ehrgefühl verletzt worden (Seeba 72).Die Zuschauer sollen hier den willkürlich durch die<br />

Gesellschaft bestimmten falschen Sche<strong>in</strong> der Ehre kritisieren. Weil Tellheim sich so viele<br />

Sorgen um die Gedanken der Gesellschaft macht, erkennt man Eitelkeit und Selbstliebe<br />

<strong>statt</strong> Respekt vor der Ehre. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> will, dass die Zuschauer die übertriebene Ehre, die zu<br />

e<strong>in</strong>em falsch begründeten Heroismus und Stoizismus führt und aus e<strong>in</strong>em nicht mehr<br />

funktionierenden System stammt, als Ursprung des Konflikts erkennen.<br />

Nicht nur das Konzept der Ehre missfällt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> an dem <strong>von</strong> König Friedrich II<br />

geförderten Soldatendase<strong>in</strong>. Durch Tellheims Figur greift er auch den preußischen<br />

Nationalismus und Patriotismus an. Mitten im Siebenjährigen Krieg sagt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, dass er<br />

„<strong>von</strong> der Liebe des Vaterlandes“ überhaupt „ke<strong>in</strong>en Begriff“ habe (Seeba 11). Obwohl<br />

Tellheim für Preußen kämpft, ist er kurländischer Freiwilliger. Im siebten Auftritt des<br />

dritten Aufzugs unterhält sich Tellheim mit Werner über die Rechtfertigung des<br />

Kämpfens. Tellheim spricht sich gegen Werners Plan aus, wegzuziehen, um für e<strong>in</strong><br />

anderes Heer gegen die Türken zu kämpfen: „Man muß Soldat se<strong>in</strong> für se<strong>in</strong> Land oder<br />

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aus Liebe zu der Sache, für die gefochten wird. Ohne Absicht heute hier, morgen da<br />

dienen, heißt wie e<strong>in</strong> Fleischerknecht reisen, weiter nichts“ (54). Er kritisiert das<br />

Kämpfen, welches nur <strong>von</strong> Geld motiviert ist. Dennoch hat Tellheim ke<strong>in</strong>e besseren<br />

Absichten oder Gründe, wegen derer er Preußen dient. Er spricht <strong>von</strong> der Liebe zu der<br />

Sache, ohne e<strong>in</strong>e klare Erklärung, was die Sache ist. In Wirklichkeit ist die Sache für<br />

Tellheim dieselbe wie für Werner: er kämpft für das Geld. Er ist ke<strong>in</strong> Preuße, sondern<br />

Söldner. Wie mit der Ehre zeigt Tellheim hier se<strong>in</strong>e Eitelkeit, <strong>in</strong>dem er angibt, dass edle<br />

Gründe h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>en Taten stehen. Dementsprechend widerspricht sich Tellheim am<br />

Anfang des fünften Aufzugs selbst, <strong>in</strong>dem er Werner verspricht, bald mit ihm <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

anderen Krieg zu ziehen. Schließlich gibt Tellheim zu, dass er selbst nicht wusste, für<br />

welche politischen Grundsätze er gekämpft hat.<br />

Als verwirrter, sich selbst widersprechender Soldat ohne feste Me<strong>in</strong>ungen wird<br />

Tellheim zum perfekten Mittel für <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, se<strong>in</strong>e antipatriotische Me<strong>in</strong>ung zu äußern. Es<br />

ist für die Zuschauer leicht zu erkennen, dass Tellheim vieles übertreibt und nicht der<br />

Mensch ist, für den er sich ausgibt und als der er sich selbst sieht. Wie Franziska am<br />

Anfang des zweiten Aufzugs sagt: „Man spricht selten <strong>von</strong> der Tugend, die man hat; aber<br />

desto öfter <strong>von</strong> der, die uns fehlt“ (23). Tellheim spricht oft <strong>von</strong> der Ehre und auch über<br />

die Liebe zur Sache. Diese bei Tellheim abwesenden Eigenschaften werden wegen des<br />

Mangels lächerlich und werden benutzt, um das Publikum zu sensibilisieren. Wichtig<br />

daran ist aber, dass, obwohl die negativen Eigenschaften Tellheims zum <strong>Lachen</strong><br />

bewegen, Tellheim nicht verlacht wird. Trotz se<strong>in</strong>er Laster ist Tellheim sympathisch. Er<br />

hat viele Tugenden, die ihn zu e<strong>in</strong>em vortrefflichen Menschen machen. Genau wie den<br />

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Misanthrop und den Zerstreuten schätzen wir Tellheim wegen se<strong>in</strong>er gefälligen<br />

Eigenschaften und verachten ihn nicht.<br />

Tellheim ist ke<strong>in</strong> rachsüchtiger Mensch. Obwohl der König ihn entlassen hat und<br />

der Wirt se<strong>in</strong>e Zimmer ausräumt, zeigt <strong>von</strong> Tellheim ke<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>dlichkeit ihnen<br />

gegenüber. Gleichermaßen erlässt er der Witwe die Schulden ihres verstorbenen Mannes<br />

trotz se<strong>in</strong>es eigenen Geldmangels und zeigt während dieser Begegnung echte<br />

Großzügigkeit und E<strong>in</strong>fühlungsvermögen. Tellheim tritt noch sympathischer auf, als er<br />

glaubt, dass M<strong>in</strong>na enterbt sei. <strong>Das</strong> Mitleid, welches er hier äußert, macht ihn beim<br />

Publikum beliebt. Obwohl er ke<strong>in</strong> Geld für sich selbst annehmen will, borgt er <strong>von</strong><br />

Werner aus Mitleid für M<strong>in</strong>na. Die Mitleidsgefühle s<strong>in</strong>d ihm plötzlich wichtiger als die<br />

Ehre. Nach <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> ist Mitleid beziehungsweise die Erregung <strong>von</strong> Mitleid beim<br />

Zuschauer das höchste Ziel des Dramas. Tellheims Mitleid und Großherzigkeit lösen<br />

Mitleid beim Publikum aus. Dies macht ihn, obwohl er nicht der perfekte Mensch ist,<br />

<strong>nach</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Theorien zur perfekten Komödienfigur. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> erklärt, „das Possenspiel<br />

will nur zum <strong>Lachen</strong> bewegen; das we<strong>in</strong>erliche Lustspiel will nur rühren; die wahre<br />

Komödie will beides“(Seidel 22). Durch Tellheim hat <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm<br />

se<strong>in</strong>e wahre Komödie geschaffen. Über se<strong>in</strong>e Untugenden wird gelacht und da<strong>von</strong> wird<br />

gelernt. Am wichtigsten für <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> bleibt, dass das Publikum Tellheim bemitleidet und<br />

deshalb nicht verlacht. Der gutherzige, abgedankte, verkrüppelte Soldat erweckt <strong>in</strong> den<br />

Zuschauern Mitleid und ist die perfekte Figur, weil er der erzieherischste und mitleidigste<br />

Charakter ist, <strong>in</strong>dem er voller Widerspruch und Schwächen den Zuschauern<br />

Gegenbeispiele vorhält.<br />

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Die Volksfiguren<br />

Genauso s<strong>in</strong>d auch Just, Werner und Franziska <strong>nach</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s <strong>Lachen</strong>s- und<br />

<strong>Verlachen</strong>stheorie geschaffen. Wie Tellheim besitzt jede Figur Untugenden, die<br />

bemerkenswert und komisch s<strong>in</strong>d. Die Figuren stellen aber auch weit mehr positive<br />

Eigenschaften als negative dar und s<strong>in</strong>d daher sympathisch. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> versucht mittels der<br />

bürgerlichen Ideen und Gedanken, die se<strong>in</strong>e Figuren verkörpern, erzieherisch auf das<br />

Publikum zu wirken (Seidel 70). Zuschauer sollen sich mit den Charakteren identifizieren<br />

können, um die Lektion für ihre eigenen Leben zu begreifen. So e<strong>in</strong>e Selbstbeobachtung<br />

funktioniert am besten mit diesen bürgerlichen Figuren, weil sie dem Publikum ähnlich<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Um bei den Zuschauern den Prozess der Selbstreflektion zu bewirken, stellt<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> die bürgerlichen Figuren gegenüber M<strong>in</strong>na und Tellheim fast gleich. In se<strong>in</strong>em<br />

Buch <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>: Biographie e<strong>in</strong>er Emanzipation argumentiert Dieter Hildebrandt, <strong>Less<strong>in</strong>g</strong><br />

habe alle Personen mit dialektischem Witz ausge<strong>statt</strong>et, und dadurch das<br />

Komödienpersonal demokratisiert und die Standesvorschriften verletzt (Kröger 15).<br />

Genau wie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em bürgerlichen Trauerspiel, schreibt hier <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> gegen den E<strong>in</strong>fluss<br />

der Standesordnung auf das Drama. Indem <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> die bürgerlichen Figuren klüger und<br />

vernünftiger als den Adel gestaltet, s<strong>in</strong>d sie das anzustrebende Musterbeispiel.<br />

Bürgerliche Zuschauer sehen gerne zu, wie die Diener<strong>in</strong> Franziska sich mit M<strong>in</strong>na<br />

unterhält, als ob es ke<strong>in</strong>en Klassenunterschied gäbe. Sie lieben die Charaktere desto<br />

mehr, weil sie sich auf e<strong>in</strong>e Art und Weise äußern und ihre Me<strong>in</strong>ungen kundtun, die<br />

aufgrund der Standesvorschriften im wirklichen Leben unmöglich wären. Weil <strong>Less<strong>in</strong>g</strong><br />

hierdurch Figur und Zuschauer e<strong>in</strong>ander nah br<strong>in</strong>gt, funktioniert die Mitlachenstheorie<br />

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wie bei Tellheim. Die Fehler werden erkannt, und es wird aus ihnen gelernt, ohne den<br />

Charakter selbst zu verspotten oder zu verachten.<br />

Just ist vielleicht die komischste Figur des Lustspiels. Schon <strong>in</strong> der<br />

E<strong>in</strong>führungsszene br<strong>in</strong>gt er die Zuschauer mit se<strong>in</strong>em sich im Traum abspielenden Kampf<br />

mit dem Wirt zum <strong>Lachen</strong>. Se<strong>in</strong>e witzigen Sprüche und Beleidigungen dem Wirt<br />

gegenüber s<strong>in</strong>d als negative Eigenschaft zu <strong>in</strong>terpretieren, aber gleichzeitig s<strong>in</strong>d sie<br />

komisch. Die Rache, die sich Just gegen den Wirt wünscht, ist übertrieben. „Wie wär's,<br />

wenn wir ihm des Abends, wenn er aus der Tabagie kömmt, aufpaßten und ihn brav<br />

durchprügelten?... Oder wenn wir ihm das Haus über dem Kopf ansteckten?... Oder wenn<br />

wir ihm se<strong>in</strong>e Tochter zur Hure machten? Sie ist zwar verdammt häßlich-" (21). Dem<br />

Wirt das Haus abzubrennen oder se<strong>in</strong>e Tochter zur Prostituierten zu machen, wäre e<strong>in</strong>e<br />

wahre Boshaftigkeit. Da<strong>von</strong> zu sprechen wirkt komisch, aber die Pläne wirklich<br />

durchzuziehen würde nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Komödie passen. Obwohl es schwierig ist<br />

festzustellen, ob er es wirklich ernst me<strong>in</strong>t, erkennen die Zuschauer Justs lustige<br />

Rachsucht gegen den Wirt als Laster.<br />

Tellheim listet Justs Untugenden im achten Auftritt des ersten Aufzugs auf:<br />

Hartnäckigkeit, Trotz, Schadenfreude, und Rachsucht (16). Trotz dieser Eigenschaften<br />

wird Just wegen se<strong>in</strong>er Treue nicht verlacht. Se<strong>in</strong>e Fe<strong>in</strong>dlichkeit gegen den Wirt wird<br />

akzeptiert, weil der Wirt die e<strong>in</strong>zige Figur ohne mannigfaltige Persönlichkeit ist. Es gibt<br />

ke<strong>in</strong>e guten Tugenden an ihm, nur Geldgier und Geiz, aber selbst ihn verlachen die<br />

Zuschauer nicht. Sie bemitleiden e<strong>in</strong>en so traurigen, verdorbenen Mann und obwohl der<br />

Wortaustausch mit Just im zweiten Auftritt des ersten Aufzugs witzig ist, ist es der<br />

Kommentar <strong>von</strong> Just, der zum <strong>Lachen</strong> bewegt.<br />

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Die Treue ist die überwiegende Tugend, die Just vor dem <strong>Verlachen</strong> rettet. In der<br />

Begegnung mit se<strong>in</strong>em Herrn, Tellheim, beweist sich Just als loyal. Er ersehnt ke<strong>in</strong>e<br />

Rache aufgrund eigener persönlicher Umstände, sondern fordert Revanche für das, was<br />

der Wirt Tellheim angetan hat. Durch Justs Gespräch mit Franziska über die alten Diener<br />

<strong>von</strong> Tellheim vermittelt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> se<strong>in</strong>e Hochachtung vor Treue und Ehrlichkeit gegenüber<br />

anderen praktischen Eigenschaften, die <strong>in</strong> der Kriegszeit als wichtig angesehen wurden.<br />

Se<strong>in</strong>e Treue beweist Just <strong>in</strong>sbesondere, als er Tellheim die Rechnung für se<strong>in</strong>en Dienst<br />

übergibt. Es hat e<strong>in</strong>e rührende Wirkung, Just we<strong>in</strong>en zu sehen. In se<strong>in</strong>er Erzählung <strong>von</strong><br />

se<strong>in</strong>em Pudel, der nicht wegzubekommen ist und der unter allen Umständen bei se<strong>in</strong>em<br />

Herrn bleibt, spricht Just über sich selbst. Die Zuschauer erkennen leicht Justs<br />

Ähnlichkeit mit dem kle<strong>in</strong>en liebevollen Pudel. Just bewegt die Zuschauer, wie <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s<br />

wahre Komödie bewegen soll. Sie erkennen die Liebe und Treue, die Just Tellheim<br />

gegenüber empf<strong>in</strong>det, und wünschen sich, selbst solche Eigenschaften zu besitzen. Sie<br />

konzentrieren sich nicht auf Justs Laster, und sie verweigern ihm auch nicht ihre<br />

Hochachtung, weil diese <strong>in</strong> wahren ehrenvollen Tugenden begründet ist. Sie lachen über<br />

se<strong>in</strong>e Laster und erkennen die Laster als Untugend, ohne Just selbst zu verlachen.<br />

Insbesondere wirkt Just auf die bürgerlichen Zuschauer, als er im achten Auftritt des<br />

ersten Aufzugs kurz Ebenbürtigkeit mit <strong>von</strong> Tellheim schafft, <strong>in</strong>dem er sich über <strong>von</strong><br />

Tellheims Unfähigkeit, als Verkrüppelter ohne Bediensteten leben zu können, lustig<br />

macht (16).<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s zweite bürgerliche Figur, Werner, hat wie Just gewisse Untugenden,<br />

aber auch er passt se<strong>in</strong>er Ehrlichkeit und Treue wegen <strong>in</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Komödientheorie.<br />

Werner kämpft wie Tellheim als Söldner. Der Unterschied zwischen den Beiden besteht<br />

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dar<strong>in</strong>, dass Werner se<strong>in</strong>e Absichten nicht leugnet. Er redet nicht <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er falschen Liebe<br />

zur Sache wie Tellheim, sondern gibt zu, dass ihm das Soldatenleben gefällt, und dass er<br />

dah<strong>in</strong> ziehen will, wo Krieg herrscht. Zuschauer erkennen ihn als e<strong>in</strong>en ehrlichen<br />

Menschen und f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>e verkehrten Absichten lustig, weil er sie nicht für Unrecht<br />

hält. Wie Just ist Werner Tellheim gegenüber treu. Er macht sich ernsthafte Sorgen um<br />

Tellheims angespannte f<strong>in</strong>anzielle Lage und versucht, Tellheim zur Vernunft zu br<strong>in</strong>gen<br />

und <strong>von</strong> ihm Geld zu leihen. Se<strong>in</strong>e große Sorge um Tellheim führt Werner sogar dazu,<br />

Tellheim anzulügen, <strong>in</strong>dem er ihm erzählt, dass er Geld <strong>von</strong> der verschuldeten Witwe<br />

angenommen hat, um es Tellheim zu übergeben. Wir erkennen an Werner sowohl<br />

Vernunft als auch Treue. Im Vergleich zu Tellheim ist ihm das übertriebene<br />

Ehrenkonzept fremd. Dafür genießt er den Respekt der Zuschauer trotz se<strong>in</strong>er Kriegslust<br />

und wird nicht wegen se<strong>in</strong>er Laster verlacht.<br />

Am nächsten br<strong>in</strong>gt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> die Figuren den Zuschauern aber mittels Franziska.<br />

Sie äußert ihre Me<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> der Anwesenheit M<strong>in</strong>nas und anderer Charaktere auf e<strong>in</strong>e Art,<br />

die Bewunderung im Publikum bewirkt. Sie erzählt dem Wirt, wie sie zusammen mit<br />

M<strong>in</strong>na aufgewachsen ist, und dass sie alles gelernt hat, was M<strong>in</strong>na gelernt hat. Mit dieser<br />

unverschämten Aussage stellt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> wieder die Standesordnung <strong>in</strong> Frage und<br />

schmeichelt den bürgerlichen Zuschauern, um sie mit Hilfe des Gefühls der<br />

Ebenbürtigkeit besser erziehen zu können. Auch Franziska ist vernünftiger als M<strong>in</strong>na und<br />

Tellheim. Sie ist nicht gefühlsmäßig am Konflikt beteiligt und wird nicht wie die anderen<br />

durch Verärgerung verwirrt. Obwohl sie beim Spiel mitmacht und Tellheim anlügt,<br />

verdient Franziska dafür ke<strong>in</strong>e Verachtung. Stattdessen wird die Tat als Loyalität ihrer<br />

Dame gegenüber <strong>in</strong>terpretiert. Franziskas freie, sarkastische Sprache ist ke<strong>in</strong>e Untugend,<br />

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aber trotzdem dient sie als Ungereimtheit, die zum <strong>Lachen</strong> bewegt. Dies führt dazu, dass<br />

die Zuschauer diese Frau ke<strong>in</strong>esfalls verachten, sondern im Gegenteil ihren Mut schätzen<br />

und bewundern.<br />

M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm<br />

M<strong>in</strong>na wirkt auf das Publikum hauptsächlich als positives Beispiel. Sie zeigt sich<br />

anfangs als liebevoll, mitfühlend und großzügig, erweist sich aber zugleich als klug, listig<br />

und erfahren. Als sie <strong>von</strong> Tellheims Geldmangel erfährt, will sie sofort se<strong>in</strong>e Schulden<br />

bezahlen. Aus Freude darüber, Tellheim wiedergefunden zu haben, will sie Franziska<br />

beschenken, und aus Mitleid mit dem abgedankten Riccaut spendet sie ebenfalls. M<strong>in</strong>na<br />

widerspiegelt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Gedanken aus dem fünfundzwanzigsten Stück der<br />

Hamburgischen Dramaturgie. Obwohl er hier eigentlich über das Trauerspiel schreibt,<br />

trifft se<strong>in</strong>e Gedankenführung auch auf die Komödie zu. E<strong>in</strong>e Figur soll <strong>in</strong> ihren<br />

Ges<strong>in</strong>nungen steigen, nicht fallen. „Es ist schicklicher, daß e<strong>in</strong> zärtlicher Charakter<br />

Augenblicke des Stolzes hat, als daß e<strong>in</strong> stolzer <strong>von</strong> der Zärtlichkeit sich fortreißen<br />

läßt“(<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Hamburgische Dramaturgie 135). M<strong>in</strong>na präsentiert sich als schuldlose<br />

zarte Jungfrau bis sie Tellheims übertriebener Ehre begegnet. Da<strong>nach</strong> zeigt sie sich als<br />

klug und fähig, e<strong>in</strong> kompliziertes und gut durchdachtes Spiel zu entwickeln, um Tellheim<br />

zur Erkenntnis über se<strong>in</strong> überspitztes, widersprüchliches Verhalten zu br<strong>in</strong>gen. So<br />

verwandelt sie sich <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em liebevollen Fräule<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er mächtigen Frau. Die<br />

Zuschauer bewundern ihren Fleiß und ihre Überw<strong>in</strong>dungskraft und sollen diese Werte<br />

auch <strong>in</strong> ihren eigenen Leben anstreben.<br />

Durch das Gespräch zwischen M<strong>in</strong>na und Tellheim im neunten Auftritt des<br />

fünften Aufzugs br<strong>in</strong>gt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> die bürgerlichen Zuschauer nochmals se<strong>in</strong>em Lustspiel<br />

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The South Carol<strong>in</strong>a Modern Language Review Volume 10, Number 1<br />

nah, <strong>in</strong>dem er die gesellschaftliche Standesordnung kritisiert. Über die Enterbung <strong>von</strong><br />

M<strong>in</strong>na sagt Tellheim: „Was nennen Sie Ihren Verlust? Alles, was M<strong>in</strong>na verlieren<br />

konnte, ist nicht M<strong>in</strong>na“ (93). M<strong>in</strong>nas vorgetäuschte, übertriebene Unvernunft br<strong>in</strong>gt<br />

Tellheim zum Verstand. Obwohl Tellheim se<strong>in</strong>e eigene widersprüchliche Stellung nicht<br />

als solche erkennt, sieht er trotzdem die Unvernünftigkeit <strong>in</strong> M<strong>in</strong>nas Verhalten, welches<br />

eben diese Stellung widerspiegelt.<br />

M<strong>in</strong>nas Spiel wird als notwendig gegen die unvernünftige Me<strong>in</strong>ung Tellheims<br />

aber auch als h<strong>in</strong>terhältig und unehrlich angesehen. M<strong>in</strong>na musste Tellheims Irrationalität<br />

entgegentreten, um ihre Ehe zu retten, aber trotzdem wird deutlich, daß ihr Verhalten<br />

nicht erstrebenswert ist. Sie nutzt Tellheims Gutherzigkeit zu e<strong>in</strong>em Zeitpunkt aus, <strong>in</strong><br />

dem er zwischen Liebe und Ehre h<strong>in</strong>- und hergerissen ist. Im Gespräch mit Franziska<br />

erklärt M<strong>in</strong>na, „Ne<strong>in</strong>, aber e<strong>in</strong> Streich ist mir beigefallen, ihn wegen dieses Stolzes mit<br />

ähnlichem Stolze e<strong>in</strong> wenig zu martern“ (60). Ihre überwiegenden Tugenden alle<strong>in</strong> retten<br />

M<strong>in</strong>na vor der Verachtung der Zuschauer und bewahren ihr Ansehen trotz Lügen und<br />

geme<strong>in</strong>er Sprüche. <strong>Das</strong>s M<strong>in</strong>na den Sche<strong>in</strong> der Tugendhaftigkeit behält, ist e<strong>in</strong>e Kritik<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s an der Legitimität der <strong>von</strong> der Gesellschaft akzeptierten Bedeutung <strong>von</strong> Tugend,<br />

welche die Zuschauer zum Nachdenken herausfordern soll. Die Lehre für das Publikum<br />

über die Ehrlichkeit wird deutlich, als Just mit der Wahrheit über den R<strong>in</strong>g ankommt und<br />

Tellheim die Betrügerei <strong>von</strong> M<strong>in</strong>na endlich erkennt. M<strong>in</strong>na hätte schon mit dem Spiel<br />

aufhören sollen, <strong>nach</strong>dem sie sich Tellheims Liebe wieder versichert hatte. Ihre<br />

Übertreibung lässt sie das Spiel be<strong>in</strong>ahe verlieren. <strong>Das</strong>s sie diesen Fehler begeht ist<br />

schlimmer als Tellheims Übertreibung zu deuten, weil sie das Laster an ihm erkennt und<br />

trotzdem auf die eigenen Erfahrung und Worte nicht achtet. „Und ist es me<strong>in</strong>e<br />

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E<strong>in</strong>richtung, daß alle Übertreibungen des Lächerlichen so fähig s<strong>in</strong>d?“ (75) Genau wie<br />

bei Tellheim und se<strong>in</strong>er Ehre spricht <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> hier nicht gegen M<strong>in</strong>nas Gescheitheit,<br />

sondern gegen die Übertreibung da<strong>von</strong>, die unvernünftig und lasterhaft wird.<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> den Figuren<br />

Siegfried Seidel fasst <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Trauerspielmotive zusammen, die sich aber auch<br />

auf die Komödie beziehen, weil die Komödie <strong>nach</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s E<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong>e ebenso<br />

rührende Wirkung beim Publikum erzielen soll:<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> h<strong>in</strong>gegen me<strong>in</strong>te, daß die Wirkung auf den Menschen vom Mitleid<br />

ausgehen müßte, das ihn moralisch reifer und gefühlsstärker werden ließe. Der<br />

Zuschauer sollte sich mit dem tugendhaften, moralisch überlegenen, bürgerlich<br />

denkenden und fühlenden Helden identifizieren können, und er sollte auch die<br />

Urheber se<strong>in</strong>es Untergangs zu erkennen vermögen. (Seidel 46)<br />

Um sich mit den Charakteren identifizieren zu können, müssen die Zuschauer ihr eigenes<br />

Leben im Lustspiel wiedererkennen. In se<strong>in</strong>er Schrift „Von dem we<strong>in</strong>erlichen oder<br />

rührenden Lustspiele“ glaubt <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> dem menschlichen Leben nahe zu kommen, <strong>in</strong>dem<br />

er „sowohl Tugenden als Laster, sowohl Anständigkeit als Ungereimtheit“ schildert, weil<br />

das wirkliche Leben auch voller Widersprüche sei (Schwab-Felisch 165). Um ans<br />

menschliche Leben heranzukommen, bedient sich <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> auch solcher Eigenschaften<br />

aus dem eigenen Leben und setzt sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Figuren e<strong>in</strong>.<br />

In Tellheim erkennen wir den <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> aus der Breslauer Zeit, der ohne festen<br />

Wohnsitz auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wirtshaus wohnte (Schwab-Felisch 12). <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> war andauernd<br />

auf Reisen und zog <strong>von</strong> Stadt zu Stadt. Er g<strong>in</strong>g dah<strong>in</strong>, wo er Arbeit fand und hat sich se<strong>in</strong><br />

Leben lang, wie Tellheim, um Geld gesorgt. Ebenso war <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, wie Tellheim, ke<strong>in</strong><br />

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Preuße, hat aber trotzdem und wahrsche<strong>in</strong>lich aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen am Krieg<br />

teilgenommen. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> hatte auch e<strong>in</strong>en übertriebenen Ehrenkodex gebilligt und sich<br />

diesem unterworfen. Statt Geld <strong>von</strong> se<strong>in</strong>en Freunden anzunehmen, verkaufte er se<strong>in</strong>e<br />

Bibliothek, als er f<strong>in</strong>anzielle Schwierigkeiten hatte. Helmut Göbel schreibt sogar, dass<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> vielleicht des gleichen Betrugs schuldig war, dessen Tellheim verdächtigt wird,<br />

weil <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Generalleutnant <strong>von</strong> Tauentzien die Breslauer Münzen anvertraut wurden.<br />

Göbel stellt sich die Frage,woher e<strong>in</strong> fast armer Mann wie <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> sonst die Mittel für<br />

e<strong>in</strong>e teuere Bibliothek gehabt haben könnte (Göbel 56). Auch im Spieler Riccaut s<strong>in</strong>d<br />

Züge <strong>von</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, der bis zu se<strong>in</strong>em Tod Lotto spielte, erkennbar. Durch Tellheim will<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> den Zuschauer auf viele se<strong>in</strong>er eigenen Laster aber auch auf andere Untugenden<br />

aufmerksam machen. Tellheim verkörpert teilweise <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s negative Eigenschaften im<br />

Gegensatz zu M<strong>in</strong>na, die se<strong>in</strong>e eher vernünftige Seite personifiziert.<br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong> wollte den Zuschauern mit der Komödie se<strong>in</strong>e eigenen Erfahrungen<br />

vermitteln. 1749 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an se<strong>in</strong>e Mutter schrieb er über das Lustspiel und dessen<br />

lehrreiche Wirkung auf das eigene Leben. „Ich lernte wahre und falsche Tugenden daraus<br />

kennen, und die Laster ebensosehr wegen ihres Lächerlichen als wegen ihrer<br />

Schändlichkeit fliehen.... Ich lernte mich selbst kennen, und seit der Zeit habe ich gewiß<br />

über niemanden mehr gelacht und gespottet als über mich selbst“ (Seidel 16). Die<br />

lehrreiche Selbstbeobachtung, die <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> aus der Komödie zieht, vermittelt er <strong>in</strong> M<strong>in</strong>na<br />

<strong>von</strong> Barnhelm weiter. Damit die Zuschauer über die eigenen Untugenden lachen und aus<br />

ihnen lernen können, ohne die Figuren zu verspotten und zu vernichten, hat <strong>Less<strong>in</strong>g</strong><br />

glaubhafte Figuren mit positiven und negativen Eigenschaften--sowohl Mitleid, Liebe<br />

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und Loyalität als auch Eitelkeit und Geiz--aus se<strong>in</strong>em Umfeld, aus dem eigenen Leben<br />

geschaffen.<br />

Endnotenverzeichnis<br />

1 Als Beispiel für die sächsische Typenkomödie beziehen wir uns auf Luise Gottscheds Die<br />

Pietisterey im Fischbe<strong>in</strong>-Rocke, 1736, die als ursprünglicher Typus für das Genre dient. Wie ihr Ehemann<br />

schrieb "Die Gottsched<strong>in</strong>" <strong>nach</strong> französischen Vorbildern, u.a. Moliére. In dieser Komödie verkörpert die<br />

e<strong>in</strong>fältige Mutterfigur gänzlich den Pietismus und wird nur durch ihre damit verbundene Unvernünftigkeit<br />

gekennzeichnet.<br />

2 Bei e<strong>in</strong>er breiten <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>-Lektüre stößt man wiederholt auf dieselben Anspielungen und Begriffe. Die<br />

Ausdrücke "Tugend" und "Laster" kommen <strong>in</strong> verschiedenen Schriften <strong>von</strong> <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> vor. Er verwendet die<br />

Begriffe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief an se<strong>in</strong>e Mutter <strong>in</strong> Bezug auf das Lustspiel. Auch s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> "Rettungen des Horaz"<br />

(<strong>in</strong> Gotthold Ephraim <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>: Werke <strong>in</strong> drei Bänden, Bd. II, München: Deutscher Taschenbuch Verlag,<br />

2003. 575-614.) vorhanden. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong> sche<strong>in</strong>t dieses Begriffspaar zu bevorzugen. Folglich werden sie weiter<br />

<strong>in</strong> dieser Untersuchung e<strong>in</strong>gesetzt, auch wenn sie <strong>in</strong> manchen Fällen den beschriebenen Eigenschaften<br />

gegenüber unangemessen s<strong>in</strong>d.<br />

Literaturverzeichnis<br />

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Siebenjährigen Krieg." Interpretationen: <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Dramen. Stuttgart: Reclam,<br />

1987.<br />

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Interpretationen. Tüb<strong>in</strong>gen: Francke Verlag, 1992.<br />

Kröger, Wolfgang. Grundlagen und Gedanken zum Verständnis des Dramas.<br />

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<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>, Gotthold Ephraim. Hamburgische Dramaturgie. hg. Klaus L. Berghan.<br />

Stuttgart: Reclam, 1999.<br />

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Poesie. hg. Ingrid Kreuzer. Stuttgart: Reclam, 1987.<br />

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Jürgen He<strong>in</strong>. Stuttgart: Reclam, 1996.<br />

Schwab-Felisch, Hans und Wolf Jobst Siedler hg. <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>: M<strong>in</strong>na <strong>von</strong> Barnhelm:<br />

Dichtung und Wirklichkeit. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>: Verlag Ullste<strong>in</strong>, 1969.<br />

Seeba, Henrich. Die Liebe zur Sache: öffentliches und privates Interesse <strong>in</strong><br />

<strong>Less<strong>in</strong>g</strong>s Dramen. Tüb<strong>in</strong>gen: Max Niemeyer Verlag, 1973.<br />

Seidel, Siegfried. Gotthold Ephraim <strong>Less<strong>in</strong>g</strong>. Leipzig: VEB Bibliographisches<br />

Institut,1981.<br />

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