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Lean-Management - Verband Druck und Medien Bayern eV

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<strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong><br />

„Es geht um das langfristige Überleben des Unternehmens<br />

<strong>und</strong> eine nachhaltige Verbesserung der Organisation.“<br />

Marius Dammig schult als <strong>Lean</strong>-Trainer<br />

<strong>und</strong> <strong>Lean</strong>-Experte. Dammig ist ausgebildeter<br />

Industriemeister <strong>Druck</strong> <strong>und</strong> seit 2007<br />

NLP Trainer. Er ist seit über 25 Jahren in<br />

leitenden Positionen in der <strong>Druck</strong>- <strong>und</strong> <strong>Medien</strong>industrie<br />

tätig.<br />

Mein Appell an die Unternehmer<br />

<strong>und</strong> Führungskräfte lautet, jetzt<br />

mit den KVP-Prozessen <strong>und</strong> dem<br />

Weg zu <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong> zu<br />

beginnen. Herauszugehen aus den<br />

gewohnten Ping-Pong-Spielen,<br />

die uns der Markt <strong>und</strong> die Mitbewerber<br />

aufzwingen. Selbständiges<br />

Handeln mit unseren wichtigsten<br />

Ressourcen, den Mitarbeitern, führt<br />

zu gemeinsamer Stärke <strong>und</strong> unternehmerischer<br />

Klarheit. Es bedeutet<br />

auch, erfolgreich zu „überleben“!<br />

Herr Dammig, Sie sind <strong>Lean</strong>-Manager<br />

bei der Kroha GmbH. Wie sieht <strong>Lean</strong>-<br />

<strong>Management</strong> in Ihrem Unternehmen<br />

konkret aus?<br />

<strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong> <strong>und</strong> KVP (kontinuierlicher<br />

Verbesserungsprozess) haben innerhalb<br />

der Kroha GmbH einen hohen Stellenwert<br />

<strong>und</strong> findet sich in vielen Facetten wieder.<br />

Den Schwerpunkt bildet zurzeit noch die<br />

Produktion in zwei Standorten, in denen wir<br />

die Just-in-time-Prinzipien realisieren <strong>und</strong><br />

optimieren. Die Fokussierungen sind K<strong>und</strong>enzufriedenheit,<br />

Liefertermintreue, Qualität<br />

<strong>und</strong> Durchlaufzeiten.<br />

Daneben platzieren wir eine Vielzahl von<br />

unterschiedlichen Qualifikationsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> decken sehr unterschiedlichen<br />

Schulungsbedarf mit Trainings. Davon profitieren<br />

Mitarbeiter, Führungskräfte <strong>und</strong> das<br />

komplette <strong>Management</strong>.<br />

Weitere Ziele sind die Maßnahmen im indirekten,<br />

administrativen Bereich sowie die<br />

Lieferanten. Teilweise sogar unsere K<strong>und</strong>en.<br />

Seit wann wird <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong> in<br />

Ihrem Unternehmen umgesetzt?<br />

Wir haben in 2012 mit externer Unterstützung<br />

begonnen <strong>und</strong> setzen seit Mitte des<br />

Jahres 2012 in eigener Regie unser Verständnis<br />

<strong>und</strong> unsere Vision kontinuierlich um.<br />

Welchen Mehrwert bietet <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong><br />

Ihrem Unternehmen (gegenüber anderen<br />

Qualitätsmanagementsystemen)?<br />

Mit einem großen Selbstverständnis nehmen<br />

wir unser bestehendes QM-System als die<br />

gesetzten Leitplanken. Dazwischen, als Autobahn<br />

genutzt, optimieren wir in den einzelnen<br />

Bereichen <strong>und</strong> im Gesamtprozess. Es<br />

ist die Detailarbeit zu Effizienz <strong>und</strong> Erfolg.<br />

Dies ergänzt sich gut miteinander. Wir setzen<br />

auf unsere Mitarbeiter <strong>und</strong> deren Wissen<br />

<strong>und</strong> binden sie in die Entstehung der Optimierung<br />

gleich zu Beginn mit ein.<br />

Es gilt, ein Verständnis für den gesamten<br />

Prozess zu haben – lösungsorientiert. Und<br />

klar gesprochen: Die Spitze der Unternehmens-Hierarchie<br />

ist der Prozess, <strong>und</strong> das in<br />

voller Breite!<br />

Wie hoch war der Aufwand für die Einführung<br />

des <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong>systems?<br />

Den zeitlichen Aufwand würde ich mit zwölf<br />

bis 15 Monaten beschreiben. Das ist der Moment,<br />

in dem die ersten großen Veränderungen<br />

anfangen zu leben; dies verbindlich <strong>und</strong><br />

eindeutig. Auch ein gelebter Regelkreis, dass<br />

sich Mitarbeiter <strong>und</strong> Führungskräfte selbständig<br />

weiter optimieren wollen.<br />

Was sind die wichtigsten Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> Erkenntnisse?<br />

KVP <strong>und</strong> <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong> leben von der<br />

Integration der Mitarbeiter <strong>und</strong> Führungskräfte<br />

im Unternehmen. Beide Gruppen haben<br />

zu Beginn ganz unterschiedliche Haltestellen,<br />

an denen Sie abgeholt werden sollten.<br />

Es gilt daneben, die Idee <strong>und</strong> die Einführung<br />

von <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong> ganz transparent zu<br />

kommunizieren. Dabei die Ziele <strong>und</strong> die<br />

Nicht-Ziele herauszustellen! Ziele werden<br />

vorgegeben, nicht die Lösungen.<br />

Welchen Anteil hat <strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong><br />

an der Erfolgsgeschichte von Kroha?<br />

Es misst sich am erkennbaren Erfolg! Ein gelebter<br />

KVP-Prozess bedeutet: ein langfristiges<br />

Überleben des Unternehmens zu sichern<br />

<strong>und</strong> die Organisation nachhaltig zu verbessern.<br />

Wir sprechen über einen Kulturwandel<br />

für alle im Unternehmen. Mit der Fokussierung<br />

auf Markt <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

generieren wir die richtigen Lösungen <strong>und</strong><br />

Optimierungen.<br />

Inwiefern profitieren Ihre K<strong>und</strong>en vom<br />

<strong>Lean</strong>-<strong>Management</strong>?<br />

Schnellere Durchlaufzeiten <strong>und</strong> ein hoher<br />

Grad an Termintreue <strong>und</strong> Service sind zu<br />

nennen. K<strong>und</strong>enseitig gesprochen setzen<br />

wir auf die individuellen Anforderungen<br />

unserer K<strong>und</strong>en – Bedarf <strong>und</strong> Losgrößen,<br />

Terminrealisierungen, Vereinfachung der<br />

Dokumentationen, Reaktionszeiten <strong>und</strong><br />

Ausführungen. Wir hinterfragen diese Parameter<br />

im direkten Dialog. Das ist unsere<br />

konzeptionelle Antwort darauf; das steuert<br />

unsere internen Impulse in einem geregelten<br />

„Uhrwerk“.<br />

8 VDMB KOMPASS 04.2013

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