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land steiermark - madergrafisch

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S T O R Y<br />

unde Ernährung“?<br />

Unterschiedliche Esstypen<br />

Warum fühlen wir uns manchmal nach<br />

dem Essen müde? Essen sollte uns ja eigentlich<br />

Energie spenden! Warum tun uns<br />

bestimmte Speisen gut, während sie einem<br />

anderen schwer im Magen liegen? Ganz<br />

einfach, weil wir Menschen nicht gleich<br />

sind. Eine Schüssel Salat als Hauptmahlzeit<br />

beruhigt zwar unser schlechtes Gewissen,<br />

aber warme Füße bekommen wir davon<br />

nicht. Mit Wurst- bzw. Käsebroten stillen<br />

wir zwar den Hunger, doch ob sie uns auch<br />

guttun bleibt offen. Ein gekochtes warmes<br />

Mittagessen ist jedenfalls besser als ein<br />

kalter Snack zwischendurch. Manche Menschen<br />

können abends ohne Probleme Äpfel,<br />

rohes Gemüse und Frittiertes essen, andere<br />

bekommen Bauchschmerzen und können<br />

nicht schlafen. Für einen Teil der Menschen<br />

ist eine kohlenhydratreiche Ernährung aus<br />

Getreideprodukten sinnvoll, für andere wiederum<br />

würde diese Übergewicht und Krankheiten<br />

mit sich ziehen. So muss jede/r für<br />

sich herausfinden was für ihn/sie gut ist.<br />

Die steirische Ernährungs -<br />

pyramide<br />

Die steirische Ernährungspyramide gibt<br />

einen guten Überblick über die Basiszusammensetzung,<br />

sie steht für eine Ernährung<br />

mit Mehrwert. Sie zeigt die Grundprodukte<br />

für eine gesunde Lebensmittelauswahl, ergänzt<br />

um die Zutaten Frische, Regionalität<br />

und Saisonalität. Durch diese spezielle Auswahl<br />

werden nicht nur Gesundheit, sondern<br />

auch Region und Umwelt gefördert.<br />

Wie oft essen?<br />

Vorbei ist die Zeit als man empfahl mindestens<br />

fünf Mahlzeiten am Tag zu essen.<br />

Für viele Menschen ist es besser sich auf<br />

drei Mahlzeiten zu beschränken!<br />

Tipp:<br />

Essen Sie immer erst dann die nächste<br />

Mahlzeit, wenn die vorige Mahlzeit verdaut<br />

ist: Rein pflanzliche Mahlzeiten sind nach<br />

etwa drei bis vier Stunden verdaut. Mahlzeiten<br />

mit tierischen Produkten benötigen<br />

sechs bis zehn Stunden, bis sie verdaut<br />

sind. Essen Sie daher nach einer solchen<br />

Mahlzeit an diesem Tag nichts mehr.<br />

Unverträglichkeiten<br />

Die Lebensmittelindustrie ist auf den Trend<br />

aufgesprungen! Klar, es gibt immer mehr<br />

Menschen, die an<br />

diversen Unverträglichkeiten<br />

leiden,<br />

jedoch sollte<br />

hier eher auf eine<br />

Wiederherstellung<br />

der Darmfunktion<br />

geachtet<br />

werden, als industrielle<br />

„Frei<br />

von“ – Nahrungsmittel<br />

zu<br />

verzehren. Da<br />

heißt es, laktose- oder glutenfreie Produkte<br />

seien für „Ernährungssensible“ geeignet.<br />

Selbst deren Platzierung im Supermarkt<br />

ist Teil der Marketingstrategie: Meist stehen<br />

sie in der Nähe der Bioprodukte – das suggeriert<br />

gesunde Qualität, diese sind jedoch<br />

für NormalbürgerInnen keineswegs empfehlenswerter<br />

als Vergleichsprodukte mit<br />

natürlicher Zusammensetzung.<br />

Wann ist das Essen eine<br />

Belastung für den Körper?<br />

Wenn …<br />

… die Nahrung sehr schwer ist – und Fette<br />

sind nun mal die am schwersten verdaulichen<br />

Nahrungsbestandteile<br />

… mehr Nahrung als verträglich aufgenommen<br />

wird, selbst wenn diese aus<br />

Gemüse, Salat oder Obst besteht<br />

… gegessen wird, bevor die Verdauung der<br />

letzten Mahlzeit abgeschlossen ist, was<br />

in der Regel zwischen drei bis sechs<br />

Stunden dauert<br />

… ohne wirklichen Appetit (= echter Hunger)<br />

gegessen wird<br />

… die Speisen nicht frisch sind, d.h. aufgewärmt,<br />

vorgekocht, tiefgefroren oder<br />

anderweitig vorbehandelt wurden<br />

… die Nahrungsmittel industriell verfälscht<br />

sind, wie z. B. künstliche Süßstoffe und<br />

unzählige erlaubte und unerlaubte Zusatzstoffe<br />

hinzugefügt wurden<br />

… bei geringer körperlicher Aktivität oder<br />

zu viel Schlaf der Stoffwechsel nur reduziert<br />

funktioniert<br />

Regional & Saisonal<br />

Das Angebot von Lebensmitteln ist gigantisch.<br />

Losgelöst von der Saison wird Obst<br />

und Gemüse aus aller Herren Länder das<br />

ganze Jahr über angeboten. Doch die energieaufwendigen<br />

Transporte aus Neusee<strong>land</strong><br />

oder Südafrika bleiben nicht ohne Folgen:<br />

Regionales Obst und Gemüse dürfen bis<br />

zur vollen Reife am Strauch oder im Boden<br />

bleiben und bringen die ganze Bandbreite<br />

an Geschmack und gesundheitsfördernden<br />

Inhaltsstoffe auf den Tisch. Außerdem<br />

müssen wir bedenken, dass die „Erdbeeren<br />

und Weintrauben zu Weihnachten“ sehr<br />

stark mit Pestiziden belastet sind und dies<br />

keineswegs gesund für uns ist.<br />

Genuss sollte immer an erster Stelle stehen<br />

denn Essen muss schmecken, das ist ganz<br />

klar. Unverfälschte und reife Lebensmittel<br />

sind die Basis eines köstlichen Essens. Naturbelassene<br />

Öle, ein gut gereifter Käse<br />

oder regionale Kartoffelsorten kommen<br />

problemlos ohne zusätzliche Geschmacksverstärker<br />

aus.<br />

Eine gesunde Ernährung muss schmecken,<br />

dem Körper guttun und unsere Umwelt<br />

so wenig als möglich belasten. Sie sollte<br />

reich an Obst, Gemüse und Salate sein,<br />

wobei grünes Blattgemüse besonders<br />

wichtig ist. Wann immer möglich, verzehrt<br />

man Lebensmittel frisch und naturbelassen.<br />

Außerdem sollte so viel wie möglich<br />

selbst zubereitet werden.<br />

Vitamine und Mineralstoffe bekommen<br />

wir im Winter aus heimischen Produkten<br />

wie Kürbis, Sauerkraut, Rotkraut, Karotten<br />

und Erdäpfel. Wichtig ist die Ergänzung<br />

mit hochwertigen kaltgepressten Ölen<br />

(Leinöl, Hanfnussöl, Kürbiskernöl), Walnüssen<br />

und Ölsaaten wie Kürbiskerne<br />

und die Omega-3-reichen Hanfnüsse –<br />

so sind wir und unser Immunsystem für<br />

einen kalten Winter bestens gerüstet.<br />

MAG. GERDA DENNER, MAS<br />

Ernährungswissenschafterin<br />

gerda.denner@hanf<strong>land</strong>.at<br />

www.hanf<strong>land</strong>.at<br />

www.stmk<strong>land</strong>jugend.at 19

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