N-Düngung mit Entec bei gesätem Herbstporree [Download,*.pdf, 0 ...
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Bei einem N min -Vorrat von 150 kg N/ha nur<br />
geringe Ertragswirksamkeit einer N-<strong>Düngung</strong><br />
<strong>bei</strong> direkt <strong>gesätem</strong> Porree<br />
Porree<br />
N-<strong>Düngung</strong><br />
Dünge<strong>mit</strong>tel<br />
Zusammenfassung<br />
An der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Dresden-Pillnitz wurde in direkt<br />
<strong>gesätem</strong> Porree der ammonium-stabilisierte N-Dünger <strong>Entec</strong> ® 26 <strong>mit</strong> Standarddüngern und<br />
einer ungedüngten Kontrolle verglichen.<br />
Da<strong>bei</strong> konnte <strong>bei</strong> einem N min -Vorrat von ca. 150 kg N/ha zum <strong>Düngung</strong>stermin Anfang Juli<br />
durch eine Aufdüngung auf einem N min -Sollwert von 250 kg N/ha nur <strong>mit</strong> Kalkammonsalpeter<br />
tendenziell ein leichter Mehrertrag gegenüber der ungedüngten Kontrolle realisiert werden.<br />
Bei <strong>Entec</strong> ® und Ammonsulfatsalpeter war dies nicht der Fall.<br />
Versuchshintergrund u. -frage<br />
Ammonium-stabilisierte N-Dünge<strong>mit</strong>tel schützen den Ammonium-Anteil laut Hersteller 4 bis<br />
10 Wochen vor einer Nitrifikation und da<strong>mit</strong> vor einer potentiellen Auswaschung. Dieser<br />
Vorteil könnte gerade <strong>bei</strong> einer Kultur wie direkt <strong>gesätem</strong> Porree (lange Kulturzeit, großer<br />
Reihenabstand) von Vorteil sein.<br />
Ergebnisse<br />
Neben der Standardvariante KalkAmmonSalpeter und dem zu testenden <strong>Entec</strong> 26 wurde<br />
AmmonSulfatSalpeter in den Versuch aufgenommen, das, <strong>mit</strong> Ausmahne des Nitrifikationshemmers,<br />
in der Zusammensetzung dem <strong>Entec</strong> 26 entspricht und so<strong>mit</strong> etwaige Nebenwirkung<br />
wie z.B. einen Ertragseffekt des Schwefelanteils abbildet.<br />
Die <strong>Düngung</strong> des Ende April gesäten Porrees erfolgte (analog dem KNS-System) erst <strong>mit</strong><br />
Einsetzen eines stärkeren Wachstums in der 10. Kulturwoche. Bei einem N min -Vorrat von<br />
150 kg N/ha und einem auf Grund eigener Versuchsergebnisse festgelegtem N min -Sollwert<br />
von 250 kg N/ha wurden 100 kg N/ha breitwürfig in einer Gabe ausgebracht. Bei dem<br />
Versuchsstandort handelt es sich um einen stark lehmigen Sand (Sl4), Bodenzahl 73.<br />
Nach der <strong>Düngung</strong> Anfang Juli herrschte zunächst eine trocken-heiße Witterungsphase, in<br />
der der Porree regelmäßig bewässert werden musste. N-Auswaschungsverluste in dieser<br />
Periode sind aber auszuschließen. Der August zeigte sich <strong>mit</strong> 95 mm Niederschlag relativ<br />
feucht, <strong>bei</strong> einer potentiellen Verdunstung (ET pot ) von 57 mm dürften N-Verlagerungen (aber<br />
wohl kaum N-Auswaschungen) aufgetreten sein. Der September war <strong>mit</strong> 9,5 mm Niederschlag<br />
und einer ET pot von 68 mm wiederum trocken-warm. Ab etwa Mitte September deutete<br />
sich <strong>bei</strong> den N 0 -Parzellen eine etwas hellere Laubfarbe an. Ansatzweise war dies auch<br />
<strong>bei</strong> den <strong>Entec</strong>-Parzellen der Fall.<br />
Da von vornherein keine größeren Ertragsunterschiede zwischen den verschiedenen Varianten<br />
erwartet wurden, erfolgte die Ertragserfassung auf relativ großen Teilflächen von jeweils<br />
12 m² (4 Wiederholungen). Trotzdem konnten (in dem homogenen Bestand) keine signifikannten<br />
Ertragsunterschiede zwischen den Varianten abgesichert werden. Tendenziell<br />
(α = 0,10) zeigte die KAS-Variante einen höheren Ertrag als die N 0 - und <strong>Entec</strong>-Variante.<br />
Die N-Aufnahme des Porrees lag in der KAS- und ASS-Variante <strong>bei</strong> rund 190 kg N/ha, in der<br />
N 0 -Variante <strong>bei</strong> 150 kg N/ha. Die <strong>Entec</strong>-Variante nahm <strong>mit</strong> ca. 170 kg N/ha eine Mittelstellung<br />
ein. Die N min -Reste lagen in der N 0 -, KAS- und ASS-Variante <strong>bei</strong> rund 30 kg N/ha, in der<br />
<strong>Entec</strong>-Variante <strong>bei</strong> knapp 60 kg N/ha. Auffällig war hier auch der hohe Ammonium-Anteil,<br />
obgleich 15 Wochen nach der <strong>Düngung</strong> keine Nitrifikationshemmung mehr zu erwarten ist.<br />
Versuche im deutschen Gartenbau<br />
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft,<br />
Fachbereich Gartenbau<br />
Bear<strong>bei</strong>ter: Hermann Laber<br />
2 0 0 6
Kulturdaten:<br />
26. April '06: Einzelkornsaat des Porrees (Sorte ’Shelton’ F 1 ) in ca. 5 cm tiefe Furchen,<br />
Reihenabstand 75 cm, Kornablageabstand 5 cm (= 27 Korn/m²)<br />
26. Juni: N min -Probe<br />
4. Juli: N-<strong>Düngung</strong> (breitwürfig)<br />
27. Juli: Porree angehäufelt<br />
10.- 17. Okt.: Ernte, N min -Probe<br />
Tab.: Varianten, Marktertrag und Stickstoffdynamik<br />
N 0 KAS ASS <strong>Entec</strong> 26<br />
N min -Vorrat [kg N/ha] 0-30 cm 109<br />
(26. Juni) 30-60 cm 42<br />
N-<strong>Düngung</strong> [kg N/ha] (4. Juli) 0 99<br />
Marktertrag [dt FM/ha] 501 548 515 502<br />
[dt TM/ha] 57,7 57,7 51,2 50,0<br />
N Marktertrag [kg N/ha] 79 86 89 81<br />
Ernterückstände 1 [dt FM/ha] 341 380 370 357<br />
[dt TM/ha] 47,2 44,1 50,0 42,5<br />
N Ernterückstände [kg N/ha] 74 106 96 91<br />
N Aufwuchs [kg N/ha] 153 192 185 172<br />
N min -Rest [kg N/ha] 0-30 cm 14 (3) 2 16 (3) 15 (3) 38 (11)<br />
(17. Okt.) 30-60 cm 12 (2) 15 (2) 16 (2) 20 (4)<br />
1: ohne Wurzeln, inkl. Stangen < 2 cm ∅ sowie sonstige nicht-marktfähige Ware;<br />
2: in Klammern: NH 4 -N-Menge<br />
Frischmasse [dt/ha]<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
842<br />
341<br />
501<br />
927<br />
380<br />
548<br />
884<br />
370<br />
859<br />
357<br />
515 502<br />
Ernterückstände<br />
Marktertrag<br />
N0 KAS ASS <strong>Entec</strong><br />
Abb.: Frischmasse-Ertrag, Ernterückstände und Aufwuchs vom Porree