Zwischenbericht im Freistaat Sachsen Abschlußbericht
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<strong>Zwischenbericht</strong><br />
Entwicklung und Erprobung eines Prüfsystems<br />
für funktionale Merkmale für die Milchrindzucht<br />
<strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Abschlußbericht</strong><br />
Kati Fiedler, Dr. M. Klunker, Dr. R.<br />
Fischer, Dr. U. Müller<br />
Köllitsch, Juli 2004<br />
Köllitsch, Juli 2003<br />
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft
1 Einleitung und Zielstellung..............................................................................12<br />
2 Literaturübersicht .................................................................................................13<br />
2.1. Organisation des Testbulleneinsatzes......................................................13<br />
2.2. Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen Testbetrieben..17<br />
2.3. Funktionale Merkmale ....................................................................................20<br />
2.3.1. Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen..............................................24<br />
2.1.2. Eutergesundheit, Somatische Zellzahl................................................30<br />
2.3.3. Fruchtbarkeitsstörungen..........................................................................38<br />
2.3.4. Futteraufnahmevermögen, Körperkondition,<br />
stoffwechselbedingte Erkrankungen ..................................................................44<br />
2.4. Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in <strong>Sachsen</strong>....................51<br />
2.4.1. Gesetzliche Grundlagen............................................................................51<br />
2.4.2. Leistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong>.................................................................53<br />
2.4.3. Zuchtindex <strong>Sachsen</strong> (ZIS).......................................................................59<br />
2.4.4. Das Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes.60<br />
3 Material und Methode .........................................................................................63<br />
3.1. Auswahl der Testbetriebe...................................................................................63<br />
3.2. Datenerfassung..................................................................................................64<br />
3.2.1. Erfassung von Erkrankungen.............................................................64<br />
3.2.2. Erfassung von Geburtsverlauf und Geburtsstörungen.............66<br />
3.2.3. Erfassung der Geburtsgewichte........................................................67<br />
3.2.4. Erfassung der täglichen Milchmengen............................................67<br />
3.2.5. Korrektur der Abstammung................................................................68<br />
3.3. Datentransfer..........................................................................................................69<br />
3.4. Plausibilitätskriterien............................................................................................70<br />
4 Ergebnisse ....................................................................................................................75<br />
4.1. Datenaufbereitung der Testherdendaten.....................................................75<br />
4.1.1. Erkrankungen ............................................................................................75<br />
4.1.2. Geburtsverlauf und Geburtsgewichte...............................................91<br />
4.1.3. Kennzahlen der Fruchtbarkeit.............................................................97<br />
4.1.4. tägliche Milchmengen..................................................................................99<br />
4.1.5. Ergebnisse der Milchleistungsprüfung........................................... 115<br />
4.1.6. Abgangsdaten......................................................................................... 118<br />
4.1.7. Pedigreeanalyse..................................................................................... 123<br />
4.2. Aufbereitung der TESSA-Daten .............................................................................. 130<br />
2
4.3. Schätzung genetischer Parameter...................................................................136<br />
4.3.1. Merkmalsdefinition........................................................................................... 136<br />
4.3.2. Ergebnisse/Veröffentlichungen ..................................................................... 137<br />
5 Empfehlungen zur Weiterführung und Opt<strong>im</strong>ierung des<br />
Prüfsystems ....................................................................................................................147<br />
6 Auswertungen für die Betriebe .....................................................................153<br />
7 Literaturverzeichnis .............................................................................................156<br />
8 Anhang .........................................................................................................................168<br />
3
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Kalkulatorischer Aufwand zur Erstellung eines zusätzlichen Vererbers (nach<br />
POTT, 2003) ............................................................................................................................................................. 14<br />
Tabelle 2: Notwendige Anzahl Testbetriebe sowie Anzahl Testfärsen je Testbulle und<br />
Betrieb bei unterschiedlicher Größe der Testbetriebe (Annahme: 10.000 Testfärsen<br />
= 100 Töchter von 100 Testbullen) (POTT, 2003)............................................................................ 14<br />
Tabelle 3: Bullen, die 2002 ihren Testeinsatz in Deutschland beendet haben (WIETING,<br />
2003) ............................................................................................................................................................................ 16<br />
Tabelle 4: Zahl der benötigten Herden bei WFR 5:1 (nach ALPERS, 1996) ................................ 20<br />
Tabelle 5: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und<br />
berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für das Auftretn von verschiedenen<br />
Klauenerkrankungen ........................................................................................................................................... 26<br />
Tabelle 6: Heritabilitäten und additiv-genetische Standardabweichungen (SA) für<br />
Klauenmaße und Fundamentsbeurteilungen von Jungbullen der Rasse Deutsche<br />
Holstein (nach: ANACKER & RIEHMER, 1996)..................................................................................... 29<br />
Tabelle 7: Korrelationen zwischen der Verbleiberate von Kühen und den Klauenmassen<br />
ihrer väterlichen Halbgeschwister (MCDANIEL et al. 1984 in: KRÄUSSLICH & GRAF<br />
1984) ............................................................................................................................................................................ 29<br />
Tabelle 8: Quelle, Tiermaterial und Heritabilitäten für Merkmale der Euterform..................... 32<br />
Tabelle 9: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und<br />
berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für das Auftreten von Eutererkrankungen<br />
.......................................................................................................................................................................................... 34<br />
Tabelle 10: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und<br />
berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für die Zellzahl (SCS) ......................................... 35<br />
Tabelle 11: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Merkmale der Eutergesundheit ........ 36<br />
Tabelle 12: genetische Korrelationen zwischen Euterexterieur und Mastitis .............................. 36<br />
Tabelle 13: genetische Korrelationen zwischen Milchleistungsmerkmalen und<br />
Mastitisbehandlungen......................................................................................................................................... 36<br />
Tabelle 14: Heritabilitäten für die Anfälligkeit gegenüber ausgewählten Mastitiserregern 37<br />
Tabelle 15: Genetische Korrelationen zwischen klinischer Mastitis und Mastitiserregern zu<br />
den Produktionsmerkmalen Milchmenge, Fettmenge, Eiweißmenge und Zellgehalt in<br />
305 Tagen (nach DE HAAS et al. 2002) .................................................................................................. 37<br />
Tabelle 16: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Rastzeit .................................................... 38<br />
Tabelle 17: Normwerte für die Verteilung der Wiederbesamungsintervalle (nach BUSCH,<br />
verändert nach PLATEN, aus FEUCKER, 2003) ................................................................................... 39<br />
Tabelle 18: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Verzögerungszeit................................ 39<br />
Tabelle 19: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Güstzeit .................................................... 39<br />
Tabelle 20: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Zwischenkalbezeit........ 39<br />
Tabelle 21: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal BSI....................................... 40<br />
Tabelle 22: Heritabilität Erstbesamungserfolg ............................................................................................... 40<br />
Tabelle 23: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal<br />
Gesamtkonzeptionsrate..................................................................................................................................... 40<br />
Tabelle 24: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal NR 90................................... 41<br />
Tabelle 25: Quelle, Tiermaterial, Modell und Heritabilität für das Merkmal Ovarzysten...... 42<br />
4
Tabelle 26: genetische Korrelationen zwischen den Produktionsmerkmalen und dem<br />
Auftreten von Ovarzysten ................................................................................................................................ 43<br />
Tabelle 27: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal<br />
Nachgeburtsverhaltung...................................................................................................................................... 43<br />
Tabelle 28: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Metritis .............. 43<br />
Tabelle 29: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Anöstrie............. 43<br />
Tabelle 30: Genetische Korrelationen zwischen Fruchtbarkeitsstörungen und<br />
Leistungsparametern .......................................................................................................................................... 44<br />
Tabelle 31: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme stationsgeprüfter<br />
Jungbullen (ergänzt nach Waßmuth, 1998).......................................................................................... 45<br />
Tabelle 32: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme weiblicher Rinder..................... 45<br />
Tabelle 33: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Merkmale BCS, Rückenfettdicke<br />
und Lebendgewicht .............................................................................................................................................. 47<br />
Tabelle 34: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten<br />
Fruchtbarkeitsparametern................................................................................................................................ 47<br />
Tabelle 35: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten<br />
Exterieurmerkmalen............................................................................................................................................ 48<br />
Tabelle 36: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten<br />
Produktionsmerkmalen ...................................................................................................................................... 48<br />
Tabelle 37: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für klinische Ketosen........................................ 49<br />
Tabelle 38: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Hypocalzämische Gebärparese .......... 49<br />
Tabelle 39: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Labmagenverlagerung<br />
.......................................................................................................................................................................................... 50<br />
Tabelle 40: Entwicklung der Milchleistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong> (LKV-Jahresbericht 2002)<br />
.......................................................................................................................................................................................... 54<br />
Tabelle 41: Anzahl Betriebe und Kühe unter Milchleistungsprüfung nach Bestandsgrößen<br />
2002 (Sächsischer Landeskontrollverband e.V. aus: Sächsischer Tierzuchtreport<br />
2002) ............................................................................................................................................................................ 54<br />
Tabelle 42: Punkteskala des Deutschen Holstein Verbandes (DHV, 1998).................................. 55<br />
Tabelle 43: Entwicklung der Testanpaarungen und der bewerteten Töchter <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Nachkommenschaftsprüfung 1994 – 2002 (Sächsische Landesanstalt für<br />
Landwirtschaft/SRV e.G.; aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002) ....................................... 55<br />
Tabelle 44: Anteil der einzelnen Exterieurmerkmale an den Merkmalskomplexen (DHV,<br />
2000) ............................................................................................................................................................................ 57<br />
Tabelle 45: Leistungsentwicklung der sächsischen Herdbuchkühe (Quelle: SRV, LKV-<br />
Jahresberichte)....................................................................................................................................................... 60<br />
Tabelle 46: Entwicklung ausgewählter Fruchtbarkeitsparameter von 1995 bis 2002 in<br />
<strong>Sachsen</strong> (VIT w.V. Verden/Paretz aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002) ..................... 60<br />
Tabelle 47: Übersicht über die beteiligten Testbetriebe .......................................................................... 64<br />
Tabelle 48: Erfassungsschlüssel für den Kalbeverlauf (ADR, 1995)................................................. 66<br />
Tabelle 49: Übersicht über Melktechnik, Melkfrequenz und Form der<br />
Milchleistungsprüfung in den Testbetrieben ......................................................................................... 68<br />
Tabelle 50: Übersicht über alle erfaßten Einzelbehandlungen, Tierzahlen und<br />
Erfassungszeiträume in den Betrieben..................................................................................................... 75<br />
Tabelle 51: Verteilung der Einzelbehandlungen über die Schlüsselkategorien.......................... 76<br />
5
Tabelle 52: Untersuchung von Mastitiserregern in den Testherden................................................ 77<br />
Tabelle 53: Verteilung der Behandlungen über die Erkrankungskategorien und Betriebe . 78<br />
Tabelle 54: Anzahl Tiere mit Erkrankungsdaten nach Zusammenfassung der<br />
Behandlungen zu Erkrankungsfällen und Eingrenzung der Erkrankungen nach<br />
Betrieben .................................................................................................................................................................... 79<br />
Tabelle 55: Anzahl Einzeltiererkrankungen und Tierzahlen für die einzelnen<br />
Krankheitskategorien.......................................................................................................................................... 80<br />
Tabelle 56: Befallsrate und durchschnittliche Erkrankungstage in Abhängigkeit von der<br />
Laktation ..................................................................................................................................................................... 81<br />
Tabelle 57: Verteilung der Erkrankungen auf die einzelnen Laktationsabschnitte.................. 82<br />
Tabelle 58: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen, mittlerer Lebenstag und<br />
durchschnittliche Erkrankungsdauer......................................................................................................... 88<br />
Tabelle 59: Anzahl Abkalbungen und Totgeburtenrate in den Testbetrieben<br />
(Gesamtmaterial) .................................................................................................................................................. 94<br />
Tabelle 60: Entwicklung der Totgeburtenrate in den einzelnen Testbetrieben (1997 –<br />
2003) ............................................................................................................................................................................ 96<br />
Tabelle 61: Übersichtsstatistik zur Entwicklung des Erstkalbealters über alle Betriebe ...... 97<br />
Tabelle 62: Entwicklung der Rastzeiten in Abhängigkeit von der Laktationsnummer........... 98<br />
Tabelle 63: Übersicht über Melkanlage, MLP-Form und derzeitige Melkfrequenz in den<br />
Testbetrieben ........................................................................................................................................................... 99<br />
Tabelle 64: Übersichtsstatistik tägliche Milchmengen (2/04; n = 1.721.674 Datensätze) ......................100<br />
Tabelle 65: Verteilung der erfassten täglichen Milchmengen über die einzelnen Leistungsabschnitte<br />
(2/04; n = 1.721.674 Datensätze).......................................................................................................................101<br />
Tabelle 66: Einteilung der Klassen zur Definition von betriebsspezifischen<br />
Laktationskurven .................................................................................................................................................112<br />
Tabelle 67: genetische Parameter für Milchleistung basierend auf den täglichen<br />
Milchmengen (Diagonale = h²) und Literaturwerten (Korrelationen) .................................113<br />
Tabelle 68: Übersichtsstatistik der einbezogenen Merkmale in die Zuchtwertschätzung .113<br />
Tabelle 69: Übersicht über alle erfassten Daten der Milchleistungsprüfung .............................115<br />
Tabelle 70: Übersichtsstatistik über die Milchkontrollergebnisse in den Testherden ...........116<br />
Tabelle 71: Daten der Milchleistungsprüfung nach Erfassungsjahren...........................................117<br />
Tabelle 72: Abgangsdaten der einzelnen Testbetriebe (Abgangsgrund) .....................................118<br />
Tabelle 73: Abgangsgründe in den einzelnen Testbetrieben ..............................................................119<br />
Tabelle 74: Qualität der Abgangsdaten in den Betrieben (Abgangsart)......................................120<br />
Tabelle 75: Abgangsarten nach Betrieben .....................................................................................................121<br />
Tabelle 76: Rassestruktur in den Betrieben ..................................................................................................124<br />
Tabelle 77: Anzahl eingesetzter Bullen und Nachkommenzahlen <strong>im</strong> Gesamtmaterial (incl.<br />
Abgänge) ..................................................................................................................................................................124<br />
Tabelle 78: Verknüpfung der Betriebe über die Väter (Gesamtmaterial) ...................................125<br />
Tabelle 79: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB-Jahrgang 2000 (insges.<br />
144 TB)......................................................................................................................................................................126<br />
Tabelle 80: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB-Jahrgang 2001 (insges.<br />
127 TB)......................................................................................................................................................................126<br />
6
Tabelle 81: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB-Jahrgang 2002 (insges.<br />
168 TB)......................................................................................................................................................................126<br />
Tabelle 82: Analyse des Testeinsatzes 2000 ................................................................................................127<br />
Tabelle 83: Analyse des Testeinsatzes 2001 ................................................................................................128<br />
Tabelle 84: Analyse des Testeinsatzes 2002 ................................................................................................129<br />
Tabelle 85: Leistungs- und Bestandsentwicklung in <strong>Sachsen</strong> 1994 – 2003 (LKV <strong>Sachsen</strong>,<br />
2003) ..........................................................................................................................................................................138<br />
Tabelle 86: Übersichtsstatistik für ausgewählte Merkmale der einzelnen<br />
Krankheitskomplexe ..........................................................................................................................................141<br />
Tabelle 87: Modelle für die ausgewählten Krankheitskomplexe .......................................................142<br />
Tabelle 88: Effekte und Anzahl Stufen für die Modelle ...........................................................................142<br />
Tabelle 89: Heritabilitäten (h 2 ) und Standardfehler (s) für die Merkmale der einzelnen<br />
Krankheitskomplexe, getrennt für eine Betrachtungsdauer von 356 bzw. 100<br />
Laktationstagen ....................................................................................................................................................143<br />
Tabelle 90: Genetische Korrelationen zwischen der 1. Laktation und den darauf folgenden<br />
Laktationen bei ausgewählten Merkmalen für den Berechnungszeitraum von 365<br />
Tagen..........................................................................................................................................................................144<br />
Tabelle 91: Heritabilität (Diagonale) und genetische Korrelationen für den<br />
Merkmalskomplex Eutererkrankungen...................................................................................................144<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Berechnungsformel für die effektive Töchterzahl nach ROBERTSON &<br />
RENDEL (1954)....................................................................................................................................................... 15<br />
Abbildung 2: bundesweiter Testbullenaustausch 01.06.01 bis 30.06.02 (FEDDERSEN,<br />
2002) ............................................................................................................................................................................ 17<br />
Abbildung 3: Schema eines intensiven Zuchtprogrammes (SWALVE, 1989) ............................. 18<br />
Abbildung 4: Selektionsmerkmale in der Milchviehzucht (verändert nach BERGFELD &<br />
KLUNKER, 2002) .................................................................................................................................................... 21<br />
Abbildung 5: Einfluß ausgewählter Krankheiten auf die Milchleistung (FOURCHION et al.<br />
1999, zitiert bei EVANS, 2003)..................................................................................................................... 22<br />
Abbildung 6: Beschreibung der Klauenmaße be<strong>im</strong> Rind (DISTL, 1995) ........................................ 28<br />
Abbildung 7: Gewichtung der Merkmale Eiweißgehalt (EKg), Fettgehalt (FKg),<br />
Fruchtbarkeit (FBK), Eutergesundheit (EG) und Euterform (EF) <strong>im</strong> finnischen<br />
Selektionsindex (SIMIANER & KÖNIG, 2002) ...................................................................................... 31<br />
Abbildung 8: Differenz der Holsteinzuchtwerte für das Merkmal somatischer Zellgehalt<br />
zwischen Dänemark (DNK), Finnland (FIN) und Schweden (SWE) verglichen mit<br />
Deutschland (DEU) (SIMIANER & KÖNIG, 2002)............................................................................... 31<br />
Abbildung 9: Einfluss der Rückenfettdicke zum Kalbezeitpunkt (RFD) auf die mittlere<br />
relative Trockensubstanzaufnahme aus Grobfutter je 100 kg Lebendgewicht in den<br />
ersten 15 Laktationswochen (STAUFENBIEL et al., 1993)........................................................... 46<br />
Abbildung 10: Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e.G. (Quelle:<br />
www.srv.de) ............................................................................................................................................................. 61<br />
Abbildung 11: Übersicht über zu erfassende Krankheiten...................................................................... 65<br />
Abbildung 12: Methodik der Umschlüsselung................................................................................................. 66<br />
Abbildung 13: Datenfluß vom Betrieb zur Datenbank der LfL.............................................................. 69<br />
Abbildung 14: Übersicht über die aktuelle Datenbankstruktur............................................................ 70<br />
7
Abbildung 15: Anzahl erfasster Einzelbehandlungen in den Krankheitskomplexen................ 77<br />
Abbildung 16: Erkrankungszeitpunkt in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 111031;<br />
alle Betriebe)............................................................................................................................................................ 81<br />
Abbildung 17: Erkrankungsschwerpunkte in den Betrieben.................................................................. 82<br />
Abbildung 18: Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte mit zunehmendem Alter der<br />
Tiere............................................................................................................................................................................... 83<br />
Abbildung 19: Mittlere Erkrankungsdauer pro Laktation für die einzelnen<br />
Krankheitskomplexe ............................................................................................................................................ 84<br />
Abbildung 20: Auftreten von Eutererkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n =<br />
30250).......................................................................................................................................................................... 84<br />
Abbildung 21: Auftreten von Klauenerkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n<br />
= 22767) .................................................................................................................................................................... 85<br />
Abbildung 22: Auftreten von Gliedmaßenerkrankungen in Abhängigkeit vom<br />
Laktationstag (n = 13818).............................................................................................................................. 85<br />
Abbildung 23: Auftreten von Fruchtbarkeitsstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag<br />
(n = 25099) .............................................................................................................................................................. 86<br />
Abbildung 24: Auftreten von Stoffwechselstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n<br />
= 7053) ....................................................................................................................................................................... 86<br />
Abbildung 25: Auftreten sonstiger Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n =<br />
12044).......................................................................................................................................................................... 87<br />
Abbildung 26: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen in Anhängigkeit vom<br />
Lebenstag................................................................................................................................................................... 87<br />
Abbildung 27: Auftreten von Fiebererkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n =<br />
583) ............................................................................................................................................................................... 89<br />
Abbildung 28: Auftreten von Pneumonien in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 3046) ..... 89<br />
Abbildung 29: Auftreten von Nabelentzündungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n =<br />
593) ............................................................................................................................................................................... 90<br />
Abbildung 30: Auftreten von Durchfallerkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n =<br />
210) ............................................................................................................................................................................... 90<br />
Abbildung 31: Geburtsverlauf in Abhängigkeit vom Betrieb (n=42594) ....................................... 91<br />
Abbildung 32: Geburtsverlauf in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n=42594)...... 92<br />
Abbildung 33: Veränderungen <strong>im</strong> Kalbeverlauf in Abhängigkeit vom Abkalbejahr<br />
(n=42594) ................................................................................................................................................................. 92<br />
Abbildung 34: Geburtsgewichte in Abhängigkeit von Geburtsverlauf und Geschlecht (n =<br />
42594).......................................................................................................................................................................... 93<br />
Abbildung 35: Entwicklung der Geburtsgewichte nach Abkalbejahr und Geschlecht (n =<br />
33313).......................................................................................................................................................................... 93<br />
Abbildung 36: Geburtsverlauf und Geburtsgewicht in Abhängigkeit von der<br />
Laktationsnummer (n = 33313)................................................................................................................... 94<br />
Abbildung 37: Entwicklung der Totgeburtenrate in den Testbetrieben 1997 - 2003 (n =<br />
61729 Abkalbungen) ........................................................................................................................................... 95<br />
Abbildung 38: Entwicklung des Erstkalbealters in Abhängigkeit vom Geburtsjahr der<br />
Färsen über alle Betriebe (n = 11774) .................................................................................................... 97<br />
Abbildung 39: Erstkalbealter in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 11774) ...................................... 98<br />
Abbildung 40: Gesamtdaten der täglichen Milchmengen nach Betrieben vor der<br />
Aufbereitung (4/04; n = 2.257.734 Datensätze)............................................................................102<br />
8
Abbildung 41: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen nach Laktationstagen (4/04;<br />
n= 2.257.734 Datensätze)............................................................................................................................103<br />
Abbildung 42: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen bis zum 500. Laktationstag103<br />
Abbildung 43: Nichtaufbereitete Milchmengen nach Laktationstagen...........................................104<br />
Abbildung 44: Datenübersicht Betrieb 7..........................................................................................................104<br />
Abbildung 45: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 1..........................................................105<br />
Abbildung 46: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 2..........................................................105<br />
Abbildung 47: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10<br />
(1.Laktation) ..........................................................................................................................................................106<br />
Abbildung 48: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10<br />
(>=2.Laktation) ...................................................................................................................................................107<br />
Abbildung 49: Angepasste Wilmink-Funktion für den Betrieb und Auswirkungen auf ein<br />
Einzeltier...................................................................................................................................................................108<br />
Abbildung 50: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende<br />
Laktationen in Betrieb 1..................................................................................................................................108<br />
Abbildung 51: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende<br />
Laktationen für Betrieb 2................................................................................................................................109<br />
Abbildung 52: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende<br />
Laktationen für Betrieb 3................................................................................................................................109<br />
Abbildung 53: Datenübersicht nach Betrieben nach der Aufbereitung .........................................110<br />
Abbildung 54: nutzbare Daten nach Erfassungsjahren ..........................................................................110<br />
Abbildung 55: Besetzung der Klassen nach Zwischenkalbezeit ........................................................111<br />
Abbildung 56: Besetzung der Klassen nach Erstkalbealter..................................................................111<br />
Abbildung 57: Beispiel der Zuchtwerte (PEST-outputs) für einige aktuelle sächsischer<br />
Vererber nach den täglichen Milchmengen..........................................................................................113<br />
Abbildung 58: Abgangsgründe in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 61559) ................................122<br />
Abbildung 59: Abgangsarten nach Betrieben (n = 77344) ..................................................................122<br />
Abbildung 60: Rasseverteilung <strong>im</strong> gesamten Datenmaterial..............................................................123<br />
Abbildung 61: Rasseverteilung über die Betriebe......................................................................................123<br />
Abbildung 62: Entwicklung der Melkbarkeit nach Prüfjahren .............................................................130<br />
Abbildung 63: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Körper1999 –<br />
2003 ............................................................................................................................................................................131<br />
Abbildung 64: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Milchtyp1999 –<br />
2003 ............................................................................................................................................................................131<br />
Abbildung 65: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Fundament 1999<br />
– 2003 ........................................................................................................................................................................132<br />
Abbildung 66: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Euter 1999 –<br />
2003 ............................................................................................................................................................................132<br />
Abbildung 67: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Gesamtnote 1999<br />
– 2003 ........................................................................................................................................................................133<br />
Abbildung 68: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 99/2000 .......................................................133<br />
Abbildung 69: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2001.................................................................134<br />
Abbildung 70: Einstiufungsergebnisse des Prüfjahres 2002 ...............................................................134<br />
9
Abbildung 71: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2003.................................................................135<br />
Abbildung 72: Entwicklung des Besamungsindex (BI) in <strong>Sachsen</strong> 1991 – 2003 (VIT,<br />
2003) ..........................................................................................................................................................................138<br />
Abbildung 73: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n<br />
= 111.031) ..............................................................................................................................................................139<br />
Abbildung 74: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n =<br />
111.031) ...................................................................................................................................................................140<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
AE<br />
Abrechnungseinheit<br />
B<br />
Beobachtungen<br />
BCS<br />
Body Condition Score<br />
BLAD<br />
Bovine Leukozyten Adhäsionsdefizienz<br />
BLUP<br />
Best Linear Unbiased Prediction<br />
BW<br />
Bewegungsapparat<br />
CVM<br />
Complex Vertebral Malformation<br />
DUMPS<br />
Punktmutation des UMP-Gens (Uridin Monophosphat Synthase)<br />
EB<br />
Erstbesamung/Erstbehandlung<br />
EU<br />
Euter<br />
EU1<br />
Klinische Mastitis<br />
EU2<br />
Subklinische Mastitis, positive BU-Befunde<br />
EU3<br />
Milchejektionsstörungen<br />
EU4<br />
Schwermelker/Euterformfehler<br />
EU5<br />
Atrophie/Dreistrich<br />
EU6<br />
Zitzen-/Euterverletzungen<br />
FG<br />
Futtergruppe<br />
FR<br />
Fruchtbarkeit<br />
FR1<br />
Abort<br />
FR2<br />
Anöstrie, Azyklie, Zyklusstörungen<br />
FR3<br />
Endometritis/Pyometra/Metritis<br />
FR4<br />
Ovarialzysten<br />
FR5<br />
Persistierende Gelbkörper<br />
FR6<br />
Nachgeburtsverhaltung<br />
FR7<br />
Puerperalstörungen<br />
FR8<br />
Geburtsstörungen<br />
FR9<br />
Scheidenverletzung/-vorfall<br />
GGT<br />
Gamma-Glutamyl-Transferase<br />
GL1<br />
Gelenkentzündung<br />
GL2<br />
Lähmung<br />
GL3<br />
Bänderschwäche<br />
GL4<br />
Lahmheit allgemein<br />
GL5<br />
Fraktur<br />
GL6<br />
Gliedmaßenphlegmone<br />
GLDH<br />
Glutamatdehydrogenase<br />
GOT<br />
Glutamat-Oxalacetat-Transaminase<br />
h² Heritabilität<br />
HF<br />
Holstein Frisian<br />
KL1<br />
Steingalle/Klauenrehe<br />
KL2<br />
L<strong>im</strong>ax<br />
KL3<br />
Mortellaro<br />
KL4<br />
Panaritium<br />
KL5<br />
Sohlengeschwür<br />
KL6<br />
Klauen-/Ballenfäule<br />
KL7<br />
Klauendeformationen<br />
KL8<br />
Klauen-/Gliedmaßenverletzungen<br />
KL9<br />
Seitenwandgeschwüre (Doppelte Sohle, EHW…)<br />
LKV<br />
Landeskontrollverband<br />
Max<br />
Max<strong>im</strong>um<br />
10
Min<br />
MLP<br />
n<br />
p<br />
PA<br />
PK<br />
QTL<br />
REML<br />
RZM<br />
RZN<br />
s<br />
SO<br />
SO1<br />
SO2<br />
SO3<br />
SO4<br />
SO5<br />
SO6<br />
SO7<br />
SO8<br />
SO9<br />
SRV<br />
ST<br />
SW<br />
SW1<br />
SW2<br />
SW3<br />
SW4<br />
SW5<br />
SW6<br />
SW7<br />
SW8<br />
SW9<br />
T<br />
TB<br />
TU<br />
VIT<br />
VG<br />
WB<br />
Min<strong>im</strong>um<br />
Milchleistungsprüfung<br />
Anzahl<br />
Signifikanzniveau<br />
Parasiten<br />
Puerperalkontrolle<br />
Quantitative Trait Locus<br />
Restricted Max<strong>im</strong>um Likelihood<br />
Relativzuchtwert Milch<br />
Relativzuchtwert Nutzungsdauer<br />
Standardabweichung<br />
Sonstiges<br />
Fieber<br />
Kreislauf/Herz<br />
Pneumonie<br />
Mißbildungen<br />
Abszeß/Hämatom<br />
Haut/Wunden/Verletzungen<br />
Nabelentzündung<br />
Kälberdurchfall<br />
Parasiten<br />
Sächsischer Rinderzuchtverband<br />
Sterilitätsuntersuchung<br />
Stoffwechsel<br />
Azidose<br />
Ketose<br />
Gebärparese<br />
Labmagenverlagerung<br />
Alkalose<br />
Tetanie<br />
Indigestion<br />
Darmerkrankungen/Durchfall<br />
Stoffwechselstörungen allgemein<br />
Tiere<br />
Testbulle<br />
Trächtigkeitsuntersuchung<br />
Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung<br />
Vergleichstier<br />
Wiederholungsbesamung/Wiederholungsbehandlung<br />
11
1 Einleitung und Zielstellung<br />
In <strong>Sachsen</strong> werden 522.192 Rinder gehalten, davon sind 205.220 Milchrinder. Jährlich<br />
werden etwa 237.000 Erstbesamungen durchgeführt. Die durchschnittliche Betriebsgröße<br />
beläuft sich auf 226 Milchkühe pro Herdbuchbetrieb, wobei fast 40% der Kühe in Herden mit<br />
mehr als 500 Tieren gehalten werden. Da 95% aller Betriebe der Milchleistungsprüfung<br />
angeschlossen sind, werden die Milchleistungsmerkmale so gut wie flächendeckend über den<br />
LKV <strong>Sachsen</strong> erfasst. Im Jahr 2003 wurden in <strong>Sachsen</strong> 8.034 kg Milch pro Kuh und Jahr bei<br />
3,46% Eiweiß und 4,17% Fett produziert. Damit wurde <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />
Bundesländern die höchste Leistung in Deutschland erzielt.<br />
Während die Milchleistung stark verbessert wurde, stagnierten bzw. verschlechterten sich die<br />
funktionalen Merkmale in den letzten Jahren, was sich in hohen Reproduktionsraten und<br />
schlechten Fruchtbarkeitskennzahlen widerspiegelt (LKV <strong>Sachsen</strong>, Jahresbericht 2002).<br />
Aufgrund der aktuellen agrarpolitischen Entwicklungen und dem damit verbundenen<br />
Kostendruck gewinnen funktionale Merkmale, wie die Krankheitsanfälligkeit, das<br />
Kalbeverhalten, die Melkbarkeit und die Nutzungsdauer zunehmend an Bedeutung.<br />
Allerdings gibt es für diese Merkmale bisher kaum geeignete Prüfsysteme. Die<br />
Erkrankungshäufigkeit und die Melkbarkeit werden nur auf betrieblicher Ebene dokumentiert<br />
und für das Herdenmanagement genutzt.<br />
Der RZN (Relativzuchtwert Nutzungsdauer) wird derzeit mit 25% <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert<br />
(RZG) gewichtet und berücksichtigt neben dem direkten Merkmal Abgangs-/Verbleiberate<br />
der Töchter auch die Zuchtwerte der Hilfsmerkmale „Zellzahl“, „Körpertiefe“,<br />
„Fundamentnote“, „Vordereuteraufhängung“ und „maternaler Kalbeverlauf“.<br />
Die zukünftigen Zuchtziele in der Milchviehhaltung werden durch die aktuellen<br />
agrarpolitischen Rahmenbedingungen vorgegeben. Deutliche Preisverschiebungen zwischen<br />
den eingesetzten Produktionsfaktoren und den Erzeugerpreisen machen das Überdenken<br />
bestehender Zuchtziele erforderlich (ZEDDIES et al., 1995). Die zunehmenden<br />
Gesundheitsprobleme der Milchkühe trotz verbesssertem Management in den Betrieben,<br />
erhärten die Forderung Gesundheitsmerkmale verstärkt in Zuchtprogrammen zu<br />
berücksichtigen. Dem stehen die Probleme einer züchterischen Bearbeitung (geringe<br />
Heritabilitäten und aufwändige Erfassbarkeit) und die <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />
Leistungsmerkmalen geringeren Grenznutzen einer Verbesserung funktionaler Merkmale<br />
gegenüber.<br />
Im vorliegenden Projekt sollen, in enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen<br />
Rinderzuchtverband e.G., die Grundlagen für die Erfassung und Nutzung funktionaler<br />
Merkmale in einer regionalen Zuchtwertschätzung für die sächsische Milchrindpopulation<br />
erarbeitet werden. Die Entwicklung des neuen Prüfsystems wird zunächst an 13 Testherden<br />
mit knapp 10.000 Herdbuchkühen getestet. Als Projektschwerpunkte gelten:<br />
1. Erfassung, Analyse und Auswertung aller Daten der Leistungsprüfungen<br />
2. Prüfung und Etablierung neuer Prüfsysteme für funktionale Merkmale<br />
3. Opt<strong>im</strong>ierung der Datenerfassung und des Datentransfers<br />
4. Schätzung von Heritabilitäten, phänotypischen und genetischen Korrelationen<br />
5. Entwicklung von Zuchtwertschätzmodellen für die einzelnen Leistungskomplexe<br />
Milchleistung, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Melkbarkeit<br />
6. Schätzung von Leistungszuchtwerten anhand der täglichen Milchmengen<br />
7. Ableitung von Empfehlungen für die Fortführung und Umsetzung des<br />
Prüfsystems in der praktischen Zuchtarbeit<br />
12
2 Literaturübersicht<br />
2.1. Organisation des Testbulleneinsatzes<br />
Der Testeinsatz und die daraus resultierende Zuchtwertschätzung liefern Informationen über<br />
genetisch bedingte Unterschiede in ökonomisch relevanten und erblichen Merkmalen. Nicht<br />
nur aus Vermarktungsgründen sollten die Zuchtwerte eine hohe Wiederholbarkeit be<strong>im</strong><br />
Wiedereinsatz der Bullen aufweisen. Das heißt, der Testeinsatz ist so zu gestalten, daß die<br />
Ergebnisse auf Praxisbedingungen übertragbar sind und keine Genotyp – Umwelt –<br />
Interaktionen auftreten (POTT, 2003).<br />
Zur Verkürzung des Generationsintervalles sollte das Testsperma eines Bullen möglichst früh<br />
produziert und eingesetzt werden. Zur Beschleunigung des genetischen Fortschrittes trägt<br />
auch ein frühes Erstkalbealter der Testbullentöchter bei.<br />
Seit Mitte der neunziger Jahre werden die nationalen Zuchtwerte aller wichtigen Holstein-<br />
Nationen überarbeitet. Der Trend geht weg vom reinen Leistungszuchtwert, zum<br />
kombinierten Zuchtwert, wobei vor allem funktionale Merkmale, wie Nutzungsdauer,<br />
Tiergesundheit und Fitness auf Kosten der Eiweißleistung stärker gewichtet werden.<br />
Rahmenbedingungen für den zukünftigen Testeinsatz:<br />
1. Die Grundlage des bisherigen Testeinsatzes war die flächendeckende Teilnahme von<br />
Milchviehbetrieben an der Milchkontrolle. Sowohl der Wegfall staatlicher Fördermittel<br />
als auch der fortschreitende Strukturwandel, das Wachstum und die Spezialisierung der<br />
Betriebe werden nach POTT (2003) zukünftig zu einer Verringerung der Kontrolldichte<br />
führen.<br />
2. Die Qualität der Datenerfassung liegt zunehmend in der Hand der Betriebe. Während<br />
bisher häufig Milchkontrolleure für die Meldung von Geburts- und Abkalbedaten sowie<br />
die Kennzeichnung der Tiere verantwortlich waren, ist nach der neuen VVVO der<br />
Landwirt dafür zuständig. Fehler werden somit weniger durch Dritte korrigiert.<br />
3. Angeschoben durch die HIT-Datenbank wird die EDV-Anbindung der<br />
landwirtschaftlichen Betriebe <strong>im</strong>mer besser. Nach REENTS (2002) haben heute bereits<br />
60 – 80 % der Betriebe in Deutschland einen Internet-Anschluß. Dies stellt eine wichtige<br />
Entwicklung für die Qualität der Datenerfassung dar.<br />
4. Die Qualität von Nahrungsmitteln steht derzeit mehr denn je <strong>im</strong> Mittelpunkt des<br />
Verbraucherinteresses. Zukünftig wird die Zucht von gesunden, langlebigen Tieren<br />
zulasten der Leistungssteigerung vom Verbraucher gefordert werden.<br />
5. Zunehmend freier werdender Spermamarkt.<br />
6. Sinkende Tierbestände und damit knapper werdende Testkapazitäten!<br />
7. Sinkende Milchpreise!<br />
8. Sinkende Fleischpreise: Der Anstieg der Preise für Produktionsmittel führt zu einem<br />
relativen Anstieg der Aufzuchtkosten. Da das wirtschaftliche Gewicht der Nutzungsdauer<br />
entscheidend von der Differenz zwischen den Erzeugungskosten einer Ersatzfärse und<br />
dem Erlös für die Schlachtkuh abhängt, gewinnt die Nutzungsdauer zunehmend an<br />
Bedeutung.<br />
9. Mit der deutlichen Leistungssteigerung in den letzten Jahrzehnten sind funktionale<br />
Merkmale vor allem Fruchtbarkeit und Langlebigkeit rückläufig bzw. stagnieren (LKV<br />
<strong>Sachsen</strong>, 2002). Die züchterische Bearbeitung dieser Merkmale ist trotz geringer<br />
Heritabilitäten erfolgversprechend, wie die skandinavischen Länder beweisen. Gelingt es<br />
nicht, zukünftig funktionale, langlebige Kühe zu züchten, werden viele kommerziell<br />
orientierte Viehhalter verstärkt auf Gebrauchskreuzungen zurückgreifen.<br />
13
Testumfang<br />
Zur Realisierung des höchsten naturalen Zuchtfortschrittes wird aus wissenschaftlicher Sicht<br />
eine Steigerung des Testeinsatzes auf 40 – 50% der Population empfohlen (POTT, 2003).<br />
Diese Berechnungen basieren jedoch auf Modellkalkulationen ohne Βerücksichtigung der<br />
Kosten. Die zunehmend stärkere Berücksichtigung sekundärer Merkmale wie Nutzungsdauer,<br />
Eutergesundheit und Fruchtbarkeit erfordern aufgrund der geringen Heritabilität zukünftig<br />
höhere Töchterzahlen pro Bulle.<br />
Derzeit werden in Deutschland etwa 20% aller Besamungen mit Testsperma durchgeführt<br />
Eine ausreichende Versorgung mit geprüften Vererbern ist damit gewährleistet, wobei die<br />
besten Bullen häufig noch nicht genügend genutzt werden. Eine Ausdehnung der<br />
Testkapazität hätte vielmehr zusätzliche Kosten zur Folge. Die Kosten müssten bei einer<br />
Selektionsrate von 1:15 (1 Vererber aus 15 TB) von dem zusätzlich gewonnenen Vererber<br />
eingespielt werden. Ob sich der Aufwand für das Erstellen eines zusätzlichen Vererbers für<br />
eine Zuchtorganisation lohnt, hängt von den zu erwartenden Spermaverkaufserlösen für<br />
diesen Bullen ab. Der zusätzliche Vererber muß mit anderen Bullen aus dem eigenen Stall<br />
konkurrieren. Ist er konkurrenzfähig, verringert er die Verkaufschancen seiner Stallgefährten.<br />
Egal ob konkurrenzfähig oder nicht, die zu erwartenden Verkaufserlöse werden kaum den<br />
zusätzlichen Mehraufwand decken.<br />
Tabelle 1: Kalkulatorischer Aufwand zur Erstellung eines zusätzlichen Vererbers (nach POTT, 2003)<br />
Euro<br />
Gesamtkosten je geprüften Bulle 25.000<br />
Kosten für entgangene Vererberbesamungen 5.000<br />
(10 Euro/EB) bei 500 EB/TB<br />
Gesamt je TB 30.000<br />
Gesamt für 15 TB 450.000<br />
Auswahl der Testbetriebe<br />
Durch eine gezielte Auswahl geeigneter Testbetriebe mit vertraglicher Bindung können die<br />
Testkapazitäten eines Zuchtverbandes langfristig gesichert werden. Zur unverzerrten<br />
Ermittlung von Zuchtwerten sollten die Testbullentöchter über alle Betriebs-, Haltungsformen<br />
und landwirtschaftliche Vergleichsgebiete gleichmäßig verteilt werden. Nach VAN<br />
DOORMAL (2002) gewinnt der durchorganisierte Testeinsatz zukünftig an Bedeutung, wobei<br />
das Opt<strong>im</strong>um von einer Tochter pro Testbulle und Betrieb angestrebt werden sollte.<br />
Tabelle 2: Notwendige Anzahl Testbetriebe sowie Anzahl Testfärsen je Testbulle und Betrieb bei<br />
unterschiedlicher Größe der Testbetriebe (Annahme: 10.000 Testfärsen = 100 Töchter von 100<br />
Testbullen) (POTT, 2003)<br />
25 % Testfärsen/Betrieb 50 % Testfärsen/Betrieb<br />
Kühe/ Testfärsen/ Anzahl Testfärse je TB/ Testfärsen/ Anzahl Testfärse je TB/<br />
Betrieb Betrieb Betriebe Betrieb Betrieb Betriebe Betrieb<br />
50 12,5 800 0,125 25 400 0,25<br />
100 25 400 0,25 50 200 0,5<br />
200 50 200 0,5 100 100 1<br />
500 100 80 1,25 250 40 2,5<br />
1000 250 40 2,5 500 20 5<br />
14
Die Zielvorstellung von 1 Tochter pro Betrieb lässt sich bei opt<strong>im</strong>aler Verteilung des<br />
Testspermas realisieren, wobei SWALVE et al. (2001) steigende Heritabilitätswerte mit<br />
zunehmender Herdengröße ermittelten. „Bullen, deren Töchter in größeren Betrieben stehen,<br />
weisen demnach eine größere Varianz der Zuchtwerte auf, da die Informationen einer<br />
Testbullentochter in der Zuchtwertschätzung ein stärkeres Gewicht erhält, wenn sie mit einer<br />
größeren Anzahl Herdengefährtinnen verglichen wird“. Auch BRADE (2003) ermittelte eine<br />
höhere Wiederholbarkeit von Zuchtwerten in Großbetrieben mit mehr als 180 abgekalbten<br />
Jungkühen pro Jahr. In größeren Herden können aufgrund von größeren Vergleichstierzahlen<br />
die gleichzeitig wirkenden Umwelteffekte besser geschätzt werden. Aus diesem Grund<br />
erreichen nach POTT (2003) Zuchtwerte in Regionen mit größeren Betrieben bei gleicher<br />
Töchterzahl höhere Sicherheiten.<br />
Nach ROBERTSON und RENDEL (1954) eignen sich vor allem größere Herden für das<br />
Testen von Jungbullen, da die effektive Töchterzahl (neff) erhöht wird.<br />
Deren Berechnung erfolgt nach folgender Formel:<br />
nh = Anzahl Herden<br />
nij = Anzahl Töchter des Bullen j in Herde i<br />
ni = Anzahl aller Zeitgefährtinnen in Herde i<br />
Abbildung 1: Berechnungsformel für die effekti ve Töchterzahl nach ROBERTSON & RENDEL (1954)<br />
Niveau der Testbetriebe<br />
Nach KÖNIG (2002) zeichnen sich geeignete Testbetriebe durch ein hohes<br />
Managementniveau aus, welches vor allem durch eine hohe Eiweiß – Leistung, ein niedriges<br />
EKA und ein gutes Anpaarungsniveau gekennzeichnet ist. Gute Betriebe weisen häufig einen<br />
höheren Hygienestatus auf, sodaß das Zusammenstellen von Nachzuchtgruppen für<br />
Tierschauen vereinfacht wird. In schlechteren Betrieben können die genetischen Unterschiede<br />
durch schlechte Umweltbedingungen verwischt werden.<br />
COCQUERAU (2002) wiederum empfiehlt den gleichmäßigen Testeinsatz über alle Betriebe<br />
und Managementniveaus. Am Beispiel des französischen Bullen „Igale Masc“ konnte gezeigt<br />
werden, daß ein Testeinsatz in Betrieben mit tendentiell sehr gutem Management zu guten<br />
Töchtern führt, die ihr hohes Leistungspotential voll ausschöpfen können. Be<strong>im</strong><br />
Wiedereinsatz des Bullen über ganz Frankreich fanden seine Töchter nicht das notwendige<br />
Managementniveau vor und fielen deutlich ab.<br />
Zur Vermeidung derartiger Probleme, sollte nach PHILIPSON (2002) die Auswahl der<br />
Testbetriebe repräsentativ für die Betriebe sein, auf denen die Töchter aus dem Wiedereinsatz<br />
später gemolken werden. Nach VISSCHER et al. (2002) und VAN DOORMAL (2002) spielt<br />
15
die Betriebsgröße aufgrund der Möglichkeit der Korrektur heterogener Betriebsvarianzen eine<br />
untergeordnete Rolle, wichtigster Einflußfaktor auf die Genauigkeit der Zuchtwertschätzung<br />
ist nach ihrer Ansicht die Genauigkeit der Daten. Da die Datenqualität häufig in kleineren<br />
Betrieben unzureichend ist, scheinen diese Betriebe für den Testeinsatz weniger geeignet zu<br />
sein.<br />
Töchterzahl/Bulle<br />
Da zunehmend funktionale Merkmale mit geringen Heritabilitäten in das züchterische<br />
Interesse rücken, empfiehlt es sich, die Anzahl an Töchtern pro Testbulle zu erhöhen. VAN<br />
DOORMAL (2002) und PHILIPSON (2002) rechnen mit mindestens 100 bewerteten<br />
Töchtern pro Prüfbulle, während KARGO (2002) für die dänische Zuchtwertschätzung auf<br />
Mastitis aufgrund der unzureichenden Datenqualität zu einem Testumfang von 150 Töchtern<br />
rät. Nach BLAIR (2002) wurde der Zuchtfortschritt bisher stärker durch die Unterschätzung<br />
von Zuchtwerten behindert, als durch die wenigen Bullen die abgestürzt sind. Wenn eine<br />
Besamungsstation heute 40.000 bis 50.000 $ in einen Bullen investiert, sollte sie wesentlich<br />
mehr Kontrolle über die Genauigkeit der Datenerfassung in den Testbetrieben haben.<br />
Die Zuchtwertschätzung auf verschiedene Gesundheitsmerkmale erfordert eine deutliche<br />
Intensivierung der Datenerfassung in den Betrieben. Eine wichtige Voraussetzung dafür<br />
stellen einheitliche, praxisreife Herdenmanagementprogramme und umfassende Schulungen<br />
zur Dateneingabe und zur Abgrenzung von Einzelerkrankungen dar.<br />
Zur Berechnung eines sicheren Zuchtwertes für das Merkmal Kalbeverlauf sollten sowohl<br />
Färsen als auch ältere Kühe mit Testbullen angepaart werden.<br />
Testregion<br />
Bis vor wenigen Jahren erfolgte der Testeinsatz in Deutschland ausschließlich in den<br />
jeweiligen Verbandsregionen, das führte zwar zu einer hohen Akzeptanz der Vererber <strong>im</strong><br />
Zuchtgebiet, schuf jedoch auch Probleme bei der Zuchtwertschätzung aufgrund<br />
unzureichender genetischer Verknüpfungen zwischen den Zuchtgebieten.<br />
Tabelle 3: Bullen, die 2002 ihren Testeinsatz in Deutschland beendet haben (WIETING, 2003)<br />
Besamungsorganisation<br />
Anzahl Testbullen<br />
Sbt.<br />
Rbt.<br />
Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) 46 47<br />
Rinderbesamungsgen. Albersdorf-Pinneberg - 8<br />
Rinderproduktion Niedersachsen (RPN) 85 6<br />
Rinderproduktion Berlin-Brandenburg (RBB) 45 -<br />
Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern (RMV) 16 -<br />
Nord-Ost-Genetic (NOG) 70 -<br />
Verein Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOST) 44 5<br />
Osnabrücker Herdbuch (OHG) 25 2<br />
Rinder-Union-West (RUW) 117 56<br />
Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR) 48 -<br />
Rinderzuchtverband <strong>Sachsen</strong>-Anhalt (RSA) 59 -<br />
Weser-Ems-Union (WEU) 48 4<br />
Zucht- und Besamungsunion Hessen (ZBH) 53 19<br />
Sächsischer Rinderzuchtverband (SRV) 114 4<br />
Rinder-Union Baden-Württemberg (RBW) 31 12<br />
Zuchtverband Greifenberg u. RBG Memmingen<br />
und Zuchtverband Schwarz- und Rotbunt Bayern 16 -<br />
Summe 817 163<br />
16
Inzwischen haben sich vor allem in Norddeutschland bilaterale Austauschprogramme<br />
zwischen den Zuchtgebieten entwickelt (z.B. Nord-Ost-Genetik). Entsprechend dem DHV-<br />
Beschluß zum bundesweiten Testbullenaustausch, wurden <strong>im</strong> Besamungsjahr 2001/2002<br />
folgende Testbullen überregional geprüft:<br />
Org.<br />
RSH<br />
RMV<br />
RPN<br />
RBB<br />
WEU<br />
RSA<br />
Abbildung 2: bundesweiter Testbullenaustausch 01.06.01 bis 30.06.02 (FEDDERSEN, 2002)<br />
RUW<br />
ZBH<br />
LTR<br />
VOSt<br />
SRV<br />
OHG<br />
RBW<br />
Austausch<br />
SOLL<br />
RSH 65 X 4(2) 4(3) 8<br />
RMV X 60 4(3) 4(2) 8<br />
RPN 130 x 4(2) 4 4(3) 12<br />
RBB x 70 4(3) 4(0) 8<br />
WEU 4(+1) 60 x 4(+3) 8<br />
RSA 4(2) x 50 4<br />
RUW 4(2) 4(2) 120 4(3) 4(3) 16<br />
ZBH 4 4 45 x 8<br />
LTR 4(2) x 50 4(1) 8<br />
VOSt 4(3) 50 4(2) 8<br />
SRV 4(0) 4 4(1) 4 135 4(2) 20<br />
OHG 4 25 x 4<br />
RBW 4(2) 4(1) x 45 8<br />
X = Austausch innerhalb der Kooperation; Diagonale = Umfang des<br />
Prüf-<br />
Prüfbulleneinsatzes<br />
bullen<br />
120<br />
( ) In Klammern sind die Anzahl der Bullen, die tatsächlich ausgetauscht wurden<br />
Nach KÖNIG (2002) trägt der Test von Jungbullen über die Ländergrenzen hinaus nicht nur<br />
zur Erschließung neuer Absatzmärkte, sondern auch zur Sicherheit der Interbull-Zuchtwerte<br />
bei. Er empfiehlt 100 Töchter deutschlandweit und 20 Töchter <strong>im</strong> Ausland zu testen.<br />
2.2. Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen Testbetrieben<br />
BURNSIDE (1987) sieht die Hauptbedeutung der Nachkommenprüfung in vertraglich<br />
gebundenen Testherden in der Sicherstellung der Prüfung von ausreichend Testbullentöchtern<br />
bei sinkenden Tierbeständen. In den Testherden sollte zu einem großen Anteil Testsperma<br />
zum Einsatz kommen. Ein entsprechender Mindestprozentsatz von 50% sollte vertraglich<br />
vereinbart werden. Weiterhin sollten alle weiblichen Testbullenkälber aufgezogen werden und<br />
bis zum Abschluß der 1.Laktation <strong>im</strong> Bestand verbleiben. GELDERMANN et al. (1985)<br />
untersuchten den Verbleib von Testbullentöchtern <strong>im</strong> Zuchtgebiet der Rinderproduktion<br />
Niedersachsen (RPN). Nur knapp 57% der geborenen weiblichen Kälber schlossen dabei die<br />
1.Laktation ab. Nach BURNSIDE (1987) ist bei vertraglich gebundenen Herden zur<br />
Nachkommenprüfung eine bessere Effizienz zu erwarten. Die Wiederfindungsraten erreichen<br />
eine Größenordnung von 4:1, während be<strong>im</strong> herkömmlichen Prüfeinsatz 10 – 12<br />
Erstbesamungen für eine produzierende Tochter benötigt werden. Nach Berechnungen von<br />
ALPERS (1996) bringt die Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen Testherden vor<br />
17
allem in kleineren Zuchtverbänden und bei hohen Wiederfindungsraten einen großen Anstieg<br />
des genetischen Fortschrittes <strong>im</strong> Vergleich zum konventionellen Prüfsystem.<br />
SWALVE (1989) sieht die Vorteile alternativer Prüfsysteme <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />
sinkenden Besamungszahlen und zunehmenden Kosten der bisher weitgehend<br />
flächendeckenden Leistungsprüfungen. Aufgrund des zunehmenden Kostendruckes in der<br />
Milchproduktion ist zukünftig mit einem Rückgang der Milchleistungsprüfdichte bzw. einer<br />
Zunahme alternativer MLP-Verfahren zu rechnen. Diese Entwicklungen können teilweise<br />
durch die vertragliche Bindung von Testbetrieben mit intensiver Datenerfassung kompensiert<br />
werden. Die zunehmenden Probleme <strong>im</strong> Bereich der Tiergesundheit erfordern zukünftig die<br />
stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zuchtwertschätzung. Das setzt eine<br />
genaue Datenerfassung voraus, welche vor allem in Prüfstationen (ELP-Station und<br />
Bullenmütterprüfstationen) und in Testherden verhältnismäßig kostengünstig durchgeführt<br />
werden kann (KLUNKER & BERGFELD, 2002).<br />
Bullenmütterherden<br />
-offener/geschlossener Nukleus<br />
-Zentral/dezentral<br />
-Intensive Leistungsprüfung<br />
Bullenkälber<br />
KB-Station<br />
-Jungbullenaufzucht<br />
Hauptpopulation<br />
-ausschließlicher Einsatz<br />
geprüfter Bullen<br />
-Möglichkeit für jeden Betrieb,<br />
BM-Betrieb oder Testbetrieb<br />
zu werden<br />
Testherden<br />
-ausschließlicher Einsatz<br />
von Jungbullen<br />
-Vertragliche Bindung<br />
-Intensive Leistungsprüfung<br />
Abbildung 3: Schema eines intensiven Zuchtprogrammes (SWALVE, 1989)<br />
SWALVE (1989) stellt ein intensives Zuchtprogramm mit klarer Trennung zwischen<br />
Bullenmütterherden, Testherden und der Hauptpopulation, in der nur geprüfte Vererber zum<br />
Einsatz kommen vor, wobei der Beitritt zum Testherdenprogramm vor allem für größere<br />
Betriebe, die keine Zeit für gezielte Einzeltieranpaarung aufwenden und kostengünstig am<br />
Zuchtfortschritt teilhaben wollen, interessant ist.<br />
18
Zahlreiche Autoren weisen auf folgende Vorteile von Großbetrieben für die<br />
Nachkommenprüfung hin.<br />
• Geringer Erfassungsaufwand pro Einzeltier<br />
• Kostengünstiger Einsatz teurer Meßtechnik (z.B. Milchmengenmessung, Lactocorder,<br />
Pedometer, Tiergewichte… ), Möglichkeit zur Nutzung neuer Technologien zur<br />
Früherkennung von Krankheiten (ROGERS, 1994)<br />
• Einfachere Erfassung wichtiger Sekundärmerkmale (ALPERS, 1996)<br />
• Standardisierung der Datenaustauschformate<br />
• Standardisierte Haltungsbedingungen ohne Sonderbehandlungen (SCHOMAKER,<br />
2001)<br />
• Einfachere statistische Auswertungen aufgrund des günstigeren Verhältnises der<br />
effektiven Töchterzahl zur absoluten Töchterzahl (SWALVE, 1989)<br />
• Zusammenarbeit mit wenigen Betriebsleitern und Tierärzten, Kontrolle der<br />
Datenerfassung möglich, bessere Datenqualität<br />
• Möglichkeit des direkten Vergleiches der Töchter mehrerer Bullen untereinander <strong>im</strong><br />
gleichen Betrieb<br />
• Vermarktungsvorteile durch vereinfachtes Zusammenstellen von Nachzuchtgruppen<br />
(Tierschauen, Fotos) bzw. einfache Schauvorbereitung durch Arbeit mit wenigen<br />
Betrieben mit möglichst einheitlichem Gesundheitsstatus<br />
• Betriebe sollten groß genug sein, um ab der 2.Laktation innerbetrieblich selektieren zu<br />
können, da die Streuung der Leistungen der Testbullentöchter sehr groß ist (ALPERS,<br />
1996)<br />
Ein Vorteil für beteiligte Testbetriebe ist sicherlich der hohe züchterische Fortschritt durch<br />
den umfangreichen Einsatz von Prüfbullensperma. Solche Vorteile sind herauszustellen um<br />
neue Betriebe für das Testherdensystem zu gewinnen. Weitere Anreize könnten die<br />
kostenlose Bereitstellung von Prüfbullensperma bzw. Prämienzahlungen für alle Prüftöchter,<br />
die die erste Laktation vollenden, sein (ALPERS, 1996).<br />
Für die Organisation eines Testherdensystems empfiehlt ALPERS (1996):<br />
• Eine feste vertragliche Bindung der Betriebe mit mindestens 50% Testbesamungen,<br />
die sowohl bei Färsen als auch bei Kühen zum Einsatz kommen<br />
• Anpaarung aller Tiere generell nur mit Sperma verbandseigener Bullen.<br />
• Aufzucht und Haltung der Testbullentöchter mindestens bis zum Abschluss der<br />
1.Laktation (als Anreiz für die Betriebe Prämienzahlungen).<br />
• Bulleneinsatz in Form einer gelenkten Feldprüfung: Kontrolle des Bulleneinsatzes und<br />
Begrenzung des Einsatzzeitraumes von Testbullen; Nutzung eines Testbullen für<br />
max<strong>im</strong>al 4 aufeinanderfolgende Besamungen, danach Wechsel, um Geburtszeitraum<br />
der Kälber zu begrenzen; paralleler Einsatz aller Bullen auf allen Betrieben<br />
Eine zentrale Koordination des Prüfprogrammes ist unerläßlich, um eine effiziente Aufteilung<br />
der Bullen zu gewährleisten. ALPERS (1996) empfiehlt wenigstens 1 Testbullentochter pro<br />
Prüfbulle und Testbetrieb zu erzeugen. Durch die Begrenzung auf wenige Testherden sind<br />
auch zusätzliche Informationen über wichtige Sekundärmerkmale erfassbar. Tägliche<br />
Milchmengen und Exterieur- und Fruchtbarkeitsdaten liefern frühstmögliche Informationen<br />
zu einzelnen Testbullen.<br />
Den höchsten züchterischen Fortschritt erreichen nach ALPERS (1996) Prüfprogramme mit<br />
stationärer Bullenmutterprüfung und Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen<br />
Testherden. Durch einheitliche Aufstallung und Fütterung und einer Teilleistungsprüfung auf<br />
19
Station werden Sonderbehandlungen von Einzeltieren in den Zuchtherden vermieden. Durch<br />
die Stationsprüfung werden höhere Heritabilitäten für die Produktionsmerkmale erreicht, der<br />
Zuchtwert des Einzeltieres ist noch genauer schätzbar. Zusätzlich wird die Erfassung von<br />
Sekundärmerkmalen vereinfacht (Futteraufnahme, tägliche Milchmengen, Klauenmaße…).<br />
BERGFELD & KLUNKER (2002) weisen in diesem Zusammenhang auf die deutliche<br />
Erhöhung der Genauigkeit der Zuchtwertschätzung aufgrund exakterer bzw. zusätzlicher<br />
Datenerfassung hin. Die geringere Anzahl an Testanpaarungen für die gewünschte<br />
Prüftöchterzahl trägt zur Effizienzsteigerung und zu Kosteneinsparungen be<strong>im</strong> Testprogramm<br />
bei.<br />
Für die Kalkulation der benötigten Anzahl an Herden schlägt ALPERS (1996) folgende<br />
Formel vor.<br />
Zahl der Herden = (Wiederfindungsrate * Töchter/Bulle * Zahl der TB)<br />
Herdengröße<br />
Tabelle 4: Zahl der benötigten Herden bei WFR 5:1 (nach ALPERS, 1996)<br />
Zahl der Töchter<br />
Herdengröße 60 80 100 120<br />
200 75 100 125 150<br />
400 38 50 62 75<br />
600 25 33 41 50<br />
800 19 25 31 37<br />
1000 15 20 25 30<br />
1200 13 17 21 25<br />
1400 11 14 18 21<br />
1600 9 12 16 19<br />
1800 8 11 14 17<br />
2000 7 10 12 15<br />
2.3. Funktionale Merkmale<br />
Die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion wird best<strong>im</strong>mt durch Produktionsmerkmale und<br />
funktionale Merkmale. Neben der deutlichen Milchleistungssteigerung in den letzten 10<br />
Jahren ist ein negativer Trend bei den funktionalen Merkmalen zu beobachten. Das<br />
manifestiert sich in steigender Totgeburtenrate, hohen Aufzuchtverlusten,<br />
Fruchtbarkeitsproblemen und erhöhter Anfälligkeit der Tiere gegenüber Mastitis,<br />
Fundaments- und Stoffwechselerkrankungen (LKV <strong>Sachsen</strong>, Jahresbericht 2002).<br />
Durch die derzeitige Milchkontingentierung und niedrige Preise für Milch und Schlachtvieh<br />
sinkt der Grenznutzen einer weiteren Milchleistungssteigerung (MACK, 1996), während<br />
funktionale Merkmale an Bedeutung gewinnen. Auch aus Tierschutz- (Tierschutz als<br />
Staatsziel <strong>im</strong> Grundgesetz) und Verbraucherschutzgründen (Produkthaftungsgesetz) erscheint<br />
eine stärkere Selektion auf Funktionalität sinnvoll (BANOS, 1999; DISTL, 2001).<br />
Der Begriff „funktionale Merkmale“ umfasst nach SWALVE (2003) alle Merkmale, die zur<br />
Kostenmin<strong>im</strong>ierung auf der Input-Seite der Produktion beitragen oder die sich positiv auf die<br />
Vermarktungsmöglichkeiten tierischer Produkte auswirken. Nach GROEN (1997) zählen<br />
darunter die Zuchtleistung (Besamungserfolg, Kalbeverhalten, Kälberverluste), Merkmale der<br />
20
Gesundheit und Vitalität (insbesondere die Anfälligkeit gegenüber Mastitis,<br />
Stoffwechselstörungen und Fundamentsproblemen), die Melkbarkeit und die Nutzungsdauer.<br />
Auch Erbfehler, Mißbildungen und das Futteraufnahmevermögen werden den funktionalen<br />
Merkmalen zugeordnet. DISTL (2001) bringt mit der Zucht auf funktionale Merkmale eine<br />
verminderte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, die Verringerung von Produktionsverlusten,<br />
die Erhöhung der Leistungsstabilität der Tiere, Tierschutzaspekte und die Verbesserung der<br />
Qualität und Verbraucherakzeptanz tierischer Produkte in Verbindung.<br />
Exterieur<br />
Milchleistungsmerkmale<br />
Funktionale Merkmale<br />
• Milchmenge<br />
• Fettmenge<br />
• Eiweißmenge<br />
• Fettgehalt<br />
• Eiweißgehalt<br />
Zuchtleistung<br />
Fruchtbarkeit<br />
• Erstkalbealter<br />
• Anzahl Kalbungen<br />
• Anzahl lebend<br />
geb. Kälber<br />
• ZKZ<br />
Kalbeverhalten<br />
• Geburtsgewicht<br />
• Kalbeverlauf<br />
Gesundheit,<br />
Effizienz<br />
• Zellzahl<br />
• Widerstandsfähigkeit<br />
• Futteraufnahme<br />
• Futterverwertung<br />
• Persistenz<br />
• Erkrankungshäufigkeit<br />
Nutzungsdauer<br />
• Abgangsrisiko<br />
Melkbarkeit<br />
• Durchschnittl.<br />
Minutengemelk<br />
• Milchflußparameter<br />
Abbildung 4: Selektionsmerkmale in der Milchviehzucht (verändert nach BERGFELD & KLUNKER,<br />
2002)<br />
Nach SWALVE (1999) wird die Selektionswürdigkeit eines Merkmals best<strong>im</strong>mt durch:<br />
• die ökonomische Bedeutung des Merkmals<br />
• die Erfassbarkeit (gemessen am Erfassungsaufwand und der Messgenauigkeit bzw.<br />
Wiederholbarkeit)<br />
• den Erblichkeitsgrad<br />
• die genetische Variation in der Population und<br />
• den bestehenden genetischen Korrelationen zu anderen Produktions- bzw.<br />
funktionalen Merkmalen oder zu leicht erfassbaren Hilfsmerkmalen.<br />
Ökonomische Bedeutung<br />
Grundsätzlich wirkt sich jede Krankheit negativ auf Milchleistung und Fruchtbarkeit aus.<br />
Abbildung 5 zeigt die Verluste in Litern pro Tag über die gesamte Laktation für ausgewählte<br />
Erkrankungen.<br />
21
Krankheit<br />
Verlust/Tag, l<br />
Geburtsstörungen 0,5 - 2,3<br />
Totgeburt 0,7 - 1,3<br />
Nachgeburtsverhaltung 0,5 - 2,3<br />
Gebärmutterentzündung 0,5 - 2,3<br />
Ketose 0,7 - 1,3<br />
Labmagenverlagerung 0,8 - 2,5<br />
Lahmheit 0,7 - 1,3<br />
Milchfieber<br />
n.s.<br />
Zysten n.s.<br />
Abbildung 5: Einfluß ausgewählter Krankheiten auf die Milchleistung (FOURCHION et al. 1999, zitiert<br />
bei EVANS, 2003)<br />
Die wirtschaftlichen Gewichte für Gesundheitsmerkmale sind aufgrund von zahlreichen<br />
Einflußfaktoren schwierig abzuleiten. Während KADARMIDEEN & SIMM (2002) die<br />
Kosten für einen Mastitisfall mit einem Gegenwert von 1150 kg Milch bewerteten,<br />
quantifizierte NIELSEN et al. (2002) die Kosten nur mit 40 kg Milch. REINSCH (1995)<br />
berechnete sowohl für die Leistungsmerkmale als auch für ausgewählte Gesundheitsmerkmale<br />
ökonomische Gewichte in Abhängigkeit vom Quotenpreis. Während die Eiweißleistung<br />
sechs- bis siebenmal wichtiger ist als die Fettleistung, erreichen einige Gesundheitsmerkmale<br />
einen ähnlichen Stellenwert wie die Fettleistung. Neben der ökonomischen Bedeutung der<br />
Krankheiten, sollten auch Tierschutz- und Verbraucherschutzaspekte bei der Bewertung<br />
Berücksichtigung finden (DISTL, 2001).<br />
Erfassbarkeit<br />
Während Leistungsmerkmale über die Milchleistungsprüfung fast flächendeckend erfasst<br />
werden, gibt es für die Erfassung funktionaler Merkmale nur wenige Ansätze in Deutschland<br />
(DISTL, 1991; SCHOMAKER, 2001; JUNGE & STAMER, 2003). Einzelmerkmale wie<br />
Abgangsursachen und der Geburtsverlauf werden mit unzureichender Genauigkeit erfasst.<br />
Tierärztliche Diagnosen und Behandlungen werden nur auf betrieblicher Ebene für den<br />
Arzne<strong>im</strong>ittelnachweis dokumentiert und sind für züchterische Auswertungen bisher kaum<br />
nutzbar.<br />
Aufgrund des hohen zeitlichen und finanziellen Erfassungsaufwandes für funktionale<br />
Merkmale ist auch zukünftig keine flächendeckende Leistungsprüfung realisierbar. Somit<br />
wird die Prüfung funktionaler Merkmale in Stationen (Bullenmutterprüfstationen,<br />
Eigenleistungsprüfstationen für Jungbullen) sowie in vertraglich gebundenen Praxisbetrieben<br />
(Testherden für Prüfbullentöchter) zunehmend an Bedeutung gewinnen (BERGFELD &<br />
KLUNKER, 2002).<br />
Voraussetzung für eine effektive Erfassung funktionaler Merkmale sind nach SCHOMAKER<br />
(2001) möglichst große Herden, die Nutzung automatischer Milchmengenmeßgeräte sowie<br />
die Arbeit mit einem Herdenmanagementprogramm (DISTL, 1991). Weiterhin sollte eine<br />
große Bereitschaft zur Zusammenarbeit und die weitreichende Überlassung von<br />
Produktionsdaten von Seiten der Betriebe unter Berücksichtigung des Datenschutzes<br />
gewährleistet sein. Die züchterische Bearbeitung funktionaler Merkmale erfordert neben der<br />
kontinuierlichen Datenerfassung die genaue Definition bzw. Abgrenzung der Einzelmerkmale<br />
(DISTL, 1991; BANOS, 1999; KELTON et al., 1998). BANOS (1999) schlägt Definitionen<br />
für eine zentrale, einheitliche Erfassung funktionaler Merkmale vor. Auch zur Überwachung<br />
infektiöser Tierseuchen und zur Kontrolle des Einsatzes von Medikamenten ist der Aufbau<br />
einer zentral organisierten Krankheitserfassung wie in Skandinavien und Israel sinnvoll<br />
(DISTL, 2001).<br />
22
Erblichkeit, genetische Variation<br />
Die Heritabilitäten für Krankheitsanfälligkeit bzw. Krankheitsresistenz sind aufgrund des<br />
großen Einflusses von Haltung und Management sehr gering (SWALVE, 2003). Eine der<br />
Hauptursachen dafür ist nach SIMIANER und KÖNIG (2002) der permanente<br />
Selektionsdruck, der gegen die Krankheitsanfälligkeit wirkt. Hinzu kommt, dass verschiedene<br />
Umweltfaktoren, wie der Infektionsdruck bzw. die Haltung und Fütterung die Ausprägung<br />
verschiedener funktionaler Erkrankungen begünstigen. Der hohe Umwelteinfluß führt zu<br />
einer großen phänotypischen Variation in der Ausprägung funktionaler Erkrankungen in der<br />
Population.<br />
Nach PHILIPPSON (2000) ist die züchterische Bearbeitung funktionaler Merkmale aufgrund<br />
der großen Variation in der Population trotz geringer Heritabilität erfolgreich. Allerdings sind<br />
aufgrund der geringen Erblichkeit höhere Nachkommenzahlen für eine hohe Sicherheit der<br />
Zuchtwerte erforderlich (PHILIPPSON, 1995). In Skandinavien werden deshalb 150 bis 200<br />
Töchter pro Prüfbulle erzeugt und geprüft.<br />
Genetische Beziehungen zu anderen Merkmalen<br />
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen aus Skandinavien bestätigen ungünstige<br />
genetische Korrelationen zwischen den Produktionsmerkmalen und funktionalen Merkmalen<br />
(MÄNTHYSAARI & GRÖHN, 1991; URIBE et al., 1995, VAN DORP et al., 1998).<br />
SIMIANER et al. (1991) schätzten an norwegischen Daten mit mehr als 200 000<br />
Beobachtungen eine genetische Korrelation von rg = 0,47 zwischen der Milchmenge und der<br />
Anfälligkeit für klinische Mastitis. Die genetische Beziehung zwischen Milchmenge und der<br />
Ketoseanfälligkeit lag bei rg = 0,66. Ursache für diese ungünstigen genetischen Beziehungen<br />
ist häufig die Konkurrenz zwischen „Leistung“ und „Fruchtbarkeit“ um l<strong>im</strong>itierende<br />
Nahrungsenergie, Makro- oder Mikronährstoffe. PHILIPPSON (1995) berechnete an<br />
schwedischen Holstein Frisian eine Korrelation von rg = -0,37 zwischen der Eiweißleistung<br />
und der weiblichen Fruchtbarkeit, die Korrelationen zwischen Milchleistung und Mastitis<br />
bzw. zu anderen Krankheiten lag bei rg = -0,21 und rg = -0,32. Aufgrund des bestehenden<br />
Merkmalsantagonismus zu den Leistungsmerkmalen zieht die alleinige Leistungsselektion<br />
einen stetigen Anstieg der Krankheitsanfälligkeit nach sich (REINSCH, 1995). Deshalb<br />
sollten Produktionsmerkmale und funktionale Merkmale <strong>im</strong> Zuchtwert kombiniert werden.<br />
Bei der Indexberechnung sind auch nicht-ökonomische Motive, wie z.B. Tierschutz,<br />
Verbraucherschutz und das Image der landwirtschaftlichen Produkte mit einzubeziehen<br />
(SIMIANER & KÖNIG, 2002).<br />
Nutzung neuer Selektionsstrategien<br />
Gesundheitsmerkmale bieten sich für eine markergestützte Selektion an. Die Gründe dafür<br />
liegen in:<br />
• niedriger Heritabilität<br />
• aufwändiger bzw. später Merkmalserfassung<br />
• erschwerter bzw. unmöglicher züchterische Nutzung nach der ZWS<br />
(bei Krankheiten, Mißbildungen)<br />
23
• früher Selektionsmöglichkeit bei geschlechtsgebundenen Merkmalen.<br />
Durch die intensive Forschung auf diesem Gebiet sowohl in der Humanmedizin als auch in<br />
der Veterinärmedizin konnten bereits für verschiedene Erbkrankheiten be<strong>im</strong> Rind, z.B.<br />
BLAD, DUMPS und CVM direkte und indirekte molekulargenetische Nachweismethoden<br />
entwickelt werden (HARLIZIUS, 1995). Auch die Erkennung heterozygoter Anlageträger<br />
wird dadurch ermöglicht.<br />
Im Bereich der Markergestützten Selektion konzentriert sich die Suche nach nutzbaren QTL<br />
bisher weitestgehend auf die Milchleistungsmerkmale, wobei bereits erste Markergenorte für<br />
Exterieurmerkmale, Abkalbeeigenschaften und für die Zellzahl gefunden wurden (GRUPE,<br />
1996; THALLER et al., 2003; KÜHN et al., 2003).<br />
2.3.1. Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen<br />
Uneingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Milchkühe ist die Voraussetzung für eine<br />
effiziente Milchproduktion unter den heutigen modernen Haltungsbedingungen.<br />
Dennoch entstehen der deutschen Milchviehhaltung jährlich Millionenverluste durch Klauenund<br />
Gliedmaßenerkrankungen. Die Verluste setzen sich aus folgenden Einzelkomponenten<br />
zusammen: Tierarztkosten, Milchverlust durch Sperrzeiten, Milchverlust durch Abfall der<br />
Laktationsleistung, erhöhter Betreuungsaufwand, Abmagerung und erhöhte Remontierungskosten.<br />
Die hohe arbeitswirtschaftliche Belastung bei sinkendem AK-Besatz und<br />
zunehmenden Bestandsgrößen und die Kosten für Sekundärerkrankungen (Ketose,<br />
Fruchtbarkeitsstörungen usw.) sind kaum zu quantifizieren. Klauenerkrankungen stellen mit<br />
15,1% neben Eutererkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen eine der drei<br />
Hauptabgangsursachen in <strong>Sachsen</strong> dar (LKV-Bericht, 2002).<br />
Zur Verbesserung der Klauengesundheit bieten sich mehrere Ansatzmöglichkeiten. Neben<br />
den Umwelt- und Haltungsbedingungen spielen das Betriebsmanagement und die Zucht eine<br />
wichtige Rolle. Züchter beobachten <strong>im</strong>mer wieder gehäufte Klauenprobleme bei Nachzuchten<br />
einzelner Bullen bzw. Blutlinien. Rassen wie Brown Swiss und Jersey weisen <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu Deutschen Holstein wesentlich weniger Klauenerkrankungen auf.<br />
Zur Selektion auf bessere Klauengesundheit werden derzeit 3 Ansätze verfolgt.<br />
• Die erste Möglichkeit ist die direkte Erfassung von Klauenerkrankungen in den<br />
Produktionsbetrieben. Für tierzüchterische Auswertungen sind dabei jedoch<br />
kontinuierlich erhobene Klauenbefunde einer großen Tierzahl über einen möglichst<br />
langen Zeitraum erforderlich (BAUMGARTNER, 1988).<br />
• Weiterhin ist es möglich durch die Nutzung von objektiv erfassbaren<br />
Klauenparametern (z.B. Dorsalwandlänge, Klauenhärte) mit enger Korrelation zu<br />
best<strong>im</strong>mten Klauenerkrankungen das Merkmal Klauengesundheit nachhaltig in der<br />
Population zu verbessern (ANACKER & RIEHMER, 1996). Das Best<strong>im</strong>men der<br />
Klauenabmessungen ist mit hohem Aufwand verbunden und erfordert die Fixierung<br />
des Tieres. Unter Feldbedingungen ist dieses Verfahren kaum durchführbar. DISTL<br />
(1999) weißt jedoch darauf hin, dass sich der Aufwand für die Merkmalserfassung um<br />
das 10- bis 15-fache verringert, wenn die Klauenmaße in der Eigenleistungsprüfung<br />
der Bullen ermittelt werden, wobei die Erfassung der Klauenmaße der Töchter entfällt.<br />
Aufgrund von hohen genetischen Korrelationen zwischen Vorder- und<br />
Hintergliedmaßen ist nach HAMANN & DISTL (2001) das Messen an einem<br />
Vorderbein ausreichend. Nach BLOWEY (1998) weisen viele Faktoren der<br />
Klauenform relativ hohe Heritabilitäten auf. Vor allem Tiere mit langen Klauen,<br />
flachen Trachten und geringem Dorsalwandwinkel sollten nicht zur Zucht verwendet<br />
werden.<br />
24
• Bisher wird die Klauen- und Gliedmaßenqualität in der Zuchtwertschätzung nur über<br />
die linearen Exterieurmerkmale Trachtenhöhe, Hinterbeinwinkel, Hinterbeinstellung<br />
und Sprunggelenksqualität <strong>im</strong> Relativzuchtwert Exterieur (RZE) berücksichtigt.<br />
Nach FATEHI et al. (2003) wird die Frequenz von Klauenerkrankungen pr<strong>im</strong>är durch die<br />
Haltungsbedingungen best<strong>im</strong>mt. Die Bedeutung der einzelnen Umweltfaktoren auf die<br />
Inzidenz spezifischer Klauenerkrankungen ist jedoch in der Literatur umstritten.<br />
• Art der Aufstallung: Neben der Bewegungsfläche spielt die Gestaltung der<br />
Bodenoberfläche eine wichtige Rolle (BAUMGARTNER, 1988). Hierbei sind vor<br />
allem die Trittsicherheit und das Verhältnis von Hornwachstum zu Hornabrieb von<br />
großer Bedeutung. Nach MC DANIEL et al. (1982) hat weniger die Aufstallungsform<br />
sondern vielmehr die Feuchtigkeit <strong>im</strong> Stall und damit verbunden der Infektionsdruck<br />
pathogener Ke<strong>im</strong>e großen Einfluss auf die Klauengesundheit.<br />
• Gestaltung des Liegeplatzes, Dauer der Liegezeiten<br />
• Herde/Gruppengrößen, Leistungsniveau (BAUMGARTNER, 1988)<br />
• Fütterung: Die Fütterung wirkt in zweifacher Hinsicht auf die Klauengesundheit ein.<br />
Über- oder Unterversorgung mit best<strong>im</strong>mten Futterinhaltsstoffen (Eiweiß, Energie,<br />
Rohfaser, Spurenelemente, Vitamine…) oder toxische Substanzen bewirken direkt<br />
Hornbildungsstörungen an der Klauenlederhaut. Außerdem können verschiedene<br />
Futterbestandteile z.B. freier Ammoniak aus Silagen von außen negativ auf das<br />
Klauenhorn einwirken (CASSELL, 1996; MC DANIEL et al., 1982).<br />
• Klauenpflege: Regelmäßige funktionelle Klauenpflege (zwei- bis dre<strong>im</strong>al pro Jahr),<br />
prophylaktische Klauenbäder und frühe Behandlung von Erkrankungen reduziert das<br />
Auftreten von Klauenerkrankungen nachweislich (BOETTCHER et al., 1998,<br />
MANSKE et al., 2002).<br />
• Jahreszeitliche und kl<strong>im</strong>atische Einflüsse: Die Auswirkungen jahreszeitlicher Effekte<br />
sind sowohl von der Art der Stallbelüftung als auch von der Durchführung eines<br />
Weideaustriebes abhängig. Während <strong>im</strong> Winter die Zahl der Klauenerkrankungen<br />
ansteigt, wirkt sich der Weidegang positiv auf die Klauengesundheit aus<br />
(BAUMGARTNER, 1988).<br />
Aber auch innerhalb einer Tiergruppe unter gleichen Haltungsbedingungen findet man eine<br />
erhebliche Variation in der Ausprägung der Klauen und dem Vorkommen von<br />
Klauenerkrankungen. Als tierindividuelle Einflussfaktoren gelten nach BAUMGARTNER<br />
(1988):<br />
• Alter des Tieres (SMIT et al., 1986)<br />
• Laktationsstadium<br />
• Gewicht des Tieres<br />
• Individuelle Beinstellung<br />
• Bewegungsaktivität, Verhalten, Rang in der Herde<br />
• Rasse (JAKOB, 1996)<br />
• Abkalbezeitpunkt/Abkalbemonat (DISTL, 1990).<br />
Eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der Fundamentsqualität in der<br />
Rinderpopulation ist nur dann erreichbar, wenn die Selektion zu einer geringeren Anfälligkeit<br />
gegenüber Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen, bei vertretbarem Aufwand für die<br />
Klauenpflege, zu einer hohen funktionellen Nutzungsdauer und hoher Lebensleistung führt.<br />
Zahlreiche Autoren ermittelten eine positive Beziehung zwischen Fundamentsmerkmalen und<br />
der Nutzungsdauer (BAUMGARTNER et al., 1990; BROTHERSTONE & HILL, 1991;<br />
25
CHOI & MC DANIEL, 1993; VUKASINOVIC, 1995). Nachteilig wirken sich nach DISTL<br />
(1995) die geringe Wiederholbarkeit infolge des großen Beurteilereinflusses und die geringen<br />
Heritabilitäten für Klauenerkrankungen auf den Selektionserfolg aus.<br />
Aus verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass die Innenklaue der<br />
Vordergliedmaßen und die Außenklaue der Hintergliedmaßen die genetisch fixierten<br />
Klaueneigenschaften am deutlichsten widerspiegeln (BAUMGARTNER, 1988). Ergebnisse<br />
von RAVEN (1971) und die von anderen Autoren berechneten steigenden Heritabilitäten mit<br />
zunehmendem Alter der Tiere, steigende Assymetrien zwischen den Klauen einer Gliedmaße<br />
erhärten diese Aussage (HAHN et al. 1984, MC DANIEL et al., 1986).<br />
Tabelle 5 gibt die Heritabilitäten für verschiedene Klauenerkrankungen wider, zwischen den<br />
Heritabilitätschätzwerten sind teilweise große Unterschiede zu beobachten. Das ist damit zu<br />
begründen, dass in einigen Untersuchungen die Klauen direkt auf krankhafte Veränderungen<br />
untersucht wurden, während andere sich ausschließlich auf die Dokumentation und<br />
Behandlung akuter Erkrankungsfälle von Tierärzten bzw. Landwirten berufen.<br />
BOETTCHER et al. (1998) beurteilten <strong>im</strong> Rahmen der Nachzuchtbeurteilung den<br />
Lahmheitsgrad von 1342 Kühen subjektiv anhand einer Scala von 0 (keine Probleme) bis 4<br />
(Laufunfähigkeit). Die ermittelten Heritabilitäten für dieses Merkmal lagen bei h² = 0.10 bei<br />
einem linearen Modell und bei h² = 0,22 unter Nutzung eines Schwellenwertmodelles. Sie<br />
ermittelten negative Korrelationen zwischen dem Lahmheitsgrad und dem Hinterbeinwinkel<br />
bzw. der Hinterbeinstellung von -0,6 bis -0,7. Aber auch in dieser Untersuchung konnte ein<br />
hoher Einfluss der Klauenpflege auf den Lahmheitsgrad der Herde ermittelt werden.<br />
HERNANDEZ et al. (2001) analysierten die Beziehung zwischen Klauenerkrankungen und<br />
Fruchtbarkeitsstörungen. Mehr als 30% der untersuchten Tiere litten an Klauenerkrankungen,<br />
wobei Klauenläsionen die höchste Bedeutung hatten. Im Vergleich zu gesunden Tieren<br />
nahmen klauenkranke Kühe <strong>im</strong> Mittel 40 Tage später auf und benötigten signifikant mehr<br />
Besamungen für eine erfolgreiche Trächtigkeit. Auch COLLICK et al. (1989) wiesen für<br />
lahme Tiere eine signifikant höhere Rastzeit von bis zu 8 Tagen <strong>im</strong> Vergleich zu gesunden<br />
Herdengefährtinnen nach. Die Zeit von der Kalbung bis zur Konzeption verlängerte sich um<br />
14 Tage bei einem Erstbesamungserfolg von 46 % (gesunde Tiere: 56 %). Das Abgangsrisiko<br />
lag 11% höher als bei gesunden Tieren.<br />
Tabelle 5: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und berücksichtigter<br />
additiv-genetischer Effekt für das Auftretn von verschiedenen Klauenerkrankungen<br />
26
Krankheit Literaturquelle<br />
Tiermaterial<br />
Methode Modelltyp h² SE h ² genetischer<br />
Autoren Jahr Rasse Laktation n<br />
Effekt<br />
Klauenerkrankungen Distl 1990 Deutsches Braunvieh alle 3131 B Henderson III linear 1,2 3,6 Vater<br />
allgemein Distl 1992 Deutsches Braunvieh alle 3740 T REML Schwellenmodell 1,0 2,6 Vater<br />
Jakob 1996 Fleckvieh, Braunvieh alle 3055 T REML linear 3,6 3,7 Tier<br />
Klug 1988 alle 2458 T Henderson I linear 13,0 0,3 Vater<br />
Lyons et al. 1991 Holstein alle 11008 B REML linear 11,0 4,0 Vater<br />
Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 4,6 3,1<br />
Boettcher et al. 1998 American Holstein alle 1624 B REML linear 9,6 3,6 Tier<br />
Schwellenmodell 22,0 5,3 Tier<br />
Klauenrehe Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 3821 B REML linear 13,5 Tier<br />
Guernsey, HF, Jersey<br />
655 B REML Schwellenmodell 13,3 Vater<br />
Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 0,9 1,6<br />
Rusterholz. Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 3821 B REML linear 2,5 Tier<br />
Sohlengeschwür<br />
Guernsey, HF, Jersey<br />
Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 655 B REML Schwellenmodell 2,4 Vater<br />
Guernsey, HF, Jersey<br />
Petersen et al. 1982 Danish Frisian 1 1560 T Henderson III linear 9,0 12,0 Vater<br />
Reurink & 1987 Niederländ. Schwarzbunte 1 2734 T Henderson III linear 22,0<br />
van Arendonk<br />
Smit et al. 1986 Schhwarzbunte, Holstein alle 696 T Henderson III linear 16,0 10,0 Vater<br />
Holstein alle 411 T Henderson III linear 18,0 14,0 Vater<br />
Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 1,9 1,9<br />
Dermatitis Baumgartner 1988 Deutsches Fleckvieh alle 1938 T Henderson III linear 9,0* 6,0 Vater<br />
difgitalis 6,0** 6,0 Vater<br />
REML linear 8,0** 6,0 Vater<br />
6,0* 6,0 Vater<br />
Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 3,97 2,3<br />
Ballenfäule Baumgartner 1988 Deutsches Fleckvieh alle 1938 T Henderson III linear 19,0 * 9,0 Vater<br />
9,0** 9,0 Vater<br />
REML linear 17,0* 8,0 Vater<br />
8,0** 8,0 Vater<br />
Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 3821 B REML linear 12,5 Tier<br />
Guernsey, HF, Jersey<br />
655 B REML Schwellenmodell 14,4 Vater<br />
Petersen et al. 1982 Danish Frisian 1 1560 T Henderson III linear 27,0 14,0 Vater<br />
Reurink und 1987 Niederländ. Schwarzbunte 1 2734 T Henderson III linear 9,0<br />
van Arendonk<br />
27<br />
Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 2,4 2,0
Klauenmaße<br />
Am aussichtsreichsten für die Selektion auf ein gesundes Fundament erweisen sich bisher die<br />
Klauenmaße. Sie sind mit hoher Meßgenauigkeit bei mittlerem Beurteilungsaufwand zu<br />
ermitteln. Besonders für die Eigenleistungsprüfung von Jungbullen und für die<br />
Bullenmutterprüfung auf Station bietet sich dieses Verfahren an.<br />
Bezüglich des genetischen Einflusses auf die Klauengesundheit geben ANACKER &<br />
RIEHMER (1996) folgende Zusammenfassung.<br />
1. Für die Beurteilung von Gliedmaßenstellung und Klauenform liegen die<br />
Heritabilitätsschätzwerte um 0,10.<br />
2. Meßbare Klauenparameter weisen eine deutlich höhere genetische Variation auf. Für<br />
Jungbullen wurden Heritabilitäten zwischen 0,40 und 0,80 ermittelt, während die<br />
Erblichkeiten für Jungkühe 0,25 erreichen.<br />
3. In gezielten Erhebungen wurden für Klauenerkrankungen h²-Werte bis 0,20 geschätzt.<br />
Verwendet man ausschließlich tierärztliche Behandlungsdaten, liegen die Erblichkeiten<br />
aufgrund des großen Beurteilereinflusses deutlich niedriger.<br />
Abbildung 6: Beschreibung der Klauenmaße be<strong>im</strong> Rind (DISTL, 1995)<br />
ANACKER & RIEHMER (1996) ermittelten einen großen Einfluß des HF-Blutanteiles auf<br />
verschiedene Klauenmaße. Prüfbullen, aus der Anpaarung von HF-Bullen an SMR-Kühe wiesen<br />
härtere Vorder- und Hintergliedmaßen auf. Auch treten L<strong>im</strong>ax und Spreizklauen deutlich seltener auf.<br />
Die Winkelung der Hintergliedmaßen und der Fesselung bei HF-Genanteilen von 75 bis 87,5 %<br />
erweist sich ebenfalls als günstiger für die Gliedmaßenstabilität <strong>im</strong> Vergleich zu reinen HF-Bullen.<br />
In weiteren Untersuchungen der beiden Autoren konnten Korrelationen zwischen den Zuchtwerten für<br />
Klauenmaße der ELP-Bullen und dem Zuchtwert für funktionale Nutzungsdauer der Töchter in Höhe<br />
von rZW=0,59 geschätzt werden.<br />
28
Tabelle 6: Heritabilitäten und additiv-genetische Standardabweichungen (SA) für Klauenmaße und<br />
Fundamentsbeurteilungen von Jungbullen der Rasse Deutsche Holstein (nach: ANACKER & RIEHMER,<br />
1996)<br />
Merkmal h² – sh² SA<br />
Dorsalwandlänge vorn (DWL-vo)<br />
Dorsalwandlänge hinten (DWL-hi)<br />
Trachtenwandlänge vorn (TWL-vo)<br />
Trachtenwandlänge hinten (TWL-hi)<br />
Trachtenhöhe vorn (THO-vo)<br />
Trachtenhöhe hinten (THO-hi)<br />
Diagonale vorn (DIA-vo)<br />
Diagonale hinten (DIA-hi)<br />
Vorderwandwinkel vorn (VWW-vo)<br />
Vorderwandwinkel hinten (VWW-hi)<br />
Klauenschluß vorn<br />
Klauenschluß hinten<br />
L<strong>im</strong>ax vorn<br />
L<strong>im</strong>ax hinten<br />
Dorsalwandkante vorn<br />
Dorsalwandkante hinten<br />
Seitenwandwinkel vorn<br />
Seitenwandwinkel hinten<br />
Gliedmaßenstellung vorn<br />
Zehenstellung vorn<br />
Gliedmaßenstellung hinten<br />
Gliedmaßenwinkelung hinten<br />
Fesselwinkelung hinten<br />
0,365 – 0,034<br />
0,204 – 0,024<br />
0,167 – 0,026<br />
0,090 – 0,020<br />
0,140 – 0,024<br />
0,104 – 0,024<br />
0,530 – 0,033<br />
0,520 – 0,039<br />
0,236 – 0,029<br />
0,248 – 0,035<br />
0,294 – 0,042<br />
0,210 – 0,039<br />
0,083 – 0,035<br />
0,121 – 0,042<br />
0,160 – 0,038<br />
0,073 – 0,029<br />
0,169 – 0,039<br />
0,116 – 0,027<br />
0,043 – 0,027<br />
0,141 – 0,043<br />
0,192 – 0,048<br />
0,132 – 0,044<br />
0,086 – 0,024<br />
3,7<br />
2,7<br />
2,8<br />
1,9<br />
2,0<br />
1,6<br />
5,5<br />
4,7<br />
2,1<br />
2,1<br />
0,68<br />
0,57<br />
0,07<br />
0,12<br />
0,30<br />
0,08<br />
0,13<br />
0,10<br />
0,02<br />
0,08<br />
0,14<br />
0,16<br />
0,10<br />
Von größter Bedeutung sind dabei aber die Beziehungen zwischen meßbaren<br />
Klauenparametern und Klauenerkrankungen. BAUMGARTNER (1988) ermittelte deutliche<br />
genetische Beziehungen zwischen den Klauenmaßen und verschiedenen Klauenerkrankungen<br />
von rg=+0,50 bis rg=-0,50 an Fleckviehbullen und ihren Nachkommengruppen. Nach DISTL<br />
(1995) sind steilere Vorderwandwinkel, kleine, kompakte Fußungsflächen und höhere<br />
Trachten mit verbesserten Fundamenten der Töchter verbunden.<br />
DISTL (1995) weist darauf hin, dass bei Erfassung der Klauenmaße Dorsalwandlänge,<br />
Trachtenwandlänge und Diagonale in der ELP 63% des Zuchtfortschrittes gegenüber einer<br />
direkten Selektion gegen Klauenkrankheiten bei den Töchtern erreicht werden. Durch eine<br />
detaillierte Beurteilung der Gliedmaßenstellung der Töchter kann der Zuchtfortschritt in der<br />
Klauengesundheit um weitere 20% gesteigert werden. Die Selektion über die Eigenleistung<br />
der Bullen erscheint aufgrund des geringen Erfassungsaufwandes und des kürzeren<br />
Generationsintervalles in diesem Zusammenhang besonders interessant.<br />
Tabelle 7: Korrelationen zwischen der Verbleiberate von Kühen und den Klauenmassen ihrer väterlichen<br />
Halbgeschwister (MCDANIEL et al. 1984 in: KRÄUSSLICH & GRAF 1984)<br />
Merkmal<br />
Winkel der hinteren Außenklaue<br />
Winkel der hinteren Innenklaue<br />
Dorsalwandlänge der hinteren Außenklaue<br />
Dorsalwandlänge der hinteren Innenklaue<br />
Verbleiberate 48 – 72 Monate<br />
0,32<br />
0,26<br />
-0,31<br />
-0,21<br />
29
Nach MC DANIEL (1995) weist vor allem das Merkmal Lokomotion, welches in einigen<br />
Ländern bereits fester Bestandteil der linearen Exterieurbeurteilung ist, eine hohe Korrelation<br />
zur Merzungsrate auf. Hier zeigt allerdings die Erfahrung, dass für die subjektive Beurteilung<br />
der Vorwärtsbewegung eine genaue Definition bzw. Standardisierung und eine regelmäßige<br />
Schulung der Beurteiler notwendig ist. In der genannten Untersuchung wurde eine deutlich<br />
negative Korrelation zwischen der opt<strong>im</strong>alen Klauenform und der Milchleistung<br />
nachgewiesen. Um zukünftig fundamentstarke langlebige Hochleistungskühe zu züchten<br />
müssen die Produktionsmerkmale s<strong>im</strong>ultan mit Klauen- und Gliedmaßenmerkmalen in einem<br />
Selektionsindex berücksichtigt werden.<br />
2.1.2. Eutergesundheit, Somatische Zellzahl<br />
Eutererkrankungen verursachen neben Klauenerkrankungen mit die höchsten Kosten in der<br />
Milchviehhaltung und stellen die Hauptabgangsursache dar. Der durch Mastitiden verursachte<br />
Schaden wird von WOLTER et al. (2002) auf 150 – 200 €/Kuh/Jahr geschätzt, jährlich<br />
entstehen dadurch den deutschen Milchbauern 1 Milliarde € Verlust allein durch den<br />
Krankheitskomplex Mastitis. Die Verluste beinhalten bei klinischen Eutererkrankungen die<br />
Ablieferungssperre für die Milch behandelter Tiere, Medikamenten- und Tierarztkosten,<br />
Kosten für erhöhten Arbeitsaufwand und fehlende Einnahmen aufgrund der dauerhaften<br />
Beeinträchtigung der Milchleistung. Kosten für die erhöhte Bestandsergänzung und die<br />
Verschlechterung der Verarbeitungsfähigkeit der Milch wurden dabei noch nicht<br />
berücksichtigt. SCHALLENBERGER (2003) bezifferte die Folgekosten von<br />
Mastitiserkrankungen mit 665 € und 1300 kg Milchverlust pro euterkrankem Tier. Nach<br />
WOLTER et al. (2002) sind die Schäden durch subklinische Mastitis noch weitaus größer, da<br />
diese Mastitisform 20 bis 50 mal häufiger auftritt als die klinische Form und meistens nicht<br />
erkannt und behandelt wird.<br />
Die in zahlreichen Populationen ermittelten Merkmalsantagonismen zwischen<br />
Eutergesundheitsmerkmalen und Milchmengenmerkmalen lassen bei einer weiteren<br />
Milchleistungssteigerung in Zukunft eine Zunahme von Erkrankungen erwarten<br />
(STRANDBERG & SHOOK, 1989). Da aber steigende Milchleistungen freie<br />
Selektionskapazitäten für sekundäre Merkmale ermöglichen, wird die Einbeziehung der<br />
Eutergesundheit in die Zuchtwertschätzung zukünftig an Bedeutung gewinnen.<br />
Für die züchterische Bearbeitung der Eutergesundheit stehen sowohl direkte als auch<br />
indirekte Merkmale zur Verfügung. Direkt erfassbar sind der klinische und der<br />
bakteriologische Befund. Der klinische Befund ist direkt verfügbar während der<br />
bakteriologische Befund eine Milchuntersuchung erforderlich macht, welche erst <strong>im</strong><br />
fortgeschrittenen Erkrankungsstadium ein Ergebnis liefert. Nach BERGMANN (1985) sind<br />
Heritabilitätsschätzungen für bakteriologische Untersuchungen problematisch, da nur 30 %<br />
der klinischen Fälle bakteriologisch abgeklärt werden können.<br />
Die indirekten Merkmale erfahren <strong>im</strong> Verlauf der Erkrankung eine Veränderung. Neben dem<br />
Zellgehalt wird auch die elektrische Leitfähigkeit und der Laktosegehalt der Milch beeinflusst<br />
(WOLTER et al., 2002). Im Gegensatz zu den direkten Merkmalen zeichnen sie sich durch<br />
eine kontinuierliche Variation mit höheren Heritabilitätskoeffizienten aus. Allerdings ist die<br />
Festlegung des Schwellenwertes für diese Merkmale problematisch. Er ist nach WOLTER et<br />
al. (2002) abhängig von der genetischen Disposition des Tieres mit ihren systematischen<br />
Einflussfaktoren. Eine alleinige Selektion auf niedrigen Zellgehalt würde nach SHOOK<br />
(1989) nicht nur Genotypen mit einer geringen Erkrankungsrate bevorzugen, sondern auch<br />
Tiere mit niedriger zellulärer Abwehr gegenüber Infektionen. Nach Möglichkeit sollten<br />
indirekte und direkte Merkmale zur Einschätzung der genetischen Disposition kombiniert<br />
werden.<br />
30
In Norwegen (SOLBU, 1984), Finnland (SYVÄJÄRVI, 1987), Schweden und Israel (BAR-<br />
ANAN, 1984) werden bereits klinische Mastitiserkrankungen <strong>im</strong> Selektionsindex für Bullen<br />
berücksichtigt. Dabei wird eine hochwertige Merkmalserfassung durch Tierärzte in einer<br />
zentralen Datenbank mit einer entsprechenden Gewichtung der Eutergesundheit <strong>im</strong> Zuchtziel<br />
kombiniert. Abbildung 7 zeigt die Gewichtung von Eiweißgehalt, Fettgehalt, Fruchtbarkeit,<br />
Eutergesundheit und Euterform <strong>im</strong> finnischen Selektionsindex.<br />
16%<br />
13%<br />
EF<br />
FBK<br />
EKg<br />
41%<br />
EG<br />
FKg<br />
17%<br />
13%<br />
Abbildung 7: Gewichtung der Merkmale Eiweißgehalt (EKg), Fettgehalt (FKg), Fruchtbarkeit (FBK),<br />
Eutergesundheit (EG) und Euterform (EF) <strong>im</strong> finnischen Selektionsindex (SIMIANER & KÖNIG, 2002)<br />
Die starke Gewichtung funktionaler Merkmale spiegelt sich in einem höheren Zuchtfortschritt<br />
in diesen Merkmalen wider. KÖNIG & SWALVE (2000) ermittelten das genetische Niveau<br />
<strong>im</strong> Merkmal somatischer Zellgehalt der Deutschen Holsteinpopulation <strong>im</strong> Vergleich zu<br />
Dänemark, Finnland und Schweden.<br />
Abbildung 8: Differenz der Holsteinzuchtwerte für das Merkmal somatischer Zellgehalt zwischen<br />
Dänemark (DNK), Finnland (FIN) und Schweden (SWE) verglichen mit Deutschland (DEU) (SIMIANER<br />
& KÖNIG, 2002)<br />
31
Nach NEERHOF et al. (2000) ist das Abgangsrisiko bei euterkranken Tieren um 1,69 mal<br />
höher als bei gesunden Kühen.<br />
Systematische Einflussfaktoren auf die Eutergesundheit und die Zellzahl<br />
• Herde (Fütterung, Vitaminversorgung (Vit.E, Selen), Haltungssystem, Melkverhalten,<br />
Melktechnik, Melkhygiene, Herdengröße, Selektionsintensität, Leistungsniveau der<br />
Herde, Weidegang, Kälber/Jungviehaufzucht (Vertränken von Mastitismilch,<br />
gegenseitiges Besaugen…) (DISTL,1990, 1992))<br />
• Alter (Summierung von Melk- und Fütterungsfehlern, Fruchtbarkeitsstörungen,<br />
Erkrankungen in früheren Laktationen, Abnutzung des Schließmuskels,<br />
Infektionsstatus) bzw. Laktationsnummer (DISTL, 1992; GONYON et al., 1982;<br />
JAKOB, 1996, WELLER et al. 1992)<br />
• Euterqualität (Bodenabstand, Euterhöhe, Strichstellung, Zitzenform)<br />
• Jahreszeitliche Einflüsse (Witterung, Luftfeuchtigkeit, Futterwechsel) -> Kalbesaison<br />
bzw. Abkalbemonat: gehäuftes Auftreten von Mastitiden <strong>im</strong> Winter (BARNOUIN &<br />
CHASSAGNE, 1998; LESCOURRET et al., 1995)<br />
• EKA (ROGERS et al., 1995)<br />
• Herkunftsbetrieb (Zukaufstiere-Immunstatus) (FUNKE, 1991)<br />
• Laktationstag/Laktationsstadium (WELLER et al., 1992; ZHANG et al., 1994)<br />
• Melkfrequenz<br />
• Vater (ROGERS et al., 1995)<br />
• Rasse (EMANUELSON et al. 1988)<br />
Tabelle 8: Quelle, Tiermaterial und Heritabilitäten für Merkmale der Euterform<br />
Quelle Tierzahl Merkmal Heritabilität<br />
SEYKORA & MC<br />
DANIEL, 1986<br />
5.934 – 11.449 Vorderstrichlänge<br />
Vorderstrichdurchmesser<br />
Rear udder clearance<br />
For cleft depth<br />
0,63<br />
0,44<br />
0,56<br />
0,10<br />
Nach POLITIEK (1981) ist die Eutergesundheit durch intensive Selektion auf Euterform und<br />
Zitzenplatzierung nachhaltig zu verbessern. Allerdings weisen verschiedene Autoren auf den<br />
genetischen Antagonismus zwischen der Milchleistung und Eutererkrankungen hin<br />
(SCHÖNMUTH et al. 1992).<br />
Somatische Zellzahl<br />
Als Milchzellen werden die körpereigenen (somatischen) Zellen in der Milch bezeichnet. Es<br />
handelt sich dabei um Gewebszellen (Epithelzellen) und Abwehrzellen (polymorphkernige<br />
neutrophile Granulozyten, Makrophagen, Lymphozyten, Leukozyten). Die Bedeutung der<br />
somatischen Zellen liegt in der Infektionsabwehr des Euters (Phagozytose). Bei<br />
Eutererkrankungen steigt der Milchzellgehalt an, wobei vor allem der Anteil an Abwehrzellen<br />
stark zun<strong>im</strong>mt. Als physiologischer Normalbereich für den Milchzellgehalt des Einzeltieres<br />
gelten nach derzeitigem Kenntnisstand bis zu 100.000 Zellen/ml. Bei Überschreiten dieses<br />
Grenzwertes ändert sich bereits die kompositionelle Milchzusammensetzung. Auch bei<br />
gesunden Kühen unterliegt der Milchzellgehalt geringen Schwankungen. Eine Ausnahme<br />
davon bilden die Biestmilchphase und das Ende der Laktation mit deutlichem Milchabfall, wo<br />
der Milchzellgehalt oft deutlich erhöht ist. Durch die Milchhygienerichtlinie 92/46/EWG der<br />
EU von 1993 ist ein Grenzwert von 400.00 Zellen/ml für Konsummilch festgeschrieben.<br />
32
Überschreitungen des Grenzwertes sind direkt finanziell wirksam, so dass die Zellzahl ein<br />
direktes Qualitäts- und Bezahlungskriterium darstellt. Weitere Anforderungen an die<br />
Rohmilchqualität werden durch die Milchverordnung („Verordnung über Hygiene- und<br />
Qualitätsanforderungen an Milch und Erzeugnisse auf Milchbasis“ – Neufassung vom<br />
20.07.2000) und der Milchgüteverordnung („Verordnung über die Güteprüfung und<br />
Bezahlung der Anlieferungsmilch vom 09.07.1980 in der Fassung der<br />
5.Änderungsverordnung vom 27.12.1993) geregelt.<br />
EMANUELSON et al. (1988) ermittelten genetische Beziehungen zwischen der<br />
Laktationszellzahl und der Anzahl Mastitisbehandlungen von rg = 0,46 bis rg = 0,78. VAN<br />
DORP et al. (1998) berechnete eine genetische Korrelation zwischen dem SCS und der<br />
Mastitisfrequenz von 0,37, während JUNGE & STAMER deutlich höhere Korrelationen von<br />
0,84 ermittelten. BROLUND (1985) berechnete eine Korrelation zwischen dem Zellgehalt<br />
und der Dauer bzw. Häufigkeit von subklinischen Mastitiden von rp = 0,6, wobei für eine<br />
genaue Einschätzung der Eutergesundheit mehrere Zellzahlmessungen erforderlich sind. In<br />
israelischen Untersuchungen konnten WELLER et al. (1992) genetische Beziehungen<br />
zwischen der Zellzahl und dem Auftreten bakterieller Infektionen von rg = 0,99 in einer<br />
Versuchsherde nachweisen.<br />
Der Gehalt an somatischen Zellen pro ml Milch kann in absoluten Zahlen dargestellt werden<br />
oder er wird logarithmisch transformiert zum Erreichen einer Normalverteilung. Zur<br />
Verringerung der Varianz wird die somatische Zellzahl für Heritabilitätsschätzungen häufig<br />
als Linear Somatic Cell Score (SCS) dargestellt.<br />
SCS = log 2 (Zellzahl/100000) + 3<br />
33
Tabelle 9: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für das Auftreten von Eutererkrankungen<br />
Literaturquelle<br />
Tiermaterial<br />
Methode Modelltyp h² SE h ² genetischer Effekt<br />
Autoren Jahr Rasse Laktation n<br />
Amin et al. 2000 Ungarische Holstein Frisian 1 630 T 9,0 1,0<br />
2 628 T REML linear 11,0 1,0 Tier<br />
3 628 T 19,0 2,0<br />
1 - 3 1886 T 17,0 5,0<br />
Distl 1990 Deutsches Braunvieh alle 3131 B H-III linear 1,3 3,6 Vater<br />
Distl 1992 Deutsches Braunvieh alle 3740 T REML Schwellenmodell 0,8 2,6 Vater<br />
Distl. Janson 1993 Schwedische Rotbunte 1 183.060 B 1,6 2,6<br />
2 77.892 B REML linear 0,6 0,4 Vater<br />
Schwedische Schwarzbunte 1 127.391 B REML linear 1,6 0,3 Vater<br />
2 42.594 B 0,5 0,7<br />
van Dorp et al. 1998 Holstein 1 4.368 T REML linear 4,0 Tier<br />
Emanuelson et al. 1988 Schwedische Rotbunte alle 46.431 T REML linear 1,6 Vater<br />
Schwedische Schwarzbunte alle 1,1<br />
Gonyon et al. 1982 Holstein alle 26.690 B H-III linear 11,0 Vater<br />
Hansen et al. 2000 Danish Holstein 1 999.639 T REML linear 3,7 0,4 Vater<br />
Heringstad et al. 1999 1 12.871 T REML Schwellenmodell 18,8 -19,9 3,8 - 4,5 Vater<br />
Heringstad et al. 1999 1 1.743.224 B REML linear 3,5 - 3,7 Vater<br />
Heringstad et al. 2000 1 13.070 T MCMC Schwellenmodell 6,0 - 8,0 Vater<br />
Jakob 1996 Fleckvieh, Braunvieh alle 3.055 T REML linear 7,8 4,1 Tier<br />
Kadarmideen et al. 2000 Holstein 1 9.025 T MCMC Schwellenmodell 11,2 - 11,5 3,9 Vater<br />
Klug 1988 alle 2.458 T H-I linear 25,0 0,9 Vater<br />
Lin et al. 1989 Holstein 1 18,6 7,7<br />
2 7.712 B H-III linear 31,0 10,0 Vater<br />
>2 17,9 8,9<br />
Lund et al. 1999 Danish Red Breed 1 136.247 T REML Schwellenmodell 12,4 2,7 Vater<br />
Lyons et al. 1991 Holstein alle 11.008 B REML linear 14,0 5,0 Vater<br />
Rupp, Boichard 1999 French Holstein 1 29.284 T REML linear 2,4 1,5 Tier<br />
Solbu 1984 alle 18.610 T H-III linear 0,1 - 1,8 Vater<br />
Uribe et al. 1995 Canadian Holstein 1 7.416 T REML linear 14,6 0,5 Vater<br />
Funke, U. 1991 SMR 1 10.000 T ANOVA 7,0 - 11,0 2,0<br />
2 11,0 -12,0 3,0<br />
3 4,0 - 8,0 3,0<br />
34
Tabelle 10: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für die Zellzahl (SCS)<br />
Literaturquelle<br />
Tiermaterial<br />
Methode Modelltyp h² SE h ² genetischer Effekt<br />
Autoren Jahr Rasse Laktation n<br />
Boettcher et al. 1992 Holstein alle 241.786 T REML linear 10,0 Tier<br />
Castillo-Juarez et al. 2000 Holstein 1 248.230 T REML linear 10,3 Vater<br />
van Dorp et al. 1998 Holstein 1 4.368 T REML linear 20,0 Tier<br />
Emanuelson et al. 1988 Schwed. Rbt., Sbt. alle 46.431 T REML linear 4,0 - 11,0 Vater<br />
Lund et al. 1999 Danish Red Breed 1 136.247 T REML linear 16,8 1,7 Vater<br />
Pösö, Mantysaari 1996 Finnish Ayrshire 1 16,0 2,0<br />
2 23.196 T REML linear 18,0 3,0 Vater<br />
3 17,0 3,0<br />
Reents 1995 Holstein 1 10.117.929 8,0<br />
2 7.298.206 B MCMC linear 13,0 Tier<br />
3 520.118 14,0<br />
Reents et al. 1995 Holstein 1 9,3 1,0<br />
2 15.922 T MCMC linear 9,1 0,9 Tier<br />
3 11,3 1,3<br />
Rupp, Boichard 1999 French Holstein 1 29.284 T REML linear 17,0 2,0 Tier<br />
van Tassel et al. 1999 Holstein alle 812.659 T Method R linear 16,6 3,0 Tier<br />
Weigel et al. 1999 Holstein alle 52.688 T REML linear 11,0 Vater<br />
Weller, Ezra 1997 Israeli Holstein alle 15,8<br />
1 440.558 B REML linear 13,3 Tier<br />
2 13,2<br />
35
Die Heritabiltäten für Eutererkrankungen liegen um 0,05, allerdings besteht eine große<br />
genetische Variation zwischen verschiedenen Bullennachkommenschaften (PRYCE et al.,<br />
1998). Die genetischen Korrelationen zwischen der Milchmenge und klinischer Mastitis sind<br />
sehr ungünstig (URIBE et al. 1995). Die genetischen Korrelationen zwischen<br />
Eutererkrankungen und der Zellzahl liegen zwischen 0,5 – 0,84 (EMANUELSON et al.,<br />
1988, PÖSÖ & MANTYSAARI et al., 1995; JUNGE & STAMER, 2003) Als weitere<br />
Indikatoren für Mastitis werden die Euterqualität, bakteriologische Befunde, die Leitfähigkeit<br />
der Milch und die Melkgeschwindigkeit bzw. andere Melkbarkeitsparameter genutzt.<br />
Bisher erfolgt nur eine indirekte Selektion gegen klinische und subklinische Mastitis unter<br />
Nutzung der Somatischen Zellzahl, welche auch eine höhere Heritabilität als klinische<br />
Mastititiden aufweist. JUNGE & STAMER (2003) berechneten Heritabilitäten von 0,09 für<br />
Mastitisanfälligkeit und 0,11 für SCS. Genauigkeitsberechnungen ergaben, dass bei einer<br />
zusätzlichen Berücksichtigung von Mastitiserkrankungen in Verbindung mit der Zellzahl die<br />
Genauigkeit der Zuchtwerte für Eutergesundheit um 15 – 20% gegenüber der alleinigen<br />
Berücksichtigung der Zellzahl gesteigert werden kann. Diese Ergebnisse decken sich mit<br />
Berechnungen von ERIKSSON (1991) und PHILIPSSON et al. (1995) die ebenfalls<br />
Genauigkeitssteigerungen von 13 bis 21 % angaben.<br />
Tabelle 11: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Merkmale der Eutergesundheit<br />
Quelle/Merkmal Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
Mastitis<br />
VAN DORP et al., 1998 4.368 Holstein 0,04<br />
HANSEN et al., 2002 472.421 Danish Holstein 0,035<br />
HINRICHS et al., 2002 7.465 Holstein 0,05 - 0,09<br />
DISTL, 1991 3.740 Braunvieh 0,083<br />
Euterödeme<br />
VAN DORP et al., 1998 4.368 Holstein 0,05<br />
SCS<br />
MRODE et al., 2003 63.424 Holstein 0,11<br />
Beziehungen zwischen Eutergesundheit und Euterqualität<br />
Tabelle 12: genetische Korrelationen zwischen Euterexterieur und Mastitis<br />
Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />
VAN DORP et al., 1998 Mastitis : Eutertiefe 0,00<br />
Mastitis : Vordereuteraufhängung 0,07<br />
Mastitis : Strichlänge 0,37<br />
Tabelle 13: genetische Korrelationen zwischen Milchleistungsmerkmalen und Mastitisbehandlungen<br />
Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />
HINRICHS, 2003 Mastitis : Milchkilogramm 0,29<br />
Mastitis : Fettprozent 0,20<br />
Mastitis : Fettkilogramm 0,30<br />
Mastitis : Eiweißprozent 0,20<br />
Mastitis : Eiweißkilogramm 0,34
Bakteriologische Untersuchungen<br />
DE HAAS et al. (2002) untersuchten an 274 Holländischen Milchviehherden mit 28.695<br />
Kühen die genetische Variation klinischer Mastitiden in Abhängigkeit von den<br />
Mastitiserregern. Von jedem Euterviertel mit ersten Anzeichen einer Mastitis wurden<br />
Milchproben zur bakteriologischen Untersuchung entnommen, tiefgefroren (-20°C) und aller<br />
6-8 Wochen <strong>im</strong> Labor untersucht. Am häufigsten traten Staphylokokkus aureus und Coli-<br />
Mastitiden auf. Bei 14,7 % der Proben führte die bakteriologische Untersuchung zu keinem<br />
Ergebnis.<br />
Tabelle 14: Heritabilitäten für die Anfälligkeit gegenüber ausgewählten Mastitiserregern<br />
Quelle<br />
V Merkmal/Erreger Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
DE HAAS et al. 2002 Klinische Mastitis<br />
5950<br />
Staph. Aureus<br />
1597<br />
Coagulase Neg. Staph. 504<br />
Escherichia Coli<br />
1485<br />
Strept. Dysgalactiae<br />
963<br />
Strept. Uberis<br />
517<br />
Andere Streptokokken 714<br />
Heritabilität,<br />
Standardfehler<br />
0,04 (0,01)<br />
0,05 (0,02)<br />
0,10 (0,06)<br />
0,06 (0,03)<br />
0,05 (0,03)<br />
0,04 (0,04)<br />
0,02 (0,03)<br />
Tabelle 15: Genetische Korrelationen zwischen klinischer Mastitis und Mastitiserregern zu den<br />
Produktionsmerkmalen Milchmenge, Fettmenge, Eiweißmenge und Zellgehalt in 305 Tagen (nach DE<br />
HAAS et al. 2002)<br />
Merkmal Milchmenge Fettmenge Eiweißmenge SCS<br />
Klinische Mastitis 0,73 (0,08) 0,57 (0,10) 0,62 (0,09) 0,39 (0,15)<br />
Staph. Aureus 0,70 (0,14) 0,46 (0,16) 0,65 (0,13) 0,27 (0,23)<br />
Coagulase Neg. Staph. 0,26 (0,22) 0,41 (0,21) 0,29 (0,20) 0,54 (0,36)<br />
Escherichia Coli 0,25 (0,19) 0,55 (0,16) 0,24 (0,19) 0,63 (0,17)<br />
Strept. Dysgalactiae 0,63 (0,25) 0,17 (0,22) 0,33 (0,20) 0,04 (0,27)<br />
Strept. Uberis 0,41 (0,30) 0,18 (0,31) 0,15 (0,33) 0,47 (0,46)<br />
Andere Streptokokken 0,79 (0,25) 0,55 (0,31) 0,57 (0,26) -<br />
Tabelle 15 zeigt, dass alle Merkmale positiv mit den Produktionsmerkmalen Milchmenge,<br />
Fett- und Eiweißmenge korreliert sind. DE HAAS et al. 2002 schlussfolgerten aufgrund der<br />
unterschiedlichen Korrelationen zwischen Mastitiserregern und der Zellzahl, dass die<br />
Selektion auf Milchleistung und Zellzahl große Fortschritte bei der Senkung von E.Coli-<br />
Mastitiden, Coagulase negativer Staphylokokken und Staph.aureus bringt, während Strept.<br />
Dysgalactiae und Strept. Uberis sich unbemerkt weiter verbreiten können aufgrund ihrer<br />
geringen Korrelationen zu Milchmenge und Zellzahl.<br />
37
2.3.3. Fruchtbarkeitsstörungen<br />
Die Problematik der züchterischen Bearbeitung von Fruchtbarkeitsmerkmalen liegt in der<br />
Vielzahl genetischer und umweltbedingter Einflüsse. Fruchtbarkeit als Solche ist nicht direkt<br />
meßbar. Best<strong>im</strong>mbar ist nur das Ergebnis, das unter den zahlreichen Einflußfaktoren zustande<br />
kommt. Neben den maternalen Effekten der Kuh (Konzeptionsfähigkeit), wirken sich die<br />
Einflüsse des Besamungsbullen (paternaler Einfluß, Befruchtungsfähigkeit) und die<br />
Überlebensfähigkeit des Embryos auf die Fruchtbarkeitsleistung aus. Für die<br />
Zuchtwertschätzung sollten diese Einzelkomponenten trennbar sein, um Zuchtwerte für die<br />
paternale und die maternale Fruchtbarkeit schätzen zu können. Da das kaum möglich ist, wird<br />
die Überlebensfähigkeit des Embryos sowohl für die paternale als auch für die maternale<br />
Komponente geschätzt.<br />
Als Hilfsmerkmale zur Beschreibung der männlichen und der weiblichen Fruchtbarkeit<br />
werden verschiedene Kennzahlen der Fruchtbarkeit genutzt.<br />
Kennzahlen der Fruchtbarkeit<br />
1.Rastzeit<br />
Die Rastzeit ist die Zeitspanne zwischen der letzten Kalbung und der folgenden Erstbesamung<br />
(Richtwert (FEUCKER): 60 – 85 Tage bzw. nach Leistung bis 90 Tage, dadurch stark vom<br />
Management beeinflusst, bei Rastzeiten unter 42 Tagen sinkt der Besamungserfolg<br />
dramatisch). Der günstigste Besamungszeitpunkt (physiologische Rastzeit) wird best<strong>im</strong>mt<br />
durch:<br />
• Dauer und Intensität der negativen Energiebilanz (Körperkondition, Futteraufnahme,<br />
Milchleistung)<br />
• Verlauf der Kalbung und des Puerperiums<br />
• Schwergeburten und Fruchtbarkeitsstörungen pp (Zysten, Endometritis)<br />
• Sonstige Erkranklungen (Stoffwechselstörungen…) pp<br />
• Alter der Kuh<br />
• EKA bei Färsen<br />
Tabelle 16: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Rastzeit<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
ABDALLAH & MC<br />
DANIEL, 2000<br />
BERGFELD et al. 2003<br />
DISTL, 2001<br />
DISTL, 2001<br />
VANRADEN et al. 2002<br />
ROYAL et al. 2002<br />
8.575<br />
349.944 T<br />
46.000 B<br />
650.000 T<br />
2.195.643 B<br />
1.080 T<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein<br />
Israeli Holstein<br />
Schwed. RBT<br />
Holstein<br />
Holstein<br />
0,03<br />
0,10<br />
0,0283<br />
0,13 – 0,15<br />
0,066<br />
0,13<br />
2. Zwischenbesamungszeit:<br />
Die Zwischenbesamungszeit ist die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Besamungen<br />
(ohne Berücksichtigung der Folgebesamungen in der gleichen Brunst). Die Richtwerte liegen<br />
für Kühe bei 50-60% für das Intervall 18. bis 24. Tag, bei Färsen sollten 70% der<br />
Nachbesamungen in diesem Intervall liegen. Werden diese Richtwerte nicht erreicht, dann ist<br />
das ein Hinweis auf Fruchtbarkeitsstörungen (Azyklie, Zysten, Endometritis, embryonaler<br />
Fruchttod nach dem 14.Tag, BVD-Virusinfektion) bzw. auf Managementfehler <strong>im</strong> Bereich<br />
der Brunstbeobachtung, Haltung und Fütterung. Eine Analyse der Verteilung der ZBZ liefert<br />
interessante Informationen bezüglich der Nachbesamung (regelmäßiges/unregelmäßiges<br />
verlängertes Umrindern).<br />
38
Tabelle 17: Normwerte für die Verteilung der Wiederbesamungsintervalle (nach BUSCH, verändert nach<br />
PLATEN, aus FEUCKER, 2003)<br />
Zeit p.i. (Tage) 1 bis 7 8 bis 17 18 bis 24 25 bis 35 >36<br />
Normwert (Anteil) 5 % 10 % 60 % 10 % 15 %<br />
3. Verzögerungszeit (VZ)<br />
Die Verzögerungszeit ist der Zeitraum (Tage) zwischen der Erstbelegung und der Belegung,<br />
die zur Trächtigkeit in derselben Serviceperiode führte. Sie ist die Summe der einzelnen<br />
Zwischenbesamungszeiten des Tieres. Im Idealfall wird das Tier aus der Erstbesamung<br />
tragend, die VZ ist dann Null (Richtwert: unter 25 Tage, Kühe: unter 30 Tage, Färsen unter<br />
20 Tage).<br />
Tabelle 18: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Verzögerungszeit<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
BERGFELD et al. 2003 349.944 T Holstein 0,02 – 0,03<br />
4. Zwischentragezeit (ZTZ)/Güstzeit<br />
ZTZ = Rastzeit + Verzögerungszeit<br />
Die Zwischentragezeit ist der Zeitraum zwischen der Kalbung und der erfolgreichen<br />
Besamung. Die ZTZ ist die wichtigste Fruchtbarkeitskennzahl, sie wird best<strong>im</strong>mt durch die<br />
Rastzeit, die Zwischenbesamungszeit und die Anzahl Wiederholungsbesamungen. (Richtwert:<br />
85 – 115 Tage). Nach PLATEN (2002) muß man bei einer ZTZ von mehr als 85 Tagen von<br />
3,75 € Mehrkosten pro Tag rechnen. Diese Kosten entstehen hauptsächlich durch die<br />
geringeren relativen Tagesmilchleistungen am Ende der Laktation.<br />
Tabelle 19: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Güstzeit<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
DISTL, 2001<br />
ABDALLAH & MC<br />
DANIEL, 2000<br />
650.000 T<br />
8.575 T<br />
Schwed. RBT<br />
Holstein<br />
0,114<br />
0,03<br />
5. Zwischenkalbezeit:<br />
Die Zwischenkalbezeit ist die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kalbungen der<br />
Einzelkuh. Meistens gibt die Zwischenkalbezeit als Herdenkriterium den Durchschnitt der<br />
Herde an (Richtwert: 365 – 385 Tage, abhängig von Leistungsniveau und Persistenz).<br />
Tabelle 20: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Zwischenkalbezeit<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
DONG & VAN VLECK, 1989<br />
OJANGO & POLLOT, 2001<br />
CAMPOS et al., 1994<br />
FUERST & SÖLKNER, 1994<br />
TAWFIK et al., 2000<br />
WEIGEL & REKAYA, 2000<br />
12.000 T<br />
3.185 T<br />
4.293 T<br />
254.441 B<br />
27.756 T<br />
51.528 T<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein-Frisian<br />
Holstein, Jersey<br />
S<strong>im</strong>mentaler<br />
Sbt. Deutschland<br />
Holstein<br />
0,15<br />
0,05<br />
0,002 – 0,098<br />
0,01<br />
0,09<br />
0,06<br />
39
6. Besamungsindex (BSI):<br />
BSI = (Anzahl der auswertbaren Besamungen der tragenden + nichttragenden Tiere)/ Anzahl<br />
tragender Tiere<br />
Der BSI kennzeichnet die Anzahl Besamungen je Trächtigkeit bis zum 180. Tag nach der EB.<br />
Als auswertbare Besamungen werden alle Besamungen von Tieren definiert, die <strong>im</strong><br />
Auswertungszeitraum liegen, nicht vor dem Feststellen der Trächtigkeit abgegangen sind, zu<br />
denen ein Trächtigkeitsergebnis vorliegt oder die bis zu 90 Tagen nach der letzten Besamung<br />
nicht wieder besamt wurden (Richtwert Kühe 1,8 – 2,0, Färsen 1,3 – 1,6). In der Praxis sind<br />
für die Berechnung des Besamungsindexes auch andere Zeiträume üblich (Wirtschaftsjahr,<br />
ZKZ).<br />
Tabelle 21: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal BSI<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
VANRADEN et al. 2002 2.195.643 B Holstein 0,018<br />
7. Trächtigkeit aus EB/Konzeptionsrate:<br />
TREB = (Anzahl tragende Tiere aus auswertbaren EB * 100)/ Anzahl auswertbare EB<br />
Die TREB beschreibt den Anteil der tragenden Kühe aus auswertbaren Erstbesamungen <strong>im</strong><br />
Verhältnis zu den durchgeführten Erstbesamungen. Als auswertbare EB werden alle EB von<br />
Tieren gezählt, die <strong>im</strong> Auswertungszeitraum liegen, die nicht vor dem Feststellen der<br />
Trächtigkeit abgegangen sind, zu denen ein TU-Ergebnis vorliegt oder bei denen mindestens<br />
90 Tage nach der EB vergangen sind.(Besamungen ab 91 Tagen führen zur Bewertung nicht<br />
tragend <strong>im</strong> Gegensatz zu NR90; Richtwert Kühe: 60 – 65%, Färsen 70 – 75%).<br />
Tabelle 22: Heritabilität Erstbesamungserfolg<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
DISTL, 2001<br />
ROYAL et al. 2002<br />
46.000 B<br />
1.080 T<br />
Israeli Holstein<br />
Holstein Frisian<br />
0,1036<br />
0,14<br />
8. Gesamtträchtigkeitsergebnis (TRGB):<br />
TRGB = Anzahl aller tragenden Tiere * 100)/Anzahl aller gedeckten/besamten Tiere<br />
Im Gesamtträchtigkeitsergebnis werden alle Tiere erfaßt, die innerhalb eines definierten<br />
Zeitraumes tragend geworden sind. Die Anzahl Besamungen, die für jede Trächtigkeit<br />
benötigt wurden spielt dabei keine Rolle (Richtwert: > 90 %).<br />
Tabelle 23: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Gesamtkonzeptionsrate<br />
Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />
DISTL, 2001 46.000 B Israeli Holstein 0,0733<br />
40
9. Non Return Rate 90 (NR90):<br />
NR90: = (Anzahl Tiere, die 90 Tage nach der EB nicht wieder besamt sind * 100)/Anzahl<br />
auswertbarer EB für NR90<br />
NR90 ist der Anteil der Kühe mit auswertbaren Erstbesamungen, die bis zu 90 Tage nach der<br />
EB nicht wieder besamt (wiedergekehrt) sind. Sie sind wahrscheinlich tragend. Als<br />
auswertbare EB für NR90 werden alle EB von Tieren gezählt, die <strong>im</strong> Auswertungszeitraum<br />
liegen, nicht vor dem 90.Tag nach der EB abgegangen sind und bei denen 90 Tage nach der<br />
EB vergangen sind. (Besamungen ab 91.Tag nach EB werden nicht berücksichtigt).<br />
Doppelbesamungen am gleichen oder darauffolgenden Tag werden nicht als Return-<br />
Ereignisse betrachtet. Die Non-Return-Ergebnisse geben Auskunft über die männliche<br />
Fruchtbarkeit (Spermaqualität, Befruchtungsvermögen), die weibliche Fruchtbarkeit<br />
(Konzeptionsfähigkeit) und die Überlebensfähigkeit des Embryos. Das NR-Ergebnis liegt<br />
etwa 3 bis 5% höher als die Trächtigkeitsrate aus EB (embr. Fruchttod, Stillbrünstigkeit,<br />
Zyklusstörungen; Berücksichtigung als 0/1-Merkmale in ZWS des VIT; Richtwert: Kühe: 65-<br />
70%, Färsen 75-80%). Die Non Return Rate bezeichnet den Durchschnitt von Non Return<br />
Ergebnissen von Einzeltieren, die entweder als NRR der Töchter eines Bullen oder als NRR<br />
der Kühe eines Betriebes zusammengefaßt werden.<br />
Einflußfaktoren auf die NR90: (VIT): Fixe, korrigierte Umwelteinflüsse:<br />
• Herde-Jahr<br />
• Besamungsmonat<br />
• Besamungsalter (1.Parität)<br />
• Rastzeit * Parität (> 1.Parität)<br />
• Status des Bullen (Testbulle/Vererber) * KB-Station des Bullen * Besamungsregion<br />
Zufällige Effekte: permanenter Umwelteffekt der Kuh<br />
Direkter/paternaler genetischer Effekt des Bullen<br />
Maternaler genetischer Effekt der besamten Kuh<br />
Tabelle 24: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal NR 90<br />
Quelle Tiermaterial Rasse Heritabilität<br />
HODEL et al. 1995<br />
JANSEN, 1986<br />
JANSEN et al., 1987<br />
WEIGEL & REKAYA, 2000<br />
345.775 T<br />
12.708 B<br />
14.951 B<br />
51.528 T<br />
Schweiz. S<strong>im</strong>mentaler<br />
Holstein<br />
Holstein<br />
Holstein<br />
0,011<br />
0,0009<br />
0,011<br />
0,01 – 0,04<br />
10. Erstbesamungsalter (EBA): Das EBA ist das Alter des Jungrindes bei der Erstbesamung<br />
EBA = Datum der ersten Besamung - Geburtsdatum<br />
11. Färsenkonzeptionsalter: = Alter der Färse be<strong>im</strong> Erreichen der Trächtigkeit (Richtwert:<br />
15 – 16. Monate (456 – 487 Tage)).<br />
12. Erstkalbealter (EKA) = Datum der ersten Kalbung – Geburtsdatum (Richtwert: < 26<br />
Monate)<br />
41
Die Nutzung von Hilfsmerkmalen zur Quantifizierung der Fruchtbarkeitsleistung von Mutter<br />
und Vater wird durch verschiedene Einflußfaktoren best<strong>im</strong>mt. Non Return Rate (NNR) und<br />
Non Return Ergebnis (NRE) besitzen keinerlei Einschränkungen für deren Verwendung in der<br />
ZWS und können sowohl für die männliche als auch für die Beschreibung der weiblichen<br />
Fruchtbarkeit genutzt werden. Der Besamungsindex und die Verzögerungszeit können nur<br />
unter der Voraussetzung, daß die Erstbesamung und alle Wiederholungsbesamungen mit dem<br />
gleichen Besamungsbullen durchgeführt wurden, als Merkmal genutzt werden. Rastzeit und<br />
Zwischenkalbezeit spiegeln ausschließlich die maternale Fruchtbarkeit wieder und sind stark<br />
vom Einfluß des Tierhalters abhängig. Weitere Kriterien für die Auswahl von<br />
Hilfsmerkmalen für die Fruchtbarkeitsleistung sind die zeitliche Verfügbarkeit und die<br />
Heritabilitäten.<br />
Einflußfaktoren auf die Fruchtbarkeitsleistung:<br />
• Herde/Betrieb (Fütterung, Haltung, Leistungsniveau)<br />
• Besamungsmonat: Als günstige Besamungsmonate gelten die Frühjahrs- und<br />
die Sommermonate, <strong>im</strong> Winter ist mit schlechteren Fruchtbarkeitsergebnissen<br />
zu rechnen (BAR-ANAN, 1984). Kl<strong>im</strong>a-/Lichteinfluß/Weidegang<br />
• Jahr der Besamung: Hohe Jahresschwankungen vor allem bei Jungrindern.<br />
• Alter (Erstbesamungsalter bei Färsen, Laktationsnummer bei Kühen)<br />
• Einfluß des Besamers/Station<br />
• Rastzeit (DISTL, 1982)<br />
• Status des Bullen (Testbulle, geprüfte Vererber)<br />
• Rasse des Bullen<br />
• Kalbeverlauf (RON & BAR-ANAN, 1984)<br />
• Fruchtbarkeitsstörungen postpartum (ROYAL et al. 2002)<br />
• HF-Genanteil der Kuh (ROYAL et al. 2002)<br />
Fruchtbarkeitsstörungen<br />
1. Ovarzysten<br />
Ovarzysten stellen die am häufigsten diagnostizierte gynäkologische Fruchtbarkeitsstörung in<br />
der Milchviehzucht dar. Man spricht von Ovarzysten bei Vorhandensein großer<br />
Follikelstrukturen (>2,5 cm) an einem oder beiden Eierstöcken und Abwesenheit eines<br />
Gelbkörpers (HOOIJER et al., 2000). In der Praxis äußert sich diese Erkrankung in Form von<br />
Brunstlosigkeit, unregelmäßigen Zyklen oder Dauerbrünstigkeit (Nymphomanie). Ursache<br />
sind häufig neuroendokrine Störungen infolge des postpartalen Energiedefizites.<br />
Tabelle 25: Quelle, Tiermaterial, Modell und Heritabilität für das Merkmal Ovarzysten<br />
Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
VAN DORP et al. 1998<br />
DISTL, 1991<br />
HOOIJER et al. 2000<br />
Linear<br />
Schwellenmodell<br />
Schwellenmodell<br />
Holstein<br />
Braunvieh<br />
Holstein<br />
4368<br />
3740<br />
15.562 B<br />
0,02<br />
0,028<br />
0,102<br />
42
HOOIJER et al. 2000 ermittelten signifikante Unterschiede in der Inzidenz von Ovarzysten<br />
zwischen der ersten und folgenden Laktationen (5,89% versus 8,51%) und positive<br />
Korrelationen zur Milchleistung.<br />
Tabelle 26: genetische Korrelationen zwischen den Produktionsmerkmalen und dem Auftreten von<br />
Ovarzysten<br />
Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />
HOOIJER et al. 2000<br />
Milchleistung (kg) : Zysten<br />
Fettleistung (kg) : Zysten<br />
Eiweiß (kg) : Zysten<br />
0,34<br />
0,38<br />
0,44<br />
2. Nachgeburtsverhalten:<br />
Von einer Nachgeburtsverhaltung spricht man, wenn die Nachgeburt oder Teile davon 24<br />
Stunden nach der Abkalbung noch nicht vollständig abgelöst sind. Nachgeburtsverhaltungen<br />
verursachen in der Milchviehhaltung enorme ökonomische Verluste in Form von hohen<br />
Behandlungskosten, Milchverlusten, Fruchtbarkeitsstörungen und verlängerten Rastzeiten.<br />
LISSEMORE et al. (1997) bezifferten die Kosten mit 285 $ pro Erkrankungsfall.<br />
Tabelle 27: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Nachgeburtsverhaltung<br />
Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
VAN DORP et al. 1998<br />
DISTL, 1991<br />
Linear<br />
Schwellenmodell<br />
Holstein<br />
Braunvieh<br />
4368<br />
3740<br />
0,01<br />
0,042<br />
3. Metritis/Endometritis:<br />
Metritis beschreibt die Entzündung der gesamten Gebärmutter, während Endometritis eine<br />
Entzündung der Gebärmutterschle<strong>im</strong>haut ist. Das Hauptsymptom ist bei beiden Erkrankungen<br />
der eitrige Ausfluß in unterschiedlichen Intensitätsstufen. Die Abgrenzung der beiden<br />
Erkrankungen ist sehr schwierig allerdings sind mehr als 95 % der in der Praxis auftretenden<br />
Erkrankungsfälle der Endometritis zuzuordnen.<br />
Tabelle 28: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Metritis<br />
Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
VAN DORP et al. 1998<br />
DISTL, 1991<br />
Linear<br />
Schwellenmodell<br />
Holstein<br />
Braunvieh<br />
4368<br />
3740<br />
0,02<br />
0,042<br />
4. Anöstrie/Azyklie<br />
Anöstrische Tiere zeigen keinerlei Brunstsymptome. Allerdings kann diese Brunstlosigkeit<br />
krankhafte Ursachen haben (Azyklie) z.B. Ovaraplasie, Ovarhypoplasie, Zysten oder<br />
persistierende Gelbkörper oder nur nicht erkannt sein aufgrund von stiller Brunst<br />
(Anaphrodisie).<br />
Tabelle 29: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Anöstrie<br />
Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
DISTL, 1991 Schwellenmodell Braunvieh 3740 0,088<br />
43
Tabelle 30: Genetische Korrelationen zwischen Fruchtbarkeitsstörungen und Leistungsparametern<br />
Quelle Merkmale Genet.<br />
Korrelation<br />
VAN DORP et al.<br />
1998<br />
305-Tage-Leistung : Nachgeburtsverhalten<br />
305-Tage-Leistung : Ovarzysten<br />
305-Tage-Leistung : Metritis<br />
-0,28<br />
0,23<br />
0,02<br />
Sonstige Fruchtbarkeitsparameter<br />
Beginn der Lutealaktivität<br />
VEERKAMP et al. (2000) ermittelten anhand der Progesterongehalte in der Milch den<br />
Beginn der Lutealaktivität (CLA) postpartum. Die Heritabilitäten lagen bei h² = 0.16 für die<br />
CLA und h² = 0,33 für die Energiebilanz. Die genetischen Korrelationen der CLA zu Milch-,<br />
Fett und Eiweißleistung lagen bei 0.51, 0.65 und 0.48. Die Korrelation zwischen der CLA und<br />
der Futteraufnahme lagen bei -0.49, sodaß eine Selektion auf hohe Futteraufnahme auch zu<br />
einem früheren Beginn des Ovarzyklus führt. ROYAL et al. (2002) ermittelten Heritabilitäten<br />
von 0,16 bis 0,23 für den Beginn und die Dauer der ersten Lutealphase postpartum. Die<br />
genetischen Korrelationen zwischen der CLA und der Milch- bzw. Fettmenge waren positiv<br />
und lagen bei 0.33 bzw. 0.66. DECHOW et al. (2002) berechneten genetische Korrelationen<br />
zwischen dem Konditionsverlust postpartum in Form von BCS-Noten und der Zeit bis zur<br />
ersten Besamung von 0.29 bis 0.68.<br />
2.3.4. Futteraufnahmevermögen, Körperkondition, stoffwechselbedingte<br />
Erkrankungen<br />
Eine der Hauptursachen für leistungsbedingte Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen ist<br />
das postpartale Energiedefizit, was zum einen begründet ist durch den hohen Glukosebedarf<br />
post partum und andererseits durch mangelnde Energieversorgung infolge von geringer<br />
Futteraufnahme hervorgerufen wird.<br />
Die Bedeutung der Futtereffizienz wird bereits 1864 von KÜHN <strong>im</strong> ersten Jahrbuch der<br />
Deutschen Viehzucht hervorgehoben: „Es ist jedoch nicht genügend, auf hohe<br />
Milchergiebigkeit zu achten, vielmehr ist auch ins Auge zu fassen, wie hoch die produzierte<br />
Milch zu stehen kommt, was sie kostet. Zwei Tiere gleicher Leistungsfähigkeit in bezug auf<br />
Milchergiebigkeit können sich doch sehr verschieden verhalten in Bezug auf ihren<br />
Futterbedarf, in bezug auf ihre Futterausnutzungs- und Futterverwertungsfähigkeit. Es kann<br />
auch ein Tier, das weniger Milch gibt wie ein zweites, wirtschaftlich wertvoll sein, weil es<br />
sich besser füttert, das Futter besser ausnutzt und deshalb billiger produziert. Die Beachtung<br />
dieser Verhältnisse ist für die Rentabilität der Viehhaltung sehr wichtig“.<br />
44
Tabelle 31: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme stationsgeprüfter Jungbullen (ergänzt<br />
nach Waßmuth, 1998)<br />
Merkmal, Quelle Rasse Heritabilität<br />
Kapazitative Futteraufnahme<br />
MADSEN et al. (1995)<br />
JAKOBSEN (1995)<br />
Rotvieh, Schwarzbunte, Jersey<br />
Rotvieh, Schwarzbunte, Jersey<br />
0,27 – 0,35<br />
0,25<br />
Energieaufnahme<br />
JENSEN et al. (1991)<br />
NIEUWHOF et al. (1992)<br />
JENSEN et al. (1995)<br />
JÄHNE & SCHWARK (1987)<br />
ANDERSEN et al. (1987)<br />
Trockenmasseaufnahme<br />
JÄHNE & SCHWARK (1987)<br />
JENSEN et al. (1991)<br />
NIEUWHOF et al. (1992)<br />
HF und Brown Swiss<br />
Holländische Sbt. x HF<br />
Rotvieh, Schwarzbunte, Rotbunte, Jersey<br />
SMR, SMR x Fleischrasse<br />
Rotvieh, Schwarzbunte<br />
SMR, SMR x Fleischrasse<br />
Frisian, Brown Swiss<br />
Holländische Sbt. x HF<br />
0,25 – 0,41<br />
0,24<br />
0,29<br />
0,54<br />
0,26<br />
0,35<br />
0,26<br />
0,22<br />
Tabelle 32: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme weiblicher Rinder<br />
Merkmal, Quelle Tiermaterial Rasse Heritabilität<br />
Energieaufnahme<br />
MOORE et al. (1990)<br />
Milchkühe<br />
JENSEN et al. (1995)<br />
Trockenmasseaufnahme<br />
BRANDT et al. (1985)<br />
KORVER et al. (1991)<br />
PERSAUD et al. (1991)<br />
VAN ARENDONK et al. (1991)<br />
SVENDSEN et al. (1994)<br />
Färsen<br />
Milchkühe<br />
Milchkühe<br />
Färsen<br />
Milchkühe<br />
Kühe<br />
Milchkühe<br />
Ayrshire<br />
Holstein Frisian<br />
Rotvieh, Schwarzbunte<br />
Rotbunte, Jersey<br />
Schwarzbunte<br />
Frisian<br />
Britische Frisian<br />
Friesian<br />
Norwegische Kühe<br />
0,12<br />
0,56<br />
0,22<br />
0,16<br />
0,17<br />
0,56<br />
0,37 – 0,52<br />
0,46<br />
0,25 – 0,86<br />
Korrelationen zwischen dem Futteraufnahmevermögen vom Bullen und dem seiner<br />
Töchter<br />
NIEWHOF et al. (1992) ermittelten hohe Korrelationen von rA=0.77 und rA=0.80 zwischen<br />
der Grundfutteraufnahme bzw. der Energieaufnahme von Bullen und der von Kühen an<br />
niederländischen Daten. Vergleichbar hoch waren die Beziehungen zwischen wachsenden<br />
Färsen und erstlaktierenden Kühen. Er empfiehlt die gezielte züchterische Bearbeitung des<br />
Futteraufnahmevermögens in Bullenmütterprüfstationen bzw. ELP-Stationen oder indirekt in<br />
Testherden.<br />
In Dänemark werden Jungbullen bereits auf ihr Futteraufnahmevermögen in der ELP geprüft.<br />
Die Prüfperiode umfasst bei schwarzbunten Bullen den 42. – 336. Lebenstag. Verabreicht<br />
wird eine TMR-Ration aus Gerste, Sojaschrot, Melasse, Zuckerrübenschnitzel, Gerstenstroh,<br />
und Maissilage. Alle 4 Wochen werden die Bullen gewogen. Im Alter von 9, 9 ½ und 10<br />
Monaten erfolgt die Best<strong>im</strong>mung der Fläche des M.longiss<strong>im</strong>us dorsi mit Ultraschall in cm².<br />
Am Ende der Prüfung werden zusätzlich alle Körpermaße erfasst. Die Berechnung der<br />
Zuchtwerte für Futteraufnahme und tägliche Zunahme erfolgt mit einem Mehrmerkmals-<br />
Tiermodell unter der Berücksichtigung der fixen Faktoren: Station x Jahr x Geburtsmonat,<br />
und der Kovariablen: Alter bei Anlieferung auf Station, Genanteile eingekreuzter Rassen,<br />
Heterozygotiegrad der Rassen sowie der zufälligen Effekte: Tier und Restfehler.<br />
45
In Deutschland ist die Futteraufnahmeprüfung derzeit in Echem/Niedersachsen,<br />
Eickelborn/Nordrhein-Westfalen, Neu-Ulrichstein/Hessen und teilweise in Meißen/<strong>Sachsen</strong> in<br />
die Eigenleistungsprüfung integriert.<br />
Bei der Futteraufnahmeprüfung ist zwischen Grundfutter- und Kraftfutteraufnahme zu<br />
unterscheiden. SCHWARZ et al. (1996) fanden negative Korrelationen zwischen der Grundund<br />
Kraftfutteraufnahme bei schwarzbunten Bullen. Die Grundfutteraufnahme n<strong>im</strong>mt bei den<br />
Wiederkäuern die Hauptbedeutung ein.<br />
Indirekte Methoden zur Schätzung der Futteraufnahme<br />
VEERKAMP (1998) beschreibt ein Verfahren zur indirekten Schätzung der Futteraufnahme,<br />
wobei das Lebendgewicht, verschiedene Exterieurmerkmale und die Milch- Fett-, und<br />
Eiweißmengen berücksichtigt werden. Die Genauigkeit der Schätzung betrug 0,90. Weitere<br />
Ansätze zur indirekten Schätzung der Futteraufnahme werden bei COULON et al. (1987)<br />
unter Berücksichtigung der aufgenommenen Futtermenge pro Zeiteinheit und der<br />
Wiederkaugeschwindigkeit vorgestellt. Einen signifikanten Einfluss auf die Futteraufnahme<br />
hatte dabei der soziale Rang des Tieres innerhalb der Herde. ABLEITER et al. (1989)<br />
ermittelten aus der Milchleistung, der individuell aufgenommenen Kraftfuttermenge und<br />
verschiedenen Körpermaßen den Erhaltungsbedarf der Kühe. Daraus wurde die Energiebilanz<br />
ermittelt, die als Selektionskriterium genutzt wurde. Als weiteren indirekten Indikator für das<br />
Futteraufnahmevermögen prüften GRAVERT und PAPST (1986) den Ketonkörpergehalt in<br />
der Milch.<br />
Positive Korrelationen zwischen Futteraufnahme ante partum und verschiedenen<br />
Fruchtbarkeitsparametern bei Milchkühen ermittelten NÜSKE & GRAF (1993).<br />
INGVARTSEN et al. (1995) stellten in ihrer Literaturübersicht den engen Zusammenhang<br />
zwischen der Fütterung vor der Kalbung, der Körperkondition und Störungen <strong>im</strong><br />
Leberstoffwechsel mit verschiedenen Folgeerkrankungen dar. KADARMIDEEN &<br />
WEGMANN (2003) schätzen die Körperkonditionsbeurteilung mittels BCS als wichtigen<br />
Indikator für Funktionalität und Nutzungsdauer.<br />
Abbildung 9: Einfluss der Rückenfettdicke zum Kalbezeitpunkt (RFD) auf die mittlere relative<br />
Trockensubstanzaufnahme aus Grobfutter je 100 kg Lebendgewicht in den ersten 15 Laktationswochen<br />
(STAUFENBIEL et al., 1993)<br />
46
Tabelle 33: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Merkmale BCS, Rückenfettdicke und<br />
Lebendgewicht<br />
Quelle/Merkmal Tiermaterial Rasse Heritabilität<br />
Body Condition Score<br />
LASSEN et al. 2003<br />
BERRY et al. 2003<br />
KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003<br />
KOENEN et al. 2001<br />
DECHOW et al 2001<br />
DECHOW et al. 2003<br />
Danish Holstein<br />
Holstein Frisian<br />
Swiss Holstein<br />
HF, Rotbunte<br />
VEERKAMP et al. 2001<br />
GALLO et al. 2001<br />
BERRY et al. 2002<br />
BCS – Verlust pp<br />
DECHOW et al. 2002<br />
BERRY et al. 2002<br />
Lebendgewicht<br />
VEERKAMP et al. 2000<br />
KOENEN & GROEN 1998<br />
BERRY et al. 2002<br />
SVENDSEN & HOVE 1991<br />
Kühe 1.Lakt.<br />
Milchkühe<br />
Kühe 1.Lakt.<br />
Kühe 1.Lakt.<br />
1./2./3.Lakt.<br />
1.Laktation<br />
alle Lakt.<br />
1.Laktation<br />
alle Lakt.<br />
alle Lakt.<br />
1./2. Lakt.<br />
alle Lakt.<br />
Kühe 1.Lakt.<br />
Kühe 1.Lakt.<br />
alle Lakt.<br />
Kühe 1.Lakt.<br />
US-Holstein<br />
US-Holstein<br />
HF<br />
Italien Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Norweg. Kühe<br />
0,14 – 0,29<br />
0,39 – 0,51<br />
0,24<br />
0,24 – 0,38<br />
0,07 – 0,2<br />
0,19<br />
0,22<br />
0,38<br />
0,27 – 0,36<br />
0,27 – 0,37<br />
0,01 – 0,07<br />
0,02 – 0,10<br />
0,48 – 0,61<br />
0,33<br />
0,39 – 0,50<br />
0,65<br />
LASSEN et al. (2003) untersuchten die genetischen Parameter für BCS in Abhängigkeit vom<br />
Laktationsstadium. Die Korrelationen zwischen den 6 definierten Laktationsabschnitten lagen<br />
<strong>im</strong> hohen Bereich von 0.82 bis 0.99, sodaß man von einem Merkmal über den gesamten<br />
Laktationsverlauf ausgehen kann. Die höchsten Heritabilitäten wurden für den<br />
Beurteilungszeitraum 60. bis 90. Tag nach der Abkalbung geschätzt. BERRY et al. (2003)<br />
empfehlen die Konditionsbeurteilung bei Milchkühen in der Mitte der Laktation, wo die<br />
größte Heritabilität von h² = 0.51 und eine enorme genetische Variabilität vorliegen.<br />
Zwischen dem Körpergewicht und der Fruchtbarkeit ermittelten die Autoren negative<br />
Korrelationen.<br />
Tabelle 34: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten Fruchtbarkeitsparametern<br />
Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />
PRYCE et al. 2001<br />
BCS : Kalbeinterval<br />
BCS : Tage bis zur 1.Brunst<br />
BCS : Tage bis zur 1.Besamung<br />
-0,36<br />
-0,41<br />
-0,54<br />
VEERKAMP et al. 2001 BCS : Kalbeinterval<br />
-0,4<br />
BERRY et al. 2003<br />
BCS : Tage bis zur 1.Besamung<br />
BCS : Tage bis zur 1.Besamung<br />
BCS : Anzahl Besamungen<br />
BCS : NR63<br />
BCS : Erstbesamungserfolg<br />
-0,6<br />
-0,31 bis –0,47<br />
-0,17 bis -0,34<br />
0,15 bis 0,40<br />
0,15 bis 0,38<br />
Auch GEARHART et al. (1990) beobachteten sowohl für überkonditionierte Tiere als auch<br />
für zu magere Tiere zum Trockenstelllen höhere Erkrankungsfrequenzen an Ovarzysten,<br />
Metritis und anderen Fruchtbarkeitsstörungen postpartum.<br />
47
Tabelle 35: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten Exterieurmerkmalen<br />
Quelle Merkmale Korrelation<br />
KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003 BCS : Größe<br />
BCS : Brusttiefe<br />
BCS : Stärke<br />
BCS : Körpertiefe<br />
BCS : Lende<br />
BCS : Beckenbreite<br />
BCS : Hinterbeinstellung<br />
BCS : Trachtenhöhe<br />
BCS : Vordereuteraufhängung<br />
BCS : Hintereuterhöhe<br />
BCS : Hintereuterbreite<br />
BCS : Strichlänge<br />
BCS : Strichplatzierung hinten<br />
0,28<br />
0,21<br />
0,17<br />
- 0,05<br />
- 0,39<br />
- 0,07<br />
- 0,18<br />
0,14<br />
- 0,18<br />
- 0,14<br />
- 0,16<br />
- 0,07<br />
- 0,33<br />
KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003<br />
BCS : Körper<br />
BCS : Fundament<br />
BCS : Milchcharakter<br />
BCS : Euter<br />
0,19<br />
0,15<br />
0,03<br />
0,04<br />
Tabelle 36: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten Produktionsmerkmalen<br />
Quelle Merkmale Korrelationen<br />
KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003 BCS : Milchleistung<br />
BCS : Fettmenge<br />
BCS : Eiweißmenge<br />
- 0,12<br />
- 0,17<br />
- 0,12<br />
Intensive Selektion auf Milchleistung und Inhaltsstoffe führt nicht nur zu Laktationsbeginn zu<br />
deutlichen Verlusten in der Körperkondition. Auch der zunehmende HF-Genanteil in den<br />
Milchviehpopulationen geht mit einem starken Rückgang der Körperkondition einher<br />
(KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003; BERRY et al., 2003, KOENEN et al., 2001).<br />
In der Schweiz, in Irland, Italien und den USA wird die BCS- Beurteilung <strong>im</strong> Rahmen der<br />
linearen Exterieurbeurteilung mit durchgeführt und als Indikator für das<br />
Futteraufnahmevermögen in der Zuchtwertschätzung genutzt. COLLARD et al. (2000)<br />
konnten sowohl mit zunehmender Dauer als auch mit steigender Intensität der negativen<br />
Energiebilanz signifikant höhere Raten an Stoffwechsel- und Fundaments- bzw.<br />
Klauenerkrankungen feststellen. HANSEN et al. (2002) konnten unerwünschte genetische<br />
Korrelationen zwischen dem Milchcharakter und der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten von<br />
0.24 bis 0.41 nachweisen.<br />
48
Stoffwechselstörungen<br />
1. Klinische Ketose<br />
Tabelle 37: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für klinische Ketosen<br />
Quelle/Merkmal Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
MANTYSAARI Linear, REML Finnish 28.277 0,07 – 0,09<br />
et al. 1991<br />
Ayrshire<br />
URIBE et al. Linear, REML Canad. 7416 T 0,09<br />
1995<br />
Holstein<br />
VAN DORP et Linear Holstein 4.368 0,39<br />
al. 1998<br />
KOCHNEV et<br />
Sibirische Sbt. 0,186<br />
al. 1998<br />
DISTL, 1991 Schwellenwertmodell Braunvieh 3.740 0,0175<br />
DISTL, 2001 Schwellenwertmodell Schwed. RTB 650.000 T 0,0032<br />
DOHOO &<br />
MARTIN, 1984<br />
Schwellenwertmodell HF 2.008 T 0,31<br />
MANTYSAARI et al. (1991) ermittelten eine Laktationsinzidenz von 0,05 % für Ketose an<br />
28.277 Finnish Ayrshire Kühen der ersten und zweiten Laktation. Die genetischen<br />
Korrelationen zwischen der ersten und der zweiten Laktation lagen bei 0,64. Die genetische<br />
Analyse erfolgte mit einem 4 Merkmalsmodell, unter Berücksichtigung von Herde-Jahr,<br />
Erstkalbealter, Abkalbemonat, genetischer Gruppe und dem Vatereffekt.<br />
2. Gebärparese<br />
Tabelle 38: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Hypocalzämische Gebärparese<br />
Quelle/Merkmal Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
VAN DORP et Linear Holstein 4368 0,04<br />
al.1998<br />
DISTL, 1991 Schwellenwertmodell Braunvieh 3740 0,013<br />
DISTL, 2001 Schwellenwertmodell Schwed. RTB 650.000 T 0,0028<br />
3. Labmagenverlagerung (LMV)<br />
WOLF et al. (2001) registrierten 151 Kühe mit LMV innerhalb eines Jahres in 160<br />
Niedersächsischen Milchviehbetrieben mit 9314 Kühen (1,6 %). Mehr als 75% der Fälle<br />
traten innerhalb der ersten 30 Laktationstage auf. Die linksseitige LMV wurde mit 74,8%<br />
aller Erkrankungsfälle wesentlich häufiger als die rechtsseitige LMV (25,2%) diagnostiziert.<br />
Im Modell wurden der Kalbemonat, die Laktationsnummer, das Kalbealter, der Inzuchtgrad,<br />
der Kalbeverlauf, die Trächtigkeitsdauer, Rasse und Geschlecht des Kalbes und der Vater des<br />
Kalbes berücksichtigt. Signifikante Effekte wurden für den Vater des Kalbes, Zwillings- und<br />
Mehrlingsgeburten und den Herdeneffekt ermittelt.<br />
49
Tabelle 39: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Labmagenverlagerung<br />
Quelle/Merkmal Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />
LMV rechts<br />
WOLF et al. (2001)<br />
LMV links<br />
WOLF et al. (2001)<br />
LMV<br />
URIBE et al. 1995<br />
VAN DORP et al.<br />
1998<br />
Schwellenwertmodell<br />
Linear REML<br />
Schwellenwertmodell<br />
Linear REML<br />
Linear, REML<br />
linear<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Holstein Frisian<br />
Canad. Holstein<br />
Holstein<br />
151 Tiere<br />
151 Tiere<br />
151 Tiere<br />
151 Tiere<br />
7416 T<br />
4368 T<br />
0,19<br />
0,007<br />
0,51<br />
0,043<br />
0,28<br />
0,00<br />
Stoffwechselparameter<br />
Die hohen Stoffwechselleistungen post partum beanspruchen in erster Linie die Leber. Diese<br />
Beanspruchung läßt sich durch den Anstieg best<strong>im</strong>mter Enzyme und Hormone <strong>im</strong> Blut<br />
messen (KRÄUSSLICH & GRAF, 1984).<br />
- Insulin: Ein interessanter Indikator für das Belastungsmaß der Milchkuh ist der<br />
Insulingehalt <strong>im</strong> Blut. Die intensive Milchbildung erfordert die Lieferung großer<br />
Glukosemengen ins Euter, diese Bereitstellung ist an eienen niedrigen Insulinspiegel<br />
gebunden. Hochleistungstiere weisen dadurch post partum einen diabetesartig<br />
niedrigen Insulinspiegel auf. Hierdurch besteht die Gefahr mit der Selektion auf hohe<br />
Milchleistung diabetesähnliche Stoffwechsellagen mit ihren negativen Folgen, vor<br />
allem Ketosen zu züchten. Aufgabe der Züchtung wäre es, Tiere mit hoher<br />
Milchleistung und einem geringen Abfall der Insulinkonzentration zu selektieren.<br />
Nach DISTL (2002) konnten für den Insulingehalt postpartum <strong>im</strong> Blut Heritabilitäten<br />
um 20% ermittelt werden.<br />
- GLDH und GGT als Enzyme der Leberparenchymzellen und GOT sind in hoher<br />
Konzentration <strong>im</strong> Zellinneren vorhanden und halten ein großes Konzentrationsgefälle<br />
von der Zelle zum Blut aufrecht. Durch massive Zellschädigungen, z.B. durch<br />
Vergiftungen, kommt es zum Austritt dieser Enzyme ins Blut. Ein Ansteigen der<br />
Enzymaktivitäten <strong>im</strong> Blut über den physiologischen Normalbereich hinaus kann als<br />
Indikator für erhöhte Stoffwechselbelastungen genutzt werden. Die S<strong>im</strong>ulation hoher<br />
Milchleistungen durch kurze Hungerbelastungen löst bei Jungtieren und Bullen<br />
ebenfalls einen Enzymanstieg <strong>im</strong> Blut aus. Diesbezüglich besteht eine hohe genetische<br />
Variation zwischen Zuchtbullen und hohe Korrelationen zwischen der<br />
Stoffwechselstabilität von Bullen und der ihrer Töchter.<br />
- SVENDSEN & HOVE (1991) analysierten den Plasmacalziumgehalt als Indikator für<br />
hypocalzämische Gebärparese rund um die Geburt. Die niedrigsten Konzentrationen<br />
wurden 18 bis 30 Stunden post partum gemessen. Für den Calziumgehalt wurden<br />
Erblichkeiten von h² = 0,11 ermittelt. Die genetischen Korrelationen des<br />
Calziumgehaltes pp zu Milchleistung und Körpergewicht lagen bei -0,49 bzw.-0,66.<br />
50
2.4. Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in <strong>Sachsen</strong><br />
2.4.1. Gesetzliche Grundlagen<br />
Folgende Ziele züchterischen Handelns sind <strong>im</strong> Deutschen Tierzuchtgesetz (TierZG) in der<br />
Fassung vom 22.01.98 § 1 festgeschrieben:<br />
1. Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Tiere unter<br />
Berücksichtigung der Vitalität<br />
2. Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der tierischen<br />
Erzeugung<br />
3. Erfüllung der qualitativen Anforderungen tierischer Erzeugnisse<br />
4. Erhalt der genetischen Vielfalt.<br />
Das TierZG schreibt für Rinder, Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen Leistungsprüfungen<br />
und die Berechnung von Zuchtwerten vor und fördert diese hoheitliche Aufgabe mit<br />
öffentlichen Mitteln. Neben dem TierZG regeln zahlreiche Verordnungen die Durchführung<br />
von Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzung.<br />
Für die Zuchtwertfeststellung be<strong>im</strong> Rind gilt die neue „Verordnung über die<br />
Leistungsprüfung und Zuchtwertfeststellung bei Rindern“. Im TierZG werden die Länder<br />
ermächtigt, weitere Einzelheiten in Form von Rechtverordnungen auf Landesebene zu<br />
erlassen. Daraufhin wurde in <strong>Sachsen</strong> die Sächsische Tierzuchtdurchführungsverordnung<br />
(TierZDVO) vom 05.04.93 (SächsGVBl. S. 325) zuletzt geändert durch VO des SML zur<br />
Änderung der TierZDVO vom 30.06.95 (SächsGVBl. Nr. 19S.242) erlassen. Die TierZDVO<br />
regelt vor allem die Zuständigkeiten der einzelnen Stellen (SML, LfL, SMS,<br />
Tierzuchtverbände, LKV) und wird ergänzt durch den Erlaß des SML über die<br />
Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung in der Tierzucht vom 13.01.94 (SächsABl.<br />
Nr. 16 vom 07.03.94) zuletzt geändert mit Erlaß vom 07.10.96 (Sächs.ABl. S. 1035).<br />
Die TierZDVO schreibt be<strong>im</strong> Rind folgende zusätzliche Leistungserfassungen vor:<br />
• Bei Prüfbullentöchtern ist die äußere Erscheinung innerhalb von 6 Monaten nach<br />
der ersten Kalbung nach einem linearen Bewertungssystem zu beurteilen.<br />
• Weiterhin ist bei Prüfbullentöchtern das Leistungsmerkmal Melkbarkeit in der<br />
ersten Laktation zu ermitteln und für den Bullen ein Zuchtwert festzustellen.<br />
Die Anzahl der Besamungen von Bullen zur amtlichen Prüfung wird in der TierZDVO auf<br />
höchstens 2000 innerhalb eines Jahres begrenzt. Weiterhin sind die Anforderungen zum<br />
Erhalt einer Besamungserlaubnis geregelt. Der Zuchtwert von Bullen der Zuchtrichtung<br />
Milch und Zweinutzung mit Ergebnissen aus der Nachkommenprüfung setzt sich aus den<br />
Zuchtwertteilen Milchleistung und Melkbarkeit zusammen, wobei beide eine Genauigkeit von<br />
mindestens 50 % aufweisen müssen. Außerdem muß das Ergebnis der linearen<br />
Exterieurbeurteilung von mindestens 20 Töchtern vorliegen.<br />
Im Erlaß des SML über Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung in der Tierzucht<br />
beauftragt das Sächsische Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten mit<br />
Wirkung vom 01.01.1994 die nachfolgend aufgeführten Stellen mit der Durchführung der<br />
Leistungsprüfung be<strong>im</strong> Rind:<br />
1. Sächsischer Landeskontrollverband e.V.<br />
• Durchführung der Milchleistungsprüfung nach Anlage 1 Nr.2 der VO über die<br />
Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
• Durchführung der Melkbarkeitsprüfung entsprechend der Empfehlung der ADR für<br />
die Melkbarkeitsprüfung Nr. 3.3 vom 25.05.1987<br />
51
• Erfassung der Angaben für die Zuchtleistungsprüfung entsprechend Anlage 1 Nr. 4<br />
der VO über die Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
• Durchführung der Fleischleistungsprüfung nach Anlage 1 Nr. 3.2.2 der VO über die<br />
Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
2. Sächsischer Rinderzuchtverband e.G.<br />
• Durchführung der Eigenleistungsprüfung auf Station nach Anlage 1 Nr. 3.2.1 der VO<br />
über Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
• Feststellung der äußeren Erscheinung bei Bullen nach Anlage 1 Nr. 5 der VO über<br />
Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
3. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
• Feststellung der äußeren Erscheinung <strong>im</strong> Rahmen der Nachkommenschaftsprüfung<br />
entsprechend Anlage 1 Nr. 5 der VO über die Leistungsprüfungen und die<br />
Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
Für die Zuchtwertfeststellung bei Rindern sind in <strong>Sachsen</strong> folgende Stellen beauftragt:<br />
1. Sächsischer Rinderzuchtverband e.G.<br />
Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Milchleistung nach Anlage 2 Nr. 2 der<br />
VO über die Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
2. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Melkbarkeit nach den<br />
Empfehlung der ADR Nr. 3.4 vom 12.03.1986<br />
• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Fleischleistung aus der<br />
Eigenleistungsprüfung nach Anlage 2 Nr. 3 der VO über die Leistungsprüfungen und<br />
Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Fleischleistung aus der<br />
Nachkommenprüfung nach Anlage 2 Nr. 3 der VO über die Leistungsprüfungen und<br />
die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Zuchtleistung nach Anlage 2<br />
Nr. 4 der VO über Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />
• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes äußere Erscheinung nach der<br />
Empfehlung der ADR Nummer 6.2. vom 21.04.1993<br />
52
2.4.2. Leistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong><br />
2.2.2.1. Milchleistungsprüfung (MLP)<br />
Der Sächsische Landeskontrollverband (LKV) ist vom Sächsischen Staatsministerium für<br />
Umwelt und Landwirtschaft für die Durchführung der Milchleistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong><br />
beauftragt. Die Milchleistungsprüfung wird nach den anerkannten Methoden des<br />
Internationalen Komitees für Leistungsprüfungen in der Tierzucht (ICAR) durchgeführt.<br />
Die Prüfmethode ist entsprechend den Festlegungen der ADR zu kennzeichnen:<br />
Prüfmethode: A – amtliche Prüfung durch Mitarbeiter einer anerkannten Prüforganisation<br />
B – Prüfung durch den Betriebsleiter oder eine von ihm beauftragte Person<br />
C – A und B kombiniert<br />
Prüfschema:<br />
Bezeichnung Milchmengenerfassung Probenahme<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
S alle Gemelke alle Gemelke –anteilige Probe<br />
L alle Gemelke alle Gemelke – konstante Probe<br />
M alle Gemelke ein Gemelk – alternierende Melkzeit<br />
N alle Gemelke ein Gemelk – gleiche Melkzeit korr.<br />
T ein Gemelk – alternierend ein Gemelk – alternierende Melkzeit<br />
U ein Gemelk – gleiche Melkzeit ein Gemelk – gleiche Melkzeit<br />
Prüfintervall: - D = tägliche Prüfung<br />
- 1 = 1wöchentliche Prüfung<br />
- 2 = 2wöchentliche Prüfung<br />
- 3 = 3wöchentliche Prüfung<br />
- 4 = 4wöchentliche Prüfung<br />
- 6 = 6wöchentliche Prüfung<br />
- 8 = 8wöchentliche Prüfung<br />
Melkfrequenz: - 2 = 2mal täglich<br />
- 3 = 3mal täglich<br />
- 4 = 4mal täglich<br />
- R = Melkroboter<br />
In <strong>Sachsen</strong> werden folgende Prüfverfahren durchgeführt:<br />
AS42, AS43, AM42, AT42, AN43, AS82<br />
BS42, BS43, BM42, BT42, BN43<br />
53
Tabelle 40: Entwicklung der Milchleistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong> (LKV-Jahresbericht 2002)<br />
2001 2002 2003<br />
Anzahl MLP-Betriebe 1.187 1.152<br />
Anzahl MLP-Kühe 198.192 197.358<br />
Betriebe mit: A4 803 770<br />
B4 87 84<br />
AT 219 224<br />
BT 12 9<br />
AM 40 38<br />
BM 26 27<br />
Kühe mit: A4 11.583 111.950<br />
B4 30.561 33.091<br />
AT 15.895 18.076<br />
BT 6.322 2.065<br />
AM 16.272 15.002<br />
BM 17.559 17.174<br />
Tabelle 41: Anzahl Betriebe und Kühe unter Milchleistungsprüfung nach Bestandsgrößen 2002<br />
(Sächsischer Landeskontrollverband e.V. aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002)<br />
Bestandsgröße<br />
(Stück)<br />
MLP-Betriebe<br />
absolut %<br />
MLP-Kühe<br />
absolut %<br />
1 - 9,9 119 10 675 0<br />
10 - 19,9 125 11 1793 1<br />
20 - 29,9 94 8 2258 1<br />
30 - 39,9 72 6 2490 1<br />
40 - 59,9 186 16 9271 5<br />
60 - 79,9 121 10 8094 4<br />
80 - 99,9 58 5 5201 3<br />
100 - 199,9 105 9 14559 7<br />
200 - 499,9 203 14 66084 34<br />
500 - 999,9 68 6 48683 25<br />
> 1000 27 2 37918 19<br />
<strong>Sachsen</strong> gesamt 1.178 100 197026 100<br />
2.4.2.2. Lineare Exterieurbeurteilung<br />
Das 1977 in Deutschland eingeführte 100 – Punkte-System zur Herdbucheinstufung von<br />
Einzeltieren (WILKE, 1978), wurde 1984 durch die lineare Exterieurbeschreibung zur<br />
Beurteilung von Nachzuchten ergänzt (MOHRENSTECHER-STRIE, 2000). Dabei werden<br />
16 Merkmale der Funktionsbereiche Körper-, Becken-, Euter-, Fundament- und Milchtyp<br />
anhand einer Notenskala von 1 bis 9 beurteilt.<br />
Seit 1998 wird die Typnote in die Merkmalskomplexe: Milchtyp, Körper und Fundament<br />
aufgegliedert. Die einzelnen Merkmalskomplexe fließen in folgender Gewichtung in die<br />
Gesamtnote ein:<br />
54
• Milchtyp 15%<br />
• Körper 20%<br />
• Fundament 25%<br />
• Euter 40%<br />
Die Gesamtnote wird anhand einer Punkteskala von 65 bis 99 Punkten ausgedrückt. Für Erstund<br />
Zweitkalbskühe wurde eine max<strong>im</strong>ale Punktzahl von 88 Punkten für jeden<br />
Merkmalskomplex festgelegt. Ältere Kühe können 89 und mehr Punkte erhalten. Für eine<br />
Excellent-Einstufung muß eine Mindestpunktzahl von 90 Punkten in jedem Merkmal erzielt<br />
werden.<br />
Tabelle 42: Punkteskala des Deutschen Holstein Verbandes (DHV, 1998)<br />
Punkte Klasse Abkürzung<br />
> 90 excellent EX<br />
85 - 89 sehr gut VG<br />
80 - 84 gut GP<br />
75 - 79 befriedigend<br />
70 - 74 ausreichend<br />
65 - 69 mangelhaft<br />
Durch dieses System ist die Verknüpfung und Vergleichbarkeit der Benotungen aus der<br />
Kuheinstufung mit den Ergebnissen der linearen Nachzuchtbewertungen möglich.<br />
Die lineare Exterieurbeschreibung hat auch in <strong>Sachsen</strong> eine lange Tradition. Tabelle 43 gibt<br />
die Entwicklung des Testeinsatzes in <strong>Sachsen</strong> und die Anzahl der bewerteten Töchter wider.<br />
Tabelle 43: Entwicklung der Testanpaarungen und der bewerteten Töchter <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Nachkommenschaftsprüfung 1994 – 2002 (Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft/SRV e.G.; aus:<br />
Sächsischer Tierzuchtreport 2002)<br />
Jahr Anzahl Testbullen EB/Testbulle Summe Test-EB Anz. Bew. Töchter + VG-Tiere<br />
1994 50 800 40000 4295<br />
1995 73 600 43800 4490<br />
1996 97 600 58000 6307<br />
1997 120 500 60000 7089<br />
1998 150 450 67500 8264<br />
1999 132 450 59400 13333<br />
2000 134 450 60300 17782<br />
2001 121 450 54450 19942<br />
2002 118 450 53100 20390<br />
55
Folgende linearen Merkmale werden derzeit bundeseinheitlich erfasst (DHV, 2002):<br />
1. Größe: Die Größe wird in Zent<strong>im</strong>etern in der Mitte des Kreuzbeines gemessen.<br />
2. Milchcharackter: Bewertet wird die Schärfe <strong>im</strong> Widerrist.<br />
3. Körpertiefe: Die Körpertiefe wird als Flankentiefe in Höhe der letzten Rippe gemessen.<br />
4. Stärke: Als Stärke ist die Breite der Vorhand definiert. Es wird der Abstand zwischen den<br />
Buggelenken gemessen.<br />
5. Beckenneigung: Es wird die Neigung der gedachten Linien zwischen Sitzbein und<br />
Hüftbeinen gemessen. Ein ebenes Becken wird mit der Note 3 beschrieben.<br />
6. Beckenbreite: Als Beckenbreite wird der Abstand der Mittelpunkte der Sitzbeinhöcker<br />
gemessen.<br />
7. Hinterbeinwinkelung: Als Hinterbeinwinkelung wird der Winkel des Hinterbeines in<br />
Höhe des Sprunggelenkes – von der Seite aus gesehen - bewertet.<br />
8. Klauen: Es wird die Höhe der Klauen (Trachtenhöhe) am hinteren, aüßeren Klauenrand<br />
gemessen.<br />
9. Sprunggelenk: Die Beurteilung des Sprunggelenkes erfolgt von hinten. Die Note 1 wird<br />
vergeben für ein rundes, derbes Gelenk, die Note 9 für ein flaches, trockenes Sprunggelenk.<br />
10. Hinterbeinstellung: Beurteilt wird die Hinterbeinstellung von hinten. Dabei wird die<br />
Note 1 für stark hackenenge Beine vergeben. Parallel stehende Hinterbeine werden mit der<br />
Note 9 bewertet.<br />
11. Hintereuterhöhe: Die Hintereuterhöhe beschreibt den Abstand zwischen der Scheide und<br />
dem Beginn des Drüsengewebes des Euters.<br />
12. Zentralband: Als Zentralband wird die Länge des Euterspaltes nach oben gemessen.<br />
Hierbei wird auch die Tiefe des Zentralbandes beurteilt.<br />
13. Strichplatzierung: Als Strichplatzierung ist der Ansatz der Vorderstriche unter den<br />
Eutervierteln definiert. Die Strichplatzierung wird von hinten beurteilt. Note 5 wird dabei<br />
vergeben, wenn die Vorderstriche mittig unter den Vierteln angesetzt sind.<br />
14. Vordereuteraufhängung: Als Vordereuteraufhängung wird der Winkel gemessen, den<br />
das Euter mit der Bauchdecke bildet.<br />
15. Eutertiefe: Für die Beschreibung der Eutertiefe wird der Abstand zwischen der<br />
gedachten, waagerechten Linie durch das Sprunggelenk und dem Euterboden gemessen. Die<br />
Note 2 wird vergeben, wenn der Euterboden in Höhe des Sprunggelenkes liegt.<br />
16. Strichlänge: Es wird die Länge der Vorderstriche gemessen.<br />
Zusätzlich wird geprüft, ob einer der folgenden Exterieurmängel vorliegt:<br />
1. lose Schulter 7. L<strong>im</strong>ax<br />
2. weicher Rücken 8. Euter gestuft<br />
3. verstellte Vorderbeine 9. Vorderstriche nicht senkrecht<br />
4. weiche Fessel 10. Hinterstriche nicht senkrecht<br />
5. Faßbeinigkeit 11. enge Strichplatzierung hinten<br />
6. Spreizklaue<br />
Die Nachzuchtbewertung wird in <strong>Sachsen</strong> durch 3 unabhängige Klassifizierer der Sächsischen<br />
Landesanstalt für Landwirtschaft und des Sächsischen Rinderzuchtverbandes durchgeführt.<br />
Ziel ist die Beurteilung von 80 Töchtern je Bulle. Die Aufnahme der Exterieurdaten erfolgt<br />
mit dem Erfassungsgerät PalmPilot-Professional. Die Auswertung der Daten wird zentral <strong>im</strong><br />
VIT Verden <strong>im</strong> Rahmen der Zuchtwertschätzung Exterieur durchgeführt.<br />
56
Tabelle 44: Anteil der einzelnen Exterieurmerkmale an den Merkmalskomplexen (DHV, 2000)<br />
Merkmal Körper Fundament Euter Milchtyp<br />
Größe 0,20<br />
Körpertiefe 0,25<br />
Stärke 0,15<br />
Beckenneigung 0,20<br />
Beckenbreite 0,20<br />
Hinterbeinwinkelung 0,30<br />
Klauen 0,30<br />
Sprunggelenke 0,20<br />
Hinterbeinstellung 0,20<br />
Hintereuterhöhe 0,20<br />
Zentralband 0,20<br />
Strichplatzierung 0,15<br />
Vordereuteraufhängung 0,20<br />
Eutertiefe 0,15<br />
Strichlänge 0,10<br />
Milchcharakter 1,00<br />
Summe 1,00 1,00 1,00 1,00<br />
2.4.2.3. Eigenleistungsprüfung (ELP)<br />
Die Eigenleistungsprüfung der Besamungsbullenanwärter erfolgt in der vom <strong>Freistaat</strong><br />
<strong>Sachsen</strong> gepachteten Station in Meißen-Korbitz. Seit der Modernisierung der Station 1993/94<br />
stehen insgesamt 180 Prüfplätze in 2 Stalleinheiten zur Verfügung. Ab dem Alter von 5<br />
Wochen werden die Bullenkälber in Gruppenboxen mit bis zu 6 Tieren eingestallt. Die<br />
Eigenleistungsprüfung beginnt mit dem 112. Lebenstag und umfaßt eine Prüfdauer von 253<br />
Tagen. Die Eigenleistungsprüfung setzt sich aus folgenden Teilprüfungen zusammen:<br />
- Gesundheitsprüfung<br />
- Eigenleistungsprüfung auf Wachstum<br />
- Eigenleistungsprüfung auf Äußere Erscheinung<br />
- Eigenleistungsprüfung auf Besamungstauglichkeit<br />
- Futteraufnahmeprüfung (bei einem Teil der Bullen)<br />
Aufgrund der Milchquotierung und dem steigenden Kostendruck in der Milchproduktion<br />
gewinnen funktionale Merkmale auch in der ELP an Bedeutung. Merkmale, wie zum Beispiel<br />
die Futteraufnahme, die eine hohe Korrelation zwischen der Merkmalsausprägung be<strong>im</strong><br />
Bullen und der ihrer Töchter aufweisen, lassen sich in der Stationsprüfung wesentlich<br />
einfacher und kostengünstiger erfassen. Deshalb wurde in Zusammenarbeit von SRV e.G. und<br />
der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein Forschungsprojekt zur<br />
Futteraufnahmeprüfung geschaffen. An 5 Grobfutteraufnahmeautomaten für jeweils 10-14<br />
Bullen werden die genaue Grobfutteraufnahme, die Besuchszahlen und die Freßzeiten<br />
ermittelt.<br />
57
Die einzelnen Teile der ELP werden zum jeweiligen Körtermin vor Ort mittels Laptop zu<br />
folgendem Körindex zusammengefasst.<br />
0,85 * Pedigreeindex + 0,05 * Wachstumsindex + 0,10 * Index Äußere Erscheinung<br />
a. Pedigreeindex: berechnet aus den Milchzuchtwerten der Eltern:<br />
RZMVater + RZMMutter<br />
2<br />
b. Wachstumsindex: berechnet aus Prüftagszunahme, Kreuzbeinhöhe und Brusttiefe am<br />
365.Lebenstag<br />
0,7 * PTZ + 0,1 * KBH + 0,2 * BT<br />
c. Index für Äußere Erscheinung: berechnet aus der Note am Körtag für Typ, dem RZE des<br />
Vaters und der Exterieureinstufung der Mutter<br />
0,2 * Typ + 0,5 * RZEVater + 0,3 * Einstufung(Mutter)<br />
Die Zuchtwertfeststellung erfolgt anhand des folgenden Tiermodells;<br />
yij = HJSi + aj + eij dabei bedeuten: yij = Beobachtungswert des Merkmals<br />
HJSi = Herde – Jahr - Saisoneffekt<br />
aj = additiv genet. Effekt des Tieres j<br />
eij = zufälliger Resteffekt<br />
Gemeinsam mit Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und der Tierärztlichen<br />
Hochschule Hannover werden seit einigen Jahren Untersuchungen zur Klauen- und<br />
Gliedmaßenstabilität der Besamungsbullenanwärter vorgenommen. Die Klauenmessungen<br />
werden in der ELP Meißen-Korbitz von Mitarbeitern der sächsischen Landesanstalt für<br />
Landwirtschaft durchgeführt.<br />
Folgende Maße werden bei den Jungbullen erhoben:<br />
• Dorsalwandlänge<br />
• Trachtenwandlänge<br />
• Trachtenwandhöhe<br />
• Diagonale<br />
• Dorsalwandwinkel<br />
• Klauenhornhärte an der Dorsalwand oben und in der Mitte<br />
Die Messungen erfolgen an der Außenklaue je einer Vorder- und Hintergliedmaße einer<br />
Körperseite. Die Messungen werden mit Spitzzirkel, Bandmaß, Winkelmesser und einem<br />
Härteprüfgerät (nach Shore D; Skala 1 – 100) durchgeführt.<br />
Weiterhin erfolgt die Beurteilung der Klauenform und der Gliedmaßenstellung anhand einer<br />
Skala von 1 bis 9.<br />
• Klauenschluß<br />
1…9 (geschlossen – deutlich erweitert – Spreizklaue)<br />
Vorn/hinten<br />
• L<strong>im</strong>ax<br />
1…9 (nicht vorhanden – mittelgradig – hochgradig)<br />
Vorn/hinten<br />
• Dorsalwandkante 1…9 (gerade – deutlich gekrümmt – stark gekrümmt)<br />
Vorn/hinten<br />
• Seitenwandwinkelung 1…9 (sehr flach – normal – Zwangsklaue)<br />
Vorn/hinten<br />
• Gliedmaßenstellung 1…9 (o-beinig – normal – x-beinig)<br />
Vorn<br />
• Stellung der Zehen 1…9 (eng – gerade – weit)<br />
Vorn<br />
• Winkelung Hintergliedmaße 1…9 (faßbeinig – normal – kuhhessig)<br />
58
Von hinten<br />
• Winkelung Hintergliedmaße 1…9 (sehr steil – normal – stark gewinkelt)<br />
Von der Seite<br />
• Winkelung Hintergliedmaße 1…9 (sehr steil – normal – stark gewinkelt)<br />
Als Sonderformen werden weiterhin Bärentatzigkeit und Überköten erfasst.<br />
Neben den bereits genannten Eigenleistungsprüfungen auf Wachstum, Fruchtbarkeit und<br />
Klauenstabilität laufen weitere Projekte zur Erfassung funktionaler Merkmale in der ELP. Seit<br />
einigen Jahren wird das Futteraufnahmevermögen einzelner Jungbullen während der<br />
Aufzucht erfasst. Seit diesem Jahr erfolgt eine Einstufung der Bullen sowohl nach dem 100-<br />
Punkte-System als auch nach der vorgestellten linearen Bewertung der 16 Einzelmerkmale.<br />
2.4.3. Zuchtindex <strong>Sachsen</strong> (ZIS)<br />
In Zusammenarbeit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft Fachbereich Tierzucht<br />
und des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e.G. wurde ein neuer Gesamtzuchtwert mit dem<br />
Namen Zuchtindex <strong>Sachsen</strong> (ZIS) entwickelt. Unter Berücksichtigung der Teilzuchtwerte<br />
Milch (RZM), Zellgehalt (RZS), Zuchtleistung (RZZ) und Exterieur (RZE) ist damit eine<br />
gezielte Selektion auf Fett- und Eiweißmenge möglich.<br />
Um besonders den Eiweißgehalt in der Population zu erhalten, wird aus den<br />
Naturalzuchtwerten ein spezieller Relativzuchtwert Milch berechnet, der als RZM<strong>Sachsen</strong><br />
bezeichnet wird.<br />
RZM<strong>Sachsen</strong> = 1 * ZWFettmenge + 8 * ZW Eiweißmenge + 10 * ZWEiweißgehalt<br />
Für die Berechnung des ZIS wird folgende Formel genutzt:<br />
ZIS = RZM<strong>Sachsen</strong> (62%)<br />
RZZ ( 8%)<br />
RZS (12%)<br />
RZE (18%)<br />
Der ZIS stellt eine Ergänzung zum RZM dar und wird auf der Grundlage der ADR-Richtlinie<br />
von der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft berechnet und zum Zeitpunkt der<br />
Herausgabe der Milch-, Zellzahl- und Exterieurzuchtwerte veröffentlicht.<br />
Die Zuchtwertschätzung in Deutschland wurde <strong>im</strong> August 2002 in der Wichtung der<br />
Einzelkomplexe geändert und damit entsprechend den internationalen Entwicklungen<br />
angepaßt.<br />
RZG – alt<br />
RZG - neu<br />
56% RZM (Milchleistung) 50% RZM<br />
20% RZE (Exterieur) 15% RZE<br />
14% RZS (Zellzahl, Eutergesundheit) 5% RZS<br />
6% RZN (funktionale Nutzungsdauer) 25% RZN<br />
4% RZZ (Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf) 5% RZS<br />
59
2.4.4. Das Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes<br />
Der Sächsische Rinderzuchtverband wurde 1990 als Genossenschaft für Zucht, Besamung<br />
und Absatz gegründet. Als anerkannte Züchtervereinigung ist er für die züchterische<br />
Weiterentwicklung der 25 in <strong>Sachsen</strong> gehaltenen Rinderrassen zuständig.<br />
Die größte Bedeutung hat dabei die Rasse Deutsche Holstein, die in mehr als 90% der<br />
Mitgliedsbetriebe gehalten wird. Mit knapp 140.000 Herdbuchkühen und 120 bis 140<br />
geprüften Testbullen pro Jahr ist der Sächsische Rinderzuchtverband einer der größten<br />
Zuchtverbände für diese Rasse in Deutschland. Jährlich werden etwa 237.000<br />
Erstbesamungen durchgeführt. Die durchschnittliche Betriebsgröße beläuft sich auf 226<br />
Milchkühe pro Herdbuchbetrieb, wobei fast 40% der Kühe in Herden mit mehr als 500 Tieren<br />
gehalten werden (Sächsischer Tierzuchtreport 2002). Da 95% aller Betriebe der<br />
Milchleistungsprüfung angeschlossen sind, werden die Milchleistungsmerkmale so gut wie<br />
flächendeckend über den LKV <strong>Sachsen</strong> erfasst. Im Jahr 2003 wurden in <strong>Sachsen</strong> 8034 kg<br />
Milch pro Kuh und Jahr bei 3,46% Eiweiß und 4,17% Fett produziert. Damit wurde <strong>im</strong><br />
Vergleich zu anderen Bundesländern die höchste Leistung in Deutschland erzielt.<br />
Tabelle 45: Leistungsentwicklung der sächsischen Herdbuchkühe (Quelle: SRV, LKV-Jahresberichte)<br />
Jahr Milch kg Fett % Fett kg Eiweiß % Eiweiß kg<br />
1991 4.883 4,42 216<br />
1993 5.551 4,50 250 3,48 193<br />
1996 6.045 4,45 267 3,49 210<br />
1997 6.254 4,38 274 3,44 215<br />
1998 6.719 4,36 293 3,48 234<br />
1999 7.096 4,34 308 3,48 247<br />
2000 7.616 4,29 327 3,47 264<br />
2001 7.875 4,24 334 3,47 273<br />
2002 7.790 4,21 328 3,45 269<br />
2003 8.034 4,17 335 3,46 278<br />
Tabelle 46: Entwicklung ausgewählter Fruchtbarkeitsparameter von 1995 bis 2002 in <strong>Sachsen</strong> (VIT w.V.<br />
Verden/Paretz aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002)<br />
Kennziffer 1995 1997 1999 2000 2001 2002<br />
geb. Kälber (n) 236164 246479 228655 220963 207398 198364<br />
Todgeburten (n) 16701 20679 23296 21596 22653 21446<br />
(%) 7,07 8,39 10,19 9,77 10,92 10,81<br />
NR90 Kühe (%) 53,3 52,9 50,4 48,5 49,5 47,3<br />
Färsen (%) 71,6 71,5 68,6 67,6 67,7 68,5<br />
BI Kühe 2 2 2,1 2,2 2,1 2,2<br />
Färsen 1,5 1,5 1,6 1,6 1,6 1,6<br />
ZTZ (Tage) 114 115 119 124 126 128<br />
EBA (Tage) 588 588 569 553 537 528<br />
60
Aktive Population - 150.000 Kühe - 45.000 Färsen<br />
Bullenmütterselektion<br />
20 - 30 aus Tessa<br />
(Teststation <strong>Sachsen</strong>)<br />
Selektionsmerkmale<br />
Eiweiss & Milchmenge<br />
Exterieur<br />
Euter<br />
Fundament<br />
20 aus Jungrinder<br />
Spülprogramm<br />
20 Bullenmütter<br />
durch Auswahl<br />
anerkannte Kuhfamilien<br />
Melkbarkeit<br />
Fruchtbarkeit<br />
Zellzahl<br />
Auswahl von 30 - 50 Bullenmüttern<br />
2 - 3 Testbullen mit<br />
hohem Pedigreeindex aus<br />
anerkannten Kuhfamilien<br />
integrierter Embryotransfer<br />
gezielte Anpaarung<br />
8 - 10 internationale<br />
und nationale<br />
Spitzenvererber<br />
150 - 160 schwarzbunte Bullenkälber<br />
ELP Meissen-Korbitz<br />
Selektionsmerkmale<br />
Pedigreeindex<br />
Exterieur<br />
Nachkommenprüfung<br />
relativer Zuchtwert<br />
Milch, Fett, Eiweiss<br />
Exterieur<br />
100 - 120 Testbullen<br />
550 EB / Testbulle<br />
5 - 8 Bullen mit<br />
positivem Zuchtwert<br />
Wachstumsleistung<br />
Besamungstauglichkeit<br />
Geburtsverhalten<br />
Fruchtbarkeit<br />
Zellzahl, Melkbarkeit<br />
1 - 3 Elitebullen<br />
Abbildung 10: Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e.G. (Quelle: www.srv.de)<br />
61
Bei der Bullenselektion stehen Inhaltsstoffe, vor allem die Eiweißleistung, und das Exterieur<br />
<strong>im</strong> Mittelpunkt. Ein wichtiger Bestandteil des sächsischen Zuchtprogrammes ist die intensive<br />
Nutzung tiefer Kuhfamilien, die bereits positive Söhne hervorgebracht haben. Zur Selektion<br />
der besten Söhne bzw. Vollbrüder werden Blutproben für eine markergestützte Selektion in<br />
den USA untersucht. Pro Jahr werden 130 – 150 Jungbullen eingestallt. Nach der<br />
erfolgreichen Körung werden 500 – 600 EB/Testbulle durchgeführt, um 100 geprüfte Töchter<br />
in der Zuchtwertschätzung zu erhalten.<br />
Im sächsischen Zuchtprogramm der Rasse Deutsche Holstein orientiert man sich an folgenden<br />
Zuchtzielvorgaben des Deutschen Holsteinverbandes e.V.:<br />
• Leistungspotential von 10.000kg Milch bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß<br />
• Kreuzbeinhöhe von 145 – 156 cm, Gewicht 650 – 750 kg, gute Zuwachsleistung<br />
• Milchbetonter Typ<br />
• Großes Futteraufnahmevermögen, stabile Gesundheit<br />
• gute Fruchtbarkeit und lange Nutzungsdauer<br />
• sehr gute Euter mit guter Melkbarkeit<br />
• korrekte und widerstandsfähige Fundamente<br />
Das TESSA-Programm des SRV<br />
Seit 1999 prüft der SRV die besten Kühe nach holländischem Vorbild (Delta Programm) in<br />
der Bullenmütterprüfstation in Stockhausen (TESSA-Programm = Teststation <strong>Sachsen</strong>).<br />
Jährlich werden 50 bis 60 Färsen in einer konventionellen Milchviehherde mit 220<br />
Tierplätzen unter einheitlichen Bedingungen geprüft (Boxenlaufstall, TMR-Fütterung), wie<br />
die zukünftigen Töchter ihrer Söhne. Das Leistungsniveau dieser Herde liegt bei knapp<br />
10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr.<br />
Anhand des Pedigrees werden die besten Jungrinder vorselektiert. Bevor die Tiere <strong>im</strong> 7./8.<br />
Trächtigkeitsmonat in die vorgeschaltete Quarantäne eingestallt werden, sollten Embryonen<br />
über IVP oder ET von verschiedenen Bullenvätern erzeugt werden. Die Prüfung dauert bis<br />
zum 180. Tag der ersten Laktation. Anschließend gehen die Färsen zurück auf die Betriebe.<br />
Die besten 10% der Tiere werden als Bullenmütter selektiert und vollenden die 1.Laktation in<br />
Stockhausen.<br />
62
3 Material und Methode<br />
3.1. Auswahl der Testbetriebe<br />
Da die Prüfung funktionaler Merkmale Teil eines zukünftigen Testherdensystems des SRV<br />
sein soll, wurden die Untersuchungen auf die Betriebe konzentriert, die bereit waren ein<br />
vertragsgebundenes Projekt zur Einführung eines Testherdensystems zu unterstützen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Rinderzuchtverband e.G. wurde zu<br />
Projektbeginn eine Checkliste (Anhang 1) für potentielle Testbetriebe entworfen. Insgesamt<br />
95 sächsische Herdbuchbetriebe wurden auf diese Weise zu ihrer Eignung und Bereitschaft<br />
zur vertraglichen Bindung geprüft. Folgende Anforderungen werden an die vertraglich<br />
gebundenen Testherden gestellt:<br />
• MLP-Mitglied und Mitgliedschaft <strong>im</strong> Herdbuch<br />
• Betriebsgröße > 50 Kühe bzw. mind. 20 Test-EB pro Jahr<br />
• Mindestanforderung bzgl. Leistung: 210 Eiweiß-kg in der 1. Laktation<br />
• Nutzung aller Zweitkalbskühe für Test-Anpaarungen und bis zu 30 % der Färsen<br />
• Abnahme der vom Zuchtverband vorgegebenen Bullen und Sicherung der zufälligen<br />
Anpaarung der Testbullen; keine Vorselektion der zur Testanpaarung vorgesehenen<br />
weiblichen Tiere<br />
• Sicherung eines Besamungszeitraumes je Testbulle von max<strong>im</strong>al 2 Monaten<br />
• Min<strong>im</strong>ierung der Selektion weiblicher Testbullenkälber von der Geburt bis zur<br />
tragenden Färse (max. 20 %)<br />
• Min<strong>im</strong>ierung der Abgänge bis zum 240. Laktationstag (< 30 %)<br />
• Mitarbeit bzw. Unterstützung bei der zusätzlichen Datenerhebung und Vorbereitung<br />
der Tiere (Klassifizierung, Fotografieren, Schauvorbereitung)<br />
• Nutzung der vorgegebenen Herdenmanagementprogramme für die zusätzliche<br />
Datenerhebung und Pflege der entsprechenden Dateien (z.B. Gesundheit)<br />
• Teilnahme an den einschlägigen Tilgungsprogrammen zur Sicherung einer hohen<br />
Tiergesundheit<br />
• Mitarbeit der Tierärzte bei der korrekten Diagnosestellung und Dokumentation<br />
• Möglichkeit zur Erfassung der täglichen Milchmengen<br />
Von den angeschriebenen Betrieben wurden 12 Betriebe zur Mitarbeit am Testherdenprojekt<br />
gewonnen. Das LVG Köllitsch gilt dabei als Referenzbetrieb. Damit sind derzeit knapp<br />
10 000 produzierende Milchkühe mit etwa 4.500 Testanpaarungen in das Projekt involviert.<br />
Die durchschnittliche 305–Tage-Leistung in den Testbetrieben liegt zwischen 8.000 und mehr<br />
als 10.000 kg Milch pro Kuh.<br />
63
Tabelle 47: Übersicht über die beteiligten Testbetriebe<br />
Betrieb Tierzahl Anteil TB-Einsatz Anpaarung an Deckbulle für<br />
n momentan: Ziel: Kühe Färsen Problemtiere<br />
1 930 40% x<br />
2 60 30% x x<br />
3 900 35 - 40 % x x x<br />
4 1100 > 30 % x x<br />
5 420 40% x<br />
6 240 < 10 % x x<br />
7 190 20 - 25 % x x x<br />
8 900 95% 50% x x<br />
9 300 > 40 % x x<br />
10 300 30% x x<br />
11 275 60% x x<br />
12 2800 30% 50% x x<br />
13 890 50 - 60 % x x x<br />
? 9305<br />
Im vergangenen Testherdenprojekt wurden folgende Bedingungen für die Datenerfassung und<br />
den reibungslosen Datentransfer in den Betrieben geschaffen, die auch <strong>im</strong> laufenden Projekt<br />
noch intensiv genutz werden.<br />
• Einrichtung des Herdenmanagementprogrammes Herde-Windows Version 3.0 der<br />
Firma DSP Agrosoft Paretz<br />
• Kopplung von Melkprozessor und Herdenmanagementprogramm zum täglichen<br />
Transfer der Milchmengen<br />
• Entwurf eines praktikablen betrieblichen Diagnoseschlüssels<br />
• Schaffung der Voraussetzungen für eine wöchentliche Datenübergabe an die LfL<br />
(Modem, Einrichten eines e-mail-Programmes)<br />
• Schaffung von Möglichkeiten zur Erfassung der Geburtsgewichte bei Kälbern<br />
3.2. Datenerfassung<br />
3.2.1. Erfassung von Erkrankungen<br />
Ziel des Vorgängerprojektes war es, für alle Betriebe einen einheitlichen Diagnoseschlüssel<br />
zu erstellen und zu etablieren. Dieser Schlüssel sollte sowohl die züchterisch interessanten<br />
Krankheiten beeinhalten als auch den Anforderungen der Betriebe gerecht werden.<br />
Für die Erfassung der Gesundheitsdaten wurde zunächst gemeinsam mit der Sächsischen<br />
Tierseuchenkasse ein Diagnoseschlüssel erarbeitet, der in allen Betrieben gleichermaßen<br />
etabliert werden sollte (Anhang 2). Da jedoch die Ansprüche der Betriebe an den<br />
Diagnoseschlüssel sehr unterschiedlich waren und viele Betriebe über die jahrelange Arbeit<br />
mit dem Herdenmanagementprogramm bereits über einen ausführlichen Diagnoseschlüssel<br />
verfügten, scheiterte dieser Schlüssel.<br />
Da auch die Firma DSP Agrosoft Paretz für zentrale Auswertungen an einem einheitlichen<br />
Diagnoseschlüssel interessiert ist, wurde auch dort ein Diagnoseschlüssel entworfen bzw.<br />
ausgewählt, der zukünftig generell <strong>im</strong> HERDE-Programm genutzt werden soll (Anhang 3,<br />
Staufenbiel-Schlüssel). In Abst<strong>im</strong>mung und intensiver Diskussion mit den Betrieben wurde<br />
herausgearbeitet, dass dieser Schlüssel viel zu kompliziert und für die praktische Arbeit <strong>im</strong><br />
Betrieb ungeeignet ist.<br />
Daraufhin wurde beschlossen unter Mitwirkung der Betriebe den von der LfL und der<br />
Sächsischen Tierseuchenkasse erarbeiteten Diagnoseschlüssel weiter zu opt<strong>im</strong>ieren und<br />
letztendlich von DSP in allen Betrieben einzurichten (Jahr 2002). In der Abst<strong>im</strong>mung<br />
64
ezüglich der Programmierung dieses Diagnoseschlüssels mit DSP wurde festgestellt, dass<br />
selbst wenn der einheitliche Diagnoseschlüssel in allen Betrieben programmiert würde, keine<br />
Möglichkeit besteht, diesen Schlüssel zu fixieren. Das heißt, dass der Schlüssel jederzeit vom<br />
Betrieb geändert und ergänzt werden kann. Somit würden innerhalb kürzester Zeit wieder<br />
Differenzen zwischen den Betrieben auftreten.<br />
Aufgrund der genannten Erfahrungen wurde das Ziel eines einheitlichen Diagnoseschlüssels<br />
verworfen. Um dennoch eine einheitliche Erfassung von Erkrankungen in den Testherden zu<br />
realisieren, wurden die züchterisch und ökonomisch bedeutsamen Krankheiten des Rindes<br />
definiert (Anhang 4). Die folgenden Erkrankungen sind von allen Betrieben als „kleinster<br />
gemeinsamer Nenner der Krankheitserfassung“ <strong>im</strong> HERDE – Programm mit dem<br />
betriebsindividuellen Diagnoseschlüssel zu dokumentieren.<br />
Gliedmaßen<br />
Gelenkentzündung<br />
Lähmung<br />
Bänderschwäche<br />
Klauen<br />
Klauenrehe<br />
L<strong>im</strong>ax<br />
Mortellaro<br />
Panaritium<br />
Sohlengeschwür<br />
Ballenfäule<br />
Klauendeformationen<br />
Euter<br />
Klinische Mastitis<br />
Subklinische Mastitis<br />
BU-Befunde<br />
Milchejektionsstörungen<br />
Schwermelker<br />
Atrophie/Dreistrich<br />
Fruchtbarkeit<br />
Abort<br />
Anöstrie<br />
Endometr./Pyometra<br />
Ovarialzysten<br />
Pers. Gelbkörper<br />
Inaktive Eierstöcke<br />
Nachgeburtsverhaltung<br />
Puerperalstörungen<br />
Geburtsstörungen<br />
Stoffwechsel<br />
Acidose<br />
Ketose<br />
Gebärparese<br />
LMV<br />
Alkalose<br />
Leberverfettung<br />
Indigestion<br />
Sonstiges<br />
Fieber<br />
Kreislauf/Herz<br />
Pneumonie<br />
Mißbildungen<br />
Abbildung 11: Übersicht über zu erfassende Krankheiten<br />
Um die betriebsindividuellen Diagnoseschlüssel sinnvoll auswerten zu können, wurde jeder<br />
Diagnoseschlüssel intern in einer Access-Datenbank auf einen einheitlichen Krankheitsschlüssel<br />
umcodiert. Als Grundlage für alle weiteren Auswertungen dient nun der von Prof.<br />
Staufenbiel (FU Berlin) vorgestellte umfassende Erkrankungsschlüssel (Anhang 3). Da auch<br />
dort nicht alle Erkrankungen vorhanden waren, wurde dieser Schlüssel entsprechend den<br />
Bedürfnissen des Projektes ergänzt (Anhang 3, blaue Markierungen).<br />
65
Dateneingang<br />
Betriebsschlüssel<br />
Code Betriebsbezeichnung<br />
11 Gelenke<br />
12 L<strong>im</strong>ax<br />
13 Mortellaro<br />
14 Klauenrehe<br />
15 RusterSohl<br />
Umschlüsselung<br />
Access - Tabelle<br />
Zuordnung Betriebscode - Staufenbielcode<br />
Code Betriebsbezeichnung Staufenbiel-Code<br />
11 Gelenke 1.11.07.<br />
12 L<strong>im</strong>ax 1.12.06.10.<br />
13 Mortellaro 1.12.07.10.<br />
14 Klauenrehe 1.12.06.09.<br />
15 RusterSohl 1.12.07.05.<br />
Datenausgabe<br />
Staufenbiel - Schlüssel<br />
Staufenbiel - Code<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
1.11.07. Gelenksentzündung<br />
1.12.06.10. L<strong>im</strong>ax<br />
1.12.07.10. Dermatitis Digitalis<br />
1.12.07.05. Rusterholz. Sohlengeschwür<br />
Abbildung 12: Methodik der Umschlüsselung<br />
Die festgelegte Vorgehensweise der Datenerfassung und des Datentransfers zur LfL in<br />
Köllitsch sowie erste Auswertungen zur betrieblichen Datenqualität wurden den Betrieben bei<br />
den Betriebsbesuchen zu Beginn des Projektes in Form einer Projektunterlage (Anhang 5) zur<br />
Verfügung gestellt und vor Ort diskutiert. Im Rahmen dieses Betriebsbesuches wurde ein<br />
weiterer Fragebogen zum betrieblichen Management ausgefüllt (Anhang 6).<br />
3.2.2. Erfassung von Geburtsverlauf und Geburtsstörungen<br />
Zusätzlich zu den genannten Erkrankungen ist der Geburtsverlauf genau zu erfassen. Die<br />
Erfassung des Kalbeverlaufes erfolgt nach dem ADR-Schlüssel in vier Kategorien:<br />
Tabelle 48: Erfassungsschlüssel für den Kalbeverlauf (ADR, 1995)<br />
Schlüssel Beschreibung<br />
0 Ohne Angabe<br />
1 Ohne Hilfe oder 1 Helfer<br />
2 Zwei oder mehr Helfer oder mechanische Zughilfen<br />
3 Tierärztliche Geburtshilfe ohne Operation<br />
4 Operation<br />
66
Zur Erhöhung der Sicherheit der Zuchtwerte für den paternalen Kalbeverlauf und der<br />
Totgeburtenrate sind zudem alle auftretenden Geburtsstörungen und Mißbildungen <strong>im</strong><br />
Erkrankungsschlüssel zu vermerken. Dazu zählen:<br />
• Aborte/Frühgeburten<br />
• Krankhafte Spätgeburten<br />
• Scheidenvorfall<br />
• Gebärmutterverdrehung<br />
• Gebärmuttervorfall<br />
• Uterusatonie<br />
• Wehenschwäche<br />
• Geburtsstörungen durch absolut zu große Früchte<br />
• Geburtsstörungen durch relativ zu große Früchte<br />
• Fetotomie<br />
• Kaiserschnitt<br />
• Lage-/Stellungs-/Haltungsfehler<br />
Diese Geburtsstörungen und mögliche Mißbildungen wurden ebenfalls definiert (Anhang 4)<br />
und in den Erkrankungsschlüsseln der Betriebe entsprechend ergänzt.<br />
3.2.3. Erfassung der Geburtsgewichte<br />
Neben der Erfassung der Erkrankungen sind die Geburtsgewichte der Kälber zu ermitteln und<br />
bei der Geburtsmeldung <strong>im</strong> HERDE-Programm einzugeben. Die Erfassung des<br />
Geburtsgewichtes ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes, dennoch fällt es schwer den<br />
Betrieben die Notwendigkeit des Kälberwiegens (vor allem der toten Kälber) zu vermitteln.<br />
Nur wenige Betriebe wiegen alle Kälber konsequent und nutzen diese Daten für ihr<br />
betriebliches Management. Die Betriebe 6, 7, 12, und 13 wiegen alle Kälber routinemäßig seit<br />
vielen Jahren. In Betrieb 1 liegen die Geburtsgewichte in einer der 3 Anlagen vor. In Betrieb<br />
10 werden die Geburtsgewichte aufgrund jahrelanger Erfahrungen der Betriebsleiterin als<br />
Kälberhändlerin sehr genau geschätzt.<br />
Neben den direkten Kälberverlusten führen Tot- und Schwergeburten vor allem zu indirekten<br />
Verlusten (Erkrankungen, Stoffwechselstörungen) die <strong>im</strong> Projekt näher zu quantifizieren sind.<br />
3.2.4. Erfassung der täglichen Milchmengen<br />
Die Erfassung der täglichen Milchmengen erfolgt automatisch über die Melktechnik der<br />
Betriebe. Allerdings ergaben sich Probleme in der Datenerfassung und vor allem in der<br />
Datenqualität aufgrund der unterschiedlichen Melktechnikverfahren und der<br />
unterschiedlichen Melkfrequenzen.<br />
67
Tabelle 49: Übersicht über Melktechnik, Melkfrequenz und Form der Milchleistungsprüfung in den<br />
Testbetrieben<br />
Betrieb Melkstandform Melktechnikfirma MLP-Form Melkfrequenz<br />
1 2 x Karussel, 1 x Side-by-Side DeLaval A 4 3 x<br />
2 2 x 5 Fischgräte Westfalia A 4 2 x<br />
3 2 x 2 x 8 Fischgräte Düvelsdorf/DeLaval A 4 3 x<br />
4 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 >33kg 3 x<br />
5 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 3 x<br />
6 2 x 5 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />
7 2 x 7 Fischgräte DeLaval A 4 2 x *<br />
8 2 x 2 x 8 Fischgräte DeLaval AT 4 3 x<br />
9 2 x 2 x 3 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />
10 2 x 2 x 6 Fischgräte Impulsa A 4 2 x<br />
11 2 x 7 Fischgräte Impulsa BM 4 2 x<br />
12 2 x 24 Side-by-Side DeLaval A 8 900 Tiere 3 x<br />
13 40er Karussel Impulsa B 4 2 x *²<br />
* zukünftig alle 3 x<br />
*² bis vor kurzem 1/3 3 x<br />
Aufgrund von zahlreichen Fehlern in der Datenerfassung (ungenaue Tiererkennung, keine<br />
dauerhafte Speicherung der täglichen Milchmengen) und be<strong>im</strong> Datentransfer nach Köllitsch<br />
(verlorengegangene e-mails, Speicherprobleme) sind die Daten in mehreren Betrieben sehr<br />
lückig.<br />
3.2.5. Korrektur der Abstammung<br />
Da be<strong>im</strong> Analysieren der Daten in einzelnen Betrieben unvollständige Abstammungen<br />
auffielen, werden seit August 2003 zwe<strong>im</strong>al jährlich die betrieblichen Daten mit den<br />
Herdbuchdaten des VIT (Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung) abgeglichen bzw.<br />
vervollständigt. Allerdings besteht damit nur die Möglichkeit, die Abstammung der aktiven<br />
Population zu korrigieren. Für die bereits abgegangenen TESSA-Tiere wurde das Pedigree in<br />
der Herdbuchstelle des Sächsischen Rinderzuchtverbandes ausgedruckt und von Hand <strong>im</strong><br />
Herdenmanagementprogramm der Donorenteststation korrigiert. War die Abklärung der<br />
Abstammung nicht möglich bzw. wurden die Elterntiere auch be<strong>im</strong> VIT nicht geführt, wurden<br />
die Eltern als unbekannt angenommen.<br />
68
3.3. Datentransfer<br />
Die erfaßten Daten werden manuell erfaßt und in das Herdenmanagementprogramm<br />
eingegeben bzw. automatisch über die angegebenen Prozeßrechner eingespielt. Die täglichen<br />
Milchmengen werden über einen täglichen Datentausch zwischen Melkprozessor und<br />
HERDE-Programm überspielt. Die Daten der Milchleistungsprüfung und Veränderungen in<br />
den Tierbestandsdaten werden per Modem über den LKV <strong>Sachsen</strong> aktualisiert. Weiterhin<br />
liefert das VIT halbjährlich eine Datei mit den Stammdaten der aktiven Tiere an die Betriebe,<br />
somit wird eine Fehlerkorrektur in den Abstammungsdaten möglich.<br />
Testbetrieb<br />
Tierarzt<br />
Personal<br />
Melkprozessor<br />
(Alpro, Westfalia, Impulsa)<br />
Täglicher<br />
Datentausch<br />
Herdenmanagementprogramm<br />
HERDE – WINDOWS 3,1<br />
VIT<br />
Datenauszugsmodul<br />
LKV<br />
e - mail<br />
SQL-Datenbank der LfL<br />
Abbildung 13: Datenfluß vom Betrieb zur Datenbank der LfL<br />
Aufgrund begrenzter Speicherkapazitäten in der LfL in Köllitsch wurde von der Firma Data-<br />
Service-Paretz (DSP) ein Datenauszugsmodul zum selektiven Auslesen betrieblicher Daten<br />
aus dem Herdenmanagementprogramm HERDE – Windows programmiert, welches den 14-<br />
tägigen Datentransfer per Internet ermöglicht. Auch Korrekturen der betrieblichen Daten<br />
durch das Personal werden über dieses Datenauszugsmodul mit in die Datenbank<br />
übernommen.<br />
Folgende Daten werden in Form von 6 Einzeldateien aus dem Programmpaket HERDE-<br />
Windows ausgelesen:<br />
69
Stammdaten<br />
Ohr-Nr Mutter<br />
Stall-Nr MMutter<br />
Rasse<br />
MVater<br />
Geb.dat. MMMutter<br />
Herkunft MMVater<br />
Zugang MVVater<br />
Laktation MVMutter<br />
Abgang Vater<br />
Abgrund VVater<br />
Abgangsart VMutter<br />
Hochrechnung VMVater<br />
Lebensleistung VVMutter<br />
Betrieb VMMutter<br />
VVVater<br />
Tägl.MM<br />
Ohr-Nr<br />
AE<br />
FG<br />
Melkdatum<br />
Gemelk1<br />
Gemelk2<br />
Gemelk3<br />
Melkdauer<br />
Besamung<br />
Ohr-Nr<br />
Laktation<br />
Datum<br />
Bes-Nr<br />
HB-Nr<br />
MLP<br />
Ohr-Nr<br />
Datum<br />
MKg<br />
Fett<br />
Eiweiß<br />
Laktose<br />
Zellzahl<br />
Harnstoff<br />
Status<br />
Kalbung<br />
Ohr-Nr<br />
Laktation<br />
Datum<br />
Kalb-Nr<br />
ETR<br />
Rasse<br />
Geburtsverlauf<br />
Geburtsgewicht<br />
Geschlecht<br />
Verbleib<br />
Abgang<br />
Abgangsgrund<br />
Abgangsart<br />
Erkrankungen<br />
Ohr-Nr<br />
Datum<br />
Art<br />
Diagnose<br />
Bezeichnung<br />
Staufenbiel-Code<br />
Staufenbiel-Bez.<br />
Behandlung<br />
Ergebnis<br />
Milchsperre<br />
Fleischsperre<br />
Medikament<br />
Kommentar<br />
Dosis<br />
Einheit<br />
Verabreichung<br />
Abbildung 14: Übersicht über die aktuelle Datenbankstruktur<br />
Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und den gesammelten Erfahrungen <strong>im</strong><br />
Bereich der Datenerfassung wurde dieses Datenauszugsmodul mehrfach angepasst bzw.<br />
ergänzt (blau markiert). Die letzte Ergänzung wurde <strong>im</strong> März 2004 in den Betrieben<br />
installiert. Die Änderung umfaßt zusätzliche Informationen zur Abstammung und zur<br />
Herkunft des Einzeltieres, sowie genauere Daten zu den Erkrankungen (Behandlung,<br />
Medikament, Milch- und Fleischsperre). Die Einzeldateien sind über die Ohrmarke des Tieres<br />
miteinander verknüpft.<br />
Durch Fehler in der Datenerfassung und <strong>im</strong> Datentransfer wies die ursprünglich erstellte<br />
Datenbank große Lücken vor allem <strong>im</strong> Bereich der täglichen Milchmengen auf. Deshalb<br />
wurde bei den Betriebsbesuchen zu Projektbeginn eine Datensicherung des kompletten<br />
HERDE-Programmes erstellt. Daraus wurden alle benötigten Einzeldateien ausgelesen und in<br />
eine komplett neue Datenbank übertragen. Die neue Datenbank umfaßt bereits alle Daten, die<br />
auch zukünftig mit dem angepaßten Datenauszugsmodul erfaßt werden sollen. In diesem<br />
Zusammenhang wurde aus der ursprünglichen Access-Datenbank eine SQL-Datenbank<br />
erstellt.<br />
3.4. Plausibilitätskriterien<br />
1. Tabelle: Stammdaten<br />
• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />
2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren bzw.<br />
löschen??? /Abgleich mit VIT-Daten<br />
• Stall-Nr:<br />
Leeres Feld möglich (Jungvieh), 0; 1-5 stellige Zahlenkombinationen;<br />
Wiederholungen möglich<br />
• Rasse: Leeres Feld möglich evt. Korrektor VIT, Rasse 01 – 99 möglich<br />
• Geburtsdatum: (bisher: T.M.JJJJ); Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />
01.01.1980), Was passiert mit Tieren ohne Geburtsdatum??? Korrektur VIT/DS<br />
Löschen???<br />
70
• Herkunft: (8-stellige Betriebsnummer), Leeres Feld möglich „eigene<br />
Betriebsnummer“ löschen, Namen und unvollständige Betriebsnummern korrigieren<br />
bzw. löschen (Herkunft X)<br />
• Zugang: (bisher: T.M.JJJJ), Ändern in TT.MM.JJJJ (
• Vvater: 6-stellige HB-Nummer: leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />
korrigieren bzw. Löschen<br />
• VMVater: 6-stellige HB-Nummer; leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />
korrigieren bzw. Löschen<br />
• VVVater: 6-stellige HB-Nummer; leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />
korrigieren bzw. Löschen<br />
2. Tabelle: Besamung<br />
• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen));<br />
2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren ; Nummer<br />
muß in Stammdaten vorhanden sein<br />
• Laktation: Leeres Feld möglich (Jungvieh); 0 möglich; 1 – 20<br />
• Datum: (T.M.JJJJ); Umwandeln in TT.MM.JJJJ (= 01.01.1990); Keine<br />
leeren Felder !<br />
• Besamungs-Nr: 1-25; keine leeren Felder!<br />
• HB-Nr: 6-stellige HB-Nummer; leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />
korrigieren bzw. Löschen<br />
3. Tabelle: Tägliche Milchmenge<br />
• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />
2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren ; Nummer<br />
muß in Stammdaten vorhanden sein<br />
• AE: Leere Felder möglich; 01 – 99 möglich, tägliche Änderungen be<strong>im</strong> Einzeltier<br />
möglich<br />
• FG: Leere Felder möglich, 0, 01 – 99 möglich, tägliche Änderungen be<strong>im</strong> Einzeltier<br />
möglich<br />
• Melkdatum: (T.M.JJJJ), Keine Leeren Felder!; Umwandeln in TT.MM.JJJJ (= 01.01.1990)<br />
• Gemelk: Leere Felder und Nullwerte möglich, Plausibilitätsgrenzen für Tagesleistung<br />
(VIT): 1,5 – 90,0 l; Keine Wiederholungen der gleichen Menge über 7 Tage;<br />
Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz durch 7-Tage-Mittel<br />
• Gemelk2:Leere Felder und Nullwerte möglich; Plausibilitätsgrenzen für Tagesleistung<br />
(VIT): 1,5 – 90,0 l, Keine Wiederholungen der gleichen Menge über mehr als 7 Tage;<br />
Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz durch 7-Tage-Mittel bzw.<br />
Standardabweichung<br />
• Gemelk3: Leere Felder und Nullwerte möglich; Plausibilitätsgrenzen für<br />
Tagesleistung (VIT): 1,5 – 90,0 l; Keine Wiederholungen der gleichen Menge über 7<br />
Tage; Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz durch 7-Tage-Mittel<br />
• Berechnungsfeld: Gesamtgemelk: Leere Felder und Nullwerte möglich;<br />
Plausibilitätsgrenzen für Tagesleistung (VIT): 1,5 – 90,0 l, Keine Wiederholungen der<br />
gleichen Menge über 7 Tage, Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz<br />
durch 7-Tage-Mittel<br />
72
4. Tabelle: MLP<br />
• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen)); 2*Buchstabe<br />
+ 12 * Zahl,unvollständige Nummern, Namen korrigieren bzw. löschen, Tier muß in<br />
Stammdaten vorhanden sein<br />
• Datum: (T.M.JJJJ), Keine Leeren Felder!; Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />
01.01.1990), Abstand zwischen 2 aufeinanderfolgenden Kontrollen (VIT): 7 bis 90<br />
Tage<br />
• MKg: Keine leeren Felder; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Milchmenge (VIT):<br />
1,5 – 90,0 kg (1 Kommastelle)<br />
• Fett: Keine leeren Felder ; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Fettgehalt in %<br />
(VIT): 1,50 – 8,50 (2 Kommastellen)<br />
• Eiweiß: Keine leeren Felder ; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Eiweißgehalt in %<br />
(VIT): 1,50 – 8,50 (2 Kommastellen)<br />
• Laktose: Leere Felder und 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Laktosegehalt in %:<br />
3,00 – 7,00 (2 Kommastellen)<br />
• Zellzahl: Keine leeren Felder; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB);1 – 9999 möglich<br />
(ganze Zahlen)<br />
• Harnstoff: Leere Felder möglich; 0 möglich (Tiere mit Status 1,2, ZWB); 10 – 990<br />
möglich (Zehnerschritte)<br />
• Status: Leere Felder möglich; Status 1 – 3 möglich<br />
5. Tabelle: Kalbung<br />
• Ohr-Nr: : (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen));<br />
2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren ; Nummer<br />
muß in Stammdaten vorhanden sein<br />
• Laktation: Leeres Feld möglich (Jungvieh); 0 möglich, 1 – 20<br />
• Datum: (T.M.JJJJ); Keine Leeren Felder!; Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />
01.01.1990)<br />
• Kalb-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />
2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren bzw. löschen<br />
leere Felder möglich (Totgeburten)<br />
• ETR: Leere Felder möglich; N oder J<br />
• Rasse: Leeres Feld möglich evt. Korrektor VIT, Rasse 01 – 99 möglich<br />
• Geburtsverlauf: Keine leeren Felder !; 0 – 4 möglich (ADR-Schlüssel)<br />
• Geburtsgewicht: Leere Felder möglich, 0 möglich, Plausibilitätsgrenzen 10 – 80 kg<br />
• Geschlecht: Keine leeren Felder, Geschlecht 1 bzw. 2<br />
• Verbleib: Leeres Feld möglich, 1 – 10 möglich<br />
• Abgang: (T.M.JJJJ): Umwandeln in TT.MM.JJJJ (= 01.01.1990); Leere<br />
Felder möglich<br />
73
• Abgangsgrund: Leere Felder, 01 – 10 möglich<br />
• Abgangsart: Leere Felder; 01 – 10 möglich<br />
6. Tabelle: Erkrankungen<br />
• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />
2* Buchstabe + 12 * Zahl, unvollständige Nummern, Namen korrigieren, Nummer<br />
muß in Stammdaten vorhanden sein<br />
• Datum: (T.M.JJJJ), Keine Leeren Felder!, Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />
01.01.1990)<br />
• Art: Alle leeren Felder in „X“ umwandeln!; BW, EU, ZH, PK, ST, TU, SE, PA, SW,<br />
SO, X können vorkommen<br />
• Diagnose: Alle leeren Felder in „X“ umwandeln!; Sowohl reine Zahlenkombinationen<br />
als auch Zahlen-Buchstabenkombinationen möglich<br />
è ART und DIAGNOSE in Kombination müssen in Zuordnungstabelle „Staufenbiel-<br />
„Betrieb“ definiert sein; sonst Fehlerprotokoll<br />
• Bezeichnung (betriebliche Erkrankungsbezeichnung); Leere Felder möglich;<br />
Buchstabenfelder<br />
• Staufenbiel-Code; Keine leeren Felder; Muß <strong>im</strong> Staufenbiel-Schlüssel definiert sein;<br />
Zahlen-Zeichen (Punkt)-Buchstabenkombination<br />
• Staufenbiel-Bezeichnung; Keine leeren Felder; Muß <strong>im</strong> Staufenbiel-Schlüssel<br />
definiert sein; Buchstaben-Zeichen-Kombination<br />
• Behandlung: Leer oder betriebsindividueller Schlüssel<br />
• Ergebnis: Leer oder 1 - 5<br />
• Milchsperre: Leer oder n Tage<br />
• Fleischsperre: Leer oder n Tage<br />
• Medikament: Leer oder Name des Medikamentes<br />
• Kommentar: Leer oder Kommentar zu Medikament, Verabreichung z.B. Euter vr<br />
• Dosis: Leer oder Zahl<br />
• Einheit: Leer oder ml, mg, Injektor…; Textfeld<br />
• Verabreichung: Leer oder <strong>im</strong>, iv, po…; Textfeld<br />
• EB/WB<br />
74
4 Ergebnisse<br />
4.1. Datenaufbereitung der Testherdendaten<br />
4.1.1. Erkrankungen<br />
Die Diagnose von Krankheiten ist in den Betrieben den Tierärzten bzw. den Stalleitern<br />
vorbehalten. Die Dokumentation erfolgt ebenfalls durch die Stalleiter. In den meisten<br />
Betrieben wird das Herdenmanagementprogramm für die Führung des Bestandsbuches<br />
genutzt. Insgesamt wurden 531 167 Einzelbehandlungen erfaßt, 361 Datensätze wurden<br />
aufgrund unplausibler Datumsangaben bzw. fehlendem Datum gelöscht.<br />
Tabelle 50: Übersicht über alle erfaßten Einzelbehandlungen, Tierzahlen und Erfassungszeiträume in den<br />
Betrieben<br />
Behandlungen Tiere Erfassungszeitraum gelöschte Datensätze<br />
Betrieb n n von - bis n<br />
1 25218 3043 01.12.93 - 04.09.03<br />
2 711 195 23.01.99 - 29.07.03<br />
3 48645 4254 08.06.98 - 14.08.03<br />
4 88799 4818 02.01.92 - 01.07.03<br />
5 18171 2374 27.02.97 - 03.11.03<br />
6 5587 1098 21.12.98 - 02.07.03<br />
7 10340 1205 17.07.96 - 10.09.03<br />
8 16008 1554 09.03.95 - 16.05.03.<br />
9 12128 3281 15.05.93 - 19.09.03<br />
10 9147 1257 10.01.95 - 27.07.03<br />
11 10109 1368 06.09.96 - 02.07.03 6<br />
12 236312 8327 28.08.78 - 27.05.03 355<br />
13 49992 5305 17.11.92 - 28.10.03<br />
S 531167 38079 361<br />
Die Erfassung der Krankheiten erfolgt <strong>im</strong> Herdenmanagementprogramm HERDE – Windows<br />
als Einzelbehandlung unter den Schlüsselkategorien Bewegungsapparat (BW), Euter (EU),<br />
Fruchtbarkeit (ZHU, PK, TU, ST), Seuchen/Infektionen (SE), Parasiten (PA), Stoffwechsel<br />
(SW) und Sonstiges (SO). Tabelle 51 zeigt die Häufigkeitsverteilung der Einzelbehandlungen<br />
in den Schlüsselkategorien über die Betriebe. Vor allem unter der Kategorie<br />
Fruchtbarkeitsstörungen (ZH) sind große Unterschiede in der Behandlungshäufigkeit<br />
zwischen den Betrieben zu beobachten. Das ist weitestgehend auf Unterschiede <strong>im</strong> Umfang<br />
von Routineuntersuchungen und prophylaktischen Maßnahmen zurückzuführen. Während in<br />
Großbetrieben die routinemäßige Puerperalkontrolle (PK) und die Sterilitätsuntersuchung<br />
(ST) fester Bestandteil in der Bestandsführung sind, werden in kleineren Betrieben nur<br />
auffällige Einzeltiere untersucht und behandelt.<br />
75
Tabelle 51: Verteilung der Einzelbehandlungen über die Schlüsselkategorien<br />
Betrieb BW EU Fruchtbarkeit<br />
PA SE SW SO S<br />
ZH PK ST TU<br />
n n n n n n n n n n n<br />
1 2016 10897 2113 113 590 5998 5 338 996 2152 25218<br />
2 11 173 14 0 0 352 0 38 27 96 711<br />
3 15562 11218 44 5 5 3891 0 11699 630 5591 48645<br />
4 28387 25945 0 8037 8693 6548 165 5396 963 4665 88799<br />
5 323 2679 236 0 5296 3906 0 4895 76 760 18171<br />
6 358 503 1099 502 564 1962 0 15 345 239 5587<br />
7 2049 1315 2107 319 769 1717 31 197 1627 209 10340<br />
8 432 3903 19 178 5734 2187 0 1842 1462 251 16008<br />
9 103 1520 1911 1 3303 4888 0 0 188 214 12128<br />
10 3361 1213 498 42 1194 2103 0 0 245 491 9147<br />
11 233 3704 188 5 1276 2172 0 1913 25 587 10103<br />
12 31726 16423 646 195 2167 25894 1093 138696 2180 16937 235957<br />
13 3187 7611 7592 0 2676 6536 0 15915 2978 3497 49992<br />
S 87748 87104 16467 9397 32267 68154 1294 180944 11742 35689 530806<br />
% 16,5 16,4 3,1 1,8 6,1 12,8 0,2 34,2 2,2 6,7 100,0<br />
Eine Übersicht über alle dokumentierten Einzelbehandlungen nach dem Staufenbiel -<br />
Schlüssel ist <strong>im</strong> Anhang 7 aufgeführt.<br />
In enger Zusammenarbeit mit Tierärzten der Sächsischen Tierseuchenkasse wurden die<br />
Erkrankungen in Anlehnung an die Vorgaben des HERDE-Programmes aufgrund zu geringer<br />
Tierzahlen zu Erkrankungskomplexen zusammengefaßt. Behandlungen die nur für das<br />
betriebliche Management genutzt werden (TU-Ergebnis, Brunst) und Prophylaxemaßnahmen<br />
(Impfungen: IBR, BVD, Rota/Corona-Schutz<strong>im</strong>pfungen) wurden dabei nicht mit<br />
berücksichtigt. Abbildung 10 gibt die neuen Erkrankungskomplexe und die Anzahl<br />
Einzelbehandlungen die dahinter stehen wider.<br />
76
Gliedmaßen<br />
GL1-Gelenkentzündung (5255)<br />
GL2-Lähmung (33)<br />
GL3-Bänderschwäche (8)<br />
GL4-Lahmheit allgemein (10644)<br />
GL5-Fraktur (33)<br />
GL6-Gliedmaßenphlegmone (6289)<br />
Euter<br />
EU1-Klinische Mastitis (65707)<br />
EU2-Subklin. Mastitis/BU (9227)<br />
EU3-Milchejektionsstörungen (104)<br />
EU4-Schwermelker/Euterformfehler (175)<br />
EU5-Atrophie/Dreistrich (935)<br />
EU6-Zitzen-/Euterverletzungen (999)<br />
Stoffwechsel<br />
SW1-Acidose (89)<br />
SW2-Ketose (3289)<br />
SW3-Gebärparese (3861)<br />
SW4-LMV (696)<br />
SW5-Alkalose (9)<br />
SW6-Tetanie (9)<br />
SW7-Indigestion (680)<br />
SW8-Darmerkr./Durchfall (1319)<br />
SW9-Stoffwechsel allg. (3372)<br />
Klauen<br />
KL1-Steingalle/Rehe (1081)<br />
KL2-L<strong>im</strong>ax (529)<br />
KL3-Mortellaro (2102)<br />
KL4-Panaritium (4255)<br />
KL5-Sohlengeschwür (20051)<br />
KL6-Klauen-/Ballenfäule (4601)<br />
KL7-Klauendeformation (359)<br />
KL8-Verletzungen (571)<br />
KL9-Seitenw andgeschwür (3632)<br />
Fruchtbarkeit<br />
FR1-Abort (271)<br />
FR2-Anöstrie, Azyklie, Zyklusstör. (12235)<br />
FR3-Endometritis/Metritis (12923)<br />
FR4-Ovarialzysten (4587)<br />
FR5-Pers. Gelbkörper (792)<br />
FR6-Nachgeburtsverhaltung (5283)<br />
FR7-Puerperalstörungen (2030)<br />
FR8-Geburtsstörungen (1046)<br />
FR9- Scheidenverletzung/-vorfall (251)<br />
Sonstiges<br />
SO1-Fieber (2511)<br />
SO2- Kreislauf/Herz (40)<br />
SO3-Pneumonie (15475)<br />
SO4-Mißbildungen (42)<br />
SO5-Abszeß/Hämatom (166)<br />
SO6-Haut/Wunden/Verletzungen<br />
(2424)<br />
SO7-Nabelentzündung (759)<br />
SO8-Kälberdurchfall (2438)<br />
SO9-Parasiten (1247)<br />
Abbildung 15: Anzahl erfasster Einzelbehandl ungen in den Krankheitskomplexen<br />
Da in der Untersuchung und Dokumentation von Mastitiserregern in den Betrieben sehr große<br />
Differenzen auftraten (Tabelle 17), wurden alle dokumentierten Erreger dem<br />
Krankheitskomplex subklinische Mastitis zugeordnet.<br />
Tabelle 52: Untersuchung von Mastitiserregern in den Testherden<br />
Bestandsuntersuchung<br />
klinische Mastitis<br />
vorm Trocken- bei hoher nur Problem- LUA<br />
Betrieb bei Bedarf regelmäßig teilweise generell stellen Zellzahl tiere<br />
1 x x x Chemnitz<br />
2 x x Chemnitz<br />
3 x Dresden<br />
4 x x Dresden<br />
5 x Dresden<br />
6 x Leipzig<br />
7 x x Leipzig<br />
8 x x x Leipzig<br />
9 x Chemnitz<br />
10 x x Chemnitz<br />
11 Chemnitz<br />
12 x x Chemnitz<br />
13 x x Chemnitz<br />
77
Erkrankungs- Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 Betrieb 9 Betrieb 10 Betrieb 11 Betrieb 12 Betrieb 13 Gesamt<br />
kategorie % % % % % % % % % % % % % n %<br />
n = 6232 n = 162 n = 14378 n = 29773 n = 4483 n = 2420 n = 4079 n = 7050 n = 3235 n = 3724 n = 3412 n = 31582 n = 6902<br />
EU1 39,14 29,01 15,08 25,06 17,02 12,73 9,49 16,04 6,71 12,06 58,85 8,20 20,82 21404 18,23<br />
EU2 2,57 9,88 1,70 2,62 0,00 0,33 0,88 16,78 0,22 0,30 1,14 14,72 0,07 7138 6,08<br />
EU3 0,71 0,00 0,00 0,02 0,00 0,41 0,02 0,10 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 69 0,06<br />
EU4 0,00 0,00 0,00 0,10 0,00 0,00 0,00 0,06 0,00 0,00 0,00 0,44 0,00 173 0,15<br />
EU5 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,00 0,03 0,88 2,46 0,00 811 0,69<br />
EU6 0,37 0,62 0,23 0,64 0,02 0,45 0,44 0,91 0,00 0,27 1,08 0,87 0,04 666 0,57<br />
FR1 0,13 0,00 0,08 0,28 0,02 0,25 0,22 0,88 0,74 0,38 0,03 0,01 0,06 229 0,20<br />
FR2 9,21 5,56 0,10 0,89 16,93 7,89 27,29 17,79 56,20 10,63 1,96 1,17 10,65 7566 6,44<br />
FR3 8,78 11,11 2,52 10,43 43,12 19,75 7,16 12,67 6,18 9,29 3,46 1,46 2,33 8915 7,59<br />
FR4 1,77 2,47 0,08 2,18 5,73 7,85 4,39 3,83 19,38 4,22 10,08 0,95 4,93 3441 2,93<br />
FR5 0,03 4,32 0,00 0,00 0,20 14,59 0,00 0,61 3,65 0,00 1,91 0,00 0,00 597 0,51<br />
FR6 6,55 1,85 4,97 3,80 3,03 3,93 0,88 0,96 0,00 3,76 0,06 0,04 4,20 3039 2,59<br />
FR7 0,00 0,00 3,85 2,84 0,00 0,04 0,51 0,06 0,19 0,70 0,00 0,00 0,00 1458 1,24<br />
FR8 0,63 1,23 1,38 0,21 0,22 1,16 0,86 0,34 0,96 0,24 0,12 0,05 1,68 575 0,49<br />
GL1 0,35 1,23 0,24 0,36 0,09 1,49 0,59 0,30 0,06 4,56 0,26 5,63 9,03 2831 2,41<br />
GL2 0,00 0,00 0,17 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 0,00 0,00 0,00 0,00 25 0,02<br />
GL3 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5 0,00<br />
GL4 1,97 0,00 52,40 0,41 0,00 1,32 3,21 4,51 0,28 1,32 2,49 0,13 0,13 8454 7,20<br />
GL5 0,03 0,00 0,00 0,07 0,00 0,04 0,07 0,00 0,03 0,00 0,00 0,01 0,00 30 0,03<br />
GL6 0,42 0,00 0,50 7,87 1,32 0,45 4,85 0,00 0,00 0,11 0,03 0,24 0,07 2794 2,38<br />
KL1 0,22 0,00 0,11 1,41 0,00 0,17 0,37 0,01 0,00 0,00 0,09 1,34 0,00 896 0,76<br />
KL2 0,03 3,70 0,00 0,31 0,00 0,25 0,29 0,01 0,00 1,02 0,12 0,66 0,51 407 0,35<br />
KL3 0,02 0,62 0,01 0,30 0,00 0,00 0,07 0,00 0,00 1,26 0,00 4,15 0,00 1452 1,24<br />
KL4 9,88 1,85 4,93 2,96 2,48 2,98 2,62 0,06 0,56 3,46 1,44 2,02 2,77 3529 3,01<br />
KL5 1,33 0,62 0,06 22,59 0,02 2,73 6,03 0,00 0,00 26,48 1,00 6,69 2,62 10445 8,89<br />
KL6 0,24 0,62 0,00 6,64 0,00 1,16 6,30 0,00 0,00 12,19 0,03 0,06 6,74 3216 2,74<br />
KL7 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,96 0,00 303 0,26<br />
KL8 0,51 0,00 0,02 0,44 0,07 0,37 3,33 0,01 0,15 0,35 0,23 0,90 0,57 663 0,56<br />
KL9 0,88 0,62 0,00 3,90 0,00 1,24 0,17 0,00 0,00 0,19 0,53 1,78 3,82 2106 1,79<br />
SO1 2,52 3,70 0,45 0,05 8,50 1,69 0,07 0,77 0,43 2,42 0,03 0,90 0,10 1118 0,95<br />
SO2 0,11 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,33 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 34 0,03<br />
SO3 0,18 8,64 4,86 0,44 0,04 3,93 2,60 0,03 0,90 0,54 0,35 28,93 13,33 11180 9,52<br />
SO4 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,74 0,03 0,00 0,00 0,03 32 0,03<br />
SO5 0,03 0,00 0,00 0,25 0,02 0,37 0,37 0,00 0,15 0,00 0,03 0,02 0,07 116 0,10<br />
SO6 0,34 0,00 0,03 0,17 0,00 0,62 0,12 2,99 0,00 0,03 0,12 0,16 0,03 362 0,31<br />
SO7 0,06 0,62 0,87 0,06 0,00 0,17 0,05 0,00 0,31 0,00 0,00 0,03 6,14 595 0,51<br />
SO8 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6,23 0,00 1969 1,68<br />
SO9 0,47 0,00 0,00 0,55 0,00 0,00 0,49 0,00 0,00 0,00 0,00 3,46 0,00 1307 1,11<br />
SW1 0,21 0,62 0,02 0,03 0,25 0,00 0,05 0,01 0,00 0,11 0,00 0,00 0,00 44 0,04<br />
SW2 0,55 1,23 0,14 0,52 0,16 1,45 0,51 1,18 0,00 0,00 0,00 0,79 4,43 914 0,78<br />
SW3 3,39 0,62 2,69 0,26 0,07 5,29 12,04 0,30 1,48 2,18 0,38 1,39 2,12 2045 1,74<br />
SW4 0,50 2,47 0,78 0,03 0,45 0,00 0,00 0,14 0,12 1,10 0,03 0,08 1,30 347 0,30<br />
SW5 0,02 0,00 0,00 0,01 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7 0,01<br />
SW6 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6 0,01<br />
SW7 0,85 0,62 0,07 0,05 0,07 1,69 0,56 0,18 0,22 0,27 0,00 0,40 0,25 321 0,27<br />
SW8 0,51 0,62 0,55 0,89 0,11 2,81 0,66 0,01 0,15 0,08 0,00 1,35 0,46 942 0,80<br />
SW9 4,46 5,56 1,11 0,30 0,02 0,41 2,35 18,09 0,15 0,46 13,28 1,32 0,70 2856 2,43<br />
? 117432 100,00<br />
Tabelle 53: Verteilung der Behandlungen über die Erkrankungskategorien und Betriebe<br />
78
Für genetische Auswertungen und überbetriebliche Vergleiche sind die erfassten<br />
Einzelbehandlungen auf die Ebene der Erkrankung bzw. die Erkrankungshäufigkeit pro<br />
Zeitabschnitt zusammenzufassen. Aufgrund von großen Differenzen in der Datenerfassung<br />
und unterschiedlichster Dokumentation von Wiederholungsbehandlungen wurden einheitliche<br />
Erkrankungszeiträume für jeden Krankheitskomplex erarbeitet.<br />
SCHOMAKER (2001) fasste in seinen Untersuchungen alle Nachbehandlungen mit derselben<br />
Diagnose die bis zu 7 Tage nach der Erstbehandlung durchgeführt wurden, zu einem<br />
Erkrankungsfall zusammen. KELTON et al. (1998) empfiehlt dieses Vorgehen nur für<br />
Mastitis. Zur Abgrenzung anderer Erkrankungen sind deutlich längere Zeiträume anzusetzen.<br />
In Abst<strong>im</strong>mung mit Fachtierärzten der Sächsischen Tierseuchenkasse und praktischen<br />
Tierärzten werden <strong>im</strong> vorliegenden Projekt folgende Erkrankungszeiträume angesetzt:<br />
• Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen:<br />
• Eutererkrankungen:<br />
• Stoffwechselstörungen:<br />
• Fruchtbarkeits- und Geburtsstörungen<br />
• Sonstige Erkrankungen:<br />
4 Wochen<br />
2 Wochen<br />
3 Wochen<br />
3 Wochen (1 Zykluslänge)<br />
2 Wochen<br />
In diesen Zeiträumen werden alle Behandlungen mit der gleichen Diagnose zu einer<br />
Erkrankung zusammengefasst. Wurde das Tier am Ende dieses Zeitraumes wiederholt mit der<br />
gleichen Diagnose behandelt, so verlängerte sich die Erkrankungsdauer noch mal um die<br />
Hälfte. Wurde das Tier nach Ablauf der genannten Fristen erneut behandelt, so zählt dies als<br />
neue Erkrankung. Zusätzlich wurde für jede Erkrankung der Erkrankungsbeginn (Lebenstag<br />
bzw. Laktationstag) und die Erkrankungsdauer pro Laktation ermittelt.<br />
Für die Kälber- und Jungtiererkrankungen (Laktation 0) wurde ebenfalls die<br />
Erkrankungsdauer und der erste Krankheitstag (= Lebenstag) berechnet.<br />
Unplausible Datensätze mit fehlendem Behandlungsdatum bzw. fehlenden Geburts- oder<br />
Kalbedaten wurden gelöscht.<br />
Tabelle 54: Anzahl Tiere mit Erkrankungsdaten nach Zusammenfassung der Behandlungen zu<br />
Erkrankungsfällen und Eingrenzung der Erkrankungen nach Betrieben<br />
Betrieb Tiere mit Stammdaten Tiere mit Erkrankungsdaten<br />
n n %<br />
1 6329 1775 28,05<br />
2 585 75 12,82<br />
3 7874 3328 42,27<br />
4 10841 3979 36,70<br />
5 4000 1439 35,98<br />
6 1982 608 30,68<br />
7 1946 731 37,56<br />
8 2485 1329 53,48<br />
9 8041 1508 18,75<br />
10 3746 829 22,13<br />
11 2933 1014 34,57<br />
12 13809 6606 47,84<br />
13 12867 2441 18,97<br />
S 77438 25662 33,14<br />
79
Tabelle 55: Anzahl Einzeltiererkrankungen und Tierzahlen für die einzelnen Krankheitskategorien<br />
Erkrankungskategorie<br />
Einzelerkrankungen<br />
Tiere<br />
n % Erkrankungsdauer<br />
µ ± s (min - max) n %<br />
EU1 21404 18,23 15,25±3,04(14-28) 10123 13,98<br />
EU2 7138 6,08 14,38±1,66(14-27) 4192 5,79<br />
EU3 69 0,06 14,29±1,77(14-27) 64 0,09<br />
EU4 173 0,15 14,04±0,53(14-21) 163 0,23<br />
EU5 811 0,69 14,04±0,55(14-21) 645 0,89<br />
EU6 666 0,57 14,48±1,90(14-28) 598 0,83<br />
FR1 229 0,20 21,09±0,93(21-31) 222 0,31<br />
FR2 7566 6,44 22,26±3,47(21-38) 4851 6,70<br />
FR3 8915 7,59 23,10±4,23(21-39) 5605 7,74<br />
FR4 3441 2,93 22,16±3,35(21-38) 2656 3,67<br />
FR5 597 0,51 21,95±2,98(21-36) 463 0,64<br />
FR6 3039 2,59 21,69±2,58(21-38) 2656 3,67<br />
FR7 1458 1,24 21,35±1,86(21-36) 1348 1,86<br />
FR8 575 0,49 21,84±3,07(21-39) 551 0,76<br />
GL1 2831 2,41 30,55±2,83(30-53) 2243 3,10<br />
GL2 25 0,02 30,00±0,00(30-30) 25 0,03<br />
GL3 5 0,00 30,00±0,00(30-30) 5 0,01<br />
GL4 8454 7,20 31,25±4,35(30-57) 3245 4,48<br />
GL5 30 0,03 30,00±0,00(30-30) 30 0,04<br />
GL6 2794 2,38 30,94±3,75(30-57) 1954 2,70<br />
KL1 896 0,76 30,26±2,11(30-53) 784 1,08<br />
KL2 407 0,35 30,37±2,52(30-53) 355 0,49<br />
KL3 1452 1,24 30,29±2,14(30-53) 935 1,29<br />
KL4 3529 3,01 31,22±4,34(30-57) 2851 3,94<br />
KL5 10445 8,89 34,41±8,21(30-60) 4449 6,14<br />
KL6 3216 2,74 31,89±5,51(30-59) 2045 2,82<br />
KL7 303 0,26 30,00±0,00(30-30) 246 0,34<br />
KL8 663 0,56 30,53±3,00(30-57) 589 0,81<br />
KL9 2106 1,79 33,78±7,79(30-57) 1373 1,90<br />
SO1 1118 0,95 14,52±1,91(14-27) 1037 1,43<br />
SO2 34 0,03 14,00±0,00(14-14) 33 0,05<br />
SO3 11177 9,52 14,99±2,53(14-28) 5615 7,75<br />
SO4 32 0,03 14,22±1,24(14-21) 31 0,04<br />
SO5 116 0,10 14,22±1,36(14-25) 113 0,16<br />
SO6 362 0,31 14,06±0,64(14-21) 347 0,48<br />
SO7 595 0,51 14,33±1,48(14-21) 580 0,80<br />
SO8 1967 1,68 14,57±1,97(14-27) 1818 2,51<br />
SO9 1307 1,11 14,00±0,00(14-14) 1283 1,77<br />
SW1 44 0,04 21,23±1,51(21-31) 44 0,06<br />
SW2 914 0,78 21,42±2,05(21-38) 864 1,19<br />
SW3 2045 1,74 21,36±1,87(21-36) 1649 2,28<br />
SW4 347 0,30 21,12±1,07(21-31) 339 0,47<br />
SW5 7 0,01 21,00±0,00(21-21) 7 0,01<br />
SW6 6 0,01 21,00±0,00(21-21) 5 0,01<br />
SW7 321 0,27 21,30±1,77(21-36) 315 0,44<br />
SW8 942 0,80 21,07±0,88(21-36) 896 1,24<br />
SW9 2856 2,43 21,22±1,49(21-38) 2171 3,00<br />
S 117427 100,00 72413 100,00<br />
80
Die folgende Abbildung gibt die Befallsrate in Abhängigkeit von der Laktation wider, d.h. bei<br />
einer Kuh wurde während der Laktation mindestens einmal die entsprechende Diagnose<br />
gestellt. Als Laktation wurde in Anlehnung an KELTON et al. (1998) der Zeitraum <strong>im</strong><br />
Anschluss an eine Abkalbung definiert, der zu einem beliebigen Zeitpunkt der Laktation<br />
durch Trockenstellen, Tod oder Verkauf der Kuh bzw. durch das Ende des<br />
Datenauswertungszeitraumes beendet wurde.<br />
Tabelle 56: Befallsrate und durchschnittliche Erkrankungstage in Abhängigkeit von der Laktation<br />
Laktation Anzahl Tiere Anzahl Erkrankungen ø Anzahl Erkrankungen Erkrankungstage<br />
pro Laktation<br />
pro Laktation<br />
n % n % n µ ± s (min - max)<br />
0 3956 9,76 6396 5,45 1,62 28,07±18,28(14-156)<br />
1 14215 35,08 42889 36,52 3,02 68,00±57,23(14-556)<br />
2 9174 22,64 28263 24,07 3,08 70,14±60,10(14-648)<br />
3 6163 15,21 19005 16,18 3,08 70,50±60,88(14-571)<br />
4 3616 8,92 10738 9,14 2,97 67,92±59,09(14-603)<br />
5 1907 4,71 5830 4,96 3,06 70,09±59,42(14-521)<br />
6 894 2,21 2668 2,27 2,98 68,40±57,57(14-542)<br />
7 386 0,95 1059 0,90 2,74 61,37±54,25(14-335)<br />
8 125 0,31 348 0,30 2,78 63,10±61,99(14-346)<br />
9 47 0,12 131 0,11 2,79 65,98±75,88(14-432)<br />
10 24 0,06 60 0,05 2,50 48,17±50,28(14-231)<br />
11 9 0,02 28 0,02 3,11 68,33±83,44(14-281)<br />
12 6 0,01 7 0,01 1,17 21,33±9,20(14-35)<br />
13 2 0,00 3 0,00 1,50 24,50±14,85(14-35)<br />
15 1 0,00 2 0,00 2,00 44,00±(44-44)<br />
S 40525 100,00 117427 100,00 2,90 64,96±57,55(14-648)<br />
4000<br />
Anzahl Erkrankungen, n<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
0<br />
80<br />
160<br />
240<br />
320<br />
400<br />
480<br />
560<br />
645<br />
758<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 16: Erkrankungszeitpunkt in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 111031; alle Betriebe)<br />
81
Abbildung 16 zeigt die Häufigkeit des Auftretens von Erkrankungen in Abhängigkeit vom<br />
Laktationstag. Hier wird die Bedeutung des Managements während der Transitperiode und<br />
rund um die Abkalbung deutlich. Fast alle Erkrankungen treten unmittelbar nach der Kalbung<br />
gehäuft auf.<br />
Tabelle 57: Verteilung der Erkrankungen auf die einzelnen Laktationsabschnitte<br />
Laktationstag Anzahl Erkrankungen<br />
n %<br />
0 - 100 56666 51,04<br />
101 - 200 26046 23,46<br />
201 - 300 16281 14,66<br />
301 - 365 6732 6,06<br />
>365 5306 4,78<br />
S 111031 100,00<br />
Tabelle 58 gibt die Krankheitshäufigkeit verteilt über die einzelnen Laktationsabschnitte<br />
wider. Der absolute Schwerpunkt liegt <strong>im</strong> ersten Laktationsdrittel bzw. unmittelbar post<br />
partum. In späteren Laktationsstadien kommen nur noch Fruchtbarkeitsstörungen<br />
(2.Laktationsdrittel), wie z.B. Sterilitäten, Gebärmutterentzündungen und Aborte<br />
(3.Laktationsdrittel), Lahmheiten und Eutererkrankungen (v.a. subklinische Mastitiden) vor.<br />
Häufigkeit, %<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
10 12 5 12 16 20 14 5<br />
9<br />
9<br />
6 39<br />
87 45<br />
40<br />
20<br />
13 5 7<br />
13 69<br />
53<br />
9 19 18<br />
5<br />
8<br />
27<br />
55<br />
37<br />
17<br />
27<br />
9 62<br />
9<br />
19<br />
41<br />
9<br />
21<br />
6<br />
24<br />
43<br />
29<br />
40<br />
6<br />
34<br />
13<br />
28<br />
27<br />
21<br />
17 17<br />
14<br />
11<br />
13<br />
7<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
Stoffwechsel<br />
Sonstiges<br />
Gliedmaßen<br />
Klauen<br />
Fruchtbarkeit<br />
Euter<br />
Betrieb<br />
Abbildung 17: Erkrankungsschwerpunkte in den Betrieben<br />
Abbildung 17 spiegelt die Erkrankungsschwerpunkte in den einzelnen Betrieben wider, wobei<br />
hier die Intensität und Genauigkeit der betriebsindividuellen Datenerfassung deutlich wird. In<br />
Betrieb 12 und 13 fällt ein hoher Anteil „sonstiger Erkrankungen“ auf. Unter diesem<br />
Oberbegriff verbergen sich vorwiegend Kälber- und Jungtiererkrankungen und<br />
82
Impfmaßnahmen. Während diese Betriebe sämtliche Erkrankungen <strong>im</strong> Jungtierbereich<br />
erfassen, wird die Datenerfassung in anderen Betrieben teilweise vernachlässigt bzw. sind die<br />
Kälberhaltungsbedingungen so opt<strong>im</strong>al, daß keinerlei Behandlungen mehr erforderlich sind.<br />
Hier ist zu prüfen, wie sich die Qualität der Datenerfassung seit der Einführung des<br />
Tierarzene<strong>im</strong>ittelbestandsbuches in den letzten Jahren verbessert hat und die Intensität der<br />
Dokumentation über die Erstellung entsprechender Auswertungen für die Betriebe in einer<br />
Zusammenkunft zu diskutieren.<br />
100<br />
80<br />
Häufigkeit, %<br />
60<br />
40<br />
Stoffwechsel<br />
Sonstiges<br />
Gliedmaßen<br />
20<br />
Klauen<br />
Fruchtbarkeit<br />
0<br />
0<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8 - 15<br />
Euter<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
Laktation<br />
Abbildung 18: Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte mit zunehmendem Alter der Tiere<br />
Abbildung 18 zeigt die Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte in Abhängigkeit von der<br />
Laktationsnummer der Tiere. Während in der Aufzucht vorwiegend „sonstige<br />
Erkrankungen“ eine Rolle spielen, ist dieser Anteil bei den Kühen sehr gering. Deutlich<br />
werden Fruchtbarkeitsprobleme sowohl bei den Jungkühen als auch mit zunehmender<br />
Laktationsnummer bei den Altkühen (ab 7.Laktation). Weiterhin ist eine deutliche Zunahme<br />
von Euterproblemen und Stoffwechselstörungen mit steigendem Alter festzustellen. Klauenund<br />
Gliedmaßenprobleme machen in allen Altersklassen einen bedeutenden Anteil von 35 %<br />
aller Erkrankungen aus.<br />
83
84<br />
EU FR GL KL SO SW<br />
Krankheitskomplex<br />
50<br />
100<br />
150<br />
200<br />
250<br />
300<br />
350<br />
Summe der Erkrankungstage/Laktation<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
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V<br />
Abbildung 19: Mittlere Erkrankungsdauer pro Laktation für die einzelnen Krankheitskomplexe<br />
Laktationstag<br />
674<br />
548<br />
480<br />
420<br />
360<br />
300<br />
240<br />
180<br />
120<br />
60<br />
0<br />
Anzahl Eutererkrankungen, n<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Abbildung 20: Auftreten von Eutererkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 30250)
600<br />
Anzahl Klauenerkrankungen, n<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0<br />
80<br />
160<br />
240<br />
320<br />
400<br />
480<br />
628<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 21: Auftreten von Klauenerkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 22767)<br />
300<br />
Anzahl Gliedmaßenerkrankungen, n<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0<br />
80<br />
160<br />
240<br />
320<br />
400<br />
482<br />
582<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 22: Auftreten von Gliedmaßenerkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 13818)<br />
85
1000<br />
Anzahl Fruchtbarkeitsstörungen, n<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
0<br />
80<br />
160<br />
240<br />
320<br />
402<br />
492<br />
669<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 23: Auftreten von Fruchtbarkeitsstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 25099)<br />
1200<br />
Anzahl Stofwechselstörungen, n<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
0<br />
60<br />
120<br />
180<br />
240<br />
300<br />
360<br />
421<br />
488<br />
591<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 24: Auftreten von Stoffwechselstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 7053)<br />
86
1000<br />
Anzahl sonstige Erkrankungen, n<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
0<br />
80<br />
160<br />
240<br />
320<br />
400<br />
489<br />
760<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 25: Auftreten sonstiger Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 12044)<br />
3.5.1.1. Kälber- und Jungtiererkrankungen<br />
Insgesamt sind 6396 Kälber- und Jungtiererkrankungen in den Daten enthalten. Diese Daten<br />
werden <strong>im</strong> Folgenden separat behandelt bzw. sind mit Laktationsnummer 0 ausgewiesen. Für<br />
den Erkrankungsbeginn wurde der Lebenstag berechnet.<br />
200<br />
Anzahl Erkrankungen, n<br />
100<br />
0<br />
0<br />
80<br />
160<br />
247<br />
374<br />
481<br />
563<br />
646<br />
735<br />
864<br />
Lebenstag<br />
Abbildung 26: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen in Anhängigkeit vom Lebenstag<br />
Diese Abbildung zeigt das Auftreten von Erkrankungen während der Aufzuchtperiode. Den<br />
Schwerpunkt bilden dabei Pneumonien und Durchfallerkrankungen, die gehäuft bis zum 50.<br />
Lebenstag auftreten. Eine weitere Häufung von Erkrankungen ist zwischen dem 500. und dem<br />
680. Lebenstag zu beobachten. In dieser Zeit spielen vor allem Fruchtbarkeitsstörungen, wie<br />
Brunstlosigkeit, Zysten, Endometritiden und Frühaborte eine große Rolle.<br />
87
Tabelle 58: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen, mittlerer Lebenstag und durchschnittliche<br />
Erkrankungsdauer<br />
Krankheits- Erkrankungen<br />
Lebenstag Erkrankungsdauer (Tage)<br />
komplex n % µ ± s (min - max) µ ± s (min - max)<br />
EU1 6 0,09 764,67±168,07(474-990) 14,00±0,00(14-14)<br />
EU2 5 0,08 692,00±212,52(341-865) 14,00±0,00(14-14)<br />
FR1 7 0,11 868,71±133,48(719-1116) 21,00±0,00(21-21)<br />
FR2 464 7,25 605,50±169,52(62-1186) 22,25±3,36(21-36)<br />
FR3 65 1,02 619,34±200,64(94-1011) 21,15±1,24(21-31)<br />
FR4 107 1,67 595,56±113,76(82-881) 21,37±1,91(21-31)<br />
FR5 55 0,86 592,73±51,39(519-734) 21,91±2,90(21-31)<br />
FR6 7 0,11 666,29±148,64(532-914) 21,00±0,00(21-21)<br />
FR7 4 0,06 196,25±248,08(12-540) 21,00±0,00(21-21)<br />
FR8 12 0,19 655,83±335,36(1-1174) 21,00±0,00(21-21)<br />
GL1 94 1,47 262,77±241,18(2-899) 30,16±1,55(30-45)<br />
GL2 6 0,09 142,17±202,50(3-434) 30,00±0,00(30-30)<br />
GL3 1 0,02 834,00±(834-834) 30,00±(30-30)<br />
GL4 191 2,99 372,49±200,34(2-943) 30,00±0,00(30-30)<br />
GL5 3 0,05 172,00±297,05(0-515) 30,00±0,00(30-30)<br />
GL6 26 0,41 482,65±325,28(18-1063) 30,00±0,00(30-30)<br />
KL1 5 0,08 517,80±100,54(368-651) 30,00±0,00(30-30)<br />
KL3 1 0,02 489,00±(489-489) 30,00±(30-30)<br />
KL4 157 2,45 314,12±194,99(1-970) 30,19±1,69(30-45)<br />
KL5 12 0,19 750,42±148,11(335-900) 30,00±0,00(30-30)<br />
KL6 33 0,52 484,42±215,18(134-852) 30,45±2,61(30-45)<br />
KL7 4 0,06 539,50±34,08(509-583) 30,00±0,00(30-30)<br />
KL8 28 0,44 408,82±192,40(7-651) 31,61±4,72(30-45)<br />
KL9 10 0,16 571,90±63,13(504-689) 30,00±0,00(30-30)<br />
SO1 583 9,12 25,73±59,63(0-799) 14,69±2,19(14-27)<br />
SO3 3046 47,62 58,79±55,47(0-651) 14,91±2,50(14-27)<br />
SO4 21 0,33 569,00±291,81(2-951) 14,33±1,53(14-21)<br />
SO5 11 0,17 152,18±232,72(13-658) 14,00±0,00(14-14)<br />
SO6 7 0,11 43,86±67,45(2-192) 14,00±0,00(14-14)<br />
SO7 593 9,27 9,96±13,49(0-186) 14,33±1,49(14-21)<br />
SO8 210 3,28 17,96±22,03(2-164) 14,47±1,75(14-21)<br />
SO9 193 3,02 644,18±82,25(144-861) 14,00±0,00(14-14)<br />
SW3 7 0,11 134,14±350,51(0-929) 21,00±0,00(21-21)<br />
SW4 1 0,02 746,00±(746-746) 21,00±(21-21)<br />
SW7 138 2,16 13,68±13,89(0-88) 21,29±1,68(21-31)<br />
SW8 253 3,96 20,20±51,53(0-706) 21,12±1,08(21-31)<br />
SW9 30 0,47 121,07±146,35(2-736) 21,00±0,00(21-21)<br />
? 6396 100,00<br />
88
Unter den Kälbererkrankungen spielen Pneumonien, Fiebererkrankungen, Kälberdurchfälle<br />
und Nabelentzündungen die größte Rolle. Im Alter von 14 – 18 Lebensmonaten werden<br />
vorwiegend Zyklusstörungen und Ovarzysten behandelt. Klauen–, Euter- und<br />
Stoffwechselstörungen haben eine untergeordnete Bedeutung. Deshalb wurden in den<br />
folgenden statistischen Auswertungen nur die hervorgehobenen Erkrankungen berücksichtigt.<br />
50<br />
Anzahl Fiebererkrankungen, n<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
11<br />
21<br />
31<br />
41<br />
51<br />
75<br />
309<br />
Lebenstag<br />
Abbildung 27: Auftreten von Fiebererkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 583)<br />
60<br />
50<br />
Anzahl Pneumonien, n<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
20<br />
40<br />
60<br />
80<br />
100<br />
120<br />
140<br />
160<br />
182<br />
232<br />
401<br />
Lebenstag<br />
Abbildung 28: Auftreten von Pneumonien in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 3046)<br />
89
60<br />
Anzahl Nabelentzündungen, n<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
6<br />
12<br />
18<br />
24<br />
32<br />
45<br />
168<br />
Lebenstag<br />
Abbildung 29: Auftreten von Nabelentzündungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 593)<br />
30<br />
Anzahl Durchfalerkrankungen, n<br />
20<br />
10<br />
0<br />
2<br />
7<br />
12<br />
17<br />
24<br />
33<br />
40<br />
59<br />
71<br />
151<br />
Lebenstag<br />
Abbildung 30: Auftreten von Durchfallerkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 210)<br />
90
4.1.2. Geburtsverlauf und Geburtsgewichte<br />
1. Geburtsverlauf<br />
100<br />
80<br />
60<br />
4 - Operation<br />
40<br />
3 - Tierarzt<br />
2 - > 1 Helfer<br />
Häufigkeit, %<br />
20<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9 11 13<br />
10 12<br />
1 - 0 bis 1 Helfer<br />
0 - keine Angabe<br />
ohne Angabe<br />
Betrieb<br />
Abbildung 31: Geburtsverlauf in Abhängigkeit vom Betrieb (n=42594)<br />
Der Geburtsverlauf wird entsprechend dem ADR-Schlüssel in den 4 Stufen beurteilt. Einige<br />
Betriebe fallen hierbei durch hohe Anteile „ohne Angabe“ bzw. „0-keine Angabe“ auf.<br />
Hierbei ist zu prüfen, inwiefern diese Daten noch aus dem alten Herde-DOS-Programm<br />
stammen. Ansonsten spiegelt diese Verteilung nicht unbedingt die tatsächlichen<br />
Schwergeburtenraten in den Betrieben wider, da hier sicherlich die personelle Besetzung des<br />
Abkalbestalles, die Anwesenheit eines Betriebstierarztes und die tierindividuelle<br />
Dokumentation der Abkalbungen und Geburtsgewichte von entscheidender Bedeutung sind.<br />
Für die intensive Nutzung dieses Abkalbeschlüssels für die Zuchtwertschätzung müssen diese<br />
Kategorien genauer definiert werden. Viel Interpretationsspielraum bietet vor allem die<br />
„Kategorie 1- 0 bis 1 Helfer“. Inzwischen arbeiten viele Betriebe aufgrund von<br />
Arbeitskräftemangel mit mechanischen Geburtshelfern, die zwar von einer Person bedient<br />
werden können, aber Kräfte von bis zu 5 Helfern mobilisieren können.Anhand von aktuellen<br />
Auswertungen und Häufigkeitsverteilungen muß hierfür zukünftig eine einheitliche<br />
Handhabung zur Nutzung dieses Schlüssels in der Diskussion mit den Betrieben geschaffen<br />
werden.<br />
Die Verteilung des Geburtsverlaufes in Abhängigkeit von der Laktationsnummer zeigt wie<br />
erwartet eine Zunahme der Probleme bei Färsenabkalbungen (Abb. 34). Weiterhin wird<br />
deutlich, daß ab der 6.Laktation der Anteil von Geburtsstörungen und Schwergeburten<br />
zun<strong>im</strong>mt, was sicherlich mit steigenden Stoffwechselproblemen (Ca-Mobilisation, Ketosen)<br />
älterer Tiere korreliert.<br />
91
100<br />
80<br />
Häufigkeit, %<br />
60<br />
40<br />
4 - Operation<br />
3 - Tierarzt<br />
20<br />
2 - > 1 Helfer<br />
1 - 0-1 Helfer<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 - 12<br />
0 - ohne Angabe<br />
Laktationsnummer<br />
Abbildung 32: Geburtsverlauf in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n=42594)<br />
100<br />
80<br />
Häufigkeit, %<br />
60<br />
40<br />
4 - Operation<br />
3 - Tierarzt<br />
2 - >1 Helfer<br />
20<br />
1 - 0-1 Helfer<br />
0 - keine Angabe<br />
0<br />
1997 1999 2001 2003<br />
1998 2000 2002<br />
ohne Angabe<br />
Abkalbejahr<br />
Abbildung 33: Veränderungen <strong>im</strong> Kalbeverlauf in Abhängigkeit vom Abkalbejahr (n=42594)<br />
Abbildung 35 zeigt die Entwicklung des Geburtsverlaufes in den Abkalbejahren 1997 bis<br />
2003. Hier wird ein Rückgang der problemlosen Abkalbungen deutlich. Hierbei ist anhand<br />
der Geburtsgewichte zu prüfen, inwiefern der Anstieg von mittleren und schweren Geburten<br />
auf größere Kälber durch die intensive HF-Einkreuzung in den letzten Jahren begründet ist. In<br />
diesem Zusammenhang wurde in der Diskussion mit den Betrieben wiederholt deutlich, daß<br />
Fruchtbarkeitsstörungen und Geburtsprobleme vorwiegend bei Tieren mit schmalen und<br />
ansteigenden Becken ein echtes Problem darstellt. Anhand der umfangreichen<br />
Exterieurbeurteilungsdaten in den Testherden sollte auch dieser Zusammenhang intensiver<br />
untersucht werden.<br />
92
100<br />
80<br />
Geburtsgewicht, kg<br />
60<br />
40<br />
Geburtsverlauf<br />
0 - ohne Angabe<br />
1 - 0 - 1 Helfer<br />
20<br />
2 - > 1 Helfer<br />
3 - Tierarzt<br />
0<br />
1<br />
2<br />
4 - Operation<br />
Geschlecht<br />
Abbildung 34: Geburtsgewichte in Abhängigkeit von Geburtsverlauf und Geschlecht (n = 42594)<br />
100<br />
80<br />
Geburtsgewicht, kg<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Geschlecht<br />
1 - männlich<br />
0<br />
1996 1998 2000 2002<br />
1997 1999 2001 2003<br />
2 - weiblich<br />
Kalbejahr<br />
Abbildung 35: Entwicklung der Geburtsgewichte nach Abkalbejahr und Geschlecht (n = 33313)<br />
Abbildung 36 zeigt die Beziehung zwischen dem Geburtsgewicht und dem Geburtsverlauf<br />
von männlichen und weiblichen Kälbern. Zum einen wird die Überlegenheit männlicher<br />
Kälber be<strong>im</strong> Geburtsgewicht deutlich. Allerdings führen Geburtsgewichte von mehr als 45 kg<br />
sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Kälbern zu einem deutlichen Anstieg von<br />
Geburtsproblemen und Schwergeburten.<br />
93
In Abbildung 37 ist die Entwicklung der Geburtsgewichte <strong>im</strong> Verlauf der Abkalbejahre für<br />
männliche und weibliche Kälber dargestellt. Hier ist ein Trend zu höheren Geburtsgewichten<br />
nachweisbar. Während bis zum Abkalbejahr die Mittelwerte noch bei unter 40 kg lagen, ist<br />
seitdem eine Zunahme auf 40kg bei den weiblichen und 42kg bei den männlichen Kälbern zu<br />
verzeichnen.<br />
100<br />
80<br />
Geburtsgewicht, kg<br />
60<br />
40<br />
Geburtsverlauf<br />
0 - ohne Angabe<br />
1 - 0-1 Helfer<br />
20<br />
2 - > 1 Helfer<br />
3 - Tierarzt<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 - 12<br />
4 - Operation<br />
Laktation<br />
Abbildung 36: Geburtsverlauf und Geburtsgewicht in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n =<br />
33313)<br />
2. Entwicklung der Totgeburtenrate<br />
Tabelle 59: Anzahl Abkalbungen und Totgeburtenrate in den Testbetrieben (Gesamtmaterial)<br />
Betrieb Abkalbungen gesamt davon Totgeburten<br />
n n %<br />
1 7774 585 7,53<br />
2 610 20 3,28<br />
3 7834 575 7,34<br />
4 10776 488 4,53<br />
5 4368 378 8,65<br />
6 1408 83 5,89<br />
7 2469 156 6,32<br />
8 3747 302 8,06<br />
9 9615 606 6,30<br />
10 4289 218 5,08<br />
11 3193 258 8,08<br />
12 14975 1220 8,15<br />
13 15607 646 4,14<br />
S 86665 5535 6,39<br />
94
Tabelle 59 zeigt die Häufigkeit von Totgeburten in den einzelnen Betrieben. Auch hier<br />
werden große betriebsindividuelle Unterschiede deutlich. Hier spielen sicherlich wieder das<br />
Management in der Transitperiode, die Bedingungen <strong>im</strong> Abkalbestall und die Intensität der<br />
Geburtsüberwachung, sowie die Kolostrumversorgung eine große Rolle.<br />
In weitergehenden Untersuchungen ist auch hier die Häufigkeit von Totgeburten in<br />
Abhängigkeit von der Laktationsnummer zu prüfen. In vielen Betrieben sind Totgeburten vor<br />
allem bei Färsenabkalbungen ein großes Problem.<br />
12,00<br />
Totgeburten, %<br />
10,00<br />
8,00<br />
6,00<br />
4,00<br />
2,00<br />
0,00<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />
Kalbejahr<br />
Abbildung 37: Entwicklung der Totgeburtenrate in den Testbetrieben 1997 - 2003 (n = 61729<br />
Abkalbungen)<br />
Die Abbildung zeigt die Entwicklung der Totgeburtenrate nach Abkalbejahren. Im Jahr 2001<br />
wurden 10 % aller Kälber tot geboren. Seitdem ist ein leicht rückläufiger Trend zu<br />
beobachten. Auch hier ist sicherlich eine Begründung in der deutlichen Verbesserung der<br />
Haltungsbedingungen und des Managements zu suchen. Dennoch sind die großen<br />
betriebsspezifischen Unterschiede zu analysieren und <strong>im</strong> Erfahrungsaustausch mit den<br />
Betrieben zu diskutieren.<br />
95
Tabelle 60: Entwicklung der Totgeburtenrate in den einzelnen Testbetrieben (1997 – 2003)<br />
1997<br />
1998<br />
1999 2000 2001<br />
2002<br />
Betriebe Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen<br />
n n % n n % n n % n n % n n % n n % n n %<br />
1 710 34 4,79 1098 66 6,01 1273 101 7,93 1145 87 7,60 1013 91 8,98 1115 95 8,52 689 59 8,56<br />
2 61 0 0,00 71 0 0,00 75 0 0,00 90 1 1,11 76 5 6,58 80 11 13,75 48 3 6,25<br />
3 762 0 0,00 1028 52 5,06 1074 119 11,08 1131 129 11,41 985 127 12,89 941 90 9,56 570 58 10,18<br />
4 1038 70 6,74 1200 93 7,75 867 69 7,96 890 53 5,96 823 57 6,93 765 49 6,41 330 22 6,67<br />
5 424 38 8,96 615 60 9,76 588 57 9,69 549 64 11,66 561 64 11,41 470 49 10,43 374 43 11,50<br />
6 79 0 0,00 124 0 0,00 176 9 5,11 280 24 8,57 269 17 6,32 256 22 8,59 125 11 8,80<br />
7 269 2 0,74 393 30 7,63 363 38 10,47 281 27 9,61 254 24 9,45 278 30 10,79 156 5 3,21<br />
8 333 16 4,80 522 33 6,32 703 76 10,81 490 49 10,00 533 59 11,07 448 42 9,38 192 13 6,77<br />
9 810 88 10,86 909 94 10,34 731 62 8,48 756 62 8,20 690 73 10,58 727 65 8,94 476 52 10,92<br />
10 470 33 7,02 436 35 8,03 378 24 6,35 340 21 6,18 373 28 7,51 328 24 7,32 193 12 6,22<br />
11 395 31 7,85 441 47 10,66 392 43 10,97 354 45 12,71 375 38 10,13 342 23 6,73 202 20 9,90<br />
12 1256 70 5,57 1757 102 5,81 2479 222 8,96 2422 244 10,07 2345 254 10,83 2199 214 9,73 830 80 9,64<br />
13 1346 74 5,50 1381 76 5,50 1210 71 5,87 1207 86 7,13 1125 100 8,89 1065 97 9,11 936 47 5,02<br />
Gesamt 7953 456 5,73 9975 688 6,90 10309 891 8,64 9935 892 8,98 9422 937 9,94 9014 811 9,00 5121 425 8,30<br />
2003<br />
Totgeburten<br />
96
4.1.3. Kennzahlen der Fruchtbarkeit<br />
1. Erstkalbealter<br />
Geburtsjahr Anzahl Tiere Erstkalbealter in Tagen<br />
n µ ± s (min - max)<br />
1990 120 977,68±106,21(775-1310)<br />
1991 194 920,90±125,29(679-1268)<br />
1992 234 849,71±109,92(618-1238)<br />
1993 293 859,04±80,32(712-1175)<br />
1994 407 868,87±116,20(639-2211)<br />
1995 844 899,53±103,86(720-1484)<br />
1996 1388 866,64±98,89(630-1397)<br />
1997 1525 837,84±84,60(544-1463)<br />
1998 1562 820,48±86,29(508-1262)<br />
1999 1307 805,41±90,09(448-1240)<br />
2000 2594 794,67±79,12(593-1215)<br />
2001 1306 762,54±53,90(529-936)<br />
Tabelle 61: Übersichtsstatistik zur Entwicklung des Erstkalbealters über alle Betriebe<br />
Sowohl Tabelle 61 als auch die folgende graphische Abbildung zeigen den deutlichen<br />
Rückgang des Erstkalbealters in den letzten Jahren. Das ist vor allem durch ökonomische<br />
Zwänge begründet, was zu einer deutlichen Intensivierung der Jungrinderhaltung verbunden<br />
mit dem Wegfall des Weideganges <strong>im</strong> 2.Aufzuchtjahr führt.<br />
X<br />
2000<br />
EKA, Tage<br />
1500<br />
1000<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
X<br />
V<br />
X<br />
X<br />
X<br />
V<br />
V<br />
V<br />
X<br />
X<br />
X<br />
V<br />
V<br />
X<br />
X<br />
X<br />
V<br />
V<br />
V<br />
X<br />
X<br />
V<br />
V<br />
X<br />
V<br />
V<br />
V<br />
X<br />
V<br />
V<br />
V<br />
500<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
0<br />
1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000<br />
1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001<br />
Geburtsjahr<br />
Abbildung 38: Entwicklung des Erstkalbealters in Abhängigkeit vom Geburtsjahr der<br />
Färsen über alle Betriebe (n = 11774)<br />
97
X<br />
2500<br />
X<br />
2000<br />
EKA,Tage<br />
1500<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
X<br />
X<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
V<br />
X<br />
V<br />
1000<br />
V<br />
500<br />
V<br />
V<br />
V<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Betrieb<br />
Abbildung 39: Erstkalbealter in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 11774)<br />
In Abbildung 39 werden wieder große betriebsindividuelle Unterschiede deutlich. Auch hier<br />
sind die Einflüsse und die Entwicklungen des EKA betriebsindividuell näher zu analysieren.<br />
2. Rastzeit<br />
Tabelle 62: Entwicklung der Rastzeiten in Abhängigkeit von der Laktationsnummer<br />
Laktation Anzahl Tiere Rastzeit<br />
n µ ± s (min - max)<br />
1 5057 103,20±70,93(18-1632)<br />
2 3510 98,26±59,86(31-1018)<br />
3 2089 96,98±58,43(33-1358)<br />
4 1099 96,36±54,71(36-587)<br />
5 568 96,41±59,25(33-630)<br />
6 261 93,59±47,99(38-337)<br />
7 101 89,25±45,88(42-311)<br />
8 54 94,39±79,35(36-615)<br />
9 17 113,29±96,19(46-340)<br />
10 5 70,60±18,17(48-91)<br />
11 1 55,00 ±(55-55)<br />
? 12762 99,58±63,74(18-1632)<br />
98
4.1.4. tägliche Milchmengen<br />
Ziel der Erfassung und Aufarbeitung der täglichen Milchmengen über die Milchmengenmeßgeräte der<br />
Betriebe war die frühzeitige Nutzung dieser Daten für eine regionale Zuchtwertschätzung auf<br />
Milchleistung für Prüfbullentöchter in der 1.Laktation. Deutliche Vorteile ergeben sich aufgrund der<br />
großen Datenmengen zum Einzeltier und des frühen Anfalles der Daten in der Laktation gegenüber<br />
der ZWS Milchleistung basierend auf den MLP -Daten, welche wenigstens 4 Testgemelke voraussetzt.<br />
Von Nachteil sind dabei die extrem großen Datenmengen, die zu Beginn zu Problemen <strong>im</strong><br />
Datenmanagement und bei der Datenspeicherung führten.<br />
Die Datenerfassung erfolgt über die automatischen Milchmengenmeßgeräte der vorhandenen<br />
Melkanlagen in den Betrieben. Über den täglichen Datentausch mit dem HERDE-Programm werden<br />
diese Milchmengen <strong>im</strong> HERDE -Programm gespeichert und über das vorgestellte Datenauszugsmodul<br />
<strong>im</strong> 14tägigen Abstand ausgelesen und gemeinsam mit den anderen Betriebsdaten in die Datenbank<br />
der LfL eingelesen. Tabelle 63 fasst die unterschiedlichen Melksysteme, die Art der<br />
Milchleistungsprüfung und die Melkfrequenz in den Testbetrieben zusammen.<br />
Tabelle 63: Übersicht über Melkanlage, MLP-Form und derzeitige Melkfrequenz in den Testbetrieben<br />
Betrieb Melkstandform Melktechnikfirma MLP-Form Melkfrequenz<br />
1 2 x Karussel, 1 x Side-by-Side DeLaval A 4 3 x<br />
2 2 x 5 Fischgräte Westfalia A 4 2 x<br />
3 2 x 2 x 8 Fischgräte Düvelsdorf/DeLaval A 4 3 x<br />
4 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 >33kg 3 x<br />
5 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 3 x<br />
6 2 x 5 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />
7 2 x 7 Fischgräte DeLaval A 4 2 x *<br />
8 2 x 2 x 8 Fischgräte DeLaval AT 4 3 x<br />
9 2 x 2 x 3 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />
10 2 x 2 x 6 Fischgräte Impulsa A 4 2 x<br />
11 2 x 7 Fischgräte Impulsa BM 4 2 x<br />
12 2 x 24 Side-by-Side DeLaval A 8 900 Tiere 3 x*³<br />
13 40er Karussel Impulsa B 4 2 x *²<br />
Im HERDE-Programm können bis zu 3 Einzelgemelke (Gemelk1, Gemelk2, Gemelk3) pro<br />
Tag separat gespeichert werden. Allerdings werden die Einzelgemelke von den verschiedenen<br />
Melkprozessoren in unterschiedlicher Form gespeichert bzw. bereits zum Tagesgemelk<br />
zusammengefasst. Probleme bereiteten auch abweichende Zeiten für den Tageswechsel<br />
zwischen den Melkprozessoren. Während einige Geräte 24 Uhr Tageswechsel haben, erfolgt<br />
er z.B. be<strong>im</strong> Alpro entsprechend dem MLP-Tageswechsel 12 Uhr mittags. Tabelle 64 spiegelt<br />
die beschriebenen Differenzen in der Speicherung der täglichen Milchmengen deutlich wider.<br />
Für alle weiteren Berechnungen wurde das aus den Einzelgemelken ermittelte Gesamtgemelk<br />
genutzt.<br />
99
Tabelle 64: Übersichtsstatistik tägliche Milchmengen (2/04; n = 1.721.674 Datensätze)<br />
Betrieb Datensätze Gemelk 1 Gemelk 2 Gemelk 3 Gesamtgemelk<br />
n x ± s (min - max) x ± s (min - max) x ± s (min - max) x ± s (min - max)<br />
1 178996 16,6 ± 10,98 (0,0-71,8) 7,30 ± 5,72 (0,0-30,4) 8,16 ± 6,57 (0,0-37,9) 32,12 ± 11,66 (0,1-74,0)<br />
2 23518 28,50 ± 10,24 (0,6-84,1) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 28,50 ± 10,24 (0,6-84,1)<br />
3 50469 9,95 ± 6,06 (0,0-99,1) 9,41 ± 5,88 (0,0-99,1) 6,23 ± 5,41 (0,0-51,1) 25,60 ± 10,55 (0,3-192,2)<br />
4 161692 24,85 ± 13,10 (0,0-80,3) 4,66 ± 6,80 (0,0-36,7) 2,38 ± 4,60 (0,0-52,1) 31,89 ± 10,60 (0,1-80,3)<br />
5 154974 13,17 ± 7,81 (0,0-71,4) 8,49 ± 4,94 (0,0-32,7) 9,71 ± 4,58 (0,0-32,5) 31,36 ± 9,07 (0,3-71,4)<br />
6 75582 31,36 ± 9,65 (0,5-85,1) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 31,36 ± 9,65 (0,5-85,1)<br />
7 19393 14,95 ± 10,27 (0,0-59,5) 11,20 ± 8,51 (0,0-39,6) 0,02 ± 0,44 (0,0-8,0) 26,18 ± 9,77 (0,1-62,2)<br />
8 96782 12,44 ± 8,96 (0,0-65,3) 7,84 ± 5,38 (0,0-28,6) 5,71 ± 4,96 (0,0-28,2) 25,98 ± 10,50 (0,1-68,8)<br />
9<br />
10 82231 14,32 ± 4,99 (0,0-50,9) 12,97 ± 4,84 (0,0-50,8) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 27,29 ± 9,01 (0,1-78,0)<br />
11 78176 13,42 ± 4,68 (0,0-48,7) 13,01 ± 4,82 (0,0-50,5) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 26,43 ± 8,91 (0,1-74,5)<br />
12 517434 11,46 ± 3,99 (0,0-33,6) 10,73 ± 3,37 (0,0-35,1) 7,44 ± 6,16 (0,0-32,0) 29,63 ± 10,67 (0,1-69,7)<br />
13 282427 14,25 ± 5,96 (0,0-51,0) 13,91 ± 5,31 (0,0-50,6) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 28,16 ± 9,91 (0,1-93,2)<br />
1721674<br />
100
Tabelle 65: Verteilung der erfassten täglichen Milchmengen über die einzelnen Leistungsabschnitte (2/04; n = 1.721.674 Datensätze)<br />
Milchmenge Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 Betrieb 10 Betrieb 11 Betrieb 12 Betrieb 13<br />
kg % % % % % % % % % % % %<br />
0,1 - 0,5 0,08 0,00 0,00 0,04 0,00 0,00 0,24 0,12 0,02 0,04 0,14 0,08<br />
0,6 – 1,0 0,02 0,02 0,01 0,01 0,00 0,02 0,04 0,04 0,01 0,04 0,08 0,08<br />
1,1 – 5,0 0,49 0,98 0,49 0,14 0,05 0,33 0,56 0,70 0,25 0,74 0,84 0,81<br />
5,1 - 10 3,45 2,92 2,65 1,29 0,70 1,27 2,67 4,37 1,47 2,00 2,22 2,67<br />
10,1 - 20 10,76 15,35 26,90 12,59 9,67 10,19 22,91 25,92 20,28 20,12 16,15 17,43<br />
20,1 - 30 26,40 35,92 40,17 28,54 36,04 32,42 41,78 35,07 41,74 45,20 32,42 35,95<br />
30,1 - 40 34,34 31,68 24,03 35,38 35,34 36,94 21,55 23,44 27,57 24,51 30,79 31,49<br />
40,1 - 50 18,19 11,58 4,61 17,46 16,34 16,36 9,13 9,03 7,71 6,60 14,80 10,46<br />
50,1 - 60 5,74 1,53 0,41 4,20 1,80 2,38 1,11 1,29 0,75 0,66 2,48 0,90<br />
60,1 - 70 0,53 0,01 0,11 0,34 0,05 0,08 0,02 0,04 0,16 0,07 0,10 0,10<br />
70,1 - 80 0,01 0,00 0,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 0,01 0,00 0,03<br />
80,1 - 90 0,00 0,00 0,12 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
> 90 0,00 0,00 0,42 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
S 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00<br />
101
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />
Betriebe<br />
Abbildung 40: Gesamtdaten der täglichen Milchmengen nach Betrieben vor der Aufbereitung (4/04; n =<br />
2.257.734 Datensätze)<br />
Abbildung 40 zeigt die Verteilung der täglichen Milchmengen mit ihren Extremwerten für die<br />
einzelnen Betriebe. Die Anzahl der Datensätze ist über der Abbildung registriert. Hierbei fällt<br />
vor allem Betrieb 9 mit einer sehr geringen Anzahl an Datensätzen auf, die auch alle von<br />
einem Tag stammen. Diese Daten resultieren aus dem einmaligen erfolglosen Versuch den<br />
Melkprozessor mit dem HERDE-Programm zu koppeln. Seit dem werden sowohl das<br />
HERDE-Programm als auch der Westphalia-Rechner als 2 separate Herdenmanagementprogramme<br />
parallel geführt. Da <strong>im</strong> Projekt bisher nur der Datentransfer vom HERDE-<br />
Programm zur LfL möglich ist, liegen von diesem Betrieb keine weiteren Daten zu den<br />
täglichen Milchmengen vor. In den folgenden Berechnungen und Analysen zu den täglichen<br />
Milchmengen wurde dieser Betrieb nicht berücksichtigt.<br />
Sowohl Tabelle 65 als auch Abbildung 40 zeigen deutliche Unterschiede bezüglich der<br />
Genauigkeit der Tiererkennung in den Testherden. Fehlerhafte Tiererkennung aufgrund von<br />
verlorenen/defekten bzw. fehlenden Transpondern bzw. Tiererkennungsfehlern am<br />
Melkstandeingang äußern sich in extrem niedrigen Milchmengen (< 5 kg/Tag), fehlenden<br />
Milchleistungen oder extrem hohen Milchleistungen (>80 kg/Tag), was vor allem <strong>im</strong> Betrieb<br />
3 ein großes Problem darstellt. Bei derart hohen Milchmengen, ist zu vermuten, daß gehäuft<br />
Tiere be<strong>im</strong> Verlassen des Melkstandes nicht abgemeldet wurden und somit auch das nächste<br />
Tier mit auf die Nummer des Vorgängertieres gemolken wurde. Extrem niedrige<br />
Milchmengen werden durch das wiederholte Abschlagen des Melkzeuges oder<br />
Tiererkennungsfehler verursacht. Allerdings können derart niedrige Milchmengen auch<br />
physiologisch bedingt sein und wichtige Hinweise zum Brunstgeschehen bzw. zum<br />
Wohlbefinden des Tieres liefern (Col<strong>im</strong>astitiden, Labmagenverlagerung, sonstige akute<br />
Gesundheitsstörungen).<br />
Um diese physiologischen Schwankungen der Milchleistung objektiv von systematischen<br />
Fehlern bzw. Tiererkennungsfehlern abgrenzen zu können, wurde eine Methode zur<br />
Schätzung der tierindividuellen Laktationskurven gesucht.<br />
102
Materialbeschreibung<br />
Die weitere Datenaufbereitung wurde mit dem Programmpaket R (R Development Core<br />
Team) bei Nutzung einer postgreSQL Datenbank unter Linux durchgeführt.<br />
Abbildung 42 zeigt die Verteilung der Daten nach Laktationstagen. Es zeigt sich, dass etwa<br />
bis zum 500. Laktationstag noch eine relevante Anzahl von Einzelmessungen vorliegt. Das ist<br />
auch so zu erwarten, da es sich ja hier um die tatsächlichen Laktationslängen handelt, welche<br />
natürlich nicht den 305 Tagen der MLP folgen. Um so viel wie möglich Daten nutzen zu<br />
können werden für die weiteren Berechnungen alle Milchleistungen bis zum 500.<br />
Laktationstag genutzt. Die resultierende Verteilung über die Laktationstage ist in Abbildung<br />
43 dargestellt.<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 41: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen nach Laktationstagen (4/04; n= 2.257.734<br />
Datensätze)<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 42: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen bis zum 500. Laktationstag<br />
103
MKg<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 43: Nichtaufbereitete Milchmengen nach Laktationstagen<br />
In der Abbildung 44 sind die Rohdaten nach ihren Spannweiten für jeden Laktationstag<br />
dargestellt. Hier zeigt sich neben den teilweise extrem hohen Tagesgemelken (bis fast 200<br />
MKg) auch, dass am Ende der gewählten 500 Tage Laktationslänge die Varianz der Werte<br />
wieder deutlich zun<strong>im</strong>mt. Weiterhin ist offenbar eine Messreihe enthalten, welche zwischen<br />
dem 270. und 320. Tag <strong>im</strong>mer die gleiche Milchmenge ausweist. Solche Verläufe entstehen,<br />
wenn die Kopplung zwischen HERDE-Programm und dem Melkprozessor nicht funktioniert.<br />
Be<strong>im</strong> Nichtvorliegen neuer Daten werden die Milchmengen des Vortages entsprechend<br />
fortgeschrieben. Diese „geraden“ Verläufe werden teilweise auch innerhalb von Betrieben<br />
gehäuft festgestellt (Abb. 45).<br />
Betrieb 7<br />
Abbildung 44: Datenübersicht Betrieb 7<br />
104
Zur Datenkorrektur wurde versucht, eine Funktion zu finden, welche die tatsächliche<br />
Laktationskurve möglichst genau abbildet und systematische Tiererkennungsfehler<br />
ausschließt. Dazu wurden für jeden Betrieb Wilmink-Funktionen für die erste und für die<br />
höheren Laktationen angepasst, welche <strong>im</strong> Folgenden beispielhaft dargestellt werden.<br />
Definition der Wilmink-Funktion<br />
y<br />
( x) = µ+b ( d<strong>im</strong>) +b ( exp( − 0.05∗d<strong>im</strong>)<br />
)<br />
1<br />
µ = Mittelwert<br />
b1 ,b2 = Regressoren<br />
d<strong>im</strong> = days in milk<br />
2<br />
Betrieb 1<br />
Abbildung 45: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 1<br />
Betrieb 2<br />
Abbildung 46: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 2<br />
105
Die angepassten Wilmink-Funktionen basieren auf den unkorrigierten phänotypischen Daten.<br />
Auffallend sind die Schnittpunkte zwischen den beiden Laktationskurven, welche<br />
betriebsspezifisch zwischen dem 180. und dem 310. Laktationstag liegen. Zu diesem<br />
Zeitpunkt fällt die durchschnittliche Leistung der Zweit- und höher laktierenden Tiere unter<br />
die Leistung der Färsen. Die Position des Schnittpunktes ist sehr betriebsspezifisch und wird<br />
von zahlreichen Einflußfaktoren best<strong>im</strong>mt. Neben der Laktationsverteilung (Färsenanteil,<br />
Anteil Altkühe) in der Herde spielen der Laktationsstand, das EKA und die Färsenleistungen<br />
sowie die Fruchtbarkeitsleistungen (Trächtigkeitsraten, ZKZ) in der Herde eine große Rolle.<br />
Weiterhin individuell sind natürlich der Anstieg und die absolute Höhe der Milchleistungen<br />
zwischen den einzelnen Betrieben.<br />
Aber auch die genetischen Laktationskurven welche das VIT herausgibt zeigen einen<br />
stärkeren Abfall der Leistungen in den höheren Laktationen was ebenfalls zu einem solchen<br />
Schnittpunkt führt.<br />
Im folgenden Schritt wurden die Daten bereinigt. In den Abbildungen 48 und 49 sind<br />
beispielhaft die Ergebnisse der Anpassungen dargestellt. Alle Einzelgemelke, die mehr als 3<br />
Standardabweichungen von der betriebsspezifischen Wilmink-Funktion abwichen, wurden<br />
von der weiteren Bearbeitung ausgeschlossen. Diese entsprechen den rot markierten<br />
Tagesgemelken. Auch an diesen Abbildungen zeigt sich die bereits erwähnte größere<br />
Streuung der Milchmengen ab dem 365. Laktationstag.<br />
Zur weiteren Opt<strong>im</strong>ierung der Anpassung der Funktionen an die phänotypischen Leistungen<br />
kann eine weitere Unterteilung nach Kalbejahren oder Laktationen (1/2/3+), wie sie auch für<br />
die Zuchtwertschätzung genutzt wird, beitragen.<br />
Betrieb 10<br />
Abbildung 47: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10 (1.Laktation)<br />
106
Betrieb 10<br />
Abbildung 48: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10 (>=2.Laktation)<br />
Abbildung 49 zeigt die Auswirkungen der Datenkorrektur für ein Einzeltier. Die rot<br />
markierten Werte weichen mehr als 3 Standardabweichungen von der betrieblichen<br />
Laktationskurve ab und werden gelöscht. Deutlich wird hier auch die subopt<strong>im</strong>ale Korrektur<br />
der Einzelmessungen auf individueller Basis. So wird beispielsweise nur eine der beiden sehr<br />
niedrigen Milchmengen um den 200.Laktationstag entfernt, wogegen die etwas frühere<br />
Leistung bestehen bleibt. Hier sollte noch einmal eine tierindividuelle Korrektur geprüft<br />
werden, welche eine bessere Anpassung an die individuellen Werte gewährleisten sollte,<br />
sowohl was die Varianz als auch den Verlauf anbelangt.<br />
Kuh X, Betrieb 1<br />
107
Abbildung 49: Angepasste Wilmink-Funktion für den Betrieb und Auswirkungen auf ein Einzeltier<br />
In einem weiteren Schritt wurde geprüft, inwiefern sich die Wilmink-Funktion zur Ali &<br />
Schaeffer-Funktion für die Betriebe unterscheidet und welche der beiden Funktionen für die<br />
Anpassung von Laktationskurven auf der Basis der täglichen Milchmengen besser geeignet<br />
ist.<br />
Definition der Ali & Schaeffer-Funktion<br />
y<br />
2<br />
( x) = µ+b ( d<strong>im</strong> / 380) +b ( d<strong>im</strong> /380) +b ln ( 380/ d<strong>im</strong>) +b ( ln ( 380 d<strong>im</strong>)<br />
) 2<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
/<br />
µ = Mittelwert<br />
b1, b2, b3, b4 = Regressoren<br />
d<strong>im</strong><br />
= days in milk<br />
Im Folgenden sind die Vergleiche der betriebsspezifischen Anpassungen an die beiden zur<br />
Verfügung stehenden Laktationskurven dargestellt, wobei zusätzlich die geschätzten<br />
Funktionsparameter wie auch die entsprechenden Restvarianzen mit aufgenommen wurden.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass die Kurven bis zum 305.Tag sehr ähnlich sind und nur in dem<br />
Zeitraum danach zum Teil deutlich differieren. Weiterhin zeigen die Restvarianzeneine etwas<br />
bessere Anpassung an das vorliegende Datenmaterial als die Wilmink-Funktion. Allerdings<br />
sind Ali & Schaeffer –Funktionen teilweise schwer zu interpretieren. Beispielsweise die<br />
kleinen Haken zu Laktationsbeginn in Betrieb 3 (Abb. 52) oder das starke Ansteigen der<br />
Milchmengen zu Laktationsende bei den sehr langen Laktationen. Insgesamt ist hier zu<br />
hinterfragen, ob weiterhin 500 Melktage zu unterstellen sind, da die ermittelte Varianz der<br />
Beobachtungen nach dem 350. Tag doch sehr ansteigt. Wenn dies nicht der Fall ist, sind die<br />
Unterschiede in der Anpassung für eine Korrektur der Daten sicher nicht von Relevanz.<br />
Betrieb 1<br />
Abbildung 50: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende Laktationen in<br />
Betrieb 1<br />
108
Betrieb 2<br />
Abbildung 51: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende Laktationen für<br />
Betrieb 2<br />
Betrieb 3<br />
Abbildung 52: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende Laktationen für<br />
Betrieb 3<br />
109
Im Folgenden sind die resultierenden Daten der einzelnen Betriebe für die Zuchtwertschätzung<br />
dargestellt (Abb.53, Abb. 54). Die Abbildungen 55 und 56 beschreiben die<br />
Besetzung der Klassen für die Effekte EKA und ZKZ.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13<br />
Betriebe<br />
Abbildung 53: Datenübersicht nach Betrieben nach der Aufbereitung<br />
Abbildung 54: nutzbare Daten nach Erfassungsjahren<br />
110
Zwischenkalbezeit (Tage)<br />
Abbildung 55: Besetzung der Klassen nach Zwischenkalbezeit<br />
Erstkalbealter (Tage)<br />
Abbildung 56: Besetzung der Klassen nach Erstkalbealter<br />
111
Modelle für die Zuchtwertschätzung<br />
In Anlehnung an die Berechnungen des VIT wurde ein Dre<strong>im</strong>erkmals-Testtagstiermodell mit<br />
der Ali & Schaeffer Funktion als fixer Regressionsanteil genutzt. Dabei wurden die ersten<br />
beiden Laktationen separat berücksichtigt. Für die dritte und die folgenden Laktationen kam<br />
zusätzlich ein Wiederholbarkeitsansatz zur Anwendung. Im Letzteren wurde dann auch eine<br />
zusätzliche permanente Umweltkomponente für jede Laktation des Tieres eingefügt.<br />
Die Modelle lassen sich wie folgt darstellen:<br />
• y1 = hkt + fix + Ali & Schaeff er + perm_l + an<strong>im</strong>al + e<br />
• y2 = hkt + fix + Ali & Schaeff er + perm_l + an<strong>im</strong>al + e<br />
• y3+ = hkt + fix + Ali & Schaeffer + perm_l + perm + an<strong>im</strong>al + e<br />
mit:<br />
hkt = Herde * AE * Kontrolltag (fix)<br />
fix = Kalbesaison + Kalbealter + Laktation + Betrieb<br />
Ali & Schaeffer Funktion (1997)<br />
2<br />
y x = µ+b1 d<strong>im</strong> / 380 +b2<br />
d<strong>im</strong> /380 +b3ln<br />
380/ d<strong>im</strong> +b4<br />
ln 380/<br />
d<strong>im</strong><br />
perm_l = permanente Umwelteffekt innerhalb einer Laktation<br />
perm = permanenter Umwelteffekt über alle folgenden Laktationen<br />
an<strong>im</strong>al = additiv genetischer Tiereffekt<br />
rest = zufälliger Resteffekt<br />
( ) ( ) ( ) ( ) ( ( )) 2<br />
Die notwendigen Werte der Ali & Schaeffer Funktion wurden anhand des aktuellen<br />
Laktationstages für die Daten errechnet und gehen so in die Ausgangsdatei für die<br />
Zuchtwertschätzung ein.<br />
Fixe Effekte <strong>im</strong> Modell<br />
• Kalbesaison<br />
• Kalbealter (Monate)<br />
• Zwischenkalbezeit * Laktation<br />
• Betrieb * Abrechnungseinheit<br />
In Anlehnung an die Vorgaben des VIT wurde die Einteilung der fixen Effekte<br />
folgendermaßen vorgenommen:<br />
Tabelle 66: Einteilung der Klassen zur Definition von betriebsspezifischen Laktationskurven<br />
Klasse 1 2 3 4 5 6 7<br />
Kalbesaison<br />
Jan. - März April - Aug. Sept. - Dez.<br />
EKA (Monate) < 26 26 - 28 29 - 31 32 - 35 >35<br />
Kalbealter (Mon.) < 37 37 - 40 41 - 44 45 - 48 > 48<br />
< 51 51 - 54 55 - 58 59 - 62 > 62<br />
ZKZ * Laktation < 321 321 - 350 351 - 380 381 - 410 411 - 440 441 - 470 > 470<br />
112
Genetische Parameter<br />
Am vorliegenden Material wurden Heritabilitäten für die drei gebildeten Merkmale geschätzt.<br />
Diese liegen um 0.4 was <strong>im</strong> Bereich der Literaturwerte liegt (Tab. 67). Die Nutzung von<br />
Mehrmerkmalsmodellen ergab bei den genetischen Korrelationen zwischen den Merkmalen<br />
jedoch nur unplausible Werte um 0.1. Daher wurden für den Testlauf der Zuchtwertschätzung<br />
für diese genetischen Korrelationen Literaturwerte genutzt, welche dann für die vorliegenden<br />
Varianzen in positiv definierte (Co)-Varianzmatrizen umgesetzt wurden. Die genutzten<br />
Parameter sind ebenfalls in der Tabelle 67 dargestellt.<br />
Tabelle 67: genetische Parameter für Milchleistung basierend auf den täglichen Milchmengen (Diagonale<br />
= h²) und Literaturwerten (Korrelationen)<br />
h²/rg 0,37 0,90 0,80<br />
0,41 0,90<br />
0,29<br />
In Tabelle 68 ist die beschreibende Statistik für die drei Merkmale der Zuchtwertschätzung<br />
dargestellt. Insgesamt wurden 2.18.850 Testtagsgemelke einbezogen. Dabei zeigt sich eine<br />
sehr gleichmäßige Verteilung der Anzahl Datensätze über die 3 Laktationen. Insgesamt<br />
stammen die Daten von 8.801 Tieren, welche auf ein Pedigree mit 37.186 Tieren<br />
zurückgehen.<br />
Tabelle 68: Übersichtsstatistik der einbezogenen Merkmale in die Zuchtwertschätzung<br />
Milchmenge n x S Min Max<br />
1. Lakt. 775525 26,083 7,548 0,1 53,2<br />
2. Lakt. 657625 30,701 10,809 0,1 71,7<br />
3. und folg.<br />
Lakt<br />
755700 31,573 11,278 0,1 72,8<br />
Ergebnisse der Zuchtwertschätzung<br />
Erste Ergebnisse einer Zuchtwertschätzung unter Nutzung des Programmes PEST<br />
(GROENEVELD et al.) mit den unterstellten Parametern lassen eine ausreichende Varianz in<br />
den Zuchtwerten erkennen, so dass eine Rangierung der Testbullen sehr gut möglich ist. Die<br />
absolute Höhe der ermittelten Zuchtwerte sowie ein direkter Vergleich dieser mit den<br />
veröffentlichten Zuchtwerten des VIT ist aber aufgrund der fehlenden Informationen der<br />
weiteren bundesweit geprüften Bullen und der Nutzung andere Merkmale nicht sinnvoll.<br />
830115 .08203 .179 .1513<br />
830116 -.48773 -.367 -.0203<br />
830117 -.71563 -2.094 -.0247<br />
830118 -.00078 -.297 -.0008<br />
830120 .03781 -.036 -.0255<br />
830121 -.16565 -.108 -.1672<br />
830122 .13318 .304 .0177<br />
830123 -.13123 .043 -.0274<br />
830125 -.23777 -.017 -.0016<br />
830126 -.11791 .126 .0172<br />
830127 -.42540 -.509 -.0153<br />
830128 -.01679 -.027 .0250<br />
830129 -.02080 .240 -.0103<br />
830130 .10979 .071 .0081<br />
Abbildung 57: Beispiel der Zuchtwerte (PEST-outputs) für einige aktuelle sächsischer Vererber nach den<br />
täglichen Milchmengen<br />
113
Ausblick:<br />
Weitere Schritte in der Nutzung von Daten aus der täglichen Milchmengenerfassung für<br />
genetisch statistische Analysen beziehen sich vor allem auf die Bereiche:<br />
• Bessere Korrektur der Rohdaten<br />
• Ausbau der Modelle für eine Zuchtwertschätzung (andere Methoden und bessere<br />
Modellanpassungen<br />
• Fundierte Parameterschätzung<br />
• Kombination mit MLP Daten und Gesundheitsdaten.<br />
Der erste Punkt bezieht sich <strong>im</strong> Wesentlichen auf die Prüfung besser an die betrieblichen<br />
Gegebenheiten angepasster Korrekturfunktionen durch feinere Granulierung der<br />
unterschiedlichen Bedingungen in den Betrieben, beispielsweise über Jahre oder Laktationen<br />
hinweg bzw. über einzelne Abrechnungseinheiten. Eine Nutzung der<br />
Laktationsgruppierungen wie sie auch in der bundesweiten Zuchtwertschätzung verwendet<br />
werden, erscheint zwingend notwendig. Ein weiterer Schritt könnte die Nutzung von<br />
tierindividuellen Laktationskurven für die Vorkorrektur sein.<br />
Für den Ausbau der Modelle steht in erster Linie der Wechsel von Fixed-Regression<br />
Modellen zu Random-Regression Modellen an, welche dann auch eine Aussage zur Persistenz<br />
zulassen und somit einen deutlichen Informationsgewinn, neben den Vorteilen einer besseren<br />
Anpassung an die tierische Leistung und der höheren Informationsmenge versprechen.<br />
Eine eigene am vorliegenden Material durchgeführte Parameterschätzung wird die<br />
Genauigkeit der Zuchtwerte besser den sächsischen Gegebenheiten anpassen und auch<br />
Aussagen zur genetischen Determiniertheit zwischen den Merkmalen liefern.<br />
Nach einer gründlichen Modellevaluierung der täglichen Milchleistungsdaten steht dann die<br />
Kombination mit den Ergebnissen der MLP und mit den Gesundheitsmerkmalen an.<br />
114
4.1.5. Ergebnisse der Milchleistungsprüfung<br />
Tabelle 69: Übersicht über alle erfassten Daten der Milchleistungsprüfung<br />
Betrieb Beobachtungen Tiere Datensätze mit Leistung Datensätze mit Status Erfassungszeitraum<br />
n n n % 1- Trocken 2 - Kolost 3 - ZWB von - bis<br />
1 46987 2923 40168 85,49% 6253 13,30% 563 1,20% 3 14.01.98 - 02.09.03<br />
2 3370 218 2901 86,08% 429 12,73% 39 1,16% 1 12.11.96 - 04.06.03<br />
3 38081 2985 33015 86,70% 4630 12,16% 413 1,08% 23 12.06.95 - 17.06.03<br />
4 48080 3996 39530 82,22% 7665 15,94% 642 1,33% 243 05.05.92 - 28.05.03<br />
5 25723 1704 21962 85,38% 3456 13,44% 305 1,19% 0 05.06.96 - 24.09.03<br />
6 13225 598 12082 91,36% 1045 7,90% 98 0,74% 0 05.06.96 - 05.06.03<br />
7 12432 673 11271 90,66% 1038 8,35% 117 0,94% 6 03.12.96 - 08.09.03<br />
8 16838 1493 14610 86,77% 2036 12,09% 171 1,02% 21 06.08.96 - 12.05.03<br />
9 38350 2979 33310 86,86% 4528 11,81% 494 1,29% 16 02.06.94 - 10.09.03<br />
10 19309 1415 16221 84,01% 2852 14,77% 228 1,18% 8 28.06.94 - 17.07.03<br />
11 16542 1181 14013 84,71% 2320 14,02% 209 1,26% 0 25.07.95 - 23.06.03<br />
12 128791 5422 116284 90,29% 11440 8,88% 1065 0,83% 2 21.02.94 - 30.04.03<br />
13 70081 5357 59993 85,61% 9170 13,08% 864 1,23% 54 13.01.93 - 08.10.03<br />
? 477809 30944 415360 86,93% 56862 11,90% 5208 1,09% 377 05.05.92 - 08.10.03<br />
115
Tabelle 70: Übersichtsstatistik über die Milchkontrollergebnisse in den Testherden<br />
Betrieb Milchleistung, kg Fettgehalt, % Eiweißgehalt, % Laktosegehalt, % Zellzahl Harnstoffgehalt<br />
µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max)<br />
1 25,76 ± 13,88 (0,0-70,9) 3,66 ± 1,68 (0,0-15,3) 3,06 ± 1,31 (0,0-6,5) 2,37 ± 2,41 (0,0-5,5) 191,90 ± 532,30 (0,0-9999,0) 246,23 ± 98,86 (0,0-870,0)<br />
2 24,02 ± 12,48 (0,0-60,0) 3,62 ± 1,65 (0,0-11,1) 3,09 ± 1,30 (0,0-5,5) 2,61 ± 2,37 (0,0-5,4) 232,79 ± 593,39 (0,0-9999,0) 235,65 ± 92,77 (0,0-610,0)<br />
3 23,30 ± 13,07 (0,0-66,8) 3,80 ± 1,67 (0,0-11,0) 3,08 ± 1,26 (0,0-6,1) 1,13 ± 2,03 (0,0-5,3) 283,67 ± 665,93 (0,0-9999,0) 217,04 ± 96,02 (0,0-990,0)<br />
4 20,00 ± 13,04 (0,0-68,5) 3,61 ± 1,84 (0,0-10,9) 2,93 ± 1,42 (0,0-7,1) 1,35 ± 2,15 (0,0-5,3) 258,31 ± 627,34 (0,0-9999,0) 186,34 ± 114,35 (0,0-590,0)<br />
5 23,14 ± 12,83 (0,0-74,3) 3,80 ± 1,79 (0,0-19,1) 3,10 ± 1,34 (0,0-7,1) 2,34 ± 2,41 (0,0-5,6) 215,23 ± 509,47 (0,0-9999,0) 213,11 ± 92,29 (0,0-670,0)<br />
6 26,76 ± 13,31 (0,0-63,7) 3,71 ± 1,55 (0,0-13,5) 3,10 ± 1,18 (0,0-6,2) 4,23 ± 1,56 (0,0-5,4) 157,18 ± 438,60 (0,0-9999,0) 277,46 ± 83,86 (0,0-650,0)<br />
7 22,10 ± 10,82 (0,0-56,4) 4,04 ± 1,60 (0,0-10,0) 3,33 ± 1,19 (0,0-6,9) 1,76 ± 2,31 (0,0-5,4) 266,32 ± 677,45 (0,0-9999,0) 203,47 ± 87,11 (0,0-910,0)<br />
8 21,38 ± 12,02 (0,0-60,6) 3,81 ± 1,69 (0,0-10,2) 3,10 ± 1,29 (0,0-6,1) 0,98 ± 1,92 (0,0-5,4) 318,40 ± 758,24 (0,0-9999,0) 218,53 ± 98,74 (0,0-770,0)<br />
9 22,40 ± 12,78 (0,0-97,2) 3,85 ± 1,74 (0,0-13,1) 3,15 ± 1,28 (0,0-10,3) 1,59 ± 2,25 (0,0-5,4) 392,22 ± 997,20 (0,0-9999,0) 198,72 ± 93,17 (0,0-920,0)<br />
10 19,90 ± 11,59 (0,0-57,0) 3,92 ± 1,85 (0,0-15,1) 3,05 ± 1,37 (0,0-7,2) 1,59 ± 2,26 (0,0-5,4) 255,30 ± 614,07 (0,0-9999,0) 209,09 ± 96,66 (0,0-850,0)<br />
11 18,89 ± 11,78 (0,0-58,5) 3,80 ± 1,85 (0,0-12,6) 3,09 ± 1,38 (0,0-5,7) 2,11 ± 2,36 (0,0-5,3) 205,82 ± 545,50 (0,0-9999,0) 232,72 ± 120,78 (0,0-890,0)<br />
12 21,61 ± 13,22 (0,0-71,8) 3,65 ± 1,77 (0,0-12,6) 2,91 ± 1,34 (0,0-9,5) 1,90 ± 2,35 (0,0-5,5) 209,96 ± 515,21 (0,0-9999,0) 217,27 ± 106,09 (0,0-920,0)<br />
13 21,24 ± 12,56 (0,0-64,0) 3,81 ± 1,81 (0,0-15,7) 3,01 ± 1,29 (0,0-8,9) 1,65 ± 2,30 (0,0-5,5) 253,81 ± 659,61 (0,0-9999,0) 213,33 ± 118,28 (0,0-970,0)<br />
116
Tabelle 71: Daten der Milchleistungsprüfung nach Erfassungsjahren<br />
Jahr Anzahl Tiere Anzahl Beobachtungen<br />
1992 249 1043<br />
1993 753 4493<br />
1994 1465 7564<br />
1995 2934 15042<br />
1996 3671 20513<br />
1997 4984 29565<br />
1998 7153 47793<br />
1999 9443 56482<br />
2000 10498 71266<br />
2001 11221 84424<br />
2002 10813 90319<br />
2003 9413 49288<br />
Gesamt 30918 477792<br />
117
4.1.6. Abgangsdaten<br />
1. Abgangsursachen<br />
Tabelle 72: Abgangsdaten der einzelnen Testbetriebe (Abgangsgrund)<br />
Betrieb Tiere mit abgegangene Tiere davon mit Abgangsgrund Abgangsdatum<br />
Stammdaten<br />
von - bis<br />
n n n %<br />
1 6329 4379 4355 99,45 01.01.99 - 04.09.03<br />
2 585 432 340 78,7 05.03.92 - 15.08.03<br />
3 7874 6140 4109 66,92 31.12.97 - 18.08.03<br />
4 10841 9432 5694 60,37 10.02.86 - 30.06.03<br />
5 4000 3153 2748 87,16 15.04.98 - 03.11.03<br />
6 1982 1407 1407 100 13.06.00 - 27.11.03<br />
7 2932 2476 2169 87,6 04.08.93 - 01.09.03<br />
8 2485 1873 1392 74,32 12.03.98 - 15.05.03<br />
9 8041 6730 4150 61,66 10.06.82 - 19.09.03<br />
10 3746 3114 1956 62,81 25.07.95 - 29.07.03<br />
11 2933 2310 1514 65,54 17.03.93 - 01.07.03<br />
12 13809 10142 6583 64,91 03.01.99 - 26.05.03<br />
13 12867 12867 7181 55,81 05.01.94 - 28.10.03<br />
? 78424 64455 43598 67,64<br />
118
Tabelle 73: Abgangsgründe in den einzelnen Testbetrieben<br />
Abgangsgrund<br />
Betrie<br />
b 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
sonst.<br />
Klauen/Gliedmaße<br />
Verkauf Zucht Alter geringe Leistung Unfruchtbarkeit Krankheiten Euter Melkbarkeit n Sonstiges Stoffwechsel<br />
n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />
1 963 22,11 22 0,51 400 9,18 317 7,28 482 11,07 585 13,43 178 4,09 273 6,27 1061 24,36 74 1,7<br />
2 101 29,71 1 0,29 19 5,59 34 10 13 3,82 31 9,12 4 1,18 24 7,06 103 30,29 10 2,94<br />
3 195 4,75 421 10,25 292 7,11 497 12,1 598 14,55 399 9,71 165 4,02 356 8,66 913 22,22 273 6,64<br />
4 1132 19,88 0 0 323 5,67 69 1,21 137 2,41 940 16,51 54 0,95 921 16,17 2066 36,28 52 0,91<br />
5 109 3,97 5 0,18 153 5,57 301 10,95 102 3,71 161 5,86 143 5,2 127 4,62 1605 58,41 42 1,53<br />
6 568 40,37 3 0,21 19 1,35 144 10,23 72 5,12 51 3,62 13 0,92 125 8,88 369 26,23 43 3,06<br />
7 86 3,96 136 6,27 69 3,18 258 11,89 79 3,64 79 3,64 0 0 77 3,55 1239 57,12 146 6,73<br />
8 265 19,04 6 0,43 148 10,63 228 16,38 170 12,21 207 14,87 14 1 158 11,35 71 5,1 125 8,98<br />
9 1190 28,67 4 0,1 100 2,41 359 8,65 224 5,4 563 13,57 29 0,7 507 12,22 1007 24,27 167 4,02<br />
10 306 15,64 24 1,23 63 3,22 243 12,42 125 6,39 259 13,24 60 3,07 292 14,93 541 27,66 43 2,2<br />
11 19 1,25 1 0,07 77 5,09 174 11,49 282 18,63 275 18,16 35 2,31 162 10,7 486 32,1 3 0,2<br />
12 539 8,19 90 1,37 805 12,23 271 4,12 935 14,2 815 12,38 250 3,8 1020 15,49 1755 26,66 103 1,56<br />
13 1858 25,87 14 0,19 567 7,9 969 13,49 798 11,11 1516 21,11 13 0,18 651 9,07 535 7,45 260 3,62<br />
? 7331 16,81 727 1,67 3035 6,96 3864 8,86 4017 9,21 5881 13,49 958 2,2 4693 10,76 11751 26,95 1341 3,08<br />
119
2. Abgangsart<br />
Tabelle 74: Qualität der Abgangsdaten in den Betrieben (Abgangsart)<br />
Betrieb Tiere mit abgegangene Tiere davon mit Abgangsart Abgangsdatum<br />
Stammdaten<br />
von - bis<br />
n n n %<br />
1 6329 4379 4373 99,86 01.01.99 - 04.09.03<br />
2 585 432 431 99,77 05.03.92 - 15.08.03<br />
3 7874 6140 6138 99,97 31.12.97 - 18.08.03<br />
4 10841 9432 9402 99,68 10.02.86 - 30.06.03<br />
5 4000 3153 3153 100,00 15.04.98 - 03.11.03<br />
6 1982 1407 1407 100,00 13.06.00 - 27.11.03<br />
7 2932 2476 2467 99,64 04.08.93 - 01.09.03<br />
8 2485 1873 1873 100,00 12.03.98 - 15.05.03<br />
9 8041 6730 6241 92,73 10.06.82 - 19.09.03<br />
10 3746 3114 3114 100,00 25.07.95 - 29.07.03<br />
11 2933 2310 2310 100,00 17.03.93 - 01.07.03<br />
12 13809 10142 10141 99,99 03.01.99 - 26.05.03<br />
13 12867 12867 10978 85,32 05.01.94 - 28.10.03<br />
? 78424 64455 62028 96,23<br />
120
Tabelle 75: Abgangsarten nach Betrieben<br />
Betrieb<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Schlachtung Nottötung Verendung Verkauf Zucht Hausschlachtung Verkauf Mast Sonstiges Nottötung Export<br />
n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />
1 1585 36,25 581 13,29 593 13,54 1017 23,22 14 0,32 524 11,97 24 0,55 35 0,80 0 0,00<br />
2 129 29,93 3 0,70 38 8,80 230 53,24 4 0,93 26 6,02 0 0,00 1 0,23 0 0,00<br />
3 2239 36,48 0 0,00 786 12,80 796 12,96 6 0,10 2305 37,54 0 0,00 6 0,10 0 0,00<br />
4 4743 50,45 338 3,59 532 5,64 3686 39,08 12 0,13 1 0,01 0 0,00 46 0,49 44 0,47<br />
5 1818 57,66 4 0,13 395 12,53 607 19,25 29 0,92 299 9,48 0 0,00 1 0,03 0 0,00<br />
6 346 24,59 4 0,28 151 10,73 675 47,97 0 0,00 214 15,21 0 0,00 17 1,21 0 0,00<br />
7 1169 47,39 651 26,39 185 7,47 357 14,42 0 0,00 98 3,96 4 0,16 0 0,00 3 0,12<br />
8 899 50,00 13 0,69 228 12,17 109 5,82 0 0,00 436 23,28 182 9,72 6 0,32 0 0,00<br />
9 2167 34,72 85 1,36 749 11,13 2749 40,85 2 0,03 455 6,76 0 0,00 15 0,24 19 0,30<br />
10 1102 35,39 94 3,02 133 4,27 348 11,18 21 0,67 1394 44,77 0 0,00 22 0,71 0 0,00<br />
11 807 34,94 0 0,00 467 20,22 759 32,86 0 0,00 260 11,26 0 0,00 17 0,74 0 0,00<br />
12 4222 41,63 75 0,74 1031 10,17 3501 34,52 4 0,04 1202 11,85 0 0,00 106 1,05 0 0,00<br />
13 4198 38,24 365 3,32 1273 9,89 4153 32,28 4 0,04 922 7,17 0 0,00 16 0,15 47 0,43<br />
? 25424 40,99 2213 3,57 6561 10,18 18987 29,46 96 0,15 8136 12,62 210 0,33 288 0,46 113 0,18<br />
121
Häufigkeit, %<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
Stoffwechsel<br />
Sonstiges<br />
Fundamente<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Melkbarkeit<br />
Euter<br />
sonst.Krankheiten<br />
Unfruchtbarkeit<br />
ger.Leistung<br />
Alter<br />
Verkauf Zucht<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
11 13<br />
10 12<br />
ohne Angabe<br />
Betrieb<br />
Abbildung 58: Abgangsgründe in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 61559)<br />
Häufigkeit, %<br />
100<br />
80<br />
Export<br />
Sonstiges<br />
60<br />
Verkauf Mast<br />
Hausschlachtung<br />
40<br />
20<br />
Verkauf Zucht<br />
Verendung<br />
Nottötung<br />
Schlachtung<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
11 13<br />
10 12<br />
ohne Angabe<br />
Betrieb<br />
Abbildung 59: Abgangsarten nach Betrieben (n = 77344)<br />
122
4.1.7. Pedigreeanalyse<br />
1. Rasseverteilung<br />
94 %<br />
Abbildung 60: Rasseverteilung <strong>im</strong> gesamten Datenmaterial<br />
0,67 %<br />
1,86 %<br />
1,54 %<br />
ohne Angabe<br />
01 - Schwarzbunt<br />
02 - Rotbunt<br />
03 - Jersey<br />
10 - DSB<br />
11 - Fleckvieh<br />
12 - GVF<br />
21 - Charolais<br />
66 - Fleischfleckvieh<br />
67 - Uckermärker<br />
90 - Sonstiges<br />
97 - Fleischrindkreuzung<br />
98 - MilchrindxFleischrind<br />
99 - Milchrindkreuzung<br />
Häufigkeit, %<br />
100<br />
80<br />
99 - Milch x Milch<br />
98 - Fleisch x Milch<br />
60<br />
97 - Fleischr.kreuz.<br />
90 - Sonstiges<br />
40<br />
20<br />
66 - FleischFL<br />
21 - CHA<br />
02 - HF - RBT<br />
01 - HF - SBT<br />
0<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
9<br />
11<br />
13<br />
ohne Angabe<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
12<br />
Betriebe<br />
Abbildung 61: Rasseverteilung über die Betriebe<br />
123
Tabelle 76: Rassestruktur in den Betrieben<br />
RASSE Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 Betrieb 9 Betrieb 10 Betrieb 11 Betrieb 12 Betrieb 13 Gesamt<br />
n n n n n n n n n n n n n n %<br />
31 473 1 8 513 0,66<br />
00 2 4 6 0,01<br />
01 6048 553 7652 9502 3829 1842 1855 2233 7125 3512 2460 13626 12449 72686 93,98<br />
02 2 1 1 35 69 3 12 123 0,16<br />
03 3 16 19 0,02<br />
04 2 2 0,00<br />
06 1 1 0,00<br />
09 1 1 0,00<br />
10 17 17 0,02<br />
11 4 313 12 16 345 0,45<br />
12 28 28 0,04<br />
13 1 1 0,00<br />
21 88 88 0,11<br />
22 1 1 0,00<br />
23 1 1 0,00<br />
24 4 4 0,01<br />
46 1 1 0,00<br />
66 29 67 7 4 6 40 153 0,20<br />
67 36 36 0,05<br />
81 1 1 0,00<br />
90 36 11 60 17 11 22 29 75 43 28 40 19 124 515 0,67<br />
97 1 1 2 70 1 2 77 1 19 2 176 0,23<br />
98 84 7 89 596 120 16 1 71 138 47 236 15 16 1436 1,86<br />
99 122 7 71 85 33 42 58 69 75 143 138 136 211 1190 1,54<br />
S 6329 580 7874 10840 4000 1923 1943 2485 8022 3745 2933 13809 12861 77344 100,00<br />
In den folgenden statistischen Auswertungen werden nur die Rassen 01 und 10 berücksichtigt.<br />
2. Verknüpfung der Testbetriebe über die Väter<br />
Tabelle 77: Anzahl eingesetzter Bullen und Nachkommenzahlen <strong>im</strong> Gesamtmaterial (incl. Abgänge)<br />
Töchter/Bulle Anzahl Bullen<br />
Anzahl Töchter<br />
n % n %<br />
1000 - 1999 4 0,14 5525 7,32<br />
500 - 999 16 0,57 9886 13,10<br />
300 - 499 12 0,43 4665 6,18<br />
200 - 299 22 0,79 5215 6,91<br />
100 - 199 77 2,75 10294 13,65<br />
80 - 99 47 1,68 4116 5,46<br />
60 - 79 60 2,15 4120 5,46<br />
40 - 59 173 6,19 8214 10,89<br />
20 - 39 429 15,35 12060 15,99<br />
10 - 19 470 16,82 6733 8,93<br />
5 - 9 394 14,10 2629 3,48<br />
2 - 4 493 17,64 1384 1,83<br />
1 598 21,40 598 0,79<br />
S 2795 100,00 75439 100,00<br />
+ Tiere mit unbekanntem Vater<br />
1741<br />
S 77180<br />
124
Tabelle 78: Verknüpfung der Betriebe über die Väter (Gesamtmaterial)<br />
Bullen mit Töchtern Anzahl Bullen<br />
Anzahl Töchter ø Anzahl Töchter<br />
in … Betrieben n % n % pro Betrieb<br />
Anzahl Betriebe<br />
13 4 0,14 5476 7,26 105,31<br />
12 11 0,39 5736 7,60 43,45<br />
11 10 0,36 4102 5,44 37,29<br />
10 17 0,61 4400 5,83 25,88<br />
9 16 0,57 2597 3,44 18,03<br />
8 30 1,07 4685 6,21 19,52<br />
7 62 2,22 5356 7,10 12,34<br />
6 105 3,76 5785 7,67 9,18<br />
5 187 6,69 7003 9,28 7,49<br />
4 232 8,30 7079 9,38 7,63<br />
3 330 11,81 6698 8,88 6,76<br />
2 508 18,18 7196 9,54 7,08<br />
1 1283 45,90 9326 12,36 7,27<br />
S 2795 100,00 75439 100,00<br />
3. Analyse des Testeinsatzes<br />
Die folgenden Tabellen (Tabelle 80 – 85) charakterisieren den Testeinsatz in den Testherden<br />
der Jahre 2000 – 2002. Bei den Auswertungen wurden alle Testbesamungen berücksichtigt,<br />
die innerhalb eines Jahres nach Beginn des Testeinsatzes durchgeführt wurden. Von den<br />
Testbullen des Jahrganges 2000 (insgesamt 144 Testbullen) wurden 128 (88,9 %) in den<br />
Testherden eingesetzt. Allerdings ist die Verknüpfung über die Betriebe, aufgrund der<br />
Vielzahl angepaarter Testbullen sehr gering. Lediglich 40,6 % (52) der Testbullen wurden in<br />
mehr als 3 verschiedenen Testherden eingesetzt. Pro Betrieb wurden bis zu 90 Portionen<br />
einzelner Testbullen ausgegeben (Tabelle 82).<br />
Von den verfügbaren Testbullen des Jahrganges 2001 (insgesamt 127 Testbullen) wurden 115<br />
(90,6 %) in den Testherden angepaart. 38,3 % (44) der Testbullen des Jahrganges kamen in<br />
mehr als 3 Betrieben zum Einsatz. Die Erstbesamungen mit Testbullen sanken <strong>im</strong> Vergleich<br />
zu 2000 von 4636 (50,38% aller TB-Besamungen) auf 3869 (48,81%). Die Zahl an<br />
Färsenanpaarungen mit Testbullen variiert deutlich über die Betriebe. Während <strong>im</strong> Jahr 2000<br />
noch 18,94 (1743) Färsenanpaarungen durchgeführt wurden, sank die Zahl 2001 auf 15,78%<br />
(1251) be<strong>im</strong> Testbullenjahrgang 2001.<br />
154 (91,67%) Testbullen des Jahrganges 2002 (insgesamt 168 Testbullen) kamen in den<br />
Testherden zum Einsatz. Davon wurden 44,16% (68) in mehr als 3 Betrieben eingesetzt. Die<br />
Zahl max<strong>im</strong>al ausgegebener Spermaportionen pro Betrieb reduzierte sich deutlich. Allerdings<br />
gingen auch die Färsenbesamungen mit Testbullen weiter zurück.<br />
Da die Verknüpfung über die Betriebe bereits bei der Analyse der eingesetzten Portionen der<br />
Testbullen ungenügend ist, sollte der Testbulleneinsatz in Zukunft als gelenkter Bulleneinsatz<br />
organisiert werden, um ausreichend große Töchtergruppen pro Vatertier zu erzeugen. Eine<br />
ergänzende Zuchtwertschätzung auf Funktionalität für Testbullen setzt eine gute genetische<br />
Verknüpfung über die Betriebe und größere Töchtergruppen voraus. Zukünftig sollten in den<br />
Testherden weniger Bullen, über alle Betriebe verteilt, angepaart und geprüft werden. Bei<br />
jeder Körung könnten 3 – 5 Bullen ausgewählt werden, die neben dem breiten Testeinsatz in<br />
mindestens 8 Testherden zum Einsatz kommen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang<br />
die Prüfung der besten und der schlechteren Prüfbullen der Futteraufnahmeprüfung in den<br />
Testherden, um die Korrelationen zwischen der Futteraufnahme des Bullen und der<br />
Stoffwechselstabilität und Nutzungsdauer der Töchter zu prüfen.<br />
125
Tabelle 79: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB -Jahrgang 2000 (insges. 144 TB)<br />
Testeinsatz in<br />
Anzahl TB<br />
eingesetzte Portionen<br />
… Betrieben n % n %<br />
1 16 12,50 601 6,53<br />
2 28 21,88 1377 14,96<br />
3 32 25,00 1815 19,72<br />
4 27 21,09 2324 25,26<br />
5 13 10,16 1271 13,81<br />
6 7 5,47 949 10,31<br />
7 2 1,56 226 2,46<br />
8 1 0,78 150 1,63<br />
9 1 0,78 247 2,68<br />
11 1 0,78 242 2,63<br />
12 0 0,00 0 0,00<br />
13 0 0,00 0 0,00<br />
? 128 100,00 9202 100,00<br />
Tabelle 80: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB -Jahrgang 2001 (insges. 127 TB)<br />
Testeinsatz in Anzahl TB<br />
eingesetzte Portionen<br />
… Betrieben n % n %<br />
1 20 17,39 472 5,95<br />
2 29 25,22 1176 14,84<br />
3 22 19,13 1333 16,82<br />
4 21 18,26 1796 22,66<br />
5 12 10,43 1258 15,87<br />
6 5 4,35 773 9,75<br />
7 2 1,74 286 3,61<br />
8 3 2,61 634 8,00<br />
9 1 0,87 199 2,51<br />
11 0 0,00 0 0,00<br />
12 0 0,00 0 0,00<br />
13 0 0,00 0 0,00<br />
? 115 100,00 7927 100,00<br />
Tabelle 81: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB -Jahrgang 2002 (insges. 168 TB)<br />
Testeinsatz in<br />
Anzahl TB<br />
eingesetzte Portionen<br />
… Betrieben n % n %<br />
1 22 14,29 522 5,18<br />
2 36 23,38 1437 14,26<br />
3 28 18,18 1614 16,01<br />
4 28 18,18 1932 19,17<br />
5 23 14,94 1985 19,69<br />
6 8 5,19 1108 10,99<br />
7 3 1,95 474 4,70<br />
8 5 3,25 752 7,46<br />
9 1 0,65 255 2,53<br />
11 0 0,00 0 0,00<br />
12 0 0,00 0 0,00<br />
13 0 0,00 0 0,00<br />
? 154 100,00 10079 100,00<br />
126
Tabelle 82: Analyse des Testeinsatzes 2000<br />
Betrieb Anzahl Anzahl eingesetzte Portionen Besamungsnummer Laktationsnummer<br />
Test- einges. TB pro Testbulle 1 2 3 4 5 >5 0 1 2 > 2<br />
besamungen n µ ± s (min - max) n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />
1 634 18 35,22 ± 9,61 (11-49) 347 54,73 139 21,92 77 12,15 31 4,89 20 3,15 20 3,15 0 0,00 512 80,76 73 11,51 49 7,73<br />
2 88 23 3,83 ± 3,58 (1-17) 40 45,45 14 15,91 9 10,23 8 9,09 8 9,09 9 10,23 13 14,77 13 14,77 20 22,73 42 47,73<br />
3 695 37 18,78 ± 10,03 (9-60) 533 76,69 66 9,50 34 4,89 24 3,45 13 1,87 25 3,60 18 2,59 386 55,54 184 26,47 107 15,40<br />
4 854 17 50,24 ± 9,86 (37-73) 308 36,07 211 24,71 148 17,33 85 9,95 62 7,26 40 4,68 0 0,00 643 75,29 92 10,77 119 13,93<br />
5 422 10 42,20 ± 16,11 (11-70) 197 46,68 102 24,17 54 12,80 35 8,29 16 3,79 18 4,27 0 0,00 414 98,10 5 1,18 3 0,71<br />
6 67 14 4,79 ± 6,54 (1-25) 38 56,72 18 26,87 3 4,48 2 2,99 3 4,48 3 4,48 3 4,48 48 71,64 10 14,93 6 8,96<br />
7 246 19 12,95 ± 6,18 (6-34) 72 29,27 38 15,45 32 13,01 29 11,79 27 10,98 48 19,51 46 18,70 83 33,74 47 19,11 70 28,46<br />
8 331 41 8,07 ± 4,20 (2-16) 211 63,75 39 11,78 24 7,25 17 5,14 16 4,83 24 7,25 5 1,51 214 64,65 52 15,71 60 18,13<br />
9 313 42 7,45 ± 6,00 (1-30) 156 49,84 77 24,60 42 13,42 14 4,47 11 3,51 13 4,15 48 15,34 103 32,91 56 17,89 106 33,87<br />
10 320 51 6,27 ± 8,86 (1-53) 172 53,75 75 23,44 38 11,88 21 6,56 8 2,50 6 1,88 92 28,75 162 50,63 58 18,13 8 2,50<br />
11 315 49 6,43 ± 4,14 (1-20) 166 52,70 78 24,76 43 13,65 18 5,71 6 1,90 4 1,27 129 40,95 89 28,25 49 15,56 48 15,24<br />
12 3026 58 52,17 ± 7,13 (38-86) 1498 49,50 748 24,72 377 12,46 202 6,68 93 3,07 108 3,57 538 17,78 1647 54,43 728 24,06 113 3,73<br />
13 1891 46 41,11 ± 13,27 (12-92) 898 47,49 479 25,33 241 12,74 138 7,30 71 3,75 64 3,38 851 45,00 871 46,06 104 5,50 65 3,44<br />
? 9202 425 4636 50,38 2084 22,65 1122 12,19 624 6,78 354 3,85 382 4,15 1743 18,94 5185 56,35 1478 16,06 796 8,65<br />
127
Tabelle 83: Analyse des Testeinsatzes 2001<br />
Betrieb Anzahl Anzahl eingesetzte Portionen Besamungsnummer Laktationsnummer<br />
Testbesamungen einges. TB pro Testbulle 1 2 3 4 5 >5 0 1 2 > 2<br />
n n µ ± s (min - max) n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />
1 718 18 39,89 ± 14,74 (3-80) 371 51,67 170 23,68 89 12,40 39 5,43 23 3,20 26 3,62 2 0,28 656 91,36 57 7,94 3 0,42<br />
2 56 17 3,29 ± 2,34 (1-7) 17 30,36 18 32,14 8 14,29 5 8,93 3 5,36 5 8,93 7 12,50 22 39,29 4 7,14 23 41,07<br />
3 645 25 25,80 ± 9,58 (10-60) 379 58,76 146 22,64 88 13,64 21 3,26 5 0,78 6 0,93 109 16,90 310 48,06 147 22,79 79 12,25<br />
4 621 14 44,36 ± 7,14 (38-62) 237 38,16 153 24,64 94 15,14 72 11,59 46 7,41 19 3,06 0 0,00 494 79,55 58 9,34 69 11,11<br />
5 313 9 34,78 ± 8,86 (15-46) 178 56,87 80 25,56 31 9,90 13 4,15 5 1,60 6 1,92 0 0,00 313 100,00 0 0,00 0 0,00<br />
6 81 10 8,10 ± 3,14 (2-12) 41 50,62 21 25,93 9 11,11 6 7,41 2 2,47 2 2,47 2 2,47 54 66,67 13 16,05 12 14,81<br />
7 358 16 22,38 ± 16,58 (9-66) 76 21,23 69 19,27 53 14,80 39 10,89 37 10,34 84 23,46 201 56,15 80 22,35 53 14,80 24 6,70<br />
8 740 43 17,21 ± 11,81 (2-75) 338 45,68 99 13,38 84 11,35 58 7,84 52 7,03 109 14,73 48 6,49 370 50,00 162 21,89 160 21,62<br />
9 538 40 13,45 ± 8,22 (2-41) 310 57,62 118 21,93 51 9,48 25 4,65 14 2,60 20 3,72 88 16,36 206 38,29 118 21,93 126 23,42<br />
10 278 55 5,05 ± 5,89 (1-40) 123 44,24 74 26,62 36 12,95 22 7,91 7 2,52 16 5,76 29 10,43 157 56,47 80 28,78 12 4,32<br />
11 326 52 6,27 ± 4,00 (1-21) 184 56,44 71 21,78 41 12,58 20 6,13 6 1,84 4 1,23 100 30,67 169 51,84 33 10,12 24 7,36<br />
12 2171 40 54,28 ± 13,28 (45-116) 1111 51,17 543 25,01 271 12,48 137 6,31 64 2,95 45 2,07 275 12,67 1652 76,09 235 10,82 9 0,41<br />
13 1082 26 41,62 ± 19,29 (28-125) 504 46,58 245 22,64 133 12,29 98 9,06 53 4,90 49 4,53 390 36,04 629 58,13 42 3,88 21 1,94<br />
? 7927 365 3869 48,81 1807 22,80 988 12,46 555 7,00 317 4,00 391 4,93 1251 15,78 5112 64,49 1002 12,64 562 7,09<br />
128
Tabelle 84: Analyse des Testeinsatzes 2002<br />
Betrieb Anzahl Anzahl eingesetzte Portionen Besamungsnummer Laktationsnummer<br />
Testbesamungen einges. TB pro Testbulle 1 2 3 4 5 >5 0 1 2 > 2<br />
n n µ ± s (min - max) n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />
1 1062 29 25,59 ± 4,85 (11-33) 510 48,02 257 24,20 135 12,71 79 7,44 38 3,58 43 4,05 2 0,19 969 91,24 57 5,37 34 3,20<br />
2 106 25 2,12 ± 1,96 (1-9) 31 29,25 20 18,87 17 16,04 12 11,32 10 9,43 16 15,09 8 7,55 19 17,92 26 24,53 53 50,00<br />
3 1353 47 23,98 ± 4,82 (5-40) 630 46,56 333 24,61 187 13,82 100 7,39 50 3,70 53 3,92 230 17,00 551 40,72 298 22,03 274 20,25<br />
4 963 27 28,44 ± 7,69 (3-37) 319 33,13 206 21,39 172 17,86 136 14,12 91 9,45 39 4,05 18 1,87 684 71,03 102 10,59 159 16,51<br />
5 343 10 28,50 ± 2,46 (24-32) 143 41,69 85 24,78 40 11,66 29 8,45 22 6,41 24 7,00 0 0,00 330 96,21 7 2,04 6 1,75<br />
6 121 15 6,53 ± 2,53 (1-9) 58 47,93 28 23,14 18 14,88 9 7,44 4 3,31 4 3,31 1 0,83 84 69,42 24 19,83 12 9,92<br />
7 290 24 8,71 ± 1,83 (5-15) 68 23,45 53 18,28 49 16,90 45 15,52 27 9,31 48 16,55 99 34,14 122 42,07 42 14,48 27 9,31<br />
8 1277 69 17,04 ± 7,89 (3-42) 345 27,02 249 19,50 181 14,17 136 10,65 107 8,38 259 20,28 97 7,60 459 35,94 405 31,71 316 24,75<br />
9 725 63 8,71 ± 5,19 (1-42) 396 54,62 182 25,10 60 8,28 31 4,28 19 2,62 37 5,10 57 7,86 396 54,62 162 22,34 110 15,17<br />
10 342 68 3,82 ± 2,12 (1-11) 159 46,49 74 21,64 54 15,79 32 9,36 9 2,63 14 4,09 11 3,22 246 71,93 71 20,76 14 4,09<br />
11 403 70 4,56 ± 2,34 (1-11) 208 51,61 93 23,08 45 11,17 27 6,70 14 3,47 16 3,97 99 24,57 203 50,37 73 18,11 28 6,95<br />
12 1513 30 35,87 ± 4,32 (25-46) 719 47,52 395 26,11 200 13,22 108 7,14 47 3,11 44 2,91 0 0,00 1504 99,41 9 0,59 0 0,00<br />
13 1581 46 31,57 ± 5,97 (17-39) 586 37,07 409 25,87 230 14,55 136 8,60 86 5,44 134 8,48 453 28,65 979 61,92 96 6,07 53 3,35<br />
S 10079 523 4172 41,39 2384 23,65 1388 13,77 880 8,73 524 5,20 731 7,25 1075 10,67 6546 64,95 1372 13,61 1086 10,77<br />
129
4.2. Aufbereitung der TESSA-Daten<br />
In der TESSA-Station in Stockhausen werden neben den bereits beschriebenen Daten<br />
zusätzlich die Exterieur- und die Melkbarkeitsdaten der TESSA-Tiere erfasst.<br />
Die Melkdauer wird mit Hilfe des Herdenmanagementprogrammes bzw. des Westphalia-<br />
DP5-Programmes dre<strong>im</strong>al zwischen dem 60. und dem 100. Melktag aus dem Morgengemelk<br />
ermittelt. Mit Hilfe der dokumentierten Milchmenge wird das durchschnittliche<br />
Minutengemelk berechnet. Der Durchschnitt dieser 3 ermittelten Werte ergibt dann<br />
das Melkbarkeitsergebnis des Einzeltieres (ADMD-Automatisches Durchschnittliches<br />
Minutengemelk).<br />
Melkbarkeit, ADMG (kg/min)<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
1999/2000 2001 2002 2003<br />
Prüfjahr<br />
Abbildung 62: Entwicklung der Melkbarkeit nach Prüfjahren<br />
Neben der Melkbarkeit wird das Exterieur aller TESSA-Tiere während der Prüfzeit durch den<br />
Zuchtleiter des Sächsischen Rinderzuchtverbandes beurteilt.<br />
130
Bewertung<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
1999/2000 2001 2002 2003<br />
Prüfjahr<br />
Abbildung 63: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Körper1999 – 2003<br />
Bewertung<br />
88,00<br />
86,00<br />
84,00<br />
82,00<br />
80,00<br />
78,00<br />
1999/2000 2001 2002 2003<br />
Prüfjahr<br />
Abbildung 64: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Milchtyp1999 – 2003<br />
131
Bewertung<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
1999/2000 2001 2002 2003<br />
Prüfjahr<br />
Abbildung 65: Entwi cklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Fundament 1999 – 2003<br />
Bewertung<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
76<br />
1999/2000 2001 2002 2003<br />
Prüfjahr<br />
Abbildung 66: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Euter 1999 – 2003<br />
132
Bewertung<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
1999/2000 2001 2002 2003<br />
Prüfjahr<br />
Abbildung 67: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Gesamtnote 1999 – 2003<br />
Punktzahl<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
76<br />
Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />
Bewertungsmerkmal<br />
Abbildung 68: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 99/2000<br />
133
Punktzahl<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
76<br />
Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />
Bewertungsmerkmal<br />
Abbildung 69: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2001<br />
Punktzahl<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
76<br />
Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />
Bewertungsmerkmal<br />
Abbildung 70: Einstiufungsergebnisse des Prüfjahres 2002<br />
134
Punktzahl<br />
88<br />
86<br />
84<br />
82<br />
80<br />
78<br />
76<br />
Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />
Bewertungsmerkmal<br />
Abbildung 71: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2003<br />
135
4.3. Schätzung genetischer Parameter<br />
4.3.1. Merkmalsdefinition<br />
Für die ersten Parameterschätzungen wurden die Krankheiten bzw. Krankheitskomplexe<br />
genutzt, die mindestens 5% der Erkrankungen oder 5% der Tiere in der entsprechenden<br />
Kategorie umfassen. Das sind:<br />
Euter<br />
Klinische Mastitis 1. Laktation<br />
Klinische Mastitis alle Laktationen<br />
Subklinische Mastitis 1.Laktation<br />
Subklinische Mastitis alle Laktationen<br />
Gelenke<br />
Gelenkentzündung<br />
Lahmheit<br />
Phlegmone<br />
Klauen<br />
Panaritium<br />
Sohlengeschwür<br />
Ballenfäule<br />
Mortellaro<br />
Seitenwandgeschwür<br />
Sonstiges<br />
Kälberdurchfall<br />
Pneumonie<br />
Nabelentzündung<br />
Fruchtbarkeit<br />
Geburtsstörung 1.Laktation<br />
Geburtsstörung alle Laktationen<br />
Abort<br />
Zyklusstörung 1.Laktation<br />
Zyklusstörung alle Laktationen<br />
Endometritis 1.Laktation<br />
Endometritis alle Laktationen<br />
Zysten 1.Laktation<br />
Zysten alle Laktationen<br />
Nachgeburtsverhalten<br />
Puerperalstörung<br />
Stoffwechsel<br />
Ketose<br />
Gebärparese<br />
Stoffwechselstörung<br />
Die Heritabilität wurde für das Merkmal "Anzahl kranker Tage" berechnet. Zusätzlich zu den<br />
kranken Tieren wurden die nicht behandelten Tiere in der Berechnung berücksichtigt. Das<br />
Merkmal ist definiert als die Summe aller kranken Tage einer Krankheit in der Laktation.<br />
Erkrankungen, die nach 365 Melktagen oder 1000 Lebenstagen auftraten, wurden nicht<br />
berücksichtigt. Grundlage dieser Festlegung ist die Tatsache, daß mehr als 95 % aller<br />
Erkrankungen innerhalb von 365 Laktations- bzw. 1000 Lebenstagen auftreten<br />
136
4.3.2. Ergebnisse/Veröffentlichungen<br />
Vortrag zum Internationalen Rindertagund Publikation <strong>im</strong> Tagungsband der<br />
DGfZ-Schriftenreihe<br />
Funktionale Merkmale – Bedeutung, mögliche Erfassung und<br />
Ergebnisse aus <strong>Sachsen</strong><br />
Von Klunker, M., Kati Fiedler, U. Müller, R. Fischer und U. Bergfeld<br />
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Fachbereich Tierzucht, Fischerei und Grünland<br />
Einleitung<br />
Die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion wird durch Produktionsmerkmale und funktionale<br />
Merkmale best<strong>im</strong>mt. Der Begriff „funktionale Merkmale“ umfasst nach GROEN et al. (1997)<br />
alle Merkmale, die zur Kostenmin<strong>im</strong>ierung in der Tierproduktion beitragen oder die sich<br />
positiv auf die Vermarktungsmöglichkeiten tierischer Produkte auswirken. Darunter zählen<br />
die Zuchtleistung (Besamungserfolg, Kalbeverhalten, Kälberverluste), Merkmale der<br />
Gesundheit und Vitalität, insbesondere die Anfälligkeit gegenüber Mastitis,<br />
Stoffwechselstörungen und Fundamentsproblemen, die Melkbarkeit und die Nutzungsdauer.<br />
Auch das Auftreten von Erbfehlern, Missbildungen und das Futteraufnahmevermögen werden<br />
den funktionalen Merkmalen zugeordnet. Nach DISTL (2001) sollten zudem verstärkt<br />
Tierschutzaspekte und Ansätze zur Verbesserung der Qualität und Verbraucherakzeptanz<br />
tierischer Produkte in der Tierzucht Berücksichtigung finden. Die Einbeziehung dieser<br />
Merkmale in Zuchtprogramme ist aber nur bei Etablierung entsprechender Datenerfassungen,<br />
d.h. Leistungsprüfungen möglich. Die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft untersucht<br />
deshalb in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Rinderzuchtverband e.G. und dem<br />
Sächsischen Landeskontrollverband e.V. anhand von Beispielbetrieben die Möglichkeiten von<br />
zusätzlichen Datenerfassungen <strong>im</strong> funktionalen Bereich. Damit sollen letztendlich<br />
Schlussfolgerungen für die Einführung eines Testherdensystems für <strong>Sachsen</strong> abgeleitet<br />
werden, bei dem die Prüfung insbesondere der funktionalen Merkmale <strong>im</strong> Mittelpunkt steht.<br />
Im vorliegenden Beitrag werden Einzelheiten des Projektes und erste Ergebnisse vorgestellt.<br />
Problem- und Zielstellung<br />
Am Beispiel der Milchmengenselektion weisen MÜLLER et al. (1999) nach, dass die alleinige<br />
Leistungsselektion nicht zur Verbesserung der Stoffwechsellage und der Fruchtbarkeit<br />
beiträgt. Das kann zu einer Häufung von Tieren mit gestörter biologischer Balance führen. In<br />
der Praxis äußert sich das z.B. durch die Konkurrenz der Funktionsbereiche „Laktation“ und<br />
„Fruchtbarkeit“ in einem Anstieg der Zwischenkalbezeit um ca. eine Woche bei einer<br />
durchschnittlichen Leistungssteigerung um 1.000 kg Milch (VIT, 2001). Zu beobachten sind<br />
weiterhin ein steigender Besamungsaufwand und erhöhte Abgangsraten aufgrund<br />
verschiedenster Krankheitskomplexe. Damit verringert sich die Nutzungsdauer. Steigende<br />
Tierarzt- und Tiereinsatzkosten belasten die Ökonomik der Milchproduktion.<br />
Die Analyse sächsischer Daten hat ergeben, dass in der hiesigen Region ähnliche Probleme<br />
bestehen.<br />
Während die Milchleistung in <strong>Sachsen</strong> in den letzten 10 Jahren stark angestiegen ist (Tabelle<br />
85), sind bei den funktionalen Merkmalen trotz verbesserter Haltungs- und<br />
Managementbedingungen, stagnierende bzw. negative Entwicklungen zu verzeichnen (LKV<br />
137
<strong>Sachsen</strong>, 2003). Beispielgebend für andere funktionale Merkmale ist in Abbildung 72 die<br />
Zunahme des Besamungsindex (BI) in den letzten Jahren dargestellt.<br />
Tabelle 85: Leistungs- und Bestandsentwicklung in <strong>Sachsen</strong> 1994 – 2003 (LKV <strong>Sachsen</strong>, 2003)<br />
Jahr A+B–Kühe Milch–kg Fett- % Fett-kg Eiweiß- % Eiweiß-kg F/Ekg<br />
1994 234.002 5.472 4,48 245 3,47 190 435<br />
1996 233.383 5.902 4,44 262 3,49 206 468<br />
1998 229.625 6.562 4,36 286 3,47 228 514<br />
2000 207.887 7.393 4,30 318 3,46 256 574<br />
2001 202.409 7.629 4,26 325 3,47 265 590<br />
2002 197.530 7.790 4,21 328 3,45 269 597<br />
2003 195.881 8.034 4,17 335 3,46 278 613<br />
BI<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Jahr<br />
Abbildung 72: Entwicklung des Besamungsindex (BI) in <strong>Sachsen</strong> 1991 – 2003 (VIT, 2003)<br />
Diese Entwicklungen lassen sich teilweise durch bestehende Merkmalsantagonismen<br />
zwischen den Milchleistungs- und einigen funktionalen Merkmalen erklären. SIMIANER et al.<br />
(1991) berechnete genetische Korrelationen zwischen der Milchleistung und der<br />
Mastitisanfälligkeit von rg = 0,47. Die Beziehung zwischen Leistung und Ketoseanfälligkeit<br />
lag bei rg = 0,66. Auch zwischen den Fruchtbarkeitsmerkmalen und der Leistung bestehen<br />
ungünstige genetische Korrelationen (BERGFELD et al., 2003). HOOIJER et al. (2001)<br />
ermittelten genetische Korrelationen von rg = 0,345 zwischen der Milchleistung und dem<br />
Auftreten von Ovarzysten. Die Korrelationen von Fett- und Eiweißleistung zum Auftreten<br />
von Zysten lag bei rg = 0,38 bzw. 0,44.<br />
Die Heritabilitäten für funktionale Merkmale sind <strong>im</strong> Vergleich zu den Leistungsmerkmalen<br />
sehr gering (VAN DORP et al., 1998; HANSEN et al., 2002). Eine Ursache dafür ist der<br />
natürliche Selektionsdruck, der gegen die Krankheitsanfälligkeit wirkt (SIMIANER & KÖNIG,<br />
2002). Trotz der geringen Heritabilitäten für Krankheitsanfälligkeiten zwischen h² = 0 und h²<br />
= 0,15, lohnt sich die züchterische Bearbeitung funktionaler Merkmale aufgrund der hohen<br />
phänotypischen Variation in der Population (PHILIPSSON, 1995). Grundlage dafür bildet eine<br />
exakte Dokumentation und eine hohe Anzahl geprüfter Nachkommen pro Bulle (KELTON et<br />
al. 1998). Da die Erfassung funktionaler Merkmale <strong>im</strong> Gegensatz zur fast flächendeckend<br />
durchgeführten Milchleistungsprüfung sehr zeit- und kostenintensiv ist, bietet sich die<br />
Prüfung auf Stationen (Eigenleistungsprüfstationen, Bullenmutterprüfstationen) oder in<br />
speziellen Testherden <strong>im</strong> Feld an (KALM, 1999; BERGFELD & KLUNKER, 2002).<br />
138
Material und Methode<br />
In einem Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Prüfsystems für funktionale Merkmale für<br />
die Milchrindzucht in <strong>Sachsen</strong> sollen, in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen<br />
Rinderzuchtverband e.G. und dem Sächsischen Landeskontrollverband e.V., die Grundlagen<br />
für eine stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zucht gelegt werden. Derzeit<br />
sind 13 sächsische Milchviehbetriebe mit knapp 10.000 Kühen in das Projekt involviert.<br />
Jährlich werden in diesen Betrieben etwa 4.000 Erstbesamungen mit Testbullen<br />
vorgenommen. Die Betriebsgrößen variieren von 60 bis 3000 Kühe bei Herdenleistungen von<br />
8.000 bis 11.000 kg Milch pro Kuh und Jahr.<br />
Neben den Bestands-, Milchleistungs- und Abgangsdaten, werden zusätzlich alle<br />
Erkrankungen, die Geburtsgewichte und die täglichen Milchmengen mit einem<br />
Herdenmanagementprogramm erfasst. Weiterhin werden die Prüfbullentöchter und eine<br />
entsprechende Anzahl Vergleichstiere sowohl in der ersten als auch in der zweiten Laktation<br />
linear bewertet.<br />
Im Folgenden sollen erste<br />
Parameterschätzungen zur Krankheitsprädisposition für ausgewählte Merkmalskomplexe<br />
vorgestellt werden.<br />
Die Erkrankungen werden als Einzelbehandlungen der Kategorien Euter, Fundament,<br />
Fruchtbarkeit und Stoffwechsel einheitlich <strong>im</strong> Herdenmanagementprogramm erfasst. Die<br />
Krankheitsdiagnosen wurden von den jeweiligen Tierärzten vor Ort bei Vorliegen klinischer<br />
Symptome gestellt. Abbildung 74 gibt die Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte mit<br />
zunehmendem Alter der Tiere wieder. Während Euterbehandlungen und<br />
Stoffwechselstörungen mit steigender Laktationsnummer deutlich ansteigen, treten<br />
Fruchtbarkeitsstörungen verstärkt in der ersten Laktation und bei den Altkühen ab 7.<br />
Laktation auf. In der Kategorie Fundament sind alle Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen<br />
zusammengefasst. Mit zunehmendem Alter der Tiere ist hier eine rückläufige Tendenz<br />
erkennbar.<br />
100<br />
Erkrankungshäufigkeit, %<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
Stoffwechsel<br />
Fundament<br />
Fruchtbarkeit<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7 - 15<br />
Euter<br />
Laktationsnummer<br />
Abbildung 73: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n = 111.031)<br />
Da in der Regel die Tiere nach einer Erkrankung nicht als „gesund“ gemeldet werden, wurde<br />
für jeden Krankheitskomplex eine Standardkrankheitslänge definiert, nach der die Tiere<br />
automatisch als gesund gelten: Fundamentsprobleme 30 Tage, Eutererkrankungen 14 Tage,<br />
Stoffwechselerkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen 21 Tage entspr. einem Zyklus.<br />
Wurde ein Tier in diesem Zeitraum wiederholt behandelt, zählte das nicht als erneute<br />
Erkrankung. Allerdings verlängerte sich die Krankheitsdauer um die Hälfte der<br />
Standardlänge. Erkrankungen, die nach 365 Melktagen auftraten, wurden nicht berücksichtigt.<br />
139
Grundlage dieser Festlegung ist die in Abb. 75 dargestellte Analyse, nach der mehr als 95 %<br />
aller Erkrankungen innerhalb von 365 Laktationstagen auftraten.<br />
4000<br />
Anzahl Einzelerkrankungen, n<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
0<br />
60<br />
120<br />
180<br />
240<br />
300<br />
360<br />
420<br />
480<br />
540<br />
Laktationstag<br />
Abbildung 74: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 111.031)<br />
In einer ergänzenden Untersuchung wurde das Material eingeschränkt und auf die ersten 100<br />
Tage der Laktation begrenzt. Ziel war es die Krankheitshäufigkeiten unter den großen<br />
physiologischen Belastungen am Anfang der Laktation zu untersuchen.<br />
Genetische Parameter wurden für das Merkmal "Anzahl kranker Tage" berechnet. Das<br />
Merkmal ist definiert als die Summe aller kranken Tage einer Krankheit in der Laktation.<br />
Tiere ohne Erkrankungen gehen mit null Krankheitstagen in die Berechnung ein.<br />
Das Merkmal subklinische Mastitis umfasst alle Euterbehandlungen, die aufgrund von hohen<br />
Zellzahlen (>500.000) durchgeführt wurden bzw. Tiere die aufgrund eines positiven<br />
bakteriologischen Befundes (v.a. Staphylococcus aureus, Streptococcus agalactiae,<br />
Escherischia Coli) ohne klinische Symptome auffällig wurden. Unter Geburtsstörungen<br />
wurden alle Komplikationen <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Geburt des Kalbes zusammengefasst.<br />
Dazu zählen Geburtsstörungen verursacht durch absolut zu große Kälber, tote Früchte<br />
(Fetotomie), Lage-, Stellungs- und Haltungsfehler des Kalbes (Kaiserschnitt),<br />
Mehrlingsgeburten und durch die Mutter ausgelöste Störungen der Geburt (Wehenschwäche,<br />
übermäßige Wehentätigkeit, Gebärmuttervorfall, Gebärmutterverdrehung). Das Merkmal<br />
Endometritis umfasst alle auftretenden Verlaufsformen der Gebärmutterentzündung<br />
(Endometritis catarrhalis, Endometritis mucopurulenta, Endometritis purulenta) einschließlich<br />
Pyometra. Unter Zyklusstörungen wurden sowohl hormonelle Sterilitätsbehandlungen<br />
aufgrund von azyklischen Erkrankungen (Atrophie/Dystrophie der Ovarien, persistierende<br />
Gelbkörper, unregelmäßige Zykluslängen, Ovulationsstörungen) als auch notwendige<br />
Hormonbehandlungen infolge von Stillbrünstigkeit zusammengefasst. Zysten (Follikel-<br />
Theka-Zysten, Follikel-Lutein-Zysten und Gelbkörperzysten) wurden aufgrund ihrer großen<br />
Bedeutung in der Praxis als separates Merkmal geführt.<br />
140
Tabelle 86: Übersichtsstatistik für ausgewählte Merkmale der einzelnen Krankheitskompl exe<br />
Merkmal n x±s min-max phän. Varianz<br />
Euter<br />
kl. Mastitis 1.Laktation 24.184 4,06 ± 10,30 0 - 144 87,13<br />
kl. Mastitis > 1.Laktation 40.616 5,07 ± 12,60 0 - 187 130,26<br />
subkl. Mastitis 1. Laktation 24.184 1,05 ± 4,40 0 - 67 17,43<br />
subkl. Mastitis > 1.Laktation 40.616 1,06 ± 6,04 0 - 112 30,79<br />
Fundament<br />
Phlegmone 64.800 1,05 ± 6,48 0 - 135 35,58<br />
Sohlengeschwür 64.800 4,22 ± 17,9 0 - 359 244,73<br />
Mortellaro 64.800 0,54 ± 4,96 0 - 165 21,07<br />
Panaritium 64.800 1,34 ± 7,33 0 - 203 49,23<br />
Seitenwandgeschwür 64.800 0,84 ± 7,04 0 - 242 45,84<br />
Stoffwechsel<br />
Gebärparese 64.800 0,05 ± 1,05 0 - 21 5,77<br />
Fruchtbarkeit<br />
Geburtstörung 1.Laktation 24.184 0,30 ± 2,74 0 - 60 6,73<br />
Geburtsstörung >1. Laktation 40.616 0,11 ± 1,54 0 - 42 2,34<br />
Zyklusstörung 1.Laktation 24.184 2,54 ± 10,4 0 - 204 79,37<br />
Zyklusstörung >1.Laktation 40.616 2,14 ± 8,90 0 - 187 59,78<br />
Endometritis 1. Laktation 24.184 3,73 ± 11,7 0 - 187 106,33<br />
Endometritis > 1. Laktation 40.616 2,82 ± 11,1 0 - 172 103,98<br />
Zysten 1. Laktation 24.184 0,93 ± 5,45 0 - 130 27,74<br />
Zysten > 1. Laktation 40.616 1,20 ± 6,13 0 - 114 35,16<br />
Puerperalstörung<br />
kl. Mastitis: klinische Mastitis<br />
64.800 0,40 ± 2,94<br />
subkl. Mastitis: subklinische Mastitis<br />
0 - 52 7,65<br />
In Tabelle 87 sind die einzelnen Krankheiten je Komplex mit ihren statistischen Maßzahlen<br />
aufgeführt. Für die klinische Mastitis lagen in der 1. Laktation 24.184 Tiere mit<br />
Beobachtungen vor. Im Durchschnitt der Population (gesunde und behandelte Tiere) hatte<br />
jedes Tier 4,06 Tage klinische Mastitis in der 1. Laktation bei einer Streuung um den<br />
Mittelwert von 10,3 Tagen. Der Max<strong>im</strong>alwert betrug 144 Tage - d.h. ein Tier war in der 1.<br />
Laktation insgesamt 144 Tage an klinischer Mastitis erkrankt.<br />
Die Parameterschätzungen wurden mittels REML-Methode nach den entsprechenden<br />
Mehrmerkmalstiermodellen mit dem Programmpaket VCE 5.1 (KOVAC & GROENEVELD,<br />
2003) durchgeführt. Das zugrunde liegende Modell stellt sich allgemein wie folgt dar:<br />
y = Xb + Za + Pc + e<br />
mit y = Vektor der phänotypischen Beobachtungswerte<br />
b = Vektor der fixen Effekte und Covariablen<br />
a = Vektor der zufälligen additiv genetischen Effekte<br />
c = Vektor der zufälligen permanenten Umwelteffekte<br />
e = Vektor der zufälligen Resteffekte<br />
X, Z und P = Designmatrizen zur Zuordnung der jeweiligen Effekte zu den<br />
Beobachtungen<br />
Erwartungswerte: dabei sind E(y) = Xb sowie E(a) =E(c) = E(e) = 0. Die Varianz-<br />
Covarianzmatrix der zufälligen Effekte lässt sich dann wie folgt darstellen:<br />
2<br />
⎡a⎤<br />
⎡Aσ<br />
0 0 ⎤<br />
⎢ ⎥<br />
var<br />
⎢<br />
c<br />
⎥<br />
=<br />
⎢⎣<br />
e⎥⎦<br />
⎢<br />
⎢<br />
⎢<br />
⎣<br />
0<br />
0<br />
a<br />
Iσ<br />
0<br />
2<br />
c<br />
⎥<br />
0 ⎥<br />
2<br />
Iσ<br />
⎥<br />
e ⎦<br />
141
2<br />
mit A = additiver Verwandtschaftsmatrix, I = Einheitsmatrix sowie σ<br />
a<br />
= Varianz der additiv<br />
2<br />
2<br />
genetischen Effekte, σ<br />
c<br />
= Varianz der permanenten Umwelteffekte und σ<br />
e<br />
= Varianz der<br />
zufälligen Resteffekte.<br />
Für die Merkmale, bei welchen eine Trennung zwischen erster Laktation und folgenden<br />
Laktationen notwendig ist, ergeben sich für die Designmatrizen unterschiedliche<br />
Ausprägungen:<br />
⎡ y<br />
⎢<br />
⎣y<br />
1<br />
2<br />
⎤ ⎡X1<br />
⎥ = ⎢<br />
⎦ ⎣ 0<br />
0 ⎤⎡b1<br />
⎤ ⎡Z1<br />
⎥⎢<br />
⎥ +<br />
X<br />
⎢<br />
2⎦⎣b2⎦<br />
⎣ 0<br />
0 ⎤⎡a<br />
Z<br />
⎥⎢<br />
2⎦⎣a<br />
1<br />
2<br />
⎤ ⎡0<br />
⎥ + ⎢<br />
⎦ ⎣0<br />
0 ⎤⎡c<br />
P<br />
⎥⎢<br />
2⎦⎣c<br />
1<br />
2<br />
⎤ ⎡e<br />
⎥ + ⎢<br />
⎦ ⎣e<br />
y = Vektor der Beobachtungswerte<br />
y 1 = Merkmalswert der ersten Laktation<br />
y 2 = Merkmalswert der folgenden (ab zweiter) Laktationen<br />
X 1,2 = Designmatrizen für die Zuordnung der fixen Effekte und Covariablen<br />
b 1,2 = Vektor der fixen Effekte und Covariablen<br />
Z 1, 2 = Designmatrizen<br />
a 1,2 = Vektor der additiv genetischen Effekte<br />
P 2 = Designmatrize<br />
c 1,2 = Vektor der permanenten Umwelteffekte<br />
e 1,2 = zufällige Resteffekte<br />
Für die ersten Laktationen sind jeweils andere Covariablen notwendig als für die folgenden<br />
Laktationen (Erstkalbealter bzw. Zwischenkalbezeit). Weiterhin werden die<br />
Leistungsinformationen in den folgenden Laktationen mittels Wiederholbarkeitsansatz<br />
betrachtet, wobei hier dann auch ein permanenter Umwelteffekt für dasselbe Tier einbezogen<br />
wird. Die entsprechenden komplexeren Mehrmerkmalsmodelle ergeben sich dann aus diesen<br />
Grundmodellen. Über die Zuordnung der fixen und zufälligen Effekte zu den jeweiligen<br />
Merkmalskomplexen und die Anzahl Stufen <strong>im</strong> Modell geben die folgenden Tabellen 88 und<br />
89 Auskunft.<br />
Tabelle 87: Modelle für die ausgewählten Krankheitskomplexe<br />
Merkmalskomplex HYS LN MF EKA ZKZ LT PUE ANIMAL<br />
Euter 1.Laktation F - F C - C - A<br />
Euter >1.Laktation F F F - C C R A<br />
Fundament F F - - C C R A<br />
Stoffwechsel F F - - C C R A<br />
Fruchtbarkeit 1.Lakt. F - - C - C - A<br />
Fruchtbarkeit >1.Lakt. F F - - C C R A<br />
HYS: Herde-Jahr-Saison LT: Laktationstag F: fixer Effekt<br />
LN: Laktationsnummer MF: Melkfrequenz C: Covariable<br />
EKA: Erstk albealter ZKZ: Zwischenkalbezeit R: zufälliger Effekt<br />
PUE: Permanenter Umwelteffekt<br />
Tabelle 88: Effekte und Anzahl Stufen für die Modelle<br />
Effekte HYS LN MF EKA ZKZ LT PUE ANIMAL<br />
Anzahl Stufen 871 15 3 - - - 31.698 76.782<br />
Der Merkmalskomplex Euter umfasst die Merkmale klinische und subklinische Mastitis für<br />
die erste und folgende Laktationen. Im Modell werden die fixen Einflussfaktoren (F) Herde-<br />
Jahr-Saison (HYS), die Laktationsnummer (LN) sowie die Melkfrequenz (MF)<br />
berücksichtigt. Das Erstkalbealter bzw. die Zwischenkalbezeit sind zusammen mit dem<br />
Laktationstag (LT) Covariablen (C). Dabei gibt der Laktationstag das aktuelle<br />
1<br />
2<br />
⎤<br />
⎥<br />
⎦<br />
142
Laktationsstadium an. Der zufällige permanente Umwelteffekt (PUE) berücksichtigt<br />
Variationen in der Leistung, die über mehrere Laktationen hinweg auf das Tier<br />
zurückzuführen sind.<br />
Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse der Heritabilitätsschätzungen sind in der Tabelle 90 für die einzelnen<br />
Merkmale innerhalb der Krankheitskomplexe aufgeführt.<br />
Tabelle 89: Heritabilitäten (h 2 ) und Standardfehler (s) für die Merkmale der einzelnen<br />
Krankheitskompl exe, getrennt für eine Betrachtungsdauer von 356 bzw. 100 Laktationstagen<br />
Merkmal 365 Tage 100 Tage<br />
h 2 ±s h 2 ±s<br />
Euter<br />
kl. Mastitis 1.Laktation 0,040±0,005 0,024*<br />
kl. Mastitis > 1.Laktation 0,077±0,006 0,027*<br />
subkl. Mastitis 1. Laktation 0,013±0,003 0,004*<br />
subkl. Mastitis > 1.Laktation 0,026±0,003 0,005*<br />
Fundament<br />
Phlegmone 0,053±0,003 0,009±0,002<br />
Sohlengeschwür 0,035±0,003 0,010±0,002<br />
Panaritium 0,018±0,002 0,011±0,002<br />
Seitenwandgeschwür 0,025±0,002 0,006±0,002<br />
Mortellaro 0,028±0,002 0,007±0,001<br />
Stoffwechsel<br />
Gebärparese 0,031±0,009 0,016±0,002<br />
Fruchtbarkeit<br />
Geburtstörung 1.Laktation 0,003±0,002 0,015±0,004<br />
Geburtsstörung >1. Laktation 0,013±0,005 0,029±0,006<br />
Zyklusstörung 1.Laktation 0,016±0,003 0,010±0,003<br />
Zyklusstörung >1.Laktation 0,017±0,003 0,005±0,002<br />
Endometritis 1. Laktation 0,029±0,006 0,022±0,005<br />
Endometritis > 1. Laktation 0,017±0,003 0,009±0,003<br />
Zysten 1. Laktation 0,029±0,006 0,008±0,003<br />
Zysten > 1. Laktation 0,033±0,004 0,009±0,003<br />
Puerperalstörung 0,025±0,003 0,029±0,004<br />
*die Parameterschätzung wurde nicht mit Status 1 beendet, so dass keine Standardfehler approx<strong>im</strong>iert wurden<br />
Über alle Krankheiten hinweg liegen die h 2 -Werte deutlich unter 0,1 <strong>im</strong> sehr niedrigen<br />
Bereich. Am höchsten ist die Erblichkeit für das Merkmal klinische Mastitis in den folgenden<br />
Laktationen mit 0,077 bei einem Standardfehler von 0,006. Eine Begrenzung auf die ersten<br />
100 Tage der Laktation, führt außer bei den Merkmalen Geburts- und Puerperalstörung zu<br />
deutlich geringeren Schätzwerten und erreicht insgesamt nur noch Werte bis 0,03.<br />
Es wurde weiterhin untersucht, inwieweit Krankheiten in der 1. Laktation und in den<br />
folgenden Laktationen als unterschiedliche Merkmale aufzufassen sind. Tabelle 6 stellt die<br />
genetischen Zusammenhänge dar. So beträgt die genetische Korrelation zwischen der<br />
klinischen Mastitis der 1. Laktation und den darauf folgenden Laktationen 0,985 bei einem<br />
Standardfehler von 0,040. Geringer fallen diese Werte bei den Zyklusstörungen und bei den<br />
Zysten (r g = 0.7 bzw. 0.6) aus.<br />
143
Tabelle 90: Genetische Korrelationen zwischen der 1. Laktation und den darauf folgenden Laktati onen<br />
bei ausgewählten Merkmalen für den Berechnungszeitraum von 365 Tagen<br />
Merkmal r g ±s<br />
klinische Mastitis 0,985±0,040<br />
subklinische Mastitis 0,810±0,076<br />
Geburtsstörungen 1,000±0,001<br />
Zyklusstörungen 0,706±0,100<br />
Zysten 0,559±0,108<br />
Endometritis 0,912±0,106<br />
In der Tabelle 91 sind die Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung für ein<br />
Viermerkmalstiermodell für den gesamten Komplex der Eutererkrankungen dargestellt. Die<br />
Heritabilitäten fallen ähnlich gering aus wie in den entsprechenden Zwe<strong>im</strong>erkmalsmodellen,<br />
wobei die Erblichkeiten für die wiederholten Leistungen ab der zweiten Laktation etwas<br />
höher sind als die in der ersten. Auch die genetischen Korrelationen innerhalb eines Merkmals<br />
(klinische bzw. subklinische Mastitis) st<strong>im</strong>men mit den Einzelrechnungen gut überein. Die<br />
neu hinzugekommenen genetischen Korrelationen zwischen klinischer und subklinischer<br />
Mastitis erreichen einheitlich Werte von rg = 0,4 bis 0,6.<br />
Tabelle 91: Heritabilität (Diagonale) und genetische Korrelationen für den Merkmalskomplex<br />
Eutererkrankungen<br />
klM1 klM>1 sklM1 sklM>1<br />
kl. Mastitis 1.Laktation 0,040±0,004 0,998±0,005 0,553±0,092 0,429±0,055<br />
kl. Mastitis >1.Laktation 0,076±0,005 0,520±0,088 0,434±0,077<br />
subkl. Mastitis 1.Laktation 0,014±0,004 0,816±0,138<br />
subkl. Mastitis >1.Laktation 0,028±0,003<br />
klM1: Klinische Mastitis 1.Laktation<br />
sklM1: Subklinische Mastitis 1.Laktation<br />
klM>1: Klinische Mastitis > 1.Laktation<br />
sklM>1: Subklinische Mastitis >1.Laktation<br />
Diskussion und Schlussfolgerungen<br />
Insgesamt liegen die ermittelten Heritabilitäten für die Erkrankungen aus den Komplexen<br />
Euter, Fundament, Stoffwechsel und Fruchtbarkeit bei Werten deutlich unter 0,1. Ursachen<br />
für diese geringen Werte können neben der tatsächlichen genetischen Determiniertheit und<br />
der Eindeutigkeit der Merkmalsdefinition auch Unterschiede in der Qualität der<br />
Merkmalserfassung sein. Da es sich <strong>im</strong> vorliegenden Material vorwiegend um Tierärztliche<br />
Diagnosen handelt sollten Unterschiede in der Definition der Erkrankungen eine<br />
untergeordnete Rolle spielen. Erhöhungen der Qualität der Merkmalserfassung sind aber <strong>im</strong><br />
Zuge einer einheitlicheren Regelung zur Datenerfassung in den Testbetrieben, auch was<br />
Wiederholungsdiagnosen anbelangt, zu erwarten.<br />
Die ermittelten Heritabilitäten für das Merkmal Mastitis liegen <strong>im</strong> Bereich der angegebenen<br />
Literaturwerte. SIMIANER et al. (1991) und URIBE et al. (1995) ermittelten mit<br />
Schwellenwertmodellen Heritabilitätsschätzwerte zwischen 0,07 und 0,12. HANSEN et al.<br />
(2002) ermittelten Erblichkeiten für klinische Mastitis in der ersten Laktation von h² = 0,035<br />
anhand von 470.000 Beobachtungen mit der AI-REML–Methode. Auch HERINGSTAD et al.<br />
(1997) berechneten an einem Datenmaterial mit 70.861 Tieren Heritabilitäten zwischen 0,09<br />
und 0,05 für klinische Mastitis mit linearen und Schwellenwertmodellen für unterschiedliche<br />
Zeiträume nach dem Abkalben. Die höchsten Erblichkeiten wurden für den Zeitraum 10 Tage<br />
vor dem Abkalben bis zum 90. Laktationstag mit einem Schwellenwertmodell ermittelt. Am<br />
vorliegenden Material konnte eine Erhöhung durch eine Begrenzung des Zeitraumes auf 100<br />
Laktationstage nicht erreicht werden, allerdings konvertierte das unterstellte Modell auch<br />
nicht zufrieden stellend (Staus 3 in VCE), so dass hier eine weitere Modelüberprüfung<br />
notwendig erscheint.<br />
144
NIELSEN et al. (1997) berechneten Erblichkeiten von 0,05 – 0,06 für Eutererkrankungen an<br />
Dänischen Holstein Frisian, mit Korrelationen von 0,95 bis 0,98 zwischen den ersten 3<br />
Laktationen. Die genetischen Korrelationen erreichen an unserem Material mit r g = 0,98<br />
ebenfalls sehr hohe Werte zwischen den ersten und den folgenden Laktationen.<br />
Die Erblichkeiten für subklinische Mastitis liegen deutlich unter den Werten für klinische<br />
Mastitis. Das ist teilweise auf die problematische Datenerfassung zurückzuführen. Da das<br />
Merkmal subklinische Mastitis sowohl Behandlungen aufgrund hoher Zellzahlen als auch<br />
Behandlungen infolge positiver bakteriologischer Befunde einschließt, fließen hier große<br />
herdenspezifische Effekte in der Behandlungsintensität ein. Nach BERGMANN (1985) sind<br />
Heritabilitätsschätzungen für bakteriologische Befunde auch aus dem Grund problematisch,<br />
da nur etwa 30% aller eingesandten Proben bakteriologisch abgeklärt werden können. DE<br />
HAAS et al. (2002) weisen dagegen in ihren Untersuchungen Heritabilitäten von 0,02 bis 0,10<br />
für die Erkrankungsprädisposition für unterschiedliche Mastitiserreger bei guten<br />
Untersuchungsergebnissen aus.<br />
Der Komplex der Eutererkrankungen wurde aufgrund seiner Bedeutung weiter auf genetische<br />
Beziehungen untersucht. Hier zeigt sich, dass neben den hohen genetischen Korrelationen<br />
innerhalb der Merkmale klinische bzw. subklinische Mastitis, die Beziehungen zwischen<br />
diesen Merkmalen <strong>im</strong> mittleren Bereich liegen. Insgesamt sind diese bei den auftretenden sehr<br />
geringen Heritabilitäten nicht von so großer Bedeutung. Erwartungsgemäß sind die<br />
Erblichkeiten für die Merkmale welche einem Wiederholbarkeitsansatz entsprechen etwas<br />
höher, da hier mehr Informationen für die Schätzung bereitstehen und diese somit eine höhere<br />
Genauigkeit aufweisen. Für die Ermittlung der genetischen Parameter wie auch für eine<br />
Zuchtwertschätzung sollten innerhalb eines Merkmals Zwe<strong>im</strong>erkmalsmodelle genutzt<br />
werden, da diese eine bessere Berücksichtigung der unterschiedlichen Covariablen auf diese<br />
Merkmale gestatten. Der Einfluss der Zwischenkalbezeit auf die Zielmerkmale erwies sich<br />
<strong>im</strong>mer, das Erstkalbealter nur manchmal als signifikant.<br />
Für das Auftreten von Klauenerkrankungen werden sehr niedrige Erblichkeiten zwischen 0,01<br />
und 0,05 geschätzt. BAUMGARTNER (1988) und JUNGE (1983) ermittelten Heritabilitätsschätzwerte<br />
zwischen h² = 0,1 und h² = 0,3 für verschiedene Klauenerkrankungen. Allerdings<br />
basieren diese Ergebnisse auf gezielten Reihenuntersuchungen an Rinderklauen, während <strong>im</strong><br />
untersuchten Datenmaterial ausschließlich akut lahme Tiere entsprechend dem subjektiven<br />
Empfinden des Tierhalters bzw. entsprechend den herdenspezifischen Problemen behandelt<br />
wurden. Im Zuge der weiteren Standardisierung der Krankheitserfassung in den Betrieben und<br />
der Vereinheitlichung von Klauenpflegemaßnahmen sind auch hier Verbesserungen in der<br />
Datenqualität zu erwarten. Problematisch in diesem Zusammenhang ist allerdings die<br />
Tatsache, dass Klauenerkrankungen in vielen Betrieben weniger vom Tierarzt, sondern<br />
vielmehr durch ausgebildetes Betriebspersonal und/oder Klauenpfleger behandelt werden.<br />
Auch BOETTCHER et al. (1998) berechneten für das Merkmal Lahmheit (beurteilt anhand einer<br />
Skala von 0-4) Heritabilitäten zwischen 0,10 und 0,22 an einem Datenmaterial von 1.342<br />
Tieren, während HUANG & SHANKS (1995) vergleichbare Heritabilitäten von 0,03 bis 0,08 für<br />
verschiedene Klauenerkrankungen schätzten. Deutlich höhere Heritabilitäten von 0,1 bis 0,5<br />
wurden in verschiedenen Untersuchungen für Klauenmaße wie Dorsalwandwinkel,<br />
Trachtenhöhe, Diagonale und Dorsalwandlänge ermittelt (HINRICHS et al., 2003; HAMANN &<br />
DISTL, 2001), was für die zusätzliche Erhebung dieser Daten in der ELP spricht (DISTL,<br />
1995).<br />
Die ermittelten Ergebnisse für Stoffwechselstörungen liegen wie auch in der Literatur<br />
beschrieben bei 0,03. Da klinische Gebärparesen und Ketosen <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />
subklinischen Verlaufsformen eine eher geringe Bedeutung in der Praxis haben, sollten für<br />
diese Erkrankungen objektive Parameter zur Früherkennung subklinischer Formen genutzt<br />
werden. Indikatoren für erste Anzeichen von Gebärparese sind vor allem die Calzium- und<br />
Phosphorgehalte <strong>im</strong> Blut, sowie Verschiebungen des Säure-Basen-Verhältnis <strong>im</strong> Harn.<br />
145
SVENSEN & HOVE (1991) ermittelten deutlich höhere Erblichkeiten von h² = 0,11 für den<br />
Calziumgehalt <strong>im</strong> Blut 18 bis 30 Stunden postpartum. Einen signifikanten Einfluss auf den<br />
Calziumgehalt <strong>im</strong> Blut und das Auftreten von hypocalzämischer Gebärparese hatten die<br />
Laktationsnummer, das Erstkalbealter und der Kalbemonat.<br />
Die Ergebnisse für Fruchtbarkeitsstörungen liegen wie erwartet sehr niedrig zwischen 0,003<br />
und 0,03. LYONS et al. (1991) und URIBE et al. (1995) berechneten ähnliche Schätzwerte für<br />
Nachgeburtsverhalten, Metritis und Ovarzysten zwischen h² = 0,02 und 0,08. NIELSEN et al.<br />
(1997) berechneten für den Komplex der Fruchtbarkeitsstörungen ebenfalls sehr geringe<br />
Heritabilitäten von 0,01 – 0,02. HOOIJER et al. (2001) ermittelten dagegen Erblichkeiten von<br />
0,087 bis 0,1 für das Merkmal Ovarzysten an Niederländischen Schwarzbunten. Am<br />
vorliegenden Material erhöhen sich die Schätzwerte für die Erblichkeiten bei den Merkmalen<br />
Geburts- und Puerperalstörungen bei Beschränkung auf die ersten 100 Laktationstage. Dies ist<br />
auch zu erwarten, da diese natürlich nur <strong>im</strong> geburtsnahen Zeitraum auftreten und somit eine<br />
längere Erfassung keinen Vorteil bringt, sondern eine Korrektur der Daten auf die<br />
einbezogenen Effekte nur verschlechtert. Für die Merkmale bei welchen eine sinnvolle<br />
Trennung zwischen Erst- und Folgelaktationen vorgenommen wird gelten sinngemäß die<br />
Aussagen aus dem Komplex Euter zur Nutzung der entsprechenden Zwe<strong>im</strong>erkmalsmodelle.<br />
Ausblick<br />
Mit den hohen Milchleistungssteigerungen in den letzten Jahren ist ein Produktionsniveau <strong>im</strong><br />
physiologischen Grenzbereich erreicht. Die Tiere stellen höchste Ansprüche an Haltung,<br />
Fütterung und Management. Trotz massiver Verbesserungen der Haltungs- und<br />
Umweltbedingungen (Stallbelüftung, TMR, Kuhkomfort) sind negative Entwicklungen bei<br />
der Nutzungsdauer, der Reproduktionsrate, den Fruchtbarkeitskennzahlen und dem<br />
Gesundheitsstatus der Tiere zu beobachten. Die Ausrichtung der Milchrindzucht muss sich<br />
zukünftig stärker an den vorgegebenen agrarpolitischen Entwicklungen orientieren.<br />
Preisverschiebungen zwischen den Produktionsfaktoren und den Erlösen erfordern verstärkt<br />
langlebige problemlose Hochleistungskühe für wachsende Bestände.<br />
Für die züchterische Nutzung von Gesundheitsmerkmalen müssen die genetischen Parameter<br />
der Population für alle Einzelmerkmale bekannt sein. Für die Krankheitsprädisposition<br />
wurden bereits Heritabilitäten für die sächsische Population vorgestellt, wobei die Modelle<br />
weiter zu opt<strong>im</strong>ieren sind. In weiteren Untersuchungen sollen die Korrelationen zwischen den<br />
Krankheitsmerkmalen und die genetischen Beziehungen zu den Milchleistungs- und<br />
Fruchtbarkeitsparametern untersucht werden. Trotz der geringen Heritabilitäten weisen<br />
zahlreiche Feldstudien große genetisch bedingte Unterschiede in der Anzahl erkrankter<br />
Töchter bei einzelnen Bullennachkommenschaften nach (JUNGE, 1983; FUNKE, 1991;<br />
JAITNER, 1991; DISTL, 2001), was für Selektionsmöglichkeiten auf Gesundheit und<br />
Nutzungsdauer spricht.<br />
Die Nutzung der Erkrankungsdaten in einem Gesamtindex ähnlich wie in Finnland (SIMIANER<br />
& KÖNIG, 2002) wäre, unter Einbeziehung der Exterieurdaten und der erfassten funktionalen<br />
Merkmale aus der Eigenleistungsprüfung (Futteraufnahmevermögen und Klauenmaße) für<br />
<strong>Sachsen</strong> denkbar. Grundlage dafür ist die weitere Standardisierung der Krankheitserfassung<br />
und die Opt<strong>im</strong>ierung der genetischen Verknüpfung über die Vatertiere in den Testherden in<br />
Form einer gelenkten Feldprüfung. Dazu müssen weitere Betriebe für eine exakte und<br />
detaillierte Datenerfassung besonders <strong>im</strong> Krankheitsbereich motiviert werden, die bereit sind<br />
den hohen Zeitaufwand und eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und<br />
Tierhalter zu realisieren.<br />
146
5. Empfehlungen zur Weiterführung und Opt<strong>im</strong>ierung des<br />
Prüfsystems<br />
Das Projekt ist als Teilprojekt zur Entwicklung eines Testherdensystems für die sächsische<br />
Milchrindzucht in Zusammenarbeit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft und<br />
dem Sächsischen Rinderzuchtverband eG initiiert worden. Schwerpunkte des Teilprojektes<br />
„Entwicklung und Erprobung eines Prüfsystems für die Milchrindzucht in <strong>Sachsen</strong>“ lagen<br />
- Im Aufbau geeigneter Datenerfassungssysteme <strong>im</strong> Betrieb<br />
- Standardisierung der Datenerfassung über die Betriebe<br />
- Opt<strong>im</strong>ierung bzw. Vereinfachung des Datentransfers zur LfL<br />
- Aufbau einer zentralen Datenbank für alle erfaßten Gesundheitsmerkmale<br />
der Testherden, der Donorenteststation, der ELP Station Meißen sowie der<br />
erfassten Exterieurdaten<br />
- Genauere Erfassung bekannter Merkmale (Tägliche Milchleistung,<br />
Kalbeverlauf)<br />
- Erfassung zusätzlicher Merkmale in den Testherden<br />
Ein umfangreiches Datenerfassungssystem für funktionale Merkmale konnte in den Betrieben<br />
etabliert werden. Probleme bereiteten anfangs die Speicherung und Übertragung der großen<br />
Datenmengen und die unterschiedlichen Diagnoseschlüssel zwischen den Betrieben und zum<br />
Teil auch innerhalb der Betriebe.<br />
Datenerfassung<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich der Ergebnisse zur Einrichtung von Datenerfassungssystemen mit denen<br />
anderer Autoren, muß berücksichtigt werden daß die Krankheitsdatenerfassung und die<br />
Erfassung der täglichen Milchmengen nicht so standardisiert erfolgt, wie bei der<br />
Milchleistungsprüfung. Die Diagnose der Erkrankung war den Tierärzten bzw. den<br />
Klauenpflegern überlassen. Allerdings wurde versucht einen „kleinsten gemeinsamen<br />
Nenner“ in der Krankheitserfassung über alle Betriebe zu realisieren. Leichtere Erkrankungen<br />
wurden je nach den betriebsspezifischen Bedingungen zwar erkannt, aber nicht unbedingt<br />
behandelt und dokumentiert. Der unterschiedliche Umfang von Zuchthygieneuntersuchungen<br />
und Prophylaxe- bzw. Impfmaßnahmen in den Betrieben spiegelt sich ebenfalls in den<br />
unterschiedlichen Befallsraten für einzelne Erkrankungen wider.<br />
Auf der Basis der über Jahre hinweg gewachsenen betrieblichen Diagnoseschlüssel wurde<br />
weiter aufgebaut, indem die einzelnen Schlüssel entsprechend dem „kleinsten gemeinsamen<br />
Nenner“ zur Krankheitserfassung ergänzt wurden. Um die Erkrankungsfrequenzen sinnvoll<br />
auswerten zu können, wurden die Daten intern in der Datenbank auf den ausführlichen<br />
veterinärmedizinischen Diagnoseschlüssel von Prof. Staufenbiel umgeschlüsselt. Die<br />
Umcodierung der Daten erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Betrieben und Tierärzten<br />
der Sächsischen Tierseuchenkasse.<br />
Weitere Standardisierungen zur Datenerfassung:<br />
Um die Datenqualität in Zukunft weiter zu verbessern sollten vierteljährlich Auswertungen zu<br />
best<strong>im</strong>mten Themenschwerpunkten für die Betriebe erstellt und 3-4 Wochen später in einer<br />
Zusammenkunft mit den Betrieben diskutiert werden. In diesem Zusammenhang sollte<br />
weiterhin besprochen werden, welche Auswertungen und Analysen zur Opt<strong>im</strong>ierung der<br />
Datenqualität routinemäßig für die Betriebe zur Verfügung gestellt werden sollten. Folgende<br />
Themenschwerpunkte wären denkbar:<br />
147
1. Schwerpunkt Eutergesundheit (Betriebsleiter, Stallchef, Tierarzt, Melker):<br />
- Betriebliche Auswertungen zur Eutergesundheit: Mastitisinzidenz, Zellzahl<br />
(Jahresverlauf, Laktationen. Laktationsstadium…), Beziehung zwischen<br />
Milchleistung und Zellzahl, BU-Befunde-Mastitisinzidenz-Zellzahl, Abgänge wegen<br />
Eutergesundheit, Abgangszeitpunkt während der Laktation, Euterbewertungen<br />
- Fachvortrag: Mastitiserreger – Bedeutung, Vorkommen, Nachweis, Therapie- und<br />
Prophylaxemaßnahmen (Sächsisische Tierseuchenkasse-Rindergesundheitsdienst)<br />
- Fachvortrag: Färsenmastitis oder Milchejektionsstörungen/Melkbarkeit<br />
- Fachvortrag: Betriebswirtschaftliche Bedeutung von Mastitiserkrankungen<br />
- Fachvortrag: Alternative Behandlungsmethoden bei klinischer und subklinischer<br />
Mastitis (Frau Dr. Diesel?)<br />
- Vorstellen erster Auswertungen und Ergebnisse zur Nutzung täglicher Milchmengen<br />
für die Zuchtwertschätzung, betriebsspezifische Laktationskurven (Dr. Fischer)<br />
2. Schwerpunkt Klauengesundheit (Betriebsleiter, Stallchef, Tierarzt, Klauenpfleger):<br />
- Betriebliche Auswertungen zur Klauengesundheit: Klauenerkrankungen,<br />
Behandlungsmethoden, Exterieurbeurteilung Fundament, Beziehungen zu Leistung<br />
und Fruchtbarkeit, Abgänge<br />
- Fachvortrag: 12 Jahre HF-Einkreuzung in <strong>Sachsen</strong> – Veränderungen in der<br />
Häufigkeit und <strong>im</strong> Erscheinungsbild verschiedener Klauenerkrankungen (Herr Kloo,<br />
Sächsische Klauenpflegergenossenschaft)<br />
- Fachvortrag: Funktionelle Klauenpflege, Erkennung, Behandlung und Prophylaxe<br />
bei Klauenerkrankungen<br />
- Fachvortrag: Erfassung, Auswertung und Genetische Korrelationen zwischen<br />
Klauenmassen be<strong>im</strong> Bullen und der Fundamentsqualität der Töchter (lineare<br />
Bewertung + Erkrankungen) Dr. Klunker<br />
- Fachvortrag: Neue Ansätze zur mobilen Erfassung von Klauenerkrankungen (DSP<br />
Agrosoft Dresden)<br />
3. Schwerpunkt Fruchtbarkeit und Kalbeverhalten (Betriebsleiter, Stallchef, Repropersonal):<br />
- Betriebliche Auswertungen zu Fruchtbarkeitskennzahlen (Rastzeit, ZKZ, TREB,<br />
BSI, Laktationsverteilung, Laktationsstand, Reproduktionsrate),<br />
Behandlungshäufigkeiten, Behandlungsmethoden, Fruchtbarkeitsbedingte Abgänge,<br />
Abgangszeitpunkt, Kälberverluste bis 14 Tage pp<br />
- Betriebliche Auswertungen zu Geburtsgewichten, Abkalbeverlauf und<br />
Geburtsstörungen, Kälberverluste, Totgeburten<br />
- Fachvortrag: Ökonomische Bedeutung von Fruchtbarkeitsstörungen<br />
- Fachvortrag: Fruchtbarkeitsmanagement <strong>im</strong> Hochleistungsbetrieb (Dr. Müller, SRV)<br />
- Fachvortrag: Bedeutung der Geburtsgewichte für die Genauigkeit der<br />
Zuchtwertschätzung Kalbeverlauf (Uni Kiel/Dr. Fischer)<br />
4. Schwerpunkt Stoffwechsel<br />
- Betriebliche Auswertungen zum Stoffwechsel: Erkrankungen,<br />
Behandlungsmöglichkeiten, Abgänge, Abgangszeitpunkt, Totalverluste,<br />
Folgeerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen<br />
- Fachvortrag: Management der hochtragenden Kuh; Stoffwechselindikatoren;<br />
Körperkonditionsbeurteilung be<strong>im</strong> Milchrind: BCS versus RFD<br />
(Prof. Staufenbiel)<br />
- Fachvortrag: Neue Möglichkeiten zur Best<strong>im</strong>mung des Milchketonkörpergehaltes<br />
(LKV <strong>Sachsen</strong>)<br />
- Fachvortrag: Ergebnisse der Futteraufnahmeprüfung in der ELP Meißen und<br />
148
Korrelationen zur Stoffwechselstabilität und Nutzungsdauer der Töchter<br />
- Fachvortrag + Demonstration: Labmagenverlagerung – Erkennen, Behandeln,<br />
Prophylaxe (Dr.Neumann, Memmendorf; Dr. Fürll, Uni Leipzig)<br />
5. Schwerpunkt Ausbau des Prüfsystems, Ergebnisse der Zuchtwertschätzung<br />
- Vorstellen des Bulleneinsatzplanes (gelenkte Feldprüfung) (SRV)<br />
- TESSA-Ergebnisse (SRV)<br />
- Genetische Parameter für Gesundheitsmerkmale<br />
- Korrelationen zwischen Gesundheits- und Milchleistungsmerkmalen<br />
- Analyse der Genetischen Einflußfaktoren auf Leistungs-, Gesundheits- und<br />
Fruchtbarkeitsmerkmale<br />
- Was bringt die wiederholte Exterieureinstufung in der 2.Laktation?<br />
Um die bakteriologischen Befunde bei Mastitiserkrankungen sinnvoll züchterisch zu nutzen,<br />
sollte eine einheitliche Regelung zur Datenerfassung getroffen werden. Momentan können die<br />
erfassten bakteriologischen Befunde sowohl aus Routinebestandsuntersuchungen stammen,<br />
die in einzelnen Betrieben ein- bis zwe<strong>im</strong>al jährlich vorgenommen werden, als auch von<br />
zusätzlichen Untersuchungen euterkranker bzw. verdächtiger Tiere. Die BU-Befunde<br />
euterkranker Tiere bzw. trockenzustellender Tiere werden bisher sobald der<br />
Untersuchungsbefund vorliegt, in das Programm eingegeben und müssten derzeit der<br />
entsprechenden Eutererkrankung 7 – 14 Tage vorher zugeordnet werden. Um hier eine<br />
einheitliche Datenbasis für die Zuchtwertschätzung zu schaffen, wurden für das Folgeprojekt<br />
2 Bestandsuntersuchungen in allen Testherden vorgesehen. Die erforderliche Übernahme der<br />
Untersuchungskosten für 12.000 Milchproben wurde bei der LUA <strong>Sachsen</strong> beantragt.<br />
Um die Abgangsdaten sinnvoll auswerten zu können, ist auch hier eine einheitliche Regelung<br />
für alle Betriebe zu erarbeiten, da ein Großteil der Tiere nicht nur aus einem Grund abgeht.<br />
Weiterhin sollte zukünftig großer Wert auf die Erfassung aller Erkrankungen gelegt werden.<br />
Neben den Klauenerkrankungen sollten auch prophylaktische Maßnahmen und Behandlungen<br />
mit homöopathischen Arzene<strong>im</strong>itteln dokumentiert werden. Weiterhin bedeutsam ist die<br />
detaillierte Erfassung von Erkrankungen bei Abgangskühen. Diese Tiere werden häufig nicht<br />
mehr behandelt, somit sind vermutlich vor allem Stoffwechselstörungen (in erster Linie<br />
Labmagenverlagerungen) nicht dokumentiert.<br />
Weitere angeschobene/laufende Projekte zur Datenerfassung:<br />
- 2 mal jährlich Bestandsuntersuchung auf Mastitiserreger (Gelder für die<br />
Untersuchung von 12.000 Milchproben durch die LUA <strong>Sachsen</strong> wurden für das<br />
Folgeprojekt beantragt)<br />
- Erfassung von Melkbarkeitsparametern in Zusammenarbeit mit dem LKV <strong>Sachsen</strong><br />
und den Melktechnikfirmen; Abst<strong>im</strong>mung bezüglich der zu erfassenden Parameter ist<br />
erfolgt; Rückmeldung der Melktechnikhersteller zum Auslesemodus bzw. zum<br />
Datentransfer liegt teilweise vor<br />
- Lineare Exterieurbeurteilung aller Testbullentöchter + Vergleichstiere in der<br />
2.Laktation; ab 6/04 inclusive BCS<br />
- Programmierung durch VIT: Einspielen der erfassten Exterieurdaten in die<br />
Herdenmanagementprogramme der Testbetriebe (Zugang über SRV Herdbuchstelle)<br />
- Auswertung und Nutzung der erfassten Klauendaten der Sächsischen<br />
Klauenpflegergenossenschaft für die Zuchtwertschätzung Fundament; Etablierung der<br />
mobilen Erfassung von Klauenerkrankungen zunächst in den Testherden, die von den<br />
Lohmener Klauenpflegern betreut werden, später in allen Testherden unter Nutzung<br />
149
des neuen Klauenerfassungsmoduls für HERDE<br />
- monatliche Erfassung der Körperkondition über BCS in 6 Testbetrieben durch Frau<br />
Halke (Diplomantin von Dr. Klunker); parallel zu diesen Beurteilungen wird in Auligk<br />
die Kondition über die Rückenfettdicke gemessen; es ist zu prüfen inwiefern<br />
Möglichkeiten für die Fortführung dieses Projektes bestehen (Fruchtbarkeitsprojekt<br />
Dr. Pache bzw. Testherdenprojekt)<br />
Erprobung der Erfassung weiterer Daten:<br />
- Milchazetongehalt (LKV?) über MLP-Milchproben – durch kontinuierliche<br />
Verteilung sind auch subklinische Formen der Ketose erfassbar<br />
- Detaillierte Erfassung und Analyse der postnatalen Verluste bis 2 Wochen<br />
pp aufgrund von großen Unterschieden von Bullennachkommenschaften<br />
hinsichtlich allgemeiner Lebensschwäche und Krankheitsanfälligkeit (+<br />
Tägliche Zunahmen bis zum Absetzen)<br />
- Erfassung der Marktproduktion (monatliche Ablieferungsmengen +<br />
Inhaltsstoffe bzw. Parameter Milchqualität)<br />
- Bei geplanter intensiver Nutzung von Futter- bzw. Leistungsgruppen in der<br />
Zuchtwertschätzung sind in Zusammenarbeit mit den Betrieben einheitliche<br />
Regelungen zur Datenerfassung und zum Management der Gruppen zu<br />
erarbeiten<br />
Datentransfer<br />
Um auch in Urlaubs- und Krankheitszeiten einen reibungslosen Datenverkehr sicher zu<br />
stellen, sollten die Einleseroutinen zur Aktualisierung der Datenbank vollständig<br />
dokumentiert werden<br />
Datenbankmanagement<br />
Um eine lückenlose Datenerfassung zu garantieren, sollten regelmäßig Auswertungen für die<br />
Betriebe erstellt werden. Weiterhin unerläßlich ist die kontinuierliche Pflege der Datenbank<br />
mit 14-tägigen Rückmeldungen (1. und 15.Tag des Monats) an die Betriebe. Folgende<br />
Kontrollen bzw. Maßnahmen sollten <strong>im</strong> Folgeprojekt fortgeführt werden:<br />
- wöchentliche Prüfung des Dateneingangs <strong>im</strong> Postfach der LfL: lfl.fb08@t-online.de<br />
(Prüfen der Mails auf Vollständigkeit – bei Bedarf, Rückruf an Betrieb; Kontrolle des<br />
verfügbaren Speicherplatzes <strong>im</strong> Postfach)<br />
- 14-tägiges Herunterladen der Mails unter Nutzung der vorgestellten<br />
Dateneingangsplausibilisierung; Einspielen in die Datenbank; Rückmeldung an die<br />
Betriebe über erfolgreiches Einspielen bzw. Anforderung neuer Daten; Erstellung<br />
eines Datenübernahmeprotokolls bzw. Fehlerprotokolls zur Umschlüsselung und evt.<br />
nicht definierten, neuen Diagnoseschlüsseln<br />
- Monatliche bzw. vierteljährliche Auswertungen für das betriebliche Management<br />
- Einmal jährlich Abgleich der Diagnoseschlüssel anhand der erstellten<br />
Fehlerprotokolle be<strong>im</strong> 14tägigen Einlesen der Daten mit dem Betriebsschlüssel sowie<br />
Prüfung der Diagnoseschlüssel innerhalb eines Betriebes. Entsprechend den<br />
Veränderungen der betrieblichen Diagnoseschlüssel sollte auch die Zuordnung zum<br />
Staufenbiel-Schlüssel einmal jährlich überprüft bzw. ergänzt werden. Die Anpassung<br />
der verwendeten Plausibilitätsgrenzen sollte bei Bedarf erfolgen.<br />
- Alle 2 Jahre kompletter Neuaufbau der Datenbank anhand aktueller HERDE-<br />
Sicherungen der Betriebe, unter Übernahme der täglichen Milchmengen aus der alten<br />
Datenbank (keine dauerhafte Speicherung in HERDE).<br />
- Kontinuierlicher Aufbau eines tiefen Pedigrees mit HF-Genanteilen für alle Tiere der<br />
Testherden anhand der HERDE-Daten, des VIT-Auszuges „Milchrinder-<strong>Sachsen</strong>“ und<br />
150
der Herdbuchdaten. Vor jeder Zuchtwertschätzung Pedigreeabgleich bzw. Ergänzung<br />
der Pedigreedatei; Kontinuierliche Prüfung der Abstammungsdaten der TESSA-Tiere<br />
Bulleneinsatzplan<br />
Zur Verbesserung der genetischen Verknüpfung der Betriebe sollte der Bulleneinsatz<br />
zukünftig in Form eines gelenkten Testbulleneinsatzes unter Nutzung von ausreichend<br />
Färsen- und Kuhanpaarungen erfolgen.Entsprechend den Empfehlungen von PHILIPPSON<br />
(2002) ist ein zeitgleicher Einsatz der gleichen Vatertiere zur Erzeugung von<br />
Nachkommengruppen mit 40 – 60 geprüften Töchtern/Bulle am effektivsten. Eine ergänzende<br />
Zuchtwertschätzung auf Funktionalität für Testbullen setzt eine gute genetische Verknüpfung<br />
über die Betriebe und größere Töchtergruppen voraus. Zukünftig sollten in den Testherden<br />
weniger Bullen, über alle Betriebe verteilt, angepaart und geprüft werden. Bei jeder Körung<br />
könnten 3 – 5 Bullen ausgewählt werden, die neben dem breiten Testeinsatz in mindestens 8<br />
Testherden zum Einsatz kommen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Prüfung der<br />
besten und der schlechteren Prüfbullen der Futteraufnahmeprüfung in den Testherden, um die<br />
Korrelationen zwischen der Futteraufnahme des Bullen und der Stoffwechselstabilität und<br />
Nutzungsdauer der Töchter zu prüfen. Der Ablauf des Testeinsatzes ist über Auswertungen<br />
vierteljährlich durch Mitarbeiter des SRV und der LfL zu organisieren und zu kontrollieren.<br />
Zuchtwertschätzung funktionale Merkmale<br />
Die berechneten genetischen Parameter zeigen sehr geringe Heritabilitäten aber hohe<br />
phänotypische Varianzen, die eine züchterische Bearbeitung ermöglichen. Große Reserven<br />
bezüglich der Heritabilitäten liegen in der Intensität und Genauigkeit der Datenerfassung. In<br />
die vorgestellten Ergebnisse flossen aufgrund der geringen Datenmenge alle erfassten<br />
Gesundheitsdaten ab 1995 ein. Vor allem die Daten aus dem alten HERDE-DOS Programm<br />
bereiteten in einigen Betrieben große Probleme, da die alten Diagnoseschlüssel nicht mehr<br />
rückverfolgbar und die Diagnosen sehr allgemein gehalten waren. Mit der Einführung des<br />
Tierarzene<strong>im</strong>ittelnachweises in Form des Bestandsbuches vom 24.09.2001 ist in allen<br />
Betrieben ein deutlicher Anstieg in der Intensität und Genauigkeit der Datenerfassung zu<br />
verzeichnen. Allerdings bestehen auch hier große betriebsspezifische Unterschiede in der<br />
Datenerfassung. Die rückwirkende Nutzung von Daten sollte daher betriebsspezifisch<br />
erfolgen und nicht an einem Stichtag festgemacht werden.<br />
Aufgrund der großen ökonomischen Bedeutung und den geschätzten mittleren Heritabilitäten<br />
sollte der Komplex der Euterentzündungen unter Berücksichtigung des Erregerspektrums und<br />
der Zellzahl weiterhin züchterisch bearbeitet werden. Zusätzlich zu den Eutererkrankungen<br />
sollte das Euterexterieur Berücksichtigung finden.<br />
Die Heritabilitäten für Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen in der Untersuchung sind <strong>im</strong><br />
Vergleich zu Literaturwerten sehr gering, was zu einem großen Teil auf die ungenügende<br />
Datenqualität zurückzuführen ist. Durch die Etablierung des neuen Diagnoseschlüssels und<br />
die zusätzliche Nutzung der erfassten Klauenmasse in der ELP Station sollten zukünftig<br />
höhere Erblichkeiten nachweisbar sein. Mit der Nutzung der Neuentwicklung <strong>im</strong> Bereich der<br />
Erfassung von Klauenerkrankungen von DSP Agrosoft Paretz ist zukünftig eine noch<br />
genauere Datenerfassung und eine Harmonisierung in der Erkennung und Behandlung von<br />
Klauenerkrankungen zwischen verschiedenen Klauenschneidern realisierbar. Intensive<br />
Schulungen zur Erkennung und Abgrenzung einzelner Klauenerkrankungen sind aufgrund der<br />
Vielschichtigkeit der behandelnden Personen (Stallchef, Tierarzt, Klauenschneider)<br />
unerläßlich.<br />
Die züchterischen Möglichkeiten zur Senkung der Krankheitsanfälligkeit gegenüber<br />
Fruchtbarkeitsstörungen sind aufgrund der sehr niedrigen Heritabilitäten gering. Allerdings<br />
treten Nachgeburtsverhaltungen, Gebärmutterentzündungen, Zyklusstörungen bzw. Stillbrunst<br />
151
gehäuft nach Schwer- und Totgeburten auf, sodaß eine Selektion auf leichten Kalbeverlauf<br />
unter Berücksichtigung der Geburtsgewichte indirekt eine Senkung der Häufigkeit der<br />
genannten Erkrankungen bewirken sollte.<br />
Da akute Stoffwechselstörungen häufig mit dem Totalverlust der Tiere einhergehen und damit<br />
eine enorme wirtschaftliche Bedeutung einnehmen, sollte auch in diesem Bereich ein<br />
Monitoring erfolgen. Aufgrund des hohen Managementeinflusses weisen<br />
Stoffwechselstörungen nur sehr geringe Heritabilitäten auf. Als züchterisch interessant wird<br />
in der Literatur die Bearbeitung dieses Merkmals über die Futteraufnahme in der ELP<br />
beschrieben, die auch deutlich höhere Heritabilitäten und hohe Korrelationen zur<br />
Futteraufnahme der Nachkommen aufweist. Für die frühzeitige Erkennung von subklinischen<br />
und klinischen Stoffwechselstörungen bieten sich kontinuierliche Untersuchungen des<br />
Milchacetongehaltes oder des Caltiumgehaltes <strong>im</strong> Blut an. Die praktikable Nutzung solcher<br />
Untersuchungsmethoden <strong>im</strong> Rahmen der Milchleistungsprüfung ist <strong>im</strong> Folgeprojekt zu<br />
prüfen.<br />
Zukünftige Parameterschätzung für einzelne Gesundheitsmerkmale (kategorialer Merkmale)<br />
sollten mit Schwellenwertmodellen bzw. mit dem Programmpaket AS_REML durchgeführt<br />
werden.Denkbar wäre die Ergänzung des ZIS oder die zusätzliche Berechnung eines<br />
Gesundheitsindex mit folgenden Teilindizes. Voraussetzung dafür ist eine hohe Zahl<br />
geprüfter Töchter pro Bulle und die genaue Kenntnis aller genetischen und ökonomischen<br />
Parameter.<br />
1. Eutergesundheit: (entsprechend Udder Health Index von De Jong & Lansbergen, 1996)<br />
- Exterieurdaten: Eutertiefe, Vorderstrichplatzierung, Strichlänge, (Hintereuterhöhe,<br />
Zentralband, Strichlänge)<br />
- Zellzahl: Zellzahlen der MLP-Ergebnisse in Form des SCS<br />
- Mastitiserkrankungen in den Testherden (evt. erregerspezifisch)<br />
- Persistenz<br />
- Melkbarkeitsparameter (Melkdauer, Spitzenmilchfluß)<br />
- Euterabgänge<br />
2. Klauengesundheit:<br />
- Klauenmaße und Fundamentsbewertung des Bullen<br />
- Exterieureinstufung der Töchter: Trachtenhöhe, Hinterbeinwinkelung,<br />
Sprunggelenksqualität<br />
- Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen in den Testherden/Daten Sächsische<br />
Klauenpflegergenossenschaft<br />
- Abgänge Klauen- und Gliedmaßen<br />
3. Abkalbemerkmale/Fruchtbarkeit:<br />
- Beckenbewertung der Töchter:<br />
- Kalbeverlauf nach ADR-Schlüssel; Schwergeburtenrate<br />
- Totgeburtenrate<br />
- Geburtsgewichte<br />
- Abkalbedaten aus erweiterten Geburtenschlüssel (<strong>im</strong> Erkrankungsschlüsel)<br />
- Spermaqualitätsdaten des Bullen<br />
- Fruchtbarkeitskennzahlen: NR90, RZ, ZKZ, BSI, tatsächliche Trächtigkeitsrate<br />
- Fruchtbarkeitsstörungen in den Testherden (Zysten, Pers. Gelbkörper, Azyklie,<br />
Nachgeburtsverhaltung, Puerperalstörungen, Endometritis)<br />
152
4. Stoffwechselstabilität:<br />
- Futteraufnahmevermögen des Bullen<br />
- Stoffwechselbehandlungen in den Testherden<br />
- Körperkondition der Testbullentöchter BCS/RFD<br />
- stoffwechselbedingte Abgänge postpartum; Totalverluste<br />
(Verendungen/Nottötungen pp)<br />
Analyse der Einflußfaktoren auf Gesundheitsmerkmale:<br />
- Betrieb<br />
- Rasse<br />
- Alter, Laktationsnummer<br />
- Laktationslänge<br />
- HF-Genanteil<br />
- Zwischenkalbezeit<br />
- Erstkalbealter<br />
- Geburtsverlauf<br />
- AE/FG<br />
- Melkfrequenz/Melktechnik<br />
6. Auswertungen für die Betriebe<br />
Zur Verbesserung der betrieblichen Datenqualität sollten regelmäßig Rückmeldungen an die<br />
Betriebe geschickt werden. Sinnvoll ist auch die Erstellung verschiedener Auswertungen zur<br />
Unterstützung des betrieblichen Managements. Folgende Auswertungen zu konkreten<br />
Erkrankungsschwerpunkten wären denkbar:<br />
Euter<br />
- Herdengröße und gewichtete MLP-Zellzahl<br />
- Beziehung zwischen durchschnittl. Zellzahl, Monatshöchstwert und Melkdurchschnitt<br />
- Mastitisbehandlungen je Kuh und Jahr<br />
- Erkrankungshäufigkeit, Erkrankungsschwerpunkte, Erkrankungsdauer<br />
- Verhältnis Zwangsselektion zu gezielter Selektion (Zucht, Leistung, Alter)<br />
- Abgänge wegen Euter % am Durchschnittsbestand<br />
- Laktationsstand<br />
- Milchinhaltsstoffe, Milchzellzahl, Ke<strong>im</strong>zahl: Vergleich mit „<strong>Sachsen</strong>zahlen“ bzw.<br />
„Molkereizahlen“<br />
- Zellzahlentwicklung <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />
- Zellzahlen in Abhängigkeit von der Melkfrequenz<br />
153
- Harnstoffgehalte <strong>im</strong> Jahresverlauf/nach Laktationsstadium/nach Laktationen<br />
- Anteil positiver BU-Befunde % des Durchschnittsbestandes<br />
- Durchschnittszellzahl/Monat/Betrieb mit jeweiligen Max<strong>im</strong>um<br />
- BU-Ergebnisse bei Herden-BU, TS, Frischabkalbern, Euterkühen<br />
- Aufgliederung der positiven BU-Befunde nach Erregerarten<br />
- Anzahl/Anteil Zellzahlmillionäre pro Betrieb <strong>im</strong> Jahresverlauf/über alle Betriebe<br />
- Durchschn. Anteil euterkranker Kühe zur einbez. Population/erstmaliges Auftreten<br />
innerhalb der akt. Laktation; wiederholtes Auftreten<br />
- Mastitisrate <strong>im</strong> Jahresverlauf in Abhängigkeit von Melkdurchschnitt und Zellzahl<br />
- Euterabgänge in Abhängigkeit von der Zellzahl; Behandlungshäufigkeit<br />
- Differenz tägliche Milchmengen zur abgelieferten Milchmenge<br />
- Mastitisbefallsrate pro 100 Kühe u. Laktation<br />
- Mastitisbefall und Zellzahlentwicklung nach Laktationen<br />
- Laktationsstand der Herden <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />
- Eutererkrankungen/Laktation/100 Tage <strong>im</strong> Betriebsvergleich<br />
Abkalbung<br />
- Geburtsverlauf 1+2 bzw. 3+4 in % Kühe/Färsen<br />
- Tot-, Schwer- u. Zwillingsgeburten Kühe/Färsen<br />
- Anteil Nachgeburtsverhaltungen in Bez. zu Geburtsverlauf Kühe/Färsen/ nach Lakt.<br />
- Abgangsraten, Abgangsursachen; Anteil Verendungen/Nottötungen<br />
- Färsen/Kuhabkalbungen; Beziehung zu Geburtsgewichten; Geburtsverlauf<br />
- Beziehung zw. Geburtsverlauf und Rastzeit/Fruchtbarkeitsstörungen<br />
- Geburtsgewichte – Schwer- u. Totgeburten<br />
- Kälberverluste bis 14 Tage pp und Erkrankungshäufigkeit<br />
- Aufzuchtverluste bis zur tragenden Färse<br />
- Anzahl Ausfälle/Abgänge während der ersten Laktation + Ursachen<br />
- Abgangsraten % nach Tod- bzw. Schwergeburten, Abgangszeitpunkt; Anteil<br />
Verendungen<br />
- Geburtsgewichte, Schwer-, Tod- u. Zwillingsgeburten in % nach Laktationen<br />
Fruchtbarkeit<br />
- Fruchtbarkeitskennzahlen ZTZ, RZ, TREB; Anteil tragender Tiere in der Herde, BSI,<br />
NR90, ZKZ <strong>im</strong> Betriebsvergleich/Vergleich LKV <strong>Sachsen</strong><br />
- Abgangsart u. Abgangszeitpunkt in Folge von Erkrankungen<br />
- Behandlungsmethoden für Fruchtbarkeitsdaten incl. Wartezeit; Behandlungserfolg –<br />
Abgänge wegen Unfruchtbarkeit<br />
154
- Auswertung der Fruchtbarkeitskennzahlen für Tiere mit<br />
Fruchtbarkeitsstörungen/Schwer- u. Zwillingsgeburten <strong>im</strong> Vgl. zur restlichen Herde<br />
- Entwicklung Reproduktionsraten<br />
- Anzahl Besamungen für eine erfolgreiche Trächtigkeit in Abh. von Milchleistung u.<br />
Rastzeit<br />
- Erkrankungshäufigkeiten und Erkrankungszeitpunkt/Anzahl Behandlungen/Krankheit<br />
- Fruchtbarkeitskennzahlen ausgewertet nach Besamungsbullen über alle Betriebe<br />
- Entwicklung EKA und Leistung bzw. Nutzungsdauer<br />
- Verteilung der Herde nach Laktationen und Laktationsstand; Entwicklung<br />
Nutzungsdauer und Lebensleistung <strong>im</strong> Betrieb und überbetrieblicher Vergleich<br />
- Anzahl der Erkrankungen als Grad der Resistenz bzw. der Disposition;<br />
„gesund“/“krank“ – Merkmal, Anzahl Erkrankungstage pro Laktation nach<br />
Standardkrankheitslänge bzw. Anzahl Erkrankungstage pro Laktation nach<br />
Milchsperre für einzelne Krankheiten bzw. Summe/Laktation<br />
Stoffwechsel<br />
- Entwicklung der Harnstoffgehalte <strong>im</strong> Jahresverlauf Kühe/Färsen<br />
- Harnstoffgehalte <strong>im</strong> Altmelkerbereich und Geburtsprobleme/Schwergeburten<br />
- Häufigkeit von Stoffwechselstörungen und Folgeerkrankungen<br />
- Stoffwechselbedingte Totalausfälle <strong>im</strong> Jahresverlauf/nach Laktationen<br />
- Stoffwechselstörungen und Fruchtbarkeitsstörungen<br />
155
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J. Dairy Science 72 (9): 2375 - 2386<br />
Mantysaari, E.A., Grohn, Y.T., Quaas, R.L. (1991): Clinical ketosis: phenotypic and genetic<br />
correlations between occurrences and with milk yield.<br />
J Dairy Science 74 (11): 3985 - 3993<br />
Mäntysaari, E., A.., Gröhn, J.T. (1991): Clinical ketosis: phenotypic and genetic correlations<br />
between occurrences and with milk yield.<br />
Journal of Dairy Science 74, 3985 – 3993<br />
Marti, C.F., Funk, D.A. (1994): Relationship between production and days open at different<br />
levels of herd production.<br />
J. Dairy Science 77 (6): 1682 – 1690<br />
Mc Daniel, B.T., Hahn, M.V., Wilk, J.C. (1982): Floor surfaces and effect upon feet and leg<br />
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Proceedings of the Symposium on Management of Food Producing An<strong>im</strong>als. Purdue<br />
University, USA, Vol 2: 816; zitiert bei Baumgartner (1988)<br />
Mc Daniel, B.T. (1995): Erfahrungen mit Merkmalen von Klauen und Gliedmaßen bei der<br />
Selektion von Milchkühen.<br />
Vortrag DGFZ-Jahrestagung 19.09.1995 Verden/Aller<br />
Mrode, R.A., Swanson, G.J.T., Winters, M.S. (2003): Genetic parameters and evaluations for<br />
Somatic Cell Count and its relationship with production and type traits in some dairy<br />
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http://www.an<strong>im</strong>aldata.co.uk/publikations/paper1.htm<br />
Muggli-Cockett, N.E., Cundiff, L.V., Gregory, K.E. (1992): Genetic analysis of bovine<br />
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Müller, U., Leucht, W., Reinecke, R., Dalle, T. (1999): Züchtungsbiologische Bewertung der<br />
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Neerhof, H.J., Madsen, P., Durcocq, V.P., Vollema, A.R., Jensen, J., Korsgaard, I.R. (2000):<br />
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Dairy cattle est<strong>im</strong>ated using survival analysis.<br />
J. Dairy Science 83: 1064-1071<br />
Nicholas, F.W., Smith, C. (1983): Increased rates of genetic change in dairy cattle by embryo<br />
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Nielsen, H.M., Groen, A.F., Ostergaard, S., Berg, P. (2002): A model for the derivation of<br />
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Ojango, J.M., Pollott, G.E. (2001): Genetics of milk yield and fertility traits in Holstein-<br />
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J. An<strong>im</strong>al Science 79 (7): 1742 - 1750<br />
Onken, F. (1998): Anhebung der Grenzen für DT-Kühe.<br />
Osnabrücker Schwarzbuntzucht; Nr. 3; Nov. 1998; 72. Jahrgang<br />
Onken, F. (2000): ET/DT und FT-Zuchtprogramme: Neutral, flexibel und offen für alle.<br />
Osnabrücker Schwarzbuntzucht; Nr. 2; August 2000; 74. Jahrgang<br />
Pätsch, I. (2002): Computergestütztes Zuchtmanagement der Milchrinderherde des Lehr- und<br />
Forschungsgutes Ruthe.<br />
Diss. Med. vet. Hannover<br />
163
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Z. Tierz. Züchtungsbiol. 99: 286-291<br />
Philipsson, J. (1995): Züchtung auf Gesundheit am Beispiel Skandinavien – erfolgreiche<br />
Kooperation von Landwirt, Tierarzt, MLP und Zuchtorganisationen.<br />
Züchtungskunde 67, 454 – 460<br />
Philipsson, J., Ral, G., Berglund, B. (1995): Somatic cell count as a selection criterion for<br />
mastitis resistance in dairy cattle<br />
Livestock Production Science 41: 195 - 200<br />
Philipsson, J. (2000): Strategien zur Verminderung von Kälberverlusten (Totgeburten)<br />
Züchtungskunde 72 (2000), 440 – 449<br />
Philipsson, J. (2002): Wie testet man Bullen so zuverlässig wie möglich.<br />
Holstein International, Jahrgang 9 – 11, 76 - 79<br />
Politiek, R.D. (1981): Does selection for characteristics of the udder, teats, ease of milking<br />
and udder health offer any prospects of <strong>im</strong>provement resistance to mastitis?<br />
Tijdschr Diergeneeskd. 106 (11): 546 – 553 Abstract<br />
Pösö, J., Mäntysaari, E.A. (1996): Genetic relationship between udder health and milk yield<br />
in<br />
Finnish Ayrshire.<br />
46 th Annual Meeting of EAAP, Prag 4. – 7.9.1995<br />
Pott, J. (2003): Testeinsatz zukünftig geplant?<br />
3.Rinderworkshop Uelzen<br />
Raven, E.T.(1971): Klauenpflege be<strong>im</strong> Rind; Universität Utrecht<br />
Rehaja, K.L., Nadarajah, K., Burnside, E.B. (1989): Relationship of bull fertility with<br />
daughter fertility and production traits in Holstein dairy cattle.<br />
J. Dairy Science 72 (10): 2679 - 2682<br />
Reinsch, N. (1995): Züchterische Bedeutung der Gesunderhaltung.<br />
Jahrestagung der DGfZ 1995 Verden<br />
Rensing, S., Pasman, E., Reinhardt, F., Feddersen, F. (2003): New Total Merit Index RZG for<br />
Holsteins in Germany with more emphasis on herd life.<br />
www.vit.de/Additor/Binary171/New<br />
Reurink, A., Van Arendonk, J. (1987): Beziehungen von Klauenanomalien und Klauenmaßen<br />
Mit der Leistungsfähigkeit von Milchrindern.<br />
38. Jahrestagung der EAAP, lissabon, 28.9. – 1.10.1987<br />
Rogers, G.W. (1994): Requirements and uses of evaluations for health and reproductive traits.<br />
Proceedings of the 5 th World Congress on Genetics applied to Livestock Production,<br />
Volume 17, 81 – 88<br />
Rogers, G.W., Hargrove, G.L., Cooper, J.B. (1995): Correlations among somatic cell scores<br />
of milk within and across lactations and linear type traits of Jerseys.<br />
J. Dairy Science 78 (4): 914-920<br />
Royal, M.D., Flint, A.P., Woolliams, J.A. (2002): Genetic and phenotypic relationships<br />
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J. Dairy Science 85 (4): 958 - 967<br />
Rupp, R., Boichard, S. (1999): Genetic parameters for clinical mastitis, somatic cell score,<br />
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J. Dairy Sci. 82: 2198 – 2204<br />
Sächsischer Tierzuchtbericht 2002 der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Schallenberger, E. (2003): Wie kann die Eutergesundheit verbessert werden sowie<br />
Vorbeugung und Behandlungsalternativen bei Färsenmastitis.<br />
SRV-Journal www.srv.de<br />
164
Schomaker, T. (2001): Ansätze zur Entwicklung einer Leistungsprüfung für funktionale<br />
Merkmale be<strong>im</strong> Milchrind.<br />
Dissertation Kiel<br />
Schönmuth, G., Funke, U., Seeland, G. (1992): Untersuchungen zur Heritabilität von direkten<br />
Eutererkrankungsmerkmalen und ihren Beziehungen zwischen den Laktationen.<br />
Arch. Tierz. Dummerstorf 35 (½), 5 - 16<br />
Schnoor, I. (2003a): Neues aus der Bullenmütterprüfstation.<br />
Rinderproduktion-Magazin für Zucht, Besamung, Vermarktung 51/ 5/2003<br />
Schnoor, I. (2003b): Neuregelung von Testbulleneinsatz und Prämienzahlungen für<br />
Testbullentöchter.<br />
Rinderproduktion-Magazin für Zucht, Besamung, Vermarktung 51/ 5/2003<br />
Seykora, A.J., McDaniel, B.T. (1983): Heritabilities and correlations of lactation yields and<br />
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J. Dairy Science 66 (7): 1486 – 1493<br />
Seykora, A.J., McDaniel, B.T. (1986): Genetics statistics and relationships of teat and udder<br />
traits, somatic cell counts, and milk production.<br />
J. Dairy Science 69 (9): 2395 – 2407<br />
Shoshani, E., Berman, A. (1998): Subclinical mastitis assessed by deviations in milk yield and<br />
electrical resistance.<br />
J. Dairy Research 65 (1): 31 - 41<br />
S<strong>im</strong>ianer, H., Solbu, H., Schaeffer, L.R. (1991): Est<strong>im</strong>ated genetic correlations between<br />
disease and yield traits in dairy cattle.<br />
J. Dairy Science 74, 4358 - 4365<br />
S<strong>im</strong>ianer, H., König, S. (2002): Ist Zucht auf Krankheitsresistenz erfolgreich ?<br />
Vortrag Jahrestagung DGFZ/GFT 17.09.02<br />
Skjervold, H. (1966): Die künstliche Besamung als bedeutendes Hilfsmittel moderner<br />
Rinderzucht; Tierzüchter Heft 2 (Sonderheft)<br />
Smit, H., Verbeek, B., Peterse, D., Jansen, J., McDaniel, B., Politiek, R. (1986): Genetic<br />
aspects of claw disorders, claw measurements and „type“ scores for feet in frisian<br />
cattle.<br />
Livestock Production Science 15; 205 – 217<br />
Solbu, H. (1983): Disease recording in Norwegian dairy cattle. Disease incidencies and nongenetic<br />
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Z. Tierzüchtung Züchtungsbiologie 100: 139 -157<br />
Solbu, H. (1984): Disease recording in Norwegian dairy cattle. II. Heritability est<strong>im</strong>ates and<br />
progeny testing for mastitis, ketosis and “all diseases”.<br />
Zeitschrift für Tierzüchtung und Züchtungsbiologie 101/1, 51-58<br />
Sölkner, J.S., Fürst, C. (1998): Zuchtwertschätzung Zuchtleistung: Nutzungsdauer.<br />
DGfZ-Schriftenreihe, Heft 11 „Aktueller Stand und neue Entwicklungen der<br />
Zuchtwertschätzung be<strong>im</strong> Rind“; 15.10.98 Verden<br />
Stahmann, F. (1996): Wer mit wem? Bullen gemeinsam mit dem Ausland zu testen verbessert<br />
die Chancen auf Top-Vererber.<br />
Tierzüchter 2, 12 - 14<br />
Staufenbiel, R., Staufenbiel, B., Lachmann, I. (1993): Fettstoffwechsel, Fruchtbarkeit und<br />
Gesundheit bei der Milchkuh.<br />
Arch. Tierz., Dummerstorf 36 (1993) 2: 121 -137<br />
Steiner, A.: Bestandesweises Auftreten von Gliedmaßenerkrankungen be<strong>im</strong> Rind<br />
http://www.vetmed.unibe.ch/studvet/download/year4/4JK%20neu%2002_03/Mikrobiopopmed/GM-Erkr.%20Bestandesproblem.pdf<br />
Strandberg, E., Shook, G.E. (1989): Genetic and economic responses to breeding programs<br />
that consider mastitis.<br />
J. Dairy Science 72, 2136 – 2142<br />
165
Svendsen, T.B., Hove, M.K. (1991): Heritability of hypocalcemia at first parturition in<br />
Norwegian cattle: genetic correlations with yield and weight.<br />
J. Dairy Science 74 (10): 3561-3567<br />
Swalve, H. (1989): Alternative Zuchtprogramme.<br />
Der Tierzüchter 41: 49 - 62<br />
Swalve, H.H. (1995): The effect of test day models on the est<strong>im</strong>ation of genetic parameters<br />
and breeding values for dairy yield traits.<br />
J. Dairy Science 78 (4); 929 – 938<br />
Swalve, H.H. (1999): Vorlesungsunterlagen Populationsgenetik<br />
Swalve, H.H., Reinsch, N., Schulze, V., Dietl, G.,Räder, I. (2001): Ergebnisse der<br />
Varianzkomponentenschätzung Holstein nach Regionen und Betriebsgrößen.<br />
Vortrag Genet. Stat. Ausschuß der DGfZ, Graal-Müritz 26.-28.03.01<br />
Swalve, H.H. (2003): Züchtungsstrategien auf hohe Nutzungsdauer – Welche Möglichkeiten<br />
bieten sich?<br />
Rinderproduktion 50/2003, 16 - 19<br />
Syvjärvi, J. (1987): Genetic <strong>im</strong>provement of mastitis through selection – practical<br />
applications<br />
in Finland.<br />
Seminar on bovine mastitis, Uppsala<br />
Thaller, G., Kramer, W., Winter, A., Kaupe, B., Erhardt, G., Fries, R. (2003): Effects of<br />
DGAT1 variants on milk production traits in German cattle breeds.<br />
J.An<strong>im</strong>al Science 81 (8); 1911-1918<br />
Uribe, H., Kennedy, B., Martin, S., Kelton, D. (1995): Genetic parameters for common health<br />
disorders of Holstein cows.<br />
J. Dairy Sci. 78: 421-430<br />
Van Doormal, B. (2002): Wie testet man Bullen so zuverlässig wie möglich?<br />
Holstein International, Jahrgang 9 – 11, 76 - 79<br />
Van Dorp, T., Dekkers, J., Mastin, S., Noordhuizen, J. (1998): Genetic parameters for clinical<br />
mastitis, somatic cell score, production, udder type traits, and milking ease in first<br />
lactation Holsteins.<br />
J. Dairy Sci. 81: 2264-2270<br />
Van Dorp, T.E., Dekkers, J.C.M., Martin, S.W., Noordhuizen, J.P.T.M. (1998): Genetic<br />
parameters of health disorders and relationships with 305-day milk yield and<br />
conformation traits of registered Holstein cows.<br />
J. Dairy Science 81: 2264 - 2270<br />
VanRaden, P.M., Klaaskate, E.J. (1993): Genetic evaluation of length of productive life<br />
including predicted longevity of live cows.<br />
J. Dairy Science 76 (9): 2758 - 2764<br />
VanRaden, P.M., Norman, H.D., Miller, R.H. (2002): Correlations among measures of dairy<br />
cattle fertility and longevity.<br />
J. An<strong>im</strong>al Sci. Vol. 80, Supplement 1, Abstract 351<br />
VanTassel, C.P., Misztal, I., Varona, L. (2000): Method R est<strong>im</strong>ates of additive genetic,<br />
dominance genetic, and permanent environmental fraction of variance for yield and<br />
health traits of Holsteins.<br />
J. Dairy Science 83 (8): 1873 - 1877<br />
Veerkamp, R.F., Oldenbroek, J.K., Van der Gaast, H.J., Van der Werf, J.H. (2000): Genetic<br />
correlation between until start of luteal activity and milk yield, energy balance and live<br />
weights.<br />
J. Dairy Science 83 (3): 577 – 583<br />
Veerkamp, R.F., Koenen, E.P., De Jong, G. (2001): Genetic correlations among body<br />
condition score, yield, fertility in first parity cows est<strong>im</strong>ated by random regression<br />
166
modells.<br />
J Dairy Science 84 (10): 2327 - 2335<br />
Verbeek, B. in: Andresen, H. (2000): Testherden, der Weg der Zukunft ?<br />
Holstein International, Vol. 7/Nr. 3<br />
Visscher, P.M., Goddard, M.E. (1995): Genetic parameters for milk yield, survival,<br />
workability and type traits for Australian dairy cattle.<br />
J Dairy Science 78: 205 – 220<br />
VIT-Jahresberichte 2001/2003<br />
Vukasinovic, N. (1995): Genetische Beziehungen zwischen Langlebigkeit, Milchleistung und<br />
Exterieur be<strong>im</strong> Schweizerischen Braunvieh.<br />
Dissertation Zürich<br />
Vukasinovic, N., Moll, J., Casanova, L. (2001): Implementation of a routine genetic<br />
evaluation for longevity based on survival analysis techniques in dairy cattle<br />
populations in Switzerland.<br />
J. Dairy Science 84 (9): 2073 - 2080<br />
Warder, H.-W., Kandzi, A., Thienel, G. (2002): Festschrift 100 Jahre Osnabrücker<br />
Herdbuchzucht 1901 – 2001; Steinbacher Druck GmbH, Osnabrück<br />
Waßmuth, R. (1998): Die Stationäre Futteraufnahmeprüfung von Bullen als Indikator der<br />
Gesundheit bei Milchkühen.<br />
Habilitationsschrift Universität Göttingen<br />
Weigel, K.A., Rekaya, R. (2000): Genetic parameters for reproductive traits of Holstein cattle<br />
from California and Minnesota.<br />
J. Dairy Science 83 (5): 1072 – 1080<br />
Weller, J. I. (1989): Genetic analysis of fertility traits in Israeli dairy cattle.<br />
J. Dairy Science 72 (10): 2644 - 2650<br />
Weller, J. I., Saran, A., Zeliger, Y. (1992): Genetic and environmental relationship among<br />
Somatic cell count, bacterial infection and clinical mastitis.<br />
J. Dairy Science 75, 2532 - 2540<br />
Wendt, K., Bosted, H., Mielke, H., Fuchs, H.-W. (1994): Euter- und Gesäugekrankheiten.<br />
Gustav Fischer Verlag Jena<br />
Wieting (2003): Testbulleneinsatz in Deutschland, Kuh Facto 3/2003<br />
Willadsen, C.M., Aalund, O., Christensen, L.G. (1977): Respiratory diseases in calves. An<br />
economic analysis.<br />
Nord. Vet. Med. 1977/29 (12): 513 - 528<br />
Wolf, V., Hamann, H., Scholz, H., Distl, O. (2001): Influences on the occurrence of abomasal<br />
displacements in German Holstein cows.<br />
Dtsch. Tierärztl. Wochenschrift 108 (10): 403 - 408<br />
Wolter, W., Kloppert, B., Casteneda H.V., Zschöck, M. (2002): Die Mastitis des Rindes – ein<br />
Kursbuch; Veröffentlichung des Staatl. Untersuchungsamtes Hessen und der<br />
Universidad de Guadalajara (Mexiko)<br />
Zeddies, J., Weidle, A., Mack, G. (1995): Produktion anpassen – Zuchtplanung überdenken.<br />
Rinderproduktion 19, 19-21<br />
Zhang, W.C., Dekkers, J.C., Banos, G., Burnside, E.B. (1994): Adjustment factors and<br />
genetic evaluation for somatic cell score and relationships with other traits of<br />
Canadian Holsteins.<br />
J. Dairy Science 77 (2): 659 - 665<br />
www.ohg-genetic.de<br />
www.srv.de<br />
www.nog.de<br />
167
8 Anhang<br />
LfL, SRV 27.10.1999<br />
(F/E-Projekt Testherdensystem)<br />
Checkliste für potentielle Testbetriebe<br />
Kl./Rie.<br />
1. Betriebliche Angaben: zuständiger Fachberater (SRV):………………<br />
Name:……………………………………………………………………………………………<br />
Betriebsnummer/LKV-Nummer:………………………………………………………………..<br />
Rechtsform:………………………………… Geschäftsführer:………………………….........<br />
Kreis:……………………………………….. landw. Vergleichsgebiet:………………………<br />
Mitglied SRV: ? Mitglied LKV: ?<br />
Melksystem:………………………………… Melkverfahren:………………………………..<br />
MLP-Verfahren:……………………………. Tägl. Milchmengenerfassung: ja ? nein ?<br />
Datenübertragung zum LKV: Beleg ? Diskette ? Modem ? Internet ?<br />
Kuhbestand:…………………………..(Stck) Färsenproduktion/-zukauf/Jahr:………..(Stck.)<br />
Färsenverkauf/Jahr:………………….. (Stck.) dav. Export:…………………….……...(Stck.)<br />
Einschätzung der Qualität der betrieblichen Dokumentation:…………………………………..<br />
Aufstallungsform:…………………………………………………………………………….....<br />
Fütterungsreg<strong>im</strong>e:……………………………………………………………………………….<br />
2. mittleres Leistungsniveau 1999 (Laktationsleistungen)<br />
• Gesamtkuhbestand: Milch-kg ……Fett-%......Fett-kg….....Eiw.-%........Eiw.-kg…….<br />
• Jungkühe: Milch-kg…….Fett-%......Fett-kg…….Eiw.-%........Eiw.-kg…….<br />
3. Fruchtbarkeitsdaten:<br />
Reproduktionsrate:……………………(%)<br />
Trächtigkeitsrate Kühe:……………….(%) Trächtigkeitsrate Färsen:……………………(%)<br />
Besamungsindex Kühe:………………….. Besamungsindex Färsen:…………………….....<br />
4. Besamungsdaten:<br />
Anzahl Gesamt-EB/Jahr:………… (Stck.) Anzahl Färsen-EB/Jahr:………………… (Stck.)<br />
Anzahl Test-EB/Jahr bisher:……………… Anteil Test – EB:……………………………..(%)<br />
Möglicher Anteil Test-EB/Jahr zukünftig:………………(Stck)<br />
………………………...(%)<br />
168
(Ziel: mindestens alle Zweitkalbskühe) (Ziel: mind. 40 %)<br />
möglicher Anteil Test-EB bei Färsen zukünftig:…………..(%) (Ziel: ca 20 %)<br />
5. Tiergesundheit/Verluste<br />
durchschn. Kälberverluste der letzten 3 Jahre:………..........(%)<br />
Anteil Verluste von Geburt bis tragende Färse:…………….(%) (Ziel: max. 20 %)<br />
Anteil Abgänge bis zum 240. Laktationstag:……………….(%) (Ziel: < 30 %)<br />
BHV1-Bestandsstatus:………………………………………….<br />
BVD-Impfbetrieb: ? ja ? nein<br />
Hoftierarzt:………………………………...............<br />
Adresse:…………………...<br />
……………………………<br />
……………………………<br />
6. gegenwärtige Erfassung zusätzlicher Daten:<br />
genutztes Herdenmanagementprogramm:……………………………………………………….<br />
Erfassung von Gesundheitsdaten: ? ja ? nein<br />
Wenn ja, welche:………………………………………………………………………………...<br />
…………………………………………………………………………………………………..<br />
Erfassung von Geburtsgewichten: ? ja ? nein<br />
7. Bereitschaft zur Erfassung zusätzlicher Daten:<br />
? tägliche Milchmengenmessung<br />
? Geburtsgewichte<br />
? Gesundheitsdaten (tierärztliche Diagnosen und Behandlungen nach vorgegebenem<br />
Schlüssel)<br />
? Periodische Gewichtskontrollen der Kühe<br />
? Melkbarkeitsprüfungen<br />
Datum der Erhebung:…………………………<br />
Zur Kenntnis genommen:<br />
…………………………<br />
Unterschrift Betrieb<br />
Anhang 2<br />
……………………….<br />
Unterschrift SRV<br />
169
Diagnoseschlüssel LfL/Tierseuchenkasse<br />
Bewegungsapparat<br />
Euter<br />
11 Carpitis/Tarsitis 21 Euterabszeß<br />
12 Klauenrehe 22 Euterekzem<br />
13 L<strong>im</strong>ax 23 Ergebnis BU<br />
14 Mortellaro 24 Mastitis<br />
15 Panaritium 241 Mastitis-klinisch<br />
16 Phlegmone 242 Mastitis-subklinisch<br />
17 Rusterholzsches Sohlengeschwür 25 Verletzung<br />
18 Verletzungen 26 Sonstiges<br />
19 Sonstiges<br />
191 Durchtritt<br />
192 Fraktur<br />
Fruchtbarkeitsstörungen<br />
Infektionskrankheiten/Tierseuchen<br />
31 Abort 41 BVD/MD<br />
32 Atrophie/Hypoplasie der Ovarien 42 BRSV<br />
33 Uterusatonie 43 Durchfall<br />
34 Azyklie 431 Koliruhr<br />
35 Endometritis 432 Rota/Coronaviren<br />
351 Endometritis – puerperalis 433 Salmonellen<br />
352 E 1 434 Trichophytie<br />
353 E 2 44 IBR/IPV<br />
354 E 3 45 Leptospirose<br />
355 Pyometra 46 Pararuberkulose<br />
36 Entzündung des Vestibulum 47 PI3<br />
37 Entzündung der Vagina 48 Sonstiges<br />
38 Entzündung der Zervix 481 Brucellose<br />
39 Gebärmuttervorfall 482 Leukose<br />
310 Großzystische Degeneration<br />
311 Kleinzystische Degeneration<br />
312 Metritis<br />
313 Retentio Secundinarum<br />
314 Wunde/Verletzung <strong>im</strong> Genitalbereich<br />
170
315 Sonstiges<br />
Parasitosen<br />
Stoffwechselstörungen<br />
51 Bandwürmer 61 Acidose<br />
52 Haarlinge 62 Ketose<br />
53 Kryptosporidien 63 Indigestion<br />
54 Läuse 631 Indigestion-Durchfall<br />
55 Leberegel 632 Indigestion-Labmagen<br />
56 Lungenwürmer 64 Ketose<br />
57 Magen-Darm-Würmer 65 Leberkoma<br />
58 Sonstiges 66 Leistungsdepression<br />
67 mangelhafte Körperentwicklung<br />
68 Tetanie<br />
69 Sonstiges<br />
Sonstige Erkrankungen<br />
70 Abmagerung<br />
71 Erkrankung der Atmungsorgane<br />
72 Erkrankungen der Haut<br />
73 Erkrankung der Verdauungsorgane<br />
74 Fieber<br />
75 Fremdkörper<br />
76 Vergiftung<br />
72 Erkrankungen der Haut<br />
73 Erkrankung der Verdauungsorgane<br />
74 Fieber<br />
75 Fremdkörper<br />
76 Vergiftung<br />
Anhang 3<br />
Ergänzter Diagnoseschlüssel nach Prof. R. Staufenbiel, FU Berlin<br />
171
1. Organkrankheiten<br />
1.01. Haut und Haarkleid<br />
1.01.01. Erbkrankheiten<br />
1.01.01.01. Hereditäre Parakeratose / Angeborene Verhornungsstörung<br />
1.01.02. Mißbildungen<br />
1.01.02.01. Atrichia congentia / Angeborene Haarlosigkeit<br />
1.01.03. Tumore<br />
1.01.04. Verletzungen<br />
1.01.05. Störungen des Haarkleides<br />
1.01.05.01. Alopezia / Haarausfall<br />
1.01.06. Akne / Haarbalgentzündung<br />
1.01.07. Furunkulose / Verstreute eitrige Entzündung der Haarfollikel<br />
1.01.07.01. Furunculosis caudae / Schwanzwurzelfurunkulose<br />
1.01.08. Seborrhoe / Talgflußkrankheit<br />
1.01.09. Ekzem / Oberflächlicher Hautauschlag<br />
1.01.10. Exanthem / Oberflächlicher Hautauschlag<br />
1.01.10.01. Urtikaria / Nesselfieber<br />
1.01.11. Dermatitis / Tiefe Hautentzündung<br />
1.01.11.01. Photodermatitis / Dermatitis solaris / Lichtkrankheit<br />
1.01.12. Hyperkeratose / Trockene Verhornungsstörung<br />
1.01.13. Parakeratose / Schmierige Verhornungsstörung<br />
1.01.14. Emphysem / Luftansammlung<br />
1.01.15. Ödem / Wasseransammlung<br />
1.01.16. Hämatom / Blutansammlung<br />
1.01.17. Phlegmone / Bindegewebsentzündung<br />
1.01.18. Abszeß / Abgekapselte Eiteransammlung<br />
1.01.19. Allergie<br />
1.01.99. Sonstige*<br />
1.02. Körperwand<br />
1.02.01. Erbkrankheiten<br />
1.02.02. Mißbildungen<br />
1.02.02.01. Hernien/ Angeborene Brucherkrankungen<br />
1.02.02.01.01. Hernia umbilicalis / Nabelbruch<br />
1.02.02.01.02. Hernia inguinalis / Leistenbruch<br />
1.02.02.01.03. Hernia ventralis / Bauchwandbruch<br />
1.02.03.01.04. Hernia diaphragmatica / Zwerchfellsbruch<br />
1.02.03. Tumore<br />
1.02.04. Verletzungen<br />
1.02.05. Omphalitis / Nabelentzündung<br />
1.02.05.01. Omphalophlebitis<br />
1.02.05.02. Omphaloarteriitis<br />
1.02.05.03. Omphalourachitis<br />
1.02.06. Hernien, erworben / Erworbene Brucherkrankung<br />
1.02.06.01. Hernia inguinalis / Leistenbruch<br />
1.02.06.02. Hernia ventralis / Bauchwandbruch<br />
172
1.02.06.03. Hernia perinealis / Dammbruch<br />
1.02.06.04. Hernia diaphragmatica / Zwerchfellsbruch<br />
1.02.07. Ruptura diaphragmatis / Zwerchfellsriß<br />
1.02.08. Schwanzamputation<br />
1.02.99. Sonstige*<br />
1.03. Hörner<br />
1.03.01. Erbkrankheiten<br />
1.03.02. Mißbildungen<br />
1.03.03. Tumore<br />
1.03.04. Verletzungen<br />
1.03.04.01. Verlust der Hornscheide<br />
1.03.05. Horndeformation<br />
1.03.06. Hornzapfenbruch<br />
1.03.07. Kürzen der Hörner<br />
1.03.08. Enthornen<br />
1.03.99. Sonstige*<br />
1.04. Lymphapparat<br />
1.04.01. Erbkrankheiten<br />
1.04.02. Mißbildungen<br />
1.04.03. Tumore<br />
1.04.04. Lymphadenose / Lymphknotenschwellung<br />
1.04.05. Lymphadenitis / Lymphknotenentzündung<br />
1.04.06. Lymphangitis / Lymphgefäßentzündung<br />
1.04.99. Sonstige*<br />
1.05. Zirkulationsapparat<br />
1.05.01. Erbkrankheiten<br />
1.05.01.01. BLAD Bovine Leukozyten-Adhäsions-Defizienz<br />
1.05.02. Mißbildungen<br />
1.05.02.01. Foramen ovale persistens / Angeborener Herzfehler<br />
1.05.02.02. Foramen interventriculare / Angeborener Herzfehler<br />
1.05.02.03. Ductus Botalli persistens / Angeborener Herzfehler<br />
1.05.03. Tumore<br />
1.05.04. Verletzungen<br />
1.05.05. Herzerkrankungen<br />
1.05.05.01. Herzinsuffizienz / Herzschwäche<br />
1.05.05.02. Herzarrhythmie / Herzrhythmusstörung<br />
1.05.05.03. Endokarditis / Herzinnenhautentzündung<br />
1.05.05.03.01. Vitium cordis / Herzklappenfehler<br />
1.05.05.04. Myokarditis / Herzmuskelentzündung<br />
1.05.05.05. Perikarditis / Herzbeutelentzündung<br />
1.05.05.05.01. Pericarditis traumatica / Fremdkörperbedingte Herzbeutelentzündung<br />
1.05.06. Blutgefäßerkrankungen<br />
1.05.06.01. Kreislaufinsuffizienz / Kreislaufschwäche<br />
1.05.06.02. Schock / Akute Kreislaufschwäche<br />
1.05.06.02.01. Hypovolämischer Schock<br />
173
1.05.06.02.02. Endotoxinschock<br />
1.05.06.03. Hämorrhagie / Blutung<br />
1.05.06.04. Thrombophlebitis / Venenentzündung<br />
1.05.06.04.01. Thrombophlebitis arrosiva venae cavae caudalis/ Hohlvenenthrombose<br />
1.05.06.05. Thrombosis et Embolia arteriarum / Arterienverstopfung<br />
1.05.07. Bluterkrankungen<br />
1.05.07.01. Anämien / Blutarmut<br />
1.05.07.01.01. Hypoplastische Anämie<br />
1.05.07.01.02. Hämorrhagische Anämie<br />
1.05.07.01.03. Hämolytische Anämie<br />
1.05.07.01.03.01. Tränkehämoglobinurie / Wasserintoxikation<br />
1.05.07.01.03.02. Puerperale Hämoglobinurie<br />
1.05.07.01.03.03. Kohlanämie<br />
1.05.07.01.04. Mangelanämie<br />
1.05.07.02. Hämokonzentration<br />
1.05.07.03. Polyzythämie<br />
1.05.07.04. Leukopenie<br />
1.05.07.05. Leukozytose<br />
1.05.08. Hämorrhagische Diathesen / Blutgerinnungsstörungen<br />
1.05.08.01. Koagulopathie<br />
1.05.08.02. Thrombozytopathie<br />
1.05.08.03. Vasopathie<br />
1.05.09. Milzerkrankungen<br />
1.05.09.01. Splenomegalie / Milzschwellung<br />
1.05.09.02. Milzruptur / Milzriß<br />
1.05.09.03. Splenitis / Milzentzündung<br />
1.05.09.03.01. Splenitis apostematosa / Eitrige Milzentzündung<br />
1.05.99. Sonstige*<br />
1.06. Respirationsapparat<br />
1.06.01. Erbkrankheiten<br />
1.06.02. Mißbildungen<br />
1.06.03. Tumore<br />
1.06.04. Verletzungen<br />
1.06.05. Nase und Nasennebenhöhlen<br />
1.06.05.01. Epistaxis / Nasenbluten<br />
1.06.05.02. Rhinitis / Entzündung der Nasenschle<strong>im</strong>haut<br />
1.06.05.03. Sinusitis / Nasennebenhöhlenentzündung<br />
1.06.05.04. Fremdkörper<br />
1.06.06. Kehlkopf und Luftröhre<br />
1.06.06.01. Hemiplegia laryngis / Halbseitige Kehlkopflähmung<br />
1.06.06.02. Oedema laryngis / Kehlkopfödem<br />
1.06.06.03. Laryngitis / Kehlkopfentzündung<br />
1.06.06.03.01. Laryngitis follicularis<br />
1.06.06.03.02. Laryngitis diphteroidea<br />
1.06.06.04. Tracheitis / Luftröhrenentzündung<br />
174
1.06.06.04.01. Tracheitis diphteroidea<br />
1.06.06.05. Fremdkörper<br />
1.06.07. Bronchien und Lunge<br />
1.06.07.01. Asphyxia neonatorum / Atemstörung der Neugeborenen<br />
1.06.07.01.01. Frühasphyxie<br />
1.06.07.01.02. Spätasphyxie<br />
1.06.07.02. Atelektasis pulmonum / Verdichtung des Lungengewebes<br />
1.06.07.03. Haemoptoe / Lungenblutung<br />
1.06.07.04. Oedema pulmonum / Wasseransammlung in der Lunge<br />
1.06.07.05 Emphysema pulmonum / Luftansammlung in der Lunge<br />
1.06.07.05.01. Akutes alveoläres Lungenemphysem<br />
1.06.07.05.02. Chronisches alveoläres Lungenemphysem<br />
1.06.07.05.03. Interstitielles Lungenemphysem<br />
1.06.07.05.04 Akutes Weideemphysem<br />
1.06.07.06. Bronchopneumonie / Entzündung der Bronchien und der Lunge<br />
1.06.07.06.01 Bronchitis catarrhalis<br />
1.06.07.06.02 Bronchopneumonia catarrhalis<br />
1.06.07.06.03. Bronchopneumonia fibrinosa sive<br />
1.06.07.06.04. Bronchopneumonia suppurativa sive appostematosa<br />
1.06.07.06.05. Bronchopneumonia gangraenosa<br />
1.06.07.06.06 Pneumonia interstitialis chronica<br />
1.06.07.06.07. Enzootische Pneumonie der Kälber / Lungenentzündung der Kälber<br />
1.06.07.07. Brustfell und Brusthöhle<br />
1.06.07.07.01. Pleuritis / Brustfellentzündung<br />
1.06.07.07.02. Hydrothorax / Wasseransammlung <strong>im</strong> Brustraum<br />
1.06.07.07.03. Haemothorax / Blutansammlung <strong>im</strong> Brustraum<br />
1.06.07.07.04. Pneumothorax / Luftansammlung <strong>im</strong> Brustraum<br />
1.06.07.07.05. Lungenentzündung<br />
1.06.07.07.05.01. Lungenentzündung virusbedingt<br />
1.06.07.07.05.02. Lungenentzündung bakteriellbedingt<br />
1.06.99. Sonstige*<br />
1.07. Digestionsapparat I – Vorderer Verdauungstrakt<br />
1.07.01. Erbkrankheiten<br />
1.07.02. Mißbildungen<br />
1.07.03. Tumore<br />
1.07.04. Verletzungen<br />
1.07.05. Maulhöhle<br />
1.07.05.01. Stomatitis / Entzündung der Maulhöhlenschle<strong>im</strong>haut<br />
1.07.05.02. Glossitis / Entzündung der Zunge<br />
1.07.05.02.01. Zungenrückengeschwür<br />
1.07.05.02.02. Glossoplegia / Lähmung der Zunge<br />
1.07.05.03. Zahnkrankheiten<br />
1.07.05.04. Fremdkörper<br />
1.07.06. Kiefer und Kaumuskulatur<br />
1.07.06.01. Backenabszeß<br />
175
1.07.06.02. Arthritis mandibularis / Kiefergelenksentzündung<br />
1.07.06.03. Paralysis nervi facialis / Facialislähmung<br />
1 07.06.04. Paralysis nervi trigemini / Trigeminuslähmung<br />
1.07.07. Speicheldrüsen<br />
1.07.07.01. Ptyalismus / Speicheln<br />
1.07.07.02. Entzündung<br />
1.07.07.03. Fremdkörper<br />
1.07.08. Schlundkopf<br />
1.07.08.01. Pharyngitis / Rachenentzündung<br />
1 07.08.02. Paralysis pharyngis / Schlundkopflähmung<br />
1.07.09. Speiseröhre<br />
1.07.09.01. Oesophagitis / Speiseröhrenentzündung<br />
1.07.09.02. Obstructio oesophagi / Schlundverstopfung<br />
1.07.09.03. Stenosis oesophagi / Schlundverengung<br />
1.07.09.04 Dilatatio et Diverticulum oesophagi / Schlunderweiterung<br />
1.07.09.05. Oesophagospasmus / Schlundkrampf<br />
1.07.09.06. Paralysis oesophagi / Schlundlähmung<br />
1.07.99. Sonstige*<br />
1.08. Digestionsapparat II – Vormägen und Labmagen<br />
1.08.01. Erbkrankheiten<br />
1.08.02. Mißbildungen<br />
1.08.03. Tumore<br />
1.08.04. Verletzungen<br />
1.08.05. Haube und Pansen<br />
1.08.05.01 Störungen des Schlundrinnenreflexes der Kälber<br />
1.08.05.02. Indigestion der Absetzkälber<br />
1.08.05.03. Indigestion<br />
1.08.05.03.01. Ind.-Durchfall<br />
1.08.05.03.02. Ind.-Labmagen<br />
1.08.05.03.03. verminderte Futteraufnahme<br />
1.08.05.03.04. verminderte Wiederkauaktivität<br />
1.08.05.03.05. Verdauungsstörung<br />
1.08.05.04. Einfache Vormagendysfunktion<br />
1.08.05.05. Pansenalkalose<br />
1.08.05.05.01. Pansenfäulnis<br />
1.08.05.06. Pansenazidose<br />
1.08.05.06.01. Akute Pansenazidose<br />
1.08.05.06.02. Subakute Pansenazidose<br />
1.08.05.06.03. Chronisch-latente Pansenazidose<br />
1.08.05.07. Pansentympanie / Pansenblähung<br />
1.08.05.07.01 Akute Pansentympanie mit dorsaler Gasblase<br />
1.08.05.07.02. Pansentympanie mit kleinschaumiger Gärung<br />
1.08.05.07.03. Chronisch-rezidivierende Pansentympanie<br />
1.08.05.07.03.01. Bezoare und stumpfe Fremdkörper<br />
1.08.05.07.04. Pansenatonie<br />
176
1.08.05.08. Hoflundsyndrom<br />
1.08.05.08.01. Vordere Stenose<br />
1 08.05.08.02. Hintere Stenose<br />
1.08.05.09. Hyperkeratose der Pansenschle<strong>im</strong>haut<br />
1.08.05.10. Parakeratose der Pansenschle<strong>im</strong>haut<br />
1.08.05.11. Retikuloruminitis / Hauben-, Pansenentzündung<br />
1.08.05.12. Retikuloperitonitis traumatica / Fremdkörpererkrankung<br />
1.08.06. Blättermagen<br />
1.08.06.01. Omasitis / Blättermagenentzündung<br />
1.08.06.02. Obstipatio omasi / Blättermagenverstopfung<br />
1.08.07. Labmagen<br />
1.08.07.01. Labmagentympanie der Kälber / Labmagenblähung der Kälber<br />
1.08.07.02. Abomasitis / Labmagenentzündung<br />
1.08.07.03. Ulcus abomasi / Labmagengeschwür<br />
1.08.07.04. Labmagenversandung<br />
1.08.07.05. Dislocatio abomasi / Labmagenverlagerung<br />
1.08.07.05.01. Dislocatio abomasi sinistra / Linksseitige Labmagenverlagerung<br />
1.08.07.05.02. Dilatatio abomasi s<strong>im</strong>plex / Labmagenerweiterung<br />
1.08.07.05.03. Dislocatio abomasi dextra / Rechtsseitige Labmagenverlagerung<br />
1.08.07.05.04. Dislocatio abomasi dextra cum torsione / Rechtsseitige LMV mit Labmagendrehung<br />
1.08.08. Labmagenoperation<br />
1.08.08.01. Roll-and-Suture-Technik nach Hull (Blind Stitch)<br />
1.08.08.02. Perkutane Abomasopexie nach Grymer u. Sterner (Toggle pin)<br />
1.08.08.03. Laparoskopische Abomasopexie nach Janowitz<br />
1.08.08.04. Mediale Omentopexie nach Numans (Utrechter Methode)<br />
1.08.08.05. Laterale Omentopexie nach Dirksen (Hannoversche Methode)<br />
1.08.09. Fremdkörperoperation<br />
1.08.10. Probelaparotomie / Diagnostische Bauchhöhlenoperation<br />
1.08.99. Sonstige*<br />
1.09. Digestionsapparat III – Hinterer Verdauungstrakt<br />
1.09.01. Erbkrankheiten<br />
1.09.02. Mißbildungen<br />
1.09.02.01. Atresia ani et recti / Angeborener Enddarmverschluß<br />
1.09.03. Tumore<br />
1.09.04. Verletzungen<br />
1.09.05. Darmkanal<br />
1.09.05.01. Enteritis, Darmentzündung<br />
1.09.05.01.01 Enteritis catarrhalis<br />
1.09.05.01.02. Enteritis haemorrhagica<br />
1.09.05.01.03. Enteritis pseudomembranacea<br />
1.09.05.01.04. Enteritis necroticans<br />
1.09.05.01.05. Kälberdiarrhoesyndrom / Durchfallerkrankung der Kälber<br />
1.09.05.02. Kolik und Ileuserkrankungen / Kolik und Darmverschlußerkrankungen<br />
1.09.05.02.01. Invaginatio intestini / Darmeinstülpung<br />
1.09.05.02.02. Incarceratio intestini / Darmeinklemmung<br />
177
1.09.05.02.03. Volvulus intestini / Darmverschlingung<br />
1.09.05.02.04. Torsio mesenterialis intestini / Darmdrehung<br />
1.09.05.02.05. Dilatatio caeci / Blinddarmerweiterung<br />
1.09.05.02.06. Dilatatio et Torsio caeci / Blinddarmerweiterung mit Blinddarmdrehung<br />
1.09.05.02.07. Ileus paralyticus / Lähmungsbedingter Darmverschluß<br />
1.09.05.02.08. Spasmus intestini / Darmkrampf<br />
1.09.05.03. Prolapsus ani et recti / Enddarmvorfall<br />
1.09.06. Gekröse und Bauchfell<br />
1.09.06.01. Fettgewebsnekrosen<br />
1.09.06.02. Bursitis omentalis purulenta / Eitrige Netzbeutelentzündung<br />
1.09.06.03. Peritonitis / Bauchfellentzündung<br />
1.09.06.04. Ascites / Bauchwassersucht<br />
1.09.07. Leber und Gallenwege<br />
1.09.07.01. Ikterus / Gelbsucht<br />
1.09.07.02. Leberdystrophie / Leberentartung<br />
1.09.07.03. Hepatitis / Leberentzündung<br />
1.09.07.04. Leberabszesse / Abgekapselte Eiteransammlung <strong>im</strong> Lebergewebe<br />
1.09.07.05. Cholecystitis et Cholangitis / Entzündung der Gallenblase und der Gallengänge<br />
1.09.07.05.01. Hepatogene Photodermatitis / Leberbedingte Lichtkrankheit<br />
1.09.08. Bauchspeicheldrüse<br />
1.09.08.01. Pancreatitis / Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />
1.09.99. Sonstige*<br />
1.10. Harnapparat<br />
1.10.01. Erbkrankheiten<br />
1.10.02. Mißbildungen<br />
1.10.02.01. Urachusfistel / Harnfistel<br />
1.10.03. Tumore<br />
1.10.04. Verletzungen<br />
1.10.05. Niere<br />
1.10.05.01. Hämoglobinurie / Blutharnen<br />
1.10.05.02. Hämaturie / Blutharnen<br />
1.10.05.03 Niereninsuffizienz / Nierenversagen<br />
1.10.05.03.01. Urämie / Harnvergiftung<br />
1.10.05.03.02. Amyloidnephrose / Entartung des Nierengewebes<br />
1.10.05.04. Nephritis / Nierenentzündung<br />
1.10.05.05. Pyelonephritis / Nierenbecken- und Nierenentzündung<br />
1.10.05.05.01. Pyelonephritis purulenta / Eitrige Nierenbecken- und Nierenentzündung<br />
1.10.06. Harnblase<br />
1.10.06.01. Cystitis vesicae urinariae / Harnblasenentzündung<br />
1.10.06.01.01. Haematuria vesicalis bovis chronica / Stallrot, Adlerfarnvergiftung<br />
1.10.06.02. Paralysis vesicae urinariae / Blasenlähmung<br />
1.10.07. Harnableitende Wege<br />
1.10.07.01. Verengung<br />
1.10.07.02. Urolithiasis / Harnsteinkrankheit<br />
1.10.99. Sonstige*<br />
178
1.11. Bewegungsapparat<br />
1.11.01. Erbkrankheiten<br />
1.11.01.01. Spastische Parese / „Elsohacke“<br />
1.11.01.02. Hyänenkrankheit<br />
1.11.01.03. Zwergwuchs<br />
1.11.02. Mißbildungen<br />
1.11.02.01. Sehnenstelzfuß<br />
1.11.02.02. Sehnenverkürzung<br />
1.11.03. Tumore<br />
1.11.04. Verletzungen<br />
1.11.05. Lahmheit<br />
1.11.05.01. Stützbeinlahmheit<br />
1.11.05.02. Hangbeinlahmheit<br />
1.11.05.03. Gemischte Lahmheit<br />
1.11.06. Knochen<br />
1.11.06.01. Fissur / Knochenriß<br />
1.11.06.02. Fraktur / Knochenbruch<br />
1.11.06.02.01. Beckenfraktur / Beckenbruch<br />
1.11.06.03. Periostitis / Knochenhautentzündung<br />
1.11.06.04. Osteomyelitis / Knochenmarksentzündung<br />
1.11.07. Gelenke<br />
1.11.07.01. Arthrose / Gelenksdegeneration<br />
1.11.07.02. Arthritis / Gelenksentzündung<br />
1.11.07.02.01. Polyarthritis / Multiple Gelenksentzündung<br />
1.11.07.02.02. Gonitis / Knieglenksentzündung<br />
1.11.07.02.03. Tarsitis / Sprunggelenksentzündung<br />
1.11.07.02.04. Carpitis / Vorderfußwurzelgelenksentzündung<br />
1.11.07.03. Periarthritis / Entzündung der Gelenksumgebung<br />
1.11.07.03.01. Peritarsitis / Entzündung der Umgebung des Sprunggelenkes<br />
1.11.07.03.02. Perikarpitis / Entzündung der Umgebung des Vorderfußwurzelgelenkes<br />
1.11.07.04. Distorsion / Verstauchung<br />
1.11.07.05. Subluxation / Unvollständige Verrenkung<br />
1.11.07.06. Luxation / Verrenkung<br />
1.11.07.06.01. Patellaluxation / Kniescheibenverrenkung<br />
1.11.08. Schle<strong>im</strong>beutel<br />
1.11.08.01. Hygrom / Schle<strong>im</strong>beutelfüllung<br />
1.11.08.02. Bursitis / Schle<strong>im</strong>beutelentzündung<br />
1.11.08.02.01. Bursitis praecarpalis / Karpalbeule, „Knieschwamm“, Liegebeule<br />
1.11.08.02.02. Bursitis tarsalis / Tarsalbeule, Liegebeule<br />
1.11.08.02.03. Bursitis calcanei / „Piephacke“<br />
1.11.09. Sehnen<br />
1.11.09.01. Tendintis / Sehnenentzündung<br />
1.11.09.02. Tendovaginitis / Sehnenscheidenentzündung<br />
1.11.09.03. Ruptur / Sehnenzerreißung<br />
1.11.09.04. Nekrose / Sehnenuntergang<br />
179
1.11.09.04.01. Nekrose der tiefen Beugesehne<br />
1.11.10. Muskel<br />
1.11.10.01. Myositis / Muskelentzündung<br />
1.11.10.02. Muskelruptu r / Muskelzerreißung<br />
1.11.10.02.01 Adduktorenzerreißung<br />
1.11.10.03. Nekrose / Untergang<br />
1.11.10.03.01. Ischämische Nekrose der Oberschenkelmuskulatur<br />
1.11.11. Nerven<br />
1.11.11.01. Neuritis / Nervenentzündung<br />
1.11.11.02. Paralyse / Nervenlähmung<br />
1.11.11.02.01. Contusio nervi plexus et sacralis<br />
1.11.11.02.02. N. obturatorii<br />
1.11.11.02.03. N. ischiadici<br />
1.11.11.02.04. N. femoralis<br />
1.11.11.02.05. N. tibialis / Tibialislähmung<br />
1.11.11.02.06. N. radialis / Radialislähmung<br />
1.11.11.02.07. N. fibularis / Fibularislähmung<br />
1.11.12. Schulter/Hüfte<br />
1.11.12.01. lose Schulter<br />
1.11.12.02. Verletzung Schulter/Hüfte<br />
1.11.12.03. Erkrankungen der Hüfte/Schulter<br />
1.11.13. Gliedmaßenverletzung<br />
1.11.99. Sonstige<br />
1.12. Klauen<br />
1.12.01. Erbkrankheiten<br />
1.12.02. Mißbildungen<br />
1.12.03. Tumore<br />
1.12.04. Verletzungen<br />
1.12.04.01. Nageltritt<br />
1.12.05. Deformation der Klauen<br />
1.12.05.VL<br />
Deformation der Klauen VL<br />
1.12.05.VR<br />
Deformation der Klauen VR<br />
1.12.05.HL<br />
Deformation der Klauen HL<br />
1.12.05.HR<br />
Deformation der Klauen HR<br />
1.12.05.01. Stallklaue<br />
1.12.05.02. Flachklaue<br />
1.12.05.03. Bockklaue<br />
1.12.05.04. Zwangsklaue<br />
1.12.05.05. Spreizklaue<br />
1.12.05.06. Scherenklaue<br />
1.12.06. Nichteitrige Klauenerkrankungen<br />
1.12.06.01. Hornsäule<br />
1.12.06.02. Hornspalt<br />
1.12.06.03. Hornkluft<br />
1.12.06.04. Defekt in der weißen Linie<br />
180
1.12.06.04.VL Defekt in der weißen Linie VL<br />
1.12.06.04.VR Defekt in der weißen Linie VR<br />
1.12.06.04.HL Defekt in der weißen Linie HL<br />
1.12.06.04.HR Defekt in der weißen Linie HR<br />
1.12.06.05. Lose Wand<br />
1.12.06.06. Hohle Wand<br />
1.12.06.06.VL EHW VL<br />
1.12.06.06.VR EHW VR<br />
1.12.06.06.HL EHW HL<br />
1.12.06.06.HR EHW HR<br />
1.12.06.07. Doppelte Sohle<br />
1.12.06.07.VL Doppelte Sohle VL<br />
1.12.06.07.VR Doppelte Sohle VR<br />
1.12.06.07.HL Doppelte Sohle HL<br />
1.12.06.07.HR Doppelte Sohle HR<br />
1.12.06.08. Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle<br />
1.12.06.08.VL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VL<br />
1.12.06.08.VR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VR<br />
1.12.06.08.HL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HL<br />
1.12.06.08.HR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HR<br />
1.12.06.09. Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe<br />
1.12.06.09.VL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe VL<br />
1.12.06.09.VR Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe VR<br />
1.12.06.09.HL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HL<br />
1.12.06.09.HR Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HR<br />
1.12.06.09.01. Pododermatitis nonpurulenta diffusa acuta, Laminitis acuta / akute Klauenrehe<br />
Pododermatitis nonpurulenta diffusa chronica, Laminitis chronica / chronische<br />
1.12.06.09.02. Klauenrehe<br />
1.12.06.10. L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst<br />
1.12.06.10.VL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VL<br />
1.12.06.10.VR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VR<br />
1.12.06.10.HL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HL<br />
1.12.06.10.HR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HR<br />
1.12.06.11. Tendovaginitis nonpurulenta / Nichteitrige Sehnenscheidenentzündung<br />
1.12.06.12. Distorsion / Verstauchung<br />
1.12.06.13. Fraktur / Knochenbruch<br />
1.12.06.13.01. Klauenbeinfraktur / Klauenbeinbruch<br />
1.12.06.14. Zusammenhangstrennung<br />
1.12.06.14.VL Zusammenhangstrennung VL<br />
1.12.06.14.VR Zusammenhangstrennung VR<br />
1.12.06.14.HL Zusammenhangstrennung HL<br />
1.12.06.14.HR Zusammenhangstrennung HR<br />
1.12.06.15. Hornkapsel<br />
1.12.07. Eitrige Klauenerkrankungen<br />
Pododermatitis circumscripta purulenta / Umschriebene eitrige<br />
1.12.07.01.<br />
Klauenlederhautentzündung<br />
181
1.12.07.02. Pododermatitis diffusa purulenta / Ausgebreitete eitrige Klauenlederhautentzündung<br />
1.12.07.03. Sohlengeschwür<br />
1.12.07.03.VL Sohlengeschwür VL<br />
1.12.07.03.VR Sohlengeschwür VR<br />
1.12.07.03.HL Sohlengeschwür HL<br />
1.12.07.03.HR Sohlengeschwür HR<br />
1.12.07.04. Sohlenspitzengeschwür<br />
1.12.07.04.VL Sohlenspitzengeschwür VL<br />
1.12.07.04.VR Sohlenspitzengeschwür VR<br />
1.12.07.04.HL Sohlenspitzengeschwür HL<br />
1.12.07.04.HR Sohlenspitzengeschwür HR<br />
1.12.07.05. Rusterholz’sches Sohlengeschwür<br />
1.12.07.05.VL Rusterholz’sches Sohlengeschwür VL<br />
1.12.07.05.VR Rusterholz’sches Sohlengeschwür VR<br />
1.12.07.05.HL Rusterholz’sches Sohlengeschwür HL<br />
1.12.07.05.HR Rusterholz’sches Sohlengeschwür HR<br />
1.12.07.06. Eitrig-hohle Wand<br />
1.12.07.06.VL Eitrig-hohle Wand VL<br />
1.12.07.06.VR Eitrig-hohle Wand VR<br />
1.12.07.06.HL Eitrig-hohle Wand HL<br />
1.12.07.06.HR Eitrig-hohle Wand HR<br />
1.12.07.07. Zwischenklauennekrose<br />
1.12.07.08. Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />
1.12.07.08.VL Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes VL<br />
1.12.07.08.VR Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes VR<br />
1.12.07.08.HL Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes HL<br />
1.12.07.08.HR Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes HR<br />
1.12.07.08.01. Kronensaumpanaritium<br />
1.12.07.08.02. Ballenpanaritium<br />
1.12.07.08.03. Zwischenklauenpanaritium<br />
1.12.07.09. Ballenhornfäule<br />
1.12.07.09.VL Ballenhornfäule VL<br />
1.12.07.09.VR Ballenhornfäule VR<br />
1.12.07.09.HL Ballenhornfäule HL<br />
1.12.07.09.HR Ballenhornfäule HR<br />
1.12.07.10. Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“<br />
1.12.07.10.VL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VL<br />
1.12.07.10.VR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VR<br />
1.12.07.10.HL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HL<br />
1.12.07.10.HR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HR<br />
1.12.07.11. Dermatitis interdigitalis / Infektiöse Zwischenklauenfäule<br />
1.12.07.12. Klauenbeinnekrose<br />
1.12.07.13. Nekrose des Endes der tiefen Beugesehne<br />
1.12.07.14. Eitrige Entzündung der gemeinsamen Beugesehnenscheide und der Sehnen<br />
1.12.07.15. Eitrige Klauengelenksentzündung<br />
182
1.12.07.16. Eitrige Krongelenksentzündung<br />
1.12.07.17. Footrot<br />
1.12.07.17.VL Footrot VL<br />
1.12.07.17.VR Footrot VR<br />
1.12.07.17.HL Footrot HL<br />
1.12.07.17.HR Footrot HR<br />
1.12.07.18. Zwischenklauenspalt<br />
1.12.08. Klauenamputation<br />
1.12.09. Resektion der tiefen Beugsehne<br />
1.12.10. Resektion des Klauengelenkes<br />
1.12.11. Bänderschwäche/Durchtritt<br />
1.12.12. Hämatom Gliedmaßen<br />
1.12.13. Abszeß Gliedmaßen<br />
1.12.14. Phlegmone Gliedmaßen<br />
1.12.99. Sonstige*<br />
1.13. Zentralnervensystem und Sinnesorgane<br />
1.13.01. Erbkrankheiten<br />
1.13.02. Mißbildungen<br />
1.13.02.01. Hydrocephalus / Wasserkopf<br />
1.13.02.02. Kleinhirnhypoplasie<br />
1.13.02.03. Mikrophthalmie<br />
1.13.02.04. Dermoid<br />
1.13.02.05. Strabismus convergens congenitus / Angeborenes Schielen<br />
1.13.03. Tumore<br />
1.13.04. Verletzungen<br />
1.13.05. Gehirn<br />
1.13.05.01. Meningoenzephalitis / Gehirnhaut- und Gehirnentzündung<br />
1.13.05.01.01. Sporadische Bovin e Enzephalomyelitis<br />
1.13.05.01.02. Hirnbasisabszeß-Syndrom<br />
1.13.06. Rückenmark<br />
1.13.06.01. Myelitis / Rückenmarksentzündung<br />
1.13.06.01.01. Meningoenzephalomyelitis purulenta / Eitrige Gehirn- und Rückenmarksentzündung<br />
1.13.06.01.02. After-, Blasen- und Schwanzlähmung<br />
1.13.07. Auge<br />
1.13.07.01. Konjunktivitis / Bindhautentzündung<br />
1.13.07.02. Keratitis / Hornhautentzündung<br />
1.13.07.03. Iridocyclitis / Entzündung der Regenbogenhaut<br />
1.13.07.04. Chorioiditis / Entzündung der Aderhaut<br />
1.13.07.05. Cataracta lentis / Grauer Star<br />
1.13.07.06. Amaurosis / Blindheit<br />
1.13.07.07. Ablatio retinae / Ablösung der Netzhaut<br />
1.13.07.08. Augapfel<br />
1.13.07.08.01. Strabismus / Schielen<br />
1.13.07.08.02. Nystagmus / Augenzittern<br />
1.13.07.08.03. Exophthalamus<br />
183
1.13.07.08.04. Enophthalamus<br />
1.13.07.08.05 Panophthalmie / Augenentzündung<br />
1.13.07.09. Exenteratio bulbi / Operative Augenentfernung<br />
1.13.07.10. Evisceratio / Operative Augenentfernung<br />
1.13.08. Ohr<br />
1.13.08.01. Othämatom / Bluterguß am Ohr<br />
1.13.08.02. Otitis externa / Enzündung des äußeren Gehörganges<br />
1.13.08.03. Otitis media / Mittelohrentzündung<br />
1.13.08.04. Otitis interna / Innenohrentzündung<br />
1.13.99. Sonstige*<br />
1.14. 1.14. Euter I – Eutererkrankungen außer Mastitis<br />
1.14.01. Erbkrankheiten<br />
1.14.02. Mißbildungen<br />
1.14.03. Atrophie / Rückbildung<br />
1.14.03.VL<br />
Atrophie / Rückbildung VL<br />
1.14.03.VR<br />
Atrophie / Rückbildung VR<br />
1.14.03.HL<br />
Atrophie / Rückbildung HL<br />
1.14.03.HR<br />
Atrophie / Rückbildung HR<br />
1.14.03.01. Verödung, totes Viertel<br />
1.14.03.01.VL Verödung, totes Viertel VL<br />
1.14.03.01.VR Verödung, totes Viertel VR<br />
1.14.03.01.HL Verödung, totes Viertel HL<br />
1.14.03.01.HR Verödung, totes Viertel HR<br />
1.14.04. Formveränderungen<br />
1.14.04.01. Euterformfehler<br />
1.14.04.01.01. Beistriche<br />
1.14.05. Tumore<br />
1.14.06. Verletzungen<br />
1.14.06.01. Hämatom / Bluterguß<br />
1.14.06.02. Zitzenverletzung<br />
1.14.06.03. Euterverletzung<br />
1.14.06.04. Fremdkörper<br />
1.14.06.05. Zitzenfistel<br />
1.14.06.06. Zitzenausstülpung<br />
1.14.06.07. Knoten<br />
1.14.07. Haut und Unterhaut<br />
1.14.07.01. Exanthem / Hautausschlag<br />
1.14.07.01.01. Futtermittelexanthem<br />
1.14.07.01.02. Allergisches Exanthem<br />
1.14.07.02. Ekzem / Hautausschlag<br />
1.14.07.02.01. Akne / Haarbalgentzündung<br />
1.14.07.03. Dermatitis / Hautentzündung<br />
1.14.07.03.01. Euter-Schenkel-Dermatitis<br />
1.14.07.03.02. Voreuter-Dermatitis<br />
1.14.07.03.03. Furunkulose<br />
184
1.14.07.03.04. Euterpocken (MELDEPFLICHT)<br />
1.14.07.04. Ödeme / Wasseransammlung <strong>im</strong> Eutergewebe<br />
1.14.07.04.01. Geburtsödem<br />
1.14.07.04.02. Chronisch-rezidivierendes Ödem<br />
1.14.07.05. Euterabszeß<br />
1.14.07.06. Euterwarzen<br />
1.14.08. Milchabflußstörungen<br />
1.14.08.01. Blutmelken<br />
1.14.08.02. Störung der Milchabgabe<br />
1.14.08.03. Veränderungen in den milchableitenden Wegen<br />
1.14.08.03.01. Galaktophoritis / Entzündung der Milchgänge<br />
1.14.08.03.02. Stenosen<br />
1.14.08.03.03. Zitzenkanalveränderung<br />
1.14.08.03.04. Schwermelker<br />
1.14.09. Zitzenendoskopie<br />
1.14.99. Sonstige*<br />
1.15. Euter II – Mastitis<br />
1.15.01. Mastitis – deskriptiv<br />
1.15.01.01. Eutersekretionsstörung<br />
1.15.01.02. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
1.15.01.02.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen VL<br />
1.15.01.02.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen VR<br />
1.15.01.02.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen HL<br />
1.15.01.02.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen HR<br />
1.15.01.02.01. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig<br />
1.15.01.02.01.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig VL<br />
1.15.01.02.01.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig VR<br />
1.15.01.02.01.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig HL<br />
1.15.01.02.01.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig HR<br />
1.15.01.02.02. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung<br />
1.15.01.02.02.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VL<br />
1.15.01.02.02.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VR<br />
1.15.01.02.02.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HL<br />
1.15.01.02.02.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HR<br />
1.15.01.03. Mastitis catarrhalis chronica / Chronische Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
1.15.01.04. Mastitis haemorrhagica / Mastitis mit Blutbe<strong>im</strong>engungen / Blutmilch<br />
1.15.01.05. Mastitis necroticans / Mastitis mit faulenden Gewebsfetzenbe<strong>im</strong>engungen<br />
1.15.01.06. Mastitis apostematosa / Mastitis mit Eiterbe<strong>im</strong>engungen<br />
Mastitis interstitialis non purulenta / Mastitis mit einer nichteitrigen Entzündung des<br />
1.15.01.07.<br />
Euterzwischengewebes<br />
1.15.01.08. Mastitis granulomatosa / Mastitis mit Knotenbildung <strong>im</strong> Eutergewebe<br />
1.15.01.09. subklinische Mastitis<br />
1.15.01.09.01. hohe Zellzahlen<br />
1.15.01.09.02. Trockensteherbehandlung<br />
1.15.01.09.03. antibiotisches Trockenstellen<br />
185
1.15.02. Mastitis – ätiologisch<br />
1.15.02.01. Streptokokken (ohne Galt)<br />
1.15.02.01.VL Streptokokken (ohne Galt) VL<br />
1.15.02.01.VR Streptokokken (ohne Galt) VR<br />
1.15.02.01.HL Streptokokken (ohne Galt) HL<br />
1.15.02.01.HR Streptokokken (ohne Galt) HR<br />
1.15.02.01.01. Sc. agalactiae (Gelber Galt)<br />
1.15.02.01.01.VL Sc. agalactiae (Gelber Galt) VL<br />
1.15.02.01.01.VR Sc. agalactiae (Gelber Galt) VR<br />
1.15.02.01.01.HL Sc. agalactiae (Gelber Galt) HL<br />
1.15.02.01.01.HR Sc. agalactiae (Gelber Galt) HR<br />
1.15.02.01.02. Sc. dysgalactiae<br />
1.15.02.01.02.VL Sc. Dysgalactiae VL<br />
1.15.02.01.02.VR Sc. Dysgalactiae VR<br />
1.15.02.01.02.HL Sc. Dysgalactiae HL<br />
1.15.02.01.02.HR Sc. Dysgalactiae HR<br />
1.15.02.01.03. Sc. uberis<br />
1.15.02.01.03.VL Sc. Uberis VL<br />
1.15.02.01.03.VR Sc. Uberis VR<br />
1.15.02.01.03.HL Sc. Uberis HL<br />
1.15.02.01.03.HR Sc. Uberis HR<br />
1.15.02.01.04. Andere Streptokokken<br />
1.15.02.01.04.VL Andere Streptokokken VL<br />
1.15.02.01.04.VR Andere Streptokokken VR<br />
1.15.02.01.04.HL Andere Streptokokken HL<br />
1.15.02.01.04.HR Andere Streptokokken HR<br />
1.15.02.02. Mikrokokken/Staphylokokken allgemein<br />
1.15.02.02.VL Mikrokokken/Staphylokokken allgemein VL<br />
1.15.02.02.VR Mikrokokken/Staphylokokken allgemein VR<br />
1.15.02.02.HL Mikrokokken/Staphylokokken allgemein HL<br />
1.15.02.02.HR Mikrokokken/Staphylokokken allgemein HR<br />
1.15.02.02.01. Staph. aureus<br />
1.15.02.02.01.VL Staph. Aureus VL<br />
1.15.02.02.01.VR Staph. Aureus VR<br />
1.15.02.02.01.HL Staph. Aureus HL<br />
1.15.02.02.01.HR Staph. Aureus HR<br />
1.15.02.02.02. Koagulasenegative Staphylokokken<br />
1.15.02.02.03. Andere Mikrokokken<br />
1.15.02.03. Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e<br />
1.15.02.03.VL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VL<br />
1.15.02.03.VR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VR<br />
1.15.02.03.HL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HL<br />
1.15.02.03.HR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HR<br />
1.15.02.03.01. E. coli<br />
1.15.02.03.01.VL E. coli VL<br />
186
1.15.02.03.01.VR E. coli VR<br />
1.15.02.03.01.HL E. coli HL<br />
1.15.02.03.01.HR E. coli HR<br />
1.15.02.03.02. Klebsiellen<br />
1.15.02.03.03. Andere Enterobakterien<br />
1.15.02.04. Arcanobacterium pyogenes<br />
1.15.02.04.VL Arcanobacterium pyogenes VL<br />
1.15.02.04.VR Arcanobacterium pyogenes VR<br />
1.15.02.04.HL Arcanobacterium pyogenes HL<br />
1.15.02.04.HR Arcanobacterium pyogenes HR<br />
1.15.02.05. Pseudomonas aeroginosa<br />
1.15.02.06. Mykobakterien<br />
1.15.02.06.01. Eutertuberkulose (ANZEIGEPFLICHT)<br />
1.15.02.06.02. Atypische Mykobakteriose<br />
1.15.02.07. Nokardien<br />
1.15.02.08. Mykoplasmen<br />
1.15.02.08.VL Mykoplasmen VL<br />
1.15.02.08.VR Mykoplasmen VR<br />
1.15.02.08.HL Mykoplasmen HL<br />
1.15.02.08.HR Mykoplasmen HR<br />
1.15.02.09. Hefen<br />
1.15.02.09.VL Hefen VL<br />
1.15.02.09.VR Hefen VR<br />
1.15.02.09.HL Hefen HL<br />
1.15.02.09.HR Hefen HR<br />
1.15.02.10. Prototheken<br />
1.15.02.11. Andere Erreger<br />
1.15.02.11.VL Andere Erreger VL<br />
1.15.02.11.VR Andere Erreger VR<br />
1.15.02.11.HL Andere Erreger HL<br />
1.15.02.11.HR Andere Erreger HR<br />
1.15.02.12. Acholeplasmen<br />
1.15.99. Sonstige*<br />
2. Fortpflanzungsstörungen des weiblichen Rindes<br />
2.01. Geschlechtsorgane<br />
2.01.01. Erbkrankheiten<br />
2.01.02. Mißbildungen<br />
2.01.02.01. Zwicke<br />
2.01.02.02. Genitale Mißbildungen<br />
2.01.02.03. Infantilismus<br />
2.01.02.04. Scheidenspangen<br />
2.01.02.05. Ovarielle Hypolasie / Unterentwicklung der Eierstöcke<br />
2.01.03. Tumore<br />
2.01.04. Verletzungen<br />
2.01.05. Vulva<br />
187
2.01.05.01. Mangelhafter Schluß<br />
2.01.06. Vagina / Scheide<br />
2.01.06.01. Pneumovagina / Mangelhafter Scheidenschluß<br />
2.01.06.02. Prolaps vaginae / Scheidenvorfall<br />
2.01.06.03. Vaginitis / Scheidenentzündung<br />
2.01.06.04. Scheidenphlegmone<br />
2.01.06.05. Senkscheide<br />
2.01.07. Cervix / Gebärmutterhals<br />
2.01.07.01. Cervicitis / Entzündung des Gebärmutterhalses<br />
2.01.08. Uterus / Gebärmutter<br />
2.01.09. Salpinx / Aufhängung der Eierstöcke<br />
2.01.09.01. Salpingitis / Entzündung der Eierstocksaufhängung<br />
2.01.10. Ovarien / Eierstöcke<br />
2.01.99. Sonstiges*<br />
2.02. Gravidität / Trächtigkeit<br />
2.02.01. Eihäute und Fruchtwasser<br />
2.02.01.01. Eihautwassersucht<br />
2.02.01.01.01. Hydrallantois<br />
2.02.01.01.02. Hydramnion<br />
2.02.02. Anlage und Entwicklung des Fetus<br />
2.02.02.01. Fruchttod<br />
2.02.02.01.01. Embryonaler Fruchttod<br />
2.02.02.01.02. Mumifikation / Austrocknung<br />
2.02.02.01.03. Mazeration / Aufweichung<br />
2.02.02.01.04. Emphysem / Fäulnisbedingte Aufgasung<br />
2.02.02.02. Abort / Verkalbung<br />
2.02.02.02.01. Abortus <strong>im</strong>maturus (209 Tage) / Frühgeburt<br />
2.02.02.03. Graviditatis prolongata / Verlängerte Trächtigkeit<br />
2.02.03. Trächtigkeitsunterbrechung<br />
2.02.99. Sonstige*<br />
2.03. Geburt<br />
2.03.01. Geburtsverlauf<br />
2.03.01.01. Schwergeburt<br />
2.03.01.01.01. Absolut zu große Frucht<br />
2.03.01.01.02. Relativ zu große Frucht<br />
2.03.01.02. Totgeburt<br />
2.03.01.03. Mißgeburt<br />
2.03.01.04. Geburtsstörungen<br />
2.03.02. Wehentätigkeit<br />
2.03.02.01. Wehenschwäche<br />
2.03.02.02. Übermäßige Wehentätigkeit<br />
2.03.03. Einengung der Geburtswege<br />
2.03.04. Vorzeitiger Blasensprung<br />
2.03.05. Fehlerhafte Fruchtlagerung<br />
188
2.03.05.01. Fehlerhafte Haltung<br />
2.03.05.02. Fehlerhafte Stellung<br />
2.03.05.03. Fehlerhafte Lage<br />
2.03.06. Uterus / Gebärmutter<br />
2.03.06.01. Torsio uteri / Gebärmutterdrehung<br />
2.03.07. Geburtshilfe<br />
2.03.08. Geburtseinleitung<br />
2.03.09. Fetotomie / Fruchtzerteilung<br />
2.03.10. Sectio caesarea / Schnittentbindung<br />
2.03.11. Geburtsverletzungen<br />
2.03.99. Sonstige*<br />
2.04. Puerperium / Nachgeburtliche Rückbildungsphase<br />
2.04.01. Verletzungen<br />
2.04.01.01. Vulva<br />
2.04.01.02. Vagina<br />
2.04.01.03. Cervix<br />
2.04.01.04. Uterus<br />
2.04.01.05. Dammriß<br />
2.04.02. Prolaps uteri / Gebärmuttervorfall<br />
2.04.03. Retentio secundinarum / Nachgeburtsverhaltung<br />
2.04.04. Uterusatonie / Gebärmuttererschlaffung<br />
2.04.05. Puerperalstörung / Störung der nachgeburtlichen Rückbildungsvorgänge<br />
2.04.05.01. Lochiometra<br />
2.04.05.02. Metritis<br />
2.04.05.03. Puerperale Intoxikation<br />
2.04.05.04. Puerperale Septikämie<br />
2.04.05.05. Intoxikation/Sepsis<br />
2.04.99. Sonstige*<br />
2.05. Sterilität<br />
2.05.01. Uterus / Gebärmutter<br />
2.05.01.01. Endometritis / Gebärmutterschle<strong>im</strong>hautentzündung<br />
2.05.01.01.01. E1 Endometritis catarrhalis<br />
2.05.01.01.02. E2 Endometritis mukopurulenta<br />
2.05.01.01.03. E3 Endometritis muco-purulenta sive purulenta<br />
2.05.01.01.04. E4 Pyometra<br />
2.05.02. Ovarien<br />
2.05.02.01. Zyklusstörungen<br />
2.05.02.01.01. Azyklie / Brunstlosigkeit auf Grund inaktiver Eierstöcke<br />
2.05.02.01.02. Anaphrodisie, Anöstrie / Brunstlosigkeit bei Erhalt der zyklischen Eierstocksfunktion<br />
2.05.02.01.03. Periodizitätsstörungen des Zyklus<br />
2.05.02.01.03.01. Verkürzte Brunstintervalle<br />
2.05.02.01.03.02. Verlängerte Brunstintervalle<br />
2.05.02.01.03.03. Unregelmäßige Brunstintervalle<br />
2.05.02.01.04. Ovulationsanomalien<br />
2.05.02.01.04.01. Verzögerte Ovulation<br />
189
2.05.02.01.04.02. Anovulatorische Brunst<br />
2.05.02.01.05. Andere Zyklusstörungen<br />
2.05.02.02. Nymphomanie / Dauerbrünstigkeit<br />
2.05.02.03. Virilismus / Vermännlichung<br />
2.05.02.04. Zysten / Blasige Eierstocksentartung<br />
2.05.02.04.01. Follikel-Theka-Zysten<br />
2.05.02.04.01.01. Follikel-Theka-Zysten links<br />
2.05.02.04.01.02. Follikel-Theka-Zysten rechts<br />
2.05.02.04.01.03. Follikel-Theka-Zysten rechts + links<br />
2.05.02.04.02. Follikel-Lutein-Zysten<br />
2.05.02.04.02.01. Follikel-Lutein-Zysten rechts<br />
2.05.02.04.02.02. Follikel-Lutein-Zysten links<br />
2.05.02.04.02.03. Follikel-Lutein-Zysten rechts + links<br />
2.05.02.04.03. Kleinzystische Degeneration<br />
2.05.02.05. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper<br />
2.05.02.05.01. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper rechts<br />
2.05.02.05.02. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper links<br />
2.05.02.05.03. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper rechts + links<br />
2.05.02.06. Atrophie / Eierstocksrückbildung<br />
2.05.02.07. Dystrophie / Eierstocksentartung<br />
2.05.03. Sterilitätsuntersuchung<br />
2.05.04. Sterilitätsbehandlung<br />
2.05.05. ZU-Tiere<br />
2.05.99. Sonstige*<br />
3. Fortpflanzungsstörungen des männlichen Rindes<br />
3.01. Erbkrankheiten<br />
3.01.01. Kryptorchismus / Bauchhoden, Binnenhoden<br />
3.01.02. Hodenhypoplasie / Hodenunterentwicklung<br />
3.01.03. Anomalien der Spermatozoen / Spermaschäden<br />
3.01.04. Aplasie der Wolffschen Gänge<br />
3.02. Mißbildungen<br />
3.02.01. Frenulum praeputii persistens<br />
3.03. Tumore<br />
3.04. Verletzungen<br />
3.05. Präputium<br />
3.05.01. Ph<strong>im</strong>ose<br />
3.05.02. Entzündung<br />
3.06. Penis<br />
3.06.01. Hypoplasie<br />
3.06.02. Entzündung<br />
3.06.03. Prolaps<br />
3.06.04. Lähmung<br />
3.07. Hoden<br />
3.07.01. Orchitis / Hodenentzündung<br />
190
3.07.02. Degeneration / Hodenrückbildung<br />
3.07.03. Fibrose<br />
3.08. Nebenhoden<br />
3.08.01. Epididymitis / Nebenhodenentzündung<br />
3.09. Skrotum<br />
3.09.01. Entzündung<br />
3.10. Impotentia<br />
3.10.01. Impotentia generandi<br />
3.10.02. Impotentia coeundi<br />
3.99. Sonstiges*<br />
4. Infektionskrankheiten (außer Euter und Klauen)<br />
4.00.01. infekt. Durchfall Kalb<br />
4.00.02. infekt. Durchfall Kuh<br />
4.01. Prionenerkrankungen<br />
4.01.01. BSE (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.01.02. Sonstige<br />
4.02. Virale Infektionen<br />
4.02.00. Rota + Coronainfektion<br />
4.02.01. Rotavirus-Infektion<br />
4.02.02. Koronavirus-Infektion<br />
4.02.03. Parvovirus-Infektion<br />
4.02.04. Parainfluenzavirus-Infektion<br />
4.02.05. Bovine Virusdiarrhoe BVD (MELDEPFLICHT)<br />
4.02.05.01. BVD/MD<br />
4.02.06. Mucosal Disease MD (MELDEPFLICHT)<br />
4.02.07. Bösartiges Katarrhalfieber BKF (MELDEPFLICHT)<br />
4.02.08. Adenovirus-Infektion<br />
4.02.09. Respiratory-Syncytial-Virus-Infektion BRSV<br />
4.02.10. Infektiöse Bovine Rhinotracheitis IBR (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.10.01. IBR/IPV<br />
4.02.11. Infektiöse Pustulöse Vulvovaginitis IPV (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.12. Infektiöse Pustulöse Balanoposthitis (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.13. Papillomatose<br />
4.02.14. Rinderpocken<br />
4.02.15. Maul – und Klauenseuche MKS (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.16. Stomatitis vesicularis (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.17. Stomatitis papulosa (MELDEPFLICHT)<br />
4.02.18. Aujeszkysche Krankheit (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.19. Enzootische Rinderleukose (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.20. Tollwut (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.21. Blauzungenkrankheit (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.22. Rinderpest (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.02.99. Sonstige*<br />
4.03. Bakterielle Infektionen<br />
191
4.03.01. Escherichia-coli-Infektion<br />
4.03.01.01. Koliseptikäme<br />
4.03.01.02. Koliruhr<br />
4.03.02. Yersinia-enterocolitica-Infektion<br />
4.03.03. Salmonellose (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.03.01. Salmonella-dublin-Infektion (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.03.02. Salmonella-typh<strong>im</strong>urium-Infektion (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.03.03. Salmonella-enteridis-Infektion (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.03.04. Andere Salmonellen-Infektionen (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.04. Paratuberkulo se (MELDEPFLICHT)<br />
4.03.05. Pasteurellen-Infektion<br />
4.03.05.01. Akute Pasteurellose<br />
4.03.05.02. Chronische Pasteurellose<br />
4.03.06. Streptokokkus-pneumoniae-Infektion<br />
4.03.07. Mykoplasmen-Infektion<br />
4.03.08. Arcanobacterium pyogenes<br />
4.03.08.01. Pyobacillose<br />
4.03.08.02. Uterine-pyogenes-Infektion<br />
4.03.09. Staphylokokken-Infektion<br />
4.03.09.01. Akne<br />
4.03.09.02. Furunkulose<br />
4.03.10. Aktinobacillose<br />
4.03.11. Aktinomykose<br />
4.03.12. Fusobacterium-necropherum / Bacteroides-nodosus-Infektion<br />
4.03.12.01. Nekrobazillose<br />
4.03.12.02. Kälberdiphteroid<br />
4.03.13. Klostridien-Infektion / Intoxikationen<br />
4.03.13.01. Rauschbrand (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.13.02. Pararauschbrand<br />
4.03.13.03. Malignes Ödem<br />
4.03.13.04. Gasödemerkrankung<br />
4.03.13.05. Nekrotische Hepatitis (Deutscher Bradsot)<br />
4.03.13.06. Clostridium-perfringens-Enterotoxämie<br />
4.03.13.07. Tetanus<br />
4.03.13.08. Botulismus<br />
4.03.14. Moraxella-bovis-Infektion<br />
4.03.14.01. Infektiöse Keratokonjunktivitis<br />
4.03.15. Corynebacterium-renale-Infektion (Pyelonephritis bacteritica)<br />
4.03.16. Haemophilus-somnus-Infektion (ISTME )<br />
4.03.17. Campylobacter-Infektion<br />
4.03.17.01. Enzootischer Campylobacter-Abort (Vibrionenseuche) (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.17.02. Campylobacter-Enteritis (Winterdysenterie)<br />
4.03.18. Chlamydien Infektion<br />
4.03.18.01. Epizootischer Abort<br />
4.03.18.02. Bronchopneumonie<br />
192
4.03.18.03. Polyarthritis<br />
4.03.18.04. Sporadische Enzephalomyelitis<br />
4.03.19. Erysipelothrix -rusiopathiae-Infektion<br />
4.03.20. Nokardiose<br />
4.03.21. Listeriose (MELDEPFLICHT)<br />
4.03.22. Leptospirose (MELDEPFLICHT)<br />
4.03.23. Q-Fieber (MELDEPFLICHT)<br />
4.03.24. Milzbrand (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.25. Tuberkulose (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.26. Brucellose (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.27. Lungenseuche (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.28. Rinderpest (ANZEIGEPFLICHT)<br />
4.03.99. Sonstige*<br />
4.04. Mykosen<br />
4.04.01. Trichophytie<br />
4.04.02. Aspergillose<br />
4.04.03. Kandidose<br />
4.04.99. Sonstige*<br />
4.05. Mykotoxikosen<br />
4.05.01. Mutterkornvergiftung<br />
4.05.02. Aflatoxinvergiftung<br />
4.05.03. Aspergillusvergiftung<br />
4.05.04. Stachybotryos-Toxikose<br />
4.05.05. Fusario-Toxikose<br />
4.05.06. Rostpilzvergiftung<br />
4.05.07. Brandpilzvergiftung<br />
4.05.99. Sonstige*<br />
5. Parasitosen<br />
5.01. Protozoen<br />
5.01.01. Trichomonadose (Trich<strong>im</strong>onadenseuche) (ANZEIGEPFLICHT)<br />
5.01.02. Kokzidiose<br />
5.01.03. Kryptosporidiose<br />
5.01.04. Toxoplasmose (MELDEPFLICHT)<br />
5.01.05. Sarkosporidiose<br />
5.01.06. Piroplasmose<br />
5.01.99. Sonstige*<br />
5.02. Helminthen<br />
5.02.00. Leberegelbefall<br />
5.02.01. Fasziolose / Befall mit dem großen Leberegel<br />
5.02.02. Dicrocoeliose / Befall mit dem kleinen Leberegel<br />
5.02.03. Amphistomatose / Pansenegelbefall<br />
5.02.04. Bandwurmbefall<br />
5.02.05. Bandwurmfinnenbefall<br />
5.02.06. Dictyocaulose / Lungenwurmbefall<br />
193
5.02.07. Strongyloidose / Zwergfadenwurmbefall<br />
5.02.08. Trichostrongilidose / Befall mit Magen- und Darmwürmern<br />
5.02.08.01. Nematodirose<br />
5.02.08.02. Haemonchose<br />
5.02.08.03. Ostertagiose<br />
5.02.08.04. Trichostrongylose<br />
5.02.08.05. Cooperiose<br />
5.02.09. Oesophagostomose / Knötchenwurmbefall<br />
5.02.10. Bunostomose / Hakenwurmbefall<br />
5.02.99. Sonstige*<br />
5.03. Arthropoden<br />
5.03.01. Zeckenbefall<br />
5.03.02. Demodikose / Befall mit Haarbalgmilben<br />
5.03.03. Trombidiose / Herbstgrasmilbenbefall<br />
5.03.04. Räude<br />
5.03.04.01. Sarcoptesräude / Kopfräude<br />
5.03.04.02. Psoroptesräude / Körperräude<br />
5.03.04.03. Chorioptesräude / Schwanzräude<br />
5.03.05. Läusebefall<br />
5.03.06. Haarlingsbefall<br />
5.03.07. S<strong>im</strong>uliose / Kriebelmückenplage<br />
5.03.08. Tabanidae- und Muscidaebefall / Bremsen- und Fliegenplage<br />
5.03.09. Myiasis / Fliegenlarvenbefall<br />
5.03.10. Hypodermose / Hautdasselfliegenbefall<br />
5.03.99. Sonstige*<br />
6. Stoffwechsel- und Mangelkrankheiten<br />
6.01. Energie-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel<br />
6.01.01. Hyperketonämie<br />
6.01.02. Ketose<br />
6.01.02.01. Pr<strong>im</strong>äre Ketose<br />
6.01.02.01.01. Subklinische pr<strong>im</strong>äre Ketose<br />
6.01.02.01.02. Manifeste pr<strong>im</strong>äre Ketose<br />
6.01.02.02. Sekundäre Ketose<br />
6.01.02.02.01. Subklinische sekundäre Ketose<br />
6.01.02.02.02. Manifeste sekundäre Ketose<br />
6.01.03. Lipidosis hepatis / Leberverfettung<br />
6.01.03.01. Leberkoma<br />
6.01.04. Verfettung<br />
6.01.04.01. Lipomobilisationssyndrom, Fat cow syndrome<br />
6.01.05. Abmagerung<br />
6.01.05.01. Thin pregnant cow syndrome<br />
6.01.05.02. mangelnde Körperentwicklung<br />
6.01.06. Paralytische Myoglobinurie<br />
6.01.07. Leistungsdepression<br />
6.01.99. Sonstige*<br />
194
6.02. Proteinstoffwechsel<br />
6.02.01. Eiweißüberschuß<br />
6.02.02. Eiweißmangel<br />
6.02.99. Sonstige*<br />
6.03. Mengenelementhaushalt<br />
6.03.01. Kalzium und Phosphor<br />
6.03.01.01. Gebärparese<br />
6.03.01.01.01. Typische Gebärparese<br />
6.03.01.01.01.01. Typische Gebärparese a.p.<br />
6.03.01.01.01.02. Typische Gebärparese p.p.<br />
6.03.01.01.02. Gebärkoma<br />
6.03.01.01.03. Atypische Gebärparese<br />
6.03.01.01.04. Downer cow syndrome<br />
6.03.01.01.05. Laktationsparese<br />
6.03.01.02. Osteopathien<br />
6.03.01.02.01. Rachitis der Kälber<br />
6.03.01.02.02. Osteomalazie der Milchkuh<br />
6.03.01.02.03. Osteoporose der Mastbullen<br />
6.03.01.02.04. Epiphysiolysis<br />
6.03.01.02.05. Abriß des Fersensehnenstranges<br />
6.03.01.02.06. Osteochondrosis et Osteoarthrosis<br />
6.03.01.03. Hypophosphatämie<br />
6.03.01.04. Hyperphosphatämie<br />
6.03.01.05. Hypocalzämie<br />
6.03.02. Magnesium<br />
6.03.02.01. Tetanie<br />
6.03.02.01.01. Kälbertetanie<br />
6.03.02.01.02. Weidetetanie<br />
6.03.02.01.03. Stalltetanie<br />
6.03.02.01.04. Transporttetanie<br />
6.03.02.02. Hypomagnesämie<br />
6.03.03. Natrium<br />
6.03.03.01. Natriummangel<br />
6.03.03.02. Natriumüberschuß<br />
6.03.04. Chlorid<br />
6.03.04.01. Chloridmangel<br />
6.03.05. Schwefel<br />
6.03.05.01. Schwefelmangel<br />
6.03.06. Kalium<br />
6.03.06.01. Kaliummangel<br />
6.03.06.02. Kaliumüberschuß<br />
6.03.99. Sonstige*<br />
6.04. Spurenelementehaushalt<br />
6.04.01. Eisenmangel<br />
6.04.01.01. Eisenmangelanämie der Milchkälber<br />
195
6.04.02. Kupfermangel<br />
6.04.02.01. Kupfermangelanämie<br />
6.04.03. Zinkmangel<br />
6.04.03.01. Parakeratose<br />
6.04.04. Selenmangel<br />
6.04.05. Manganmangel<br />
6.04.06. Jodmangel<br />
6.04.07. Cobaltmangel<br />
6.04.99. Sonstige*<br />
6.05. Vitaminhaushalt<br />
6.05.01. ß-Karotinmangel<br />
6.05.02. Vitamin-A-Mangel<br />
6.05.03. Vitamin-E-Mangel<br />
6.05.04. Vitamin-D-Mangel<br />
6.05.05. Vitamin-B1-Mangel<br />
6.05.05.01. Cerebrocorticalnekrose CCN / Sternguckerkrankheit<br />
6.05.06. Vitamin-B12-Mangel<br />
6.05.07. Biotinmangel<br />
6.05.08. Folsäuremangel<br />
6.05.99. Sonstige*<br />
7. Vergiftungen<br />
7.01. Futterinhalts- und Futterzusatzstoffe<br />
7.01.01. Kochsalzvergiftung<br />
7.01.02. Nitrat-Nitrit-Vergiftung<br />
7.01.03. Harnstoffvergiftung<br />
7.02. Metalle und Halbmetalle<br />
7.02.01. Saturnismus / Bleivergiftung<br />
7.02.02. Kuprismus / Kupfervergiftung<br />
7.02.03. Selenose / Selenvergiftung<br />
7.02.04. Molybdänose / Molybdänvergiftung<br />
7.02.05. Merkurialismus / Quecksilbervergiftung<br />
7.02.06. Eisenvergiftung<br />
7.02.07. Arsenvergiftung<br />
7.02.08. Fluorvergiftung<br />
7.02.09. Cadmiumvergiftung<br />
7.03. Arzne<strong>im</strong>ittel<br />
7.03.01. Hypervitaminose D<br />
7.03.01.01. Calcinose<br />
7.03.02. Hypervitaminose A<br />
7.03.03. Phosphorsäureestervergiftung<br />
7.03.04. Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />
7.03.05. Furazolidonvergiftung<br />
7.04. Desinfektionsmittel<br />
7.04.01. Laugen<br />
196
7.04.02. Säuren<br />
7.04.03. Phenole<br />
7.04.04. Aldehyde<br />
7.04.05. Halogenide<br />
7.05. Düngemittel<br />
7.06. Pflanzenschutzmittel und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
7.07. Pflanzliche Gifte und Giftpflanzen<br />
7.07.01. Zwiebelvergiftung<br />
7.07.02. Eibenvergiftung<br />
7.08. Tierische Gifte und Gifttiere<br />
7.09. Industrieschadstoffe<br />
7.99. Sonstige*<br />
8. Verhaltensstörungen<br />
8.01. Scheinsaugen<br />
8.02. Euter- und Milchsaugen<br />
8.03. Zungenschlagen, Zungenrollen, Zungenspielen<br />
8.04. Harntrinken<br />
8.05. Lecksucht<br />
8.06. Sauger<br />
8.99. Sonstige*<br />
10. Sonstiges*<br />
10.01. Fieber<br />
10.02. Impfungen<br />
10.02.01. BVD-Impfung<br />
10.02.02. Salmonellen-Impfung<br />
10.02.03. Clamydien<strong>im</strong>pfung<br />
10.02.04. Coli<strong>im</strong>pfung/Rota/Corona<br />
10.02.05. Grippe<strong>im</strong>pfung<br />
10.02.06. Trichophytie - Impfung<br />
10.02.07. BHV1-Impfung<br />
10.02.08. BRSV-Impfung<br />
10.03. Prophylaxe<br />
10.03.01. Parasitenprophylaxe/Herdenentwurmung<br />
10.03.01.01. Räudeprophylaxe<br />
10.03.02. Stoffwechselprophylaxe<br />
10.03.02.01. orale Ca-Gabe<br />
10.03.02.02. Vitamin D3<br />
10.03.02.03. Propyonat/Propylenglycol<br />
10.03.02.04. Drench<br />
10.04. Entzündungen<br />
10.50. Mißbildungen allg.<br />
10.50.01. Nabelbruch<br />
10.99. nicht auswertbar<br />
197
Anhang 4<br />
Definition der Krankheiten<br />
1. Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen<br />
Klauenfäule/Ballenfäule; Dermatitis interdigitalis, Klauenhornfäule<br />
198
Klauenfäule ist eine bakterielle Infektion der Oberhaut (hornbildende Zellschichten) <strong>im</strong><br />
Zwischenklauenspalt und am Ballenhorn. Die Bezeichnung „Klauenfäule“ verdankt ihre<br />
Entstehung der nässenden, faulig stinkenden Entzündung der Klauenzwischenhaut. Der<br />
Geruch ist typisch für diese Erkrankung und tritt auch bei der Moderhinke des Schafes auf.<br />
In Ställen mit hoher Luftfeuchtigkeit, auf Spaltenboden mit geringem Kotdurchsatz, nassen<br />
und verschmutzten Standflächen und Triebwegen kommt es zur Quellung und Zersetzung des<br />
Ballenhornes, in dessen Rissen und Furchen Fäulniserreger (v.a. Dichelobacter nodosus)<br />
günstige Vermehrungsbedingungen vorfinden. In der Folge kommt es zur übermäßigen<br />
Hornbildung <strong>im</strong> Bereich des Ballens, was zu Veränderungen des Hornschuhs führt und<br />
Sekundärinfektionen begünstigt. Hornfurchen können – durch Druck des entstehenden<br />
Hornrandes auf das dahinterliegende Ballengebiet- zu hochgradiger Lahmheit führen. Die<br />
Erkrankung verläuft jedoch auch in lange andauernden Fällen <strong>im</strong>mer oberflächlich, nur die<br />
Zwischenklauenhaut kann geschwollen sein.<br />
Abb.1+2 Hornfurchen <strong>im</strong> Sohlenbereich können zur Deformation des Hornschuhs führen (1)<br />
Eitrig Hohle Wand:<br />
Bei infizierten Steingallen und Sohlengeschwüren tritt am Übergang von Klauensohle zur<br />
Wand der Eiter entlang der weißen Linie aus, (da sie den geringsten Widerstand bietet) um<br />
schließlich am Kronensaum auszutreten. Häufig kommt es zu einer Ablösung der<br />
Klauenwand.<br />
Abb.3 Eitrig-hohle Wand: nach dem Abtragen des Wandhornes wird der Eiterkanal sichtbar<br />
(3)<br />
Klauenrehe (Pododermatitis aseptica diffusa, Laminitis)<br />
Die Klauenrehe wird vorwiegend durch Fütterungsfehler<br />
hervorgerufen. Nach Aufnahme von größeren Mengen<br />
leichtverdaulicher Kohlenhydrate, Mangel an strukturierter<br />
Rohfaser in der Ration, nach Verfütterung versch<strong>im</strong>melten<br />
und verdorbenen Futters oder nach plötzlicher<br />
Rationsumstellung kommt es neben einer Pansenazidose zur Entzündung der Lederhaut. Im<br />
Anfangsstadium äußert sich die Klauenrehe durch zunehmendes Auftreten von klammen<br />
Gang in der Herde und teilweise Lahmheit an den Hinterbeinen, allmählich entsteht eine<br />
kuhhessige Stellung der Hinterbeine. Be<strong>im</strong> Klauenschnitt fallen Verfärbungen, Blutungen<br />
oder Horndefekte in oder innerhalb der Weißen Linie auf. Die Klaue zeigt häufig die<br />
folgenden abnormen Formen: eingeknickter Vorderrand, nach hinten auseinanderlaufende,<br />
199
absinkende Wachstumsringe, hohes Ballengebiet und infolge davon zu flach verlaufender<br />
Kronrand, nach oben weisende Klauenspitze sowie stumpfes Wandhorn (chronische Form).<br />
Die Entstehung der Klauenrehe ist meistens auf den Abkalbezeitraum begrenzt, während die<br />
Symptome an der Klaue erst etwa 2-3 Monate später sichtbar werden.<br />
Die akute Klauenrehe mit Entzündung ruft eine intensive Durchblutung und flächige<br />
Durchsaftung der Klauenlederhaut hervor. Das Entzündungssekret kann das Horn <strong>im</strong> Bereich<br />
der Sohle und der seitlichen Wand unterhöhlen, entlang der weißen Linie zum Kronsaum<br />
aufsteigen und dort austreten. Infolge der Unterhöhlung des Hornes wird die Verbindung von<br />
Klauenbein- und Klauenhorn gelockert. Unter Belastung dreht sich das Klauenbein aus seiner<br />
normalen Stellung, die Klauenbeinspitze senkt sich ab. Dadurch ändert sich die<br />
Wachstumsrichtung des Wandhornes, wodurch die typischen Reheringe an der Klauenwand<br />
entstehen. In schweren Fällen bricht die Klauenbeinspitze <strong>im</strong> vorderen Bereich der<br />
Klauensohle durch. Chronische Fälle erkennt man an den Reheringen und Verbreiterungen<br />
der weißen Linie, die an allen Gliedmaßen gleichmäßig auftreten.<br />
Blutungen und Horndefekte <strong>im</strong><br />
Abb. 4:<br />
typische<br />
Reheklaue (1)<br />
Abb. 5:<br />
Bereich der weißen Linie (1)<br />
Klauensohlengeschwür, Rusterholzsches Sohlengeschwür<br />
Das Sohlengeschwür entsteht infolge fehlerhafter, durchtrittiger Gliedmaßenstellung, hoher<br />
Hornränder oder unzureichender Klauenpflege, wodurch die Klauen zu lang werden. Am<br />
häufigsten vorkommende Variationen sind das Rusterholz`sche Sohlengeschwür und<br />
Wandläsionen an der weißen Linie. Auf Dauer werden die Klauen nicht nur unsymmetrich,<br />
sondern zusätzlich in der Zehenspitze zu lang und <strong>im</strong> Ballenbereich zu flach. Als Resultat<br />
folgt ein tiefes Durchtreten <strong>im</strong> Fesselgelenk mit einer Dauerbelastung der tiefen Beugesehne.<br />
Das Klauenbein kippt mit seinem rückwärtigen Teil nach unten und drückt von innen gegen<br />
die hornbildende Klauenlederhaut. Durch diese Belastung kommt es zu Quetschungen und<br />
Durchblutungsstörungen der Lederhaut. In der Folge wird dünnes, instabiles Horn gebildet.<br />
An der Druckstelle kommt es zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes und dünner<br />
Hornbildung, sodaß schließlich das Hornbett durch den Abrieb freigelegt wird. Vorwiegend<br />
<strong>im</strong> Bereich des inneren Tragrandes der vorderen Innenklauen und der hinteren Außenklauen<br />
tritt die Wunde am Übergang des Sohlen- zum Ballenhorn auf. Infolgedessen kann eine<br />
aufsteigende Infektion des Klauengelenkes entstehen, die evt. die Amputation der Klaue<br />
erforderlich macht.<br />
Die Lederhaut kann an dieser Stelle oberflächlich absterben, nach dem Klauenschnitt ist dann<br />
eine gelb-graue Schicht auf der freigelegten Lederhaut zu sehen (Gewebsverlust). Die<br />
Behandlungsaussichten sind gut, solange nur eine Klaue betroffen ist (Entlastung durch<br />
Klotz), und Klauengelenk oder Sehnenscheide nicht eröffnet wurden.<br />
Das Horn wächst schneller als der Abrieb, überlange Klauen, Durchtreten <strong>im</strong> Fesselgelenk,<br />
Quetschung und schlechteren Durchblutung der Lederhaut, instabiles Horn gebildet, eitrig<br />
200
Abb. 6: Pathogenese des RSG<br />
Abb.7: Erscheinungsbilder des RSG mit<br />
(nach Rusterholz)(4) Läsionen verschiedenen Alters (4)<br />
Steingalle<br />
Die<br />
Steingalle<br />
ist eine<br />
Entzündung der Klauenlederhaut, die nach Quetschungen oder Zerrungen des Hornbettes<br />
durch das darüberliegende Klauenhorn auftritt. Das Horn wird dabei nicht soweit beschädigt,<br />
dass die Wunde infiziert wird. Quetschungen treten in Abhängigkeit von der<br />
Gliedmaßenstellung an den höher belasteten Bezirken des Hornschuhes auf. Sie entstehen oft<br />
nach Austrieb auf steinigen Triebwegen, Haltung auf beschädigten Spaltenböden und<br />
Gitterrosten. Steingallen treten auch nach unsachgemäßer Klauenpflege auf, wenn die Sohle<br />
zu dünn geschnitten, die Tragrandkante zu stark gebrochen wurde oder der Schnitt erst kurz<br />
vor Weideaustrieb oder Umstallung erfolgte.<br />
Die Erkrankung gibt Hinweise auf Haltungs- und Managementfehler. Die Behandlung erfolgt<br />
durch Zurückschneiden des Hornes über der druckempfindlichen Stelle, ohne die Steingalle<br />
zu eröffnen. Bei eitrigen Wunden wird das Horn bis zur Lederhaut zurückgeschnitten, die<br />
erkrankte Klaue sollte durch einen Klotz entlastet werden.<br />
Mortellaro, Zehenhautentzündung<br />
(Dermatitis digitalis)<br />
Ursprünglich äußerte sich die Mortellaro`sche<br />
Krankheit durch offene, bis zu 10cm große,<br />
relativ tief liegende Hauterkrankungen von<br />
rötlicher Farbe (offene Lederhautwunden),<br />
schle<strong>im</strong>iger Wundflüssigkeit (kein Eiter) und oft<br />
mit einem weißen Epithelrand <strong>im</strong> Bereich des<br />
Kronensaumes. Das angrenzende Haar war oft<br />
lang und aufrecht stehend. Die betroffenen Stellen<br />
waren sehr schmerzhaft und führten zu starker<br />
Lahmheit. Die intensive Behandlung,mit<br />
Tetrazyklin-Spray war innerhalb weniger Tage erfolgreich.<br />
Seit 1985 hat sich das Krankheitsbild verändert. Die betroffenen Stellen sind weniger<br />
schmerzhaft, trockener und schwach rötlich. Die Oberfläche ist erdbeerartig oder warzenartig.<br />
Das angrenzende Haar ist lang und steht aufrecht. Die Lahmheit ist häufig gering.Sind<br />
Hornränder betroffen, kommt es zu verstärktem und ungeordnetem Hornwachstum. Die<br />
Erkrankung tritt vorwiegend <strong>im</strong> Bereich der Fesselbeuge am Übergang der Haut zum<br />
201
Ballenhorn, aber auch <strong>im</strong> Zwischenklauenspalt und am Kronsaum auf Vorbeugende<br />
Maßnahmen umfassen eine regelmäßige, funktionelle Klauenpflege, trockene, saubere<br />
Treibgänge, Stand- und Liegeplätze.<br />
Panaritium, Zwischenklauenpanaritium, Zwischenklauennekrose,<br />
Zwischenzehenphlegmone, Interdigitalnekrose (Interdigitale Nekrobazillosis,<br />
Phlegmona interdigitalis)<br />
Panaritium ist ein Sammelbegriff für Entzündungen der Gewebe, die die Klauen umschließen.<br />
Es handelt sich dabei um Wundinfektionen der Unterhaut <strong>im</strong> Bereich des<br />
Zwischenklauenspaltes und des Kronsaumes, die zu eitrigen Entzündungen führen.<br />
Als Infektionserreger treten vorwiegend Bakterien wie Fusobakterium necrophorum, aber<br />
auch Mikrokokken, Streptokokken und Corynebakterien auf. Die Erreger dringen durch<br />
kleine Verletzungen <strong>im</strong> Kronsaum- und Zwischenklauenbereich in die Haut ein, wobei nasse<br />
Lauf- und Liegeflächen und mangelnde Klauenpflege die Infektion begünstigen.<br />
Die Infektion führt zu einer intensiven Gewebsentzündung, verbunden mit einer warmen,<br />
schmerzhaften Schwellung des Unterfußes, <strong>im</strong> weiteren Verlauf werden die tiefen<br />
Bindegewebsschichten und schließlich Sehnen, Bänder und Gelenke befallen. Im<br />
fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Gewebszerfall und Eiterbildung. Störungen des<br />
Allgemeinbefindens mit verminderter Futteraufnahme und erhöhter Körpertemperatur werden<br />
ebenfalls beschrieben. Die Behandlung erfolgt antibiotisch.<br />
Zwischenklauenwulst, L<strong>im</strong>ax (interdigitales Granulum, Fibrom, Tylom)<br />
L<strong>im</strong>ax ist eine Hautschwiele, die haselnussgroß sein kann, die aber auch den gesamten<br />
Zwischenklauenspalt ausfüllen und verengen kann. Die Haut <strong>im</strong> Zwischenklauenspalt wird<br />
durch Sand, Steine oder Einstreu wundgerieben, somit wird das Eindringen von<br />
Infektionserregern ermöglicht.<br />
Aber auch chronische Bakterienfektionen führen zur vermehrten Produktion von Oberhaut,<br />
woran meistens auch die Lederhaut in Form von Gewebsneubildung beteiligt ist. Die Folge ist<br />
eine Wucherung der Zwischenklauenhaut, die durch die Bewegung der Klauen und<br />
anliegenden Schmutz ständig irritiert wird und mit Gewebszubildung reagiert.<br />
Die Zwischenklauenwulst tritt verstärkt bei Rindern mit schwammigen Gliedmaßen und<br />
Spreizklauen auf. Neben dem erblichen Einfluß kann eine fehlerhafte Klauenpflege (keine<br />
Hohlkehlung der Klauensohle und Abrundung des inneren Tragrandes) eine anomale Zehenund<br />
Gliedmaßenstellung verstärken und das Auftreten von L<strong>im</strong>ax begünstigen.<br />
Klauendeformationen (Baumgartner, 1988)<br />
1. Pantoffelklaue: Klaue mit überlanger Dorsalwand und kleinem Dorsalwandwinkel infolge<br />
mangelnder Klauenpflege<br />
2. Schnabelklaue: Klaue, bei der die Klauenspitze den Boden nicht berührt; die Dorsalwand<br />
verläuft von der Seite gesehen nicht gerade sondern gekrümmt (von oben betrachtet konkav)<br />
202
3. Scherenklaue: Dorsalrand der Dorsalwand und axiale Wand der Klaue ist nach axial<br />
konkav gewölbt<br />
4. Bockklaue: Das Verhältnis Dorsalwandlänge zu Trachtenwandlänge ist zugunsten letzterer<br />
deutlich verschoben, der Dorsalwandwinkel ist gegenüber der Normalklaue beträchtlich<br />
vergrößert.<br />
5. Zwangsklaue: Die abaxiale Seitenwand der Klaue verläuft nach distal mit Krümmung nach<br />
axial und ist nicht selten zur Sohlenfläche umgebogen, die axiale Seitenwand ist <strong>im</strong>mer nach<br />
axial konkav.<br />
2. Mastitis<br />
Als Mastitis wird die Entzündung der Milchdrüse in der Gesamtheit ihrer milchbildenden,<br />
speichernden und ableitenden Abschnitte bezeichnet. Diese Entzündung kann sich in einem<br />
akuten oder in einem chronischen Verlaufsstadium befinden. Ihre Symptome können einer<br />
klinisch manifesten Mastitis (durch Sinnenprüfung feststellbar) oder einer subklinischen<br />
Mastitis (nur durch labordiagnostische Untersuchungen der Milch bzw. mastitisbedingter<br />
Leistungsminderung einzelner Euterviertel zu ermitteln) entsprechen.<br />
Mastitis ist eine der Hauptabgangsursachen in allen milchviehhaltenden Ländern und<br />
verursacht hohe Kosten. Die Auswirkungen von Mastitiden lassen sich folgendermaßen<br />
untergliedern: Milchverlust bei akuten Mastitiden, Milchminderleistung bei chronischen und<br />
subklinischen Mastitiden, Verluste durch Folgeerkrankungen (Fortpflanzungsstörungen…),<br />
vorzeitige Merzung von Färsen und Kühen, mastitisbedingte Minderung der<br />
Rohmilchqualität, Sperrmilch bei antibiotischer Behandlung, Behandlungs- und<br />
Sanierungskosten, Resistenzbildung.<br />
Klinische/Akute Mastitis<br />
Eine akute Mastitis besteht bei offensichtlichen Entzündungssymptomen des Euters wie<br />
erhöhte Temperatur, Schwellung, Schmerzempfindlichkeit und Rötung bzw. Blaufärbung des<br />
Eutergewebes (Absterben). Die Milch ist makroskopisch verändert.<br />
Neben der Veränderung von Konsistenz, Farbe (Eiterbe<strong>im</strong>engung, Blutmilch, molkeähnliches<br />
Aussehen..) und verschiedenen Flocken in der Milch, kommt es häufig zu einem deutlichen<br />
Absinken der Milchmenge auf den akut erkrankten Eutervierteln. Vereinzelt sind ein Anstieg<br />
der Körpertemperatur und eine starke Störung des Allgemeinbefindens zu beobachten.<br />
Mehrmaliges tägliches Ausmelken und wiederholte antibiotische Behandlung sind hier<br />
angezeigt.<br />
Prädisponierende Faktoren für die Ausbreitung von klinischen Mastitiden (nach Grunert,<br />
1984) sind:<br />
1. Hygienische Mängel: verschmutzte Stand-, Liege-, und Melkplätze, verschmutzte<br />
Tiere, unsauberes Melken (Euterreinigung, Melkzeugreinigung, -zwischendesinfektion,<br />
Melkerhände, Strichkanalverschluß nach dem Melken…)<br />
2. Technische Mängel: fehlendes Anrüsten, zu hohes Vakuum, Pulsationsstörungen,<br />
Blindmelken, schlechtes Ausmelken, Milchstauungen, häufiger Melkerwechsel…<br />
3. Aufstallungsmängel: Liegeplätze, Lauffläche, Zugluft, vernachlässigte Klauenpflege…<br />
4. Mängel der Fütterung: Rationszusammensetzung, Futterwechsel, Sch<strong>im</strong>mel…<br />
5. Witterungseinflüsse: Hitze, Kälte, hohe Luftfeuchte, Unterkühlung<br />
6. Alter und Allgemeinzustand<br />
203
7. Erbliche Faktoren: Euter- und Zitzenfehler (Hänge- und Stufeneuter, verformte Zitzen<br />
und überzählige Zitzen, Neigung zu Euterödemen), Strichkanalstenosen, erbliche<br />
Disposition für Mastitisanfälligkeit<br />
Subklinische Mastitiden (ZZ-Grenzbereiche ???)<br />
Akute, klinische Mastitiden machen nur einen sehr geringen Anteil der weltweiten<br />
Eutererkrankungen aus. Dagegen stellen die chronisch-latenten Mastitiden in allen<br />
milchviehhaltenden Ländern das Hauptproblem dar. Nach Grunert (1984) liegt die<br />
durchschnittliche Erkrankungsquote bei mehr als 20% der Milchkühe und mindestens 40%<br />
der Euterviertel.<br />
Subklinische Mastitiden sind Entzündungen des Euters ohne äußerlich erkennbare Symptome.<br />
Die subklinische Erkrankungsform zeigt weder eine sinnfällige Veränderung des<br />
Milchsekretes noch einen Palpationsbefund. Der Zellgehalt der Milch ist meist erhöht<br />
(Milchzelltest) und die chemische Zusammensetzung der Milch ist verändert. Nach WOLTER<br />
et al. 2002 sinken bei infizierten Eutervierteln die Laktose-, Fett- und Caseingehalte, während<br />
die Konzentration an Molkenproteinen, Natrium und Chlorid ansteigen. Auch der pH-Wert<br />
der Milch steigt aufgrund von zunehmendem Übertritt alkalischer Substanzen aus dem Blut.<br />
In zwei von drei Fällen lässt sich ein Mastitiserreger nachweisen. Bei chronischen<br />
subklinischen Eutererkrankungen sind häufig bindegewebige Alterationen <strong>im</strong> Drüsengewebe<br />
verteilt als lokale oder diffuse knotige oder strangartige Verhärtungen palpierbar. Bei längerer<br />
Erkrankungsdauer kommt es häufig zum Milchrückgang bzw. zur Atrophie auf dem<br />
entsprechenden Viertel.<br />
Es besteht ein hohes Hygienerisiko durch Ansteckung, nach Möglichkeit sollten diese Tiere<br />
extra aufgestallt werden. Melkzeugzwischendesinfektion, das Melken mit Handschuhen und<br />
die Nutzung von Einmallappen tragen zur Ke<strong>im</strong>reduktion bei. Antibiotische Behandlungen<br />
nach Resistogramm sind kurz vor bzw. während des Trockenstehens am erfolgreichsten.<br />
Mastitiserreger<br />
Die bei mikrobiologischen Untersuchungen nachgewiesenen Erreger für Mastitis werden in<br />
kontagiöse „euterassoziirte“ Erreger und „umweltassoziirte“ Mastitiserreger eingeteilt. Die<br />
kontagiösen euterassooziirten Erreger können auf Dauer nur <strong>im</strong> Euter überleben, die<br />
Übertragung von Kuh zu Kuh erfolgt be<strong>im</strong> Melken durch die Hand des Melkers, verspritzte<br />
Milch, Eutertücher oder durch das Melkzeug.<br />
S. agalactiae: Der Erreger des Gelben Galtes ruft vorwiegend subklinische<br />
Eutererkrankungen hervor. Der Erreger besitzt das gruppenspezifische Zellwandantigen B,<br />
deshalb wird er auch häufig als B-Streptokokken bezeichnet. Galtstreptokokken gelangen<br />
über den Strichkanal in die Milchdrüse ein und breiten sich vorwiegend <strong>im</strong> Milchgangsystem<br />
aus, tiefere Gewebeschichten werden nur selten befallen. Die klinische Form zeigt meist nur<br />
lokale Symptome wie Rötung und Schwellung des Viertels in Verbindung mit<br />
Sekretveränderungen (Flocken, Fibrin, wässriges Sekret). S. agalactiae ist der einzige<br />
bekannte Vertreter der Lancefieldgruppe B und ist eine der Ursachen für schwere<br />
Septikämien und Meningitiden be<strong>im</strong> neugeborenen Kind. Die bedeutendsten Reservoire sind<br />
die bovine Milchdrüse und der Mensch, insbesondere der untere Verdauungstrakt, die Vagina<br />
und die oberen Atemwege.<br />
S. canis, weitere G- bzw. L-Streptokokken gehören ebenfalls zu den ansteckenden<br />
Mastitiserregern. Sie kommen be<strong>im</strong> Rind aber nur sporadisch vor. Die Ausbreitung und<br />
Bekämpfung entspricht der Galtbehandlung.<br />
S. dysgalactiae: gehört zur Gruppe mit dem gruppenspezifischen Zellwandantigen C und tritt<br />
regional in unterschiedlicher Häufigkeit auf. Im Gegensatz zu den kontagiösen<br />
Streptokokken ist der Erreger häufig außerhalb der Milchdrüse anzutreffen, besonders<br />
204
Tonsillen, Gebärmutter und Scheidenschle<strong>im</strong>haut stellen ein natürliches Erregerreservoir dar.<br />
Durch die gute Haftungsfähigkeit am Milchdrüsenepithel ist der Erreger euterpathogen und<br />
ruft sowohl subklinische als auch klinische Mastitiden hervor.<br />
S. aureus: Der Erreger zählt zu den häufigsten Erregern subklinischer Mastitiden. Der<br />
Erreger verfügt über verschiedene Pathogenitätsfaktoren (Clumpingfaktor, Koagulase, DNase,<br />
Hämolysinbildung…), die in der Summe die krankmachende Wirkung eines Stammes<br />
bedingen. Trotz der hohen Überlebensfähigkeit des Erregers in der Umwelt erfolgt die<br />
Übertragung vorwiegend über Melkzeug, Eutertuch bzw. Hände des Melkers. Durch einige<br />
der Pathogenitätsfaktoren wird die Immunabwehr des Euters geschwächt, sodaß<br />
Erregerpersistenz und Erregerausscheidung die Folge sind. Durch den Gewebszerfall,<br />
insbesondere des Alveolarepithels, setzt eine mehr oder weniger starke Gewebswucherung<br />
ein, sodaß Knoten entstehen, die lebensfähige S.aureus Ke<strong>im</strong>e vorübergehend einschließen.<br />
Die infizierten Euterviertel können zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufbrechen und erneut<br />
Staphylokokken ausscheiden.<br />
Pyogenesmastitis, Mastitis apostematosa, abszedierende Mastitis, Holsteinische<br />
Euterseuche: Die Pyogenesmastitis tritt meist als Endstadium einer schweren<br />
Kokkenmastitis oder als Spätkomplikation nach Euter- oder Zitzenverletzungen auf. Häufig<br />
handelt es sich dabei um eine Sekundärinfektion mit Actinomyces Pyogenes bzw.<br />
Mischinfektionen desselben mit Kokken, koliformen Ke<strong>im</strong>en oder Fusobacterium<br />
necrophorum. Typisch für diese Mastitisform sind Abszessbildungen und eitrige<br />
Gewebseinschmelzungen. Das Milchsekret weist den typischen jauchigen Geruch auf und ist<br />
häufig mit nekrotischen Gewebsfetzen durchsetzt. Der Allgemeinzustand verschlechtert sich<br />
häufig sehr schnell mit ansteigendem Fieber. Durch Resorption des in der Milchdrüse<br />
verbleibenden Sekretes treten schwere Intoxikationserscheinungen (Fieber, Inappetenz),<br />
toxisch bedingte Gelenk- und Sehnenscheidenschwellungen (Lahmheit, Festliegen) und<br />
Metastasenbildung in anderen Organen (Leber, Lunge, Niere) auf und führen zu einem<br />
schnellen Verfall des Tieres.<br />
Umweltassoziirte Mastitiserreger gehören zur normalen Umweltflora und kommen in<br />
jedem Stall vor. Zu dieser Gruppe gehören Äskulin-positive-Streptokokken (s. uberis,<br />
Enterokokken), Koagulase-negative-Staphylokokken (versch. Staphylokokkenarten z.B. S.<br />
xylosus, S. s<strong>im</strong>ulans, S. warneri, S. conii, S. ceuri, S. hycus, außer Staph.aureus) und<br />
coliforme Ke<strong>im</strong>e (Escherichia coli, Citrobacter spezies, Enterobacter spezies). Die Erreger<br />
besitzen ein geringes krankmachendes Potential, sie können aber bei geschwächten Tieren<br />
über den Strichkanal eindringen und hartnäckige, schwer therapierbare Infektionen<br />
hervorrufen. Durch Managementfehler in den Bereichen Haltung, Fütterung und Melken, oder<br />
schlechtes Stallkl<strong>im</strong>a und mangelhafte Liegeboxenhygiene entsteht ein hoher Ke<strong>im</strong>druck der<br />
das Abwehrsystem der Tiere überfordern kann.<br />
S. uberis: führt vor allem während der Trockenstehperiode zu Infektionen. Dabei handelt es<br />
sich vorwiegend um subklinische Erkrankungen.<br />
Enterokokken: führen be<strong>im</strong> Rind sehr selten zu Euterinfektionen. Ihr natürlicher<br />
Lebensraum ist der Magen-Darm-Kanal warmblütiger Tiere, von dort gelangen sie in die<br />
Stallumgebung und besiedeln bei gestörter Infektionsabwehr das Euter.<br />
Escherichia Coli und coliforme Ke<strong>im</strong>e werden als Besiedler des Dickdarmes warmblütiger<br />
Tiere mit dem Kot ausgeschieden. Eine besondere Bedeutung haben E. coli, verschiedene<br />
Klebsiella-Arten und Enterobacter spp. Coli-Mastitiden treten vor allem nach der Geburt oder<br />
in den ersten Laktationswochen in akuter oder perakuter Form auf. Bei Mastitiden mit<br />
tödlichem Verlauf wurde E. coli am häufigsten nachgewiesen.<br />
205
Weitere seltene Erreger von Eutererkrankungen<br />
Mycoplasmen: (M. bovis, M. bovigenitalium, M. bov<strong>im</strong>astitidis) sind hochkontagiöse<br />
Erreger von schwer beherrschbaren akuten Mastitiden. Mycoplasmenverdacht besteht, wenn<br />
plötzlich viele Tiere einer Herde klinische Mastitiden bei plötzlicher Verhärtung und<br />
Schwellung der Milchdrüse, ohne Störung des Allgemeinbefindens, zeigen, ein deutlicher<br />
Milchrückgang der betroffenen Viertel zu beobachten ist, Euterviertel veröden, die Infektion<br />
von Viertel zu Viertel springt und sich keine Therapieerfolge einstellen. Das Milchsekret wird<br />
zunächst gräulich-wäßrig und enthält mehlig-sandiges bis eitriges Sed<strong>im</strong>ent, später kommen<br />
dicke, gelbgrünliche, geruchlose, eitrige Flocken dazu. Aufgrund von<br />
Drüsengewebseinschmelzungen wird die vorherige Milchleistung nicht wieder erreicht, der<br />
Erreger ist auch nach dem Abklingen der Infektion noch monatelang in der Milch<br />
nachweisbar Zum serologischen Nachweis von Mycoplasmen sind besondere Nährböden und<br />
mehrtägige Bebrütungszeiten erforderlich, eine serologische Verlaufsuntersuchung ist<br />
empfehlenswert. Mycoplasmen treten häufiger als Ursache für Bronchopneumonien und<br />
Arthritiden bei Kälbern und Jungrindern auf. Da M. bovis auch <strong>im</strong> Respirationstrakt und in<br />
der Milch klinisch gesunder Tiere isoliert werden konnte, ist die genaue Pathogenese dieses<br />
Erregers noch unklar.<br />
Hefemastitiden, Sch<strong>im</strong>melpilze: (Cryptococcus neoformans, Candida albicans)<br />
Bei sich wiederholenden, starken, ohne Behandlung wieder zurückgehenden<br />
Euterschwellungen oder bei nicht therapeutisch zu beeinflussenden Mastitiden sind häufig<br />
Hefen <strong>im</strong> Spiel.Bis auf 42 °C ansteigendes Fieber und Schüttelfrost wechseln sich ab und<br />
klingen meist von allein ab. Das betroffene Euterviertel ist stark vergrößert und prall. Es ist<br />
nur wenig, gelblich-graues, wässriges Sekret mit schle<strong>im</strong>igen Flocken zu ermelken. Bei<br />
chronischer Hefemastitis ist die Milch normal mit wenigen Flocken allerdings kommt es <strong>im</strong><br />
Abstand von wenigen Tagen zu Fieberzacken ohne größere Störung des Allgemeinbefindens.<br />
Am folgenden Morgen ist die Temperatur wieder normal. Während bei einer akuten Hefe-<br />
Mastitis die Hefezellen leicht <strong>im</strong> Milchsekret nachweisbar sind, lassen sich die Hefeerreger<br />
bei einer chronisch-latenten Mastitis nur <strong>im</strong> Residualgemelk nachweisen. Eine ant<strong>im</strong>ykotische<br />
Behandlung sollte nur bei sicherer Diagnose durchgeführt werden, da diese Präparate stark<br />
gewebsreizend sind. Bei subklinischen Hefemastitiden sind Spontanheilungen möglich.<br />
Verschiedene Arten an Sch<strong>im</strong>mel- (Aspergillus, Mucor) und Sprosspilzen (Umweltke<strong>im</strong>e)<br />
verursachen unter schlechten hygienischen Haltungsbedingungen Euterentzündungen. Häufig<br />
sind jedoch vorausgegangene Euterbehandlungen mit sproßpilzverunreinigten<br />
Antibiotikapräparaten oder die Anreicherung desinfektionsmittelresistenter Hefen und Pilze in<br />
den Milchleitungen die Erkrankungsursache.<br />
Die akute Sch<strong>im</strong>melpilzmastitis ist <strong>im</strong> Gegensatz zur Hefemastitis auch mit pilzwirksamen<br />
Ant<strong>im</strong>ycotika nicht heilbar. Durch ihre Toxizität führen sie zur Penetration der Blutgefäße<br />
und zu systemischen Erkrankungen bzw. Metastasenbildungen in anderen Organen. Das<br />
Pilzmycel erschwert das Ausmelken und blockiert die Phagozytosewirkung des Euters.<br />
Prototheken: (v.a. Prototheca zopfii) sind farblose Algen die, meist ohne krankmachende<br />
Wirkung, in der Stallumgebung vorkommen. Zu Euterentzündungen können sie nach lokaler<br />
antibiotischer Behandlung des Euters, bei aufgerissenen Zitzenkuppen oder Verschmutzungen<br />
des Medikamentes führen. Die Heilungschancen sind sehr schlecht.<br />
Nocardien: (N. asteroides etc.) sind ubiquitär vorkommende Bakterien, die <strong>im</strong> Boden, <strong>im</strong><br />
Oberflächenwasser, <strong>im</strong> Schmutz und an Futtermitteln nachgewiesen wurden.<br />
Nocardieninfektionen sind sehr selten. Nur bei geschwächten Tieren kann es zur Infektion<br />
206
und <strong>im</strong> Verlauf der granulomatösen Entzündung zur Umwandlung der Drüsenalveolen in ein<br />
epitheloides Granulom kommen. Diese Erkrankung ist bisher nicht therapierbar.<br />
Euter- und Zitzenverletzungen<br />
Euter- und Zitzenverletzungen begünstigen die Mastitisentstehung auf mehreren<br />
unterschiedlichen Wegen. Erstens sind Euterhaut, Euterparenchymwunden und Wunden <strong>im</strong><br />
Bereich der Zitzen mögliche Eintrittspforten für euterpathogene Eitererreger. Zweitens sind<br />
derartige Wunden mit zahlreichen Ke<strong>im</strong>en besiedelt (Staphylokokken, Streptokokken,<br />
coliforme Ke<strong>im</strong>e, A. pyogenes…), die auf galactogenem Weg das Euter besiedeln können.<br />
Drittens führen Euter- und vor allem Zitzenverletzungen oft zu Störungen des Milchentzuges,<br />
einerseits durch schlechte Melkbedingungen (Schlagen/Abwehrbewegungen der Kuh) oder<br />
durch Störungen des Milchejektionsreflexes. Nicht zuletzt ist bei Verletzungen das<br />
Immunsystem der Kuh stark geschädigt, was Folgeinfektionen erleichtert.<br />
Milchejektionsstörungen<br />
Das Aufziehen der Milch wird häufig bei Färsen beobachtet. Ursachen dafür sind: neurohormonelle<br />
Störungen infolge von Streß (Umstallung, Futterwechsel…), technische Mängel<br />
der Melkmaschine (z.B. zu hohes Vakuum), sonstige Schmerzen ( z.B. Sonnenbrand,<br />
Schenkelspaltentzündung, Nachgeburtsverhaltung…) bzw. Wegnahme des Kalbes. Durch die<br />
damit verbundene Adrenalinausschüttung kommt es zu einer zentralen Hemmung der<br />
Oxytocinfreisetzung, zur Verengung der peripheren Gefäße und somit zur verringerten<br />
Oxytocinzufuhr mit folgender Störung der Milchabgabe.<br />
Schwermelker<br />
entstehen durch Strichkanaleinengung (Zitzenstenosen) oder Einengung der Drüsenzisterne.<br />
Die Einengung kann angeboren (dann meist alle Euterviertel bzw. eine Euterhälfte) oder<br />
erworben sein (nach chronischen Entzündungen, Strichverletzungen oder hochgradigen<br />
Ödemen).<br />
Beistriche<br />
Die Anlage überzähliger Zitzen (After-, Zwischen-, Neben- und Beizitzen) ist nach<br />
GRUNERT (1984) erblich bedingt. Sie können bei Vorhandensein von eigenem<br />
Drüsengewebe prädisponierende Faktoren für Euterinfektionen sein und den Melkvorgang<br />
stören. Ein generelles Abschneiden sollte aufgrund der Verschleierung negativer Erbanlagen<br />
unterbleiben bzw. ordentlich dokumentiert werden.<br />
3. Störungen der Trächtigkeit und der Geburt<br />
Trächtigkeit<br />
Die Trächtigkeitsdauer des Rindes beträgt durchschnittlich 280 Tage mit einer<br />
physiologischen Streuung von +-5 Tagen. Durch erbliche und umweltbedingte Einflüsse<br />
kommt es häufig zu Veränderungen in der Trächtigkeitsdauer.<br />
• Rasse: kürzere Tragezeit bei frühreifen Rassen<br />
• Geschlecht der Frucht: durchschnittliche Verlängerung um 1 Tag bei Bullen<br />
• Erstlingsgravidität: Verkürzung um einen Tag<br />
• Zahl der Früchte: Zwillinge werden ein bis zwei Tage eher geboren<br />
• Jahreszeit: Im Sommer und <strong>im</strong> Herbst geborene Kälber werden einen halben Tag<br />
weniger getragen als <strong>im</strong> Winter und Frühjahr geborene.<br />
207
Embryonaler Fruchttod:<br />
Unter Embryonalem Fruchttod versteht man das Absterben des Konzeptionsproduktes in dem<br />
Zeitraum von der Befruchtung bis zum 50. Tag post conceptionem. Besonders um den 8. Tag<br />
nach der Belegung und in der 3. Trächtigkeitswoche zu Beginn der Implantation kommt es<br />
häufig zum Embryonentod. Die Ursachen dafür sind sehr vielschichtig. Neben genetischen<br />
und <strong>im</strong>munologischen Faktoren spielt der Inzuchtgrad der Mutter, das Geschlecht der<br />
Embryonen und Erkrankungen eine Rolle. Weitere Ursachen können Infektionen von Uterus<br />
und Fetus, Fiebererkrankungen, Uterustorsionen, Plazentitis, Traumen, Toxine, Allergien,<br />
Erbfaktoren und die Besamung während der Frühträchtigkeit sein.<br />
Ein direkter Nachweis von embryonalem Fruchttod ist derzeit nicht möglich. Stirbt der<br />
Embryo nach dem 14. Tag nach der Besamung ab, so ist der Zyklus unregelmäßig verlängert,<br />
was jedoch auch verschiedene andere Ursachen haben kann.<br />
Aborte: = vollkommen unreife, unbehaarte und nicht lebensfähige oder tote Feten<br />
Mögliche Abortursachen:<br />
• Endogene Ursachen: erbliche Disposition/Missbildungen/Erbfehler, Hormonlabilität<br />
des Tieres, Mehrlingsträchtigkeiten, bei hohen Blutverlusten (z.B. infolge von<br />
Operationen)<br />
• Exogene Ursachen: Traumata (Stöße, Stürze, Verletzungen), Streß, Krankheiten<br />
(Fieber Krankheiten der Eihäute: Eihautwassersucht, Plazentitis…),<br />
• Infektiöse Ursachen:<br />
- Viren: BVD/MD, BHV1, Parainfluenza-3-Viren, Entero- und Parvoviren<br />
- Bakterien: Brucella abortus, Camphylobacter fetus, Leptospiren, Listerien,<br />
Actinomyces Pyogenes, Salmonellen, Chlamydien, Mycoplasmen, Coxiella<br />
burnetti, Hämophilus somnus, Nocardien<br />
- Protozoen: Trichomonas fetus<br />
- Pilze: verschiedene Aspergillus- und Mukorarten<br />
• Toxische Reize: Schadfuttermittel, Versch<strong>im</strong>meltes, gefrorenes, stark verschmutztes<br />
Futter, hohe Nitratgehalte (das <strong>im</strong> Pansen durch Reduktion entstehende Nitrit wandelt<br />
Hämoglobin in Methämoglobin um und verringert die Sauerstoffbindungskapazität<br />
des Blutes), schlechte Wasserqualität (Rost- und Brandpilze, Clostridien…), hohe<br />
Aufnahme strumigenhaltiger Pflanzen v.a. Brassica-Arten (Raps, Markstammkohl,<br />
Stoppelrüben..) bei Zwischenfruchtbeweidung<br />
Pathologische Frühgeburt: lebensfähige unreife Frucht, erheblich verkürzte Tragezeit<br />
Pathologische Spätgeburt: erheblich verlängerte Tragezeit, überreife Frucht, lebensschwache<br />
und besonders anfällige Kälber<br />
Geburtsstörungen<br />
Krankhafte Spätgeburten: (> 285 Tage)<br />
Ein Großteil krankhafter Spätgeburten ist auf Hypoplasien oder Aplasien von Hypophyse<br />
(häufig mit Missbildungen <strong>im</strong> Bereich des Kopfes einhergehend) und/oder Nebennieren der<br />
Früchte zurückzuführen.<br />
- Zunächst: Prüfen des Bedeckungstermins!<br />
- Tote Kälber (mumifiziert, mazeriert…)<br />
Scheidenvorfall:<br />
Erbfaktoren (gehäuftes familiäres Auftreten), übermäßige Lockerung des Aufhängeapparates<br />
der Scheide (vorwiegend bei älteren Tieren), genetisch bedingte Gewebsschwäche und<br />
Mängel in der Aufhängung des Geschlechtsapparates<br />
208
Prädisponierende Faktoren: Stoffwechselstörungen, Geburtsverletzungen, Schwergeburten,<br />
hormonelle Störungen, Mehrlingsträchtigkeiten, Entzündungen von Scheide und Mastdarm,<br />
lange Tiertransporte <strong>im</strong> geburtsnahen Zeitraum<br />
Gebärmutterverdrehung (Torsio uteri)<br />
Sie kann vereinzelt bereits ab dem 6. Trächtigkeitsmonat auftreten, meistens entsteht sie<br />
jedoch erst während der Eröffnungsphase der Geburt.<br />
Prädisponierende Faktoren: große Beweglichkeit des Uterus, starke Assymmetrie der<br />
hochtragenden Gebärmutter, relativ geringe Fruchtwassermenge am Ende der Trächtigkeit<br />
(Fruchtbewegungen werden leichter auf den Uterus übertragen), stark gefüllter Pansen sowie<br />
Erschlaffung der Bauchdecke bei älteren Kühen<br />
Bei Torsionen bis zu 90 ° zeigen die Tiere selten Schmerzerscheinungen, bei höhergradigen<br />
Torsionen sind häufig deutliche Kolikerscheinungen, Bauchdeckenspannung, Inappetenz und<br />
Tympanie zu beobachten.<br />
Gebärmuttervorfall (Prolaps uteri):<br />
Kurz nach der Abkalbung kann es bei älteren Kühen zur Einstülpung der Gebärmutter<br />
kommen. Die Inversion des Uterus kann so groß sein, dass die umgestülpte Gebärmutter<br />
vollständig durch die Scheide nach außen fällt. Hier gibt es eine erbliche Disposition, weitere<br />
Prädisponierende Faktoren sind Nachgeburtsverhaltung, übermäßige Nachgeburtswehen<br />
Uterusatonie sowie infolge einer Gebärparese.<br />
Uterusatonie:<br />
Bei der Uterusatonie lässt sich rectal eine schlaffe, dünnwandige, schlecht zurückgebildete<br />
Gebärmutter ohne Längsfaltenbildung palpieren. Häufig besteht eine starke Fluktuation<br />
infolge einer Lochialansammlung <strong>im</strong> Uterus (Lochiometra). Oft zeigt sich ein vermehrter<br />
Scheidenausfluß von meist infizierten Lochien, die dann wässrig und übelriechend sind.<br />
Manchmal ist die Uterusatonie mit einer fieberhaften Allgemeinstöung verbunden.<br />
Prädisponierende Faktoren für eine Uterusatonie sind Überernährung in der Trockenstehzeit,<br />
Überdehnung der Uteruswand nach Mehrlingsträchtigkeit oder Eihautwassersucht, verzögerte<br />
Geburten, Stoffwechselstörungen und andere Allgemeinerkrankungen bzw. Uterus- und<br />
Zervixverletzungen.<br />
Wehenschwäche:<br />
- Pr<strong>im</strong>äre Wehenschwäche: Die Geburt verläuft ohne oder mit sehr schwacher<br />
Wehentätigkeit, der Uterus fühlt sich relativ schlaff an, die Fruchtblasen sind meist nicht<br />
gesprungen.<br />
Ursachen: Krankheiten v.a. Stoffwechselstörungen (Gebärparese), Mehrlingsträchtigkeit,<br />
Eihautwassersucht, hormonale Dysfunktion, eventuell erbliche Faktoren<br />
- Sekundäre Wehenschwäche: Eine anfänglich vorhandene, normale Wehenschwäche kommt<br />
- aufgrund von Lage-, Stellungs- oder Haltungsanomalien und verschleppten Geburten – <strong>im</strong><br />
Verlauf der Geburt wegen Erschöpfung des Muttertieres zum Stillstand.<br />
Übermäßig starke Wehen<br />
Sie erschweren die Geburt und vor allem der Geburtshilfe bei Lage- Stellungs- und<br />
Haltungsfehlern. Es kann zu Spasmen der Uterusmuskulatur, Uterusrupturen, Vorfall von<br />
Rektum, Scheide und/oder Gebärmutter bzw. zur Hypoxie des Fetus kommen.<br />
Geburtsstörung durch Missbildung der Frucht<br />
Einzelmissbildungen: Wassersucht der Frucht, Hals- und Gliedmaßenverkrümmung<br />
Doppelmissbildungen: Doppelkopf, Zusammengewachsene Zwillinge…<br />
209
Geburtsstörung durch absolut zu große Frucht<br />
Der Querdurchmesser der Frucht (Kopf, Brust, Becken) sind größer als der Durchmesser des<br />
normalen mütterlichen Beckens. Das durchschnittliche Geburtsgewicht bei Schwarzbunten<br />
liegt bei 35 – 45 kg, absolut zu große Früchte wiegen 55 kg und mehr.<br />
Geburtsstörungen durch relativ zu große Früchte<br />
Das Gewicht der Frucht ist <strong>im</strong> Verhältnis zu anderen Feten der gleichen Rasse nicht zu groß,<br />
der Beckendurchmesser der Mutter aber abnorm klein (z.B. juveniles Becken).<br />
Ursachen: zu frühe Zuchtnutzung von Färsen, Anpaarung von Bullen größerer Rassen (z.B.<br />
Doppellender), überreife Früchte bei pathologisch verlängerter Trächtigkeit<br />
Fetotomie (Zersägung der Frucht in der Kuh)<br />
Anwendung:<br />
- bei zu engen knöchernen Geburtswegen (juvenilen Becken) sowie ungenügender<br />
Öffnung und Weite des weichen Geburtsweges bei toten Früchten<br />
- bei absolut zu großen toten Früchten, die bei Anwendung erlaubter Zugleistung<br />
ohne Gefahr für das Muttertier nicht extrahiert werden können<br />
- bei nicht korrigierbaren Lage-, Stellungs- und Haltungsanomalien bei toten<br />
Früchten und ausreichend weitem Geburtsweg<br />
- bei Missbildungen, die nicht zu extrahieren sind<br />
Kaiserschnitt (Sectio caesarea)<br />
Die Anwendung erfolgt, wenn das Leben der Frucht bei der Extraktion mit verstärktem Zug<br />
wesentlich mehr gefährdet ist als be<strong>im</strong> Kaiserschnitt.<br />
Anwendung bei:<br />
- relativ oder absolut zu großen Früchten<br />
- ungenügender Öffnung des weichen Geburtsweges, besonders bei bereits<br />
gesprungenen Fruchtblasen. Der Blasensprung sollte allerdings nicht mehr als 6 –<br />
8 Stunden zurückliegen.<br />
- Nicht zu korrigierende Haltungen, Stellungen und Lagen bei lebenden Früchten.<br />
- Torsionen, die ohne Laparatomie nicht zu beseitigen sind.<br />
- Hohe Grade der ungenügenden Öffnung und Weite bei toten Früchten<br />
Lage-, Stellungs- Haltungsfehler<br />
Lage: Verhalten der Längsachse des Fetus zur Längsachse der Mutter<br />
z.B. Vorder- und Hinterendlage; pathologisch: Quer-, Senkrecht- und Schräglagen<br />
Stellung: Verhalten des Rückens der Frucht zum Rücken der Mutter<br />
z.B. Normalstellung: obere (dorsale) Stellung<br />
Abweichende Stellungen: untere (ventrale) Stellung, rechts- und linksseitige Stellung<br />
Haltung: Verhalten des Kopfes und der Gliedmaßen der Frucht zu ihrem Körper<br />
z.B. bei Vorder- und Hinterendlagen ist die gestreckte Haltung physiologisch,<br />
während die Abbeugung von Kopf und/oder einer oder beider Gliedmaßen fehlerhaft<br />
sind<br />
Nachgeburtsverhaltung (Retentio Secundinarum):<br />
Die Nachgeburt geht be<strong>im</strong> Rind in der Regel innerhalb von 6 spätestens 12 Stunden nach der<br />
Geburt ab. Die Ursachen für Nachgeburtsverhaltung sind sehr vielschichtig und können<br />
bereits Wochen vor der Geburt begründet sein. Als unmittelbare Ursache für das<br />
Zurückhalten der Eihäute ist die Störung des Lockerungsvorganges in den Plazentomen<br />
anzusehen. Dieser kann durch bakterielle Infektionen (A. pyogenes, Kokken, Brucellen,<br />
Salmonellen, Leptospiren, Listerien…) hormonelle Störungen (Östrogenmangel, erhöhter<br />
Progesteronspiegel, Progesteronmangel…), Haltungsmängel, Bewegungsmangel, Vitamin-<br />
210
(u.a. Betacarotin), Mineralstoff- (Ca, P, Mg..) sowie Spurenelementmangel (u.a. Se, J)<br />
verursacht werden. Weiterhin können toxische Einflüsse (Futtervergiftungen,<br />
Pflanzenschutzmittel, Pilztoxine…), verschiedene Traumata sowie andere Erkrankungen die<br />
Nachgeburtsverhaltung nach sich ziehen. Häufig ist ein Zusammenhang zwischen<br />
Nachgeburtsverhaltung und verkürzter oder verlängerter Trächtigkeitsdauer,<br />
Mehrlingsgeburten, sehr großen und lebensschwachen Kälbern zu beobachten.<br />
Erfassung des Geburtsverlaufes (ADR-Schlüssel, 1995)<br />
Schlüssel Beschreibung<br />
0 Ohne Angabe<br />
1 Ohne Hilfe oder 1 Helfer<br />
2 Zwei oder mehr Helfer oder mechanische Zughilfen<br />
3 Tierärztliche Geburtshilfe ohne Operation<br />
4 Operation<br />
Hypokalzämische Gebärparese, Hypokalzämische Gebärlähmung, Gebärparese,<br />
Milchfieber, Kalbefieber<br />
Diese Erkrankung tritt mit dem Einsetzen der Laktation vor, während oder bis zu 24 Stunden<br />
nach der Geburt aufgrund von ungenügender Kalziumresorption aus dem Darm und<br />
unzureichender Mobilisierung körpereigener Kalziumreserven auf. Dabei ist ein deutlicher<br />
Abfall des Kalziumspiegels <strong>im</strong> Blutserum von 2,5 mmol/l auf 0,75 bis 1,75 mmol/l zu<br />
beobachten. Tritt die Erkrankung bereits während des Abkalbens auf, kann es infolge der<br />
kalziumbedingten Uterusatonie zu einer pr<strong>im</strong>ären Wehenschwäche mit verzögerter<br />
Abkalbung und Nachgeburtsverhaltung kommen. Die ersten Anzeichen dieser Krankheit sind<br />
Inappetenz, Trippeln, schwankender Gang und zeitweiliges Muskelzittern. Bereits wenige<br />
Stunden später kommt es zum Festliegen der Kühe. Die Hautoberfläche ist kalt und die<br />
Körpertemperatur sinkt häufig leicht ab, die Pansenmotorik ruht. Erfolgt keine baldige<br />
Behandlung, so kommt es zum Koma (Seitenlage des Tieres) und wenig später zum Tod.<br />
Die Erkrankung tritt besonders bei Tieren mit hohen Fettgehalten und älteren Kühen auf, da<br />
mit zunehmendem Alter die Fähigkeit zur Resorption und Mobilisierung von Kalzium<br />
nachlässt. In den letzten Jahren werden diese Symptome zunehmend auch bei Phosphor- und<br />
Magnesiummangel beobachtet.<br />
Die Prophylaxe besteht in einer guten Vorbereitung der Trockensteher. Díe Mobilisierung von<br />
Ca und P muß trainiert werden. Dies ist möglich über die Fütterung einer Ca-armen Ration<br />
ante partum bzw. durch die Fütterung von Sauren Salzen. Unterstützend wirken ebenfalls<br />
Vitamin D3-Gaben 2 bis 8 Tage vor der Kalbung und orale Ca-Gaben.<br />
Nabelentzündung (Omphalitis)<br />
Die Erkrankung wird durch Eitererreger (u.a. A. pyogenes, F. necrophorum, Streptokokken,<br />
Staphylokokken) verursacht wobei auch eine erbliche Disposition beobachtet wurde.<br />
Bei der Geburt erfolgt in der Regel der Riß der Nabelschnur etwa handbreit unterhalb des<br />
Hautnabels. Danach schnellen die beiden Nabelarterien und der Urachus in die Bauchhöhle,<br />
während sich die Nabelvene nur bis zum Nabelring zurückzieht (Abb. ). In vielen Fällen<br />
verbleiben die Gefäße und der Urachus <strong>im</strong> Nabelstumpf hängen oder ragen sogar aus diesem<br />
hervor, vor allem, wenn der Abriß dicht am Hautnabel erfolgt (Kaiserschnitt). Durch<br />
mangelhafte Geburts- und Aufzuchthygiene kommt es bei diesen Kälbern dann gehäuft zu<br />
Nabelinfektionen.<br />
Häufig kommt es zur Infektion und Anschwellung des Hautnabels und/oder der Nabelgefäße.<br />
Der Nabel ist extrem schmerzempfindlich und geht einher mit einer starken Störung des<br />
Allgemeinbefindens, aufgekrümmten Rücken und Spannungen <strong>im</strong> Bereich der Bauchdecke.<br />
211
Der chronische Verlauf äußert sich durch verdickte Nabelgefäße und schlägt sich in<br />
verminderten Gewichtszunahmen und Kümmerwuchs nieder. In der Folge ist sowohl be<strong>im</strong><br />
akuten als auch be<strong>im</strong> chronischen Verlauf mit der Ke<strong>im</strong>verschleppung in andere Organe und<br />
entsprechenden Folgeerkrankungen zu rechnen (Polyartis, Leberabszesse, Nephritis,<br />
Meningitis, Pneumonie). Eine Entfernung des nekrotischen Gewebes bzw. eine<br />
Abszessspaltung ist nur bei extraabdominalen Infektionen erfolgreich.<br />
Abb 8:<br />
Nabelgefäße<br />
und Urachus<br />
be<strong>im</strong> Kalb vor<br />
und nach Abriß<br />
der<br />
Nabelschnur<br />
(nicht<br />
schraffiert); 1 = Leber, 2 = Nabelvene, 3 = Aorta, 4 = Nabelarterien, 5 = Harnblase, 6 =<br />
Urachus, 7 = Hautnabel, 8 = Bauchdecke, 9 = Nabelring) aus: Grunert: Buiatrik, 1984<br />
4. Fruchtbarkeitsstörungen be<strong>im</strong> weiblichen Rind<br />
Endometritis/Genitalkatarrh<br />
Die Fruchtbarkeitsleistung des Rindes wird pr<strong>im</strong>är durch Umweltfaktoren und zu einem<br />
geringen Teil genetisch best<strong>im</strong>mt. Fruchtbarkeitsstörungen sind häufig multifaktoriell<br />
bedingt, wobei Haltung, Fütterung und Management als Haupteinflussfaktoren gelten.<br />
Die klassischen infektionsbedingten Fruchtbarkeitsstörungen wie Genitaltuberkulose,<br />
Trichomonadenseuche und Brucellose wurden seit Einführung der künstlichen Besamung<br />
deutlich zurückgedrängt. Wenige spezifische Genitalinfektionen wie z.B. die Infektiöse<br />
Pustulöse Vulvovaginitis (IPV) und die Camphylobacter genitalis Infektion treten jedoch auch<br />
heute noch auf. Eine größere Rolle spielen allerdings mikrobiell bedingte Infektionen des<br />
Genitaltraktes als Sekundärinfektionen, verursacht durch mangelhafte Hygiene bei der Geburt<br />
oder bei der künstlichen Besamung. Häufig sind Schwergeburten, Nachgeburtsverhaltung<br />
oder andere Geburts- oder Puerperalstörungen der Ausgangspunkt für<br />
Gebärmutterentzündungen.<br />
Als Erreger kommen dabei eine große Anzahl unspezifischer Ke<strong>im</strong>arten in Frage<br />
(hämolysierende Streptokokken, Staphylokokken, Mikrokokken, koliforme Ke<strong>im</strong>e,<br />
Pseudomonas aeruginosa, Clamydien, Mycoplasmen…), häufig liegen Mischinfektionen vor.<br />
Während die meisten Erreger zu entzündlichen Prozessen der Schle<strong>im</strong>häute von Uterus,<br />
Zervix und Vagina (Genitalkatarrhe) führen, kommt es bei Infektionen mit A. pyogenes und<br />
Fusobacterium necrophorum zu hochgradigen Entzündungen und Veränderungen der<br />
Gebärmutterschle<strong>im</strong>haut und der Uteruswand. Deshalb ist die Einteilung der Genitalkatarrhe<br />
in 4 Intensitätsgrade (GK bzw. Endometritis 1 – 4) sinnvoll.<br />
Genitalkatarrh 1. Grades (GK 1); Endometritis catarrhalis (E 1)<br />
Dabei weist die Gebärmutter bei der rektalen Untersuchung eine normale Größe und eine<br />
physiologische Wandbeschaffenheit auf, ein vermehrter Gebärmutterinhalt ist nicht<br />
212
nachweisbar. Bei der Vaginaluntersuchung kann meist eine entzündliche Rötung <strong>im</strong> Bereich<br />
des äußeren Muttermundes beobachtet werden, häufig kommt es zum Vorfall des ersten<br />
geröteten Zervikalringes. Eine vermehrte Sekretion von vorwiegend klarem dünnflüssigem<br />
Schle<strong>im</strong> tritt auf, der nicht brunstbedingt ist. Häufig treten dazu auch Reizungen und<br />
Entzündungen <strong>im</strong> Bereich der Scheide auf.<br />
Genitalkatarrh 2. Grades (GK 2); Endometritis mucopurulenta (E 2)<br />
Sowohl während der Brunst als auch außerhalb der Brunst erfolgt der Ausfluß von eitrigem<br />
Schle<strong>im</strong>. An der Schwanzunterseite und <strong>im</strong> Bereich der Sitzbeinhöcker sind schle<strong>im</strong>ig/eitriges<br />
Sekret und Sekretkrusten nachweisbar. Die Gebärmutter ist normal groß und weist eine<br />
unveränderte Wandbeschaffenheit auf. Vermehrter Inhalt ist darin nicht nachweisbar. Vaginal<br />
ist der geöffnete Muttermund mit deutlicher Rötung der Portio vaginalis und häufig ein<br />
Vorfall des ersten Zervikalringes erkennbar. Es besteht eine erhöhte Sekretion von trübem,<br />
mit Flocken durchsetztem, schle<strong>im</strong>igen Sekret, erkennbar <strong>im</strong> Bereich des Scheidenbodens.<br />
Genitalkatarrh 3. Grades (GK 3); Endometritis purulenta (E 3)<br />
Bei den meisten Erkrankungsfällen sind eitriger Ausfluß aus der Scheide und Sekretkrusten<br />
am Schwanz, an den Sitzbeinhöckern und an den Hinterbeinen erkennbar. Die Gebärmutter ist<br />
normal groß und weist eine unveränderte Wandbeschaffenheit auf. In Einzelfällen ist eine<br />
leichte Vergrößerung und Erschlaffung des Uterus festzustellen. Sowohl die<br />
Gebärmutterwand als auch die Zervix kann verdickt sein. Im Vaginalbereich ist häufig eine<br />
gerötete Portio vaginalis mit geöffnetem Zervixkanal feststellbar. Durch Ausfluß aus dem<br />
Uterus kommt es zu Eiteransammlung am Scheidenboden.<br />
Genitalkatarrh 4. Grades (GK 4); Pyometra (E 4)<br />
Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Genitalkatarrhes 3 mit verstärkter<br />
Eiteransammlung in der Gebärmutter. Je nach Art der Pyometra (offen oder geschlossen) sind<br />
starker eitriger Ausfluß, Verschmutzungen durch eitriges Sekret an der Schwanzunterseite<br />
und den Sitzbeinhöckern oder keinerlei Befunde zu beobachten. Rectal wird häufig eine<br />
deutlich vergrößerte und schlaffe Gebärmutter mit fluktuirendem Inhalt ohne feste<br />
Bestandteile palpiert. Die Gebärmutterwand ist nur manchmal verdickt (Metritis). Es ist keine<br />
Doppelwandigkeit vorhanden. Bei dem palpierbaren, oft großen Gelbkörper handelt es sich<br />
um einen Corpus luteum pseudogravididatis. Bei der offenen Pyometra ist der starke<br />
Eiterausfluß offensichtlich während bei der geschlossenen Pyometra wegen des<br />
geschlossenen Zervixkanales kein Eiter erkennbar ist. Nur duch eine genaue<br />
Gebärmutterpalpation ist die geschlossene Pyometra von einer Trächtigkeit abzugrenzen.<br />
Metritis<br />
Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Veränderung des Myometriums. Sie ist in der<br />
Regel verbunden mit einer Endometritis unterschiedlichen Schweregrades und schwer davon<br />
abzugrenzen. Die Wand der mehr oder weniger vergrößerten Gebärmutter ist deutlich<br />
verdickt und fühlt sich derb an. Häufig ist auch die Zervix mit in den Prozeß involviert und<br />
deutlich vergrößert. Zusätzlich können Entzündungen der Serosa des Uterus und der<br />
Aufhängung des Uterus bzw. Verwachsungen mit benachbarten Organen auftreten.<br />
Anöstrie<br />
Azyklie (wirkliche Brunstlosigkeit)<br />
Anaphrodisie (stille Brunst)<br />
= vollständiges Fehlen der zyklischen Die Tiere zeigen keine oder nur schwache<br />
213
Ovartätigkeit<br />
äußere Brunsterscheinungen, der ovarielle<br />
- Ursachen: Zyklus ist intakt.<br />
• Aplasie der Ovarien (Fehlen der Eierstöcke) Ursachen:<br />
• Hypoplasie der Ovarien (erblich) - Haltungsmängel<br />
• Atrophie/Dystrophie der Ovarien - Fütterungsmängel<br />
• Follikel-Theka-Zysten<br />
- chronische Krankheiten<br />
• Follikel-Lutein-Zysten<br />
- genetische Disposition<br />
• Persistierender Gelbkörper<br />
- hormonelle Störungen<br />
• Trächtigkeit/Trächtigkeitsgelbkörper<br />
Ovarialzysten<br />
Für die Entstehung von Ovarialzysten be<strong>im</strong> Rind werden sowohl exogene als auch endogene<br />
Faktoren verantwortlich gemacht. Von den endogenen Faktoren ist vor allem die Fütterung zu<br />
nennen (Energiemangel, Betacarotinmangel, Kaliumüberschuß..). Außerdem können<br />
verschiedene Haltungsmängel (Licht-, Bewegungsmangel und schlechte Futterqualität) und<br />
damit verbundene hormonelle Störungen zum verstärkten Auftreten von Zysten führen.<br />
Als endogene Faktoren gelten Konstititionsmängel und sehr hohe Milchleistung mit dem<br />
damit verbundenen Energiedefizit. Sowohl eine erbliche als auch eine Altersdisposition<br />
wurden bisher nachgewiesen.<br />
Die Diagnose Ovarialzyste (mit Ausnahme der kleinzystischen Degeneration) kann gestellt<br />
werden, wenn auf einem oder beiden Ovarien dünn- oder dickwandige, mindestens<br />
walnußgroße Blasen feststellbar sind. In Zweifelsfällen sollte nach 8 bis 14 Tagen eine<br />
Nachuntersuchung erfolgen. Trotz Zysten kann am Ovar ein normaler Zyklus ablaufen und<br />
sogar eine Trächtigkeit vorliegen. Zystenkühe zeigen wiederholt Brunstsymptome <strong>im</strong> Abstand<br />
von wenigen Tagen, in den letzten Jahren wird vorwiegend Brunstruhe oder unregelmäßige<br />
Zyklen beobachtet.<br />
Follikel-Theka- und Follikel-Lutein-Zysten lassen sich rektal kaum voneinander abgrenzen,<br />
einen Anhaltspunkt liefert dazu die Progesteronuntersuchung in der Milch.<br />
Kleinzystische Degeneration/Entartung<br />
Bei der wesentlich selteneren kleinzystischen Degeneration der Ovarien palpiert man<br />
zahlreiche linsengroße Blasen auf dem Ovar. Gelbkörper und Follikel sind nicht vorhanden,<br />
der Eierstock fühlt sich wie eine Brombeere an. Diese Zystenform tritt teilweise bei Rindern<br />
oder bei sehr alten Kühen auf.<br />
Persistierender Gelbkörper (Corpus luteum pseudograviditatis)<br />
Ein Gelbkörper, der länger als 16 Tage Progesteron sezerniert, wird be<strong>im</strong> nichtträchtigen Rind<br />
häufig dann beobachtet, wenn ein Uterusinhalt (zurückgehaltene Eihäute nach Absterben des<br />
Embryos, Pyometra) oder eine hochgradige Endometritis vorliegt. Auch bei hormonellen<br />
Störungen kann ein Gelbkörper „stehenbleiben“.<br />
5. sonstige Erkrankungen<br />
Durchfallerkrankungen be<strong>im</strong> Kalb<br />
Die Ätiologie von Funktionsstörungen des Magen-Darm-Traktes bei Kälbern ist sehr<br />
vielschichtig. Durchfälle können durch Haltungs- und Fütterungsfehler verursacht werden.<br />
Meistens stehen aber Infektionserreger (E. Coli, Salmonellen, Klebsiellen, Rota-/Coronaviren,<br />
Parvoviren, BVD-Viren, Kryptosporidien) <strong>im</strong> Vordergrund.<br />
• E.coli-Diarrhoe: bei der Koliruhr handelt es sich um eine meist akut verlaufende<br />
lokale Darminfektion mit schwerem Durchfall und hoher Letalität. Es kommt zur<br />
massenhaften Vermehrung enteropathogener E.cili-Stämme <strong>im</strong> Dünndarm. Die<br />
Bakterien bilden Enterotoxine, unter deren Einwirkung die Sekretion von Flüssigkeit<br />
214
und Elektrolyten exzessiv gesteigert und gleichzeitig die Absorption vermindert wird.<br />
Das Krankheitsgeschehen ist geprägt durch graugelblichen, oft Blut durchsetzten<br />
Durchfall, hochgradiger Störung des Allgemeinbefindens und zunehmender Exsikkose<br />
(Austrocknung).<br />
• Rotaviren: Die Rotavirusinfektion tritt bereits in den ersten 3 Lebenstagen mit hoher<br />
Morbidität auf. Rotaviren infizieren <strong>im</strong> Dünndarm reife Epithelzellen, die für die<br />
Absorption notwendig sind, die infizierten Zellen degenerieren und werden<br />
abgestoßen. Nach einer Inkubationszeit von 12 bis 24 Stunden wird wässriger, gelber<br />
Durchfall bei geringradig gestörtem Allgemeinbefinden auf.<br />
• Coronaviren: Coronavirusinfektionen treten meist erst zwischen dem 5. und 21.<br />
Lebenstag mit schwerem Krankheitsverlauf auf. Sie infizieren und zerstören die<br />
Epithelzellen des Dünndarmes und des Dickdarmes und führen dadurch zu<br />
hochgradigen Verdauungsstörungen. Nach kurzer Inkubationszeit kann weißgrauer<br />
Durchfall mit quarkähnlichen Gerinseln und Schle<strong>im</strong> durchsetzt beobachtet werden.<br />
Häufig tritt eine Mischinfektion mit Rota- und Coronaviren sowie E.coli auf, eine<br />
Schutz<strong>im</strong>pfung ist möglich.<br />
6. Erbfehler/Missbildungen<br />
Zwicken:<br />
Durch Zusammenwachsen der Choriongefäße entstehen bei 95 % der weiblichen Kälber bei<br />
getrenntgeschlechtlichen Zwillingen Zwicken. Über den damit verbundenen Blutaustausch<br />
zwischen beiden Kälbern gelangen vom männlichen Embryo Erythrozyten, weiße Blutzellen,<br />
Urke<strong>im</strong>zellen, Androgene und das Anti-Müller-Hormon zum weiblichen Embryo und führen<br />
dort zur Störung der Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane. Zwicken haben ein<br />
ochsenähnliches Verhalten (kurzer, derber Kopf, dicker Hals) und zeigen meist ein<br />
männliches Verhalten. Die Genitalorgane sind unvollständig ausgebildet. Typisch ist die<br />
vergrößerte Klitoris, Scheide, Zervix und Uterus fehlen meist ganz. Auch die Gonaden sind<br />
hypoplastisch und ohne Funktionskörper.<br />
BLAD – Bovine Leukozyten-Adhäsionsdefizienz (mangelnde Anheftung weißer<br />
Blutkörperchen)<br />
Die weißen Blutkörperchen, welche Infektionen abwehren sollten, können sich nicht an den<br />
Viren und Bakterien anheften. Kälber erkranken in den ersten Lebensmonaten und sterben<br />
meist innerhalb des ersten Lebensjahres. Sie bleiben in der Entwicklung zurück, magern ab<br />
und sind gegen belanglose Infektionen anfällig. Sie sterben meist an Lungenentzündung oder<br />
Durchfall. Ein direkter Gentest ist verfügbar (BLAD-Träger: Emerson BL, Fatal CV BL)<br />
CVM – Complex Vertebral Malformation<br />
Die Entwicklung der Wirbelsäule be<strong>im</strong> Foetus ist stark gestört. Der Gendefekt führt häufig zu<br />
Aborten in den ersten zwei Trächtigkeitsmonaten. Kälber werden oft zu früh und meistens tot<br />
geboren. Ein reduziertes Gewicht (15 – 30 kg), verkürzte Wirbelsäule <strong>im</strong> Hals-, Nacken- und<br />
Brustbereich sowie steife oder gebeugte und nach innen gedrehte Gelenke an allen<br />
Gliedmaßen sind die wichtigsten Symptome. Das Krankheitsbild wird von einer einzigen<br />
Punktmutation ausgelöst. Alle bislang als Trägertiere identifizierten Bullen lassen sich auf<br />
den Vererber „Bell“ und dessen Vater „Penstate Ivanhoe Star“ zurückführen. Seit August<br />
2001 gibt es einen Gentest, der seit 01.01.02 in Deutschland für alle Bullen obligatorisch ist<br />
(DHV-Beschluß). Die Analyse erfolgt mit Hilfe eines automatischen Sequenzers<br />
(Gendiagnostik Göttingen). Betroffene Tiere zeigen an einer best<strong>im</strong>mten Stelle der DNA eine<br />
andere Basenfolge als gesunde Tiere. Heterozygote Tiere, sog. Träger, weisen sowohl die<br />
normale Basenfolge als auch die mutierte auf. Alle Jungbullen sollen vor ihrem Prüfeinsatz<br />
untersucht und bei positiven Befund vom Zuchteinsatz ausgeschlossen werden. Tiere, die als<br />
215
CVM-Träger identifiziert werden, sind mit „CV“ und Tiere, die als frei von CVM untersucht<br />
werden, mit "TV“ hinter dem Namen zu kennzeichnen.<br />
CVM-Träger: Boudewijn CV, Convincer CV, Lantz CV, KOL Nixon CV, T Burma CV,<br />
Carlin-M Ivanhoe Bell CV, Penstate Ivanhoe Star CV<br />
SMA – Spinale Muskelatrophie (Muskelschwund vom Rückenmark ausgehend)<br />
Da die Nerven <strong>im</strong> Rückenmark nicht richtig funktionieren, tritt nach und nach ein<br />
Muskelschwund auf. Kälber entwickeln sich in den ersten 2 – 6 Wochen normal. Meist treten<br />
nach 4 Wochen erste Probleme be<strong>im</strong> Aufstehen auf. In den nächsten Wochen kommt es zum<br />
Schwund der Gesäßmuskulatur bis zum Festliegen (in Brustlage). Bewußtsein und Sauglust<br />
sind nicht gestört. Verwechslungen mit Selen-Mangelkrankheit, Nabelinfektion oder<br />
Pansentrinker möglich. Seit Sommer 2001 gibt es einen indirekten Marker-Test, der leider bei<br />
best<strong>im</strong>mten Blutlinien nicht funktioniert. Trägertiere werden nicht mehr angekauft.<br />
WEAVER-Syndrom (bovine progressive degenerative Myeloenzephalopathie) To weave<br />
= weben, hin- und herschwanken<br />
Der Schaden entwickelt sich langsam in Hirn und Rückenmark. Erste Anzeichen treten <strong>im</strong><br />
Alter von 5 – 8 Monaten auf. Zuerst stehen die Tiere mit abgegrätschten Hinterbeinen. Be<strong>im</strong><br />
Gehen zeigen sich Unsicherheiten in der Hinterhand. Die Rinder schwanken, es kommt zu<br />
seitlichem Niederstürzen. Es existiert ein Test, der bei fraglichen Blutlinien eingesetzt<br />
wird(Markertest).<br />
Spinnengliedrigkeit = Arachnomelia v.a. Braunvieh<br />
Die Entwicklung der Gliedmaßen be<strong>im</strong> Foetus ist gestört. Die in der Regel toten<br />
Neugeborenen haben überlange, sehr dünne und leichtbrüchige Beine. Die Sehnen der<br />
Gliedmaßen sind verkürzt, die Gelenke verkrümmt oder versteift („Schlittenkälber“).<br />
Zusätzlich haben sie häufig verkürzte Unterkiefer und eine Delle <strong>im</strong> Stirnbein. Die dünnen<br />
Knochen dieser Kälber sind be<strong>im</strong> Abkalben sehr gefährlich für die Kuh<br />
(Gebärmutterverletzungen). Für diesen Erbfehler ist bisher kein Test vorhanden, durch<br />
Überwachung der Nachkommen wurden Träger dieser Mißbildung weitgehend el<strong>im</strong>iniert.<br />
SDM = Spinale Dysmyelination<br />
Spinal = vom Rückenmark her<br />
Dysmyelination = Isolationsschicht der Nerven verschwindet<br />
Die Nerven des Rückenmarkes haben die Isolationsschicht verloren und geben falsche<br />
Impulse. Dies führt zu Krämpfen. Kälber liegen ab der Geburt in Seitenlage oft mit<br />
krampfhaft weggestreckten Hintergliedmaßen fest. Der Kopf ist krampfhaft nach hinten<br />
gebeugt („Mondguckerstellung“). Kälber sind bei Bewußtsein und können saufen. Werden sie<br />
aufgestellt, halten sie mit Unterstützung, allerdings ohne die Gliedmaßen gleichmäßig zu<br />
belasten. Losgelassen fallen sie sofort wieder in die Seitenlage. SDS wird häufig mit Selen-<br />
Mangel verwechselt.<br />
DUMPS (Defizienz der Uridinmonophosphat-Synthase)<br />
Spinale Muskelatrophie<br />
Einhufigkeit (Syndactylie) bei Schwarzbunten 0 monogen rezessiver Defekt<br />
Nabelbruch (kann auch durch nichtgenetische Ursachen ausgelöst werden)<br />
Darmverschluß (kann auch durch nichtgenetische Ursachen ausgelöst werden)<br />
216
Anhang 5 – Datenerfassung und Datentransfer<br />
Folgende Merkmale sind <strong>im</strong> Rahmen des Testherdenprojektes als<br />
“kleinster gemeinsamer Nenner“ <strong>im</strong> HERDE-Programm zu erfassen:<br />
1. Bewegungsapparat<br />
Gliedmaßenerkrankungen:<br />
Klauenerkrankungen:<br />
(Definition <strong>im</strong> Anhang)<br />
-Gelenksentzündung (Carpitis + Tarsitis)<br />
-Lähmung<br />
-Bänderschwäche/Durchtritt<br />
-Klauenrehe<br />
-L<strong>im</strong>ax<br />
-Mortellaro/Erdbeerkrankheit/dermatitis digitalis<br />
-Panaritium<br />
-Sohlengeschwür<br />
-Klauen/Ballenfäule<br />
-Eitrig Hohle Wand (EHW)<br />
-Klauendeformationen: Zwangsklaue/Spreizklaue<br />
217
2. Eutererkrankungen -klinische Mastitis<br />
-subklinische Mastitis/erhöhte Zellzahl<br />
-Zitzen/Euterverletzungen<br />
-Milchejektionsstörungen<br />
-Schwermelker<br />
-BU-Befunde: Bei akuter Mastitis und sofortiger Behandlung ist der Erreger nach Erhalt des<br />
Befundes als wiederholte Eutererkrankung des entsprechenden Tieres <strong>im</strong> HERDE-Programm<br />
einzugeben!<br />
3. Fruchtbarkeit: -Abort<br />
-Anöstrie<br />
-Endometritis/Pyometra<br />
-Ovarialzysten<br />
-Persist. Gelbkörper<br />
-Inaktive Eierstöcke<br />
-Nachgeburtsverhaltung/Retentio Sec.<br />
-Puerperalstörungen<br />
-Geburtsstörungen<br />
4. Seuchen/Infektionen -Durchfall Kalb<br />
-Durchfall Jungrind/Kuh<br />
-Infektiöse Faktorenkrankheiten: Pneumonie<br />
5. Stoffwechsel -Acidose<br />
-Ketose<br />
-Gebärparese<br />
-Labmagenverlagerung<br />
-Alkalose<br />
-Leberverfettung<br />
-Tetanie<br />
-Indigestion<br />
6. Sonstiges -Fieber<br />
-Herz-/Kreislaufschwäche<br />
-Nabelentzündung<br />
-Mißbildungen: Nabelbruch, Sehnenverkürzung<br />
Neben den genannten Erkrankungen sind die Geburtsgewichte der Kälber bei der Meldung<br />
der Kalbung <strong>im</strong> HERDE-Programm zu dokumentieren.<br />
218
3. Datentransfer nach Köllitsch<br />
Aufgrund der begrenzten Speicherkapazitäten wurde durch Data-Service-Paretz GmbH (DSP)<br />
ein Datenauszugsmodul programmiert, welches die notwendigen Gesundheits- und<br />
Pedigreedaten aus dem HERDE-Programm selektiert und einen 14-tägigen Datenaustausch<br />
zum Fachbereich 08 nach Köllitsch per Internet vereinfacht. Im Abstand von 2 Wochen sind<br />
die Daten nach folgendem Schema zur Zuchtwertschätzstelle zu schicken.<br />
1. MELDUNGEN aufrufen; ÜBERGABE SLA aufrufen<br />
219
2. Übergabedaten neu berechnen durch Drücken des markierten Symbols (roter Pfeil)<br />
3. Dauerhaftes Speichern des Datenauszuges auf dem eigenen Rechner z.B. <strong>im</strong> Ordner<br />
„Testherden“<br />
220
4. das e-mail-Programm starten: NEUE E-MAIL Datum<br />
EINFÜGEN<br />
>die gespeicherte Datei „_080503.zip“<br />
suchen und möglichst „als Anhang“ einfügen<br />
e-mail-Adresse: : lfl.fb08@t-online.de<br />
e-mail abschicken!<br />
Anhang 6 – Fragebogen zum Betriebsmanagement<br />
Betrieb:<br />
Datum:<br />
e-mail-Adresse:<br />
Ansprechpartner:<br />
1. Betrieb<br />
221
- Haltungssystem<br />
- Fütterungssystem<br />
- Anzahl AE + Tierummeldung/Organisation<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
- Futtergruppen + Tierummeldung (bleiben Gruppen zusammen oder Umstellung nach<br />
Leistung/Trächtigkeitsstadium)<br />
- Färsengruppe<br />
- Transitgruppe<br />
- Euter/Klauengruppe bzw. Ummeldung Repro???<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
- PC: - Betriebssystem<br />
- HERDE-Version<br />
- Probleme:<br />
2. Melkanlage<br />
- Typ, Baujahr<br />
- Datenübergabezeiten, Automatisierung Datentausch<br />
- Melkzeiten (Problem Tageswechsel)<br />
- Genauigkeit der Tiererkennung/Korrektur<br />
- 2x oder 3x Melken<br />
- Form der MLP<br />
- Pedometerdaten + Übergabe an HERDE<br />
- Prüfen der Daten zur tMM in HERDE<br />
222
3. Untersuchung von Mastitiserregern<br />
- Herden-BU ? nein ? ja wann ?<br />
- Einzeltieruntersuchung ? vor jeder Mastitisbehandlung<br />
? generell vorm Trockenstellen<br />
? bei hoher ZZ<br />
? ________________________<br />
- Resistenztest<br />
- Nutzung/Eingabe der BU-Befunde in HERDE? Wie?<br />
- Untersuchungslabor<br />
4. Dokumentation<br />
- Dokumentation von Impfungen – Impfplan oder Erkrankung?<br />
- Puerperalkontrolle? Wann durchgeführt?<br />
- Erfassung/Dokumentation der Erkrankungen<br />
Tierarzt/Stallchef/Alle an Dateneingabe beteiligt?<br />
Tägliche Eingabe oder direkt mit Abgabebeleg?<br />
Eingabe der Behandlungen durch Stallpersonal (ohne TA)???<br />
Klauenerkrankungen/Klauenpflege<br />
- Erfassung z.B. des Euterviertels oder Dreistriche/Schwermelker über<br />
betriebsspezifische Kennzeichen, Kommentar zur Erkrankung???<br />
- Definition Nachgeburtsverhaltung und Behandlung<br />
- Erfassung von Missbildungen, Anomalien?<br />
- Erfassungsaufwand Stunden/Tag<br />
- Sonstige Zusatzerfassungen z.B. Kuhgewichte, BCS, RFD; Durch wen erfasst?<br />
223
5. Diagnoseschlüssel<br />
- Abgleich der Schlüssel:<br />
- Datum der Schlüsseländerung:<br />
- Schlüsseländerungen/-ergänzungen zukünftig<br />
6. Auswertungen<br />
- Nutzung von ZMS/Univers…<br />
- sonstige Auswertungen<br />
- Auswertungswünsche:<br />
7. Spermaeinsatz<br />
- Auswahl der Besamungsbullen (Referenzjahr 2002)<br />
Anteil in %<br />
Mastanpaarungen<br />
Testbullen<br />
0 – 10 €<br />
10 – 20 €<br />
20 – 30 €<br />
> 30 €<br />
- Testbullenauswahlkriterien, Spermaanlieferung, Selektionskriterien für TB<br />
- Anpaarung der TB an welche Tiere (1./2. Laktation…)<br />
- Spermaeinsatz national/international (%)<br />
- Deckbulle vorhanden? Jetzt oder früher? Einsatzhäufigkeit+Dokumentation<br />
8. Wiegen der Kälber<br />
- Methode<br />
- Wiegen der toten Kälber<br />
224
9. Probleme mit Datenübergabe…<br />
- Abgleich der gesendeten bzw. eingegangenen „Datenpakete“<br />
- Datenübergabe aller AE`s (Zusammenführung der AE`s in HERDE)???<br />
- Einheitlicher Diagnoseschlüssel für alle AE`s???<br />
- Datensicherung vom HERDE-Programm und von den gesendeten „Datenpaketen“<br />
- wurde in allen Betrieben Änderung der Schnittstelle umgesetzt?<br />
- Beantragen der Abstammungsdiskette bei Frau Müller, LKV: Tel: 037206 87125;<br />
Auslieferung Januar/Juli per e-mail; 10 €<br />
Intensivierung der Exterieurbeurteilung erwünscht?<br />
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Anhang 7 – bisher erfaßte Behandlungen<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
1.01. Haut und Haarkleid 44<br />
1.01.15. Ödem / Wasseransammlung 3<br />
1.01.16. Hämatom / Blutansammlung 9<br />
1.01.17. Phlegmone / Bindegewebsentzündung 73<br />
1.01.18. Abszeß / Abgekapselte Eiteransammlung 104<br />
1.01.19. Allergie 12<br />
1.02.02.01.01. Hernia umbilicalis / Nabelbruch 2<br />
1.02.02.01.02. Hernia inguinalis / Leistenbruch 1<br />
1.02.05. Omphalitis / Nabelentzündung 759<br />
1.05.05.01. Herzinsuffizienz / Herzschwäche 5<br />
1.05.06.01. Kreislaufinsuffizienz / Kreislaufschwäche 10<br />
1.05.06.03. Hämorrhagie / Blutung 25<br />
1.06. Respirationsapparat 1414<br />
225
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
1.06.05.01. Epistaxis / Nasenbluten 6<br />
1.06.07. Bronchien und Lunge 133<br />
1.06.07.06. Bronchopneumonie / Entzündung der Bronchien und der Lunge 2<br />
1.06.07.07.05. Lungenentzündung 13793<br />
1.06.07.07.05.01. Lungenentzündung virusbedingt 96<br />
1.06.07.07.05.02. Lungenentzündung bakteriellbedingt 26<br />
1.08.05.03. Indigestion 211<br />
1.08.05.03.01. Ind.-Durchfall 1150<br />
1.08.05.03.02. Ind.-Labmagen 133<br />
1.08.05.03.04. verminderte Wiederkauaktivität 4<br />
1.08.05.03.05. Verdauungsstörung 386<br />
1.08.05.05. Pansenalkalose 9<br />
1.08.05.06. Pansenazidose 77<br />
1.08.05.07. Pansentympanie / Pansenblähung 12<br />
1.08.05.07.03.01. Bezoare und stumpfe Fremdkörper 67<br />
1.08.05.07.04. Pansenatonie 12<br />
1.08.07.05. Dislocatio abomasi / Labmagenverlagerung 201<br />
1.08.07.05.01. Dislocatio abomasi sinistra / Linksseitige Labmagenverlagerung 329<br />
1.08.07.05.03. Dislocatio abomasi dextra / Rechtsseitige Labmagenverlagerung 33<br />
1.09.05.01. Enteritis, Darmentzündung 70<br />
1.09.05.02. Kolik und Ileuserkrankungen / Kolik und<br />
Darmverschlußerkrankungen<br />
1.09.06.03. Peritonitis / Bauchfellentzündung 33<br />
1.09.07.03. Hepatitis / Leberentzündung 1<br />
1.10.05.04. Nephritis / Nierenentzündung 4<br />
1.11. Bewegungsapparat 5733<br />
1.11.01.01. Spastische Parese / „Elsohacke“ 9<br />
1.11.02.01. Sehnenstelzfuß 1<br />
1.11.04. Verletzungen 407<br />
1.11.05. Lahmheit 4370<br />
1.11.06.02. Fraktur / Knochenbruch 26<br />
1.11.07. Gelenke 1959<br />
1.11.07.02. Arthritis / Gelenksentzündung 290<br />
1.11.07.02.03. Tarsitis / Sprunggelenksentzündung 2366<br />
1.11.07.02.04. Carpitis / Vorderfußwurzelgelenksentzündung 613<br />
1.11.07.03. Periarthritis / Entzündung der Gelenksumgebung 1<br />
1.11.08.02. Bursitis / Schle<strong>im</strong>beutelentzündung 6<br />
1.11.09.01. Tendintis / Sehnenentzündung 19<br />
1.11.11.02. Paralyse / Nervenlähmung 33<br />
1.11.13. Gliedmaßenverletzung 1<br />
1.11.99. Sonstige 165<br />
1.12. Klauen 15<br />
1.12.04. Verletzungen 282<br />
1.12.04.01. Nageltritt 8<br />
1.12.05.04. Zwangsklaue 359<br />
1.12.06.04.HL Defekt in der weißen Linie HL 3<br />
226<br />
2
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
1.12.06.04.HR Defekt in der weißen Linie HR 3<br />
1.12.06.05. Lose Wand 6<br />
1.12.06.06. Hohle Wand 53<br />
1.12.06.06.HR EHW HR 1<br />
1.12.06.06.VL EHW VL 1<br />
1.12.06.07. Doppelte Sohle 18<br />
1.12.06.07.HL Doppelte Sohle HL 27<br />
1.12.06.07.HR Doppelte Sohle HR 28<br />
1.12.06.07.VL Doppelte Sohle VL 16<br />
1.12.06.07.VR Doppelte Sohle VR 14<br />
1.12.06.08. Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle 537<br />
1.12.06.08.HL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HL 130<br />
1.12.06.08.HR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HR 125<br />
1.12.06.08.VL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VL 78<br />
1.12.06.08.VR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VR 69<br />
1.12.06.09. Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe 106<br />
1.12.06.09.HL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HL 16<br />
1.12.06.09.HR Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HR 19<br />
1.12.06.09.VL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe VL 1<br />
1.12.06.10. L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst 251<br />
1.12.06.10.HL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HL 119<br />
1.12.06.10.HR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HR 144<br />
1.12.06.10.VL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VL 10<br />
1.12.06.10.VR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VR 5<br />
1.12.06.12. Distorsion / Verstauchung 1<br />
1.12.06.13. Fraktur / Knochenbruch 7<br />
1.12.06.14. Zusammenhangstrennung 12<br />
1.12.06.14.HL Zusammenhangstrennung HL 107<br />
1.12.06.14.HR Zusammenhangstrennung HR 109<br />
1.12.06.14.VL Zusammenhangstrennung VL 13<br />
1.12.06.14.VR Zusammenhangstrennung VR 13<br />
1.12.06.15. Hornkapsel 18<br />
1.12.07.01. Pododermatitis circumscripta purulenta / Umschriebene eitrige<br />
Klauenlederhautentzündung<br />
1.12.07.03. Sohlengeschwür 69<br />
1.12.07.04. Sohlenspitzengeschwür 3<br />
1.12.07.05. Rusterholz’sches Sohlengeschwür 14116<br />
1.12.07.05.HL Rusterholz’sches Sohlengeschwür HL 1078<br />
1.12.07.05.HR Rusterholz’sches Sohlengeschwür HR 1051<br />
1.12.07.05.VL Rusterholz’sches Sohlengeschwür VL 377<br />
1.12.07.05.VR Rusterholz’sches Sohlengeschwür VR 338<br />
1.12.07.06. Eitrig-hohle Wand 2894<br />
1.12.07.06.HL Eitrig-hohle Wand HL 308<br />
1.12.07.06.HR Eitrig-hohle Wand HR 221<br />
1.12.07.06.VL Eitrig-hohle Wand VL 18<br />
1.12.07.06.VR Eitrig-hohle Wand VR 21<br />
227<br />
3019
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
1.12.07.08. Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes 4824<br />
1.12.07.08.HL<br />
1.12.07.08.HR<br />
1.12.07.08.VL<br />
1.12.07.08.VR<br />
Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />
HL<br />
Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />
HR<br />
Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />
VL<br />
Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />
VR<br />
1.12.07.09. Ballenhornfäule 959<br />
1.12.07.09.HL Ballenhornfäule HL 8<br />
1.12.07.09.HR Ballenhornfäule HR 3<br />
1.12.07.09.VR Ballenhornfäule VR 1<br />
1.12.07.10. Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ 179<br />
1.12.07.10.HL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HL 813<br />
1.12.07.10.HR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HR 913<br />
1.12.07.10.VL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VL 93<br />
1.12.07.10.VR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VR 104<br />
1.12.07.11. Dermatitis interdigitalis / Infektiöse Zwischenklauenfäule 54<br />
1.12.07.17. Footrot 3558<br />
1.12.07.18. Zwischenklauenspalt 18<br />
1.12.08. Klauenamputation 9<br />
1.12.11. Bänderschwäche/Durchtritt 8<br />
1.12.12. Hämatom Gliedmaßen 6<br />
1.12.13. Abszeß Gliedmaßen 43<br />
1.12.14. Phlegmone Gliedmaßen 6216<br />
1.12.99. Sonstige* 361<br />
1.13.07. Auge 139<br />
1.14. 1.14. Euter I – Eutererkrankungen außer Mastitis 1<br />
1.14.03. Atrophie / Rückbildung 7<br />
1.14.03.01. Verödung, totes Viertel 50<br />
1.14.03.01.HL Verödung, totes Viertel HL 230<br />
1.14.03.01.HR Verödung, totes Viertel HR 174<br />
1.14.03.01.VL Verödung, totes Viertel VL 231<br />
1.14.03.01.VR Verödung, totes Viertel VR 210<br />
1.14.03.HL Atrophie / Rückbildung HL 10<br />
1.14.03.HR Atrophie / Rückbildung HR 9<br />
1.14.03.VL Atrophie / Rückbildung VL 6<br />
1.14.03.VR Atrophie / Rückbildung VR 8<br />
1.14.04.01. Euterformfehler 135<br />
1.14.04.01.01. Beistriche 3<br />
1.14.06. Verletzungen 54<br />
1.14.06.01. Hämatom / Bluterguß 1<br />
1.14.06.02. Zitzenverletzung 927<br />
1.14.06.03. Euterverletzung 17<br />
1.14.06.05. Zitzenfistel 1<br />
1.14.06.07. Knoten 5<br />
228<br />
948<br />
965<br />
96<br />
72
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
1.14.07.02. Ekzem / Hautausschlag 24<br />
1.14.07.04. Ödeme / Wasseransammlung <strong>im</strong> Eutergewebe 3<br />
1.14.07.05. Euterabszeß 63<br />
1.14.07.06. Euterwarzen 251<br />
1.14.08. Milchabflußstörungen 104<br />
1.14.08.03.02. Stenosen 31<br />
1.14.08.03.04. Schwermelker 9<br />
1.14.99. Sonstige* 353<br />
1.15. Euter II – Mastitis 1114<br />
1.15.01. Mastitis – deskriptiv 1990<br />
1.15.01.02. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen 41828<br />
1.15.01.02.01. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
- fiebrig<br />
1.15.01.02.02.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HL 6<br />
1.15.01.02.02.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HR 15<br />
1.15.01.02.02.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VL 3<br />
1.15.01.02.02.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VR 16<br />
1.15.01.02.HL<br />
1.15.01.02.HR<br />
1.15.01.02.VL<br />
1.15.01.02.VR<br />
Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
HL<br />
Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
HR<br />
Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
VL<br />
Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />
VR<br />
1.15.01.04. Mastitis haemorrhagica / Mastitis mit Blutbe<strong>im</strong>engungen / Blutmilch 257<br />
1.15.01.09. subklinische Mastitis 78<br />
1.15.01.09.01. hohe Zellzahlen 592<br />
1.15.01.09.03. antibiotisches Trockenstellen 9965<br />
1.15.02. Mastitis – ätiologisch 44<br />
1.15.02.01. Streptokokken (ohne Galt) 1749<br />
1.15.02.01.01. Sc. agalactiae (Gelber Galt) 1708<br />
1.15.02.01.01.HL Sc. agalactiae (Gelber Galt) HL 53<br />
1.15.02.01.01.HR Sc. agalactiae (Gelber Galt) HR 34<br />
1.15.02.01.01.VL Sc. agalactiae (Gelber Galt) VL 45<br />
1.15.02.01.01.VR Sc. agalactiae (Gelber Galt) VR 34<br />
1.15.02.01.HL Streptokokken (ohne Galt) HL 388<br />
1.15.02.01.HR Streptokokken (ohne Galt) HR 351<br />
1.15.02.01.VL Streptokokken (ohne Galt) VL 296<br />
1.15.02.01.VR Streptokokken (ohne Galt) VR 321<br />
1.15.02.02. Mikrokokken/Staphylokokken allgemein 189<br />
1.15.02.02.01. Staph. aureus 1003<br />
1.15.02.02.01.HL Staph. Aureus HL 140<br />
1.15.02.02.01.HR Staph. Aureus HR 156<br />
1.15.02.02.01.VL Staph. Aureus VL 122<br />
1.15.02.02.01.VR Staph. Aureus VR 139<br />
1.15.02.02.02. Koagulasenegative Staphylokokken 4<br />
229<br />
691<br />
5322<br />
5710<br />
4222<br />
4533
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
1.15.02.03. Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e 67<br />
1.15.02.03.01. E. coli 224<br />
1.15.02.03.01.HR E. coli HR 9<br />
1.15.02.03.HL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HL 90<br />
1.15.02.03.HR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HR 103<br />
1.15.02.03.VL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VL 45<br />
1.15.02.03.VR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VR 66<br />
1.15.02.04. Arcanobacterium pyogenes 139<br />
1.15.02.04.HL Arcanobacterium pyogenes HL 20<br />
1.15.02.04.HR Arcanobacterium pyogenes HR 31<br />
1.15.02.04.VL Arcanobacterium pyogenes VL 10<br />
1.15.02.04.VR Arcanobacterium pyogenes VR 8<br />
1.15.02.08. Mykoplasmen 11<br />
1.15.02.09. Hefen 27<br />
1.15.02.09.HL Hefen HL 9<br />
1.15.02.09.HR Hefen HR 12<br />
1.15.02.09.VL Hefen VL 6<br />
1.15.02.09.VR Hefen VR 5<br />
1.15.02.11. Andere Erreger 104<br />
1.15.02.11.HL Andere Erreger HL 2<br />
1.15.99. Sonstige* 793<br />
10. Sonstiges* 3470<br />
10.01. Fieber 2511<br />
10.02. Impfungen 142746<br />
10.02.01. BVD-Impfung 2695<br />
10.02.02. Salmonellen-Impfung 3456<br />
10.02.04. Coli<strong>im</strong>pfung/Rota/Corona 2993<br />
10.02.07. BHV1-Impfung 13978<br />
10.03. Prophylaxe 29<br />
10.03.01. Parasitenprophylaxe/Herdenentwurmung 4<br />
10.03.02. Stoffwechselprophylaxe 1297<br />
10.04. Entzündungen 11<br />
10.50. Mißbildungen allg. 24<br />
10.50.01. Nabelbruch 1<br />
10.99. nicht auswertbar 129812<br />
2. Fortpflanzungsstörungen des weiblichen Rindes 34<br />
2.01.02. Mißbildungen 1<br />
2.01.06. Vagina / Scheide 665<br />
2.01.06.02. Prolaps vaginae / Scheidenvorfall 13<br />
2.01.06.04. Scheidenphlegmone 8<br />
2.01.06.05. Senkscheide 18<br />
2.01.07. Cervix / Gebärmutterhals 11<br />
2.01.07.01. Cervicitis / Entzündung des Gebärmutterhalses 7<br />
2.01.08. Uterus / Gebärmutter 240<br />
2.01.09.01. Salpingitis / Entzündung der Eierstocksaufhängung 6<br />
2.01.10. Ovarien / Eierstöcke 109<br />
230
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
2.02.02.02. Abort / Verkalbung 271<br />
2.03. Geburt 6<br />
2.03.01.01. Schwergeburt 104<br />
2.03.01.01.01. Absolut zu große Frucht 21<br />
2.03.01.04. Geburtsstörungen 56<br />
2.03.05.01. Fehlerhafte Haltung 18<br />
2.03.05.03. Fehlerhafte Lage 4<br />
2.03.06.01. Torsio uteri / Gebärmutterdrehung 21<br />
2.03.07. Geburtshilfe 85<br />
2.03.08. Geburtseinleitung 3<br />
2.03.10. Sectio caesarea / Schnittentbindung 15<br />
2.03.11. Geburtsverletzungen 204<br />
2.04.01.03. Cervix 5<br />
2.04.01.05. Dammriß 8<br />
2.04.02. Prolaps uteri / Gebärmuttervorfall 48<br />
2.04.03. Retentio secundinarum / Nachgeburtsverhaltung 5283<br />
2.04.04. Uterusatonie / Gebärmuttererschlaffung 7<br />
2.04.05. Puerperalstörung / Störung der nachgeburtlichen<br />
Rückbildungsvorgänge<br />
2.04.05.01. Lochiometra 1198<br />
2.04.05.02. Metritis 1230<br />
2.04.05.04. Puerperale Septikämie 11<br />
2.04.05.05. Intoxikation/Sepsis 30<br />
2.05.01. Uterus / Gebärmutter 52<br />
2.05.01.01. Endometritis / Gebärmutterschle<strong>im</strong>hautentzündung 4281<br />
2.05.01.01.01. E1 Endometritis catarrhalis 1451<br />
2.05.01.01.02. E2 Endometritis mukopurulenta 2258<br />
2.05.01.01.03. E3 Endometritis muco-purulenta sive purulenta 2491<br />
2.05.01.01.04. E4 Pyometra 891<br />
2.05.02.01.01. Azyklie / Brunstlosigkeit auf Grund inaktiver Eierstöcke 3729<br />
2.05.02.01.02. Anaphrodisie, Anöstrie / Brunstlosigkeit bei Erhalt der zyklischen<br />
Eierstocksfunktion<br />
2.05.02.01.03. Periodizitätsstörungen des Zyklus 33<br />
2.05.02.01.03.03. Unregelmäßige Brunstintervalle 2<br />
2.05.02.01.04.01. Verzögerte Ovulation 303<br />
2.05.02.04. Zysten / Blasige Eierstocksentartung 1266<br />
2.05.02.04.01.01. Follikel-Theka-Zysten links 1555<br />
2.05.02.04.01.02. Follikel-Theka-Zysten rechts 1381<br />
2.05.02.04.01.03. Follikel-Theka-Zysten rechts + links 23<br />
2.05.02.04.02. Follikel-Lutein-Zysten 10<br />
2.05.02.04.03. Kleinzystische Degeneration 49<br />
2.05.02.05. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper 792<br />
2.05.02.06. Atrophie / Eierstocksrückbildung 826<br />
2.05.04. Sterilitätsbehandlung 211<br />
2.05.99. Sonstige* 4380<br />
4.00.01. infekt. Durchfall Kalb 2327<br />
784<br />
2911<br />
231
Staufenbiel-<br />
Code<br />
Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />
Staufenbiel - Bezeichnung<br />
Anzahl<br />
Beobachtungen<br />
4.00.02. infekt. Durchfall Kuh 64<br />
4.02.00. Rota + Coronainfektion 111<br />
4.02.05.01. BVD/MD 794<br />
4.02.10.01. IBR/IPV 4583<br />
4.02.13. Papillomatose 1<br />
4.02.19. Enzootische Rinderleukose (ANZEIGEPFLICHT) 17<br />
4.02.99. Sonstige* 5<br />
4.03.03. Salmonellose (ANZEIGEPFLICHT) 1<br />
4.03.11. Aktinomykose 6<br />
4.03.13. Klostridien-Infektion / Intoxikationen 208<br />
4.03.25. Tuberkulose (ANZEIGEPFLICHT) 34<br />
4.03.26. Brucellose (ANZEIGEPFLICHT) 17<br />
4.03.99. Sonstige* 40<br />
4.04.01. Trichophytie 1615<br />
5.02.06. Dictyocaulose / Lungenwurmbefall 5<br />
5.02.99. Sonstige* 62<br />
5.03.04. Räude 983<br />
5.03.05. Läusebefall 100<br />
5.03.06. Haarlingsbefall 164<br />
6. Stoffwechsel- und Mangelkrankheiten 1607<br />
6.01.02. Ketose 3265<br />
6.01.02.01.01. Subklinische pr<strong>im</strong>äre Ketose 5<br />
6.01.02.02.01. Subklinische sekundäre Ketose 13<br />
6.01.03.01. Leberkoma 5<br />
6.01.04. Verfettung 1<br />
6.01.05. Abmagerung 56<br />
6.01.05.02. mangelnde Körperentwicklung 19<br />
6.01.07. Leistungsdepression 252<br />
6.01.99. Sonstige* 2<br />
6.02.02. Eiweißmangel 3<br />
6.03. Mengenelementhaushalt 875<br />
6.03.01.01. Gebärparese 2228<br />
6.03.01.01.01.01. Typische Gebärparese a.p. 15<br />
6.03.01.01.01.02. Typische Gebärparese p.p. 507<br />
6.03.01.03. Hypophosphatämie 7<br />
6.03.01.05. Hypocalzämie 229<br />
6.03.02.01. Tetanie 9<br />
6.03.99. Sonstige* 101<br />
7. Vergiftungen 37<br />
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