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Zwischenbericht im Freistaat Sachsen Abschlußbericht

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<strong>Zwischenbericht</strong><br />

Entwicklung und Erprobung eines Prüfsystems<br />

für funktionale Merkmale für die Milchrindzucht<br />

<strong>im</strong> <strong>Freistaat</strong> <strong>Sachsen</strong><br />

<strong>Abschlußbericht</strong><br />

Kati Fiedler, Dr. M. Klunker, Dr. R.<br />

Fischer, Dr. U. Müller<br />

Köllitsch, Juli 2004<br />

Köllitsch, Juli 2003<br />

Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft


1 Einleitung und Zielstellung..............................................................................12<br />

2 Literaturübersicht .................................................................................................13<br />

2.1. Organisation des Testbulleneinsatzes......................................................13<br />

2.2. Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen Testbetrieben..17<br />

2.3. Funktionale Merkmale ....................................................................................20<br />

2.3.1. Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen..............................................24<br />

2.1.2. Eutergesundheit, Somatische Zellzahl................................................30<br />

2.3.3. Fruchtbarkeitsstörungen..........................................................................38<br />

2.3.4. Futteraufnahmevermögen, Körperkondition,<br />

stoffwechselbedingte Erkrankungen ..................................................................44<br />

2.4. Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in <strong>Sachsen</strong>....................51<br />

2.4.1. Gesetzliche Grundlagen............................................................................51<br />

2.4.2. Leistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong>.................................................................53<br />

2.4.3. Zuchtindex <strong>Sachsen</strong> (ZIS).......................................................................59<br />

2.4.4. Das Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes.60<br />

3 Material und Methode .........................................................................................63<br />

3.1. Auswahl der Testbetriebe...................................................................................63<br />

3.2. Datenerfassung..................................................................................................64<br />

3.2.1. Erfassung von Erkrankungen.............................................................64<br />

3.2.2. Erfassung von Geburtsverlauf und Geburtsstörungen.............66<br />

3.2.3. Erfassung der Geburtsgewichte........................................................67<br />

3.2.4. Erfassung der täglichen Milchmengen............................................67<br />

3.2.5. Korrektur der Abstammung................................................................68<br />

3.3. Datentransfer..........................................................................................................69<br />

3.4. Plausibilitätskriterien............................................................................................70<br />

4 Ergebnisse ....................................................................................................................75<br />

4.1. Datenaufbereitung der Testherdendaten.....................................................75<br />

4.1.1. Erkrankungen ............................................................................................75<br />

4.1.2. Geburtsverlauf und Geburtsgewichte...............................................91<br />

4.1.3. Kennzahlen der Fruchtbarkeit.............................................................97<br />

4.1.4. tägliche Milchmengen..................................................................................99<br />

4.1.5. Ergebnisse der Milchleistungsprüfung........................................... 115<br />

4.1.6. Abgangsdaten......................................................................................... 118<br />

4.1.7. Pedigreeanalyse..................................................................................... 123<br />

4.2. Aufbereitung der TESSA-Daten .............................................................................. 130<br />

2


4.3. Schätzung genetischer Parameter...................................................................136<br />

4.3.1. Merkmalsdefinition........................................................................................... 136<br />

4.3.2. Ergebnisse/Veröffentlichungen ..................................................................... 137<br />

5 Empfehlungen zur Weiterführung und Opt<strong>im</strong>ierung des<br />

Prüfsystems ....................................................................................................................147<br />

6 Auswertungen für die Betriebe .....................................................................153<br />

7 Literaturverzeichnis .............................................................................................156<br />

8 Anhang .........................................................................................................................168<br />

3


Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Kalkulatorischer Aufwand zur Erstellung eines zusätzlichen Vererbers (nach<br />

POTT, 2003) ............................................................................................................................................................. 14<br />

Tabelle 2: Notwendige Anzahl Testbetriebe sowie Anzahl Testfärsen je Testbulle und<br />

Betrieb bei unterschiedlicher Größe der Testbetriebe (Annahme: 10.000 Testfärsen<br />

= 100 Töchter von 100 Testbullen) (POTT, 2003)............................................................................ 14<br />

Tabelle 3: Bullen, die 2002 ihren Testeinsatz in Deutschland beendet haben (WIETING,<br />

2003) ............................................................................................................................................................................ 16<br />

Tabelle 4: Zahl der benötigten Herden bei WFR 5:1 (nach ALPERS, 1996) ................................ 20<br />

Tabelle 5: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und<br />

berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für das Auftretn von verschiedenen<br />

Klauenerkrankungen ........................................................................................................................................... 26<br />

Tabelle 6: Heritabilitäten und additiv-genetische Standardabweichungen (SA) für<br />

Klauenmaße und Fundamentsbeurteilungen von Jungbullen der Rasse Deutsche<br />

Holstein (nach: ANACKER & RIEHMER, 1996)..................................................................................... 29<br />

Tabelle 7: Korrelationen zwischen der Verbleiberate von Kühen und den Klauenmassen<br />

ihrer väterlichen Halbgeschwister (MCDANIEL et al. 1984 in: KRÄUSSLICH & GRAF<br />

1984) ............................................................................................................................................................................ 29<br />

Tabelle 8: Quelle, Tiermaterial und Heritabilitäten für Merkmale der Euterform..................... 32<br />

Tabelle 9: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und<br />

berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für das Auftreten von Eutererkrankungen<br />

.......................................................................................................................................................................................... 34<br />

Tabelle 10: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und<br />

berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für die Zellzahl (SCS) ......................................... 35<br />

Tabelle 11: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Merkmale der Eutergesundheit ........ 36<br />

Tabelle 12: genetische Korrelationen zwischen Euterexterieur und Mastitis .............................. 36<br />

Tabelle 13: genetische Korrelationen zwischen Milchleistungsmerkmalen und<br />

Mastitisbehandlungen......................................................................................................................................... 36<br />

Tabelle 14: Heritabilitäten für die Anfälligkeit gegenüber ausgewählten Mastitiserregern 37<br />

Tabelle 15: Genetische Korrelationen zwischen klinischer Mastitis und Mastitiserregern zu<br />

den Produktionsmerkmalen Milchmenge, Fettmenge, Eiweißmenge und Zellgehalt in<br />

305 Tagen (nach DE HAAS et al. 2002) .................................................................................................. 37<br />

Tabelle 16: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Rastzeit .................................................... 38<br />

Tabelle 17: Normwerte für die Verteilung der Wiederbesamungsintervalle (nach BUSCH,<br />

verändert nach PLATEN, aus FEUCKER, 2003) ................................................................................... 39<br />

Tabelle 18: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Verzögerungszeit................................ 39<br />

Tabelle 19: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Güstzeit .................................................... 39<br />

Tabelle 20: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Zwischenkalbezeit........ 39<br />

Tabelle 21: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal BSI....................................... 40<br />

Tabelle 22: Heritabilität Erstbesamungserfolg ............................................................................................... 40<br />

Tabelle 23: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal<br />

Gesamtkonzeptionsrate..................................................................................................................................... 40<br />

Tabelle 24: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal NR 90................................... 41<br />

Tabelle 25: Quelle, Tiermaterial, Modell und Heritabilität für das Merkmal Ovarzysten...... 42<br />

4


Tabelle 26: genetische Korrelationen zwischen den Produktionsmerkmalen und dem<br />

Auftreten von Ovarzysten ................................................................................................................................ 43<br />

Tabelle 27: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal<br />

Nachgeburtsverhaltung...................................................................................................................................... 43<br />

Tabelle 28: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Metritis .............. 43<br />

Tabelle 29: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Anöstrie............. 43<br />

Tabelle 30: Genetische Korrelationen zwischen Fruchtbarkeitsstörungen und<br />

Leistungsparametern .......................................................................................................................................... 44<br />

Tabelle 31: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme stationsgeprüfter<br />

Jungbullen (ergänzt nach Waßmuth, 1998).......................................................................................... 45<br />

Tabelle 32: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme weiblicher Rinder..................... 45<br />

Tabelle 33: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Merkmale BCS, Rückenfettdicke<br />

und Lebendgewicht .............................................................................................................................................. 47<br />

Tabelle 34: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten<br />

Fruchtbarkeitsparametern................................................................................................................................ 47<br />

Tabelle 35: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten<br />

Exterieurmerkmalen............................................................................................................................................ 48<br />

Tabelle 36: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten<br />

Produktionsmerkmalen ...................................................................................................................................... 48<br />

Tabelle 37: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für klinische Ketosen........................................ 49<br />

Tabelle 38: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Hypocalzämische Gebärparese .......... 49<br />

Tabelle 39: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Labmagenverlagerung<br />

.......................................................................................................................................................................................... 50<br />

Tabelle 40: Entwicklung der Milchleistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong> (LKV-Jahresbericht 2002)<br />

.......................................................................................................................................................................................... 54<br />

Tabelle 41: Anzahl Betriebe und Kühe unter Milchleistungsprüfung nach Bestandsgrößen<br />

2002 (Sächsischer Landeskontrollverband e.V. aus: Sächsischer Tierzuchtreport<br />

2002) ............................................................................................................................................................................ 54<br />

Tabelle 42: Punkteskala des Deutschen Holstein Verbandes (DHV, 1998).................................. 55<br />

Tabelle 43: Entwicklung der Testanpaarungen und der bewerteten Töchter <strong>im</strong> Rahmen<br />

der Nachkommenschaftsprüfung 1994 – 2002 (Sächsische Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft/SRV e.G.; aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002) ....................................... 55<br />

Tabelle 44: Anteil der einzelnen Exterieurmerkmale an den Merkmalskomplexen (DHV,<br />

2000) ............................................................................................................................................................................ 57<br />

Tabelle 45: Leistungsentwicklung der sächsischen Herdbuchkühe (Quelle: SRV, LKV-<br />

Jahresberichte)....................................................................................................................................................... 60<br />

Tabelle 46: Entwicklung ausgewählter Fruchtbarkeitsparameter von 1995 bis 2002 in<br />

<strong>Sachsen</strong> (VIT w.V. Verden/Paretz aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002) ..................... 60<br />

Tabelle 47: Übersicht über die beteiligten Testbetriebe .......................................................................... 64<br />

Tabelle 48: Erfassungsschlüssel für den Kalbeverlauf (ADR, 1995)................................................. 66<br />

Tabelle 49: Übersicht über Melktechnik, Melkfrequenz und Form der<br />

Milchleistungsprüfung in den Testbetrieben ......................................................................................... 68<br />

Tabelle 50: Übersicht über alle erfaßten Einzelbehandlungen, Tierzahlen und<br />

Erfassungszeiträume in den Betrieben..................................................................................................... 75<br />

Tabelle 51: Verteilung der Einzelbehandlungen über die Schlüsselkategorien.......................... 76<br />

5


Tabelle 52: Untersuchung von Mastitiserregern in den Testherden................................................ 77<br />

Tabelle 53: Verteilung der Behandlungen über die Erkrankungskategorien und Betriebe . 78<br />

Tabelle 54: Anzahl Tiere mit Erkrankungsdaten nach Zusammenfassung der<br />

Behandlungen zu Erkrankungsfällen und Eingrenzung der Erkrankungen nach<br />

Betrieben .................................................................................................................................................................... 79<br />

Tabelle 55: Anzahl Einzeltiererkrankungen und Tierzahlen für die einzelnen<br />

Krankheitskategorien.......................................................................................................................................... 80<br />

Tabelle 56: Befallsrate und durchschnittliche Erkrankungstage in Abhängigkeit von der<br />

Laktation ..................................................................................................................................................................... 81<br />

Tabelle 57: Verteilung der Erkrankungen auf die einzelnen Laktationsabschnitte.................. 82<br />

Tabelle 58: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen, mittlerer Lebenstag und<br />

durchschnittliche Erkrankungsdauer......................................................................................................... 88<br />

Tabelle 59: Anzahl Abkalbungen und Totgeburtenrate in den Testbetrieben<br />

(Gesamtmaterial) .................................................................................................................................................. 94<br />

Tabelle 60: Entwicklung der Totgeburtenrate in den einzelnen Testbetrieben (1997 –<br />

2003) ............................................................................................................................................................................ 96<br />

Tabelle 61: Übersichtsstatistik zur Entwicklung des Erstkalbealters über alle Betriebe ...... 97<br />

Tabelle 62: Entwicklung der Rastzeiten in Abhängigkeit von der Laktationsnummer........... 98<br />

Tabelle 63: Übersicht über Melkanlage, MLP-Form und derzeitige Melkfrequenz in den<br />

Testbetrieben ........................................................................................................................................................... 99<br />

Tabelle 64: Übersichtsstatistik tägliche Milchmengen (2/04; n = 1.721.674 Datensätze) ......................100<br />

Tabelle 65: Verteilung der erfassten täglichen Milchmengen über die einzelnen Leistungsabschnitte<br />

(2/04; n = 1.721.674 Datensätze).......................................................................................................................101<br />

Tabelle 66: Einteilung der Klassen zur Definition von betriebsspezifischen<br />

Laktationskurven .................................................................................................................................................112<br />

Tabelle 67: genetische Parameter für Milchleistung basierend auf den täglichen<br />

Milchmengen (Diagonale = h²) und Literaturwerten (Korrelationen) .................................113<br />

Tabelle 68: Übersichtsstatistik der einbezogenen Merkmale in die Zuchtwertschätzung .113<br />

Tabelle 69: Übersicht über alle erfassten Daten der Milchleistungsprüfung .............................115<br />

Tabelle 70: Übersichtsstatistik über die Milchkontrollergebnisse in den Testherden ...........116<br />

Tabelle 71: Daten der Milchleistungsprüfung nach Erfassungsjahren...........................................117<br />

Tabelle 72: Abgangsdaten der einzelnen Testbetriebe (Abgangsgrund) .....................................118<br />

Tabelle 73: Abgangsgründe in den einzelnen Testbetrieben ..............................................................119<br />

Tabelle 74: Qualität der Abgangsdaten in den Betrieben (Abgangsart)......................................120<br />

Tabelle 75: Abgangsarten nach Betrieben .....................................................................................................121<br />

Tabelle 76: Rassestruktur in den Betrieben ..................................................................................................124<br />

Tabelle 77: Anzahl eingesetzter Bullen und Nachkommenzahlen <strong>im</strong> Gesamtmaterial (incl.<br />

Abgänge) ..................................................................................................................................................................124<br />

Tabelle 78: Verknüpfung der Betriebe über die Väter (Gesamtmaterial) ...................................125<br />

Tabelle 79: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB-Jahrgang 2000 (insges.<br />

144 TB)......................................................................................................................................................................126<br />

Tabelle 80: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB-Jahrgang 2001 (insges.<br />

127 TB)......................................................................................................................................................................126<br />

6


Tabelle 81: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB-Jahrgang 2002 (insges.<br />

168 TB)......................................................................................................................................................................126<br />

Tabelle 82: Analyse des Testeinsatzes 2000 ................................................................................................127<br />

Tabelle 83: Analyse des Testeinsatzes 2001 ................................................................................................128<br />

Tabelle 84: Analyse des Testeinsatzes 2002 ................................................................................................129<br />

Tabelle 85: Leistungs- und Bestandsentwicklung in <strong>Sachsen</strong> 1994 – 2003 (LKV <strong>Sachsen</strong>,<br />

2003) ..........................................................................................................................................................................138<br />

Tabelle 86: Übersichtsstatistik für ausgewählte Merkmale der einzelnen<br />

Krankheitskomplexe ..........................................................................................................................................141<br />

Tabelle 87: Modelle für die ausgewählten Krankheitskomplexe .......................................................142<br />

Tabelle 88: Effekte und Anzahl Stufen für die Modelle ...........................................................................142<br />

Tabelle 89: Heritabilitäten (h 2 ) und Standardfehler (s) für die Merkmale der einzelnen<br />

Krankheitskomplexe, getrennt für eine Betrachtungsdauer von 356 bzw. 100<br />

Laktationstagen ....................................................................................................................................................143<br />

Tabelle 90: Genetische Korrelationen zwischen der 1. Laktation und den darauf folgenden<br />

Laktationen bei ausgewählten Merkmalen für den Berechnungszeitraum von 365<br />

Tagen..........................................................................................................................................................................144<br />

Tabelle 91: Heritabilität (Diagonale) und genetische Korrelationen für den<br />

Merkmalskomplex Eutererkrankungen...................................................................................................144<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Berechnungsformel für die effektive Töchterzahl nach ROBERTSON &<br />

RENDEL (1954)....................................................................................................................................................... 15<br />

Abbildung 2: bundesweiter Testbullenaustausch 01.06.01 bis 30.06.02 (FEDDERSEN,<br />

2002) ............................................................................................................................................................................ 17<br />

Abbildung 3: Schema eines intensiven Zuchtprogrammes (SWALVE, 1989) ............................. 18<br />

Abbildung 4: Selektionsmerkmale in der Milchviehzucht (verändert nach BERGFELD &<br />

KLUNKER, 2002) .................................................................................................................................................... 21<br />

Abbildung 5: Einfluß ausgewählter Krankheiten auf die Milchleistung (FOURCHION et al.<br />

1999, zitiert bei EVANS, 2003)..................................................................................................................... 22<br />

Abbildung 6: Beschreibung der Klauenmaße be<strong>im</strong> Rind (DISTL, 1995) ........................................ 28<br />

Abbildung 7: Gewichtung der Merkmale Eiweißgehalt (EKg), Fettgehalt (FKg),<br />

Fruchtbarkeit (FBK), Eutergesundheit (EG) und Euterform (EF) <strong>im</strong> finnischen<br />

Selektionsindex (SIMIANER & KÖNIG, 2002) ...................................................................................... 31<br />

Abbildung 8: Differenz der Holsteinzuchtwerte für das Merkmal somatischer Zellgehalt<br />

zwischen Dänemark (DNK), Finnland (FIN) und Schweden (SWE) verglichen mit<br />

Deutschland (DEU) (SIMIANER & KÖNIG, 2002)............................................................................... 31<br />

Abbildung 9: Einfluss der Rückenfettdicke zum Kalbezeitpunkt (RFD) auf die mittlere<br />

relative Trockensubstanzaufnahme aus Grobfutter je 100 kg Lebendgewicht in den<br />

ersten 15 Laktationswochen (STAUFENBIEL et al., 1993)........................................................... 46<br />

Abbildung 10: Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e.G. (Quelle:<br />

www.srv.de) ............................................................................................................................................................. 61<br />

Abbildung 11: Übersicht über zu erfassende Krankheiten...................................................................... 65<br />

Abbildung 12: Methodik der Umschlüsselung................................................................................................. 66<br />

Abbildung 13: Datenfluß vom Betrieb zur Datenbank der LfL.............................................................. 69<br />

Abbildung 14: Übersicht über die aktuelle Datenbankstruktur............................................................ 70<br />

7


Abbildung 15: Anzahl erfasster Einzelbehandlungen in den Krankheitskomplexen................ 77<br />

Abbildung 16: Erkrankungszeitpunkt in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 111031;<br />

alle Betriebe)............................................................................................................................................................ 81<br />

Abbildung 17: Erkrankungsschwerpunkte in den Betrieben.................................................................. 82<br />

Abbildung 18: Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte mit zunehmendem Alter der<br />

Tiere............................................................................................................................................................................... 83<br />

Abbildung 19: Mittlere Erkrankungsdauer pro Laktation für die einzelnen<br />

Krankheitskomplexe ............................................................................................................................................ 84<br />

Abbildung 20: Auftreten von Eutererkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n =<br />

30250).......................................................................................................................................................................... 84<br />

Abbildung 21: Auftreten von Klauenerkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n<br />

= 22767) .................................................................................................................................................................... 85<br />

Abbildung 22: Auftreten von Gliedmaßenerkrankungen in Abhängigkeit vom<br />

Laktationstag (n = 13818).............................................................................................................................. 85<br />

Abbildung 23: Auftreten von Fruchtbarkeitsstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag<br />

(n = 25099) .............................................................................................................................................................. 86<br />

Abbildung 24: Auftreten von Stoffwechselstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n<br />

= 7053) ....................................................................................................................................................................... 86<br />

Abbildung 25: Auftreten sonstiger Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n =<br />

12044).......................................................................................................................................................................... 87<br />

Abbildung 26: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen in Anhängigkeit vom<br />

Lebenstag................................................................................................................................................................... 87<br />

Abbildung 27: Auftreten von Fiebererkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n =<br />

583) ............................................................................................................................................................................... 89<br />

Abbildung 28: Auftreten von Pneumonien in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 3046) ..... 89<br />

Abbildung 29: Auftreten von Nabelentzündungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n =<br />

593) ............................................................................................................................................................................... 90<br />

Abbildung 30: Auftreten von Durchfallerkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n =<br />

210) ............................................................................................................................................................................... 90<br />

Abbildung 31: Geburtsverlauf in Abhängigkeit vom Betrieb (n=42594) ....................................... 91<br />

Abbildung 32: Geburtsverlauf in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n=42594)...... 92<br />

Abbildung 33: Veränderungen <strong>im</strong> Kalbeverlauf in Abhängigkeit vom Abkalbejahr<br />

(n=42594) ................................................................................................................................................................. 92<br />

Abbildung 34: Geburtsgewichte in Abhängigkeit von Geburtsverlauf und Geschlecht (n =<br />

42594).......................................................................................................................................................................... 93<br />

Abbildung 35: Entwicklung der Geburtsgewichte nach Abkalbejahr und Geschlecht (n =<br />

33313).......................................................................................................................................................................... 93<br />

Abbildung 36: Geburtsverlauf und Geburtsgewicht in Abhängigkeit von der<br />

Laktationsnummer (n = 33313)................................................................................................................... 94<br />

Abbildung 37: Entwicklung der Totgeburtenrate in den Testbetrieben 1997 - 2003 (n =<br />

61729 Abkalbungen) ........................................................................................................................................... 95<br />

Abbildung 38: Entwicklung des Erstkalbealters in Abhängigkeit vom Geburtsjahr der<br />

Färsen über alle Betriebe (n = 11774) .................................................................................................... 97<br />

Abbildung 39: Erstkalbealter in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 11774) ...................................... 98<br />

Abbildung 40: Gesamtdaten der täglichen Milchmengen nach Betrieben vor der<br />

Aufbereitung (4/04; n = 2.257.734 Datensätze)............................................................................102<br />

8


Abbildung 41: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen nach Laktationstagen (4/04;<br />

n= 2.257.734 Datensätze)............................................................................................................................103<br />

Abbildung 42: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen bis zum 500. Laktationstag103<br />

Abbildung 43: Nichtaufbereitete Milchmengen nach Laktationstagen...........................................104<br />

Abbildung 44: Datenübersicht Betrieb 7..........................................................................................................104<br />

Abbildung 45: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 1..........................................................105<br />

Abbildung 46: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 2..........................................................105<br />

Abbildung 47: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10<br />

(1.Laktation) ..........................................................................................................................................................106<br />

Abbildung 48: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10<br />

(>=2.Laktation) ...................................................................................................................................................107<br />

Abbildung 49: Angepasste Wilmink-Funktion für den Betrieb und Auswirkungen auf ein<br />

Einzeltier...................................................................................................................................................................108<br />

Abbildung 50: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende<br />

Laktationen in Betrieb 1..................................................................................................................................108<br />

Abbildung 51: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende<br />

Laktationen für Betrieb 2................................................................................................................................109<br />

Abbildung 52: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende<br />

Laktationen für Betrieb 3................................................................................................................................109<br />

Abbildung 53: Datenübersicht nach Betrieben nach der Aufbereitung .........................................110<br />

Abbildung 54: nutzbare Daten nach Erfassungsjahren ..........................................................................110<br />

Abbildung 55: Besetzung der Klassen nach Zwischenkalbezeit ........................................................111<br />

Abbildung 56: Besetzung der Klassen nach Erstkalbealter..................................................................111<br />

Abbildung 57: Beispiel der Zuchtwerte (PEST-outputs) für einige aktuelle sächsischer<br />

Vererber nach den täglichen Milchmengen..........................................................................................113<br />

Abbildung 58: Abgangsgründe in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 61559) ................................122<br />

Abbildung 59: Abgangsarten nach Betrieben (n = 77344) ..................................................................122<br />

Abbildung 60: Rasseverteilung <strong>im</strong> gesamten Datenmaterial..............................................................123<br />

Abbildung 61: Rasseverteilung über die Betriebe......................................................................................123<br />

Abbildung 62: Entwicklung der Melkbarkeit nach Prüfjahren .............................................................130<br />

Abbildung 63: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Körper1999 –<br />

2003 ............................................................................................................................................................................131<br />

Abbildung 64: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Milchtyp1999 –<br />

2003 ............................................................................................................................................................................131<br />

Abbildung 65: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Fundament 1999<br />

– 2003 ........................................................................................................................................................................132<br />

Abbildung 66: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Euter 1999 –<br />

2003 ............................................................................................................................................................................132<br />

Abbildung 67: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Gesamtnote 1999<br />

– 2003 ........................................................................................................................................................................133<br />

Abbildung 68: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 99/2000 .......................................................133<br />

Abbildung 69: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2001.................................................................134<br />

Abbildung 70: Einstiufungsergebnisse des Prüfjahres 2002 ...............................................................134<br />

9


Abbildung 71: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2003.................................................................135<br />

Abbildung 72: Entwicklung des Besamungsindex (BI) in <strong>Sachsen</strong> 1991 – 2003 (VIT,<br />

2003) ..........................................................................................................................................................................138<br />

Abbildung 73: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n<br />

= 111.031) ..............................................................................................................................................................139<br />

Abbildung 74: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n =<br />

111.031) ...................................................................................................................................................................140<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

AE<br />

Abrechnungseinheit<br />

B<br />

Beobachtungen<br />

BCS<br />

Body Condition Score<br />

BLAD<br />

Bovine Leukozyten Adhäsionsdefizienz<br />

BLUP<br />

Best Linear Unbiased Prediction<br />

BW<br />

Bewegungsapparat<br />

CVM<br />

Complex Vertebral Malformation<br />

DUMPS<br />

Punktmutation des UMP-Gens (Uridin Monophosphat Synthase)<br />

EB<br />

Erstbesamung/Erstbehandlung<br />

EU<br />

Euter<br />

EU1<br />

Klinische Mastitis<br />

EU2<br />

Subklinische Mastitis, positive BU-Befunde<br />

EU3<br />

Milchejektionsstörungen<br />

EU4<br />

Schwermelker/Euterformfehler<br />

EU5<br />

Atrophie/Dreistrich<br />

EU6<br />

Zitzen-/Euterverletzungen<br />

FG<br />

Futtergruppe<br />

FR<br />

Fruchtbarkeit<br />

FR1<br />

Abort<br />

FR2<br />

Anöstrie, Azyklie, Zyklusstörungen<br />

FR3<br />

Endometritis/Pyometra/Metritis<br />

FR4<br />

Ovarialzysten<br />

FR5<br />

Persistierende Gelbkörper<br />

FR6<br />

Nachgeburtsverhaltung<br />

FR7<br />

Puerperalstörungen<br />

FR8<br />

Geburtsstörungen<br />

FR9<br />

Scheidenverletzung/-vorfall<br />

GGT<br />

Gamma-Glutamyl-Transferase<br />

GL1<br />

Gelenkentzündung<br />

GL2<br />

Lähmung<br />

GL3<br />

Bänderschwäche<br />

GL4<br />

Lahmheit allgemein<br />

GL5<br />

Fraktur<br />

GL6<br />

Gliedmaßenphlegmone<br />

GLDH<br />

Glutamatdehydrogenase<br />

GOT<br />

Glutamat-Oxalacetat-Transaminase<br />

h² Heritabilität<br />

HF<br />

Holstein Frisian<br />

KL1<br />

Steingalle/Klauenrehe<br />

KL2<br />

L<strong>im</strong>ax<br />

KL3<br />

Mortellaro<br />

KL4<br />

Panaritium<br />

KL5<br />

Sohlengeschwür<br />

KL6<br />

Klauen-/Ballenfäule<br />

KL7<br />

Klauendeformationen<br />

KL8<br />

Klauen-/Gliedmaßenverletzungen<br />

KL9<br />

Seitenwandgeschwüre (Doppelte Sohle, EHW…)<br />

LKV<br />

Landeskontrollverband<br />

Max<br />

Max<strong>im</strong>um<br />

10


Min<br />

MLP<br />

n<br />

p<br />

PA<br />

PK<br />

QTL<br />

REML<br />

RZM<br />

RZN<br />

s<br />

SO<br />

SO1<br />

SO2<br />

SO3<br />

SO4<br />

SO5<br />

SO6<br />

SO7<br />

SO8<br />

SO9<br />

SRV<br />

ST<br />

SW<br />

SW1<br />

SW2<br />

SW3<br />

SW4<br />

SW5<br />

SW6<br />

SW7<br />

SW8<br />

SW9<br />

T<br />

TB<br />

TU<br />

VIT<br />

VG<br />

WB<br />

Min<strong>im</strong>um<br />

Milchleistungsprüfung<br />

Anzahl<br />

Signifikanzniveau<br />

Parasiten<br />

Puerperalkontrolle<br />

Quantitative Trait Locus<br />

Restricted Max<strong>im</strong>um Likelihood<br />

Relativzuchtwert Milch<br />

Relativzuchtwert Nutzungsdauer<br />

Standardabweichung<br />

Sonstiges<br />

Fieber<br />

Kreislauf/Herz<br />

Pneumonie<br />

Mißbildungen<br />

Abszeß/Hämatom<br />

Haut/Wunden/Verletzungen<br />

Nabelentzündung<br />

Kälberdurchfall<br />

Parasiten<br />

Sächsischer Rinderzuchtverband<br />

Sterilitätsuntersuchung<br />

Stoffwechsel<br />

Azidose<br />

Ketose<br />

Gebärparese<br />

Labmagenverlagerung<br />

Alkalose<br />

Tetanie<br />

Indigestion<br />

Darmerkrankungen/Durchfall<br />

Stoffwechselstörungen allgemein<br />

Tiere<br />

Testbulle<br />

Trächtigkeitsuntersuchung<br />

Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung<br />

Vergleichstier<br />

Wiederholungsbesamung/Wiederholungsbehandlung<br />

11


1 Einleitung und Zielstellung<br />

In <strong>Sachsen</strong> werden 522.192 Rinder gehalten, davon sind 205.220 Milchrinder. Jährlich<br />

werden etwa 237.000 Erstbesamungen durchgeführt. Die durchschnittliche Betriebsgröße<br />

beläuft sich auf 226 Milchkühe pro Herdbuchbetrieb, wobei fast 40% der Kühe in Herden mit<br />

mehr als 500 Tieren gehalten werden. Da 95% aller Betriebe der Milchleistungsprüfung<br />

angeschlossen sind, werden die Milchleistungsmerkmale so gut wie flächendeckend über den<br />

LKV <strong>Sachsen</strong> erfasst. Im Jahr 2003 wurden in <strong>Sachsen</strong> 8.034 kg Milch pro Kuh und Jahr bei<br />

3,46% Eiweiß und 4,17% Fett produziert. Damit wurde <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />

Bundesländern die höchste Leistung in Deutschland erzielt.<br />

Während die Milchleistung stark verbessert wurde, stagnierten bzw. verschlechterten sich die<br />

funktionalen Merkmale in den letzten Jahren, was sich in hohen Reproduktionsraten und<br />

schlechten Fruchtbarkeitskennzahlen widerspiegelt (LKV <strong>Sachsen</strong>, Jahresbericht 2002).<br />

Aufgrund der aktuellen agrarpolitischen Entwicklungen und dem damit verbundenen<br />

Kostendruck gewinnen funktionale Merkmale, wie die Krankheitsanfälligkeit, das<br />

Kalbeverhalten, die Melkbarkeit und die Nutzungsdauer zunehmend an Bedeutung.<br />

Allerdings gibt es für diese Merkmale bisher kaum geeignete Prüfsysteme. Die<br />

Erkrankungshäufigkeit und die Melkbarkeit werden nur auf betrieblicher Ebene dokumentiert<br />

und für das Herdenmanagement genutzt.<br />

Der RZN (Relativzuchtwert Nutzungsdauer) wird derzeit mit 25% <strong>im</strong> Gesamtzuchtwert<br />

(RZG) gewichtet und berücksichtigt neben dem direkten Merkmal Abgangs-/Verbleiberate<br />

der Töchter auch die Zuchtwerte der Hilfsmerkmale „Zellzahl“, „Körpertiefe“,<br />

„Fundamentnote“, „Vordereuteraufhängung“ und „maternaler Kalbeverlauf“.<br />

Die zukünftigen Zuchtziele in der Milchviehhaltung werden durch die aktuellen<br />

agrarpolitischen Rahmenbedingungen vorgegeben. Deutliche Preisverschiebungen zwischen<br />

den eingesetzten Produktionsfaktoren und den Erzeugerpreisen machen das Überdenken<br />

bestehender Zuchtziele erforderlich (ZEDDIES et al., 1995). Die zunehmenden<br />

Gesundheitsprobleme der Milchkühe trotz verbesssertem Management in den Betrieben,<br />

erhärten die Forderung Gesundheitsmerkmale verstärkt in Zuchtprogrammen zu<br />

berücksichtigen. Dem stehen die Probleme einer züchterischen Bearbeitung (geringe<br />

Heritabilitäten und aufwändige Erfassbarkeit) und die <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

Leistungsmerkmalen geringeren Grenznutzen einer Verbesserung funktionaler Merkmale<br />

gegenüber.<br />

Im vorliegenden Projekt sollen, in enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen<br />

Rinderzuchtverband e.G., die Grundlagen für die Erfassung und Nutzung funktionaler<br />

Merkmale in einer regionalen Zuchtwertschätzung für die sächsische Milchrindpopulation<br />

erarbeitet werden. Die Entwicklung des neuen Prüfsystems wird zunächst an 13 Testherden<br />

mit knapp 10.000 Herdbuchkühen getestet. Als Projektschwerpunkte gelten:<br />

1. Erfassung, Analyse und Auswertung aller Daten der Leistungsprüfungen<br />

2. Prüfung und Etablierung neuer Prüfsysteme für funktionale Merkmale<br />

3. Opt<strong>im</strong>ierung der Datenerfassung und des Datentransfers<br />

4. Schätzung von Heritabilitäten, phänotypischen und genetischen Korrelationen<br />

5. Entwicklung von Zuchtwertschätzmodellen für die einzelnen Leistungskomplexe<br />

Milchleistung, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Melkbarkeit<br />

6. Schätzung von Leistungszuchtwerten anhand der täglichen Milchmengen<br />

7. Ableitung von Empfehlungen für die Fortführung und Umsetzung des<br />

Prüfsystems in der praktischen Zuchtarbeit<br />

12


2 Literaturübersicht<br />

2.1. Organisation des Testbulleneinsatzes<br />

Der Testeinsatz und die daraus resultierende Zuchtwertschätzung liefern Informationen über<br />

genetisch bedingte Unterschiede in ökonomisch relevanten und erblichen Merkmalen. Nicht<br />

nur aus Vermarktungsgründen sollten die Zuchtwerte eine hohe Wiederholbarkeit be<strong>im</strong><br />

Wiedereinsatz der Bullen aufweisen. Das heißt, der Testeinsatz ist so zu gestalten, daß die<br />

Ergebnisse auf Praxisbedingungen übertragbar sind und keine Genotyp – Umwelt –<br />

Interaktionen auftreten (POTT, 2003).<br />

Zur Verkürzung des Generationsintervalles sollte das Testsperma eines Bullen möglichst früh<br />

produziert und eingesetzt werden. Zur Beschleunigung des genetischen Fortschrittes trägt<br />

auch ein frühes Erstkalbealter der Testbullentöchter bei.<br />

Seit Mitte der neunziger Jahre werden die nationalen Zuchtwerte aller wichtigen Holstein-<br />

Nationen überarbeitet. Der Trend geht weg vom reinen Leistungszuchtwert, zum<br />

kombinierten Zuchtwert, wobei vor allem funktionale Merkmale, wie Nutzungsdauer,<br />

Tiergesundheit und Fitness auf Kosten der Eiweißleistung stärker gewichtet werden.<br />

Rahmenbedingungen für den zukünftigen Testeinsatz:<br />

1. Die Grundlage des bisherigen Testeinsatzes war die flächendeckende Teilnahme von<br />

Milchviehbetrieben an der Milchkontrolle. Sowohl der Wegfall staatlicher Fördermittel<br />

als auch der fortschreitende Strukturwandel, das Wachstum und die Spezialisierung der<br />

Betriebe werden nach POTT (2003) zukünftig zu einer Verringerung der Kontrolldichte<br />

führen.<br />

2. Die Qualität der Datenerfassung liegt zunehmend in der Hand der Betriebe. Während<br />

bisher häufig Milchkontrolleure für die Meldung von Geburts- und Abkalbedaten sowie<br />

die Kennzeichnung der Tiere verantwortlich waren, ist nach der neuen VVVO der<br />

Landwirt dafür zuständig. Fehler werden somit weniger durch Dritte korrigiert.<br />

3. Angeschoben durch die HIT-Datenbank wird die EDV-Anbindung der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe <strong>im</strong>mer besser. Nach REENTS (2002) haben heute bereits<br />

60 – 80 % der Betriebe in Deutschland einen Internet-Anschluß. Dies stellt eine wichtige<br />

Entwicklung für die Qualität der Datenerfassung dar.<br />

4. Die Qualität von Nahrungsmitteln steht derzeit mehr denn je <strong>im</strong> Mittelpunkt des<br />

Verbraucherinteresses. Zukünftig wird die Zucht von gesunden, langlebigen Tieren<br />

zulasten der Leistungssteigerung vom Verbraucher gefordert werden.<br />

5. Zunehmend freier werdender Spermamarkt.<br />

6. Sinkende Tierbestände und damit knapper werdende Testkapazitäten!<br />

7. Sinkende Milchpreise!<br />

8. Sinkende Fleischpreise: Der Anstieg der Preise für Produktionsmittel führt zu einem<br />

relativen Anstieg der Aufzuchtkosten. Da das wirtschaftliche Gewicht der Nutzungsdauer<br />

entscheidend von der Differenz zwischen den Erzeugungskosten einer Ersatzfärse und<br />

dem Erlös für die Schlachtkuh abhängt, gewinnt die Nutzungsdauer zunehmend an<br />

Bedeutung.<br />

9. Mit der deutlichen Leistungssteigerung in den letzten Jahrzehnten sind funktionale<br />

Merkmale vor allem Fruchtbarkeit und Langlebigkeit rückläufig bzw. stagnieren (LKV<br />

<strong>Sachsen</strong>, 2002). Die züchterische Bearbeitung dieser Merkmale ist trotz geringer<br />

Heritabilitäten erfolgversprechend, wie die skandinavischen Länder beweisen. Gelingt es<br />

nicht, zukünftig funktionale, langlebige Kühe zu züchten, werden viele kommerziell<br />

orientierte Viehhalter verstärkt auf Gebrauchskreuzungen zurückgreifen.<br />

13


Testumfang<br />

Zur Realisierung des höchsten naturalen Zuchtfortschrittes wird aus wissenschaftlicher Sicht<br />

eine Steigerung des Testeinsatzes auf 40 – 50% der Population empfohlen (POTT, 2003).<br />

Diese Berechnungen basieren jedoch auf Modellkalkulationen ohne Βerücksichtigung der<br />

Kosten. Die zunehmend stärkere Berücksichtigung sekundärer Merkmale wie Nutzungsdauer,<br />

Eutergesundheit und Fruchtbarkeit erfordern aufgrund der geringen Heritabilität zukünftig<br />

höhere Töchterzahlen pro Bulle.<br />

Derzeit werden in Deutschland etwa 20% aller Besamungen mit Testsperma durchgeführt<br />

Eine ausreichende Versorgung mit geprüften Vererbern ist damit gewährleistet, wobei die<br />

besten Bullen häufig noch nicht genügend genutzt werden. Eine Ausdehnung der<br />

Testkapazität hätte vielmehr zusätzliche Kosten zur Folge. Die Kosten müssten bei einer<br />

Selektionsrate von 1:15 (1 Vererber aus 15 TB) von dem zusätzlich gewonnenen Vererber<br />

eingespielt werden. Ob sich der Aufwand für das Erstellen eines zusätzlichen Vererbers für<br />

eine Zuchtorganisation lohnt, hängt von den zu erwartenden Spermaverkaufserlösen für<br />

diesen Bullen ab. Der zusätzliche Vererber muß mit anderen Bullen aus dem eigenen Stall<br />

konkurrieren. Ist er konkurrenzfähig, verringert er die Verkaufschancen seiner Stallgefährten.<br />

Egal ob konkurrenzfähig oder nicht, die zu erwartenden Verkaufserlöse werden kaum den<br />

zusätzlichen Mehraufwand decken.<br />

Tabelle 1: Kalkulatorischer Aufwand zur Erstellung eines zusätzlichen Vererbers (nach POTT, 2003)<br />

Euro<br />

Gesamtkosten je geprüften Bulle 25.000<br />

Kosten für entgangene Vererberbesamungen 5.000<br />

(10 Euro/EB) bei 500 EB/TB<br />

Gesamt je TB 30.000<br />

Gesamt für 15 TB 450.000<br />

Auswahl der Testbetriebe<br />

Durch eine gezielte Auswahl geeigneter Testbetriebe mit vertraglicher Bindung können die<br />

Testkapazitäten eines Zuchtverbandes langfristig gesichert werden. Zur unverzerrten<br />

Ermittlung von Zuchtwerten sollten die Testbullentöchter über alle Betriebs-, Haltungsformen<br />

und landwirtschaftliche Vergleichsgebiete gleichmäßig verteilt werden. Nach VAN<br />

DOORMAL (2002) gewinnt der durchorganisierte Testeinsatz zukünftig an Bedeutung, wobei<br />

das Opt<strong>im</strong>um von einer Tochter pro Testbulle und Betrieb angestrebt werden sollte.<br />

Tabelle 2: Notwendige Anzahl Testbetriebe sowie Anzahl Testfärsen je Testbulle und Betrieb bei<br />

unterschiedlicher Größe der Testbetriebe (Annahme: 10.000 Testfärsen = 100 Töchter von 100<br />

Testbullen) (POTT, 2003)<br />

25 % Testfärsen/Betrieb 50 % Testfärsen/Betrieb<br />

Kühe/ Testfärsen/ Anzahl Testfärse je TB/ Testfärsen/ Anzahl Testfärse je TB/<br />

Betrieb Betrieb Betriebe Betrieb Betrieb Betriebe Betrieb<br />

50 12,5 800 0,125 25 400 0,25<br />

100 25 400 0,25 50 200 0,5<br />

200 50 200 0,5 100 100 1<br />

500 100 80 1,25 250 40 2,5<br />

1000 250 40 2,5 500 20 5<br />

14


Die Zielvorstellung von 1 Tochter pro Betrieb lässt sich bei opt<strong>im</strong>aler Verteilung des<br />

Testspermas realisieren, wobei SWALVE et al. (2001) steigende Heritabilitätswerte mit<br />

zunehmender Herdengröße ermittelten. „Bullen, deren Töchter in größeren Betrieben stehen,<br />

weisen demnach eine größere Varianz der Zuchtwerte auf, da die Informationen einer<br />

Testbullentochter in der Zuchtwertschätzung ein stärkeres Gewicht erhält, wenn sie mit einer<br />

größeren Anzahl Herdengefährtinnen verglichen wird“. Auch BRADE (2003) ermittelte eine<br />

höhere Wiederholbarkeit von Zuchtwerten in Großbetrieben mit mehr als 180 abgekalbten<br />

Jungkühen pro Jahr. In größeren Herden können aufgrund von größeren Vergleichstierzahlen<br />

die gleichzeitig wirkenden Umwelteffekte besser geschätzt werden. Aus diesem Grund<br />

erreichen nach POTT (2003) Zuchtwerte in Regionen mit größeren Betrieben bei gleicher<br />

Töchterzahl höhere Sicherheiten.<br />

Nach ROBERTSON und RENDEL (1954) eignen sich vor allem größere Herden für das<br />

Testen von Jungbullen, da die effektive Töchterzahl (neff) erhöht wird.<br />

Deren Berechnung erfolgt nach folgender Formel:<br />

nh = Anzahl Herden<br />

nij = Anzahl Töchter des Bullen j in Herde i<br />

ni = Anzahl aller Zeitgefährtinnen in Herde i<br />

Abbildung 1: Berechnungsformel für die effekti ve Töchterzahl nach ROBERTSON & RENDEL (1954)<br />

Niveau der Testbetriebe<br />

Nach KÖNIG (2002) zeichnen sich geeignete Testbetriebe durch ein hohes<br />

Managementniveau aus, welches vor allem durch eine hohe Eiweiß – Leistung, ein niedriges<br />

EKA und ein gutes Anpaarungsniveau gekennzeichnet ist. Gute Betriebe weisen häufig einen<br />

höheren Hygienestatus auf, sodaß das Zusammenstellen von Nachzuchtgruppen für<br />

Tierschauen vereinfacht wird. In schlechteren Betrieben können die genetischen Unterschiede<br />

durch schlechte Umweltbedingungen verwischt werden.<br />

COCQUERAU (2002) wiederum empfiehlt den gleichmäßigen Testeinsatz über alle Betriebe<br />

und Managementniveaus. Am Beispiel des französischen Bullen „Igale Masc“ konnte gezeigt<br />

werden, daß ein Testeinsatz in Betrieben mit tendentiell sehr gutem Management zu guten<br />

Töchtern führt, die ihr hohes Leistungspotential voll ausschöpfen können. Be<strong>im</strong><br />

Wiedereinsatz des Bullen über ganz Frankreich fanden seine Töchter nicht das notwendige<br />

Managementniveau vor und fielen deutlich ab.<br />

Zur Vermeidung derartiger Probleme, sollte nach PHILIPSON (2002) die Auswahl der<br />

Testbetriebe repräsentativ für die Betriebe sein, auf denen die Töchter aus dem Wiedereinsatz<br />

später gemolken werden. Nach VISSCHER et al. (2002) und VAN DOORMAL (2002) spielt<br />

15


die Betriebsgröße aufgrund der Möglichkeit der Korrektur heterogener Betriebsvarianzen eine<br />

untergeordnete Rolle, wichtigster Einflußfaktor auf die Genauigkeit der Zuchtwertschätzung<br />

ist nach ihrer Ansicht die Genauigkeit der Daten. Da die Datenqualität häufig in kleineren<br />

Betrieben unzureichend ist, scheinen diese Betriebe für den Testeinsatz weniger geeignet zu<br />

sein.<br />

Töchterzahl/Bulle<br />

Da zunehmend funktionale Merkmale mit geringen Heritabilitäten in das züchterische<br />

Interesse rücken, empfiehlt es sich, die Anzahl an Töchtern pro Testbulle zu erhöhen. VAN<br />

DOORMAL (2002) und PHILIPSON (2002) rechnen mit mindestens 100 bewerteten<br />

Töchtern pro Prüfbulle, während KARGO (2002) für die dänische Zuchtwertschätzung auf<br />

Mastitis aufgrund der unzureichenden Datenqualität zu einem Testumfang von 150 Töchtern<br />

rät. Nach BLAIR (2002) wurde der Zuchtfortschritt bisher stärker durch die Unterschätzung<br />

von Zuchtwerten behindert, als durch die wenigen Bullen die abgestürzt sind. Wenn eine<br />

Besamungsstation heute 40.000 bis 50.000 $ in einen Bullen investiert, sollte sie wesentlich<br />

mehr Kontrolle über die Genauigkeit der Datenerfassung in den Testbetrieben haben.<br />

Die Zuchtwertschätzung auf verschiedene Gesundheitsmerkmale erfordert eine deutliche<br />

Intensivierung der Datenerfassung in den Betrieben. Eine wichtige Voraussetzung dafür<br />

stellen einheitliche, praxisreife Herdenmanagementprogramme und umfassende Schulungen<br />

zur Dateneingabe und zur Abgrenzung von Einzelerkrankungen dar.<br />

Zur Berechnung eines sicheren Zuchtwertes für das Merkmal Kalbeverlauf sollten sowohl<br />

Färsen als auch ältere Kühe mit Testbullen angepaart werden.<br />

Testregion<br />

Bis vor wenigen Jahren erfolgte der Testeinsatz in Deutschland ausschließlich in den<br />

jeweiligen Verbandsregionen, das führte zwar zu einer hohen Akzeptanz der Vererber <strong>im</strong><br />

Zuchtgebiet, schuf jedoch auch Probleme bei der Zuchtwertschätzung aufgrund<br />

unzureichender genetischer Verknüpfungen zwischen den Zuchtgebieten.<br />

Tabelle 3: Bullen, die 2002 ihren Testeinsatz in Deutschland beendet haben (WIETING, 2003)<br />

Besamungsorganisation<br />

Anzahl Testbullen<br />

Sbt.<br />

Rbt.<br />

Rinderzucht Schleswig-Holstein (RSH) 46 47<br />

Rinderbesamungsgen. Albersdorf-Pinneberg - 8<br />

Rinderproduktion Niedersachsen (RPN) 85 6<br />

Rinderproduktion Berlin-Brandenburg (RBB) 45 -<br />

Rinderzucht Mecklenburg-Vorpommern (RMV) 16 -<br />

Nord-Ost-Genetic (NOG) 70 -<br />

Verein Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOST) 44 5<br />

Osnabrücker Herdbuch (OHG) 25 2<br />

Rinder-Union-West (RUW) 117 56<br />

Landesverband Thüringer Rinderzüchter (LTR) 48 -<br />

Rinderzuchtverband <strong>Sachsen</strong>-Anhalt (RSA) 59 -<br />

Weser-Ems-Union (WEU) 48 4<br />

Zucht- und Besamungsunion Hessen (ZBH) 53 19<br />

Sächsischer Rinderzuchtverband (SRV) 114 4<br />

Rinder-Union Baden-Württemberg (RBW) 31 12<br />

Zuchtverband Greifenberg u. RBG Memmingen<br />

und Zuchtverband Schwarz- und Rotbunt Bayern 16 -<br />

Summe 817 163<br />

16


Inzwischen haben sich vor allem in Norddeutschland bilaterale Austauschprogramme<br />

zwischen den Zuchtgebieten entwickelt (z.B. Nord-Ost-Genetik). Entsprechend dem DHV-<br />

Beschluß zum bundesweiten Testbullenaustausch, wurden <strong>im</strong> Besamungsjahr 2001/2002<br />

folgende Testbullen überregional geprüft:<br />

Org.<br />

RSH<br />

RMV<br />

RPN<br />

RBB<br />

WEU<br />

RSA<br />

Abbildung 2: bundesweiter Testbullenaustausch 01.06.01 bis 30.06.02 (FEDDERSEN, 2002)<br />

RUW<br />

ZBH<br />

LTR<br />

VOSt<br />

SRV<br />

OHG<br />

RBW<br />

Austausch<br />

SOLL<br />

RSH 65 X 4(2) 4(3) 8<br />

RMV X 60 4(3) 4(2) 8<br />

RPN 130 x 4(2) 4 4(3) 12<br />

RBB x 70 4(3) 4(0) 8<br />

WEU 4(+1) 60 x 4(+3) 8<br />

RSA 4(2) x 50 4<br />

RUW 4(2) 4(2) 120 4(3) 4(3) 16<br />

ZBH 4 4 45 x 8<br />

LTR 4(2) x 50 4(1) 8<br />

VOSt 4(3) 50 4(2) 8<br />

SRV 4(0) 4 4(1) 4 135 4(2) 20<br />

OHG 4 25 x 4<br />

RBW 4(2) 4(1) x 45 8<br />

X = Austausch innerhalb der Kooperation; Diagonale = Umfang des<br />

Prüf-<br />

Prüfbulleneinsatzes<br />

bullen<br />

120<br />

( ) In Klammern sind die Anzahl der Bullen, die tatsächlich ausgetauscht wurden<br />

Nach KÖNIG (2002) trägt der Test von Jungbullen über die Ländergrenzen hinaus nicht nur<br />

zur Erschließung neuer Absatzmärkte, sondern auch zur Sicherheit der Interbull-Zuchtwerte<br />

bei. Er empfiehlt 100 Töchter deutschlandweit und 20 Töchter <strong>im</strong> Ausland zu testen.<br />

2.2. Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen Testbetrieben<br />

BURNSIDE (1987) sieht die Hauptbedeutung der Nachkommenprüfung in vertraglich<br />

gebundenen Testherden in der Sicherstellung der Prüfung von ausreichend Testbullentöchtern<br />

bei sinkenden Tierbeständen. In den Testherden sollte zu einem großen Anteil Testsperma<br />

zum Einsatz kommen. Ein entsprechender Mindestprozentsatz von 50% sollte vertraglich<br />

vereinbart werden. Weiterhin sollten alle weiblichen Testbullenkälber aufgezogen werden und<br />

bis zum Abschluß der 1.Laktation <strong>im</strong> Bestand verbleiben. GELDERMANN et al. (1985)<br />

untersuchten den Verbleib von Testbullentöchtern <strong>im</strong> Zuchtgebiet der Rinderproduktion<br />

Niedersachsen (RPN). Nur knapp 57% der geborenen weiblichen Kälber schlossen dabei die<br />

1.Laktation ab. Nach BURNSIDE (1987) ist bei vertraglich gebundenen Herden zur<br />

Nachkommenprüfung eine bessere Effizienz zu erwarten. Die Wiederfindungsraten erreichen<br />

eine Größenordnung von 4:1, während be<strong>im</strong> herkömmlichen Prüfeinsatz 10 – 12<br />

Erstbesamungen für eine produzierende Tochter benötigt werden. Nach Berechnungen von<br />

ALPERS (1996) bringt die Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen Testherden vor<br />

17


allem in kleineren Zuchtverbänden und bei hohen Wiederfindungsraten einen großen Anstieg<br />

des genetischen Fortschrittes <strong>im</strong> Vergleich zum konventionellen Prüfsystem.<br />

SWALVE (1989) sieht die Vorteile alternativer Prüfsysteme <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />

sinkenden Besamungszahlen und zunehmenden Kosten der bisher weitgehend<br />

flächendeckenden Leistungsprüfungen. Aufgrund des zunehmenden Kostendruckes in der<br />

Milchproduktion ist zukünftig mit einem Rückgang der Milchleistungsprüfdichte bzw. einer<br />

Zunahme alternativer MLP-Verfahren zu rechnen. Diese Entwicklungen können teilweise<br />

durch die vertragliche Bindung von Testbetrieben mit intensiver Datenerfassung kompensiert<br />

werden. Die zunehmenden Probleme <strong>im</strong> Bereich der Tiergesundheit erfordern zukünftig die<br />

stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zuchtwertschätzung. Das setzt eine<br />

genaue Datenerfassung voraus, welche vor allem in Prüfstationen (ELP-Station und<br />

Bullenmütterprüfstationen) und in Testherden verhältnismäßig kostengünstig durchgeführt<br />

werden kann (KLUNKER & BERGFELD, 2002).<br />

Bullenmütterherden<br />

-offener/geschlossener Nukleus<br />

-Zentral/dezentral<br />

-Intensive Leistungsprüfung<br />

Bullenkälber<br />

KB-Station<br />

-Jungbullenaufzucht<br />

Hauptpopulation<br />

-ausschließlicher Einsatz<br />

geprüfter Bullen<br />

-Möglichkeit für jeden Betrieb,<br />

BM-Betrieb oder Testbetrieb<br />

zu werden<br />

Testherden<br />

-ausschließlicher Einsatz<br />

von Jungbullen<br />

-Vertragliche Bindung<br />

-Intensive Leistungsprüfung<br />

Abbildung 3: Schema eines intensiven Zuchtprogrammes (SWALVE, 1989)<br />

SWALVE (1989) stellt ein intensives Zuchtprogramm mit klarer Trennung zwischen<br />

Bullenmütterherden, Testherden und der Hauptpopulation, in der nur geprüfte Vererber zum<br />

Einsatz kommen vor, wobei der Beitritt zum Testherdenprogramm vor allem für größere<br />

Betriebe, die keine Zeit für gezielte Einzeltieranpaarung aufwenden und kostengünstig am<br />

Zuchtfortschritt teilhaben wollen, interessant ist.<br />

18


Zahlreiche Autoren weisen auf folgende Vorteile von Großbetrieben für die<br />

Nachkommenprüfung hin.<br />

• Geringer Erfassungsaufwand pro Einzeltier<br />

• Kostengünstiger Einsatz teurer Meßtechnik (z.B. Milchmengenmessung, Lactocorder,<br />

Pedometer, Tiergewichte… ), Möglichkeit zur Nutzung neuer Technologien zur<br />

Früherkennung von Krankheiten (ROGERS, 1994)<br />

• Einfachere Erfassung wichtiger Sekundärmerkmale (ALPERS, 1996)<br />

• Standardisierung der Datenaustauschformate<br />

• Standardisierte Haltungsbedingungen ohne Sonderbehandlungen (SCHOMAKER,<br />

2001)<br />

• Einfachere statistische Auswertungen aufgrund des günstigeren Verhältnises der<br />

effektiven Töchterzahl zur absoluten Töchterzahl (SWALVE, 1989)<br />

• Zusammenarbeit mit wenigen Betriebsleitern und Tierärzten, Kontrolle der<br />

Datenerfassung möglich, bessere Datenqualität<br />

• Möglichkeit des direkten Vergleiches der Töchter mehrerer Bullen untereinander <strong>im</strong><br />

gleichen Betrieb<br />

• Vermarktungsvorteile durch vereinfachtes Zusammenstellen von Nachzuchtgruppen<br />

(Tierschauen, Fotos) bzw. einfache Schauvorbereitung durch Arbeit mit wenigen<br />

Betrieben mit möglichst einheitlichem Gesundheitsstatus<br />

• Betriebe sollten groß genug sein, um ab der 2.Laktation innerbetrieblich selektieren zu<br />

können, da die Streuung der Leistungen der Testbullentöchter sehr groß ist (ALPERS,<br />

1996)<br />

Ein Vorteil für beteiligte Testbetriebe ist sicherlich der hohe züchterische Fortschritt durch<br />

den umfangreichen Einsatz von Prüfbullensperma. Solche Vorteile sind herauszustellen um<br />

neue Betriebe für das Testherdensystem zu gewinnen. Weitere Anreize könnten die<br />

kostenlose Bereitstellung von Prüfbullensperma bzw. Prämienzahlungen für alle Prüftöchter,<br />

die die erste Laktation vollenden, sein (ALPERS, 1996).<br />

Für die Organisation eines Testherdensystems empfiehlt ALPERS (1996):<br />

• Eine feste vertragliche Bindung der Betriebe mit mindestens 50% Testbesamungen,<br />

die sowohl bei Färsen als auch bei Kühen zum Einsatz kommen<br />

• Anpaarung aller Tiere generell nur mit Sperma verbandseigener Bullen.<br />

• Aufzucht und Haltung der Testbullentöchter mindestens bis zum Abschluss der<br />

1.Laktation (als Anreiz für die Betriebe Prämienzahlungen).<br />

• Bulleneinsatz in Form einer gelenkten Feldprüfung: Kontrolle des Bulleneinsatzes und<br />

Begrenzung des Einsatzzeitraumes von Testbullen; Nutzung eines Testbullen für<br />

max<strong>im</strong>al 4 aufeinanderfolgende Besamungen, danach Wechsel, um Geburtszeitraum<br />

der Kälber zu begrenzen; paralleler Einsatz aller Bullen auf allen Betrieben<br />

Eine zentrale Koordination des Prüfprogrammes ist unerläßlich, um eine effiziente Aufteilung<br />

der Bullen zu gewährleisten. ALPERS (1996) empfiehlt wenigstens 1 Testbullentochter pro<br />

Prüfbulle und Testbetrieb zu erzeugen. Durch die Begrenzung auf wenige Testherden sind<br />

auch zusätzliche Informationen über wichtige Sekundärmerkmale erfassbar. Tägliche<br />

Milchmengen und Exterieur- und Fruchtbarkeitsdaten liefern frühstmögliche Informationen<br />

zu einzelnen Testbullen.<br />

Den höchsten züchterischen Fortschritt erreichen nach ALPERS (1996) Prüfprogramme mit<br />

stationärer Bullenmutterprüfung und Nachkommenprüfung in vertraglich gebundenen<br />

Testherden. Durch einheitliche Aufstallung und Fütterung und einer Teilleistungsprüfung auf<br />

19


Station werden Sonderbehandlungen von Einzeltieren in den Zuchtherden vermieden. Durch<br />

die Stationsprüfung werden höhere Heritabilitäten für die Produktionsmerkmale erreicht, der<br />

Zuchtwert des Einzeltieres ist noch genauer schätzbar. Zusätzlich wird die Erfassung von<br />

Sekundärmerkmalen vereinfacht (Futteraufnahme, tägliche Milchmengen, Klauenmaße…).<br />

BERGFELD & KLUNKER (2002) weisen in diesem Zusammenhang auf die deutliche<br />

Erhöhung der Genauigkeit der Zuchtwertschätzung aufgrund exakterer bzw. zusätzlicher<br />

Datenerfassung hin. Die geringere Anzahl an Testanpaarungen für die gewünschte<br />

Prüftöchterzahl trägt zur Effizienzsteigerung und zu Kosteneinsparungen be<strong>im</strong> Testprogramm<br />

bei.<br />

Für die Kalkulation der benötigten Anzahl an Herden schlägt ALPERS (1996) folgende<br />

Formel vor.<br />

Zahl der Herden = (Wiederfindungsrate * Töchter/Bulle * Zahl der TB)<br />

Herdengröße<br />

Tabelle 4: Zahl der benötigten Herden bei WFR 5:1 (nach ALPERS, 1996)<br />

Zahl der Töchter<br />

Herdengröße 60 80 100 120<br />

200 75 100 125 150<br />

400 38 50 62 75<br />

600 25 33 41 50<br />

800 19 25 31 37<br />

1000 15 20 25 30<br />

1200 13 17 21 25<br />

1400 11 14 18 21<br />

1600 9 12 16 19<br />

1800 8 11 14 17<br />

2000 7 10 12 15<br />

2.3. Funktionale Merkmale<br />

Die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion wird best<strong>im</strong>mt durch Produktionsmerkmale und<br />

funktionale Merkmale. Neben der deutlichen Milchleistungssteigerung in den letzten 10<br />

Jahren ist ein negativer Trend bei den funktionalen Merkmalen zu beobachten. Das<br />

manifestiert sich in steigender Totgeburtenrate, hohen Aufzuchtverlusten,<br />

Fruchtbarkeitsproblemen und erhöhter Anfälligkeit der Tiere gegenüber Mastitis,<br />

Fundaments- und Stoffwechselerkrankungen (LKV <strong>Sachsen</strong>, Jahresbericht 2002).<br />

Durch die derzeitige Milchkontingentierung und niedrige Preise für Milch und Schlachtvieh<br />

sinkt der Grenznutzen einer weiteren Milchleistungssteigerung (MACK, 1996), während<br />

funktionale Merkmale an Bedeutung gewinnen. Auch aus Tierschutz- (Tierschutz als<br />

Staatsziel <strong>im</strong> Grundgesetz) und Verbraucherschutzgründen (Produkthaftungsgesetz) erscheint<br />

eine stärkere Selektion auf Funktionalität sinnvoll (BANOS, 1999; DISTL, 2001).<br />

Der Begriff „funktionale Merkmale“ umfasst nach SWALVE (2003) alle Merkmale, die zur<br />

Kostenmin<strong>im</strong>ierung auf der Input-Seite der Produktion beitragen oder die sich positiv auf die<br />

Vermarktungsmöglichkeiten tierischer Produkte auswirken. Nach GROEN (1997) zählen<br />

darunter die Zuchtleistung (Besamungserfolg, Kalbeverhalten, Kälberverluste), Merkmale der<br />

20


Gesundheit und Vitalität (insbesondere die Anfälligkeit gegenüber Mastitis,<br />

Stoffwechselstörungen und Fundamentsproblemen), die Melkbarkeit und die Nutzungsdauer.<br />

Auch Erbfehler, Mißbildungen und das Futteraufnahmevermögen werden den funktionalen<br />

Merkmalen zugeordnet. DISTL (2001) bringt mit der Zucht auf funktionale Merkmale eine<br />

verminderte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, die Verringerung von Produktionsverlusten,<br />

die Erhöhung der Leistungsstabilität der Tiere, Tierschutzaspekte und die Verbesserung der<br />

Qualität und Verbraucherakzeptanz tierischer Produkte in Verbindung.<br />

Exterieur<br />

Milchleistungsmerkmale<br />

Funktionale Merkmale<br />

• Milchmenge<br />

• Fettmenge<br />

• Eiweißmenge<br />

• Fettgehalt<br />

• Eiweißgehalt<br />

Zuchtleistung<br />

Fruchtbarkeit<br />

• Erstkalbealter<br />

• Anzahl Kalbungen<br />

• Anzahl lebend<br />

geb. Kälber<br />

• ZKZ<br />

Kalbeverhalten<br />

• Geburtsgewicht<br />

• Kalbeverlauf<br />

Gesundheit,<br />

Effizienz<br />

• Zellzahl<br />

• Widerstandsfähigkeit<br />

• Futteraufnahme<br />

• Futterverwertung<br />

• Persistenz<br />

• Erkrankungshäufigkeit<br />

Nutzungsdauer<br />

• Abgangsrisiko<br />

Melkbarkeit<br />

• Durchschnittl.<br />

Minutengemelk<br />

• Milchflußparameter<br />

Abbildung 4: Selektionsmerkmale in der Milchviehzucht (verändert nach BERGFELD & KLUNKER,<br />

2002)<br />

Nach SWALVE (1999) wird die Selektionswürdigkeit eines Merkmals best<strong>im</strong>mt durch:<br />

• die ökonomische Bedeutung des Merkmals<br />

• die Erfassbarkeit (gemessen am Erfassungsaufwand und der Messgenauigkeit bzw.<br />

Wiederholbarkeit)<br />

• den Erblichkeitsgrad<br />

• die genetische Variation in der Population und<br />

• den bestehenden genetischen Korrelationen zu anderen Produktions- bzw.<br />

funktionalen Merkmalen oder zu leicht erfassbaren Hilfsmerkmalen.<br />

Ökonomische Bedeutung<br />

Grundsätzlich wirkt sich jede Krankheit negativ auf Milchleistung und Fruchtbarkeit aus.<br />

Abbildung 5 zeigt die Verluste in Litern pro Tag über die gesamte Laktation für ausgewählte<br />

Erkrankungen.<br />

21


Krankheit<br />

Verlust/Tag, l<br />

Geburtsstörungen 0,5 - 2,3<br />

Totgeburt 0,7 - 1,3<br />

Nachgeburtsverhaltung 0,5 - 2,3<br />

Gebärmutterentzündung 0,5 - 2,3<br />

Ketose 0,7 - 1,3<br />

Labmagenverlagerung 0,8 - 2,5<br />

Lahmheit 0,7 - 1,3<br />

Milchfieber<br />

n.s.<br />

Zysten n.s.<br />

Abbildung 5: Einfluß ausgewählter Krankheiten auf die Milchleistung (FOURCHION et al. 1999, zitiert<br />

bei EVANS, 2003)<br />

Die wirtschaftlichen Gewichte für Gesundheitsmerkmale sind aufgrund von zahlreichen<br />

Einflußfaktoren schwierig abzuleiten. Während KADARMIDEEN & SIMM (2002) die<br />

Kosten für einen Mastitisfall mit einem Gegenwert von 1150 kg Milch bewerteten,<br />

quantifizierte NIELSEN et al. (2002) die Kosten nur mit 40 kg Milch. REINSCH (1995)<br />

berechnete sowohl für die Leistungsmerkmale als auch für ausgewählte Gesundheitsmerkmale<br />

ökonomische Gewichte in Abhängigkeit vom Quotenpreis. Während die Eiweißleistung<br />

sechs- bis siebenmal wichtiger ist als die Fettleistung, erreichen einige Gesundheitsmerkmale<br />

einen ähnlichen Stellenwert wie die Fettleistung. Neben der ökonomischen Bedeutung der<br />

Krankheiten, sollten auch Tierschutz- und Verbraucherschutzaspekte bei der Bewertung<br />

Berücksichtigung finden (DISTL, 2001).<br />

Erfassbarkeit<br />

Während Leistungsmerkmale über die Milchleistungsprüfung fast flächendeckend erfasst<br />

werden, gibt es für die Erfassung funktionaler Merkmale nur wenige Ansätze in Deutschland<br />

(DISTL, 1991; SCHOMAKER, 2001; JUNGE & STAMER, 2003). Einzelmerkmale wie<br />

Abgangsursachen und der Geburtsverlauf werden mit unzureichender Genauigkeit erfasst.<br />

Tierärztliche Diagnosen und Behandlungen werden nur auf betrieblicher Ebene für den<br />

Arzne<strong>im</strong>ittelnachweis dokumentiert und sind für züchterische Auswertungen bisher kaum<br />

nutzbar.<br />

Aufgrund des hohen zeitlichen und finanziellen Erfassungsaufwandes für funktionale<br />

Merkmale ist auch zukünftig keine flächendeckende Leistungsprüfung realisierbar. Somit<br />

wird die Prüfung funktionaler Merkmale in Stationen (Bullenmutterprüfstationen,<br />

Eigenleistungsprüfstationen für Jungbullen) sowie in vertraglich gebundenen Praxisbetrieben<br />

(Testherden für Prüfbullentöchter) zunehmend an Bedeutung gewinnen (BERGFELD &<br />

KLUNKER, 2002).<br />

Voraussetzung für eine effektive Erfassung funktionaler Merkmale sind nach SCHOMAKER<br />

(2001) möglichst große Herden, die Nutzung automatischer Milchmengenmeßgeräte sowie<br />

die Arbeit mit einem Herdenmanagementprogramm (DISTL, 1991). Weiterhin sollte eine<br />

große Bereitschaft zur Zusammenarbeit und die weitreichende Überlassung von<br />

Produktionsdaten von Seiten der Betriebe unter Berücksichtigung des Datenschutzes<br />

gewährleistet sein. Die züchterische Bearbeitung funktionaler Merkmale erfordert neben der<br />

kontinuierlichen Datenerfassung die genaue Definition bzw. Abgrenzung der Einzelmerkmale<br />

(DISTL, 1991; BANOS, 1999; KELTON et al., 1998). BANOS (1999) schlägt Definitionen<br />

für eine zentrale, einheitliche Erfassung funktionaler Merkmale vor. Auch zur Überwachung<br />

infektiöser Tierseuchen und zur Kontrolle des Einsatzes von Medikamenten ist der Aufbau<br />

einer zentral organisierten Krankheitserfassung wie in Skandinavien und Israel sinnvoll<br />

(DISTL, 2001).<br />

22


Erblichkeit, genetische Variation<br />

Die Heritabilitäten für Krankheitsanfälligkeit bzw. Krankheitsresistenz sind aufgrund des<br />

großen Einflusses von Haltung und Management sehr gering (SWALVE, 2003). Eine der<br />

Hauptursachen dafür ist nach SIMIANER und KÖNIG (2002) der permanente<br />

Selektionsdruck, der gegen die Krankheitsanfälligkeit wirkt. Hinzu kommt, dass verschiedene<br />

Umweltfaktoren, wie der Infektionsdruck bzw. die Haltung und Fütterung die Ausprägung<br />

verschiedener funktionaler Erkrankungen begünstigen. Der hohe Umwelteinfluß führt zu<br />

einer großen phänotypischen Variation in der Ausprägung funktionaler Erkrankungen in der<br />

Population.<br />

Nach PHILIPPSON (2000) ist die züchterische Bearbeitung funktionaler Merkmale aufgrund<br />

der großen Variation in der Population trotz geringer Heritabilität erfolgreich. Allerdings sind<br />

aufgrund der geringen Erblichkeit höhere Nachkommenzahlen für eine hohe Sicherheit der<br />

Zuchtwerte erforderlich (PHILIPPSON, 1995). In Skandinavien werden deshalb 150 bis 200<br />

Töchter pro Prüfbulle erzeugt und geprüft.<br />

Genetische Beziehungen zu anderen Merkmalen<br />

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen aus Skandinavien bestätigen ungünstige<br />

genetische Korrelationen zwischen den Produktionsmerkmalen und funktionalen Merkmalen<br />

(MÄNTHYSAARI & GRÖHN, 1991; URIBE et al., 1995, VAN DORP et al., 1998).<br />

SIMIANER et al. (1991) schätzten an norwegischen Daten mit mehr als 200 000<br />

Beobachtungen eine genetische Korrelation von rg = 0,47 zwischen der Milchmenge und der<br />

Anfälligkeit für klinische Mastitis. Die genetische Beziehung zwischen Milchmenge und der<br />

Ketoseanfälligkeit lag bei rg = 0,66. Ursache für diese ungünstigen genetischen Beziehungen<br />

ist häufig die Konkurrenz zwischen „Leistung“ und „Fruchtbarkeit“ um l<strong>im</strong>itierende<br />

Nahrungsenergie, Makro- oder Mikronährstoffe. PHILIPPSON (1995) berechnete an<br />

schwedischen Holstein Frisian eine Korrelation von rg = -0,37 zwischen der Eiweißleistung<br />

und der weiblichen Fruchtbarkeit, die Korrelationen zwischen Milchleistung und Mastitis<br />

bzw. zu anderen Krankheiten lag bei rg = -0,21 und rg = -0,32. Aufgrund des bestehenden<br />

Merkmalsantagonismus zu den Leistungsmerkmalen zieht die alleinige Leistungsselektion<br />

einen stetigen Anstieg der Krankheitsanfälligkeit nach sich (REINSCH, 1995). Deshalb<br />

sollten Produktionsmerkmale und funktionale Merkmale <strong>im</strong> Zuchtwert kombiniert werden.<br />

Bei der Indexberechnung sind auch nicht-ökonomische Motive, wie z.B. Tierschutz,<br />

Verbraucherschutz und das Image der landwirtschaftlichen Produkte mit einzubeziehen<br />

(SIMIANER & KÖNIG, 2002).<br />

Nutzung neuer Selektionsstrategien<br />

Gesundheitsmerkmale bieten sich für eine markergestützte Selektion an. Die Gründe dafür<br />

liegen in:<br />

• niedriger Heritabilität<br />

• aufwändiger bzw. später Merkmalserfassung<br />

• erschwerter bzw. unmöglicher züchterische Nutzung nach der ZWS<br />

(bei Krankheiten, Mißbildungen)<br />

23


• früher Selektionsmöglichkeit bei geschlechtsgebundenen Merkmalen.<br />

Durch die intensive Forschung auf diesem Gebiet sowohl in der Humanmedizin als auch in<br />

der Veterinärmedizin konnten bereits für verschiedene Erbkrankheiten be<strong>im</strong> Rind, z.B.<br />

BLAD, DUMPS und CVM direkte und indirekte molekulargenetische Nachweismethoden<br />

entwickelt werden (HARLIZIUS, 1995). Auch die Erkennung heterozygoter Anlageträger<br />

wird dadurch ermöglicht.<br />

Im Bereich der Markergestützten Selektion konzentriert sich die Suche nach nutzbaren QTL<br />

bisher weitestgehend auf die Milchleistungsmerkmale, wobei bereits erste Markergenorte für<br />

Exterieurmerkmale, Abkalbeeigenschaften und für die Zellzahl gefunden wurden (GRUPE,<br />

1996; THALLER et al., 2003; KÜHN et al., 2003).<br />

2.3.1. Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen<br />

Uneingeschränkte Bewegungsfähigkeit der Milchkühe ist die Voraussetzung für eine<br />

effiziente Milchproduktion unter den heutigen modernen Haltungsbedingungen.<br />

Dennoch entstehen der deutschen Milchviehhaltung jährlich Millionenverluste durch Klauenund<br />

Gliedmaßenerkrankungen. Die Verluste setzen sich aus folgenden Einzelkomponenten<br />

zusammen: Tierarztkosten, Milchverlust durch Sperrzeiten, Milchverlust durch Abfall der<br />

Laktationsleistung, erhöhter Betreuungsaufwand, Abmagerung und erhöhte Remontierungskosten.<br />

Die hohe arbeitswirtschaftliche Belastung bei sinkendem AK-Besatz und<br />

zunehmenden Bestandsgrößen und die Kosten für Sekundärerkrankungen (Ketose,<br />

Fruchtbarkeitsstörungen usw.) sind kaum zu quantifizieren. Klauenerkrankungen stellen mit<br />

15,1% neben Eutererkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen eine der drei<br />

Hauptabgangsursachen in <strong>Sachsen</strong> dar (LKV-Bericht, 2002).<br />

Zur Verbesserung der Klauengesundheit bieten sich mehrere Ansatzmöglichkeiten. Neben<br />

den Umwelt- und Haltungsbedingungen spielen das Betriebsmanagement und die Zucht eine<br />

wichtige Rolle. Züchter beobachten <strong>im</strong>mer wieder gehäufte Klauenprobleme bei Nachzuchten<br />

einzelner Bullen bzw. Blutlinien. Rassen wie Brown Swiss und Jersey weisen <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu Deutschen Holstein wesentlich weniger Klauenerkrankungen auf.<br />

Zur Selektion auf bessere Klauengesundheit werden derzeit 3 Ansätze verfolgt.<br />

• Die erste Möglichkeit ist die direkte Erfassung von Klauenerkrankungen in den<br />

Produktionsbetrieben. Für tierzüchterische Auswertungen sind dabei jedoch<br />

kontinuierlich erhobene Klauenbefunde einer großen Tierzahl über einen möglichst<br />

langen Zeitraum erforderlich (BAUMGARTNER, 1988).<br />

• Weiterhin ist es möglich durch die Nutzung von objektiv erfassbaren<br />

Klauenparametern (z.B. Dorsalwandlänge, Klauenhärte) mit enger Korrelation zu<br />

best<strong>im</strong>mten Klauenerkrankungen das Merkmal Klauengesundheit nachhaltig in der<br />

Population zu verbessern (ANACKER & RIEHMER, 1996). Das Best<strong>im</strong>men der<br />

Klauenabmessungen ist mit hohem Aufwand verbunden und erfordert die Fixierung<br />

des Tieres. Unter Feldbedingungen ist dieses Verfahren kaum durchführbar. DISTL<br />

(1999) weißt jedoch darauf hin, dass sich der Aufwand für die Merkmalserfassung um<br />

das 10- bis 15-fache verringert, wenn die Klauenmaße in der Eigenleistungsprüfung<br />

der Bullen ermittelt werden, wobei die Erfassung der Klauenmaße der Töchter entfällt.<br />

Aufgrund von hohen genetischen Korrelationen zwischen Vorder- und<br />

Hintergliedmaßen ist nach HAMANN & DISTL (2001) das Messen an einem<br />

Vorderbein ausreichend. Nach BLOWEY (1998) weisen viele Faktoren der<br />

Klauenform relativ hohe Heritabilitäten auf. Vor allem Tiere mit langen Klauen,<br />

flachen Trachten und geringem Dorsalwandwinkel sollten nicht zur Zucht verwendet<br />

werden.<br />

24


• Bisher wird die Klauen- und Gliedmaßenqualität in der Zuchtwertschätzung nur über<br />

die linearen Exterieurmerkmale Trachtenhöhe, Hinterbeinwinkel, Hinterbeinstellung<br />

und Sprunggelenksqualität <strong>im</strong> Relativzuchtwert Exterieur (RZE) berücksichtigt.<br />

Nach FATEHI et al. (2003) wird die Frequenz von Klauenerkrankungen pr<strong>im</strong>är durch die<br />

Haltungsbedingungen best<strong>im</strong>mt. Die Bedeutung der einzelnen Umweltfaktoren auf die<br />

Inzidenz spezifischer Klauenerkrankungen ist jedoch in der Literatur umstritten.<br />

• Art der Aufstallung: Neben der Bewegungsfläche spielt die Gestaltung der<br />

Bodenoberfläche eine wichtige Rolle (BAUMGARTNER, 1988). Hierbei sind vor<br />

allem die Trittsicherheit und das Verhältnis von Hornwachstum zu Hornabrieb von<br />

großer Bedeutung. Nach MC DANIEL et al. (1982) hat weniger die Aufstallungsform<br />

sondern vielmehr die Feuchtigkeit <strong>im</strong> Stall und damit verbunden der Infektionsdruck<br />

pathogener Ke<strong>im</strong>e großen Einfluss auf die Klauengesundheit.<br />

• Gestaltung des Liegeplatzes, Dauer der Liegezeiten<br />

• Herde/Gruppengrößen, Leistungsniveau (BAUMGARTNER, 1988)<br />

• Fütterung: Die Fütterung wirkt in zweifacher Hinsicht auf die Klauengesundheit ein.<br />

Über- oder Unterversorgung mit best<strong>im</strong>mten Futterinhaltsstoffen (Eiweiß, Energie,<br />

Rohfaser, Spurenelemente, Vitamine…) oder toxische Substanzen bewirken direkt<br />

Hornbildungsstörungen an der Klauenlederhaut. Außerdem können verschiedene<br />

Futterbestandteile z.B. freier Ammoniak aus Silagen von außen negativ auf das<br />

Klauenhorn einwirken (CASSELL, 1996; MC DANIEL et al., 1982).<br />

• Klauenpflege: Regelmäßige funktionelle Klauenpflege (zwei- bis dre<strong>im</strong>al pro Jahr),<br />

prophylaktische Klauenbäder und frühe Behandlung von Erkrankungen reduziert das<br />

Auftreten von Klauenerkrankungen nachweislich (BOETTCHER et al., 1998,<br />

MANSKE et al., 2002).<br />

• Jahreszeitliche und kl<strong>im</strong>atische Einflüsse: Die Auswirkungen jahreszeitlicher Effekte<br />

sind sowohl von der Art der Stallbelüftung als auch von der Durchführung eines<br />

Weideaustriebes abhängig. Während <strong>im</strong> Winter die Zahl der Klauenerkrankungen<br />

ansteigt, wirkt sich der Weidegang positiv auf die Klauengesundheit aus<br />

(BAUMGARTNER, 1988).<br />

Aber auch innerhalb einer Tiergruppe unter gleichen Haltungsbedingungen findet man eine<br />

erhebliche Variation in der Ausprägung der Klauen und dem Vorkommen von<br />

Klauenerkrankungen. Als tierindividuelle Einflussfaktoren gelten nach BAUMGARTNER<br />

(1988):<br />

• Alter des Tieres (SMIT et al., 1986)<br />

• Laktationsstadium<br />

• Gewicht des Tieres<br />

• Individuelle Beinstellung<br />

• Bewegungsaktivität, Verhalten, Rang in der Herde<br />

• Rasse (JAKOB, 1996)<br />

• Abkalbezeitpunkt/Abkalbemonat (DISTL, 1990).<br />

Eine langfristige und nachhaltige Verbesserung der Fundamentsqualität in der<br />

Rinderpopulation ist nur dann erreichbar, wenn die Selektion zu einer geringeren Anfälligkeit<br />

gegenüber Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen, bei vertretbarem Aufwand für die<br />

Klauenpflege, zu einer hohen funktionellen Nutzungsdauer und hoher Lebensleistung führt.<br />

Zahlreiche Autoren ermittelten eine positive Beziehung zwischen Fundamentsmerkmalen und<br />

der Nutzungsdauer (BAUMGARTNER et al., 1990; BROTHERSTONE & HILL, 1991;<br />

25


CHOI & MC DANIEL, 1993; VUKASINOVIC, 1995). Nachteilig wirken sich nach DISTL<br />

(1995) die geringe Wiederholbarkeit infolge des großen Beurteilereinflusses und die geringen<br />

Heritabilitäten für Klauenerkrankungen auf den Selektionserfolg aus.<br />

Aus verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass die Innenklaue der<br />

Vordergliedmaßen und die Außenklaue der Hintergliedmaßen die genetisch fixierten<br />

Klaueneigenschaften am deutlichsten widerspiegeln (BAUMGARTNER, 1988). Ergebnisse<br />

von RAVEN (1971) und die von anderen Autoren berechneten steigenden Heritabilitäten mit<br />

zunehmendem Alter der Tiere, steigende Assymetrien zwischen den Klauen einer Gliedmaße<br />

erhärten diese Aussage (HAHN et al. 1984, MC DANIEL et al., 1986).<br />

Tabelle 5 gibt die Heritabilitäten für verschiedene Klauenerkrankungen wider, zwischen den<br />

Heritabilitätschätzwerten sind teilweise große Unterschiede zu beobachten. Das ist damit zu<br />

begründen, dass in einigen Untersuchungen die Klauen direkt auf krankhafte Veränderungen<br />

untersucht wurden, während andere sich ausschließlich auf die Dokumentation und<br />

Behandlung akuter Erkrankungsfälle von Tierärzten bzw. Landwirten berufen.<br />

BOETTCHER et al. (1998) beurteilten <strong>im</strong> Rahmen der Nachzuchtbeurteilung den<br />

Lahmheitsgrad von 1342 Kühen subjektiv anhand einer Scala von 0 (keine Probleme) bis 4<br />

(Laufunfähigkeit). Die ermittelten Heritabilitäten für dieses Merkmal lagen bei h² = 0.10 bei<br />

einem linearen Modell und bei h² = 0,22 unter Nutzung eines Schwellenwertmodelles. Sie<br />

ermittelten negative Korrelationen zwischen dem Lahmheitsgrad und dem Hinterbeinwinkel<br />

bzw. der Hinterbeinstellung von -0,6 bis -0,7. Aber auch in dieser Untersuchung konnte ein<br />

hoher Einfluss der Klauenpflege auf den Lahmheitsgrad der Herde ermittelt werden.<br />

HERNANDEZ et al. (2001) analysierten die Beziehung zwischen Klauenerkrankungen und<br />

Fruchtbarkeitsstörungen. Mehr als 30% der untersuchten Tiere litten an Klauenerkrankungen,<br />

wobei Klauenläsionen die höchste Bedeutung hatten. Im Vergleich zu gesunden Tieren<br />

nahmen klauenkranke Kühe <strong>im</strong> Mittel 40 Tage später auf und benötigten signifikant mehr<br />

Besamungen für eine erfolgreiche Trächtigkeit. Auch COLLICK et al. (1989) wiesen für<br />

lahme Tiere eine signifikant höhere Rastzeit von bis zu 8 Tagen <strong>im</strong> Vergleich zu gesunden<br />

Herdengefährtinnen nach. Die Zeit von der Kalbung bis zur Konzeption verlängerte sich um<br />

14 Tage bei einem Erstbesamungserfolg von 46 % (gesunde Tiere: 56 %). Das Abgangsrisiko<br />

lag 11% höher als bei gesunden Tieren.<br />

Tabelle 5: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und berücksichtigter<br />

additiv-genetischer Effekt für das Auftretn von verschiedenen Klauenerkrankungen<br />

26


Krankheit Literaturquelle<br />

Tiermaterial<br />

Methode Modelltyp h² SE h ² genetischer<br />

Autoren Jahr Rasse Laktation n<br />

Effekt<br />

Klauenerkrankungen Distl 1990 Deutsches Braunvieh alle 3131 B Henderson III linear 1,2 3,6 Vater<br />

allgemein Distl 1992 Deutsches Braunvieh alle 3740 T REML Schwellenmodell 1,0 2,6 Vater<br />

Jakob 1996 Fleckvieh, Braunvieh alle 3055 T REML linear 3,6 3,7 Tier<br />

Klug 1988 alle 2458 T Henderson I linear 13,0 0,3 Vater<br />

Lyons et al. 1991 Holstein alle 11008 B REML linear 11,0 4,0 Vater<br />

Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 4,6 3,1<br />

Boettcher et al. 1998 American Holstein alle 1624 B REML linear 9,6 3,6 Tier<br />

Schwellenmodell 22,0 5,3 Tier<br />

Klauenrehe Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 3821 B REML linear 13,5 Tier<br />

Guernsey, HF, Jersey<br />

655 B REML Schwellenmodell 13,3 Vater<br />

Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 0,9 1,6<br />

Rusterholz. Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 3821 B REML linear 2,5 Tier<br />

Sohlengeschwür<br />

Guernsey, HF, Jersey<br />

Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 655 B REML Schwellenmodell 2,4 Vater<br />

Guernsey, HF, Jersey<br />

Petersen et al. 1982 Danish Frisian 1 1560 T Henderson III linear 9,0 12,0 Vater<br />

Reurink & 1987 Niederländ. Schwarzbunte 1 2734 T Henderson III linear 22,0<br />

van Arendonk<br />

Smit et al. 1986 Schhwarzbunte, Holstein alle 696 T Henderson III linear 16,0 10,0 Vater<br />

Holstein alle 411 T Henderson III linear 18,0 14,0 Vater<br />

Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 1,9 1,9<br />

Dermatitis Baumgartner 1988 Deutsches Fleckvieh alle 1938 T Henderson III linear 9,0* 6,0 Vater<br />

difgitalis 6,0** 6,0 Vater<br />

REML linear 8,0** 6,0 Vater<br />

6,0* 6,0 Vater<br />

Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 3,97 2,3<br />

Ballenfäule Baumgartner 1988 Deutsches Fleckvieh alle 1938 T Henderson III linear 19,0 * 9,0 Vater<br />

9,0** 9,0 Vater<br />

REML linear 17,0* 8,0 Vater<br />

8,0** 8,0 Vater<br />

Huang & Shanks 1995 Ayrshire, Brown Swiss, alle 3821 B REML linear 12,5 Tier<br />

Guernsey, HF, Jersey<br />

655 B REML Schwellenmodell 14,4 Vater<br />

Petersen et al. 1982 Danish Frisian 1 1560 T Henderson III linear 27,0 14,0 Vater<br />

Reurink und 1987 Niederländ. Schwarzbunte 1 2734 T Henderson III linear 9,0<br />

van Arendonk<br />

27<br />

Pätsch 2002 Deutsche Holstein, Sbt. alle 581 T REML linear 2,4 2,0


Klauenmaße<br />

Am aussichtsreichsten für die Selektion auf ein gesundes Fundament erweisen sich bisher die<br />

Klauenmaße. Sie sind mit hoher Meßgenauigkeit bei mittlerem Beurteilungsaufwand zu<br />

ermitteln. Besonders für die Eigenleistungsprüfung von Jungbullen und für die<br />

Bullenmutterprüfung auf Station bietet sich dieses Verfahren an.<br />

Bezüglich des genetischen Einflusses auf die Klauengesundheit geben ANACKER &<br />

RIEHMER (1996) folgende Zusammenfassung.<br />

1. Für die Beurteilung von Gliedmaßenstellung und Klauenform liegen die<br />

Heritabilitätsschätzwerte um 0,10.<br />

2. Meßbare Klauenparameter weisen eine deutlich höhere genetische Variation auf. Für<br />

Jungbullen wurden Heritabilitäten zwischen 0,40 und 0,80 ermittelt, während die<br />

Erblichkeiten für Jungkühe 0,25 erreichen.<br />

3. In gezielten Erhebungen wurden für Klauenerkrankungen h²-Werte bis 0,20 geschätzt.<br />

Verwendet man ausschließlich tierärztliche Behandlungsdaten, liegen die Erblichkeiten<br />

aufgrund des großen Beurteilereinflusses deutlich niedriger.<br />

Abbildung 6: Beschreibung der Klauenmaße be<strong>im</strong> Rind (DISTL, 1995)<br />

ANACKER & RIEHMER (1996) ermittelten einen großen Einfluß des HF-Blutanteiles auf<br />

verschiedene Klauenmaße. Prüfbullen, aus der Anpaarung von HF-Bullen an SMR-Kühe wiesen<br />

härtere Vorder- und Hintergliedmaßen auf. Auch treten L<strong>im</strong>ax und Spreizklauen deutlich seltener auf.<br />

Die Winkelung der Hintergliedmaßen und der Fesselung bei HF-Genanteilen von 75 bis 87,5 %<br />

erweist sich ebenfalls als günstiger für die Gliedmaßenstabilität <strong>im</strong> Vergleich zu reinen HF-Bullen.<br />

In weiteren Untersuchungen der beiden Autoren konnten Korrelationen zwischen den Zuchtwerten für<br />

Klauenmaße der ELP-Bullen und dem Zuchtwert für funktionale Nutzungsdauer der Töchter in Höhe<br />

von rZW=0,59 geschätzt werden.<br />

28


Tabelle 6: Heritabilitäten und additiv-genetische Standardabweichungen (SA) für Klauenmaße und<br />

Fundamentsbeurteilungen von Jungbullen der Rasse Deutsche Holstein (nach: ANACKER & RIEHMER,<br />

1996)<br />

Merkmal h² – sh² SA<br />

Dorsalwandlänge vorn (DWL-vo)<br />

Dorsalwandlänge hinten (DWL-hi)<br />

Trachtenwandlänge vorn (TWL-vo)<br />

Trachtenwandlänge hinten (TWL-hi)<br />

Trachtenhöhe vorn (THO-vo)<br />

Trachtenhöhe hinten (THO-hi)<br />

Diagonale vorn (DIA-vo)<br />

Diagonale hinten (DIA-hi)<br />

Vorderwandwinkel vorn (VWW-vo)<br />

Vorderwandwinkel hinten (VWW-hi)<br />

Klauenschluß vorn<br />

Klauenschluß hinten<br />

L<strong>im</strong>ax vorn<br />

L<strong>im</strong>ax hinten<br />

Dorsalwandkante vorn<br />

Dorsalwandkante hinten<br />

Seitenwandwinkel vorn<br />

Seitenwandwinkel hinten<br />

Gliedmaßenstellung vorn<br />

Zehenstellung vorn<br />

Gliedmaßenstellung hinten<br />

Gliedmaßenwinkelung hinten<br />

Fesselwinkelung hinten<br />

0,365 – 0,034<br />

0,204 – 0,024<br />

0,167 – 0,026<br />

0,090 – 0,020<br />

0,140 – 0,024<br />

0,104 – 0,024<br />

0,530 – 0,033<br />

0,520 – 0,039<br />

0,236 – 0,029<br />

0,248 – 0,035<br />

0,294 – 0,042<br />

0,210 – 0,039<br />

0,083 – 0,035<br />

0,121 – 0,042<br />

0,160 – 0,038<br />

0,073 – 0,029<br />

0,169 – 0,039<br />

0,116 – 0,027<br />

0,043 – 0,027<br />

0,141 – 0,043<br />

0,192 – 0,048<br />

0,132 – 0,044<br />

0,086 – 0,024<br />

3,7<br />

2,7<br />

2,8<br />

1,9<br />

2,0<br />

1,6<br />

5,5<br />

4,7<br />

2,1<br />

2,1<br />

0,68<br />

0,57<br />

0,07<br />

0,12<br />

0,30<br />

0,08<br />

0,13<br />

0,10<br />

0,02<br />

0,08<br />

0,14<br />

0,16<br />

0,10<br />

Von größter Bedeutung sind dabei aber die Beziehungen zwischen meßbaren<br />

Klauenparametern und Klauenerkrankungen. BAUMGARTNER (1988) ermittelte deutliche<br />

genetische Beziehungen zwischen den Klauenmaßen und verschiedenen Klauenerkrankungen<br />

von rg=+0,50 bis rg=-0,50 an Fleckviehbullen und ihren Nachkommengruppen. Nach DISTL<br />

(1995) sind steilere Vorderwandwinkel, kleine, kompakte Fußungsflächen und höhere<br />

Trachten mit verbesserten Fundamenten der Töchter verbunden.<br />

DISTL (1995) weist darauf hin, dass bei Erfassung der Klauenmaße Dorsalwandlänge,<br />

Trachtenwandlänge und Diagonale in der ELP 63% des Zuchtfortschrittes gegenüber einer<br />

direkten Selektion gegen Klauenkrankheiten bei den Töchtern erreicht werden. Durch eine<br />

detaillierte Beurteilung der Gliedmaßenstellung der Töchter kann der Zuchtfortschritt in der<br />

Klauengesundheit um weitere 20% gesteigert werden. Die Selektion über die Eigenleistung<br />

der Bullen erscheint aufgrund des geringen Erfassungsaufwandes und des kürzeren<br />

Generationsintervalles in diesem Zusammenhang besonders interessant.<br />

Tabelle 7: Korrelationen zwischen der Verbleiberate von Kühen und den Klauenmassen ihrer väterlichen<br />

Halbgeschwister (MCDANIEL et al. 1984 in: KRÄUSSLICH & GRAF 1984)<br />

Merkmal<br />

Winkel der hinteren Außenklaue<br />

Winkel der hinteren Innenklaue<br />

Dorsalwandlänge der hinteren Außenklaue<br />

Dorsalwandlänge der hinteren Innenklaue<br />

Verbleiberate 48 – 72 Monate<br />

0,32<br />

0,26<br />

-0,31<br />

-0,21<br />

29


Nach MC DANIEL (1995) weist vor allem das Merkmal Lokomotion, welches in einigen<br />

Ländern bereits fester Bestandteil der linearen Exterieurbeurteilung ist, eine hohe Korrelation<br />

zur Merzungsrate auf. Hier zeigt allerdings die Erfahrung, dass für die subjektive Beurteilung<br />

der Vorwärtsbewegung eine genaue Definition bzw. Standardisierung und eine regelmäßige<br />

Schulung der Beurteiler notwendig ist. In der genannten Untersuchung wurde eine deutlich<br />

negative Korrelation zwischen der opt<strong>im</strong>alen Klauenform und der Milchleistung<br />

nachgewiesen. Um zukünftig fundamentstarke langlebige Hochleistungskühe zu züchten<br />

müssen die Produktionsmerkmale s<strong>im</strong>ultan mit Klauen- und Gliedmaßenmerkmalen in einem<br />

Selektionsindex berücksichtigt werden.<br />

2.1.2. Eutergesundheit, Somatische Zellzahl<br />

Eutererkrankungen verursachen neben Klauenerkrankungen mit die höchsten Kosten in der<br />

Milchviehhaltung und stellen die Hauptabgangsursache dar. Der durch Mastitiden verursachte<br />

Schaden wird von WOLTER et al. (2002) auf 150 – 200 €/Kuh/Jahr geschätzt, jährlich<br />

entstehen dadurch den deutschen Milchbauern 1 Milliarde € Verlust allein durch den<br />

Krankheitskomplex Mastitis. Die Verluste beinhalten bei klinischen Eutererkrankungen die<br />

Ablieferungssperre für die Milch behandelter Tiere, Medikamenten- und Tierarztkosten,<br />

Kosten für erhöhten Arbeitsaufwand und fehlende Einnahmen aufgrund der dauerhaften<br />

Beeinträchtigung der Milchleistung. Kosten für die erhöhte Bestandsergänzung und die<br />

Verschlechterung der Verarbeitungsfähigkeit der Milch wurden dabei noch nicht<br />

berücksichtigt. SCHALLENBERGER (2003) bezifferte die Folgekosten von<br />

Mastitiserkrankungen mit 665 € und 1300 kg Milchverlust pro euterkrankem Tier. Nach<br />

WOLTER et al. (2002) sind die Schäden durch subklinische Mastitis noch weitaus größer, da<br />

diese Mastitisform 20 bis 50 mal häufiger auftritt als die klinische Form und meistens nicht<br />

erkannt und behandelt wird.<br />

Die in zahlreichen Populationen ermittelten Merkmalsantagonismen zwischen<br />

Eutergesundheitsmerkmalen und Milchmengenmerkmalen lassen bei einer weiteren<br />

Milchleistungssteigerung in Zukunft eine Zunahme von Erkrankungen erwarten<br />

(STRANDBERG & SHOOK, 1989). Da aber steigende Milchleistungen freie<br />

Selektionskapazitäten für sekundäre Merkmale ermöglichen, wird die Einbeziehung der<br />

Eutergesundheit in die Zuchtwertschätzung zukünftig an Bedeutung gewinnen.<br />

Für die züchterische Bearbeitung der Eutergesundheit stehen sowohl direkte als auch<br />

indirekte Merkmale zur Verfügung. Direkt erfassbar sind der klinische und der<br />

bakteriologische Befund. Der klinische Befund ist direkt verfügbar während der<br />

bakteriologische Befund eine Milchuntersuchung erforderlich macht, welche erst <strong>im</strong><br />

fortgeschrittenen Erkrankungsstadium ein Ergebnis liefert. Nach BERGMANN (1985) sind<br />

Heritabilitätsschätzungen für bakteriologische Untersuchungen problematisch, da nur 30 %<br />

der klinischen Fälle bakteriologisch abgeklärt werden können.<br />

Die indirekten Merkmale erfahren <strong>im</strong> Verlauf der Erkrankung eine Veränderung. Neben dem<br />

Zellgehalt wird auch die elektrische Leitfähigkeit und der Laktosegehalt der Milch beeinflusst<br />

(WOLTER et al., 2002). Im Gegensatz zu den direkten Merkmalen zeichnen sie sich durch<br />

eine kontinuierliche Variation mit höheren Heritabilitätskoeffizienten aus. Allerdings ist die<br />

Festlegung des Schwellenwertes für diese Merkmale problematisch. Er ist nach WOLTER et<br />

al. (2002) abhängig von der genetischen Disposition des Tieres mit ihren systematischen<br />

Einflussfaktoren. Eine alleinige Selektion auf niedrigen Zellgehalt würde nach SHOOK<br />

(1989) nicht nur Genotypen mit einer geringen Erkrankungsrate bevorzugen, sondern auch<br />

Tiere mit niedriger zellulärer Abwehr gegenüber Infektionen. Nach Möglichkeit sollten<br />

indirekte und direkte Merkmale zur Einschätzung der genetischen Disposition kombiniert<br />

werden.<br />

30


In Norwegen (SOLBU, 1984), Finnland (SYVÄJÄRVI, 1987), Schweden und Israel (BAR-<br />

ANAN, 1984) werden bereits klinische Mastitiserkrankungen <strong>im</strong> Selektionsindex für Bullen<br />

berücksichtigt. Dabei wird eine hochwertige Merkmalserfassung durch Tierärzte in einer<br />

zentralen Datenbank mit einer entsprechenden Gewichtung der Eutergesundheit <strong>im</strong> Zuchtziel<br />

kombiniert. Abbildung 7 zeigt die Gewichtung von Eiweißgehalt, Fettgehalt, Fruchtbarkeit,<br />

Eutergesundheit und Euterform <strong>im</strong> finnischen Selektionsindex.<br />

16%<br />

13%<br />

EF<br />

FBK<br />

EKg<br />

41%<br />

EG<br />

FKg<br />

17%<br />

13%<br />

Abbildung 7: Gewichtung der Merkmale Eiweißgehalt (EKg), Fettgehalt (FKg), Fruchtbarkeit (FBK),<br />

Eutergesundheit (EG) und Euterform (EF) <strong>im</strong> finnischen Selektionsindex (SIMIANER & KÖNIG, 2002)<br />

Die starke Gewichtung funktionaler Merkmale spiegelt sich in einem höheren Zuchtfortschritt<br />

in diesen Merkmalen wider. KÖNIG & SWALVE (2000) ermittelten das genetische Niveau<br />

<strong>im</strong> Merkmal somatischer Zellgehalt der Deutschen Holsteinpopulation <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

Dänemark, Finnland und Schweden.<br />

Abbildung 8: Differenz der Holsteinzuchtwerte für das Merkmal somatischer Zellgehalt zwischen<br />

Dänemark (DNK), Finnland (FIN) und Schweden (SWE) verglichen mit Deutschland (DEU) (SIMIANER<br />

& KÖNIG, 2002)<br />

31


Nach NEERHOF et al. (2000) ist das Abgangsrisiko bei euterkranken Tieren um 1,69 mal<br />

höher als bei gesunden Kühen.<br />

Systematische Einflussfaktoren auf die Eutergesundheit und die Zellzahl<br />

• Herde (Fütterung, Vitaminversorgung (Vit.E, Selen), Haltungssystem, Melkverhalten,<br />

Melktechnik, Melkhygiene, Herdengröße, Selektionsintensität, Leistungsniveau der<br />

Herde, Weidegang, Kälber/Jungviehaufzucht (Vertränken von Mastitismilch,<br />

gegenseitiges Besaugen…) (DISTL,1990, 1992))<br />

• Alter (Summierung von Melk- und Fütterungsfehlern, Fruchtbarkeitsstörungen,<br />

Erkrankungen in früheren Laktationen, Abnutzung des Schließmuskels,<br />

Infektionsstatus) bzw. Laktationsnummer (DISTL, 1992; GONYON et al., 1982;<br />

JAKOB, 1996, WELLER et al. 1992)<br />

• Euterqualität (Bodenabstand, Euterhöhe, Strichstellung, Zitzenform)<br />

• Jahreszeitliche Einflüsse (Witterung, Luftfeuchtigkeit, Futterwechsel) -> Kalbesaison<br />

bzw. Abkalbemonat: gehäuftes Auftreten von Mastitiden <strong>im</strong> Winter (BARNOUIN &<br />

CHASSAGNE, 1998; LESCOURRET et al., 1995)<br />

• EKA (ROGERS et al., 1995)<br />

• Herkunftsbetrieb (Zukaufstiere-Immunstatus) (FUNKE, 1991)<br />

• Laktationstag/Laktationsstadium (WELLER et al., 1992; ZHANG et al., 1994)<br />

• Melkfrequenz<br />

• Vater (ROGERS et al., 1995)<br />

• Rasse (EMANUELSON et al. 1988)<br />

Tabelle 8: Quelle, Tiermaterial und Heritabilitäten für Merkmale der Euterform<br />

Quelle Tierzahl Merkmal Heritabilität<br />

SEYKORA & MC<br />

DANIEL, 1986<br />

5.934 – 11.449 Vorderstrichlänge<br />

Vorderstrichdurchmesser<br />

Rear udder clearance<br />

For cleft depth<br />

0,63<br />

0,44<br />

0,56<br />

0,10<br />

Nach POLITIEK (1981) ist die Eutergesundheit durch intensive Selektion auf Euterform und<br />

Zitzenplatzierung nachhaltig zu verbessern. Allerdings weisen verschiedene Autoren auf den<br />

genetischen Antagonismus zwischen der Milchleistung und Eutererkrankungen hin<br />

(SCHÖNMUTH et al. 1992).<br />

Somatische Zellzahl<br />

Als Milchzellen werden die körpereigenen (somatischen) Zellen in der Milch bezeichnet. Es<br />

handelt sich dabei um Gewebszellen (Epithelzellen) und Abwehrzellen (polymorphkernige<br />

neutrophile Granulozyten, Makrophagen, Lymphozyten, Leukozyten). Die Bedeutung der<br />

somatischen Zellen liegt in der Infektionsabwehr des Euters (Phagozytose). Bei<br />

Eutererkrankungen steigt der Milchzellgehalt an, wobei vor allem der Anteil an Abwehrzellen<br />

stark zun<strong>im</strong>mt. Als physiologischer Normalbereich für den Milchzellgehalt des Einzeltieres<br />

gelten nach derzeitigem Kenntnisstand bis zu 100.000 Zellen/ml. Bei Überschreiten dieses<br />

Grenzwertes ändert sich bereits die kompositionelle Milchzusammensetzung. Auch bei<br />

gesunden Kühen unterliegt der Milchzellgehalt geringen Schwankungen. Eine Ausnahme<br />

davon bilden die Biestmilchphase und das Ende der Laktation mit deutlichem Milchabfall, wo<br />

der Milchzellgehalt oft deutlich erhöht ist. Durch die Milchhygienerichtlinie 92/46/EWG der<br />

EU von 1993 ist ein Grenzwert von 400.00 Zellen/ml für Konsummilch festgeschrieben.<br />

32


Überschreitungen des Grenzwertes sind direkt finanziell wirksam, so dass die Zellzahl ein<br />

direktes Qualitäts- und Bezahlungskriterium darstellt. Weitere Anforderungen an die<br />

Rohmilchqualität werden durch die Milchverordnung („Verordnung über Hygiene- und<br />

Qualitätsanforderungen an Milch und Erzeugnisse auf Milchbasis“ – Neufassung vom<br />

20.07.2000) und der Milchgüteverordnung („Verordnung über die Güteprüfung und<br />

Bezahlung der Anlieferungsmilch vom 09.07.1980 in der Fassung der<br />

5.Änderungsverordnung vom 27.12.1993) geregelt.<br />

EMANUELSON et al. (1988) ermittelten genetische Beziehungen zwischen der<br />

Laktationszellzahl und der Anzahl Mastitisbehandlungen von rg = 0,46 bis rg = 0,78. VAN<br />

DORP et al. (1998) berechnete eine genetische Korrelation zwischen dem SCS und der<br />

Mastitisfrequenz von 0,37, während JUNGE & STAMER deutlich höhere Korrelationen von<br />

0,84 ermittelten. BROLUND (1985) berechnete eine Korrelation zwischen dem Zellgehalt<br />

und der Dauer bzw. Häufigkeit von subklinischen Mastitiden von rp = 0,6, wobei für eine<br />

genaue Einschätzung der Eutergesundheit mehrere Zellzahlmessungen erforderlich sind. In<br />

israelischen Untersuchungen konnten WELLER et al. (1992) genetische Beziehungen<br />

zwischen der Zellzahl und dem Auftreten bakterieller Infektionen von rg = 0,99 in einer<br />

Versuchsherde nachweisen.<br />

Der Gehalt an somatischen Zellen pro ml Milch kann in absoluten Zahlen dargestellt werden<br />

oder er wird logarithmisch transformiert zum Erreichen einer Normalverteilung. Zur<br />

Verringerung der Varianz wird die somatische Zellzahl für Heritabilitätsschätzungen häufig<br />

als Linear Somatic Cell Score (SCS) dargestellt.<br />

SCS = log 2 (Zellzahl/100000) + 3<br />

33


Tabelle 9: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für das Auftreten von Eutererkrankungen<br />

Literaturquelle<br />

Tiermaterial<br />

Methode Modelltyp h² SE h ² genetischer Effekt<br />

Autoren Jahr Rasse Laktation n<br />

Amin et al. 2000 Ungarische Holstein Frisian 1 630 T 9,0 1,0<br />

2 628 T REML linear 11,0 1,0 Tier<br />

3 628 T 19,0 2,0<br />

1 - 3 1886 T 17,0 5,0<br />

Distl 1990 Deutsches Braunvieh alle 3131 B H-III linear 1,3 3,6 Vater<br />

Distl 1992 Deutsches Braunvieh alle 3740 T REML Schwellenmodell 0,8 2,6 Vater<br />

Distl. Janson 1993 Schwedische Rotbunte 1 183.060 B 1,6 2,6<br />

2 77.892 B REML linear 0,6 0,4 Vater<br />

Schwedische Schwarzbunte 1 127.391 B REML linear 1,6 0,3 Vater<br />

2 42.594 B 0,5 0,7<br />

van Dorp et al. 1998 Holstein 1 4.368 T REML linear 4,0 Tier<br />

Emanuelson et al. 1988 Schwedische Rotbunte alle 46.431 T REML linear 1,6 Vater<br />

Schwedische Schwarzbunte alle 1,1<br />

Gonyon et al. 1982 Holstein alle 26.690 B H-III linear 11,0 Vater<br />

Hansen et al. 2000 Danish Holstein 1 999.639 T REML linear 3,7 0,4 Vater<br />

Heringstad et al. 1999 1 12.871 T REML Schwellenmodell 18,8 -19,9 3,8 - 4,5 Vater<br />

Heringstad et al. 1999 1 1.743.224 B REML linear 3,5 - 3,7 Vater<br />

Heringstad et al. 2000 1 13.070 T MCMC Schwellenmodell 6,0 - 8,0 Vater<br />

Jakob 1996 Fleckvieh, Braunvieh alle 3.055 T REML linear 7,8 4,1 Tier<br />

Kadarmideen et al. 2000 Holstein 1 9.025 T MCMC Schwellenmodell 11,2 - 11,5 3,9 Vater<br />

Klug 1988 alle 2.458 T H-I linear 25,0 0,9 Vater<br />

Lin et al. 1989 Holstein 1 18,6 7,7<br />

2 7.712 B H-III linear 31,0 10,0 Vater<br />

>2 17,9 8,9<br />

Lund et al. 1999 Danish Red Breed 1 136.247 T REML Schwellenmodell 12,4 2,7 Vater<br />

Lyons et al. 1991 Holstein alle 11.008 B REML linear 14,0 5,0 Vater<br />

Rupp, Boichard 1999 French Holstein 1 29.284 T REML linear 2,4 1,5 Tier<br />

Solbu 1984 alle 18.610 T H-III linear 0,1 - 1,8 Vater<br />

Uribe et al. 1995 Canadian Holstein 1 7.416 T REML linear 14,6 0,5 Vater<br />

Funke, U. 1991 SMR 1 10.000 T ANOVA 7,0 - 11,0 2,0<br />

2 11,0 -12,0 3,0<br />

3 4,0 - 8,0 3,0<br />

34


Tabelle 10: Material, Heritabilitäten (%), Standardfehler, Schätzmethode, Modell und berücksichtigter additiv-genetischer Effekt für die Zellzahl (SCS)<br />

Literaturquelle<br />

Tiermaterial<br />

Methode Modelltyp h² SE h ² genetischer Effekt<br />

Autoren Jahr Rasse Laktation n<br />

Boettcher et al. 1992 Holstein alle 241.786 T REML linear 10,0 Tier<br />

Castillo-Juarez et al. 2000 Holstein 1 248.230 T REML linear 10,3 Vater<br />

van Dorp et al. 1998 Holstein 1 4.368 T REML linear 20,0 Tier<br />

Emanuelson et al. 1988 Schwed. Rbt., Sbt. alle 46.431 T REML linear 4,0 - 11,0 Vater<br />

Lund et al. 1999 Danish Red Breed 1 136.247 T REML linear 16,8 1,7 Vater<br />

Pösö, Mantysaari 1996 Finnish Ayrshire 1 16,0 2,0<br />

2 23.196 T REML linear 18,0 3,0 Vater<br />

3 17,0 3,0<br />

Reents 1995 Holstein 1 10.117.929 8,0<br />

2 7.298.206 B MCMC linear 13,0 Tier<br />

3 520.118 14,0<br />

Reents et al. 1995 Holstein 1 9,3 1,0<br />

2 15.922 T MCMC linear 9,1 0,9 Tier<br />

3 11,3 1,3<br />

Rupp, Boichard 1999 French Holstein 1 29.284 T REML linear 17,0 2,0 Tier<br />

van Tassel et al. 1999 Holstein alle 812.659 T Method R linear 16,6 3,0 Tier<br />

Weigel et al. 1999 Holstein alle 52.688 T REML linear 11,0 Vater<br />

Weller, Ezra 1997 Israeli Holstein alle 15,8<br />

1 440.558 B REML linear 13,3 Tier<br />

2 13,2<br />

35


Die Heritabiltäten für Eutererkrankungen liegen um 0,05, allerdings besteht eine große<br />

genetische Variation zwischen verschiedenen Bullennachkommenschaften (PRYCE et al.,<br />

1998). Die genetischen Korrelationen zwischen der Milchmenge und klinischer Mastitis sind<br />

sehr ungünstig (URIBE et al. 1995). Die genetischen Korrelationen zwischen<br />

Eutererkrankungen und der Zellzahl liegen zwischen 0,5 – 0,84 (EMANUELSON et al.,<br />

1988, PÖSÖ & MANTYSAARI et al., 1995; JUNGE & STAMER, 2003) Als weitere<br />

Indikatoren für Mastitis werden die Euterqualität, bakteriologische Befunde, die Leitfähigkeit<br />

der Milch und die Melkgeschwindigkeit bzw. andere Melkbarkeitsparameter genutzt.<br />

Bisher erfolgt nur eine indirekte Selektion gegen klinische und subklinische Mastitis unter<br />

Nutzung der Somatischen Zellzahl, welche auch eine höhere Heritabilität als klinische<br />

Mastititiden aufweist. JUNGE & STAMER (2003) berechneten Heritabilitäten von 0,09 für<br />

Mastitisanfälligkeit und 0,11 für SCS. Genauigkeitsberechnungen ergaben, dass bei einer<br />

zusätzlichen Berücksichtigung von Mastitiserkrankungen in Verbindung mit der Zellzahl die<br />

Genauigkeit der Zuchtwerte für Eutergesundheit um 15 – 20% gegenüber der alleinigen<br />

Berücksichtigung der Zellzahl gesteigert werden kann. Diese Ergebnisse decken sich mit<br />

Berechnungen von ERIKSSON (1991) und PHILIPSSON et al. (1995) die ebenfalls<br />

Genauigkeitssteigerungen von 13 bis 21 % angaben.<br />

Tabelle 11: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Merkmale der Eutergesundheit<br />

Quelle/Merkmal Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

Mastitis<br />

VAN DORP et al., 1998 4.368 Holstein 0,04<br />

HANSEN et al., 2002 472.421 Danish Holstein 0,035<br />

HINRICHS et al., 2002 7.465 Holstein 0,05 - 0,09<br />

DISTL, 1991 3.740 Braunvieh 0,083<br />

Euterödeme<br />

VAN DORP et al., 1998 4.368 Holstein 0,05<br />

SCS<br />

MRODE et al., 2003 63.424 Holstein 0,11<br />

Beziehungen zwischen Eutergesundheit und Euterqualität<br />

Tabelle 12: genetische Korrelationen zwischen Euterexterieur und Mastitis<br />

Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />

VAN DORP et al., 1998 Mastitis : Eutertiefe 0,00<br />

Mastitis : Vordereuteraufhängung 0,07<br />

Mastitis : Strichlänge 0,37<br />

Tabelle 13: genetische Korrelationen zwischen Milchleistungsmerkmalen und Mastitisbehandlungen<br />

Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />

HINRICHS, 2003 Mastitis : Milchkilogramm 0,29<br />

Mastitis : Fettprozent 0,20<br />

Mastitis : Fettkilogramm 0,30<br />

Mastitis : Eiweißprozent 0,20<br />

Mastitis : Eiweißkilogramm 0,34


Bakteriologische Untersuchungen<br />

DE HAAS et al. (2002) untersuchten an 274 Holländischen Milchviehherden mit 28.695<br />

Kühen die genetische Variation klinischer Mastitiden in Abhängigkeit von den<br />

Mastitiserregern. Von jedem Euterviertel mit ersten Anzeichen einer Mastitis wurden<br />

Milchproben zur bakteriologischen Untersuchung entnommen, tiefgefroren (-20°C) und aller<br />

6-8 Wochen <strong>im</strong> Labor untersucht. Am häufigsten traten Staphylokokkus aureus und Coli-<br />

Mastitiden auf. Bei 14,7 % der Proben führte die bakteriologische Untersuchung zu keinem<br />

Ergebnis.<br />

Tabelle 14: Heritabilitäten für die Anfälligkeit gegenüber ausgewählten Mastitiserregern<br />

Quelle<br />

V Merkmal/Erreger Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

DE HAAS et al. 2002 Klinische Mastitis<br />

5950<br />

Staph. Aureus<br />

1597<br />

Coagulase Neg. Staph. 504<br />

Escherichia Coli<br />

1485<br />

Strept. Dysgalactiae<br />

963<br />

Strept. Uberis<br />

517<br />

Andere Streptokokken 714<br />

Heritabilität,<br />

Standardfehler<br />

0,04 (0,01)<br />

0,05 (0,02)<br />

0,10 (0,06)<br />

0,06 (0,03)<br />

0,05 (0,03)<br />

0,04 (0,04)<br />

0,02 (0,03)<br />

Tabelle 15: Genetische Korrelationen zwischen klinischer Mastitis und Mastitiserregern zu den<br />

Produktionsmerkmalen Milchmenge, Fettmenge, Eiweißmenge und Zellgehalt in 305 Tagen (nach DE<br />

HAAS et al. 2002)<br />

Merkmal Milchmenge Fettmenge Eiweißmenge SCS<br />

Klinische Mastitis 0,73 (0,08) 0,57 (0,10) 0,62 (0,09) 0,39 (0,15)<br />

Staph. Aureus 0,70 (0,14) 0,46 (0,16) 0,65 (0,13) 0,27 (0,23)<br />

Coagulase Neg. Staph. 0,26 (0,22) 0,41 (0,21) 0,29 (0,20) 0,54 (0,36)<br />

Escherichia Coli 0,25 (0,19) 0,55 (0,16) 0,24 (0,19) 0,63 (0,17)<br />

Strept. Dysgalactiae 0,63 (0,25) 0,17 (0,22) 0,33 (0,20) 0,04 (0,27)<br />

Strept. Uberis 0,41 (0,30) 0,18 (0,31) 0,15 (0,33) 0,47 (0,46)<br />

Andere Streptokokken 0,79 (0,25) 0,55 (0,31) 0,57 (0,26) -<br />

Tabelle 15 zeigt, dass alle Merkmale positiv mit den Produktionsmerkmalen Milchmenge,<br />

Fett- und Eiweißmenge korreliert sind. DE HAAS et al. 2002 schlussfolgerten aufgrund der<br />

unterschiedlichen Korrelationen zwischen Mastitiserregern und der Zellzahl, dass die<br />

Selektion auf Milchleistung und Zellzahl große Fortschritte bei der Senkung von E.Coli-<br />

Mastitiden, Coagulase negativer Staphylokokken und Staph.aureus bringt, während Strept.<br />

Dysgalactiae und Strept. Uberis sich unbemerkt weiter verbreiten können aufgrund ihrer<br />

geringen Korrelationen zu Milchmenge und Zellzahl.<br />

37


2.3.3. Fruchtbarkeitsstörungen<br />

Die Problematik der züchterischen Bearbeitung von Fruchtbarkeitsmerkmalen liegt in der<br />

Vielzahl genetischer und umweltbedingter Einflüsse. Fruchtbarkeit als Solche ist nicht direkt<br />

meßbar. Best<strong>im</strong>mbar ist nur das Ergebnis, das unter den zahlreichen Einflußfaktoren zustande<br />

kommt. Neben den maternalen Effekten der Kuh (Konzeptionsfähigkeit), wirken sich die<br />

Einflüsse des Besamungsbullen (paternaler Einfluß, Befruchtungsfähigkeit) und die<br />

Überlebensfähigkeit des Embryos auf die Fruchtbarkeitsleistung aus. Für die<br />

Zuchtwertschätzung sollten diese Einzelkomponenten trennbar sein, um Zuchtwerte für die<br />

paternale und die maternale Fruchtbarkeit schätzen zu können. Da das kaum möglich ist, wird<br />

die Überlebensfähigkeit des Embryos sowohl für die paternale als auch für die maternale<br />

Komponente geschätzt.<br />

Als Hilfsmerkmale zur Beschreibung der männlichen und der weiblichen Fruchtbarkeit<br />

werden verschiedene Kennzahlen der Fruchtbarkeit genutzt.<br />

Kennzahlen der Fruchtbarkeit<br />

1.Rastzeit<br />

Die Rastzeit ist die Zeitspanne zwischen der letzten Kalbung und der folgenden Erstbesamung<br />

(Richtwert (FEUCKER): 60 – 85 Tage bzw. nach Leistung bis 90 Tage, dadurch stark vom<br />

Management beeinflusst, bei Rastzeiten unter 42 Tagen sinkt der Besamungserfolg<br />

dramatisch). Der günstigste Besamungszeitpunkt (physiologische Rastzeit) wird best<strong>im</strong>mt<br />

durch:<br />

• Dauer und Intensität der negativen Energiebilanz (Körperkondition, Futteraufnahme,<br />

Milchleistung)<br />

• Verlauf der Kalbung und des Puerperiums<br />

• Schwergeburten und Fruchtbarkeitsstörungen pp (Zysten, Endometritis)<br />

• Sonstige Erkranklungen (Stoffwechselstörungen…) pp<br />

• Alter der Kuh<br />

• EKA bei Färsen<br />

Tabelle 16: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Rastzeit<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

ABDALLAH & MC<br />

DANIEL, 2000<br />

BERGFELD et al. 2003<br />

DISTL, 2001<br />

DISTL, 2001<br />

VANRADEN et al. 2002<br />

ROYAL et al. 2002<br />

8.575<br />

349.944 T<br />

46.000 B<br />

650.000 T<br />

2.195.643 B<br />

1.080 T<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein<br />

Israeli Holstein<br />

Schwed. RBT<br />

Holstein<br />

Holstein<br />

0,03<br />

0,10<br />

0,0283<br />

0,13 – 0,15<br />

0,066<br />

0,13<br />

2. Zwischenbesamungszeit:<br />

Die Zwischenbesamungszeit ist die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Besamungen<br />

(ohne Berücksichtigung der Folgebesamungen in der gleichen Brunst). Die Richtwerte liegen<br />

für Kühe bei 50-60% für das Intervall 18. bis 24. Tag, bei Färsen sollten 70% der<br />

Nachbesamungen in diesem Intervall liegen. Werden diese Richtwerte nicht erreicht, dann ist<br />

das ein Hinweis auf Fruchtbarkeitsstörungen (Azyklie, Zysten, Endometritis, embryonaler<br />

Fruchttod nach dem 14.Tag, BVD-Virusinfektion) bzw. auf Managementfehler <strong>im</strong> Bereich<br />

der Brunstbeobachtung, Haltung und Fütterung. Eine Analyse der Verteilung der ZBZ liefert<br />

interessante Informationen bezüglich der Nachbesamung (regelmäßiges/unregelmäßiges<br />

verlängertes Umrindern).<br />

38


Tabelle 17: Normwerte für die Verteilung der Wiederbesamungsintervalle (nach BUSCH, verändert nach<br />

PLATEN, aus FEUCKER, 2003)<br />

Zeit p.i. (Tage) 1 bis 7 8 bis 17 18 bis 24 25 bis 35 >36<br />

Normwert (Anteil) 5 % 10 % 60 % 10 % 15 %<br />

3. Verzögerungszeit (VZ)<br />

Die Verzögerungszeit ist der Zeitraum (Tage) zwischen der Erstbelegung und der Belegung,<br />

die zur Trächtigkeit in derselben Serviceperiode führte. Sie ist die Summe der einzelnen<br />

Zwischenbesamungszeiten des Tieres. Im Idealfall wird das Tier aus der Erstbesamung<br />

tragend, die VZ ist dann Null (Richtwert: unter 25 Tage, Kühe: unter 30 Tage, Färsen unter<br />

20 Tage).<br />

Tabelle 18: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Verzögerungszeit<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

BERGFELD et al. 2003 349.944 T Holstein 0,02 – 0,03<br />

4. Zwischentragezeit (ZTZ)/Güstzeit<br />

ZTZ = Rastzeit + Verzögerungszeit<br />

Die Zwischentragezeit ist der Zeitraum zwischen der Kalbung und der erfolgreichen<br />

Besamung. Die ZTZ ist die wichtigste Fruchtbarkeitskennzahl, sie wird best<strong>im</strong>mt durch die<br />

Rastzeit, die Zwischenbesamungszeit und die Anzahl Wiederholungsbesamungen. (Richtwert:<br />

85 – 115 Tage). Nach PLATEN (2002) muß man bei einer ZTZ von mehr als 85 Tagen von<br />

3,75 € Mehrkosten pro Tag rechnen. Diese Kosten entstehen hauptsächlich durch die<br />

geringeren relativen Tagesmilchleistungen am Ende der Laktation.<br />

Tabelle 19: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Güstzeit<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

DISTL, 2001<br />

ABDALLAH & MC<br />

DANIEL, 2000<br />

650.000 T<br />

8.575 T<br />

Schwed. RBT<br />

Holstein<br />

0,114<br />

0,03<br />

5. Zwischenkalbezeit:<br />

Die Zwischenkalbezeit ist die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kalbungen der<br />

Einzelkuh. Meistens gibt die Zwischenkalbezeit als Herdenkriterium den Durchschnitt der<br />

Herde an (Richtwert: 365 – 385 Tage, abhängig von Leistungsniveau und Persistenz).<br />

Tabelle 20: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Zwischenkalbezeit<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

DONG & VAN VLECK, 1989<br />

OJANGO & POLLOT, 2001<br />

CAMPOS et al., 1994<br />

FUERST & SÖLKNER, 1994<br />

TAWFIK et al., 2000<br />

WEIGEL & REKAYA, 2000<br />

12.000 T<br />

3.185 T<br />

4.293 T<br />

254.441 B<br />

27.756 T<br />

51.528 T<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein-Frisian<br />

Holstein, Jersey<br />

S<strong>im</strong>mentaler<br />

Sbt. Deutschland<br />

Holstein<br />

0,15<br />

0,05<br />

0,002 – 0,098<br />

0,01<br />

0,09<br />

0,06<br />

39


6. Besamungsindex (BSI):<br />

BSI = (Anzahl der auswertbaren Besamungen der tragenden + nichttragenden Tiere)/ Anzahl<br />

tragender Tiere<br />

Der BSI kennzeichnet die Anzahl Besamungen je Trächtigkeit bis zum 180. Tag nach der EB.<br />

Als auswertbare Besamungen werden alle Besamungen von Tieren definiert, die <strong>im</strong><br />

Auswertungszeitraum liegen, nicht vor dem Feststellen der Trächtigkeit abgegangen sind, zu<br />

denen ein Trächtigkeitsergebnis vorliegt oder die bis zu 90 Tagen nach der letzten Besamung<br />

nicht wieder besamt wurden (Richtwert Kühe 1,8 – 2,0, Färsen 1,3 – 1,6). In der Praxis sind<br />

für die Berechnung des Besamungsindexes auch andere Zeiträume üblich (Wirtschaftsjahr,<br />

ZKZ).<br />

Tabelle 21: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal BSI<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

VANRADEN et al. 2002 2.195.643 B Holstein 0,018<br />

7. Trächtigkeit aus EB/Konzeptionsrate:<br />

TREB = (Anzahl tragende Tiere aus auswertbaren EB * 100)/ Anzahl auswertbare EB<br />

Die TREB beschreibt den Anteil der tragenden Kühe aus auswertbaren Erstbesamungen <strong>im</strong><br />

Verhältnis zu den durchgeführten Erstbesamungen. Als auswertbare EB werden alle EB von<br />

Tieren gezählt, die <strong>im</strong> Auswertungszeitraum liegen, die nicht vor dem Feststellen der<br />

Trächtigkeit abgegangen sind, zu denen ein TU-Ergebnis vorliegt oder bei denen mindestens<br />

90 Tage nach der EB vergangen sind.(Besamungen ab 91 Tagen führen zur Bewertung nicht<br />

tragend <strong>im</strong> Gegensatz zu NR90; Richtwert Kühe: 60 – 65%, Färsen 70 – 75%).<br />

Tabelle 22: Heritabilität Erstbesamungserfolg<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

DISTL, 2001<br />

ROYAL et al. 2002<br />

46.000 B<br />

1.080 T<br />

Israeli Holstein<br />

Holstein Frisian<br />

0,1036<br />

0,14<br />

8. Gesamtträchtigkeitsergebnis (TRGB):<br />

TRGB = Anzahl aller tragenden Tiere * 100)/Anzahl aller gedeckten/besamten Tiere<br />

Im Gesamtträchtigkeitsergebnis werden alle Tiere erfaßt, die innerhalb eines definierten<br />

Zeitraumes tragend geworden sind. Die Anzahl Besamungen, die für jede Trächtigkeit<br />

benötigt wurden spielt dabei keine Rolle (Richtwert: > 90 %).<br />

Tabelle 23: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Gesamtkonzeptionsrate<br />

Quelle Tierzahl Rasse Heritabilität<br />

DISTL, 2001 46.000 B Israeli Holstein 0,0733<br />

40


9. Non Return Rate 90 (NR90):<br />

NR90: = (Anzahl Tiere, die 90 Tage nach der EB nicht wieder besamt sind * 100)/Anzahl<br />

auswertbarer EB für NR90<br />

NR90 ist der Anteil der Kühe mit auswertbaren Erstbesamungen, die bis zu 90 Tage nach der<br />

EB nicht wieder besamt (wiedergekehrt) sind. Sie sind wahrscheinlich tragend. Als<br />

auswertbare EB für NR90 werden alle EB von Tieren gezählt, die <strong>im</strong> Auswertungszeitraum<br />

liegen, nicht vor dem 90.Tag nach der EB abgegangen sind und bei denen 90 Tage nach der<br />

EB vergangen sind. (Besamungen ab 91.Tag nach EB werden nicht berücksichtigt).<br />

Doppelbesamungen am gleichen oder darauffolgenden Tag werden nicht als Return-<br />

Ereignisse betrachtet. Die Non-Return-Ergebnisse geben Auskunft über die männliche<br />

Fruchtbarkeit (Spermaqualität, Befruchtungsvermögen), die weibliche Fruchtbarkeit<br />

(Konzeptionsfähigkeit) und die Überlebensfähigkeit des Embryos. Das NR-Ergebnis liegt<br />

etwa 3 bis 5% höher als die Trächtigkeitsrate aus EB (embr. Fruchttod, Stillbrünstigkeit,<br />

Zyklusstörungen; Berücksichtigung als 0/1-Merkmale in ZWS des VIT; Richtwert: Kühe: 65-<br />

70%, Färsen 75-80%). Die Non Return Rate bezeichnet den Durchschnitt von Non Return<br />

Ergebnissen von Einzeltieren, die entweder als NRR der Töchter eines Bullen oder als NRR<br />

der Kühe eines Betriebes zusammengefaßt werden.<br />

Einflußfaktoren auf die NR90: (VIT): Fixe, korrigierte Umwelteinflüsse:<br />

• Herde-Jahr<br />

• Besamungsmonat<br />

• Besamungsalter (1.Parität)<br />

• Rastzeit * Parität (> 1.Parität)<br />

• Status des Bullen (Testbulle/Vererber) * KB-Station des Bullen * Besamungsregion<br />

Zufällige Effekte: permanenter Umwelteffekt der Kuh<br />

Direkter/paternaler genetischer Effekt des Bullen<br />

Maternaler genetischer Effekt der besamten Kuh<br />

Tabelle 24: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal NR 90<br />

Quelle Tiermaterial Rasse Heritabilität<br />

HODEL et al. 1995<br />

JANSEN, 1986<br />

JANSEN et al., 1987<br />

WEIGEL & REKAYA, 2000<br />

345.775 T<br />

12.708 B<br />

14.951 B<br />

51.528 T<br />

Schweiz. S<strong>im</strong>mentaler<br />

Holstein<br />

Holstein<br />

Holstein<br />

0,011<br />

0,0009<br />

0,011<br />

0,01 – 0,04<br />

10. Erstbesamungsalter (EBA): Das EBA ist das Alter des Jungrindes bei der Erstbesamung<br />

EBA = Datum der ersten Besamung - Geburtsdatum<br />

11. Färsenkonzeptionsalter: = Alter der Färse be<strong>im</strong> Erreichen der Trächtigkeit (Richtwert:<br />

15 – 16. Monate (456 – 487 Tage)).<br />

12. Erstkalbealter (EKA) = Datum der ersten Kalbung – Geburtsdatum (Richtwert: < 26<br />

Monate)<br />

41


Die Nutzung von Hilfsmerkmalen zur Quantifizierung der Fruchtbarkeitsleistung von Mutter<br />

und Vater wird durch verschiedene Einflußfaktoren best<strong>im</strong>mt. Non Return Rate (NNR) und<br />

Non Return Ergebnis (NRE) besitzen keinerlei Einschränkungen für deren Verwendung in der<br />

ZWS und können sowohl für die männliche als auch für die Beschreibung der weiblichen<br />

Fruchtbarkeit genutzt werden. Der Besamungsindex und die Verzögerungszeit können nur<br />

unter der Voraussetzung, daß die Erstbesamung und alle Wiederholungsbesamungen mit dem<br />

gleichen Besamungsbullen durchgeführt wurden, als Merkmal genutzt werden. Rastzeit und<br />

Zwischenkalbezeit spiegeln ausschließlich die maternale Fruchtbarkeit wieder und sind stark<br />

vom Einfluß des Tierhalters abhängig. Weitere Kriterien für die Auswahl von<br />

Hilfsmerkmalen für die Fruchtbarkeitsleistung sind die zeitliche Verfügbarkeit und die<br />

Heritabilitäten.<br />

Einflußfaktoren auf die Fruchtbarkeitsleistung:<br />

• Herde/Betrieb (Fütterung, Haltung, Leistungsniveau)<br />

• Besamungsmonat: Als günstige Besamungsmonate gelten die Frühjahrs- und<br />

die Sommermonate, <strong>im</strong> Winter ist mit schlechteren Fruchtbarkeitsergebnissen<br />

zu rechnen (BAR-ANAN, 1984). Kl<strong>im</strong>a-/Lichteinfluß/Weidegang<br />

• Jahr der Besamung: Hohe Jahresschwankungen vor allem bei Jungrindern.<br />

• Alter (Erstbesamungsalter bei Färsen, Laktationsnummer bei Kühen)<br />

• Einfluß des Besamers/Station<br />

• Rastzeit (DISTL, 1982)<br />

• Status des Bullen (Testbulle, geprüfte Vererber)<br />

• Rasse des Bullen<br />

• Kalbeverlauf (RON & BAR-ANAN, 1984)<br />

• Fruchtbarkeitsstörungen postpartum (ROYAL et al. 2002)<br />

• HF-Genanteil der Kuh (ROYAL et al. 2002)<br />

Fruchtbarkeitsstörungen<br />

1. Ovarzysten<br />

Ovarzysten stellen die am häufigsten diagnostizierte gynäkologische Fruchtbarkeitsstörung in<br />

der Milchviehzucht dar. Man spricht von Ovarzysten bei Vorhandensein großer<br />

Follikelstrukturen (>2,5 cm) an einem oder beiden Eierstöcken und Abwesenheit eines<br />

Gelbkörpers (HOOIJER et al., 2000). In der Praxis äußert sich diese Erkrankung in Form von<br />

Brunstlosigkeit, unregelmäßigen Zyklen oder Dauerbrünstigkeit (Nymphomanie). Ursache<br />

sind häufig neuroendokrine Störungen infolge des postpartalen Energiedefizites.<br />

Tabelle 25: Quelle, Tiermaterial, Modell und Heritabilität für das Merkmal Ovarzysten<br />

Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

VAN DORP et al. 1998<br />

DISTL, 1991<br />

HOOIJER et al. 2000<br />

Linear<br />

Schwellenmodell<br />

Schwellenmodell<br />

Holstein<br />

Braunvieh<br />

Holstein<br />

4368<br />

3740<br />

15.562 B<br />

0,02<br />

0,028<br />

0,102<br />

42


HOOIJER et al. 2000 ermittelten signifikante Unterschiede in der Inzidenz von Ovarzysten<br />

zwischen der ersten und folgenden Laktationen (5,89% versus 8,51%) und positive<br />

Korrelationen zur Milchleistung.<br />

Tabelle 26: genetische Korrelationen zwischen den Produktionsmerkmalen und dem Auftreten von<br />

Ovarzysten<br />

Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />

HOOIJER et al. 2000<br />

Milchleistung (kg) : Zysten<br />

Fettleistung (kg) : Zysten<br />

Eiweiß (kg) : Zysten<br />

0,34<br />

0,38<br />

0,44<br />

2. Nachgeburtsverhalten:<br />

Von einer Nachgeburtsverhaltung spricht man, wenn die Nachgeburt oder Teile davon 24<br />

Stunden nach der Abkalbung noch nicht vollständig abgelöst sind. Nachgeburtsverhaltungen<br />

verursachen in der Milchviehhaltung enorme ökonomische Verluste in Form von hohen<br />

Behandlungskosten, Milchverlusten, Fruchtbarkeitsstörungen und verlängerten Rastzeiten.<br />

LISSEMORE et al. (1997) bezifferten die Kosten mit 285 $ pro Erkrankungsfall.<br />

Tabelle 27: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Nachgeburtsverhaltung<br />

Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

VAN DORP et al. 1998<br />

DISTL, 1991<br />

Linear<br />

Schwellenmodell<br />

Holstein<br />

Braunvieh<br />

4368<br />

3740<br />

0,01<br />

0,042<br />

3. Metritis/Endometritis:<br />

Metritis beschreibt die Entzündung der gesamten Gebärmutter, während Endometritis eine<br />

Entzündung der Gebärmutterschle<strong>im</strong>haut ist. Das Hauptsymptom ist bei beiden Erkrankungen<br />

der eitrige Ausfluß in unterschiedlichen Intensitätsstufen. Die Abgrenzung der beiden<br />

Erkrankungen ist sehr schwierig allerdings sind mehr als 95 % der in der Praxis auftretenden<br />

Erkrankungsfälle der Endometritis zuzuordnen.<br />

Tabelle 28: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Metritis<br />

Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

VAN DORP et al. 1998<br />

DISTL, 1991<br />

Linear<br />

Schwellenmodell<br />

Holstein<br />

Braunvieh<br />

4368<br />

3740<br />

0,02<br />

0,042<br />

4. Anöstrie/Azyklie<br />

Anöstrische Tiere zeigen keinerlei Brunstsymptome. Allerdings kann diese Brunstlosigkeit<br />

krankhafte Ursachen haben (Azyklie) z.B. Ovaraplasie, Ovarhypoplasie, Zysten oder<br />

persistierende Gelbkörper oder nur nicht erkannt sein aufgrund von stiller Brunst<br />

(Anaphrodisie).<br />

Tabelle 29: Quelle, Modell, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Anöstrie<br />

Quelle Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

DISTL, 1991 Schwellenmodell Braunvieh 3740 0,088<br />

43


Tabelle 30: Genetische Korrelationen zwischen Fruchtbarkeitsstörungen und Leistungsparametern<br />

Quelle Merkmale Genet.<br />

Korrelation<br />

VAN DORP et al.<br />

1998<br />

305-Tage-Leistung : Nachgeburtsverhalten<br />

305-Tage-Leistung : Ovarzysten<br />

305-Tage-Leistung : Metritis<br />

-0,28<br />

0,23<br />

0,02<br />

Sonstige Fruchtbarkeitsparameter<br />

Beginn der Lutealaktivität<br />

VEERKAMP et al. (2000) ermittelten anhand der Progesterongehalte in der Milch den<br />

Beginn der Lutealaktivität (CLA) postpartum. Die Heritabilitäten lagen bei h² = 0.16 für die<br />

CLA und h² = 0,33 für die Energiebilanz. Die genetischen Korrelationen der CLA zu Milch-,<br />

Fett und Eiweißleistung lagen bei 0.51, 0.65 und 0.48. Die Korrelation zwischen der CLA und<br />

der Futteraufnahme lagen bei -0.49, sodaß eine Selektion auf hohe Futteraufnahme auch zu<br />

einem früheren Beginn des Ovarzyklus führt. ROYAL et al. (2002) ermittelten Heritabilitäten<br />

von 0,16 bis 0,23 für den Beginn und die Dauer der ersten Lutealphase postpartum. Die<br />

genetischen Korrelationen zwischen der CLA und der Milch- bzw. Fettmenge waren positiv<br />

und lagen bei 0.33 bzw. 0.66. DECHOW et al. (2002) berechneten genetische Korrelationen<br />

zwischen dem Konditionsverlust postpartum in Form von BCS-Noten und der Zeit bis zur<br />

ersten Besamung von 0.29 bis 0.68.<br />

2.3.4. Futteraufnahmevermögen, Körperkondition, stoffwechselbedingte<br />

Erkrankungen<br />

Eine der Hauptursachen für leistungsbedingte Stoffwechsel- und Fruchtbarkeitsstörungen ist<br />

das postpartale Energiedefizit, was zum einen begründet ist durch den hohen Glukosebedarf<br />

post partum und andererseits durch mangelnde Energieversorgung infolge von geringer<br />

Futteraufnahme hervorgerufen wird.<br />

Die Bedeutung der Futtereffizienz wird bereits 1864 von KÜHN <strong>im</strong> ersten Jahrbuch der<br />

Deutschen Viehzucht hervorgehoben: „Es ist jedoch nicht genügend, auf hohe<br />

Milchergiebigkeit zu achten, vielmehr ist auch ins Auge zu fassen, wie hoch die produzierte<br />

Milch zu stehen kommt, was sie kostet. Zwei Tiere gleicher Leistungsfähigkeit in bezug auf<br />

Milchergiebigkeit können sich doch sehr verschieden verhalten in Bezug auf ihren<br />

Futterbedarf, in bezug auf ihre Futterausnutzungs- und Futterverwertungsfähigkeit. Es kann<br />

auch ein Tier, das weniger Milch gibt wie ein zweites, wirtschaftlich wertvoll sein, weil es<br />

sich besser füttert, das Futter besser ausnutzt und deshalb billiger produziert. Die Beachtung<br />

dieser Verhältnisse ist für die Rentabilität der Viehhaltung sehr wichtig“.<br />

44


Tabelle 31: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme stationsgeprüfter Jungbullen (ergänzt<br />

nach Waßmuth, 1998)<br />

Merkmal, Quelle Rasse Heritabilität<br />

Kapazitative Futteraufnahme<br />

MADSEN et al. (1995)<br />

JAKOBSEN (1995)<br />

Rotvieh, Schwarzbunte, Jersey<br />

Rotvieh, Schwarzbunte, Jersey<br />

0,27 – 0,35<br />

0,25<br />

Energieaufnahme<br />

JENSEN et al. (1991)<br />

NIEUWHOF et al. (1992)<br />

JENSEN et al. (1995)<br />

JÄHNE & SCHWARK (1987)<br />

ANDERSEN et al. (1987)<br />

Trockenmasseaufnahme<br />

JÄHNE & SCHWARK (1987)<br />

JENSEN et al. (1991)<br />

NIEUWHOF et al. (1992)<br />

HF und Brown Swiss<br />

Holländische Sbt. x HF<br />

Rotvieh, Schwarzbunte, Rotbunte, Jersey<br />

SMR, SMR x Fleischrasse<br />

Rotvieh, Schwarzbunte<br />

SMR, SMR x Fleischrasse<br />

Frisian, Brown Swiss<br />

Holländische Sbt. x HF<br />

0,25 – 0,41<br />

0,24<br />

0,29<br />

0,54<br />

0,26<br />

0,35<br />

0,26<br />

0,22<br />

Tabelle 32: Heritabilitäten für Merkmale der Futteraufnahme weiblicher Rinder<br />

Merkmal, Quelle Tiermaterial Rasse Heritabilität<br />

Energieaufnahme<br />

MOORE et al. (1990)<br />

Milchkühe<br />

JENSEN et al. (1995)<br />

Trockenmasseaufnahme<br />

BRANDT et al. (1985)<br />

KORVER et al. (1991)<br />

PERSAUD et al. (1991)<br />

VAN ARENDONK et al. (1991)<br />

SVENDSEN et al. (1994)<br />

Färsen<br />

Milchkühe<br />

Milchkühe<br />

Färsen<br />

Milchkühe<br />

Kühe<br />

Milchkühe<br />

Ayrshire<br />

Holstein Frisian<br />

Rotvieh, Schwarzbunte<br />

Rotbunte, Jersey<br />

Schwarzbunte<br />

Frisian<br />

Britische Frisian<br />

Friesian<br />

Norwegische Kühe<br />

0,12<br />

0,56<br />

0,22<br />

0,16<br />

0,17<br />

0,56<br />

0,37 – 0,52<br />

0,46<br />

0,25 – 0,86<br />

Korrelationen zwischen dem Futteraufnahmevermögen vom Bullen und dem seiner<br />

Töchter<br />

NIEWHOF et al. (1992) ermittelten hohe Korrelationen von rA=0.77 und rA=0.80 zwischen<br />

der Grundfutteraufnahme bzw. der Energieaufnahme von Bullen und der von Kühen an<br />

niederländischen Daten. Vergleichbar hoch waren die Beziehungen zwischen wachsenden<br />

Färsen und erstlaktierenden Kühen. Er empfiehlt die gezielte züchterische Bearbeitung des<br />

Futteraufnahmevermögens in Bullenmütterprüfstationen bzw. ELP-Stationen oder indirekt in<br />

Testherden.<br />

In Dänemark werden Jungbullen bereits auf ihr Futteraufnahmevermögen in der ELP geprüft.<br />

Die Prüfperiode umfasst bei schwarzbunten Bullen den 42. – 336. Lebenstag. Verabreicht<br />

wird eine TMR-Ration aus Gerste, Sojaschrot, Melasse, Zuckerrübenschnitzel, Gerstenstroh,<br />

und Maissilage. Alle 4 Wochen werden die Bullen gewogen. Im Alter von 9, 9 ½ und 10<br />

Monaten erfolgt die Best<strong>im</strong>mung der Fläche des M.longiss<strong>im</strong>us dorsi mit Ultraschall in cm².<br />

Am Ende der Prüfung werden zusätzlich alle Körpermaße erfasst. Die Berechnung der<br />

Zuchtwerte für Futteraufnahme und tägliche Zunahme erfolgt mit einem Mehrmerkmals-<br />

Tiermodell unter der Berücksichtigung der fixen Faktoren: Station x Jahr x Geburtsmonat,<br />

und der Kovariablen: Alter bei Anlieferung auf Station, Genanteile eingekreuzter Rassen,<br />

Heterozygotiegrad der Rassen sowie der zufälligen Effekte: Tier und Restfehler.<br />

45


In Deutschland ist die Futteraufnahmeprüfung derzeit in Echem/Niedersachsen,<br />

Eickelborn/Nordrhein-Westfalen, Neu-Ulrichstein/Hessen und teilweise in Meißen/<strong>Sachsen</strong> in<br />

die Eigenleistungsprüfung integriert.<br />

Bei der Futteraufnahmeprüfung ist zwischen Grundfutter- und Kraftfutteraufnahme zu<br />

unterscheiden. SCHWARZ et al. (1996) fanden negative Korrelationen zwischen der Grundund<br />

Kraftfutteraufnahme bei schwarzbunten Bullen. Die Grundfutteraufnahme n<strong>im</strong>mt bei den<br />

Wiederkäuern die Hauptbedeutung ein.<br />

Indirekte Methoden zur Schätzung der Futteraufnahme<br />

VEERKAMP (1998) beschreibt ein Verfahren zur indirekten Schätzung der Futteraufnahme,<br />

wobei das Lebendgewicht, verschiedene Exterieurmerkmale und die Milch- Fett-, und<br />

Eiweißmengen berücksichtigt werden. Die Genauigkeit der Schätzung betrug 0,90. Weitere<br />

Ansätze zur indirekten Schätzung der Futteraufnahme werden bei COULON et al. (1987)<br />

unter Berücksichtigung der aufgenommenen Futtermenge pro Zeiteinheit und der<br />

Wiederkaugeschwindigkeit vorgestellt. Einen signifikanten Einfluss auf die Futteraufnahme<br />

hatte dabei der soziale Rang des Tieres innerhalb der Herde. ABLEITER et al. (1989)<br />

ermittelten aus der Milchleistung, der individuell aufgenommenen Kraftfuttermenge und<br />

verschiedenen Körpermaßen den Erhaltungsbedarf der Kühe. Daraus wurde die Energiebilanz<br />

ermittelt, die als Selektionskriterium genutzt wurde. Als weiteren indirekten Indikator für das<br />

Futteraufnahmevermögen prüften GRAVERT und PAPST (1986) den Ketonkörpergehalt in<br />

der Milch.<br />

Positive Korrelationen zwischen Futteraufnahme ante partum und verschiedenen<br />

Fruchtbarkeitsparametern bei Milchkühen ermittelten NÜSKE & GRAF (1993).<br />

INGVARTSEN et al. (1995) stellten in ihrer Literaturübersicht den engen Zusammenhang<br />

zwischen der Fütterung vor der Kalbung, der Körperkondition und Störungen <strong>im</strong><br />

Leberstoffwechsel mit verschiedenen Folgeerkrankungen dar. KADARMIDEEN &<br />

WEGMANN (2003) schätzen die Körperkonditionsbeurteilung mittels BCS als wichtigen<br />

Indikator für Funktionalität und Nutzungsdauer.<br />

Abbildung 9: Einfluss der Rückenfettdicke zum Kalbezeitpunkt (RFD) auf die mittlere relative<br />

Trockensubstanzaufnahme aus Grobfutter je 100 kg Lebendgewicht in den ersten 15 Laktationswochen<br />

(STAUFENBIEL et al., 1993)<br />

46


Tabelle 33: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für die Merkmale BCS, Rückenfettdicke und<br />

Lebendgewicht<br />

Quelle/Merkmal Tiermaterial Rasse Heritabilität<br />

Body Condition Score<br />

LASSEN et al. 2003<br />

BERRY et al. 2003<br />

KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003<br />

KOENEN et al. 2001<br />

DECHOW et al 2001<br />

DECHOW et al. 2003<br />

Danish Holstein<br />

Holstein Frisian<br />

Swiss Holstein<br />

HF, Rotbunte<br />

VEERKAMP et al. 2001<br />

GALLO et al. 2001<br />

BERRY et al. 2002<br />

BCS – Verlust pp<br />

DECHOW et al. 2002<br />

BERRY et al. 2002<br />

Lebendgewicht<br />

VEERKAMP et al. 2000<br />

KOENEN & GROEN 1998<br />

BERRY et al. 2002<br />

SVENDSEN & HOVE 1991<br />

Kühe 1.Lakt.<br />

Milchkühe<br />

Kühe 1.Lakt.<br />

Kühe 1.Lakt.<br />

1./2./3.Lakt.<br />

1.Laktation<br />

alle Lakt.<br />

1.Laktation<br />

alle Lakt.<br />

alle Lakt.<br />

1./2. Lakt.<br />

alle Lakt.<br />

Kühe 1.Lakt.<br />

Kühe 1.Lakt.<br />

alle Lakt.<br />

Kühe 1.Lakt.<br />

US-Holstein<br />

US-Holstein<br />

HF<br />

Italien Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Norweg. Kühe<br />

0,14 – 0,29<br />

0,39 – 0,51<br />

0,24<br />

0,24 – 0,38<br />

0,07 – 0,2<br />

0,19<br />

0,22<br />

0,38<br />

0,27 – 0,36<br />

0,27 – 0,37<br />

0,01 – 0,07<br />

0,02 – 0,10<br />

0,48 – 0,61<br />

0,33<br />

0,39 – 0,50<br />

0,65<br />

LASSEN et al. (2003) untersuchten die genetischen Parameter für BCS in Abhängigkeit vom<br />

Laktationsstadium. Die Korrelationen zwischen den 6 definierten Laktationsabschnitten lagen<br />

<strong>im</strong> hohen Bereich von 0.82 bis 0.99, sodaß man von einem Merkmal über den gesamten<br />

Laktationsverlauf ausgehen kann. Die höchsten Heritabilitäten wurden für den<br />

Beurteilungszeitraum 60. bis 90. Tag nach der Abkalbung geschätzt. BERRY et al. (2003)<br />

empfehlen die Konditionsbeurteilung bei Milchkühen in der Mitte der Laktation, wo die<br />

größte Heritabilität von h² = 0.51 und eine enorme genetische Variabilität vorliegen.<br />

Zwischen dem Körpergewicht und der Fruchtbarkeit ermittelten die Autoren negative<br />

Korrelationen.<br />

Tabelle 34: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten Fruchtbarkeitsparametern<br />

Quelle Merkmale Genet. Korrelationen<br />

PRYCE et al. 2001<br />

BCS : Kalbeinterval<br />

BCS : Tage bis zur 1.Brunst<br />

BCS : Tage bis zur 1.Besamung<br />

-0,36<br />

-0,41<br />

-0,54<br />

VEERKAMP et al. 2001 BCS : Kalbeinterval<br />

-0,4<br />

BERRY et al. 2003<br />

BCS : Tage bis zur 1.Besamung<br />

BCS : Tage bis zur 1.Besamung<br />

BCS : Anzahl Besamungen<br />

BCS : NR63<br />

BCS : Erstbesamungserfolg<br />

-0,6<br />

-0,31 bis –0,47<br />

-0,17 bis -0,34<br />

0,15 bis 0,40<br />

0,15 bis 0,38<br />

Auch GEARHART et al. (1990) beobachteten sowohl für überkonditionierte Tiere als auch<br />

für zu magere Tiere zum Trockenstelllen höhere Erkrankungsfrequenzen an Ovarzysten,<br />

Metritis und anderen Fruchtbarkeitsstörungen postpartum.<br />

47


Tabelle 35: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten Exterieurmerkmalen<br />

Quelle Merkmale Korrelation<br />

KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003 BCS : Größe<br />

BCS : Brusttiefe<br />

BCS : Stärke<br />

BCS : Körpertiefe<br />

BCS : Lende<br />

BCS : Beckenbreite<br />

BCS : Hinterbeinstellung<br />

BCS : Trachtenhöhe<br />

BCS : Vordereuteraufhängung<br />

BCS : Hintereuterhöhe<br />

BCS : Hintereuterbreite<br />

BCS : Strichlänge<br />

BCS : Strichplatzierung hinten<br />

0,28<br />

0,21<br />

0,17<br />

- 0,05<br />

- 0,39<br />

- 0,07<br />

- 0,18<br />

0,14<br />

- 0,18<br />

- 0,14<br />

- 0,16<br />

- 0,07<br />

- 0,33<br />

KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003<br />

BCS : Körper<br />

BCS : Fundament<br />

BCS : Milchcharakter<br />

BCS : Euter<br />

0,19<br />

0,15<br />

0,03<br />

0,04<br />

Tabelle 36: Korrelationen zwischen der Körperkondition und ausgewählten Produktionsmerkmalen<br />

Quelle Merkmale Korrelationen<br />

KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003 BCS : Milchleistung<br />

BCS : Fettmenge<br />

BCS : Eiweißmenge<br />

- 0,12<br />

- 0,17<br />

- 0,12<br />

Intensive Selektion auf Milchleistung und Inhaltsstoffe führt nicht nur zu Laktationsbeginn zu<br />

deutlichen Verlusten in der Körperkondition. Auch der zunehmende HF-Genanteil in den<br />

Milchviehpopulationen geht mit einem starken Rückgang der Körperkondition einher<br />

(KADARMIDEEN & WEGMANN, 2003; BERRY et al., 2003, KOENEN et al., 2001).<br />

In der Schweiz, in Irland, Italien und den USA wird die BCS- Beurteilung <strong>im</strong> Rahmen der<br />

linearen Exterieurbeurteilung mit durchgeführt und als Indikator für das<br />

Futteraufnahmevermögen in der Zuchtwertschätzung genutzt. COLLARD et al. (2000)<br />

konnten sowohl mit zunehmender Dauer als auch mit steigender Intensität der negativen<br />

Energiebilanz signifikant höhere Raten an Stoffwechsel- und Fundaments- bzw.<br />

Klauenerkrankungen feststellen. HANSEN et al. (2002) konnten unerwünschte genetische<br />

Korrelationen zwischen dem Milchcharakter und der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten von<br />

0.24 bis 0.41 nachweisen.<br />

48


Stoffwechselstörungen<br />

1. Klinische Ketose<br />

Tabelle 37: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für klinische Ketosen<br />

Quelle/Merkmal Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

MANTYSAARI Linear, REML Finnish 28.277 0,07 – 0,09<br />

et al. 1991<br />

Ayrshire<br />

URIBE et al. Linear, REML Canad. 7416 T 0,09<br />

1995<br />

Holstein<br />

VAN DORP et Linear Holstein 4.368 0,39<br />

al. 1998<br />

KOCHNEV et<br />

Sibirische Sbt. 0,186<br />

al. 1998<br />

DISTL, 1991 Schwellenwertmodell Braunvieh 3.740 0,0175<br />

DISTL, 2001 Schwellenwertmodell Schwed. RTB 650.000 T 0,0032<br />

DOHOO &<br />

MARTIN, 1984<br />

Schwellenwertmodell HF 2.008 T 0,31<br />

MANTYSAARI et al. (1991) ermittelten eine Laktationsinzidenz von 0,05 % für Ketose an<br />

28.277 Finnish Ayrshire Kühen der ersten und zweiten Laktation. Die genetischen<br />

Korrelationen zwischen der ersten und der zweiten Laktation lagen bei 0,64. Die genetische<br />

Analyse erfolgte mit einem 4 Merkmalsmodell, unter Berücksichtigung von Herde-Jahr,<br />

Erstkalbealter, Abkalbemonat, genetischer Gruppe und dem Vatereffekt.<br />

2. Gebärparese<br />

Tabelle 38: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für Hypocalzämische Gebärparese<br />

Quelle/Merkmal Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

VAN DORP et Linear Holstein 4368 0,04<br />

al.1998<br />

DISTL, 1991 Schwellenwertmodell Braunvieh 3740 0,013<br />

DISTL, 2001 Schwellenwertmodell Schwed. RTB 650.000 T 0,0028<br />

3. Labmagenverlagerung (LMV)<br />

WOLF et al. (2001) registrierten 151 Kühe mit LMV innerhalb eines Jahres in 160<br />

Niedersächsischen Milchviehbetrieben mit 9314 Kühen (1,6 %). Mehr als 75% der Fälle<br />

traten innerhalb der ersten 30 Laktationstage auf. Die linksseitige LMV wurde mit 74,8%<br />

aller Erkrankungsfälle wesentlich häufiger als die rechtsseitige LMV (25,2%) diagnostiziert.<br />

Im Modell wurden der Kalbemonat, die Laktationsnummer, das Kalbealter, der Inzuchtgrad,<br />

der Kalbeverlauf, die Trächtigkeitsdauer, Rasse und Geschlecht des Kalbes und der Vater des<br />

Kalbes berücksichtigt. Signifikante Effekte wurden für den Vater des Kalbes, Zwillings- und<br />

Mehrlingsgeburten und den Herdeneffekt ermittelt.<br />

49


Tabelle 39: Quelle, Tiermaterial und Heritabilität für das Merkmal Labmagenverlagerung<br />

Quelle/Merkmal Modell Rasse Tierzahl Heritabilität<br />

LMV rechts<br />

WOLF et al. (2001)<br />

LMV links<br />

WOLF et al. (2001)<br />

LMV<br />

URIBE et al. 1995<br />

VAN DORP et al.<br />

1998<br />

Schwellenwertmodell<br />

Linear REML<br />

Schwellenwertmodell<br />

Linear REML<br />

Linear, REML<br />

linear<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Holstein Frisian<br />

Canad. Holstein<br />

Holstein<br />

151 Tiere<br />

151 Tiere<br />

151 Tiere<br />

151 Tiere<br />

7416 T<br />

4368 T<br />

0,19<br />

0,007<br />

0,51<br />

0,043<br />

0,28<br />

0,00<br />

Stoffwechselparameter<br />

Die hohen Stoffwechselleistungen post partum beanspruchen in erster Linie die Leber. Diese<br />

Beanspruchung läßt sich durch den Anstieg best<strong>im</strong>mter Enzyme und Hormone <strong>im</strong> Blut<br />

messen (KRÄUSSLICH & GRAF, 1984).<br />

- Insulin: Ein interessanter Indikator für das Belastungsmaß der Milchkuh ist der<br />

Insulingehalt <strong>im</strong> Blut. Die intensive Milchbildung erfordert die Lieferung großer<br />

Glukosemengen ins Euter, diese Bereitstellung ist an eienen niedrigen Insulinspiegel<br />

gebunden. Hochleistungstiere weisen dadurch post partum einen diabetesartig<br />

niedrigen Insulinspiegel auf. Hierdurch besteht die Gefahr mit der Selektion auf hohe<br />

Milchleistung diabetesähnliche Stoffwechsellagen mit ihren negativen Folgen, vor<br />

allem Ketosen zu züchten. Aufgabe der Züchtung wäre es, Tiere mit hoher<br />

Milchleistung und einem geringen Abfall der Insulinkonzentration zu selektieren.<br />

Nach DISTL (2002) konnten für den Insulingehalt postpartum <strong>im</strong> Blut Heritabilitäten<br />

um 20% ermittelt werden.<br />

- GLDH und GGT als Enzyme der Leberparenchymzellen und GOT sind in hoher<br />

Konzentration <strong>im</strong> Zellinneren vorhanden und halten ein großes Konzentrationsgefälle<br />

von der Zelle zum Blut aufrecht. Durch massive Zellschädigungen, z.B. durch<br />

Vergiftungen, kommt es zum Austritt dieser Enzyme ins Blut. Ein Ansteigen der<br />

Enzymaktivitäten <strong>im</strong> Blut über den physiologischen Normalbereich hinaus kann als<br />

Indikator für erhöhte Stoffwechselbelastungen genutzt werden. Die S<strong>im</strong>ulation hoher<br />

Milchleistungen durch kurze Hungerbelastungen löst bei Jungtieren und Bullen<br />

ebenfalls einen Enzymanstieg <strong>im</strong> Blut aus. Diesbezüglich besteht eine hohe genetische<br />

Variation zwischen Zuchtbullen und hohe Korrelationen zwischen der<br />

Stoffwechselstabilität von Bullen und der ihrer Töchter.<br />

- SVENDSEN & HOVE (1991) analysierten den Plasmacalziumgehalt als Indikator für<br />

hypocalzämische Gebärparese rund um die Geburt. Die niedrigsten Konzentrationen<br />

wurden 18 bis 30 Stunden post partum gemessen. Für den Calziumgehalt wurden<br />

Erblichkeiten von h² = 0,11 ermittelt. Die genetischen Korrelationen des<br />

Calziumgehaltes pp zu Milchleistung und Körpergewicht lagen bei -0,49 bzw.-0,66.<br />

50


2.4. Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung in <strong>Sachsen</strong><br />

2.4.1. Gesetzliche Grundlagen<br />

Folgende Ziele züchterischen Handelns sind <strong>im</strong> Deutschen Tierzuchtgesetz (TierZG) in der<br />

Fassung vom 22.01.98 § 1 festgeschrieben:<br />

1. Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Tiere unter<br />

Berücksichtigung der Vitalität<br />

2. Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der tierischen<br />

Erzeugung<br />

3. Erfüllung der qualitativen Anforderungen tierischer Erzeugnisse<br />

4. Erhalt der genetischen Vielfalt.<br />

Das TierZG schreibt für Rinder, Pferde, Schweine, Schafe und Ziegen Leistungsprüfungen<br />

und die Berechnung von Zuchtwerten vor und fördert diese hoheitliche Aufgabe mit<br />

öffentlichen Mitteln. Neben dem TierZG regeln zahlreiche Verordnungen die Durchführung<br />

von Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzung.<br />

Für die Zuchtwertfeststellung be<strong>im</strong> Rind gilt die neue „Verordnung über die<br />

Leistungsprüfung und Zuchtwertfeststellung bei Rindern“. Im TierZG werden die Länder<br />

ermächtigt, weitere Einzelheiten in Form von Rechtverordnungen auf Landesebene zu<br />

erlassen. Daraufhin wurde in <strong>Sachsen</strong> die Sächsische Tierzuchtdurchführungsverordnung<br />

(TierZDVO) vom 05.04.93 (SächsGVBl. S. 325) zuletzt geändert durch VO des SML zur<br />

Änderung der TierZDVO vom 30.06.95 (SächsGVBl. Nr. 19S.242) erlassen. Die TierZDVO<br />

regelt vor allem die Zuständigkeiten der einzelnen Stellen (SML, LfL, SMS,<br />

Tierzuchtverbände, LKV) und wird ergänzt durch den Erlaß des SML über die<br />

Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung in der Tierzucht vom 13.01.94 (SächsABl.<br />

Nr. 16 vom 07.03.94) zuletzt geändert mit Erlaß vom 07.10.96 (Sächs.ABl. S. 1035).<br />

Die TierZDVO schreibt be<strong>im</strong> Rind folgende zusätzliche Leistungserfassungen vor:<br />

• Bei Prüfbullentöchtern ist die äußere Erscheinung innerhalb von 6 Monaten nach<br />

der ersten Kalbung nach einem linearen Bewertungssystem zu beurteilen.<br />

• Weiterhin ist bei Prüfbullentöchtern das Leistungsmerkmal Melkbarkeit in der<br />

ersten Laktation zu ermitteln und für den Bullen ein Zuchtwert festzustellen.<br />

Die Anzahl der Besamungen von Bullen zur amtlichen Prüfung wird in der TierZDVO auf<br />

höchstens 2000 innerhalb eines Jahres begrenzt. Weiterhin sind die Anforderungen zum<br />

Erhalt einer Besamungserlaubnis geregelt. Der Zuchtwert von Bullen der Zuchtrichtung<br />

Milch und Zweinutzung mit Ergebnissen aus der Nachkommenprüfung setzt sich aus den<br />

Zuchtwertteilen Milchleistung und Melkbarkeit zusammen, wobei beide eine Genauigkeit von<br />

mindestens 50 % aufweisen müssen. Außerdem muß das Ergebnis der linearen<br />

Exterieurbeurteilung von mindestens 20 Töchtern vorliegen.<br />

Im Erlaß des SML über Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung in der Tierzucht<br />

beauftragt das Sächsische Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten mit<br />

Wirkung vom 01.01.1994 die nachfolgend aufgeführten Stellen mit der Durchführung der<br />

Leistungsprüfung be<strong>im</strong> Rind:<br />

1. Sächsischer Landeskontrollverband e.V.<br />

• Durchführung der Milchleistungsprüfung nach Anlage 1 Nr.2 der VO über die<br />

Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

• Durchführung der Melkbarkeitsprüfung entsprechend der Empfehlung der ADR für<br />

die Melkbarkeitsprüfung Nr. 3.3 vom 25.05.1987<br />

51


• Erfassung der Angaben für die Zuchtleistungsprüfung entsprechend Anlage 1 Nr. 4<br />

der VO über die Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

• Durchführung der Fleischleistungsprüfung nach Anlage 1 Nr. 3.2.2 der VO über die<br />

Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

2. Sächsischer Rinderzuchtverband e.G.<br />

• Durchführung der Eigenleistungsprüfung auf Station nach Anlage 1 Nr. 3.2.1 der VO<br />

über Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

• Feststellung der äußeren Erscheinung bei Bullen nach Anlage 1 Nr. 5 der VO über<br />

Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

3. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

• Feststellung der äußeren Erscheinung <strong>im</strong> Rahmen der Nachkommenschaftsprüfung<br />

entsprechend Anlage 1 Nr. 5 der VO über die Leistungsprüfungen und die<br />

Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

Für die Zuchtwertfeststellung bei Rindern sind in <strong>Sachsen</strong> folgende Stellen beauftragt:<br />

1. Sächsischer Rinderzuchtverband e.G.<br />

Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Milchleistung nach Anlage 2 Nr. 2 der<br />

VO über die Leistungsprüfungen und Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

2. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Melkbarkeit nach den<br />

Empfehlung der ADR Nr. 3.4 vom 12.03.1986<br />

• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Fleischleistung aus der<br />

Eigenleistungsprüfung nach Anlage 2 Nr. 3 der VO über die Leistungsprüfungen und<br />

Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Fleischleistung aus der<br />

Nachkommenprüfung nach Anlage 2 Nr. 3 der VO über die Leistungsprüfungen und<br />

die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes Zuchtleistung nach Anlage 2<br />

Nr. 4 der VO über Leistungsprüfungen und die Zuchtwertfeststellung bei Rindern<br />

• Feststellung und Veröffentlichung des Teilzuchtwertes äußere Erscheinung nach der<br />

Empfehlung der ADR Nummer 6.2. vom 21.04.1993<br />

52


2.4.2. Leistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong><br />

2.2.2.1. Milchleistungsprüfung (MLP)<br />

Der Sächsische Landeskontrollverband (LKV) ist vom Sächsischen Staatsministerium für<br />

Umwelt und Landwirtschaft für die Durchführung der Milchleistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong><br />

beauftragt. Die Milchleistungsprüfung wird nach den anerkannten Methoden des<br />

Internationalen Komitees für Leistungsprüfungen in der Tierzucht (ICAR) durchgeführt.<br />

Die Prüfmethode ist entsprechend den Festlegungen der ADR zu kennzeichnen:<br />

Prüfmethode: A – amtliche Prüfung durch Mitarbeiter einer anerkannten Prüforganisation<br />

B – Prüfung durch den Betriebsleiter oder eine von ihm beauftragte Person<br />

C – A und B kombiniert<br />

Prüfschema:<br />

Bezeichnung Milchmengenerfassung Probenahme<br />

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />

S alle Gemelke alle Gemelke –anteilige Probe<br />

L alle Gemelke alle Gemelke – konstante Probe<br />

M alle Gemelke ein Gemelk – alternierende Melkzeit<br />

N alle Gemelke ein Gemelk – gleiche Melkzeit korr.<br />

T ein Gemelk – alternierend ein Gemelk – alternierende Melkzeit<br />

U ein Gemelk – gleiche Melkzeit ein Gemelk – gleiche Melkzeit<br />

Prüfintervall: - D = tägliche Prüfung<br />

- 1 = 1wöchentliche Prüfung<br />

- 2 = 2wöchentliche Prüfung<br />

- 3 = 3wöchentliche Prüfung<br />

- 4 = 4wöchentliche Prüfung<br />

- 6 = 6wöchentliche Prüfung<br />

- 8 = 8wöchentliche Prüfung<br />

Melkfrequenz: - 2 = 2mal täglich<br />

- 3 = 3mal täglich<br />

- 4 = 4mal täglich<br />

- R = Melkroboter<br />

In <strong>Sachsen</strong> werden folgende Prüfverfahren durchgeführt:<br />

AS42, AS43, AM42, AT42, AN43, AS82<br />

BS42, BS43, BM42, BT42, BN43<br />

53


Tabelle 40: Entwicklung der Milchleistungsprüfung in <strong>Sachsen</strong> (LKV-Jahresbericht 2002)<br />

2001 2002 2003<br />

Anzahl MLP-Betriebe 1.187 1.152<br />

Anzahl MLP-Kühe 198.192 197.358<br />

Betriebe mit: A4 803 770<br />

B4 87 84<br />

AT 219 224<br />

BT 12 9<br />

AM 40 38<br />

BM 26 27<br />

Kühe mit: A4 11.583 111.950<br />

B4 30.561 33.091<br />

AT 15.895 18.076<br />

BT 6.322 2.065<br />

AM 16.272 15.002<br />

BM 17.559 17.174<br />

Tabelle 41: Anzahl Betriebe und Kühe unter Milchleistungsprüfung nach Bestandsgrößen 2002<br />

(Sächsischer Landeskontrollverband e.V. aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002)<br />

Bestandsgröße<br />

(Stück)<br />

MLP-Betriebe<br />

absolut %<br />

MLP-Kühe<br />

absolut %<br />

1 - 9,9 119 10 675 0<br />

10 - 19,9 125 11 1793 1<br />

20 - 29,9 94 8 2258 1<br />

30 - 39,9 72 6 2490 1<br />

40 - 59,9 186 16 9271 5<br />

60 - 79,9 121 10 8094 4<br />

80 - 99,9 58 5 5201 3<br />

100 - 199,9 105 9 14559 7<br />

200 - 499,9 203 14 66084 34<br />

500 - 999,9 68 6 48683 25<br />

> 1000 27 2 37918 19<br />

<strong>Sachsen</strong> gesamt 1.178 100 197026 100<br />

2.4.2.2. Lineare Exterieurbeurteilung<br />

Das 1977 in Deutschland eingeführte 100 – Punkte-System zur Herdbucheinstufung von<br />

Einzeltieren (WILKE, 1978), wurde 1984 durch die lineare Exterieurbeschreibung zur<br />

Beurteilung von Nachzuchten ergänzt (MOHRENSTECHER-STRIE, 2000). Dabei werden<br />

16 Merkmale der Funktionsbereiche Körper-, Becken-, Euter-, Fundament- und Milchtyp<br />

anhand einer Notenskala von 1 bis 9 beurteilt.<br />

Seit 1998 wird die Typnote in die Merkmalskomplexe: Milchtyp, Körper und Fundament<br />

aufgegliedert. Die einzelnen Merkmalskomplexe fließen in folgender Gewichtung in die<br />

Gesamtnote ein:<br />

54


• Milchtyp 15%<br />

• Körper 20%<br />

• Fundament 25%<br />

• Euter 40%<br />

Die Gesamtnote wird anhand einer Punkteskala von 65 bis 99 Punkten ausgedrückt. Für Erstund<br />

Zweitkalbskühe wurde eine max<strong>im</strong>ale Punktzahl von 88 Punkten für jeden<br />

Merkmalskomplex festgelegt. Ältere Kühe können 89 und mehr Punkte erhalten. Für eine<br />

Excellent-Einstufung muß eine Mindestpunktzahl von 90 Punkten in jedem Merkmal erzielt<br />

werden.<br />

Tabelle 42: Punkteskala des Deutschen Holstein Verbandes (DHV, 1998)<br />

Punkte Klasse Abkürzung<br />

> 90 excellent EX<br />

85 - 89 sehr gut VG<br />

80 - 84 gut GP<br />

75 - 79 befriedigend<br />

70 - 74 ausreichend<br />

65 - 69 mangelhaft<br />

Durch dieses System ist die Verknüpfung und Vergleichbarkeit der Benotungen aus der<br />

Kuheinstufung mit den Ergebnissen der linearen Nachzuchtbewertungen möglich.<br />

Die lineare Exterieurbeschreibung hat auch in <strong>Sachsen</strong> eine lange Tradition. Tabelle 43 gibt<br />

die Entwicklung des Testeinsatzes in <strong>Sachsen</strong> und die Anzahl der bewerteten Töchter wider.<br />

Tabelle 43: Entwicklung der Testanpaarungen und der bewerteten Töchter <strong>im</strong> Rahmen der<br />

Nachkommenschaftsprüfung 1994 – 2002 (Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft/SRV e.G.; aus:<br />

Sächsischer Tierzuchtreport 2002)<br />

Jahr Anzahl Testbullen EB/Testbulle Summe Test-EB Anz. Bew. Töchter + VG-Tiere<br />

1994 50 800 40000 4295<br />

1995 73 600 43800 4490<br />

1996 97 600 58000 6307<br />

1997 120 500 60000 7089<br />

1998 150 450 67500 8264<br />

1999 132 450 59400 13333<br />

2000 134 450 60300 17782<br />

2001 121 450 54450 19942<br />

2002 118 450 53100 20390<br />

55


Folgende linearen Merkmale werden derzeit bundeseinheitlich erfasst (DHV, 2002):<br />

1. Größe: Die Größe wird in Zent<strong>im</strong>etern in der Mitte des Kreuzbeines gemessen.<br />

2. Milchcharackter: Bewertet wird die Schärfe <strong>im</strong> Widerrist.<br />

3. Körpertiefe: Die Körpertiefe wird als Flankentiefe in Höhe der letzten Rippe gemessen.<br />

4. Stärke: Als Stärke ist die Breite der Vorhand definiert. Es wird der Abstand zwischen den<br />

Buggelenken gemessen.<br />

5. Beckenneigung: Es wird die Neigung der gedachten Linien zwischen Sitzbein und<br />

Hüftbeinen gemessen. Ein ebenes Becken wird mit der Note 3 beschrieben.<br />

6. Beckenbreite: Als Beckenbreite wird der Abstand der Mittelpunkte der Sitzbeinhöcker<br />

gemessen.<br />

7. Hinterbeinwinkelung: Als Hinterbeinwinkelung wird der Winkel des Hinterbeines in<br />

Höhe des Sprunggelenkes – von der Seite aus gesehen - bewertet.<br />

8. Klauen: Es wird die Höhe der Klauen (Trachtenhöhe) am hinteren, aüßeren Klauenrand<br />

gemessen.<br />

9. Sprunggelenk: Die Beurteilung des Sprunggelenkes erfolgt von hinten. Die Note 1 wird<br />

vergeben für ein rundes, derbes Gelenk, die Note 9 für ein flaches, trockenes Sprunggelenk.<br />

10. Hinterbeinstellung: Beurteilt wird die Hinterbeinstellung von hinten. Dabei wird die<br />

Note 1 für stark hackenenge Beine vergeben. Parallel stehende Hinterbeine werden mit der<br />

Note 9 bewertet.<br />

11. Hintereuterhöhe: Die Hintereuterhöhe beschreibt den Abstand zwischen der Scheide und<br />

dem Beginn des Drüsengewebes des Euters.<br />

12. Zentralband: Als Zentralband wird die Länge des Euterspaltes nach oben gemessen.<br />

Hierbei wird auch die Tiefe des Zentralbandes beurteilt.<br />

13. Strichplatzierung: Als Strichplatzierung ist der Ansatz der Vorderstriche unter den<br />

Eutervierteln definiert. Die Strichplatzierung wird von hinten beurteilt. Note 5 wird dabei<br />

vergeben, wenn die Vorderstriche mittig unter den Vierteln angesetzt sind.<br />

14. Vordereuteraufhängung: Als Vordereuteraufhängung wird der Winkel gemessen, den<br />

das Euter mit der Bauchdecke bildet.<br />

15. Eutertiefe: Für die Beschreibung der Eutertiefe wird der Abstand zwischen der<br />

gedachten, waagerechten Linie durch das Sprunggelenk und dem Euterboden gemessen. Die<br />

Note 2 wird vergeben, wenn der Euterboden in Höhe des Sprunggelenkes liegt.<br />

16. Strichlänge: Es wird die Länge der Vorderstriche gemessen.<br />

Zusätzlich wird geprüft, ob einer der folgenden Exterieurmängel vorliegt:<br />

1. lose Schulter 7. L<strong>im</strong>ax<br />

2. weicher Rücken 8. Euter gestuft<br />

3. verstellte Vorderbeine 9. Vorderstriche nicht senkrecht<br />

4. weiche Fessel 10. Hinterstriche nicht senkrecht<br />

5. Faßbeinigkeit 11. enge Strichplatzierung hinten<br />

6. Spreizklaue<br />

Die Nachzuchtbewertung wird in <strong>Sachsen</strong> durch 3 unabhängige Klassifizierer der Sächsischen<br />

Landesanstalt für Landwirtschaft und des Sächsischen Rinderzuchtverbandes durchgeführt.<br />

Ziel ist die Beurteilung von 80 Töchtern je Bulle. Die Aufnahme der Exterieurdaten erfolgt<br />

mit dem Erfassungsgerät PalmPilot-Professional. Die Auswertung der Daten wird zentral <strong>im</strong><br />

VIT Verden <strong>im</strong> Rahmen der Zuchtwertschätzung Exterieur durchgeführt.<br />

56


Tabelle 44: Anteil der einzelnen Exterieurmerkmale an den Merkmalskomplexen (DHV, 2000)<br />

Merkmal Körper Fundament Euter Milchtyp<br />

Größe 0,20<br />

Körpertiefe 0,25<br />

Stärke 0,15<br />

Beckenneigung 0,20<br />

Beckenbreite 0,20<br />

Hinterbeinwinkelung 0,30<br />

Klauen 0,30<br />

Sprunggelenke 0,20<br />

Hinterbeinstellung 0,20<br />

Hintereuterhöhe 0,20<br />

Zentralband 0,20<br />

Strichplatzierung 0,15<br />

Vordereuteraufhängung 0,20<br />

Eutertiefe 0,15<br />

Strichlänge 0,10<br />

Milchcharakter 1,00<br />

Summe 1,00 1,00 1,00 1,00<br />

2.4.2.3. Eigenleistungsprüfung (ELP)<br />

Die Eigenleistungsprüfung der Besamungsbullenanwärter erfolgt in der vom <strong>Freistaat</strong><br />

<strong>Sachsen</strong> gepachteten Station in Meißen-Korbitz. Seit der Modernisierung der Station 1993/94<br />

stehen insgesamt 180 Prüfplätze in 2 Stalleinheiten zur Verfügung. Ab dem Alter von 5<br />

Wochen werden die Bullenkälber in Gruppenboxen mit bis zu 6 Tieren eingestallt. Die<br />

Eigenleistungsprüfung beginnt mit dem 112. Lebenstag und umfaßt eine Prüfdauer von 253<br />

Tagen. Die Eigenleistungsprüfung setzt sich aus folgenden Teilprüfungen zusammen:<br />

- Gesundheitsprüfung<br />

- Eigenleistungsprüfung auf Wachstum<br />

- Eigenleistungsprüfung auf Äußere Erscheinung<br />

- Eigenleistungsprüfung auf Besamungstauglichkeit<br />

- Futteraufnahmeprüfung (bei einem Teil der Bullen)<br />

Aufgrund der Milchquotierung und dem steigenden Kostendruck in der Milchproduktion<br />

gewinnen funktionale Merkmale auch in der ELP an Bedeutung. Merkmale, wie zum Beispiel<br />

die Futteraufnahme, die eine hohe Korrelation zwischen der Merkmalsausprägung be<strong>im</strong><br />

Bullen und der ihrer Töchter aufweisen, lassen sich in der Stationsprüfung wesentlich<br />

einfacher und kostengünstiger erfassen. Deshalb wurde in Zusammenarbeit von SRV e.G. und<br />

der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein Forschungsprojekt zur<br />

Futteraufnahmeprüfung geschaffen. An 5 Grobfutteraufnahmeautomaten für jeweils 10-14<br />

Bullen werden die genaue Grobfutteraufnahme, die Besuchszahlen und die Freßzeiten<br />

ermittelt.<br />

57


Die einzelnen Teile der ELP werden zum jeweiligen Körtermin vor Ort mittels Laptop zu<br />

folgendem Körindex zusammengefasst.<br />

0,85 * Pedigreeindex + 0,05 * Wachstumsindex + 0,10 * Index Äußere Erscheinung<br />

a. Pedigreeindex: berechnet aus den Milchzuchtwerten der Eltern:<br />

RZMVater + RZMMutter<br />

2<br />

b. Wachstumsindex: berechnet aus Prüftagszunahme, Kreuzbeinhöhe und Brusttiefe am<br />

365.Lebenstag<br />

0,7 * PTZ + 0,1 * KBH + 0,2 * BT<br />

c. Index für Äußere Erscheinung: berechnet aus der Note am Körtag für Typ, dem RZE des<br />

Vaters und der Exterieureinstufung der Mutter<br />

0,2 * Typ + 0,5 * RZEVater + 0,3 * Einstufung(Mutter)<br />

Die Zuchtwertfeststellung erfolgt anhand des folgenden Tiermodells;<br />

yij = HJSi + aj + eij dabei bedeuten: yij = Beobachtungswert des Merkmals<br />

HJSi = Herde – Jahr - Saisoneffekt<br />

aj = additiv genet. Effekt des Tieres j<br />

eij = zufälliger Resteffekt<br />

Gemeinsam mit Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und der Tierärztlichen<br />

Hochschule Hannover werden seit einigen Jahren Untersuchungen zur Klauen- und<br />

Gliedmaßenstabilität der Besamungsbullenanwärter vorgenommen. Die Klauenmessungen<br />

werden in der ELP Meißen-Korbitz von Mitarbeitern der sächsischen Landesanstalt für<br />

Landwirtschaft durchgeführt.<br />

Folgende Maße werden bei den Jungbullen erhoben:<br />

• Dorsalwandlänge<br />

• Trachtenwandlänge<br />

• Trachtenwandhöhe<br />

• Diagonale<br />

• Dorsalwandwinkel<br />

• Klauenhornhärte an der Dorsalwand oben und in der Mitte<br />

Die Messungen erfolgen an der Außenklaue je einer Vorder- und Hintergliedmaße einer<br />

Körperseite. Die Messungen werden mit Spitzzirkel, Bandmaß, Winkelmesser und einem<br />

Härteprüfgerät (nach Shore D; Skala 1 – 100) durchgeführt.<br />

Weiterhin erfolgt die Beurteilung der Klauenform und der Gliedmaßenstellung anhand einer<br />

Skala von 1 bis 9.<br />

• Klauenschluß<br />

1…9 (geschlossen – deutlich erweitert – Spreizklaue)<br />

Vorn/hinten<br />

• L<strong>im</strong>ax<br />

1…9 (nicht vorhanden – mittelgradig – hochgradig)<br />

Vorn/hinten<br />

• Dorsalwandkante 1…9 (gerade – deutlich gekrümmt – stark gekrümmt)<br />

Vorn/hinten<br />

• Seitenwandwinkelung 1…9 (sehr flach – normal – Zwangsklaue)<br />

Vorn/hinten<br />

• Gliedmaßenstellung 1…9 (o-beinig – normal – x-beinig)<br />

Vorn<br />

• Stellung der Zehen 1…9 (eng – gerade – weit)<br />

Vorn<br />

• Winkelung Hintergliedmaße 1…9 (faßbeinig – normal – kuhhessig)<br />

58


Von hinten<br />

• Winkelung Hintergliedmaße 1…9 (sehr steil – normal – stark gewinkelt)<br />

Von der Seite<br />

• Winkelung Hintergliedmaße 1…9 (sehr steil – normal – stark gewinkelt)<br />

Als Sonderformen werden weiterhin Bärentatzigkeit und Überköten erfasst.<br />

Neben den bereits genannten Eigenleistungsprüfungen auf Wachstum, Fruchtbarkeit und<br />

Klauenstabilität laufen weitere Projekte zur Erfassung funktionaler Merkmale in der ELP. Seit<br />

einigen Jahren wird das Futteraufnahmevermögen einzelner Jungbullen während der<br />

Aufzucht erfasst. Seit diesem Jahr erfolgt eine Einstufung der Bullen sowohl nach dem 100-<br />

Punkte-System als auch nach der vorgestellten linearen Bewertung der 16 Einzelmerkmale.<br />

2.4.3. Zuchtindex <strong>Sachsen</strong> (ZIS)<br />

In Zusammenarbeit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft Fachbereich Tierzucht<br />

und des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e.G. wurde ein neuer Gesamtzuchtwert mit dem<br />

Namen Zuchtindex <strong>Sachsen</strong> (ZIS) entwickelt. Unter Berücksichtigung der Teilzuchtwerte<br />

Milch (RZM), Zellgehalt (RZS), Zuchtleistung (RZZ) und Exterieur (RZE) ist damit eine<br />

gezielte Selektion auf Fett- und Eiweißmenge möglich.<br />

Um besonders den Eiweißgehalt in der Population zu erhalten, wird aus den<br />

Naturalzuchtwerten ein spezieller Relativzuchtwert Milch berechnet, der als RZM<strong>Sachsen</strong><br />

bezeichnet wird.<br />

RZM<strong>Sachsen</strong> = 1 * ZWFettmenge + 8 * ZW Eiweißmenge + 10 * ZWEiweißgehalt<br />

Für die Berechnung des ZIS wird folgende Formel genutzt:<br />

ZIS = RZM<strong>Sachsen</strong> (62%)<br />

RZZ ( 8%)<br />

RZS (12%)<br />

RZE (18%)<br />

Der ZIS stellt eine Ergänzung zum RZM dar und wird auf der Grundlage der ADR-Richtlinie<br />

von der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft berechnet und zum Zeitpunkt der<br />

Herausgabe der Milch-, Zellzahl- und Exterieurzuchtwerte veröffentlicht.<br />

Die Zuchtwertschätzung in Deutschland wurde <strong>im</strong> August 2002 in der Wichtung der<br />

Einzelkomplexe geändert und damit entsprechend den internationalen Entwicklungen<br />

angepaßt.<br />

RZG – alt<br />

RZG - neu<br />

56% RZM (Milchleistung) 50% RZM<br />

20% RZE (Exterieur) 15% RZE<br />

14% RZS (Zellzahl, Eutergesundheit) 5% RZS<br />

6% RZN (funktionale Nutzungsdauer) 25% RZN<br />

4% RZZ (Fruchtbarkeit, Kalbeverlauf) 5% RZS<br />

59


2.4.4. Das Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes<br />

Der Sächsische Rinderzuchtverband wurde 1990 als Genossenschaft für Zucht, Besamung<br />

und Absatz gegründet. Als anerkannte Züchtervereinigung ist er für die züchterische<br />

Weiterentwicklung der 25 in <strong>Sachsen</strong> gehaltenen Rinderrassen zuständig.<br />

Die größte Bedeutung hat dabei die Rasse Deutsche Holstein, die in mehr als 90% der<br />

Mitgliedsbetriebe gehalten wird. Mit knapp 140.000 Herdbuchkühen und 120 bis 140<br />

geprüften Testbullen pro Jahr ist der Sächsische Rinderzuchtverband einer der größten<br />

Zuchtverbände für diese Rasse in Deutschland. Jährlich werden etwa 237.000<br />

Erstbesamungen durchgeführt. Die durchschnittliche Betriebsgröße beläuft sich auf 226<br />

Milchkühe pro Herdbuchbetrieb, wobei fast 40% der Kühe in Herden mit mehr als 500 Tieren<br />

gehalten werden (Sächsischer Tierzuchtreport 2002). Da 95% aller Betriebe der<br />

Milchleistungsprüfung angeschlossen sind, werden die Milchleistungsmerkmale so gut wie<br />

flächendeckend über den LKV <strong>Sachsen</strong> erfasst. Im Jahr 2003 wurden in <strong>Sachsen</strong> 8034 kg<br />

Milch pro Kuh und Jahr bei 3,46% Eiweiß und 4,17% Fett produziert. Damit wurde <strong>im</strong><br />

Vergleich zu anderen Bundesländern die höchste Leistung in Deutschland erzielt.<br />

Tabelle 45: Leistungsentwicklung der sächsischen Herdbuchkühe (Quelle: SRV, LKV-Jahresberichte)<br />

Jahr Milch kg Fett % Fett kg Eiweiß % Eiweiß kg<br />

1991 4.883 4,42 216<br />

1993 5.551 4,50 250 3,48 193<br />

1996 6.045 4,45 267 3,49 210<br />

1997 6.254 4,38 274 3,44 215<br />

1998 6.719 4,36 293 3,48 234<br />

1999 7.096 4,34 308 3,48 247<br />

2000 7.616 4,29 327 3,47 264<br />

2001 7.875 4,24 334 3,47 273<br />

2002 7.790 4,21 328 3,45 269<br />

2003 8.034 4,17 335 3,46 278<br />

Tabelle 46: Entwicklung ausgewählter Fruchtbarkeitsparameter von 1995 bis 2002 in <strong>Sachsen</strong> (VIT w.V.<br />

Verden/Paretz aus: Sächsischer Tierzuchtreport 2002)<br />

Kennziffer 1995 1997 1999 2000 2001 2002<br />

geb. Kälber (n) 236164 246479 228655 220963 207398 198364<br />

Todgeburten (n) 16701 20679 23296 21596 22653 21446<br />

(%) 7,07 8,39 10,19 9,77 10,92 10,81<br />

NR90 Kühe (%) 53,3 52,9 50,4 48,5 49,5 47,3<br />

Färsen (%) 71,6 71,5 68,6 67,6 67,7 68,5<br />

BI Kühe 2 2 2,1 2,2 2,1 2,2<br />

Färsen 1,5 1,5 1,6 1,6 1,6 1,6<br />

ZTZ (Tage) 114 115 119 124 126 128<br />

EBA (Tage) 588 588 569 553 537 528<br />

60


Aktive Population - 150.000 Kühe - 45.000 Färsen<br />

Bullenmütterselektion<br />

20 - 30 aus Tessa<br />

(Teststation <strong>Sachsen</strong>)<br />

Selektionsmerkmale<br />

Eiweiss & Milchmenge<br />

Exterieur<br />

Euter<br />

Fundament<br />

20 aus Jungrinder<br />

Spülprogramm<br />

20 Bullenmütter<br />

durch Auswahl<br />

anerkannte Kuhfamilien<br />

Melkbarkeit<br />

Fruchtbarkeit<br />

Zellzahl<br />

Auswahl von 30 - 50 Bullenmüttern<br />

2 - 3 Testbullen mit<br />

hohem Pedigreeindex aus<br />

anerkannten Kuhfamilien<br />

integrierter Embryotransfer<br />

gezielte Anpaarung<br />

8 - 10 internationale<br />

und nationale<br />

Spitzenvererber<br />

150 - 160 schwarzbunte Bullenkälber<br />

ELP Meissen-Korbitz<br />

Selektionsmerkmale<br />

Pedigreeindex<br />

Exterieur<br />

Nachkommenprüfung<br />

relativer Zuchtwert<br />

Milch, Fett, Eiweiss<br />

Exterieur<br />

100 - 120 Testbullen<br />

550 EB / Testbulle<br />

5 - 8 Bullen mit<br />

positivem Zuchtwert<br />

Wachstumsleistung<br />

Besamungstauglichkeit<br />

Geburtsverhalten<br />

Fruchtbarkeit<br />

Zellzahl, Melkbarkeit<br />

1 - 3 Elitebullen<br />

Abbildung 10: Zuchtprogramm des Sächsischen Rinderzuchtverbandes e.G. (Quelle: www.srv.de)<br />

61


Bei der Bullenselektion stehen Inhaltsstoffe, vor allem die Eiweißleistung, und das Exterieur<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt. Ein wichtiger Bestandteil des sächsischen Zuchtprogrammes ist die intensive<br />

Nutzung tiefer Kuhfamilien, die bereits positive Söhne hervorgebracht haben. Zur Selektion<br />

der besten Söhne bzw. Vollbrüder werden Blutproben für eine markergestützte Selektion in<br />

den USA untersucht. Pro Jahr werden 130 – 150 Jungbullen eingestallt. Nach der<br />

erfolgreichen Körung werden 500 – 600 EB/Testbulle durchgeführt, um 100 geprüfte Töchter<br />

in der Zuchtwertschätzung zu erhalten.<br />

Im sächsischen Zuchtprogramm der Rasse Deutsche Holstein orientiert man sich an folgenden<br />

Zuchtzielvorgaben des Deutschen Holsteinverbandes e.V.:<br />

• Leistungspotential von 10.000kg Milch bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß<br />

• Kreuzbeinhöhe von 145 – 156 cm, Gewicht 650 – 750 kg, gute Zuwachsleistung<br />

• Milchbetonter Typ<br />

• Großes Futteraufnahmevermögen, stabile Gesundheit<br />

• gute Fruchtbarkeit und lange Nutzungsdauer<br />

• sehr gute Euter mit guter Melkbarkeit<br />

• korrekte und widerstandsfähige Fundamente<br />

Das TESSA-Programm des SRV<br />

Seit 1999 prüft der SRV die besten Kühe nach holländischem Vorbild (Delta Programm) in<br />

der Bullenmütterprüfstation in Stockhausen (TESSA-Programm = Teststation <strong>Sachsen</strong>).<br />

Jährlich werden 50 bis 60 Färsen in einer konventionellen Milchviehherde mit 220<br />

Tierplätzen unter einheitlichen Bedingungen geprüft (Boxenlaufstall, TMR-Fütterung), wie<br />

die zukünftigen Töchter ihrer Söhne. Das Leistungsniveau dieser Herde liegt bei knapp<br />

10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr.<br />

Anhand des Pedigrees werden die besten Jungrinder vorselektiert. Bevor die Tiere <strong>im</strong> 7./8.<br />

Trächtigkeitsmonat in die vorgeschaltete Quarantäne eingestallt werden, sollten Embryonen<br />

über IVP oder ET von verschiedenen Bullenvätern erzeugt werden. Die Prüfung dauert bis<br />

zum 180. Tag der ersten Laktation. Anschließend gehen die Färsen zurück auf die Betriebe.<br />

Die besten 10% der Tiere werden als Bullenmütter selektiert und vollenden die 1.Laktation in<br />

Stockhausen.<br />

62


3 Material und Methode<br />

3.1. Auswahl der Testbetriebe<br />

Da die Prüfung funktionaler Merkmale Teil eines zukünftigen Testherdensystems des SRV<br />

sein soll, wurden die Untersuchungen auf die Betriebe konzentriert, die bereit waren ein<br />

vertragsgebundenes Projekt zur Einführung eines Testherdensystems zu unterstützen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Rinderzuchtverband e.G. wurde zu<br />

Projektbeginn eine Checkliste (Anhang 1) für potentielle Testbetriebe entworfen. Insgesamt<br />

95 sächsische Herdbuchbetriebe wurden auf diese Weise zu ihrer Eignung und Bereitschaft<br />

zur vertraglichen Bindung geprüft. Folgende Anforderungen werden an die vertraglich<br />

gebundenen Testherden gestellt:<br />

• MLP-Mitglied und Mitgliedschaft <strong>im</strong> Herdbuch<br />

• Betriebsgröße > 50 Kühe bzw. mind. 20 Test-EB pro Jahr<br />

• Mindestanforderung bzgl. Leistung: 210 Eiweiß-kg in der 1. Laktation<br />

• Nutzung aller Zweitkalbskühe für Test-Anpaarungen und bis zu 30 % der Färsen<br />

• Abnahme der vom Zuchtverband vorgegebenen Bullen und Sicherung der zufälligen<br />

Anpaarung der Testbullen; keine Vorselektion der zur Testanpaarung vorgesehenen<br />

weiblichen Tiere<br />

• Sicherung eines Besamungszeitraumes je Testbulle von max<strong>im</strong>al 2 Monaten<br />

• Min<strong>im</strong>ierung der Selektion weiblicher Testbullenkälber von der Geburt bis zur<br />

tragenden Färse (max. 20 %)<br />

• Min<strong>im</strong>ierung der Abgänge bis zum 240. Laktationstag (< 30 %)<br />

• Mitarbeit bzw. Unterstützung bei der zusätzlichen Datenerhebung und Vorbereitung<br />

der Tiere (Klassifizierung, Fotografieren, Schauvorbereitung)<br />

• Nutzung der vorgegebenen Herdenmanagementprogramme für die zusätzliche<br />

Datenerhebung und Pflege der entsprechenden Dateien (z.B. Gesundheit)<br />

• Teilnahme an den einschlägigen Tilgungsprogrammen zur Sicherung einer hohen<br />

Tiergesundheit<br />

• Mitarbeit der Tierärzte bei der korrekten Diagnosestellung und Dokumentation<br />

• Möglichkeit zur Erfassung der täglichen Milchmengen<br />

Von den angeschriebenen Betrieben wurden 12 Betriebe zur Mitarbeit am Testherdenprojekt<br />

gewonnen. Das LVG Köllitsch gilt dabei als Referenzbetrieb. Damit sind derzeit knapp<br />

10 000 produzierende Milchkühe mit etwa 4.500 Testanpaarungen in das Projekt involviert.<br />

Die durchschnittliche 305–Tage-Leistung in den Testbetrieben liegt zwischen 8.000 und mehr<br />

als 10.000 kg Milch pro Kuh.<br />

63


Tabelle 47: Übersicht über die beteiligten Testbetriebe<br />

Betrieb Tierzahl Anteil TB-Einsatz Anpaarung an Deckbulle für<br />

n momentan: Ziel: Kühe Färsen Problemtiere<br />

1 930 40% x<br />

2 60 30% x x<br />

3 900 35 - 40 % x x x<br />

4 1100 > 30 % x x<br />

5 420 40% x<br />

6 240 < 10 % x x<br />

7 190 20 - 25 % x x x<br />

8 900 95% 50% x x<br />

9 300 > 40 % x x<br />

10 300 30% x x<br />

11 275 60% x x<br />

12 2800 30% 50% x x<br />

13 890 50 - 60 % x x x<br />

? 9305<br />

Im vergangenen Testherdenprojekt wurden folgende Bedingungen für die Datenerfassung und<br />

den reibungslosen Datentransfer in den Betrieben geschaffen, die auch <strong>im</strong> laufenden Projekt<br />

noch intensiv genutz werden.<br />

• Einrichtung des Herdenmanagementprogrammes Herde-Windows Version 3.0 der<br />

Firma DSP Agrosoft Paretz<br />

• Kopplung von Melkprozessor und Herdenmanagementprogramm zum täglichen<br />

Transfer der Milchmengen<br />

• Entwurf eines praktikablen betrieblichen Diagnoseschlüssels<br />

• Schaffung der Voraussetzungen für eine wöchentliche Datenübergabe an die LfL<br />

(Modem, Einrichten eines e-mail-Programmes)<br />

• Schaffung von Möglichkeiten zur Erfassung der Geburtsgewichte bei Kälbern<br />

3.2. Datenerfassung<br />

3.2.1. Erfassung von Erkrankungen<br />

Ziel des Vorgängerprojektes war es, für alle Betriebe einen einheitlichen Diagnoseschlüssel<br />

zu erstellen und zu etablieren. Dieser Schlüssel sollte sowohl die züchterisch interessanten<br />

Krankheiten beeinhalten als auch den Anforderungen der Betriebe gerecht werden.<br />

Für die Erfassung der Gesundheitsdaten wurde zunächst gemeinsam mit der Sächsischen<br />

Tierseuchenkasse ein Diagnoseschlüssel erarbeitet, der in allen Betrieben gleichermaßen<br />

etabliert werden sollte (Anhang 2). Da jedoch die Ansprüche der Betriebe an den<br />

Diagnoseschlüssel sehr unterschiedlich waren und viele Betriebe über die jahrelange Arbeit<br />

mit dem Herdenmanagementprogramm bereits über einen ausführlichen Diagnoseschlüssel<br />

verfügten, scheiterte dieser Schlüssel.<br />

Da auch die Firma DSP Agrosoft Paretz für zentrale Auswertungen an einem einheitlichen<br />

Diagnoseschlüssel interessiert ist, wurde auch dort ein Diagnoseschlüssel entworfen bzw.<br />

ausgewählt, der zukünftig generell <strong>im</strong> HERDE-Programm genutzt werden soll (Anhang 3,<br />

Staufenbiel-Schlüssel). In Abst<strong>im</strong>mung und intensiver Diskussion mit den Betrieben wurde<br />

herausgearbeitet, dass dieser Schlüssel viel zu kompliziert und für die praktische Arbeit <strong>im</strong><br />

Betrieb ungeeignet ist.<br />

Daraufhin wurde beschlossen unter Mitwirkung der Betriebe den von der LfL und der<br />

Sächsischen Tierseuchenkasse erarbeiteten Diagnoseschlüssel weiter zu opt<strong>im</strong>ieren und<br />

letztendlich von DSP in allen Betrieben einzurichten (Jahr 2002). In der Abst<strong>im</strong>mung<br />

64


ezüglich der Programmierung dieses Diagnoseschlüssels mit DSP wurde festgestellt, dass<br />

selbst wenn der einheitliche Diagnoseschlüssel in allen Betrieben programmiert würde, keine<br />

Möglichkeit besteht, diesen Schlüssel zu fixieren. Das heißt, dass der Schlüssel jederzeit vom<br />

Betrieb geändert und ergänzt werden kann. Somit würden innerhalb kürzester Zeit wieder<br />

Differenzen zwischen den Betrieben auftreten.<br />

Aufgrund der genannten Erfahrungen wurde das Ziel eines einheitlichen Diagnoseschlüssels<br />

verworfen. Um dennoch eine einheitliche Erfassung von Erkrankungen in den Testherden zu<br />

realisieren, wurden die züchterisch und ökonomisch bedeutsamen Krankheiten des Rindes<br />

definiert (Anhang 4). Die folgenden Erkrankungen sind von allen Betrieben als „kleinster<br />

gemeinsamer Nenner der Krankheitserfassung“ <strong>im</strong> HERDE – Programm mit dem<br />

betriebsindividuellen Diagnoseschlüssel zu dokumentieren.<br />

Gliedmaßen<br />

Gelenkentzündung<br />

Lähmung<br />

Bänderschwäche<br />

Klauen<br />

Klauenrehe<br />

L<strong>im</strong>ax<br />

Mortellaro<br />

Panaritium<br />

Sohlengeschwür<br />

Ballenfäule<br />

Klauendeformationen<br />

Euter<br />

Klinische Mastitis<br />

Subklinische Mastitis<br />

BU-Befunde<br />

Milchejektionsstörungen<br />

Schwermelker<br />

Atrophie/Dreistrich<br />

Fruchtbarkeit<br />

Abort<br />

Anöstrie<br />

Endometr./Pyometra<br />

Ovarialzysten<br />

Pers. Gelbkörper<br />

Inaktive Eierstöcke<br />

Nachgeburtsverhaltung<br />

Puerperalstörungen<br />

Geburtsstörungen<br />

Stoffwechsel<br />

Acidose<br />

Ketose<br />

Gebärparese<br />

LMV<br />

Alkalose<br />

Leberverfettung<br />

Indigestion<br />

Sonstiges<br />

Fieber<br />

Kreislauf/Herz<br />

Pneumonie<br />

Mißbildungen<br />

Abbildung 11: Übersicht über zu erfassende Krankheiten<br />

Um die betriebsindividuellen Diagnoseschlüssel sinnvoll auswerten zu können, wurde jeder<br />

Diagnoseschlüssel intern in einer Access-Datenbank auf einen einheitlichen Krankheitsschlüssel<br />

umcodiert. Als Grundlage für alle weiteren Auswertungen dient nun der von Prof.<br />

Staufenbiel (FU Berlin) vorgestellte umfassende Erkrankungsschlüssel (Anhang 3). Da auch<br />

dort nicht alle Erkrankungen vorhanden waren, wurde dieser Schlüssel entsprechend den<br />

Bedürfnissen des Projektes ergänzt (Anhang 3, blaue Markierungen).<br />

65


Dateneingang<br />

Betriebsschlüssel<br />

Code Betriebsbezeichnung<br />

11 Gelenke<br />

12 L<strong>im</strong>ax<br />

13 Mortellaro<br />

14 Klauenrehe<br />

15 RusterSohl<br />

Umschlüsselung<br />

Access - Tabelle<br />

Zuordnung Betriebscode - Staufenbielcode<br />

Code Betriebsbezeichnung Staufenbiel-Code<br />

11 Gelenke 1.11.07.<br />

12 L<strong>im</strong>ax 1.12.06.10.<br />

13 Mortellaro 1.12.07.10.<br />

14 Klauenrehe 1.12.06.09.<br />

15 RusterSohl 1.12.07.05.<br />

Datenausgabe<br />

Staufenbiel - Schlüssel<br />

Staufenbiel - Code<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

1.11.07. Gelenksentzündung<br />

1.12.06.10. L<strong>im</strong>ax<br />

1.12.07.10. Dermatitis Digitalis<br />

1.12.07.05. Rusterholz. Sohlengeschwür<br />

Abbildung 12: Methodik der Umschlüsselung<br />

Die festgelegte Vorgehensweise der Datenerfassung und des Datentransfers zur LfL in<br />

Köllitsch sowie erste Auswertungen zur betrieblichen Datenqualität wurden den Betrieben bei<br />

den Betriebsbesuchen zu Beginn des Projektes in Form einer Projektunterlage (Anhang 5) zur<br />

Verfügung gestellt und vor Ort diskutiert. Im Rahmen dieses Betriebsbesuches wurde ein<br />

weiterer Fragebogen zum betrieblichen Management ausgefüllt (Anhang 6).<br />

3.2.2. Erfassung von Geburtsverlauf und Geburtsstörungen<br />

Zusätzlich zu den genannten Erkrankungen ist der Geburtsverlauf genau zu erfassen. Die<br />

Erfassung des Kalbeverlaufes erfolgt nach dem ADR-Schlüssel in vier Kategorien:<br />

Tabelle 48: Erfassungsschlüssel für den Kalbeverlauf (ADR, 1995)<br />

Schlüssel Beschreibung<br />

0 Ohne Angabe<br />

1 Ohne Hilfe oder 1 Helfer<br />

2 Zwei oder mehr Helfer oder mechanische Zughilfen<br />

3 Tierärztliche Geburtshilfe ohne Operation<br />

4 Operation<br />

66


Zur Erhöhung der Sicherheit der Zuchtwerte für den paternalen Kalbeverlauf und der<br />

Totgeburtenrate sind zudem alle auftretenden Geburtsstörungen und Mißbildungen <strong>im</strong><br />

Erkrankungsschlüssel zu vermerken. Dazu zählen:<br />

• Aborte/Frühgeburten<br />

• Krankhafte Spätgeburten<br />

• Scheidenvorfall<br />

• Gebärmutterverdrehung<br />

• Gebärmuttervorfall<br />

• Uterusatonie<br />

• Wehenschwäche<br />

• Geburtsstörungen durch absolut zu große Früchte<br />

• Geburtsstörungen durch relativ zu große Früchte<br />

• Fetotomie<br />

• Kaiserschnitt<br />

• Lage-/Stellungs-/Haltungsfehler<br />

Diese Geburtsstörungen und mögliche Mißbildungen wurden ebenfalls definiert (Anhang 4)<br />

und in den Erkrankungsschlüsseln der Betriebe entsprechend ergänzt.<br />

3.2.3. Erfassung der Geburtsgewichte<br />

Neben der Erfassung der Erkrankungen sind die Geburtsgewichte der Kälber zu ermitteln und<br />

bei der Geburtsmeldung <strong>im</strong> HERDE-Programm einzugeben. Die Erfassung des<br />

Geburtsgewichtes ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes, dennoch fällt es schwer den<br />

Betrieben die Notwendigkeit des Kälberwiegens (vor allem der toten Kälber) zu vermitteln.<br />

Nur wenige Betriebe wiegen alle Kälber konsequent und nutzen diese Daten für ihr<br />

betriebliches Management. Die Betriebe 6, 7, 12, und 13 wiegen alle Kälber routinemäßig seit<br />

vielen Jahren. In Betrieb 1 liegen die Geburtsgewichte in einer der 3 Anlagen vor. In Betrieb<br />

10 werden die Geburtsgewichte aufgrund jahrelanger Erfahrungen der Betriebsleiterin als<br />

Kälberhändlerin sehr genau geschätzt.<br />

Neben den direkten Kälberverlusten führen Tot- und Schwergeburten vor allem zu indirekten<br />

Verlusten (Erkrankungen, Stoffwechselstörungen) die <strong>im</strong> Projekt näher zu quantifizieren sind.<br />

3.2.4. Erfassung der täglichen Milchmengen<br />

Die Erfassung der täglichen Milchmengen erfolgt automatisch über die Melktechnik der<br />

Betriebe. Allerdings ergaben sich Probleme in der Datenerfassung und vor allem in der<br />

Datenqualität aufgrund der unterschiedlichen Melktechnikverfahren und der<br />

unterschiedlichen Melkfrequenzen.<br />

67


Tabelle 49: Übersicht über Melktechnik, Melkfrequenz und Form der Milchleistungsprüfung in den<br />

Testbetrieben<br />

Betrieb Melkstandform Melktechnikfirma MLP-Form Melkfrequenz<br />

1 2 x Karussel, 1 x Side-by-Side DeLaval A 4 3 x<br />

2 2 x 5 Fischgräte Westfalia A 4 2 x<br />

3 2 x 2 x 8 Fischgräte Düvelsdorf/DeLaval A 4 3 x<br />

4 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 >33kg 3 x<br />

5 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 3 x<br />

6 2 x 5 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />

7 2 x 7 Fischgräte DeLaval A 4 2 x *<br />

8 2 x 2 x 8 Fischgräte DeLaval AT 4 3 x<br />

9 2 x 2 x 3 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />

10 2 x 2 x 6 Fischgräte Impulsa A 4 2 x<br />

11 2 x 7 Fischgräte Impulsa BM 4 2 x<br />

12 2 x 24 Side-by-Side DeLaval A 8 900 Tiere 3 x<br />

13 40er Karussel Impulsa B 4 2 x *²<br />

* zukünftig alle 3 x<br />

*² bis vor kurzem 1/3 3 x<br />

Aufgrund von zahlreichen Fehlern in der Datenerfassung (ungenaue Tiererkennung, keine<br />

dauerhafte Speicherung der täglichen Milchmengen) und be<strong>im</strong> Datentransfer nach Köllitsch<br />

(verlorengegangene e-mails, Speicherprobleme) sind die Daten in mehreren Betrieben sehr<br />

lückig.<br />

3.2.5. Korrektur der Abstammung<br />

Da be<strong>im</strong> Analysieren der Daten in einzelnen Betrieben unvollständige Abstammungen<br />

auffielen, werden seit August 2003 zwe<strong>im</strong>al jährlich die betrieblichen Daten mit den<br />

Herdbuchdaten des VIT (Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung) abgeglichen bzw.<br />

vervollständigt. Allerdings besteht damit nur die Möglichkeit, die Abstammung der aktiven<br />

Population zu korrigieren. Für die bereits abgegangenen TESSA-Tiere wurde das Pedigree in<br />

der Herdbuchstelle des Sächsischen Rinderzuchtverbandes ausgedruckt und von Hand <strong>im</strong><br />

Herdenmanagementprogramm der Donorenteststation korrigiert. War die Abklärung der<br />

Abstammung nicht möglich bzw. wurden die Elterntiere auch be<strong>im</strong> VIT nicht geführt, wurden<br />

die Eltern als unbekannt angenommen.<br />

68


3.3. Datentransfer<br />

Die erfaßten Daten werden manuell erfaßt und in das Herdenmanagementprogramm<br />

eingegeben bzw. automatisch über die angegebenen Prozeßrechner eingespielt. Die täglichen<br />

Milchmengen werden über einen täglichen Datentausch zwischen Melkprozessor und<br />

HERDE-Programm überspielt. Die Daten der Milchleistungsprüfung und Veränderungen in<br />

den Tierbestandsdaten werden per Modem über den LKV <strong>Sachsen</strong> aktualisiert. Weiterhin<br />

liefert das VIT halbjährlich eine Datei mit den Stammdaten der aktiven Tiere an die Betriebe,<br />

somit wird eine Fehlerkorrektur in den Abstammungsdaten möglich.<br />

Testbetrieb<br />

Tierarzt<br />

Personal<br />

Melkprozessor<br />

(Alpro, Westfalia, Impulsa)<br />

Täglicher<br />

Datentausch<br />

Herdenmanagementprogramm<br />

HERDE – WINDOWS 3,1<br />

VIT<br />

Datenauszugsmodul<br />

LKV<br />

e - mail<br />

SQL-Datenbank der LfL<br />

Abbildung 13: Datenfluß vom Betrieb zur Datenbank der LfL<br />

Aufgrund begrenzter Speicherkapazitäten in der LfL in Köllitsch wurde von der Firma Data-<br />

Service-Paretz (DSP) ein Datenauszugsmodul zum selektiven Auslesen betrieblicher Daten<br />

aus dem Herdenmanagementprogramm HERDE – Windows programmiert, welches den 14-<br />

tägigen Datentransfer per Internet ermöglicht. Auch Korrekturen der betrieblichen Daten<br />

durch das Personal werden über dieses Datenauszugsmodul mit in die Datenbank<br />

übernommen.<br />

Folgende Daten werden in Form von 6 Einzeldateien aus dem Programmpaket HERDE-<br />

Windows ausgelesen:<br />

69


Stammdaten<br />

Ohr-Nr Mutter<br />

Stall-Nr MMutter<br />

Rasse<br />

MVater<br />

Geb.dat. MMMutter<br />

Herkunft MMVater<br />

Zugang MVVater<br />

Laktation MVMutter<br />

Abgang Vater<br />

Abgrund VVater<br />

Abgangsart VMutter<br />

Hochrechnung VMVater<br />

Lebensleistung VVMutter<br />

Betrieb VMMutter<br />

VVVater<br />

Tägl.MM<br />

Ohr-Nr<br />

AE<br />

FG<br />

Melkdatum<br />

Gemelk1<br />

Gemelk2<br />

Gemelk3<br />

Melkdauer<br />

Besamung<br />

Ohr-Nr<br />

Laktation<br />

Datum<br />

Bes-Nr<br />

HB-Nr<br />

MLP<br />

Ohr-Nr<br />

Datum<br />

MKg<br />

Fett<br />

Eiweiß<br />

Laktose<br />

Zellzahl<br />

Harnstoff<br />

Status<br />

Kalbung<br />

Ohr-Nr<br />

Laktation<br />

Datum<br />

Kalb-Nr<br />

ETR<br />

Rasse<br />

Geburtsverlauf<br />

Geburtsgewicht<br />

Geschlecht<br />

Verbleib<br />

Abgang<br />

Abgangsgrund<br />

Abgangsart<br />

Erkrankungen<br />

Ohr-Nr<br />

Datum<br />

Art<br />

Diagnose<br />

Bezeichnung<br />

Staufenbiel-Code<br />

Staufenbiel-Bez.<br />

Behandlung<br />

Ergebnis<br />

Milchsperre<br />

Fleischsperre<br />

Medikament<br />

Kommentar<br />

Dosis<br />

Einheit<br />

Verabreichung<br />

Abbildung 14: Übersicht über die aktuelle Datenbankstruktur<br />

Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und den gesammelten Erfahrungen <strong>im</strong><br />

Bereich der Datenerfassung wurde dieses Datenauszugsmodul mehrfach angepasst bzw.<br />

ergänzt (blau markiert). Die letzte Ergänzung wurde <strong>im</strong> März 2004 in den Betrieben<br />

installiert. Die Änderung umfaßt zusätzliche Informationen zur Abstammung und zur<br />

Herkunft des Einzeltieres, sowie genauere Daten zu den Erkrankungen (Behandlung,<br />

Medikament, Milch- und Fleischsperre). Die Einzeldateien sind über die Ohrmarke des Tieres<br />

miteinander verknüpft.<br />

Durch Fehler in der Datenerfassung und <strong>im</strong> Datentransfer wies die ursprünglich erstellte<br />

Datenbank große Lücken vor allem <strong>im</strong> Bereich der täglichen Milchmengen auf. Deshalb<br />

wurde bei den Betriebsbesuchen zu Projektbeginn eine Datensicherung des kompletten<br />

HERDE-Programmes erstellt. Daraus wurden alle benötigten Einzeldateien ausgelesen und in<br />

eine komplett neue Datenbank übertragen. Die neue Datenbank umfaßt bereits alle Daten, die<br />

auch zukünftig mit dem angepaßten Datenauszugsmodul erfaßt werden sollen. In diesem<br />

Zusammenhang wurde aus der ursprünglichen Access-Datenbank eine SQL-Datenbank<br />

erstellt.<br />

3.4. Plausibilitätskriterien<br />

1. Tabelle: Stammdaten<br />

• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />

2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren bzw.<br />

löschen??? /Abgleich mit VIT-Daten<br />

• Stall-Nr:<br />

Leeres Feld möglich (Jungvieh), 0; 1-5 stellige Zahlenkombinationen;<br />

Wiederholungen möglich<br />

• Rasse: Leeres Feld möglich evt. Korrektor VIT, Rasse 01 – 99 möglich<br />

• Geburtsdatum: (bisher: T.M.JJJJ); Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />

01.01.1980), Was passiert mit Tieren ohne Geburtsdatum??? Korrektur VIT/DS<br />

Löschen???<br />

70


• Herkunft: (8-stellige Betriebsnummer), Leeres Feld möglich „eigene<br />

Betriebsnummer“ löschen, Namen und unvollständige Betriebsnummern korrigieren<br />

bzw. löschen (Herkunft X)<br />

• Zugang: (bisher: T.M.JJJJ), Ändern in TT.MM.JJJJ (


• Vvater: 6-stellige HB-Nummer: leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />

korrigieren bzw. Löschen<br />

• VMVater: 6-stellige HB-Nummer; leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />

korrigieren bzw. Löschen<br />

• VVVater: 6-stellige HB-Nummer; leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />

korrigieren bzw. Löschen<br />

2. Tabelle: Besamung<br />

• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen));<br />

2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren ; Nummer<br />

muß in Stammdaten vorhanden sein<br />

• Laktation: Leeres Feld möglich (Jungvieh); 0 möglich; 1 – 20<br />

• Datum: (T.M.JJJJ); Umwandeln in TT.MM.JJJJ (= 01.01.1990); Keine<br />

leeren Felder !<br />

• Besamungs-Nr: 1-25; keine leeren Felder!<br />

• HB-Nr: 6-stellige HB-Nummer; leere Felder, unvollständige Nummern und Namen<br />

korrigieren bzw. Löschen<br />

3. Tabelle: Tägliche Milchmenge<br />

• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />

2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren ; Nummer<br />

muß in Stammdaten vorhanden sein<br />

• AE: Leere Felder möglich; 01 – 99 möglich, tägliche Änderungen be<strong>im</strong> Einzeltier<br />

möglich<br />

• FG: Leere Felder möglich, 0, 01 – 99 möglich, tägliche Änderungen be<strong>im</strong> Einzeltier<br />

möglich<br />

• Melkdatum: (T.M.JJJJ), Keine Leeren Felder!; Umwandeln in TT.MM.JJJJ (= 01.01.1990)<br />

• Gemelk: Leere Felder und Nullwerte möglich, Plausibilitätsgrenzen für Tagesleistung<br />

(VIT): 1,5 – 90,0 l; Keine Wiederholungen der gleichen Menge über 7 Tage;<br />

Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz durch 7-Tage-Mittel<br />

• Gemelk2:Leere Felder und Nullwerte möglich; Plausibilitätsgrenzen für Tagesleistung<br />

(VIT): 1,5 – 90,0 l, Keine Wiederholungen der gleichen Menge über mehr als 7 Tage;<br />

Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz durch 7-Tage-Mittel bzw.<br />

Standardabweichung<br />

• Gemelk3: Leere Felder und Nullwerte möglich; Plausibilitätsgrenzen für<br />

Tagesleistung (VIT): 1,5 – 90,0 l; Keine Wiederholungen der gleichen Menge über 7<br />

Tage; Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz durch 7-Tage-Mittel<br />

• Berechnungsfeld: Gesamtgemelk: Leere Felder und Nullwerte möglich;<br />

Plausibilitätsgrenzen für Tagesleistung (VIT): 1,5 – 90,0 l, Keine Wiederholungen der<br />

gleichen Menge über 7 Tage, Definition der täglichen Abweichungen; evtl. Ersatz<br />

durch 7-Tage-Mittel<br />

72


4. Tabelle: MLP<br />

• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen)); 2*Buchstabe<br />

+ 12 * Zahl,unvollständige Nummern, Namen korrigieren bzw. löschen, Tier muß in<br />

Stammdaten vorhanden sein<br />

• Datum: (T.M.JJJJ), Keine Leeren Felder!; Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />

01.01.1990), Abstand zwischen 2 aufeinanderfolgenden Kontrollen (VIT): 7 bis 90<br />

Tage<br />

• MKg: Keine leeren Felder; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Milchmenge (VIT):<br />

1,5 – 90,0 kg (1 Kommastelle)<br />

• Fett: Keine leeren Felder ; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Fettgehalt in %<br />

(VIT): 1,50 – 8,50 (2 Kommastellen)<br />

• Eiweiß: Keine leeren Felder ; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Eiweißgehalt in %<br />

(VIT): 1,50 – 8,50 (2 Kommastellen)<br />

• Laktose: Leere Felder und 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB); Laktosegehalt in %:<br />

3,00 – 7,00 (2 Kommastellen)<br />

• Zellzahl: Keine leeren Felder; 0 möglich (Tiere mit Status 1, ZWB);1 – 9999 möglich<br />

(ganze Zahlen)<br />

• Harnstoff: Leere Felder möglich; 0 möglich (Tiere mit Status 1,2, ZWB); 10 – 990<br />

möglich (Zehnerschritte)<br />

• Status: Leere Felder möglich; Status 1 – 3 möglich<br />

5. Tabelle: Kalbung<br />

• Ohr-Nr: : (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen));<br />

2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren ; Nummer<br />

muß in Stammdaten vorhanden sein<br />

• Laktation: Leeres Feld möglich (Jungvieh); 0 möglich, 1 – 20<br />

• Datum: (T.M.JJJJ); Keine Leeren Felder!; Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />

01.01.1990)<br />

• Kalb-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />

2* Buchstabe + 12 * Zahl; unvollständige Nummern, Namen korrigieren bzw. löschen<br />

leere Felder möglich (Totgeburten)<br />

• ETR: Leere Felder möglich; N oder J<br />

• Rasse: Leeres Feld möglich evt. Korrektor VIT, Rasse 01 – 99 möglich<br />

• Geburtsverlauf: Keine leeren Felder !; 0 – 4 möglich (ADR-Schlüssel)<br />

• Geburtsgewicht: Leere Felder möglich, 0 möglich, Plausibilitätsgrenzen 10 – 80 kg<br />

• Geschlecht: Keine leeren Felder, Geschlecht 1 bzw. 2<br />

• Verbleib: Leeres Feld möglich, 1 – 10 möglich<br />

• Abgang: (T.M.JJJJ): Umwandeln in TT.MM.JJJJ (= 01.01.1990); Leere<br />

Felder möglich<br />

73


• Abgangsgrund: Leere Felder, 01 – 10 möglich<br />

• Abgangsart: Leere Felder; 01 – 10 möglich<br />

6. Tabelle: Erkrankungen<br />

• Ohr-Nr: (Ländercode (DE) + 12-Steller (ohne Leerzeichen dazwischen))<br />

2* Buchstabe + 12 * Zahl, unvollständige Nummern, Namen korrigieren, Nummer<br />

muß in Stammdaten vorhanden sein<br />

• Datum: (T.M.JJJJ), Keine Leeren Felder!, Umwandeln in TT.MM.JJJJ (=<br />

01.01.1990)<br />

• Art: Alle leeren Felder in „X“ umwandeln!; BW, EU, ZH, PK, ST, TU, SE, PA, SW,<br />

SO, X können vorkommen<br />

• Diagnose: Alle leeren Felder in „X“ umwandeln!; Sowohl reine Zahlenkombinationen<br />

als auch Zahlen-Buchstabenkombinationen möglich<br />

è ART und DIAGNOSE in Kombination müssen in Zuordnungstabelle „Staufenbiel-<br />

„Betrieb“ definiert sein; sonst Fehlerprotokoll<br />

• Bezeichnung (betriebliche Erkrankungsbezeichnung); Leere Felder möglich;<br />

Buchstabenfelder<br />

• Staufenbiel-Code; Keine leeren Felder; Muß <strong>im</strong> Staufenbiel-Schlüssel definiert sein;<br />

Zahlen-Zeichen (Punkt)-Buchstabenkombination<br />

• Staufenbiel-Bezeichnung; Keine leeren Felder; Muß <strong>im</strong> Staufenbiel-Schlüssel<br />

definiert sein; Buchstaben-Zeichen-Kombination<br />

• Behandlung: Leer oder betriebsindividueller Schlüssel<br />

• Ergebnis: Leer oder 1 - 5<br />

• Milchsperre: Leer oder n Tage<br />

• Fleischsperre: Leer oder n Tage<br />

• Medikament: Leer oder Name des Medikamentes<br />

• Kommentar: Leer oder Kommentar zu Medikament, Verabreichung z.B. Euter vr<br />

• Dosis: Leer oder Zahl<br />

• Einheit: Leer oder ml, mg, Injektor…; Textfeld<br />

• Verabreichung: Leer oder <strong>im</strong>, iv, po…; Textfeld<br />

• EB/WB<br />

74


4 Ergebnisse<br />

4.1. Datenaufbereitung der Testherdendaten<br />

4.1.1. Erkrankungen<br />

Die Diagnose von Krankheiten ist in den Betrieben den Tierärzten bzw. den Stalleitern<br />

vorbehalten. Die Dokumentation erfolgt ebenfalls durch die Stalleiter. In den meisten<br />

Betrieben wird das Herdenmanagementprogramm für die Führung des Bestandsbuches<br />

genutzt. Insgesamt wurden 531 167 Einzelbehandlungen erfaßt, 361 Datensätze wurden<br />

aufgrund unplausibler Datumsangaben bzw. fehlendem Datum gelöscht.<br />

Tabelle 50: Übersicht über alle erfaßten Einzelbehandlungen, Tierzahlen und Erfassungszeiträume in den<br />

Betrieben<br />

Behandlungen Tiere Erfassungszeitraum gelöschte Datensätze<br />

Betrieb n n von - bis n<br />

1 25218 3043 01.12.93 - 04.09.03<br />

2 711 195 23.01.99 - 29.07.03<br />

3 48645 4254 08.06.98 - 14.08.03<br />

4 88799 4818 02.01.92 - 01.07.03<br />

5 18171 2374 27.02.97 - 03.11.03<br />

6 5587 1098 21.12.98 - 02.07.03<br />

7 10340 1205 17.07.96 - 10.09.03<br />

8 16008 1554 09.03.95 - 16.05.03.<br />

9 12128 3281 15.05.93 - 19.09.03<br />

10 9147 1257 10.01.95 - 27.07.03<br />

11 10109 1368 06.09.96 - 02.07.03 6<br />

12 236312 8327 28.08.78 - 27.05.03 355<br />

13 49992 5305 17.11.92 - 28.10.03<br />

S 531167 38079 361<br />

Die Erfassung der Krankheiten erfolgt <strong>im</strong> Herdenmanagementprogramm HERDE – Windows<br />

als Einzelbehandlung unter den Schlüsselkategorien Bewegungsapparat (BW), Euter (EU),<br />

Fruchtbarkeit (ZHU, PK, TU, ST), Seuchen/Infektionen (SE), Parasiten (PA), Stoffwechsel<br />

(SW) und Sonstiges (SO). Tabelle 51 zeigt die Häufigkeitsverteilung der Einzelbehandlungen<br />

in den Schlüsselkategorien über die Betriebe. Vor allem unter der Kategorie<br />

Fruchtbarkeitsstörungen (ZH) sind große Unterschiede in der Behandlungshäufigkeit<br />

zwischen den Betrieben zu beobachten. Das ist weitestgehend auf Unterschiede <strong>im</strong> Umfang<br />

von Routineuntersuchungen und prophylaktischen Maßnahmen zurückzuführen. Während in<br />

Großbetrieben die routinemäßige Puerperalkontrolle (PK) und die Sterilitätsuntersuchung<br />

(ST) fester Bestandteil in der Bestandsführung sind, werden in kleineren Betrieben nur<br />

auffällige Einzeltiere untersucht und behandelt.<br />

75


Tabelle 51: Verteilung der Einzelbehandlungen über die Schlüsselkategorien<br />

Betrieb BW EU Fruchtbarkeit<br />

PA SE SW SO S<br />

ZH PK ST TU<br />

n n n n n n n n n n n<br />

1 2016 10897 2113 113 590 5998 5 338 996 2152 25218<br />

2 11 173 14 0 0 352 0 38 27 96 711<br />

3 15562 11218 44 5 5 3891 0 11699 630 5591 48645<br />

4 28387 25945 0 8037 8693 6548 165 5396 963 4665 88799<br />

5 323 2679 236 0 5296 3906 0 4895 76 760 18171<br />

6 358 503 1099 502 564 1962 0 15 345 239 5587<br />

7 2049 1315 2107 319 769 1717 31 197 1627 209 10340<br />

8 432 3903 19 178 5734 2187 0 1842 1462 251 16008<br />

9 103 1520 1911 1 3303 4888 0 0 188 214 12128<br />

10 3361 1213 498 42 1194 2103 0 0 245 491 9147<br />

11 233 3704 188 5 1276 2172 0 1913 25 587 10103<br />

12 31726 16423 646 195 2167 25894 1093 138696 2180 16937 235957<br />

13 3187 7611 7592 0 2676 6536 0 15915 2978 3497 49992<br />

S 87748 87104 16467 9397 32267 68154 1294 180944 11742 35689 530806<br />

% 16,5 16,4 3,1 1,8 6,1 12,8 0,2 34,2 2,2 6,7 100,0<br />

Eine Übersicht über alle dokumentierten Einzelbehandlungen nach dem Staufenbiel -<br />

Schlüssel ist <strong>im</strong> Anhang 7 aufgeführt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Tierärzten der Sächsischen Tierseuchenkasse wurden die<br />

Erkrankungen in Anlehnung an die Vorgaben des HERDE-Programmes aufgrund zu geringer<br />

Tierzahlen zu Erkrankungskomplexen zusammengefaßt. Behandlungen die nur für das<br />

betriebliche Management genutzt werden (TU-Ergebnis, Brunst) und Prophylaxemaßnahmen<br />

(Impfungen: IBR, BVD, Rota/Corona-Schutz<strong>im</strong>pfungen) wurden dabei nicht mit<br />

berücksichtigt. Abbildung 10 gibt die neuen Erkrankungskomplexe und die Anzahl<br />

Einzelbehandlungen die dahinter stehen wider.<br />

76


Gliedmaßen<br />

GL1-Gelenkentzündung (5255)<br />

GL2-Lähmung (33)<br />

GL3-Bänderschwäche (8)<br />

GL4-Lahmheit allgemein (10644)<br />

GL5-Fraktur (33)<br />

GL6-Gliedmaßenphlegmone (6289)<br />

Euter<br />

EU1-Klinische Mastitis (65707)<br />

EU2-Subklin. Mastitis/BU (9227)<br />

EU3-Milchejektionsstörungen (104)<br />

EU4-Schwermelker/Euterformfehler (175)<br />

EU5-Atrophie/Dreistrich (935)<br />

EU6-Zitzen-/Euterverletzungen (999)<br />

Stoffwechsel<br />

SW1-Acidose (89)<br />

SW2-Ketose (3289)<br />

SW3-Gebärparese (3861)<br />

SW4-LMV (696)<br />

SW5-Alkalose (9)<br />

SW6-Tetanie (9)<br />

SW7-Indigestion (680)<br />

SW8-Darmerkr./Durchfall (1319)<br />

SW9-Stoffwechsel allg. (3372)<br />

Klauen<br />

KL1-Steingalle/Rehe (1081)<br />

KL2-L<strong>im</strong>ax (529)<br />

KL3-Mortellaro (2102)<br />

KL4-Panaritium (4255)<br />

KL5-Sohlengeschwür (20051)<br />

KL6-Klauen-/Ballenfäule (4601)<br />

KL7-Klauendeformation (359)<br />

KL8-Verletzungen (571)<br />

KL9-Seitenw andgeschwür (3632)<br />

Fruchtbarkeit<br />

FR1-Abort (271)<br />

FR2-Anöstrie, Azyklie, Zyklusstör. (12235)<br />

FR3-Endometritis/Metritis (12923)<br />

FR4-Ovarialzysten (4587)<br />

FR5-Pers. Gelbkörper (792)<br />

FR6-Nachgeburtsverhaltung (5283)<br />

FR7-Puerperalstörungen (2030)<br />

FR8-Geburtsstörungen (1046)<br />

FR9- Scheidenverletzung/-vorfall (251)<br />

Sonstiges<br />

SO1-Fieber (2511)<br />

SO2- Kreislauf/Herz (40)<br />

SO3-Pneumonie (15475)<br />

SO4-Mißbildungen (42)<br />

SO5-Abszeß/Hämatom (166)<br />

SO6-Haut/Wunden/Verletzungen<br />

(2424)<br />

SO7-Nabelentzündung (759)<br />

SO8-Kälberdurchfall (2438)<br />

SO9-Parasiten (1247)<br />

Abbildung 15: Anzahl erfasster Einzelbehandl ungen in den Krankheitskomplexen<br />

Da in der Untersuchung und Dokumentation von Mastitiserregern in den Betrieben sehr große<br />

Differenzen auftraten (Tabelle 17), wurden alle dokumentierten Erreger dem<br />

Krankheitskomplex subklinische Mastitis zugeordnet.<br />

Tabelle 52: Untersuchung von Mastitiserregern in den Testherden<br />

Bestandsuntersuchung<br />

klinische Mastitis<br />

vorm Trocken- bei hoher nur Problem- LUA<br />

Betrieb bei Bedarf regelmäßig teilweise generell stellen Zellzahl tiere<br />

1 x x x Chemnitz<br />

2 x x Chemnitz<br />

3 x Dresden<br />

4 x x Dresden<br />

5 x Dresden<br />

6 x Leipzig<br />

7 x x Leipzig<br />

8 x x x Leipzig<br />

9 x Chemnitz<br />

10 x x Chemnitz<br />

11 Chemnitz<br />

12 x x Chemnitz<br />

13 x x Chemnitz<br />

77


Erkrankungs- Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 Betrieb 9 Betrieb 10 Betrieb 11 Betrieb 12 Betrieb 13 Gesamt<br />

kategorie % % % % % % % % % % % % % n %<br />

n = 6232 n = 162 n = 14378 n = 29773 n = 4483 n = 2420 n = 4079 n = 7050 n = 3235 n = 3724 n = 3412 n = 31582 n = 6902<br />

EU1 39,14 29,01 15,08 25,06 17,02 12,73 9,49 16,04 6,71 12,06 58,85 8,20 20,82 21404 18,23<br />

EU2 2,57 9,88 1,70 2,62 0,00 0,33 0,88 16,78 0,22 0,30 1,14 14,72 0,07 7138 6,08<br />

EU3 0,71 0,00 0,00 0,02 0,00 0,41 0,02 0,10 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 69 0,06<br />

EU4 0,00 0,00 0,00 0,10 0,00 0,00 0,00 0,06 0,00 0,00 0,00 0,44 0,00 173 0,15<br />

EU5 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,00 0,03 0,88 2,46 0,00 811 0,69<br />

EU6 0,37 0,62 0,23 0,64 0,02 0,45 0,44 0,91 0,00 0,27 1,08 0,87 0,04 666 0,57<br />

FR1 0,13 0,00 0,08 0,28 0,02 0,25 0,22 0,88 0,74 0,38 0,03 0,01 0,06 229 0,20<br />

FR2 9,21 5,56 0,10 0,89 16,93 7,89 27,29 17,79 56,20 10,63 1,96 1,17 10,65 7566 6,44<br />

FR3 8,78 11,11 2,52 10,43 43,12 19,75 7,16 12,67 6,18 9,29 3,46 1,46 2,33 8915 7,59<br />

FR4 1,77 2,47 0,08 2,18 5,73 7,85 4,39 3,83 19,38 4,22 10,08 0,95 4,93 3441 2,93<br />

FR5 0,03 4,32 0,00 0,00 0,20 14,59 0,00 0,61 3,65 0,00 1,91 0,00 0,00 597 0,51<br />

FR6 6,55 1,85 4,97 3,80 3,03 3,93 0,88 0,96 0,00 3,76 0,06 0,04 4,20 3039 2,59<br />

FR7 0,00 0,00 3,85 2,84 0,00 0,04 0,51 0,06 0,19 0,70 0,00 0,00 0,00 1458 1,24<br />

FR8 0,63 1,23 1,38 0,21 0,22 1,16 0,86 0,34 0,96 0,24 0,12 0,05 1,68 575 0,49<br />

GL1 0,35 1,23 0,24 0,36 0,09 1,49 0,59 0,30 0,06 4,56 0,26 5,63 9,03 2831 2,41<br />

GL2 0,00 0,00 0,17 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,03 0,00 0,00 0,00 0,00 25 0,02<br />

GL3 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5 0,00<br />

GL4 1,97 0,00 52,40 0,41 0,00 1,32 3,21 4,51 0,28 1,32 2,49 0,13 0,13 8454 7,20<br />

GL5 0,03 0,00 0,00 0,07 0,00 0,04 0,07 0,00 0,03 0,00 0,00 0,01 0,00 30 0,03<br />

GL6 0,42 0,00 0,50 7,87 1,32 0,45 4,85 0,00 0,00 0,11 0,03 0,24 0,07 2794 2,38<br />

KL1 0,22 0,00 0,11 1,41 0,00 0,17 0,37 0,01 0,00 0,00 0,09 1,34 0,00 896 0,76<br />

KL2 0,03 3,70 0,00 0,31 0,00 0,25 0,29 0,01 0,00 1,02 0,12 0,66 0,51 407 0,35<br />

KL3 0,02 0,62 0,01 0,30 0,00 0,00 0,07 0,00 0,00 1,26 0,00 4,15 0,00 1452 1,24<br />

KL4 9,88 1,85 4,93 2,96 2,48 2,98 2,62 0,06 0,56 3,46 1,44 2,02 2,77 3529 3,01<br />

KL5 1,33 0,62 0,06 22,59 0,02 2,73 6,03 0,00 0,00 26,48 1,00 6,69 2,62 10445 8,89<br />

KL6 0,24 0,62 0,00 6,64 0,00 1,16 6,30 0,00 0,00 12,19 0,03 0,06 6,74 3216 2,74<br />

KL7 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,96 0,00 303 0,26<br />

KL8 0,51 0,00 0,02 0,44 0,07 0,37 3,33 0,01 0,15 0,35 0,23 0,90 0,57 663 0,56<br />

KL9 0,88 0,62 0,00 3,90 0,00 1,24 0,17 0,00 0,00 0,19 0,53 1,78 3,82 2106 1,79<br />

SO1 2,52 3,70 0,45 0,05 8,50 1,69 0,07 0,77 0,43 2,42 0,03 0,90 0,10 1118 0,95<br />

SO2 0,11 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,33 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 34 0,03<br />

SO3 0,18 8,64 4,86 0,44 0,04 3,93 2,60 0,03 0,90 0,54 0,35 28,93 13,33 11180 9,52<br />

SO4 0,00 0,00 0,01 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,74 0,03 0,00 0,00 0,03 32 0,03<br />

SO5 0,03 0,00 0,00 0,25 0,02 0,37 0,37 0,00 0,15 0,00 0,03 0,02 0,07 116 0,10<br />

SO6 0,34 0,00 0,03 0,17 0,00 0,62 0,12 2,99 0,00 0,03 0,12 0,16 0,03 362 0,31<br />

SO7 0,06 0,62 0,87 0,06 0,00 0,17 0,05 0,00 0,31 0,00 0,00 0,03 6,14 595 0,51<br />

SO8 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6,23 0,00 1969 1,68<br />

SO9 0,47 0,00 0,00 0,55 0,00 0,00 0,49 0,00 0,00 0,00 0,00 3,46 0,00 1307 1,11<br />

SW1 0,21 0,62 0,02 0,03 0,25 0,00 0,05 0,01 0,00 0,11 0,00 0,00 0,00 44 0,04<br />

SW2 0,55 1,23 0,14 0,52 0,16 1,45 0,51 1,18 0,00 0,00 0,00 0,79 4,43 914 0,78<br />

SW3 3,39 0,62 2,69 0,26 0,07 5,29 12,04 0,30 1,48 2,18 0,38 1,39 2,12 2045 1,74<br />

SW4 0,50 2,47 0,78 0,03 0,45 0,00 0,00 0,14 0,12 1,10 0,03 0,08 1,30 347 0,30<br />

SW5 0,02 0,00 0,00 0,01 0,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 7 0,01<br />

SW6 0,00 0,00 0,00 0,02 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6 0,01<br />

SW7 0,85 0,62 0,07 0,05 0,07 1,69 0,56 0,18 0,22 0,27 0,00 0,40 0,25 321 0,27<br />

SW8 0,51 0,62 0,55 0,89 0,11 2,81 0,66 0,01 0,15 0,08 0,00 1,35 0,46 942 0,80<br />

SW9 4,46 5,56 1,11 0,30 0,02 0,41 2,35 18,09 0,15 0,46 13,28 1,32 0,70 2856 2,43<br />

? 117432 100,00<br />

Tabelle 53: Verteilung der Behandlungen über die Erkrankungskategorien und Betriebe<br />

78


Für genetische Auswertungen und überbetriebliche Vergleiche sind die erfassten<br />

Einzelbehandlungen auf die Ebene der Erkrankung bzw. die Erkrankungshäufigkeit pro<br />

Zeitabschnitt zusammenzufassen. Aufgrund von großen Differenzen in der Datenerfassung<br />

und unterschiedlichster Dokumentation von Wiederholungsbehandlungen wurden einheitliche<br />

Erkrankungszeiträume für jeden Krankheitskomplex erarbeitet.<br />

SCHOMAKER (2001) fasste in seinen Untersuchungen alle Nachbehandlungen mit derselben<br />

Diagnose die bis zu 7 Tage nach der Erstbehandlung durchgeführt wurden, zu einem<br />

Erkrankungsfall zusammen. KELTON et al. (1998) empfiehlt dieses Vorgehen nur für<br />

Mastitis. Zur Abgrenzung anderer Erkrankungen sind deutlich längere Zeiträume anzusetzen.<br />

In Abst<strong>im</strong>mung mit Fachtierärzten der Sächsischen Tierseuchenkasse und praktischen<br />

Tierärzten werden <strong>im</strong> vorliegenden Projekt folgende Erkrankungszeiträume angesetzt:<br />

• Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen:<br />

• Eutererkrankungen:<br />

• Stoffwechselstörungen:<br />

• Fruchtbarkeits- und Geburtsstörungen<br />

• Sonstige Erkrankungen:<br />

4 Wochen<br />

2 Wochen<br />

3 Wochen<br />

3 Wochen (1 Zykluslänge)<br />

2 Wochen<br />

In diesen Zeiträumen werden alle Behandlungen mit der gleichen Diagnose zu einer<br />

Erkrankung zusammengefasst. Wurde das Tier am Ende dieses Zeitraumes wiederholt mit der<br />

gleichen Diagnose behandelt, so verlängerte sich die Erkrankungsdauer noch mal um die<br />

Hälfte. Wurde das Tier nach Ablauf der genannten Fristen erneut behandelt, so zählt dies als<br />

neue Erkrankung. Zusätzlich wurde für jede Erkrankung der Erkrankungsbeginn (Lebenstag<br />

bzw. Laktationstag) und die Erkrankungsdauer pro Laktation ermittelt.<br />

Für die Kälber- und Jungtiererkrankungen (Laktation 0) wurde ebenfalls die<br />

Erkrankungsdauer und der erste Krankheitstag (= Lebenstag) berechnet.<br />

Unplausible Datensätze mit fehlendem Behandlungsdatum bzw. fehlenden Geburts- oder<br />

Kalbedaten wurden gelöscht.<br />

Tabelle 54: Anzahl Tiere mit Erkrankungsdaten nach Zusammenfassung der Behandlungen zu<br />

Erkrankungsfällen und Eingrenzung der Erkrankungen nach Betrieben<br />

Betrieb Tiere mit Stammdaten Tiere mit Erkrankungsdaten<br />

n n %<br />

1 6329 1775 28,05<br />

2 585 75 12,82<br />

3 7874 3328 42,27<br />

4 10841 3979 36,70<br />

5 4000 1439 35,98<br />

6 1982 608 30,68<br />

7 1946 731 37,56<br />

8 2485 1329 53,48<br />

9 8041 1508 18,75<br />

10 3746 829 22,13<br />

11 2933 1014 34,57<br />

12 13809 6606 47,84<br />

13 12867 2441 18,97<br />

S 77438 25662 33,14<br />

79


Tabelle 55: Anzahl Einzeltiererkrankungen und Tierzahlen für die einzelnen Krankheitskategorien<br />

Erkrankungskategorie<br />

Einzelerkrankungen<br />

Tiere<br />

n % Erkrankungsdauer<br />

µ ± s (min - max) n %<br />

EU1 21404 18,23 15,25±3,04(14-28) 10123 13,98<br />

EU2 7138 6,08 14,38±1,66(14-27) 4192 5,79<br />

EU3 69 0,06 14,29±1,77(14-27) 64 0,09<br />

EU4 173 0,15 14,04±0,53(14-21) 163 0,23<br />

EU5 811 0,69 14,04±0,55(14-21) 645 0,89<br />

EU6 666 0,57 14,48±1,90(14-28) 598 0,83<br />

FR1 229 0,20 21,09±0,93(21-31) 222 0,31<br />

FR2 7566 6,44 22,26±3,47(21-38) 4851 6,70<br />

FR3 8915 7,59 23,10±4,23(21-39) 5605 7,74<br />

FR4 3441 2,93 22,16±3,35(21-38) 2656 3,67<br />

FR5 597 0,51 21,95±2,98(21-36) 463 0,64<br />

FR6 3039 2,59 21,69±2,58(21-38) 2656 3,67<br />

FR7 1458 1,24 21,35±1,86(21-36) 1348 1,86<br />

FR8 575 0,49 21,84±3,07(21-39) 551 0,76<br />

GL1 2831 2,41 30,55±2,83(30-53) 2243 3,10<br />

GL2 25 0,02 30,00±0,00(30-30) 25 0,03<br />

GL3 5 0,00 30,00±0,00(30-30) 5 0,01<br />

GL4 8454 7,20 31,25±4,35(30-57) 3245 4,48<br />

GL5 30 0,03 30,00±0,00(30-30) 30 0,04<br />

GL6 2794 2,38 30,94±3,75(30-57) 1954 2,70<br />

KL1 896 0,76 30,26±2,11(30-53) 784 1,08<br />

KL2 407 0,35 30,37±2,52(30-53) 355 0,49<br />

KL3 1452 1,24 30,29±2,14(30-53) 935 1,29<br />

KL4 3529 3,01 31,22±4,34(30-57) 2851 3,94<br />

KL5 10445 8,89 34,41±8,21(30-60) 4449 6,14<br />

KL6 3216 2,74 31,89±5,51(30-59) 2045 2,82<br />

KL7 303 0,26 30,00±0,00(30-30) 246 0,34<br />

KL8 663 0,56 30,53±3,00(30-57) 589 0,81<br />

KL9 2106 1,79 33,78±7,79(30-57) 1373 1,90<br />

SO1 1118 0,95 14,52±1,91(14-27) 1037 1,43<br />

SO2 34 0,03 14,00±0,00(14-14) 33 0,05<br />

SO3 11177 9,52 14,99±2,53(14-28) 5615 7,75<br />

SO4 32 0,03 14,22±1,24(14-21) 31 0,04<br />

SO5 116 0,10 14,22±1,36(14-25) 113 0,16<br />

SO6 362 0,31 14,06±0,64(14-21) 347 0,48<br />

SO7 595 0,51 14,33±1,48(14-21) 580 0,80<br />

SO8 1967 1,68 14,57±1,97(14-27) 1818 2,51<br />

SO9 1307 1,11 14,00±0,00(14-14) 1283 1,77<br />

SW1 44 0,04 21,23±1,51(21-31) 44 0,06<br />

SW2 914 0,78 21,42±2,05(21-38) 864 1,19<br />

SW3 2045 1,74 21,36±1,87(21-36) 1649 2,28<br />

SW4 347 0,30 21,12±1,07(21-31) 339 0,47<br />

SW5 7 0,01 21,00±0,00(21-21) 7 0,01<br />

SW6 6 0,01 21,00±0,00(21-21) 5 0,01<br />

SW7 321 0,27 21,30±1,77(21-36) 315 0,44<br />

SW8 942 0,80 21,07±0,88(21-36) 896 1,24<br />

SW9 2856 2,43 21,22±1,49(21-38) 2171 3,00<br />

S 117427 100,00 72413 100,00<br />

80


Die folgende Abbildung gibt die Befallsrate in Abhängigkeit von der Laktation wider, d.h. bei<br />

einer Kuh wurde während der Laktation mindestens einmal die entsprechende Diagnose<br />

gestellt. Als Laktation wurde in Anlehnung an KELTON et al. (1998) der Zeitraum <strong>im</strong><br />

Anschluss an eine Abkalbung definiert, der zu einem beliebigen Zeitpunkt der Laktation<br />

durch Trockenstellen, Tod oder Verkauf der Kuh bzw. durch das Ende des<br />

Datenauswertungszeitraumes beendet wurde.<br />

Tabelle 56: Befallsrate und durchschnittliche Erkrankungstage in Abhängigkeit von der Laktation<br />

Laktation Anzahl Tiere Anzahl Erkrankungen ø Anzahl Erkrankungen Erkrankungstage<br />

pro Laktation<br />

pro Laktation<br />

n % n % n µ ± s (min - max)<br />

0 3956 9,76 6396 5,45 1,62 28,07±18,28(14-156)<br />

1 14215 35,08 42889 36,52 3,02 68,00±57,23(14-556)<br />

2 9174 22,64 28263 24,07 3,08 70,14±60,10(14-648)<br />

3 6163 15,21 19005 16,18 3,08 70,50±60,88(14-571)<br />

4 3616 8,92 10738 9,14 2,97 67,92±59,09(14-603)<br />

5 1907 4,71 5830 4,96 3,06 70,09±59,42(14-521)<br />

6 894 2,21 2668 2,27 2,98 68,40±57,57(14-542)<br />

7 386 0,95 1059 0,90 2,74 61,37±54,25(14-335)<br />

8 125 0,31 348 0,30 2,78 63,10±61,99(14-346)<br />

9 47 0,12 131 0,11 2,79 65,98±75,88(14-432)<br />

10 24 0,06 60 0,05 2,50 48,17±50,28(14-231)<br />

11 9 0,02 28 0,02 3,11 68,33±83,44(14-281)<br />

12 6 0,01 7 0,01 1,17 21,33±9,20(14-35)<br />

13 2 0,00 3 0,00 1,50 24,50±14,85(14-35)<br />

15 1 0,00 2 0,00 2,00 44,00±(44-44)<br />

S 40525 100,00 117427 100,00 2,90 64,96±57,55(14-648)<br />

4000<br />

Anzahl Erkrankungen, n<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

80<br />

160<br />

240<br />

320<br />

400<br />

480<br />

560<br />

645<br />

758<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 16: Erkrankungszeitpunkt in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 111031; alle Betriebe)<br />

81


Abbildung 16 zeigt die Häufigkeit des Auftretens von Erkrankungen in Abhängigkeit vom<br />

Laktationstag. Hier wird die Bedeutung des Managements während der Transitperiode und<br />

rund um die Abkalbung deutlich. Fast alle Erkrankungen treten unmittelbar nach der Kalbung<br />

gehäuft auf.<br />

Tabelle 57: Verteilung der Erkrankungen auf die einzelnen Laktationsabschnitte<br />

Laktationstag Anzahl Erkrankungen<br />

n %<br />

0 - 100 56666 51,04<br />

101 - 200 26046 23,46<br />

201 - 300 16281 14,66<br />

301 - 365 6732 6,06<br />

>365 5306 4,78<br />

S 111031 100,00<br />

Tabelle 58 gibt die Krankheitshäufigkeit verteilt über die einzelnen Laktationsabschnitte<br />

wider. Der absolute Schwerpunkt liegt <strong>im</strong> ersten Laktationsdrittel bzw. unmittelbar post<br />

partum. In späteren Laktationsstadien kommen nur noch Fruchtbarkeitsstörungen<br />

(2.Laktationsdrittel), wie z.B. Sterilitäten, Gebärmutterentzündungen und Aborte<br />

(3.Laktationsdrittel), Lahmheiten und Eutererkrankungen (v.a. subklinische Mastitiden) vor.<br />

Häufigkeit, %<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

10 12 5 12 16 20 14 5<br />

9<br />

9<br />

6 39<br />

87 45<br />

40<br />

20<br />

13 5 7<br />

13 69<br />

53<br />

9 19 18<br />

5<br />

8<br />

27<br />

55<br />

37<br />

17<br />

27<br />

9 62<br />

9<br />

19<br />

41<br />

9<br />

21<br />

6<br />

24<br />

43<br />

29<br />

40<br />

6<br />

34<br />

13<br />

28<br />

27<br />

21<br />

17 17<br />

14<br />

11<br />

13<br />

7<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Stoffwechsel<br />

Sonstiges<br />

Gliedmaßen<br />

Klauen<br />

Fruchtbarkeit<br />

Euter<br />

Betrieb<br />

Abbildung 17: Erkrankungsschwerpunkte in den Betrieben<br />

Abbildung 17 spiegelt die Erkrankungsschwerpunkte in den einzelnen Betrieben wider, wobei<br />

hier die Intensität und Genauigkeit der betriebsindividuellen Datenerfassung deutlich wird. In<br />

Betrieb 12 und 13 fällt ein hoher Anteil „sonstiger Erkrankungen“ auf. Unter diesem<br />

Oberbegriff verbergen sich vorwiegend Kälber- und Jungtiererkrankungen und<br />

82


Impfmaßnahmen. Während diese Betriebe sämtliche Erkrankungen <strong>im</strong> Jungtierbereich<br />

erfassen, wird die Datenerfassung in anderen Betrieben teilweise vernachlässigt bzw. sind die<br />

Kälberhaltungsbedingungen so opt<strong>im</strong>al, daß keinerlei Behandlungen mehr erforderlich sind.<br />

Hier ist zu prüfen, wie sich die Qualität der Datenerfassung seit der Einführung des<br />

Tierarzene<strong>im</strong>ittelbestandsbuches in den letzten Jahren verbessert hat und die Intensität der<br />

Dokumentation über die Erstellung entsprechender Auswertungen für die Betriebe in einer<br />

Zusammenkunft zu diskutieren.<br />

100<br />

80<br />

Häufigkeit, %<br />

60<br />

40<br />

Stoffwechsel<br />

Sonstiges<br />

Gliedmaßen<br />

20<br />

Klauen<br />

Fruchtbarkeit<br />

0<br />

0<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8 - 15<br />

Euter<br />

1<br />

3<br />

5<br />

7<br />

Laktation<br />

Abbildung 18: Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte mit zunehmendem Alter der Tiere<br />

Abbildung 18 zeigt die Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte in Abhängigkeit von der<br />

Laktationsnummer der Tiere. Während in der Aufzucht vorwiegend „sonstige<br />

Erkrankungen“ eine Rolle spielen, ist dieser Anteil bei den Kühen sehr gering. Deutlich<br />

werden Fruchtbarkeitsprobleme sowohl bei den Jungkühen als auch mit zunehmender<br />

Laktationsnummer bei den Altkühen (ab 7.Laktation). Weiterhin ist eine deutliche Zunahme<br />

von Euterproblemen und Stoffwechselstörungen mit steigendem Alter festzustellen. Klauenund<br />

Gliedmaßenprobleme machen in allen Altersklassen einen bedeutenden Anteil von 35 %<br />

aller Erkrankungen aus.<br />

83


84<br />

EU FR GL KL SO SW<br />

Krankheitskomplex<br />

50<br />

100<br />

150<br />

200<br />

250<br />

300<br />

350<br />

Summe der Erkrankungstage/Laktation<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

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V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

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V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

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V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

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V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

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V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

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V<br />

Abbildung 19: Mittlere Erkrankungsdauer pro Laktation für die einzelnen Krankheitskomplexe<br />

Laktationstag<br />

674<br />

548<br />

480<br />

420<br />

360<br />

300<br />

240<br />

180<br />

120<br />

60<br />

0<br />

Anzahl Eutererkrankungen, n<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Abbildung 20: Auftreten von Eutererkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 30250)


600<br />

Anzahl Klauenerkrankungen, n<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0<br />

80<br />

160<br />

240<br />

320<br />

400<br />

480<br />

628<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 21: Auftreten von Klauenerkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 22767)<br />

300<br />

Anzahl Gliedmaßenerkrankungen, n<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0<br />

80<br />

160<br />

240<br />

320<br />

400<br />

482<br />

582<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 22: Auftreten von Gliedmaßenerkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 13818)<br />

85


1000<br />

Anzahl Fruchtbarkeitsstörungen, n<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

0<br />

80<br />

160<br />

240<br />

320<br />

402<br />

492<br />

669<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 23: Auftreten von Fruchtbarkeitsstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 25099)<br />

1200<br />

Anzahl Stofwechselstörungen, n<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

0<br />

60<br />

120<br />

180<br />

240<br />

300<br />

360<br />

421<br />

488<br />

591<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 24: Auftreten von Stoffwechselstörungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 7053)<br />

86


1000<br />

Anzahl sonstige Erkrankungen, n<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

0<br />

80<br />

160<br />

240<br />

320<br />

400<br />

489<br />

760<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 25: Auftreten sonstiger Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 12044)<br />

3.5.1.1. Kälber- und Jungtiererkrankungen<br />

Insgesamt sind 6396 Kälber- und Jungtiererkrankungen in den Daten enthalten. Diese Daten<br />

werden <strong>im</strong> Folgenden separat behandelt bzw. sind mit Laktationsnummer 0 ausgewiesen. Für<br />

den Erkrankungsbeginn wurde der Lebenstag berechnet.<br />

200<br />

Anzahl Erkrankungen, n<br />

100<br />

0<br />

0<br />

80<br />

160<br />

247<br />

374<br />

481<br />

563<br />

646<br />

735<br />

864<br />

Lebenstag<br />

Abbildung 26: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen in Anhängigkeit vom Lebenstag<br />

Diese Abbildung zeigt das Auftreten von Erkrankungen während der Aufzuchtperiode. Den<br />

Schwerpunkt bilden dabei Pneumonien und Durchfallerkrankungen, die gehäuft bis zum 50.<br />

Lebenstag auftreten. Eine weitere Häufung von Erkrankungen ist zwischen dem 500. und dem<br />

680. Lebenstag zu beobachten. In dieser Zeit spielen vor allem Fruchtbarkeitsstörungen, wie<br />

Brunstlosigkeit, Zysten, Endometritiden und Frühaborte eine große Rolle.<br />

87


Tabelle 58: Auftreten von Kälber- und Jungtiererkrankungen, mittlerer Lebenstag und durchschnittliche<br />

Erkrankungsdauer<br />

Krankheits- Erkrankungen<br />

Lebenstag Erkrankungsdauer (Tage)<br />

komplex n % µ ± s (min - max) µ ± s (min - max)<br />

EU1 6 0,09 764,67±168,07(474-990) 14,00±0,00(14-14)<br />

EU2 5 0,08 692,00±212,52(341-865) 14,00±0,00(14-14)<br />

FR1 7 0,11 868,71±133,48(719-1116) 21,00±0,00(21-21)<br />

FR2 464 7,25 605,50±169,52(62-1186) 22,25±3,36(21-36)<br />

FR3 65 1,02 619,34±200,64(94-1011) 21,15±1,24(21-31)<br />

FR4 107 1,67 595,56±113,76(82-881) 21,37±1,91(21-31)<br />

FR5 55 0,86 592,73±51,39(519-734) 21,91±2,90(21-31)<br />

FR6 7 0,11 666,29±148,64(532-914) 21,00±0,00(21-21)<br />

FR7 4 0,06 196,25±248,08(12-540) 21,00±0,00(21-21)<br />

FR8 12 0,19 655,83±335,36(1-1174) 21,00±0,00(21-21)<br />

GL1 94 1,47 262,77±241,18(2-899) 30,16±1,55(30-45)<br />

GL2 6 0,09 142,17±202,50(3-434) 30,00±0,00(30-30)<br />

GL3 1 0,02 834,00±(834-834) 30,00±(30-30)<br />

GL4 191 2,99 372,49±200,34(2-943) 30,00±0,00(30-30)<br />

GL5 3 0,05 172,00±297,05(0-515) 30,00±0,00(30-30)<br />

GL6 26 0,41 482,65±325,28(18-1063) 30,00±0,00(30-30)<br />

KL1 5 0,08 517,80±100,54(368-651) 30,00±0,00(30-30)<br />

KL3 1 0,02 489,00±(489-489) 30,00±(30-30)<br />

KL4 157 2,45 314,12±194,99(1-970) 30,19±1,69(30-45)<br />

KL5 12 0,19 750,42±148,11(335-900) 30,00±0,00(30-30)<br />

KL6 33 0,52 484,42±215,18(134-852) 30,45±2,61(30-45)<br />

KL7 4 0,06 539,50±34,08(509-583) 30,00±0,00(30-30)<br />

KL8 28 0,44 408,82±192,40(7-651) 31,61±4,72(30-45)<br />

KL9 10 0,16 571,90±63,13(504-689) 30,00±0,00(30-30)<br />

SO1 583 9,12 25,73±59,63(0-799) 14,69±2,19(14-27)<br />

SO3 3046 47,62 58,79±55,47(0-651) 14,91±2,50(14-27)<br />

SO4 21 0,33 569,00±291,81(2-951) 14,33±1,53(14-21)<br />

SO5 11 0,17 152,18±232,72(13-658) 14,00±0,00(14-14)<br />

SO6 7 0,11 43,86±67,45(2-192) 14,00±0,00(14-14)<br />

SO7 593 9,27 9,96±13,49(0-186) 14,33±1,49(14-21)<br />

SO8 210 3,28 17,96±22,03(2-164) 14,47±1,75(14-21)<br />

SO9 193 3,02 644,18±82,25(144-861) 14,00±0,00(14-14)<br />

SW3 7 0,11 134,14±350,51(0-929) 21,00±0,00(21-21)<br />

SW4 1 0,02 746,00±(746-746) 21,00±(21-21)<br />

SW7 138 2,16 13,68±13,89(0-88) 21,29±1,68(21-31)<br />

SW8 253 3,96 20,20±51,53(0-706) 21,12±1,08(21-31)<br />

SW9 30 0,47 121,07±146,35(2-736) 21,00±0,00(21-21)<br />

? 6396 100,00<br />

88


Unter den Kälbererkrankungen spielen Pneumonien, Fiebererkrankungen, Kälberdurchfälle<br />

und Nabelentzündungen die größte Rolle. Im Alter von 14 – 18 Lebensmonaten werden<br />

vorwiegend Zyklusstörungen und Ovarzysten behandelt. Klauen–, Euter- und<br />

Stoffwechselstörungen haben eine untergeordnete Bedeutung. Deshalb wurden in den<br />

folgenden statistischen Auswertungen nur die hervorgehobenen Erkrankungen berücksichtigt.<br />

50<br />

Anzahl Fiebererkrankungen, n<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

11<br />

21<br />

31<br />

41<br />

51<br />

75<br />

309<br />

Lebenstag<br />

Abbildung 27: Auftreten von Fiebererkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 583)<br />

60<br />

50<br />

Anzahl Pneumonien, n<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

100<br />

120<br />

140<br />

160<br />

182<br />

232<br />

401<br />

Lebenstag<br />

Abbildung 28: Auftreten von Pneumonien in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 3046)<br />

89


60<br />

Anzahl Nabelentzündungen, n<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

6<br />

12<br />

18<br />

24<br />

32<br />

45<br />

168<br />

Lebenstag<br />

Abbildung 29: Auftreten von Nabelentzündungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 593)<br />

30<br />

Anzahl Durchfalerkrankungen, n<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2<br />

7<br />

12<br />

17<br />

24<br />

33<br />

40<br />

59<br />

71<br />

151<br />

Lebenstag<br />

Abbildung 30: Auftreten von Durchfallerkrankungen in Abhängigkeit vom Lebenstag (n = 210)<br />

90


4.1.2. Geburtsverlauf und Geburtsgewichte<br />

1. Geburtsverlauf<br />

100<br />

80<br />

60<br />

4 - Operation<br />

40<br />

3 - Tierarzt<br />

2 - > 1 Helfer<br />

Häufigkeit, %<br />

20<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9 11 13<br />

10 12<br />

1 - 0 bis 1 Helfer<br />

0 - keine Angabe<br />

ohne Angabe<br />

Betrieb<br />

Abbildung 31: Geburtsverlauf in Abhängigkeit vom Betrieb (n=42594)<br />

Der Geburtsverlauf wird entsprechend dem ADR-Schlüssel in den 4 Stufen beurteilt. Einige<br />

Betriebe fallen hierbei durch hohe Anteile „ohne Angabe“ bzw. „0-keine Angabe“ auf.<br />

Hierbei ist zu prüfen, inwiefern diese Daten noch aus dem alten Herde-DOS-Programm<br />

stammen. Ansonsten spiegelt diese Verteilung nicht unbedingt die tatsächlichen<br />

Schwergeburtenraten in den Betrieben wider, da hier sicherlich die personelle Besetzung des<br />

Abkalbestalles, die Anwesenheit eines Betriebstierarztes und die tierindividuelle<br />

Dokumentation der Abkalbungen und Geburtsgewichte von entscheidender Bedeutung sind.<br />

Für die intensive Nutzung dieses Abkalbeschlüssels für die Zuchtwertschätzung müssen diese<br />

Kategorien genauer definiert werden. Viel Interpretationsspielraum bietet vor allem die<br />

„Kategorie 1- 0 bis 1 Helfer“. Inzwischen arbeiten viele Betriebe aufgrund von<br />

Arbeitskräftemangel mit mechanischen Geburtshelfern, die zwar von einer Person bedient<br />

werden können, aber Kräfte von bis zu 5 Helfern mobilisieren können.Anhand von aktuellen<br />

Auswertungen und Häufigkeitsverteilungen muß hierfür zukünftig eine einheitliche<br />

Handhabung zur Nutzung dieses Schlüssels in der Diskussion mit den Betrieben geschaffen<br />

werden.<br />

Die Verteilung des Geburtsverlaufes in Abhängigkeit von der Laktationsnummer zeigt wie<br />

erwartet eine Zunahme der Probleme bei Färsenabkalbungen (Abb. 34). Weiterhin wird<br />

deutlich, daß ab der 6.Laktation der Anteil von Geburtsstörungen und Schwergeburten<br />

zun<strong>im</strong>mt, was sicherlich mit steigenden Stoffwechselproblemen (Ca-Mobilisation, Ketosen)<br />

älterer Tiere korreliert.<br />

91


100<br />

80<br />

Häufigkeit, %<br />

60<br />

40<br />

4 - Operation<br />

3 - Tierarzt<br />

20<br />

2 - > 1 Helfer<br />

1 - 0-1 Helfer<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8 - 12<br />

0 - ohne Angabe<br />

Laktationsnummer<br />

Abbildung 32: Geburtsverlauf in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n=42594)<br />

100<br />

80<br />

Häufigkeit, %<br />

60<br />

40<br />

4 - Operation<br />

3 - Tierarzt<br />

2 - >1 Helfer<br />

20<br />

1 - 0-1 Helfer<br />

0 - keine Angabe<br />

0<br />

1997 1999 2001 2003<br />

1998 2000 2002<br />

ohne Angabe<br />

Abkalbejahr<br />

Abbildung 33: Veränderungen <strong>im</strong> Kalbeverlauf in Abhängigkeit vom Abkalbejahr (n=42594)<br />

Abbildung 35 zeigt die Entwicklung des Geburtsverlaufes in den Abkalbejahren 1997 bis<br />

2003. Hier wird ein Rückgang der problemlosen Abkalbungen deutlich. Hierbei ist anhand<br />

der Geburtsgewichte zu prüfen, inwiefern der Anstieg von mittleren und schweren Geburten<br />

auf größere Kälber durch die intensive HF-Einkreuzung in den letzten Jahren begründet ist. In<br />

diesem Zusammenhang wurde in der Diskussion mit den Betrieben wiederholt deutlich, daß<br />

Fruchtbarkeitsstörungen und Geburtsprobleme vorwiegend bei Tieren mit schmalen und<br />

ansteigenden Becken ein echtes Problem darstellt. Anhand der umfangreichen<br />

Exterieurbeurteilungsdaten in den Testherden sollte auch dieser Zusammenhang intensiver<br />

untersucht werden.<br />

92


100<br />

80<br />

Geburtsgewicht, kg<br />

60<br />

40<br />

Geburtsverlauf<br />

0 - ohne Angabe<br />

1 - 0 - 1 Helfer<br />

20<br />

2 - > 1 Helfer<br />

3 - Tierarzt<br />

0<br />

1<br />

2<br />

4 - Operation<br />

Geschlecht<br />

Abbildung 34: Geburtsgewichte in Abhängigkeit von Geburtsverlauf und Geschlecht (n = 42594)<br />

100<br />

80<br />

Geburtsgewicht, kg<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Geschlecht<br />

1 - männlich<br />

0<br />

1996 1998 2000 2002<br />

1997 1999 2001 2003<br />

2 - weiblich<br />

Kalbejahr<br />

Abbildung 35: Entwicklung der Geburtsgewichte nach Abkalbejahr und Geschlecht (n = 33313)<br />

Abbildung 36 zeigt die Beziehung zwischen dem Geburtsgewicht und dem Geburtsverlauf<br />

von männlichen und weiblichen Kälbern. Zum einen wird die Überlegenheit männlicher<br />

Kälber be<strong>im</strong> Geburtsgewicht deutlich. Allerdings führen Geburtsgewichte von mehr als 45 kg<br />

sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Kälbern zu einem deutlichen Anstieg von<br />

Geburtsproblemen und Schwergeburten.<br />

93


In Abbildung 37 ist die Entwicklung der Geburtsgewichte <strong>im</strong> Verlauf der Abkalbejahre für<br />

männliche und weibliche Kälber dargestellt. Hier ist ein Trend zu höheren Geburtsgewichten<br />

nachweisbar. Während bis zum Abkalbejahr die Mittelwerte noch bei unter 40 kg lagen, ist<br />

seitdem eine Zunahme auf 40kg bei den weiblichen und 42kg bei den männlichen Kälbern zu<br />

verzeichnen.<br />

100<br />

80<br />

Geburtsgewicht, kg<br />

60<br />

40<br />

Geburtsverlauf<br />

0 - ohne Angabe<br />

1 - 0-1 Helfer<br />

20<br />

2 - > 1 Helfer<br />

3 - Tierarzt<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8 - 12<br />

4 - Operation<br />

Laktation<br />

Abbildung 36: Geburtsverlauf und Geburtsgewicht in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n =<br />

33313)<br />

2. Entwicklung der Totgeburtenrate<br />

Tabelle 59: Anzahl Abkalbungen und Totgeburtenrate in den Testbetrieben (Gesamtmaterial)<br />

Betrieb Abkalbungen gesamt davon Totgeburten<br />

n n %<br />

1 7774 585 7,53<br />

2 610 20 3,28<br />

3 7834 575 7,34<br />

4 10776 488 4,53<br />

5 4368 378 8,65<br />

6 1408 83 5,89<br />

7 2469 156 6,32<br />

8 3747 302 8,06<br />

9 9615 606 6,30<br />

10 4289 218 5,08<br />

11 3193 258 8,08<br />

12 14975 1220 8,15<br />

13 15607 646 4,14<br />

S 86665 5535 6,39<br />

94


Tabelle 59 zeigt die Häufigkeit von Totgeburten in den einzelnen Betrieben. Auch hier<br />

werden große betriebsindividuelle Unterschiede deutlich. Hier spielen sicherlich wieder das<br />

Management in der Transitperiode, die Bedingungen <strong>im</strong> Abkalbestall und die Intensität der<br />

Geburtsüberwachung, sowie die Kolostrumversorgung eine große Rolle.<br />

In weitergehenden Untersuchungen ist auch hier die Häufigkeit von Totgeburten in<br />

Abhängigkeit von der Laktationsnummer zu prüfen. In vielen Betrieben sind Totgeburten vor<br />

allem bei Färsenabkalbungen ein großes Problem.<br />

12,00<br />

Totgeburten, %<br />

10,00<br />

8,00<br />

6,00<br />

4,00<br />

2,00<br />

0,00<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Kalbejahr<br />

Abbildung 37: Entwicklung der Totgeburtenrate in den Testbetrieben 1997 - 2003 (n = 61729<br />

Abkalbungen)<br />

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der Totgeburtenrate nach Abkalbejahren. Im Jahr 2001<br />

wurden 10 % aller Kälber tot geboren. Seitdem ist ein leicht rückläufiger Trend zu<br />

beobachten. Auch hier ist sicherlich eine Begründung in der deutlichen Verbesserung der<br />

Haltungsbedingungen und des Managements zu suchen. Dennoch sind die großen<br />

betriebsspezifischen Unterschiede zu analysieren und <strong>im</strong> Erfahrungsaustausch mit den<br />

Betrieben zu diskutieren.<br />

95


Tabelle 60: Entwicklung der Totgeburtenrate in den einzelnen Testbetrieben (1997 – 2003)<br />

1997<br />

1998<br />

1999 2000 2001<br />

2002<br />

Betriebe Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen Totgeburten Kalbungen<br />

n n % n n % n n % n n % n n % n n % n n %<br />

1 710 34 4,79 1098 66 6,01 1273 101 7,93 1145 87 7,60 1013 91 8,98 1115 95 8,52 689 59 8,56<br />

2 61 0 0,00 71 0 0,00 75 0 0,00 90 1 1,11 76 5 6,58 80 11 13,75 48 3 6,25<br />

3 762 0 0,00 1028 52 5,06 1074 119 11,08 1131 129 11,41 985 127 12,89 941 90 9,56 570 58 10,18<br />

4 1038 70 6,74 1200 93 7,75 867 69 7,96 890 53 5,96 823 57 6,93 765 49 6,41 330 22 6,67<br />

5 424 38 8,96 615 60 9,76 588 57 9,69 549 64 11,66 561 64 11,41 470 49 10,43 374 43 11,50<br />

6 79 0 0,00 124 0 0,00 176 9 5,11 280 24 8,57 269 17 6,32 256 22 8,59 125 11 8,80<br />

7 269 2 0,74 393 30 7,63 363 38 10,47 281 27 9,61 254 24 9,45 278 30 10,79 156 5 3,21<br />

8 333 16 4,80 522 33 6,32 703 76 10,81 490 49 10,00 533 59 11,07 448 42 9,38 192 13 6,77<br />

9 810 88 10,86 909 94 10,34 731 62 8,48 756 62 8,20 690 73 10,58 727 65 8,94 476 52 10,92<br />

10 470 33 7,02 436 35 8,03 378 24 6,35 340 21 6,18 373 28 7,51 328 24 7,32 193 12 6,22<br />

11 395 31 7,85 441 47 10,66 392 43 10,97 354 45 12,71 375 38 10,13 342 23 6,73 202 20 9,90<br />

12 1256 70 5,57 1757 102 5,81 2479 222 8,96 2422 244 10,07 2345 254 10,83 2199 214 9,73 830 80 9,64<br />

13 1346 74 5,50 1381 76 5,50 1210 71 5,87 1207 86 7,13 1125 100 8,89 1065 97 9,11 936 47 5,02<br />

Gesamt 7953 456 5,73 9975 688 6,90 10309 891 8,64 9935 892 8,98 9422 937 9,94 9014 811 9,00 5121 425 8,30<br />

2003<br />

Totgeburten<br />

96


4.1.3. Kennzahlen der Fruchtbarkeit<br />

1. Erstkalbealter<br />

Geburtsjahr Anzahl Tiere Erstkalbealter in Tagen<br />

n µ ± s (min - max)<br />

1990 120 977,68±106,21(775-1310)<br />

1991 194 920,90±125,29(679-1268)<br />

1992 234 849,71±109,92(618-1238)<br />

1993 293 859,04±80,32(712-1175)<br />

1994 407 868,87±116,20(639-2211)<br />

1995 844 899,53±103,86(720-1484)<br />

1996 1388 866,64±98,89(630-1397)<br />

1997 1525 837,84±84,60(544-1463)<br />

1998 1562 820,48±86,29(508-1262)<br />

1999 1307 805,41±90,09(448-1240)<br />

2000 2594 794,67±79,12(593-1215)<br />

2001 1306 762,54±53,90(529-936)<br />

Tabelle 61: Übersichtsstatistik zur Entwicklung des Erstkalbealters über alle Betriebe<br />

Sowohl Tabelle 61 als auch die folgende graphische Abbildung zeigen den deutlichen<br />

Rückgang des Erstkalbealters in den letzten Jahren. Das ist vor allem durch ökonomische<br />

Zwänge begründet, was zu einer deutlichen Intensivierung der Jungrinderhaltung verbunden<br />

mit dem Wegfall des Weideganges <strong>im</strong> 2.Aufzuchtjahr führt.<br />

X<br />

2000<br />

EKA, Tage<br />

1500<br />

1000<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

X<br />

V<br />

X<br />

X<br />

X<br />

V<br />

V<br />

V<br />

X<br />

X<br />

X<br />

V<br />

V<br />

X<br />

X<br />

X<br />

V<br />

V<br />

V<br />

X<br />

X<br />

V<br />

V<br />

X<br />

V<br />

V<br />

V<br />

X<br />

V<br />

V<br />

V<br />

500<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

0<br />

1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000<br />

1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001<br />

Geburtsjahr<br />

Abbildung 38: Entwicklung des Erstkalbealters in Abhängigkeit vom Geburtsjahr der<br />

Färsen über alle Betriebe (n = 11774)<br />

97


X<br />

2500<br />

X<br />

2000<br />

EKA,Tage<br />

1500<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

X<br />

X<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

V<br />

X<br />

V<br />

1000<br />

V<br />

500<br />

V<br />

V<br />

V<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Betrieb<br />

Abbildung 39: Erstkalbealter in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 11774)<br />

In Abbildung 39 werden wieder große betriebsindividuelle Unterschiede deutlich. Auch hier<br />

sind die Einflüsse und die Entwicklungen des EKA betriebsindividuell näher zu analysieren.<br />

2. Rastzeit<br />

Tabelle 62: Entwicklung der Rastzeiten in Abhängigkeit von der Laktationsnummer<br />

Laktation Anzahl Tiere Rastzeit<br />

n µ ± s (min - max)<br />

1 5057 103,20±70,93(18-1632)<br />

2 3510 98,26±59,86(31-1018)<br />

3 2089 96,98±58,43(33-1358)<br />

4 1099 96,36±54,71(36-587)<br />

5 568 96,41±59,25(33-630)<br />

6 261 93,59±47,99(38-337)<br />

7 101 89,25±45,88(42-311)<br />

8 54 94,39±79,35(36-615)<br />

9 17 113,29±96,19(46-340)<br />

10 5 70,60±18,17(48-91)<br />

11 1 55,00 ±(55-55)<br />

? 12762 99,58±63,74(18-1632)<br />

98


4.1.4. tägliche Milchmengen<br />

Ziel der Erfassung und Aufarbeitung der täglichen Milchmengen über die Milchmengenmeßgeräte der<br />

Betriebe war die frühzeitige Nutzung dieser Daten für eine regionale Zuchtwertschätzung auf<br />

Milchleistung für Prüfbullentöchter in der 1.Laktation. Deutliche Vorteile ergeben sich aufgrund der<br />

großen Datenmengen zum Einzeltier und des frühen Anfalles der Daten in der Laktation gegenüber<br />

der ZWS Milchleistung basierend auf den MLP -Daten, welche wenigstens 4 Testgemelke voraussetzt.<br />

Von Nachteil sind dabei die extrem großen Datenmengen, die zu Beginn zu Problemen <strong>im</strong><br />

Datenmanagement und bei der Datenspeicherung führten.<br />

Die Datenerfassung erfolgt über die automatischen Milchmengenmeßgeräte der vorhandenen<br />

Melkanlagen in den Betrieben. Über den täglichen Datentausch mit dem HERDE-Programm werden<br />

diese Milchmengen <strong>im</strong> HERDE -Programm gespeichert und über das vorgestellte Datenauszugsmodul<br />

<strong>im</strong> 14tägigen Abstand ausgelesen und gemeinsam mit den anderen Betriebsdaten in die Datenbank<br />

der LfL eingelesen. Tabelle 63 fasst die unterschiedlichen Melksysteme, die Art der<br />

Milchleistungsprüfung und die Melkfrequenz in den Testbetrieben zusammen.<br />

Tabelle 63: Übersicht über Melkanlage, MLP-Form und derzeitige Melkfrequenz in den Testbetrieben<br />

Betrieb Melkstandform Melktechnikfirma MLP-Form Melkfrequenz<br />

1 2 x Karussel, 1 x Side-by-Side DeLaval A 4 3 x<br />

2 2 x 5 Fischgräte Westfalia A 4 2 x<br />

3 2 x 2 x 8 Fischgräte Düvelsdorf/DeLaval A 4 3 x<br />

4 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 >33kg 3 x<br />

5 2 x 12 Fischgräte DeLaval B 4 3 x<br />

6 2 x 5 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />

7 2 x 7 Fischgräte DeLaval A 4 2 x *<br />

8 2 x 2 x 8 Fischgräte DeLaval AT 4 3 x<br />

9 2 x 2 x 3 Autotandem Westfalia A 4 2 x<br />

10 2 x 2 x 6 Fischgräte Impulsa A 4 2 x<br />

11 2 x 7 Fischgräte Impulsa BM 4 2 x<br />

12 2 x 24 Side-by-Side DeLaval A 8 900 Tiere 3 x*³<br />

13 40er Karussel Impulsa B 4 2 x *²<br />

Im HERDE-Programm können bis zu 3 Einzelgemelke (Gemelk1, Gemelk2, Gemelk3) pro<br />

Tag separat gespeichert werden. Allerdings werden die Einzelgemelke von den verschiedenen<br />

Melkprozessoren in unterschiedlicher Form gespeichert bzw. bereits zum Tagesgemelk<br />

zusammengefasst. Probleme bereiteten auch abweichende Zeiten für den Tageswechsel<br />

zwischen den Melkprozessoren. Während einige Geräte 24 Uhr Tageswechsel haben, erfolgt<br />

er z.B. be<strong>im</strong> Alpro entsprechend dem MLP-Tageswechsel 12 Uhr mittags. Tabelle 64 spiegelt<br />

die beschriebenen Differenzen in der Speicherung der täglichen Milchmengen deutlich wider.<br />

Für alle weiteren Berechnungen wurde das aus den Einzelgemelken ermittelte Gesamtgemelk<br />

genutzt.<br />

99


Tabelle 64: Übersichtsstatistik tägliche Milchmengen (2/04; n = 1.721.674 Datensätze)<br />

Betrieb Datensätze Gemelk 1 Gemelk 2 Gemelk 3 Gesamtgemelk<br />

n x ± s (min - max) x ± s (min - max) x ± s (min - max) x ± s (min - max)<br />

1 178996 16,6 ± 10,98 (0,0-71,8) 7,30 ± 5,72 (0,0-30,4) 8,16 ± 6,57 (0,0-37,9) 32,12 ± 11,66 (0,1-74,0)<br />

2 23518 28,50 ± 10,24 (0,6-84,1) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 28,50 ± 10,24 (0,6-84,1)<br />

3 50469 9,95 ± 6,06 (0,0-99,1) 9,41 ± 5,88 (0,0-99,1) 6,23 ± 5,41 (0,0-51,1) 25,60 ± 10,55 (0,3-192,2)<br />

4 161692 24,85 ± 13,10 (0,0-80,3) 4,66 ± 6,80 (0,0-36,7) 2,38 ± 4,60 (0,0-52,1) 31,89 ± 10,60 (0,1-80,3)<br />

5 154974 13,17 ± 7,81 (0,0-71,4) 8,49 ± 4,94 (0,0-32,7) 9,71 ± 4,58 (0,0-32,5) 31,36 ± 9,07 (0,3-71,4)<br />

6 75582 31,36 ± 9,65 (0,5-85,1) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 31,36 ± 9,65 (0,5-85,1)<br />

7 19393 14,95 ± 10,27 (0,0-59,5) 11,20 ± 8,51 (0,0-39,6) 0,02 ± 0,44 (0,0-8,0) 26,18 ± 9,77 (0,1-62,2)<br />

8 96782 12,44 ± 8,96 (0,0-65,3) 7,84 ± 5,38 (0,0-28,6) 5,71 ± 4,96 (0,0-28,2) 25,98 ± 10,50 (0,1-68,8)<br />

9<br />

10 82231 14,32 ± 4,99 (0,0-50,9) 12,97 ± 4,84 (0,0-50,8) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 27,29 ± 9,01 (0,1-78,0)<br />

11 78176 13,42 ± 4,68 (0,0-48,7) 13,01 ± 4,82 (0,0-50,5) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 26,43 ± 8,91 (0,1-74,5)<br />

12 517434 11,46 ± 3,99 (0,0-33,6) 10,73 ± 3,37 (0,0-35,1) 7,44 ± 6,16 (0,0-32,0) 29,63 ± 10,67 (0,1-69,7)<br />

13 282427 14,25 ± 5,96 (0,0-51,0) 13,91 ± 5,31 (0,0-50,6) 0,00 ± 0,00 (0,0-0,0) 28,16 ± 9,91 (0,1-93,2)<br />

1721674<br />

100


Tabelle 65: Verteilung der erfassten täglichen Milchmengen über die einzelnen Leistungsabschnitte (2/04; n = 1.721.674 Datensätze)<br />

Milchmenge Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 Betrieb 10 Betrieb 11 Betrieb 12 Betrieb 13<br />

kg % % % % % % % % % % % %<br />

0,1 - 0,5 0,08 0,00 0,00 0,04 0,00 0,00 0,24 0,12 0,02 0,04 0,14 0,08<br />

0,6 – 1,0 0,02 0,02 0,01 0,01 0,00 0,02 0,04 0,04 0,01 0,04 0,08 0,08<br />

1,1 – 5,0 0,49 0,98 0,49 0,14 0,05 0,33 0,56 0,70 0,25 0,74 0,84 0,81<br />

5,1 - 10 3,45 2,92 2,65 1,29 0,70 1,27 2,67 4,37 1,47 2,00 2,22 2,67<br />

10,1 - 20 10,76 15,35 26,90 12,59 9,67 10,19 22,91 25,92 20,28 20,12 16,15 17,43<br />

20,1 - 30 26,40 35,92 40,17 28,54 36,04 32,42 41,78 35,07 41,74 45,20 32,42 35,95<br />

30,1 - 40 34,34 31,68 24,03 35,38 35,34 36,94 21,55 23,44 27,57 24,51 30,79 31,49<br />

40,1 - 50 18,19 11,58 4,61 17,46 16,34 16,36 9,13 9,03 7,71 6,60 14,80 10,46<br />

50,1 - 60 5,74 1,53 0,41 4,20 1,80 2,38 1,11 1,29 0,75 0,66 2,48 0,90<br />

60,1 - 70 0,53 0,01 0,11 0,34 0,05 0,08 0,02 0,04 0,16 0,07 0,10 0,10<br />

70,1 - 80 0,01 0,00 0,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,04 0,01 0,00 0,03<br />

80,1 - 90 0,00 0,00 0,12 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

> 90 0,00 0,00 0,42 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

S 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00<br />

101


1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Betriebe<br />

Abbildung 40: Gesamtdaten der täglichen Milchmengen nach Betrieben vor der Aufbereitung (4/04; n =<br />

2.257.734 Datensätze)<br />

Abbildung 40 zeigt die Verteilung der täglichen Milchmengen mit ihren Extremwerten für die<br />

einzelnen Betriebe. Die Anzahl der Datensätze ist über der Abbildung registriert. Hierbei fällt<br />

vor allem Betrieb 9 mit einer sehr geringen Anzahl an Datensätzen auf, die auch alle von<br />

einem Tag stammen. Diese Daten resultieren aus dem einmaligen erfolglosen Versuch den<br />

Melkprozessor mit dem HERDE-Programm zu koppeln. Seit dem werden sowohl das<br />

HERDE-Programm als auch der Westphalia-Rechner als 2 separate Herdenmanagementprogramme<br />

parallel geführt. Da <strong>im</strong> Projekt bisher nur der Datentransfer vom HERDE-<br />

Programm zur LfL möglich ist, liegen von diesem Betrieb keine weiteren Daten zu den<br />

täglichen Milchmengen vor. In den folgenden Berechnungen und Analysen zu den täglichen<br />

Milchmengen wurde dieser Betrieb nicht berücksichtigt.<br />

Sowohl Tabelle 65 als auch Abbildung 40 zeigen deutliche Unterschiede bezüglich der<br />

Genauigkeit der Tiererkennung in den Testherden. Fehlerhafte Tiererkennung aufgrund von<br />

verlorenen/defekten bzw. fehlenden Transpondern bzw. Tiererkennungsfehlern am<br />

Melkstandeingang äußern sich in extrem niedrigen Milchmengen (< 5 kg/Tag), fehlenden<br />

Milchleistungen oder extrem hohen Milchleistungen (>80 kg/Tag), was vor allem <strong>im</strong> Betrieb<br />

3 ein großes Problem darstellt. Bei derart hohen Milchmengen, ist zu vermuten, daß gehäuft<br />

Tiere be<strong>im</strong> Verlassen des Melkstandes nicht abgemeldet wurden und somit auch das nächste<br />

Tier mit auf die Nummer des Vorgängertieres gemolken wurde. Extrem niedrige<br />

Milchmengen werden durch das wiederholte Abschlagen des Melkzeuges oder<br />

Tiererkennungsfehler verursacht. Allerdings können derart niedrige Milchmengen auch<br />

physiologisch bedingt sein und wichtige Hinweise zum Brunstgeschehen bzw. zum<br />

Wohlbefinden des Tieres liefern (Col<strong>im</strong>astitiden, Labmagenverlagerung, sonstige akute<br />

Gesundheitsstörungen).<br />

Um diese physiologischen Schwankungen der Milchleistung objektiv von systematischen<br />

Fehlern bzw. Tiererkennungsfehlern abgrenzen zu können, wurde eine Methode zur<br />

Schätzung der tierindividuellen Laktationskurven gesucht.<br />

102


Materialbeschreibung<br />

Die weitere Datenaufbereitung wurde mit dem Programmpaket R (R Development Core<br />

Team) bei Nutzung einer postgreSQL Datenbank unter Linux durchgeführt.<br />

Abbildung 42 zeigt die Verteilung der Daten nach Laktationstagen. Es zeigt sich, dass etwa<br />

bis zum 500. Laktationstag noch eine relevante Anzahl von Einzelmessungen vorliegt. Das ist<br />

auch so zu erwarten, da es sich ja hier um die tatsächlichen Laktationslängen handelt, welche<br />

natürlich nicht den 305 Tagen der MLP folgen. Um so viel wie möglich Daten nutzen zu<br />

können werden für die weiteren Berechnungen alle Milchleistungen bis zum 500.<br />

Laktationstag genutzt. Die resultierende Verteilung über die Laktationstage ist in Abbildung<br />

43 dargestellt.<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 41: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen nach Laktationstagen (4/04; n= 2.257.734<br />

Datensätze)<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 42: Gesamtübersicht der täglichen Milchmengen bis zum 500. Laktationstag<br />

103


MKg<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 43: Nichtaufbereitete Milchmengen nach Laktationstagen<br />

In der Abbildung 44 sind die Rohdaten nach ihren Spannweiten für jeden Laktationstag<br />

dargestellt. Hier zeigt sich neben den teilweise extrem hohen Tagesgemelken (bis fast 200<br />

MKg) auch, dass am Ende der gewählten 500 Tage Laktationslänge die Varianz der Werte<br />

wieder deutlich zun<strong>im</strong>mt. Weiterhin ist offenbar eine Messreihe enthalten, welche zwischen<br />

dem 270. und 320. Tag <strong>im</strong>mer die gleiche Milchmenge ausweist. Solche Verläufe entstehen,<br />

wenn die Kopplung zwischen HERDE-Programm und dem Melkprozessor nicht funktioniert.<br />

Be<strong>im</strong> Nichtvorliegen neuer Daten werden die Milchmengen des Vortages entsprechend<br />

fortgeschrieben. Diese „geraden“ Verläufe werden teilweise auch innerhalb von Betrieben<br />

gehäuft festgestellt (Abb. 45).<br />

Betrieb 7<br />

Abbildung 44: Datenübersicht Betrieb 7<br />

104


Zur Datenkorrektur wurde versucht, eine Funktion zu finden, welche die tatsächliche<br />

Laktationskurve möglichst genau abbildet und systematische Tiererkennungsfehler<br />

ausschließt. Dazu wurden für jeden Betrieb Wilmink-Funktionen für die erste und für die<br />

höheren Laktationen angepasst, welche <strong>im</strong> Folgenden beispielhaft dargestellt werden.<br />

Definition der Wilmink-Funktion<br />

y<br />

( x) = µ+b ( d<strong>im</strong>) +b ( exp( − 0.05∗d<strong>im</strong>)<br />

)<br />

1<br />

µ = Mittelwert<br />

b1 ,b2 = Regressoren<br />

d<strong>im</strong> = days in milk<br />

2<br />

Betrieb 1<br />

Abbildung 45: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 1<br />

Betrieb 2<br />

Abbildung 46: Anpassung der Wilmink-Funktion für Betrieb 2<br />

105


Die angepassten Wilmink-Funktionen basieren auf den unkorrigierten phänotypischen Daten.<br />

Auffallend sind die Schnittpunkte zwischen den beiden Laktationskurven, welche<br />

betriebsspezifisch zwischen dem 180. und dem 310. Laktationstag liegen. Zu diesem<br />

Zeitpunkt fällt die durchschnittliche Leistung der Zweit- und höher laktierenden Tiere unter<br />

die Leistung der Färsen. Die Position des Schnittpunktes ist sehr betriebsspezifisch und wird<br />

von zahlreichen Einflußfaktoren best<strong>im</strong>mt. Neben der Laktationsverteilung (Färsenanteil,<br />

Anteil Altkühe) in der Herde spielen der Laktationsstand, das EKA und die Färsenleistungen<br />

sowie die Fruchtbarkeitsleistungen (Trächtigkeitsraten, ZKZ) in der Herde eine große Rolle.<br />

Weiterhin individuell sind natürlich der Anstieg und die absolute Höhe der Milchleistungen<br />

zwischen den einzelnen Betrieben.<br />

Aber auch die genetischen Laktationskurven welche das VIT herausgibt zeigen einen<br />

stärkeren Abfall der Leistungen in den höheren Laktationen was ebenfalls zu einem solchen<br />

Schnittpunkt führt.<br />

Im folgenden Schritt wurden die Daten bereinigt. In den Abbildungen 48 und 49 sind<br />

beispielhaft die Ergebnisse der Anpassungen dargestellt. Alle Einzelgemelke, die mehr als 3<br />

Standardabweichungen von der betriebsspezifischen Wilmink-Funktion abwichen, wurden<br />

von der weiteren Bearbeitung ausgeschlossen. Diese entsprechen den rot markierten<br />

Tagesgemelken. Auch an diesen Abbildungen zeigt sich die bereits erwähnte größere<br />

Streuung der Milchmengen ab dem 365. Laktationstag.<br />

Zur weiteren Opt<strong>im</strong>ierung der Anpassung der Funktionen an die phänotypischen Leistungen<br />

kann eine weitere Unterteilung nach Kalbejahren oder Laktationen (1/2/3+), wie sie auch für<br />

die Zuchtwertschätzung genutzt wird, beitragen.<br />

Betrieb 10<br />

Abbildung 47: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10 (1.Laktation)<br />

106


Betrieb 10<br />

Abbildung 48: Bereinigung der Daten mit Hilfe der Wilmink-Funktion in Betrieb 10 (>=2.Laktation)<br />

Abbildung 49 zeigt die Auswirkungen der Datenkorrektur für ein Einzeltier. Die rot<br />

markierten Werte weichen mehr als 3 Standardabweichungen von der betrieblichen<br />

Laktationskurve ab und werden gelöscht. Deutlich wird hier auch die subopt<strong>im</strong>ale Korrektur<br />

der Einzelmessungen auf individueller Basis. So wird beispielsweise nur eine der beiden sehr<br />

niedrigen Milchmengen um den 200.Laktationstag entfernt, wogegen die etwas frühere<br />

Leistung bestehen bleibt. Hier sollte noch einmal eine tierindividuelle Korrektur geprüft<br />

werden, welche eine bessere Anpassung an die individuellen Werte gewährleisten sollte,<br />

sowohl was die Varianz als auch den Verlauf anbelangt.<br />

Kuh X, Betrieb 1<br />

107


Abbildung 49: Angepasste Wilmink-Funktion für den Betrieb und Auswirkungen auf ein Einzeltier<br />

In einem weiteren Schritt wurde geprüft, inwiefern sich die Wilmink-Funktion zur Ali &<br />

Schaeffer-Funktion für die Betriebe unterscheidet und welche der beiden Funktionen für die<br />

Anpassung von Laktationskurven auf der Basis der täglichen Milchmengen besser geeignet<br />

ist.<br />

Definition der Ali & Schaeffer-Funktion<br />

y<br />

2<br />

( x) = µ+b ( d<strong>im</strong> / 380) +b ( d<strong>im</strong> /380) +b ln ( 380/ d<strong>im</strong>) +b ( ln ( 380 d<strong>im</strong>)<br />

) 2<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

/<br />

µ = Mittelwert<br />

b1, b2, b3, b4 = Regressoren<br />

d<strong>im</strong><br />

= days in milk<br />

Im Folgenden sind die Vergleiche der betriebsspezifischen Anpassungen an die beiden zur<br />

Verfügung stehenden Laktationskurven dargestellt, wobei zusätzlich die geschätzten<br />

Funktionsparameter wie auch die entsprechenden Restvarianzen mit aufgenommen wurden.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die Kurven bis zum 305.Tag sehr ähnlich sind und nur in dem<br />

Zeitraum danach zum Teil deutlich differieren. Weiterhin zeigen die Restvarianzeneine etwas<br />

bessere Anpassung an das vorliegende Datenmaterial als die Wilmink-Funktion. Allerdings<br />

sind Ali & Schaeffer –Funktionen teilweise schwer zu interpretieren. Beispielsweise die<br />

kleinen Haken zu Laktationsbeginn in Betrieb 3 (Abb. 52) oder das starke Ansteigen der<br />

Milchmengen zu Laktationsende bei den sehr langen Laktationen. Insgesamt ist hier zu<br />

hinterfragen, ob weiterhin 500 Melktage zu unterstellen sind, da die ermittelte Varianz der<br />

Beobachtungen nach dem 350. Tag doch sehr ansteigt. Wenn dies nicht der Fall ist, sind die<br />

Unterschiede in der Anpassung für eine Korrektur der Daten sicher nicht von Relevanz.<br />

Betrieb 1<br />

Abbildung 50: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende Laktationen in<br />

Betrieb 1<br />

108


Betrieb 2<br />

Abbildung 51: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende Laktationen für<br />

Betrieb 2<br />

Betrieb 3<br />

Abbildung 52: Vergleich von Wilmink- und Ali & Schaeffer-Funktion für 1. und folgende Laktationen für<br />

Betrieb 3<br />

109


Im Folgenden sind die resultierenden Daten der einzelnen Betriebe für die Zuchtwertschätzung<br />

dargestellt (Abb.53, Abb. 54). Die Abbildungen 55 und 56 beschreiben die<br />

Besetzung der Klassen für die Effekte EKA und ZKZ.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13<br />

Betriebe<br />

Abbildung 53: Datenübersicht nach Betrieben nach der Aufbereitung<br />

Abbildung 54: nutzbare Daten nach Erfassungsjahren<br />

110


Zwischenkalbezeit (Tage)<br />

Abbildung 55: Besetzung der Klassen nach Zwischenkalbezeit<br />

Erstkalbealter (Tage)<br />

Abbildung 56: Besetzung der Klassen nach Erstkalbealter<br />

111


Modelle für die Zuchtwertschätzung<br />

In Anlehnung an die Berechnungen des VIT wurde ein Dre<strong>im</strong>erkmals-Testtagstiermodell mit<br />

der Ali & Schaeffer Funktion als fixer Regressionsanteil genutzt. Dabei wurden die ersten<br />

beiden Laktationen separat berücksichtigt. Für die dritte und die folgenden Laktationen kam<br />

zusätzlich ein Wiederholbarkeitsansatz zur Anwendung. Im Letzteren wurde dann auch eine<br />

zusätzliche permanente Umweltkomponente für jede Laktation des Tieres eingefügt.<br />

Die Modelle lassen sich wie folgt darstellen:<br />

• y1 = hkt + fix + Ali & Schaeff er + perm_l + an<strong>im</strong>al + e<br />

• y2 = hkt + fix + Ali & Schaeff er + perm_l + an<strong>im</strong>al + e<br />

• y3+ = hkt + fix + Ali & Schaeffer + perm_l + perm + an<strong>im</strong>al + e<br />

mit:<br />

hkt = Herde * AE * Kontrolltag (fix)<br />

fix = Kalbesaison + Kalbealter + Laktation + Betrieb<br />

Ali & Schaeffer Funktion (1997)<br />

2<br />

y x = µ+b1 d<strong>im</strong> / 380 +b2<br />

d<strong>im</strong> /380 +b3ln<br />

380/ d<strong>im</strong> +b4<br />

ln 380/<br />

d<strong>im</strong><br />

perm_l = permanente Umwelteffekt innerhalb einer Laktation<br />

perm = permanenter Umwelteffekt über alle folgenden Laktationen<br />

an<strong>im</strong>al = additiv genetischer Tiereffekt<br />

rest = zufälliger Resteffekt<br />

( ) ( ) ( ) ( ) ( ( )) 2<br />

Die notwendigen Werte der Ali & Schaeffer Funktion wurden anhand des aktuellen<br />

Laktationstages für die Daten errechnet und gehen so in die Ausgangsdatei für die<br />

Zuchtwertschätzung ein.<br />

Fixe Effekte <strong>im</strong> Modell<br />

• Kalbesaison<br />

• Kalbealter (Monate)<br />

• Zwischenkalbezeit * Laktation<br />

• Betrieb * Abrechnungseinheit<br />

In Anlehnung an die Vorgaben des VIT wurde die Einteilung der fixen Effekte<br />

folgendermaßen vorgenommen:<br />

Tabelle 66: Einteilung der Klassen zur Definition von betriebsspezifischen Laktationskurven<br />

Klasse 1 2 3 4 5 6 7<br />

Kalbesaison<br />

Jan. - März April - Aug. Sept. - Dez.<br />

EKA (Monate) < 26 26 - 28 29 - 31 32 - 35 >35<br />

Kalbealter (Mon.) < 37 37 - 40 41 - 44 45 - 48 > 48<br />

< 51 51 - 54 55 - 58 59 - 62 > 62<br />

ZKZ * Laktation < 321 321 - 350 351 - 380 381 - 410 411 - 440 441 - 470 > 470<br />

112


Genetische Parameter<br />

Am vorliegenden Material wurden Heritabilitäten für die drei gebildeten Merkmale geschätzt.<br />

Diese liegen um 0.4 was <strong>im</strong> Bereich der Literaturwerte liegt (Tab. 67). Die Nutzung von<br />

Mehrmerkmalsmodellen ergab bei den genetischen Korrelationen zwischen den Merkmalen<br />

jedoch nur unplausible Werte um 0.1. Daher wurden für den Testlauf der Zuchtwertschätzung<br />

für diese genetischen Korrelationen Literaturwerte genutzt, welche dann für die vorliegenden<br />

Varianzen in positiv definierte (Co)-Varianzmatrizen umgesetzt wurden. Die genutzten<br />

Parameter sind ebenfalls in der Tabelle 67 dargestellt.<br />

Tabelle 67: genetische Parameter für Milchleistung basierend auf den täglichen Milchmengen (Diagonale<br />

= h²) und Literaturwerten (Korrelationen)<br />

h²/rg 0,37 0,90 0,80<br />

0,41 0,90<br />

0,29<br />

In Tabelle 68 ist die beschreibende Statistik für die drei Merkmale der Zuchtwertschätzung<br />

dargestellt. Insgesamt wurden 2.18.850 Testtagsgemelke einbezogen. Dabei zeigt sich eine<br />

sehr gleichmäßige Verteilung der Anzahl Datensätze über die 3 Laktationen. Insgesamt<br />

stammen die Daten von 8.801 Tieren, welche auf ein Pedigree mit 37.186 Tieren<br />

zurückgehen.<br />

Tabelle 68: Übersichtsstatistik der einbezogenen Merkmale in die Zuchtwertschätzung<br />

Milchmenge n x S Min Max<br />

1. Lakt. 775525 26,083 7,548 0,1 53,2<br />

2. Lakt. 657625 30,701 10,809 0,1 71,7<br />

3. und folg.<br />

Lakt<br />

755700 31,573 11,278 0,1 72,8<br />

Ergebnisse der Zuchtwertschätzung<br />

Erste Ergebnisse einer Zuchtwertschätzung unter Nutzung des Programmes PEST<br />

(GROENEVELD et al.) mit den unterstellten Parametern lassen eine ausreichende Varianz in<br />

den Zuchtwerten erkennen, so dass eine Rangierung der Testbullen sehr gut möglich ist. Die<br />

absolute Höhe der ermittelten Zuchtwerte sowie ein direkter Vergleich dieser mit den<br />

veröffentlichten Zuchtwerten des VIT ist aber aufgrund der fehlenden Informationen der<br />

weiteren bundesweit geprüften Bullen und der Nutzung andere Merkmale nicht sinnvoll.<br />

830115 .08203 .179 .1513<br />

830116 -.48773 -.367 -.0203<br />

830117 -.71563 -2.094 -.0247<br />

830118 -.00078 -.297 -.0008<br />

830120 .03781 -.036 -.0255<br />

830121 -.16565 -.108 -.1672<br />

830122 .13318 .304 .0177<br />

830123 -.13123 .043 -.0274<br />

830125 -.23777 -.017 -.0016<br />

830126 -.11791 .126 .0172<br />

830127 -.42540 -.509 -.0153<br />

830128 -.01679 -.027 .0250<br />

830129 -.02080 .240 -.0103<br />

830130 .10979 .071 .0081<br />

Abbildung 57: Beispiel der Zuchtwerte (PEST-outputs) für einige aktuelle sächsischer Vererber nach den<br />

täglichen Milchmengen<br />

113


Ausblick:<br />

Weitere Schritte in der Nutzung von Daten aus der täglichen Milchmengenerfassung für<br />

genetisch statistische Analysen beziehen sich vor allem auf die Bereiche:<br />

• Bessere Korrektur der Rohdaten<br />

• Ausbau der Modelle für eine Zuchtwertschätzung (andere Methoden und bessere<br />

Modellanpassungen<br />

• Fundierte Parameterschätzung<br />

• Kombination mit MLP Daten und Gesundheitsdaten.<br />

Der erste Punkt bezieht sich <strong>im</strong> Wesentlichen auf die Prüfung besser an die betrieblichen<br />

Gegebenheiten angepasster Korrekturfunktionen durch feinere Granulierung der<br />

unterschiedlichen Bedingungen in den Betrieben, beispielsweise über Jahre oder Laktationen<br />

hinweg bzw. über einzelne Abrechnungseinheiten. Eine Nutzung der<br />

Laktationsgruppierungen wie sie auch in der bundesweiten Zuchtwertschätzung verwendet<br />

werden, erscheint zwingend notwendig. Ein weiterer Schritt könnte die Nutzung von<br />

tierindividuellen Laktationskurven für die Vorkorrektur sein.<br />

Für den Ausbau der Modelle steht in erster Linie der Wechsel von Fixed-Regression<br />

Modellen zu Random-Regression Modellen an, welche dann auch eine Aussage zur Persistenz<br />

zulassen und somit einen deutlichen Informationsgewinn, neben den Vorteilen einer besseren<br />

Anpassung an die tierische Leistung und der höheren Informationsmenge versprechen.<br />

Eine eigene am vorliegenden Material durchgeführte Parameterschätzung wird die<br />

Genauigkeit der Zuchtwerte besser den sächsischen Gegebenheiten anpassen und auch<br />

Aussagen zur genetischen Determiniertheit zwischen den Merkmalen liefern.<br />

Nach einer gründlichen Modellevaluierung der täglichen Milchleistungsdaten steht dann die<br />

Kombination mit den Ergebnissen der MLP und mit den Gesundheitsmerkmalen an.<br />

114


4.1.5. Ergebnisse der Milchleistungsprüfung<br />

Tabelle 69: Übersicht über alle erfassten Daten der Milchleistungsprüfung<br />

Betrieb Beobachtungen Tiere Datensätze mit Leistung Datensätze mit Status Erfassungszeitraum<br />

n n n % 1- Trocken 2 - Kolost 3 - ZWB von - bis<br />

1 46987 2923 40168 85,49% 6253 13,30% 563 1,20% 3 14.01.98 - 02.09.03<br />

2 3370 218 2901 86,08% 429 12,73% 39 1,16% 1 12.11.96 - 04.06.03<br />

3 38081 2985 33015 86,70% 4630 12,16% 413 1,08% 23 12.06.95 - 17.06.03<br />

4 48080 3996 39530 82,22% 7665 15,94% 642 1,33% 243 05.05.92 - 28.05.03<br />

5 25723 1704 21962 85,38% 3456 13,44% 305 1,19% 0 05.06.96 - 24.09.03<br />

6 13225 598 12082 91,36% 1045 7,90% 98 0,74% 0 05.06.96 - 05.06.03<br />

7 12432 673 11271 90,66% 1038 8,35% 117 0,94% 6 03.12.96 - 08.09.03<br />

8 16838 1493 14610 86,77% 2036 12,09% 171 1,02% 21 06.08.96 - 12.05.03<br />

9 38350 2979 33310 86,86% 4528 11,81% 494 1,29% 16 02.06.94 - 10.09.03<br />

10 19309 1415 16221 84,01% 2852 14,77% 228 1,18% 8 28.06.94 - 17.07.03<br />

11 16542 1181 14013 84,71% 2320 14,02% 209 1,26% 0 25.07.95 - 23.06.03<br />

12 128791 5422 116284 90,29% 11440 8,88% 1065 0,83% 2 21.02.94 - 30.04.03<br />

13 70081 5357 59993 85,61% 9170 13,08% 864 1,23% 54 13.01.93 - 08.10.03<br />

? 477809 30944 415360 86,93% 56862 11,90% 5208 1,09% 377 05.05.92 - 08.10.03<br />

115


Tabelle 70: Übersichtsstatistik über die Milchkontrollergebnisse in den Testherden<br />

Betrieb Milchleistung, kg Fettgehalt, % Eiweißgehalt, % Laktosegehalt, % Zellzahl Harnstoffgehalt<br />

µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max) µ ± s (min - max)<br />

1 25,76 ± 13,88 (0,0-70,9) 3,66 ± 1,68 (0,0-15,3) 3,06 ± 1,31 (0,0-6,5) 2,37 ± 2,41 (0,0-5,5) 191,90 ± 532,30 (0,0-9999,0) 246,23 ± 98,86 (0,0-870,0)<br />

2 24,02 ± 12,48 (0,0-60,0) 3,62 ± 1,65 (0,0-11,1) 3,09 ± 1,30 (0,0-5,5) 2,61 ± 2,37 (0,0-5,4) 232,79 ± 593,39 (0,0-9999,0) 235,65 ± 92,77 (0,0-610,0)<br />

3 23,30 ± 13,07 (0,0-66,8) 3,80 ± 1,67 (0,0-11,0) 3,08 ± 1,26 (0,0-6,1) 1,13 ± 2,03 (0,0-5,3) 283,67 ± 665,93 (0,0-9999,0) 217,04 ± 96,02 (0,0-990,0)<br />

4 20,00 ± 13,04 (0,0-68,5) 3,61 ± 1,84 (0,0-10,9) 2,93 ± 1,42 (0,0-7,1) 1,35 ± 2,15 (0,0-5,3) 258,31 ± 627,34 (0,0-9999,0) 186,34 ± 114,35 (0,0-590,0)<br />

5 23,14 ± 12,83 (0,0-74,3) 3,80 ± 1,79 (0,0-19,1) 3,10 ± 1,34 (0,0-7,1) 2,34 ± 2,41 (0,0-5,6) 215,23 ± 509,47 (0,0-9999,0) 213,11 ± 92,29 (0,0-670,0)<br />

6 26,76 ± 13,31 (0,0-63,7) 3,71 ± 1,55 (0,0-13,5) 3,10 ± 1,18 (0,0-6,2) 4,23 ± 1,56 (0,0-5,4) 157,18 ± 438,60 (0,0-9999,0) 277,46 ± 83,86 (0,0-650,0)<br />

7 22,10 ± 10,82 (0,0-56,4) 4,04 ± 1,60 (0,0-10,0) 3,33 ± 1,19 (0,0-6,9) 1,76 ± 2,31 (0,0-5,4) 266,32 ± 677,45 (0,0-9999,0) 203,47 ± 87,11 (0,0-910,0)<br />

8 21,38 ± 12,02 (0,0-60,6) 3,81 ± 1,69 (0,0-10,2) 3,10 ± 1,29 (0,0-6,1) 0,98 ± 1,92 (0,0-5,4) 318,40 ± 758,24 (0,0-9999,0) 218,53 ± 98,74 (0,0-770,0)<br />

9 22,40 ± 12,78 (0,0-97,2) 3,85 ± 1,74 (0,0-13,1) 3,15 ± 1,28 (0,0-10,3) 1,59 ± 2,25 (0,0-5,4) 392,22 ± 997,20 (0,0-9999,0) 198,72 ± 93,17 (0,0-920,0)<br />

10 19,90 ± 11,59 (0,0-57,0) 3,92 ± 1,85 (0,0-15,1) 3,05 ± 1,37 (0,0-7,2) 1,59 ± 2,26 (0,0-5,4) 255,30 ± 614,07 (0,0-9999,0) 209,09 ± 96,66 (0,0-850,0)<br />

11 18,89 ± 11,78 (0,0-58,5) 3,80 ± 1,85 (0,0-12,6) 3,09 ± 1,38 (0,0-5,7) 2,11 ± 2,36 (0,0-5,3) 205,82 ± 545,50 (0,0-9999,0) 232,72 ± 120,78 (0,0-890,0)<br />

12 21,61 ± 13,22 (0,0-71,8) 3,65 ± 1,77 (0,0-12,6) 2,91 ± 1,34 (0,0-9,5) 1,90 ± 2,35 (0,0-5,5) 209,96 ± 515,21 (0,0-9999,0) 217,27 ± 106,09 (0,0-920,0)<br />

13 21,24 ± 12,56 (0,0-64,0) 3,81 ± 1,81 (0,0-15,7) 3,01 ± 1,29 (0,0-8,9) 1,65 ± 2,30 (0,0-5,5) 253,81 ± 659,61 (0,0-9999,0) 213,33 ± 118,28 (0,0-970,0)<br />

116


Tabelle 71: Daten der Milchleistungsprüfung nach Erfassungsjahren<br />

Jahr Anzahl Tiere Anzahl Beobachtungen<br />

1992 249 1043<br />

1993 753 4493<br />

1994 1465 7564<br />

1995 2934 15042<br />

1996 3671 20513<br />

1997 4984 29565<br />

1998 7153 47793<br />

1999 9443 56482<br />

2000 10498 71266<br />

2001 11221 84424<br />

2002 10813 90319<br />

2003 9413 49288<br />

Gesamt 30918 477792<br />

117


4.1.6. Abgangsdaten<br />

1. Abgangsursachen<br />

Tabelle 72: Abgangsdaten der einzelnen Testbetriebe (Abgangsgrund)<br />

Betrieb Tiere mit abgegangene Tiere davon mit Abgangsgrund Abgangsdatum<br />

Stammdaten<br />

von - bis<br />

n n n %<br />

1 6329 4379 4355 99,45 01.01.99 - 04.09.03<br />

2 585 432 340 78,7 05.03.92 - 15.08.03<br />

3 7874 6140 4109 66,92 31.12.97 - 18.08.03<br />

4 10841 9432 5694 60,37 10.02.86 - 30.06.03<br />

5 4000 3153 2748 87,16 15.04.98 - 03.11.03<br />

6 1982 1407 1407 100 13.06.00 - 27.11.03<br />

7 2932 2476 2169 87,6 04.08.93 - 01.09.03<br />

8 2485 1873 1392 74,32 12.03.98 - 15.05.03<br />

9 8041 6730 4150 61,66 10.06.82 - 19.09.03<br />

10 3746 3114 1956 62,81 25.07.95 - 29.07.03<br />

11 2933 2310 1514 65,54 17.03.93 - 01.07.03<br />

12 13809 10142 6583 64,91 03.01.99 - 26.05.03<br />

13 12867 12867 7181 55,81 05.01.94 - 28.10.03<br />

? 78424 64455 43598 67,64<br />

118


Tabelle 73: Abgangsgründe in den einzelnen Testbetrieben<br />

Abgangsgrund<br />

Betrie<br />

b 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

sonst.<br />

Klauen/Gliedmaße<br />

Verkauf Zucht Alter geringe Leistung Unfruchtbarkeit Krankheiten Euter Melkbarkeit n Sonstiges Stoffwechsel<br />

n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />

1 963 22,11 22 0,51 400 9,18 317 7,28 482 11,07 585 13,43 178 4,09 273 6,27 1061 24,36 74 1,7<br />

2 101 29,71 1 0,29 19 5,59 34 10 13 3,82 31 9,12 4 1,18 24 7,06 103 30,29 10 2,94<br />

3 195 4,75 421 10,25 292 7,11 497 12,1 598 14,55 399 9,71 165 4,02 356 8,66 913 22,22 273 6,64<br />

4 1132 19,88 0 0 323 5,67 69 1,21 137 2,41 940 16,51 54 0,95 921 16,17 2066 36,28 52 0,91<br />

5 109 3,97 5 0,18 153 5,57 301 10,95 102 3,71 161 5,86 143 5,2 127 4,62 1605 58,41 42 1,53<br />

6 568 40,37 3 0,21 19 1,35 144 10,23 72 5,12 51 3,62 13 0,92 125 8,88 369 26,23 43 3,06<br />

7 86 3,96 136 6,27 69 3,18 258 11,89 79 3,64 79 3,64 0 0 77 3,55 1239 57,12 146 6,73<br />

8 265 19,04 6 0,43 148 10,63 228 16,38 170 12,21 207 14,87 14 1 158 11,35 71 5,1 125 8,98<br />

9 1190 28,67 4 0,1 100 2,41 359 8,65 224 5,4 563 13,57 29 0,7 507 12,22 1007 24,27 167 4,02<br />

10 306 15,64 24 1,23 63 3,22 243 12,42 125 6,39 259 13,24 60 3,07 292 14,93 541 27,66 43 2,2<br />

11 19 1,25 1 0,07 77 5,09 174 11,49 282 18,63 275 18,16 35 2,31 162 10,7 486 32,1 3 0,2<br />

12 539 8,19 90 1,37 805 12,23 271 4,12 935 14,2 815 12,38 250 3,8 1020 15,49 1755 26,66 103 1,56<br />

13 1858 25,87 14 0,19 567 7,9 969 13,49 798 11,11 1516 21,11 13 0,18 651 9,07 535 7,45 260 3,62<br />

? 7331 16,81 727 1,67 3035 6,96 3864 8,86 4017 9,21 5881 13,49 958 2,2 4693 10,76 11751 26,95 1341 3,08<br />

119


2. Abgangsart<br />

Tabelle 74: Qualität der Abgangsdaten in den Betrieben (Abgangsart)<br />

Betrieb Tiere mit abgegangene Tiere davon mit Abgangsart Abgangsdatum<br />

Stammdaten<br />

von - bis<br />

n n n %<br />

1 6329 4379 4373 99,86 01.01.99 - 04.09.03<br />

2 585 432 431 99,77 05.03.92 - 15.08.03<br />

3 7874 6140 6138 99,97 31.12.97 - 18.08.03<br />

4 10841 9432 9402 99,68 10.02.86 - 30.06.03<br />

5 4000 3153 3153 100,00 15.04.98 - 03.11.03<br />

6 1982 1407 1407 100,00 13.06.00 - 27.11.03<br />

7 2932 2476 2467 99,64 04.08.93 - 01.09.03<br />

8 2485 1873 1873 100,00 12.03.98 - 15.05.03<br />

9 8041 6730 6241 92,73 10.06.82 - 19.09.03<br />

10 3746 3114 3114 100,00 25.07.95 - 29.07.03<br />

11 2933 2310 2310 100,00 17.03.93 - 01.07.03<br />

12 13809 10142 10141 99,99 03.01.99 - 26.05.03<br />

13 12867 12867 10978 85,32 05.01.94 - 28.10.03<br />

? 78424 64455 62028 96,23<br />

120


Tabelle 75: Abgangsarten nach Betrieben<br />

Betrieb<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

Schlachtung Nottötung Verendung Verkauf Zucht Hausschlachtung Verkauf Mast Sonstiges Nottötung Export<br />

n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />

1 1585 36,25 581 13,29 593 13,54 1017 23,22 14 0,32 524 11,97 24 0,55 35 0,80 0 0,00<br />

2 129 29,93 3 0,70 38 8,80 230 53,24 4 0,93 26 6,02 0 0,00 1 0,23 0 0,00<br />

3 2239 36,48 0 0,00 786 12,80 796 12,96 6 0,10 2305 37,54 0 0,00 6 0,10 0 0,00<br />

4 4743 50,45 338 3,59 532 5,64 3686 39,08 12 0,13 1 0,01 0 0,00 46 0,49 44 0,47<br />

5 1818 57,66 4 0,13 395 12,53 607 19,25 29 0,92 299 9,48 0 0,00 1 0,03 0 0,00<br />

6 346 24,59 4 0,28 151 10,73 675 47,97 0 0,00 214 15,21 0 0,00 17 1,21 0 0,00<br />

7 1169 47,39 651 26,39 185 7,47 357 14,42 0 0,00 98 3,96 4 0,16 0 0,00 3 0,12<br />

8 899 50,00 13 0,69 228 12,17 109 5,82 0 0,00 436 23,28 182 9,72 6 0,32 0 0,00<br />

9 2167 34,72 85 1,36 749 11,13 2749 40,85 2 0,03 455 6,76 0 0,00 15 0,24 19 0,30<br />

10 1102 35,39 94 3,02 133 4,27 348 11,18 21 0,67 1394 44,77 0 0,00 22 0,71 0 0,00<br />

11 807 34,94 0 0,00 467 20,22 759 32,86 0 0,00 260 11,26 0 0,00 17 0,74 0 0,00<br />

12 4222 41,63 75 0,74 1031 10,17 3501 34,52 4 0,04 1202 11,85 0 0,00 106 1,05 0 0,00<br />

13 4198 38,24 365 3,32 1273 9,89 4153 32,28 4 0,04 922 7,17 0 0,00 16 0,15 47 0,43<br />

? 25424 40,99 2213 3,57 6561 10,18 18987 29,46 96 0,15 8136 12,62 210 0,33 288 0,46 113 0,18<br />

121


Häufigkeit, %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Stoffwechsel<br />

Sonstiges<br />

Fundamente<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Melkbarkeit<br />

Euter<br />

sonst.Krankheiten<br />

Unfruchtbarkeit<br />

ger.Leistung<br />

Alter<br />

Verkauf Zucht<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

11 13<br />

10 12<br />

ohne Angabe<br />

Betrieb<br />

Abbildung 58: Abgangsgründe in Abhängigkeit vom Betrieb (n = 61559)<br />

Häufigkeit, %<br />

100<br />

80<br />

Export<br />

Sonstiges<br />

60<br />

Verkauf Mast<br />

Hausschlachtung<br />

40<br />

20<br />

Verkauf Zucht<br />

Verendung<br />

Nottötung<br />

Schlachtung<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

11 13<br />

10 12<br />

ohne Angabe<br />

Betrieb<br />

Abbildung 59: Abgangsarten nach Betrieben (n = 77344)<br />

122


4.1.7. Pedigreeanalyse<br />

1. Rasseverteilung<br />

94 %<br />

Abbildung 60: Rasseverteilung <strong>im</strong> gesamten Datenmaterial<br />

0,67 %<br />

1,86 %<br />

1,54 %<br />

ohne Angabe<br />

01 - Schwarzbunt<br />

02 - Rotbunt<br />

03 - Jersey<br />

10 - DSB<br />

11 - Fleckvieh<br />

12 - GVF<br />

21 - Charolais<br />

66 - Fleischfleckvieh<br />

67 - Uckermärker<br />

90 - Sonstiges<br />

97 - Fleischrindkreuzung<br />

98 - MilchrindxFleischrind<br />

99 - Milchrindkreuzung<br />

Häufigkeit, %<br />

100<br />

80<br />

99 - Milch x Milch<br />

98 - Fleisch x Milch<br />

60<br />

97 - Fleischr.kreuz.<br />

90 - Sonstiges<br />

40<br />

20<br />

66 - FleischFL<br />

21 - CHA<br />

02 - HF - RBT<br />

01 - HF - SBT<br />

0<br />

1<br />

3<br />

5<br />

7<br />

9<br />

11<br />

13<br />

ohne Angabe<br />

2<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

Betriebe<br />

Abbildung 61: Rasseverteilung über die Betriebe<br />

123


Tabelle 76: Rassestruktur in den Betrieben<br />

RASSE Betrieb 1 Betrieb 2 Betrieb 3 Betrieb 4 Betrieb 5 Betrieb 6 Betrieb 7 Betrieb 8 Betrieb 9 Betrieb 10 Betrieb 11 Betrieb 12 Betrieb 13 Gesamt<br />

n n n n n n n n n n n n n n %<br />

31 473 1 8 513 0,66<br />

00 2 4 6 0,01<br />

01 6048 553 7652 9502 3829 1842 1855 2233 7125 3512 2460 13626 12449 72686 93,98<br />

02 2 1 1 35 69 3 12 123 0,16<br />

03 3 16 19 0,02<br />

04 2 2 0,00<br />

06 1 1 0,00<br />

09 1 1 0,00<br />

10 17 17 0,02<br />

11 4 313 12 16 345 0,45<br />

12 28 28 0,04<br />

13 1 1 0,00<br />

21 88 88 0,11<br />

22 1 1 0,00<br />

23 1 1 0,00<br />

24 4 4 0,01<br />

46 1 1 0,00<br />

66 29 67 7 4 6 40 153 0,20<br />

67 36 36 0,05<br />

81 1 1 0,00<br />

90 36 11 60 17 11 22 29 75 43 28 40 19 124 515 0,67<br />

97 1 1 2 70 1 2 77 1 19 2 176 0,23<br />

98 84 7 89 596 120 16 1 71 138 47 236 15 16 1436 1,86<br />

99 122 7 71 85 33 42 58 69 75 143 138 136 211 1190 1,54<br />

S 6329 580 7874 10840 4000 1923 1943 2485 8022 3745 2933 13809 12861 77344 100,00<br />

In den folgenden statistischen Auswertungen werden nur die Rassen 01 und 10 berücksichtigt.<br />

2. Verknüpfung der Testbetriebe über die Väter<br />

Tabelle 77: Anzahl eingesetzter Bullen und Nachkommenzahlen <strong>im</strong> Gesamtmaterial (incl. Abgänge)<br />

Töchter/Bulle Anzahl Bullen<br />

Anzahl Töchter<br />

n % n %<br />

1000 - 1999 4 0,14 5525 7,32<br />

500 - 999 16 0,57 9886 13,10<br />

300 - 499 12 0,43 4665 6,18<br />

200 - 299 22 0,79 5215 6,91<br />

100 - 199 77 2,75 10294 13,65<br />

80 - 99 47 1,68 4116 5,46<br />

60 - 79 60 2,15 4120 5,46<br />

40 - 59 173 6,19 8214 10,89<br />

20 - 39 429 15,35 12060 15,99<br />

10 - 19 470 16,82 6733 8,93<br />

5 - 9 394 14,10 2629 3,48<br />

2 - 4 493 17,64 1384 1,83<br />

1 598 21,40 598 0,79<br />

S 2795 100,00 75439 100,00<br />

+ Tiere mit unbekanntem Vater<br />

1741<br />

S 77180<br />

124


Tabelle 78: Verknüpfung der Betriebe über die Väter (Gesamtmaterial)<br />

Bullen mit Töchtern Anzahl Bullen<br />

Anzahl Töchter ø Anzahl Töchter<br />

in … Betrieben n % n % pro Betrieb<br />

Anzahl Betriebe<br />

13 4 0,14 5476 7,26 105,31<br />

12 11 0,39 5736 7,60 43,45<br />

11 10 0,36 4102 5,44 37,29<br />

10 17 0,61 4400 5,83 25,88<br />

9 16 0,57 2597 3,44 18,03<br />

8 30 1,07 4685 6,21 19,52<br />

7 62 2,22 5356 7,10 12,34<br />

6 105 3,76 5785 7,67 9,18<br />

5 187 6,69 7003 9,28 7,49<br />

4 232 8,30 7079 9,38 7,63<br />

3 330 11,81 6698 8,88 6,76<br />

2 508 18,18 7196 9,54 7,08<br />

1 1283 45,90 9326 12,36 7,27<br />

S 2795 100,00 75439 100,00<br />

3. Analyse des Testeinsatzes<br />

Die folgenden Tabellen (Tabelle 80 – 85) charakterisieren den Testeinsatz in den Testherden<br />

der Jahre 2000 – 2002. Bei den Auswertungen wurden alle Testbesamungen berücksichtigt,<br />

die innerhalb eines Jahres nach Beginn des Testeinsatzes durchgeführt wurden. Von den<br />

Testbullen des Jahrganges 2000 (insgesamt 144 Testbullen) wurden 128 (88,9 %) in den<br />

Testherden eingesetzt. Allerdings ist die Verknüpfung über die Betriebe, aufgrund der<br />

Vielzahl angepaarter Testbullen sehr gering. Lediglich 40,6 % (52) der Testbullen wurden in<br />

mehr als 3 verschiedenen Testherden eingesetzt. Pro Betrieb wurden bis zu 90 Portionen<br />

einzelner Testbullen ausgegeben (Tabelle 82).<br />

Von den verfügbaren Testbullen des Jahrganges 2001 (insgesamt 127 Testbullen) wurden 115<br />

(90,6 %) in den Testherden angepaart. 38,3 % (44) der Testbullen des Jahrganges kamen in<br />

mehr als 3 Betrieben zum Einsatz. Die Erstbesamungen mit Testbullen sanken <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu 2000 von 4636 (50,38% aller TB-Besamungen) auf 3869 (48,81%). Die Zahl an<br />

Färsenanpaarungen mit Testbullen variiert deutlich über die Betriebe. Während <strong>im</strong> Jahr 2000<br />

noch 18,94 (1743) Färsenanpaarungen durchgeführt wurden, sank die Zahl 2001 auf 15,78%<br />

(1251) be<strong>im</strong> Testbullenjahrgang 2001.<br />

154 (91,67%) Testbullen des Jahrganges 2002 (insgesamt 168 Testbullen) kamen in den<br />

Testherden zum Einsatz. Davon wurden 44,16% (68) in mehr als 3 Betrieben eingesetzt. Die<br />

Zahl max<strong>im</strong>al ausgegebener Spermaportionen pro Betrieb reduzierte sich deutlich. Allerdings<br />

gingen auch die Färsenbesamungen mit Testbullen weiter zurück.<br />

Da die Verknüpfung über die Betriebe bereits bei der Analyse der eingesetzten Portionen der<br />

Testbullen ungenügend ist, sollte der Testbulleneinsatz in Zukunft als gelenkter Bulleneinsatz<br />

organisiert werden, um ausreichend große Töchtergruppen pro Vatertier zu erzeugen. Eine<br />

ergänzende Zuchtwertschätzung auf Funktionalität für Testbullen setzt eine gute genetische<br />

Verknüpfung über die Betriebe und größere Töchtergruppen voraus. Zukünftig sollten in den<br />

Testherden weniger Bullen, über alle Betriebe verteilt, angepaart und geprüft werden. Bei<br />

jeder Körung könnten 3 – 5 Bullen ausgewählt werden, die neben dem breiten Testeinsatz in<br />

mindestens 8 Testherden zum Einsatz kommen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang<br />

die Prüfung der besten und der schlechteren Prüfbullen der Futteraufnahmeprüfung in den<br />

Testherden, um die Korrelationen zwischen der Futteraufnahme des Bullen und der<br />

Stoffwechselstabilität und Nutzungsdauer der Töchter zu prüfen.<br />

125


Tabelle 79: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB -Jahrgang 2000 (insges. 144 TB)<br />

Testeinsatz in<br />

Anzahl TB<br />

eingesetzte Portionen<br />

… Betrieben n % n %<br />

1 16 12,50 601 6,53<br />

2 28 21,88 1377 14,96<br />

3 32 25,00 1815 19,72<br />

4 27 21,09 2324 25,26<br />

5 13 10,16 1271 13,81<br />

6 7 5,47 949 10,31<br />

7 2 1,56 226 2,46<br />

8 1 0,78 150 1,63<br />

9 1 0,78 247 2,68<br />

11 1 0,78 242 2,63<br />

12 0 0,00 0 0,00<br />

13 0 0,00 0 0,00<br />

? 128 100,00 9202 100,00<br />

Tabelle 80: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB -Jahrgang 2001 (insges. 127 TB)<br />

Testeinsatz in Anzahl TB<br />

eingesetzte Portionen<br />

… Betrieben n % n %<br />

1 20 17,39 472 5,95<br />

2 29 25,22 1176 14,84<br />

3 22 19,13 1333 16,82<br />

4 21 18,26 1796 22,66<br />

5 12 10,43 1258 15,87<br />

6 5 4,35 773 9,75<br />

7 2 1,74 286 3,61<br />

8 3 2,61 634 8,00<br />

9 1 0,87 199 2,51<br />

11 0 0,00 0 0,00<br />

12 0 0,00 0 0,00<br />

13 0 0,00 0 0,00<br />

? 115 100,00 7927 100,00<br />

Tabelle 81: überbetrieblicher Testeinsatz in den Testherden TB -Jahrgang 2002 (insges. 168 TB)<br />

Testeinsatz in<br />

Anzahl TB<br />

eingesetzte Portionen<br />

… Betrieben n % n %<br />

1 22 14,29 522 5,18<br />

2 36 23,38 1437 14,26<br />

3 28 18,18 1614 16,01<br />

4 28 18,18 1932 19,17<br />

5 23 14,94 1985 19,69<br />

6 8 5,19 1108 10,99<br />

7 3 1,95 474 4,70<br />

8 5 3,25 752 7,46<br />

9 1 0,65 255 2,53<br />

11 0 0,00 0 0,00<br />

12 0 0,00 0 0,00<br />

13 0 0,00 0 0,00<br />

? 154 100,00 10079 100,00<br />

126


Tabelle 82: Analyse des Testeinsatzes 2000<br />

Betrieb Anzahl Anzahl eingesetzte Portionen Besamungsnummer Laktationsnummer<br />

Test- einges. TB pro Testbulle 1 2 3 4 5 >5 0 1 2 > 2<br />

besamungen n µ ± s (min - max) n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />

1 634 18 35,22 ± 9,61 (11-49) 347 54,73 139 21,92 77 12,15 31 4,89 20 3,15 20 3,15 0 0,00 512 80,76 73 11,51 49 7,73<br />

2 88 23 3,83 ± 3,58 (1-17) 40 45,45 14 15,91 9 10,23 8 9,09 8 9,09 9 10,23 13 14,77 13 14,77 20 22,73 42 47,73<br />

3 695 37 18,78 ± 10,03 (9-60) 533 76,69 66 9,50 34 4,89 24 3,45 13 1,87 25 3,60 18 2,59 386 55,54 184 26,47 107 15,40<br />

4 854 17 50,24 ± 9,86 (37-73) 308 36,07 211 24,71 148 17,33 85 9,95 62 7,26 40 4,68 0 0,00 643 75,29 92 10,77 119 13,93<br />

5 422 10 42,20 ± 16,11 (11-70) 197 46,68 102 24,17 54 12,80 35 8,29 16 3,79 18 4,27 0 0,00 414 98,10 5 1,18 3 0,71<br />

6 67 14 4,79 ± 6,54 (1-25) 38 56,72 18 26,87 3 4,48 2 2,99 3 4,48 3 4,48 3 4,48 48 71,64 10 14,93 6 8,96<br />

7 246 19 12,95 ± 6,18 (6-34) 72 29,27 38 15,45 32 13,01 29 11,79 27 10,98 48 19,51 46 18,70 83 33,74 47 19,11 70 28,46<br />

8 331 41 8,07 ± 4,20 (2-16) 211 63,75 39 11,78 24 7,25 17 5,14 16 4,83 24 7,25 5 1,51 214 64,65 52 15,71 60 18,13<br />

9 313 42 7,45 ± 6,00 (1-30) 156 49,84 77 24,60 42 13,42 14 4,47 11 3,51 13 4,15 48 15,34 103 32,91 56 17,89 106 33,87<br />

10 320 51 6,27 ± 8,86 (1-53) 172 53,75 75 23,44 38 11,88 21 6,56 8 2,50 6 1,88 92 28,75 162 50,63 58 18,13 8 2,50<br />

11 315 49 6,43 ± 4,14 (1-20) 166 52,70 78 24,76 43 13,65 18 5,71 6 1,90 4 1,27 129 40,95 89 28,25 49 15,56 48 15,24<br />

12 3026 58 52,17 ± 7,13 (38-86) 1498 49,50 748 24,72 377 12,46 202 6,68 93 3,07 108 3,57 538 17,78 1647 54,43 728 24,06 113 3,73<br />

13 1891 46 41,11 ± 13,27 (12-92) 898 47,49 479 25,33 241 12,74 138 7,30 71 3,75 64 3,38 851 45,00 871 46,06 104 5,50 65 3,44<br />

? 9202 425 4636 50,38 2084 22,65 1122 12,19 624 6,78 354 3,85 382 4,15 1743 18,94 5185 56,35 1478 16,06 796 8,65<br />

127


Tabelle 83: Analyse des Testeinsatzes 2001<br />

Betrieb Anzahl Anzahl eingesetzte Portionen Besamungsnummer Laktationsnummer<br />

Testbesamungen einges. TB pro Testbulle 1 2 3 4 5 >5 0 1 2 > 2<br />

n n µ ± s (min - max) n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />

1 718 18 39,89 ± 14,74 (3-80) 371 51,67 170 23,68 89 12,40 39 5,43 23 3,20 26 3,62 2 0,28 656 91,36 57 7,94 3 0,42<br />

2 56 17 3,29 ± 2,34 (1-7) 17 30,36 18 32,14 8 14,29 5 8,93 3 5,36 5 8,93 7 12,50 22 39,29 4 7,14 23 41,07<br />

3 645 25 25,80 ± 9,58 (10-60) 379 58,76 146 22,64 88 13,64 21 3,26 5 0,78 6 0,93 109 16,90 310 48,06 147 22,79 79 12,25<br />

4 621 14 44,36 ± 7,14 (38-62) 237 38,16 153 24,64 94 15,14 72 11,59 46 7,41 19 3,06 0 0,00 494 79,55 58 9,34 69 11,11<br />

5 313 9 34,78 ± 8,86 (15-46) 178 56,87 80 25,56 31 9,90 13 4,15 5 1,60 6 1,92 0 0,00 313 100,00 0 0,00 0 0,00<br />

6 81 10 8,10 ± 3,14 (2-12) 41 50,62 21 25,93 9 11,11 6 7,41 2 2,47 2 2,47 2 2,47 54 66,67 13 16,05 12 14,81<br />

7 358 16 22,38 ± 16,58 (9-66) 76 21,23 69 19,27 53 14,80 39 10,89 37 10,34 84 23,46 201 56,15 80 22,35 53 14,80 24 6,70<br />

8 740 43 17,21 ± 11,81 (2-75) 338 45,68 99 13,38 84 11,35 58 7,84 52 7,03 109 14,73 48 6,49 370 50,00 162 21,89 160 21,62<br />

9 538 40 13,45 ± 8,22 (2-41) 310 57,62 118 21,93 51 9,48 25 4,65 14 2,60 20 3,72 88 16,36 206 38,29 118 21,93 126 23,42<br />

10 278 55 5,05 ± 5,89 (1-40) 123 44,24 74 26,62 36 12,95 22 7,91 7 2,52 16 5,76 29 10,43 157 56,47 80 28,78 12 4,32<br />

11 326 52 6,27 ± 4,00 (1-21) 184 56,44 71 21,78 41 12,58 20 6,13 6 1,84 4 1,23 100 30,67 169 51,84 33 10,12 24 7,36<br />

12 2171 40 54,28 ± 13,28 (45-116) 1111 51,17 543 25,01 271 12,48 137 6,31 64 2,95 45 2,07 275 12,67 1652 76,09 235 10,82 9 0,41<br />

13 1082 26 41,62 ± 19,29 (28-125) 504 46,58 245 22,64 133 12,29 98 9,06 53 4,90 49 4,53 390 36,04 629 58,13 42 3,88 21 1,94<br />

? 7927 365 3869 48,81 1807 22,80 988 12,46 555 7,00 317 4,00 391 4,93 1251 15,78 5112 64,49 1002 12,64 562 7,09<br />

128


Tabelle 84: Analyse des Testeinsatzes 2002<br />

Betrieb Anzahl Anzahl eingesetzte Portionen Besamungsnummer Laktationsnummer<br />

Testbesamungen einges. TB pro Testbulle 1 2 3 4 5 >5 0 1 2 > 2<br />

n n µ ± s (min - max) n % n % n % n % n % n % n % n % n % n %<br />

1 1062 29 25,59 ± 4,85 (11-33) 510 48,02 257 24,20 135 12,71 79 7,44 38 3,58 43 4,05 2 0,19 969 91,24 57 5,37 34 3,20<br />

2 106 25 2,12 ± 1,96 (1-9) 31 29,25 20 18,87 17 16,04 12 11,32 10 9,43 16 15,09 8 7,55 19 17,92 26 24,53 53 50,00<br />

3 1353 47 23,98 ± 4,82 (5-40) 630 46,56 333 24,61 187 13,82 100 7,39 50 3,70 53 3,92 230 17,00 551 40,72 298 22,03 274 20,25<br />

4 963 27 28,44 ± 7,69 (3-37) 319 33,13 206 21,39 172 17,86 136 14,12 91 9,45 39 4,05 18 1,87 684 71,03 102 10,59 159 16,51<br />

5 343 10 28,50 ± 2,46 (24-32) 143 41,69 85 24,78 40 11,66 29 8,45 22 6,41 24 7,00 0 0,00 330 96,21 7 2,04 6 1,75<br />

6 121 15 6,53 ± 2,53 (1-9) 58 47,93 28 23,14 18 14,88 9 7,44 4 3,31 4 3,31 1 0,83 84 69,42 24 19,83 12 9,92<br />

7 290 24 8,71 ± 1,83 (5-15) 68 23,45 53 18,28 49 16,90 45 15,52 27 9,31 48 16,55 99 34,14 122 42,07 42 14,48 27 9,31<br />

8 1277 69 17,04 ± 7,89 (3-42) 345 27,02 249 19,50 181 14,17 136 10,65 107 8,38 259 20,28 97 7,60 459 35,94 405 31,71 316 24,75<br />

9 725 63 8,71 ± 5,19 (1-42) 396 54,62 182 25,10 60 8,28 31 4,28 19 2,62 37 5,10 57 7,86 396 54,62 162 22,34 110 15,17<br />

10 342 68 3,82 ± 2,12 (1-11) 159 46,49 74 21,64 54 15,79 32 9,36 9 2,63 14 4,09 11 3,22 246 71,93 71 20,76 14 4,09<br />

11 403 70 4,56 ± 2,34 (1-11) 208 51,61 93 23,08 45 11,17 27 6,70 14 3,47 16 3,97 99 24,57 203 50,37 73 18,11 28 6,95<br />

12 1513 30 35,87 ± 4,32 (25-46) 719 47,52 395 26,11 200 13,22 108 7,14 47 3,11 44 2,91 0 0,00 1504 99,41 9 0,59 0 0,00<br />

13 1581 46 31,57 ± 5,97 (17-39) 586 37,07 409 25,87 230 14,55 136 8,60 86 5,44 134 8,48 453 28,65 979 61,92 96 6,07 53 3,35<br />

S 10079 523 4172 41,39 2384 23,65 1388 13,77 880 8,73 524 5,20 731 7,25 1075 10,67 6546 64,95 1372 13,61 1086 10,77<br />

129


4.2. Aufbereitung der TESSA-Daten<br />

In der TESSA-Station in Stockhausen werden neben den bereits beschriebenen Daten<br />

zusätzlich die Exterieur- und die Melkbarkeitsdaten der TESSA-Tiere erfasst.<br />

Die Melkdauer wird mit Hilfe des Herdenmanagementprogrammes bzw. des Westphalia-<br />

DP5-Programmes dre<strong>im</strong>al zwischen dem 60. und dem 100. Melktag aus dem Morgengemelk<br />

ermittelt. Mit Hilfe der dokumentierten Milchmenge wird das durchschnittliche<br />

Minutengemelk berechnet. Der Durchschnitt dieser 3 ermittelten Werte ergibt dann<br />

das Melkbarkeitsergebnis des Einzeltieres (ADMD-Automatisches Durchschnittliches<br />

Minutengemelk).<br />

Melkbarkeit, ADMG (kg/min)<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

1999/2000 2001 2002 2003<br />

Prüfjahr<br />

Abbildung 62: Entwicklung der Melkbarkeit nach Prüfjahren<br />

Neben der Melkbarkeit wird das Exterieur aller TESSA-Tiere während der Prüfzeit durch den<br />

Zuchtleiter des Sächsischen Rinderzuchtverbandes beurteilt.<br />

130


Bewertung<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

1999/2000 2001 2002 2003<br />

Prüfjahr<br />

Abbildung 63: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Körper1999 – 2003<br />

Bewertung<br />

88,00<br />

86,00<br />

84,00<br />

82,00<br />

80,00<br />

78,00<br />

1999/2000 2001 2002 2003<br />

Prüfjahr<br />

Abbildung 64: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Milchtyp1999 – 2003<br />

131


Bewertung<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

1999/2000 2001 2002 2003<br />

Prüfjahr<br />

Abbildung 65: Entwi cklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Fundament 1999 – 2003<br />

Bewertung<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

76<br />

1999/2000 2001 2002 2003<br />

Prüfjahr<br />

Abbildung 66: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Euter 1999 – 2003<br />

132


Bewertung<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

1999/2000 2001 2002 2003<br />

Prüfjahr<br />

Abbildung 67: Entwicklung der Einstufungsergebnisse für das Merkmal Gesamtnote 1999 – 2003<br />

Punktzahl<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

76<br />

Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />

Bewertungsmerkmal<br />

Abbildung 68: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 99/2000<br />

133


Punktzahl<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

76<br />

Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />

Bewertungsmerkmal<br />

Abbildung 69: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2001<br />

Punktzahl<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

76<br />

Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />

Bewertungsmerkmal<br />

Abbildung 70: Einstiufungsergebnisse des Prüfjahres 2002<br />

134


Punktzahl<br />

88<br />

86<br />

84<br />

82<br />

80<br />

78<br />

76<br />

Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamtnote<br />

Bewertungsmerkmal<br />

Abbildung 71: Einstufungsergebnisse des Prüfjahres 2003<br />

135


4.3. Schätzung genetischer Parameter<br />

4.3.1. Merkmalsdefinition<br />

Für die ersten Parameterschätzungen wurden die Krankheiten bzw. Krankheitskomplexe<br />

genutzt, die mindestens 5% der Erkrankungen oder 5% der Tiere in der entsprechenden<br />

Kategorie umfassen. Das sind:<br />

Euter<br />

Klinische Mastitis 1. Laktation<br />

Klinische Mastitis alle Laktationen<br />

Subklinische Mastitis 1.Laktation<br />

Subklinische Mastitis alle Laktationen<br />

Gelenke<br />

Gelenkentzündung<br />

Lahmheit<br />

Phlegmone<br />

Klauen<br />

Panaritium<br />

Sohlengeschwür<br />

Ballenfäule<br />

Mortellaro<br />

Seitenwandgeschwür<br />

Sonstiges<br />

Kälberdurchfall<br />

Pneumonie<br />

Nabelentzündung<br />

Fruchtbarkeit<br />

Geburtsstörung 1.Laktation<br />

Geburtsstörung alle Laktationen<br />

Abort<br />

Zyklusstörung 1.Laktation<br />

Zyklusstörung alle Laktationen<br />

Endometritis 1.Laktation<br />

Endometritis alle Laktationen<br />

Zysten 1.Laktation<br />

Zysten alle Laktationen<br />

Nachgeburtsverhalten<br />

Puerperalstörung<br />

Stoffwechsel<br />

Ketose<br />

Gebärparese<br />

Stoffwechselstörung<br />

Die Heritabilität wurde für das Merkmal "Anzahl kranker Tage" berechnet. Zusätzlich zu den<br />

kranken Tieren wurden die nicht behandelten Tiere in der Berechnung berücksichtigt. Das<br />

Merkmal ist definiert als die Summe aller kranken Tage einer Krankheit in der Laktation.<br />

Erkrankungen, die nach 365 Melktagen oder 1000 Lebenstagen auftraten, wurden nicht<br />

berücksichtigt. Grundlage dieser Festlegung ist die Tatsache, daß mehr als 95 % aller<br />

Erkrankungen innerhalb von 365 Laktations- bzw. 1000 Lebenstagen auftreten<br />

136


4.3.2. Ergebnisse/Veröffentlichungen<br />

Vortrag zum Internationalen Rindertagund Publikation <strong>im</strong> Tagungsband der<br />

DGfZ-Schriftenreihe<br />

Funktionale Merkmale – Bedeutung, mögliche Erfassung und<br />

Ergebnisse aus <strong>Sachsen</strong><br />

Von Klunker, M., Kati Fiedler, U. Müller, R. Fischer und U. Bergfeld<br />

Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

Fachbereich Tierzucht, Fischerei und Grünland<br />

Einleitung<br />

Die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion wird durch Produktionsmerkmale und funktionale<br />

Merkmale best<strong>im</strong>mt. Der Begriff „funktionale Merkmale“ umfasst nach GROEN et al. (1997)<br />

alle Merkmale, die zur Kostenmin<strong>im</strong>ierung in der Tierproduktion beitragen oder die sich<br />

positiv auf die Vermarktungsmöglichkeiten tierischer Produkte auswirken. Darunter zählen<br />

die Zuchtleistung (Besamungserfolg, Kalbeverhalten, Kälberverluste), Merkmale der<br />

Gesundheit und Vitalität, insbesondere die Anfälligkeit gegenüber Mastitis,<br />

Stoffwechselstörungen und Fundamentsproblemen, die Melkbarkeit und die Nutzungsdauer.<br />

Auch das Auftreten von Erbfehlern, Missbildungen und das Futteraufnahmevermögen werden<br />

den funktionalen Merkmalen zugeordnet. Nach DISTL (2001) sollten zudem verstärkt<br />

Tierschutzaspekte und Ansätze zur Verbesserung der Qualität und Verbraucherakzeptanz<br />

tierischer Produkte in der Tierzucht Berücksichtigung finden. Die Einbeziehung dieser<br />

Merkmale in Zuchtprogramme ist aber nur bei Etablierung entsprechender Datenerfassungen,<br />

d.h. Leistungsprüfungen möglich. Die Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft untersucht<br />

deshalb in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Rinderzuchtverband e.G. und dem<br />

Sächsischen Landeskontrollverband e.V. anhand von Beispielbetrieben die Möglichkeiten von<br />

zusätzlichen Datenerfassungen <strong>im</strong> funktionalen Bereich. Damit sollen letztendlich<br />

Schlussfolgerungen für die Einführung eines Testherdensystems für <strong>Sachsen</strong> abgeleitet<br />

werden, bei dem die Prüfung insbesondere der funktionalen Merkmale <strong>im</strong> Mittelpunkt steht.<br />

Im vorliegenden Beitrag werden Einzelheiten des Projektes und erste Ergebnisse vorgestellt.<br />

Problem- und Zielstellung<br />

Am Beispiel der Milchmengenselektion weisen MÜLLER et al. (1999) nach, dass die alleinige<br />

Leistungsselektion nicht zur Verbesserung der Stoffwechsellage und der Fruchtbarkeit<br />

beiträgt. Das kann zu einer Häufung von Tieren mit gestörter biologischer Balance führen. In<br />

der Praxis äußert sich das z.B. durch die Konkurrenz der Funktionsbereiche „Laktation“ und<br />

„Fruchtbarkeit“ in einem Anstieg der Zwischenkalbezeit um ca. eine Woche bei einer<br />

durchschnittlichen Leistungssteigerung um 1.000 kg Milch (VIT, 2001). Zu beobachten sind<br />

weiterhin ein steigender Besamungsaufwand und erhöhte Abgangsraten aufgrund<br />

verschiedenster Krankheitskomplexe. Damit verringert sich die Nutzungsdauer. Steigende<br />

Tierarzt- und Tiereinsatzkosten belasten die Ökonomik der Milchproduktion.<br />

Die Analyse sächsischer Daten hat ergeben, dass in der hiesigen Region ähnliche Probleme<br />

bestehen.<br />

Während die Milchleistung in <strong>Sachsen</strong> in den letzten 10 Jahren stark angestiegen ist (Tabelle<br />

85), sind bei den funktionalen Merkmalen trotz verbesserter Haltungs- und<br />

Managementbedingungen, stagnierende bzw. negative Entwicklungen zu verzeichnen (LKV<br />

137


<strong>Sachsen</strong>, 2003). Beispielgebend für andere funktionale Merkmale ist in Abbildung 72 die<br />

Zunahme des Besamungsindex (BI) in den letzten Jahren dargestellt.<br />

Tabelle 85: Leistungs- und Bestandsentwicklung in <strong>Sachsen</strong> 1994 – 2003 (LKV <strong>Sachsen</strong>, 2003)<br />

Jahr A+B–Kühe Milch–kg Fett- % Fett-kg Eiweiß- % Eiweiß-kg F/Ekg<br />

1994 234.002 5.472 4,48 245 3,47 190 435<br />

1996 233.383 5.902 4,44 262 3,49 206 468<br />

1998 229.625 6.562 4,36 286 3,47 228 514<br />

2000 207.887 7.393 4,30 318 3,46 256 574<br />

2001 202.409 7.629 4,26 325 3,47 265 590<br />

2002 197.530 7.790 4,21 328 3,45 269 597<br />

2003 195.881 8.034 4,17 335 3,46 278 613<br />

BI<br />

3<br />

2,5<br />

2<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

0<br />

1991<br />

1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Jahr<br />

Abbildung 72: Entwicklung des Besamungsindex (BI) in <strong>Sachsen</strong> 1991 – 2003 (VIT, 2003)<br />

Diese Entwicklungen lassen sich teilweise durch bestehende Merkmalsantagonismen<br />

zwischen den Milchleistungs- und einigen funktionalen Merkmalen erklären. SIMIANER et al.<br />

(1991) berechnete genetische Korrelationen zwischen der Milchleistung und der<br />

Mastitisanfälligkeit von rg = 0,47. Die Beziehung zwischen Leistung und Ketoseanfälligkeit<br />

lag bei rg = 0,66. Auch zwischen den Fruchtbarkeitsmerkmalen und der Leistung bestehen<br />

ungünstige genetische Korrelationen (BERGFELD et al., 2003). HOOIJER et al. (2001)<br />

ermittelten genetische Korrelationen von rg = 0,345 zwischen der Milchleistung und dem<br />

Auftreten von Ovarzysten. Die Korrelationen von Fett- und Eiweißleistung zum Auftreten<br />

von Zysten lag bei rg = 0,38 bzw. 0,44.<br />

Die Heritabilitäten für funktionale Merkmale sind <strong>im</strong> Vergleich zu den Leistungsmerkmalen<br />

sehr gering (VAN DORP et al., 1998; HANSEN et al., 2002). Eine Ursache dafür ist der<br />

natürliche Selektionsdruck, der gegen die Krankheitsanfälligkeit wirkt (SIMIANER & KÖNIG,<br />

2002). Trotz der geringen Heritabilitäten für Krankheitsanfälligkeiten zwischen h² = 0 und h²<br />

= 0,15, lohnt sich die züchterische Bearbeitung funktionaler Merkmale aufgrund der hohen<br />

phänotypischen Variation in der Population (PHILIPSSON, 1995). Grundlage dafür bildet eine<br />

exakte Dokumentation und eine hohe Anzahl geprüfter Nachkommen pro Bulle (KELTON et<br />

al. 1998). Da die Erfassung funktionaler Merkmale <strong>im</strong> Gegensatz zur fast flächendeckend<br />

durchgeführten Milchleistungsprüfung sehr zeit- und kostenintensiv ist, bietet sich die<br />

Prüfung auf Stationen (Eigenleistungsprüfstationen, Bullenmutterprüfstationen) oder in<br />

speziellen Testherden <strong>im</strong> Feld an (KALM, 1999; BERGFELD & KLUNKER, 2002).<br />

138


Material und Methode<br />

In einem Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Prüfsystems für funktionale Merkmale für<br />

die Milchrindzucht in <strong>Sachsen</strong> sollen, in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen<br />

Rinderzuchtverband e.G. und dem Sächsischen Landeskontrollverband e.V., die Grundlagen<br />

für eine stärkere Berücksichtigung funktionaler Merkmale in der Zucht gelegt werden. Derzeit<br />

sind 13 sächsische Milchviehbetriebe mit knapp 10.000 Kühen in das Projekt involviert.<br />

Jährlich werden in diesen Betrieben etwa 4.000 Erstbesamungen mit Testbullen<br />

vorgenommen. Die Betriebsgrößen variieren von 60 bis 3000 Kühe bei Herdenleistungen von<br />

8.000 bis 11.000 kg Milch pro Kuh und Jahr.<br />

Neben den Bestands-, Milchleistungs- und Abgangsdaten, werden zusätzlich alle<br />

Erkrankungen, die Geburtsgewichte und die täglichen Milchmengen mit einem<br />

Herdenmanagementprogramm erfasst. Weiterhin werden die Prüfbullentöchter und eine<br />

entsprechende Anzahl Vergleichstiere sowohl in der ersten als auch in der zweiten Laktation<br />

linear bewertet.<br />

Im Folgenden sollen erste<br />

Parameterschätzungen zur Krankheitsprädisposition für ausgewählte Merkmalskomplexe<br />

vorgestellt werden.<br />

Die Erkrankungen werden als Einzelbehandlungen der Kategorien Euter, Fundament,<br />

Fruchtbarkeit und Stoffwechsel einheitlich <strong>im</strong> Herdenmanagementprogramm erfasst. Die<br />

Krankheitsdiagnosen wurden von den jeweiligen Tierärzten vor Ort bei Vorliegen klinischer<br />

Symptome gestellt. Abbildung 74 gibt die Verschiebung der Krankheitsschwerpunkte mit<br />

zunehmendem Alter der Tiere wieder. Während Euterbehandlungen und<br />

Stoffwechselstörungen mit steigender Laktationsnummer deutlich ansteigen, treten<br />

Fruchtbarkeitsstörungen verstärkt in der ersten Laktation und bei den Altkühen ab 7.<br />

Laktation auf. In der Kategorie Fundament sind alle Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen<br />

zusammengefasst. Mit zunehmendem Alter der Tiere ist hier eine rückläufige Tendenz<br />

erkennbar.<br />

100<br />

Erkrankungshäufigkeit, %<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Stoffwechsel<br />

Fundament<br />

Fruchtbarkeit<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7 - 15<br />

Euter<br />

Laktationsnummer<br />

Abbildung 73: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit von der Laktationsnummer (n = 111.031)<br />

Da in der Regel die Tiere nach einer Erkrankung nicht als „gesund“ gemeldet werden, wurde<br />

für jeden Krankheitskomplex eine Standardkrankheitslänge definiert, nach der die Tiere<br />

automatisch als gesund gelten: Fundamentsprobleme 30 Tage, Eutererkrankungen 14 Tage,<br />

Stoffwechselerkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen 21 Tage entspr. einem Zyklus.<br />

Wurde ein Tier in diesem Zeitraum wiederholt behandelt, zählte das nicht als erneute<br />

Erkrankung. Allerdings verlängerte sich die Krankheitsdauer um die Hälfte der<br />

Standardlänge. Erkrankungen, die nach 365 Melktagen auftraten, wurden nicht berücksichtigt.<br />

139


Grundlage dieser Festlegung ist die in Abb. 75 dargestellte Analyse, nach der mehr als 95 %<br />

aller Erkrankungen innerhalb von 365 Laktationstagen auftraten.<br />

4000<br />

Anzahl Einzelerkrankungen, n<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

60<br />

120<br />

180<br />

240<br />

300<br />

360<br />

420<br />

480<br />

540<br />

Laktationstag<br />

Abbildung 74: Auftreten von Erkrankungen in Abhängigkeit vom Laktationstag (n = 111.031)<br />

In einer ergänzenden Untersuchung wurde das Material eingeschränkt und auf die ersten 100<br />

Tage der Laktation begrenzt. Ziel war es die Krankheitshäufigkeiten unter den großen<br />

physiologischen Belastungen am Anfang der Laktation zu untersuchen.<br />

Genetische Parameter wurden für das Merkmal "Anzahl kranker Tage" berechnet. Das<br />

Merkmal ist definiert als die Summe aller kranken Tage einer Krankheit in der Laktation.<br />

Tiere ohne Erkrankungen gehen mit null Krankheitstagen in die Berechnung ein.<br />

Das Merkmal subklinische Mastitis umfasst alle Euterbehandlungen, die aufgrund von hohen<br />

Zellzahlen (>500.000) durchgeführt wurden bzw. Tiere die aufgrund eines positiven<br />

bakteriologischen Befundes (v.a. Staphylococcus aureus, Streptococcus agalactiae,<br />

Escherischia Coli) ohne klinische Symptome auffällig wurden. Unter Geburtsstörungen<br />

wurden alle Komplikationen <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Geburt des Kalbes zusammengefasst.<br />

Dazu zählen Geburtsstörungen verursacht durch absolut zu große Kälber, tote Früchte<br />

(Fetotomie), Lage-, Stellungs- und Haltungsfehler des Kalbes (Kaiserschnitt),<br />

Mehrlingsgeburten und durch die Mutter ausgelöste Störungen der Geburt (Wehenschwäche,<br />

übermäßige Wehentätigkeit, Gebärmuttervorfall, Gebärmutterverdrehung). Das Merkmal<br />

Endometritis umfasst alle auftretenden Verlaufsformen der Gebärmutterentzündung<br />

(Endometritis catarrhalis, Endometritis mucopurulenta, Endometritis purulenta) einschließlich<br />

Pyometra. Unter Zyklusstörungen wurden sowohl hormonelle Sterilitätsbehandlungen<br />

aufgrund von azyklischen Erkrankungen (Atrophie/Dystrophie der Ovarien, persistierende<br />

Gelbkörper, unregelmäßige Zykluslängen, Ovulationsstörungen) als auch notwendige<br />

Hormonbehandlungen infolge von Stillbrünstigkeit zusammengefasst. Zysten (Follikel-<br />

Theka-Zysten, Follikel-Lutein-Zysten und Gelbkörperzysten) wurden aufgrund ihrer großen<br />

Bedeutung in der Praxis als separates Merkmal geführt.<br />

140


Tabelle 86: Übersichtsstatistik für ausgewählte Merkmale der einzelnen Krankheitskompl exe<br />

Merkmal n x±s min-max phän. Varianz<br />

Euter<br />

kl. Mastitis 1.Laktation 24.184 4,06 ± 10,30 0 - 144 87,13<br />

kl. Mastitis > 1.Laktation 40.616 5,07 ± 12,60 0 - 187 130,26<br />

subkl. Mastitis 1. Laktation 24.184 1,05 ± 4,40 0 - 67 17,43<br />

subkl. Mastitis > 1.Laktation 40.616 1,06 ± 6,04 0 - 112 30,79<br />

Fundament<br />

Phlegmone 64.800 1,05 ± 6,48 0 - 135 35,58<br />

Sohlengeschwür 64.800 4,22 ± 17,9 0 - 359 244,73<br />

Mortellaro 64.800 0,54 ± 4,96 0 - 165 21,07<br />

Panaritium 64.800 1,34 ± 7,33 0 - 203 49,23<br />

Seitenwandgeschwür 64.800 0,84 ± 7,04 0 - 242 45,84<br />

Stoffwechsel<br />

Gebärparese 64.800 0,05 ± 1,05 0 - 21 5,77<br />

Fruchtbarkeit<br />

Geburtstörung 1.Laktation 24.184 0,30 ± 2,74 0 - 60 6,73<br />

Geburtsstörung >1. Laktation 40.616 0,11 ± 1,54 0 - 42 2,34<br />

Zyklusstörung 1.Laktation 24.184 2,54 ± 10,4 0 - 204 79,37<br />

Zyklusstörung >1.Laktation 40.616 2,14 ± 8,90 0 - 187 59,78<br />

Endometritis 1. Laktation 24.184 3,73 ± 11,7 0 - 187 106,33<br />

Endometritis > 1. Laktation 40.616 2,82 ± 11,1 0 - 172 103,98<br />

Zysten 1. Laktation 24.184 0,93 ± 5,45 0 - 130 27,74<br />

Zysten > 1. Laktation 40.616 1,20 ± 6,13 0 - 114 35,16<br />

Puerperalstörung<br />

kl. Mastitis: klinische Mastitis<br />

64.800 0,40 ± 2,94<br />

subkl. Mastitis: subklinische Mastitis<br />

0 - 52 7,65<br />

In Tabelle 87 sind die einzelnen Krankheiten je Komplex mit ihren statistischen Maßzahlen<br />

aufgeführt. Für die klinische Mastitis lagen in der 1. Laktation 24.184 Tiere mit<br />

Beobachtungen vor. Im Durchschnitt der Population (gesunde und behandelte Tiere) hatte<br />

jedes Tier 4,06 Tage klinische Mastitis in der 1. Laktation bei einer Streuung um den<br />

Mittelwert von 10,3 Tagen. Der Max<strong>im</strong>alwert betrug 144 Tage - d.h. ein Tier war in der 1.<br />

Laktation insgesamt 144 Tage an klinischer Mastitis erkrankt.<br />

Die Parameterschätzungen wurden mittels REML-Methode nach den entsprechenden<br />

Mehrmerkmalstiermodellen mit dem Programmpaket VCE 5.1 (KOVAC & GROENEVELD,<br />

2003) durchgeführt. Das zugrunde liegende Modell stellt sich allgemein wie folgt dar:<br />

y = Xb + Za + Pc + e<br />

mit y = Vektor der phänotypischen Beobachtungswerte<br />

b = Vektor der fixen Effekte und Covariablen<br />

a = Vektor der zufälligen additiv genetischen Effekte<br />

c = Vektor der zufälligen permanenten Umwelteffekte<br />

e = Vektor der zufälligen Resteffekte<br />

X, Z und P = Designmatrizen zur Zuordnung der jeweiligen Effekte zu den<br />

Beobachtungen<br />

Erwartungswerte: dabei sind E(y) = Xb sowie E(a) =E(c) = E(e) = 0. Die Varianz-<br />

Covarianzmatrix der zufälligen Effekte lässt sich dann wie folgt darstellen:<br />

2<br />

⎡a⎤<br />

⎡Aσ<br />

0 0 ⎤<br />

⎢ ⎥<br />

var<br />

⎢<br />

c<br />

⎥<br />

=<br />

⎢⎣<br />

e⎥⎦<br />

⎢<br />

⎢<br />

⎢<br />

⎣<br />

0<br />

0<br />

a<br />

Iσ<br />

0<br />

2<br />

c<br />

⎥<br />

0 ⎥<br />

2<br />

Iσ<br />

⎥<br />

e ⎦<br />

141


2<br />

mit A = additiver Verwandtschaftsmatrix, I = Einheitsmatrix sowie σ<br />

a<br />

= Varianz der additiv<br />

2<br />

2<br />

genetischen Effekte, σ<br />

c<br />

= Varianz der permanenten Umwelteffekte und σ<br />

e<br />

= Varianz der<br />

zufälligen Resteffekte.<br />

Für die Merkmale, bei welchen eine Trennung zwischen erster Laktation und folgenden<br />

Laktationen notwendig ist, ergeben sich für die Designmatrizen unterschiedliche<br />

Ausprägungen:<br />

⎡ y<br />

⎢<br />

⎣y<br />

1<br />

2<br />

⎤ ⎡X1<br />

⎥ = ⎢<br />

⎦ ⎣ 0<br />

0 ⎤⎡b1<br />

⎤ ⎡Z1<br />

⎥⎢<br />

⎥ +<br />

X<br />

⎢<br />

2⎦⎣b2⎦<br />

⎣ 0<br />

0 ⎤⎡a<br />

Z<br />

⎥⎢<br />

2⎦⎣a<br />

1<br />

2<br />

⎤ ⎡0<br />

⎥ + ⎢<br />

⎦ ⎣0<br />

0 ⎤⎡c<br />

P<br />

⎥⎢<br />

2⎦⎣c<br />

1<br />

2<br />

⎤ ⎡e<br />

⎥ + ⎢<br />

⎦ ⎣e<br />

y = Vektor der Beobachtungswerte<br />

y 1 = Merkmalswert der ersten Laktation<br />

y 2 = Merkmalswert der folgenden (ab zweiter) Laktationen<br />

X 1,2 = Designmatrizen für die Zuordnung der fixen Effekte und Covariablen<br />

b 1,2 = Vektor der fixen Effekte und Covariablen<br />

Z 1, 2 = Designmatrizen<br />

a 1,2 = Vektor der additiv genetischen Effekte<br />

P 2 = Designmatrize<br />

c 1,2 = Vektor der permanenten Umwelteffekte<br />

e 1,2 = zufällige Resteffekte<br />

Für die ersten Laktationen sind jeweils andere Covariablen notwendig als für die folgenden<br />

Laktationen (Erstkalbealter bzw. Zwischenkalbezeit). Weiterhin werden die<br />

Leistungsinformationen in den folgenden Laktationen mittels Wiederholbarkeitsansatz<br />

betrachtet, wobei hier dann auch ein permanenter Umwelteffekt für dasselbe Tier einbezogen<br />

wird. Die entsprechenden komplexeren Mehrmerkmalsmodelle ergeben sich dann aus diesen<br />

Grundmodellen. Über die Zuordnung der fixen und zufälligen Effekte zu den jeweiligen<br />

Merkmalskomplexen und die Anzahl Stufen <strong>im</strong> Modell geben die folgenden Tabellen 88 und<br />

89 Auskunft.<br />

Tabelle 87: Modelle für die ausgewählten Krankheitskomplexe<br />

Merkmalskomplex HYS LN MF EKA ZKZ LT PUE ANIMAL<br />

Euter 1.Laktation F - F C - C - A<br />

Euter >1.Laktation F F F - C C R A<br />

Fundament F F - - C C R A<br />

Stoffwechsel F F - - C C R A<br />

Fruchtbarkeit 1.Lakt. F - - C - C - A<br />

Fruchtbarkeit >1.Lakt. F F - - C C R A<br />

HYS: Herde-Jahr-Saison LT: Laktationstag F: fixer Effekt<br />

LN: Laktationsnummer MF: Melkfrequenz C: Covariable<br />

EKA: Erstk albealter ZKZ: Zwischenkalbezeit R: zufälliger Effekt<br />

PUE: Permanenter Umwelteffekt<br />

Tabelle 88: Effekte und Anzahl Stufen für die Modelle<br />

Effekte HYS LN MF EKA ZKZ LT PUE ANIMAL<br />

Anzahl Stufen 871 15 3 - - - 31.698 76.782<br />

Der Merkmalskomplex Euter umfasst die Merkmale klinische und subklinische Mastitis für<br />

die erste und folgende Laktationen. Im Modell werden die fixen Einflussfaktoren (F) Herde-<br />

Jahr-Saison (HYS), die Laktationsnummer (LN) sowie die Melkfrequenz (MF)<br />

berücksichtigt. Das Erstkalbealter bzw. die Zwischenkalbezeit sind zusammen mit dem<br />

Laktationstag (LT) Covariablen (C). Dabei gibt der Laktationstag das aktuelle<br />

1<br />

2<br />

⎤<br />

⎥<br />

⎦<br />

142


Laktationsstadium an. Der zufällige permanente Umwelteffekt (PUE) berücksichtigt<br />

Variationen in der Leistung, die über mehrere Laktationen hinweg auf das Tier<br />

zurückzuführen sind.<br />

Ergebnisse<br />

Die Ergebnisse der Heritabilitätsschätzungen sind in der Tabelle 90 für die einzelnen<br />

Merkmale innerhalb der Krankheitskomplexe aufgeführt.<br />

Tabelle 89: Heritabilitäten (h 2 ) und Standardfehler (s) für die Merkmale der einzelnen<br />

Krankheitskompl exe, getrennt für eine Betrachtungsdauer von 356 bzw. 100 Laktationstagen<br />

Merkmal 365 Tage 100 Tage<br />

h 2 ±s h 2 ±s<br />

Euter<br />

kl. Mastitis 1.Laktation 0,040±0,005 0,024*<br />

kl. Mastitis > 1.Laktation 0,077±0,006 0,027*<br />

subkl. Mastitis 1. Laktation 0,013±0,003 0,004*<br />

subkl. Mastitis > 1.Laktation 0,026±0,003 0,005*<br />

Fundament<br />

Phlegmone 0,053±0,003 0,009±0,002<br />

Sohlengeschwür 0,035±0,003 0,010±0,002<br />

Panaritium 0,018±0,002 0,011±0,002<br />

Seitenwandgeschwür 0,025±0,002 0,006±0,002<br />

Mortellaro 0,028±0,002 0,007±0,001<br />

Stoffwechsel<br />

Gebärparese 0,031±0,009 0,016±0,002<br />

Fruchtbarkeit<br />

Geburtstörung 1.Laktation 0,003±0,002 0,015±0,004<br />

Geburtsstörung >1. Laktation 0,013±0,005 0,029±0,006<br />

Zyklusstörung 1.Laktation 0,016±0,003 0,010±0,003<br />

Zyklusstörung >1.Laktation 0,017±0,003 0,005±0,002<br />

Endometritis 1. Laktation 0,029±0,006 0,022±0,005<br />

Endometritis > 1. Laktation 0,017±0,003 0,009±0,003<br />

Zysten 1. Laktation 0,029±0,006 0,008±0,003<br />

Zysten > 1. Laktation 0,033±0,004 0,009±0,003<br />

Puerperalstörung 0,025±0,003 0,029±0,004<br />

*die Parameterschätzung wurde nicht mit Status 1 beendet, so dass keine Standardfehler approx<strong>im</strong>iert wurden<br />

Über alle Krankheiten hinweg liegen die h 2 -Werte deutlich unter 0,1 <strong>im</strong> sehr niedrigen<br />

Bereich. Am höchsten ist die Erblichkeit für das Merkmal klinische Mastitis in den folgenden<br />

Laktationen mit 0,077 bei einem Standardfehler von 0,006. Eine Begrenzung auf die ersten<br />

100 Tage der Laktation, führt außer bei den Merkmalen Geburts- und Puerperalstörung zu<br />

deutlich geringeren Schätzwerten und erreicht insgesamt nur noch Werte bis 0,03.<br />

Es wurde weiterhin untersucht, inwieweit Krankheiten in der 1. Laktation und in den<br />

folgenden Laktationen als unterschiedliche Merkmale aufzufassen sind. Tabelle 6 stellt die<br />

genetischen Zusammenhänge dar. So beträgt die genetische Korrelation zwischen der<br />

klinischen Mastitis der 1. Laktation und den darauf folgenden Laktationen 0,985 bei einem<br />

Standardfehler von 0,040. Geringer fallen diese Werte bei den Zyklusstörungen und bei den<br />

Zysten (r g = 0.7 bzw. 0.6) aus.<br />

143


Tabelle 90: Genetische Korrelationen zwischen der 1. Laktation und den darauf folgenden Laktati onen<br />

bei ausgewählten Merkmalen für den Berechnungszeitraum von 365 Tagen<br />

Merkmal r g ±s<br />

klinische Mastitis 0,985±0,040<br />

subklinische Mastitis 0,810±0,076<br />

Geburtsstörungen 1,000±0,001<br />

Zyklusstörungen 0,706±0,100<br />

Zysten 0,559±0,108<br />

Endometritis 0,912±0,106<br />

In der Tabelle 91 sind die Ergebnisse der Varianzkomponentenschätzung für ein<br />

Viermerkmalstiermodell für den gesamten Komplex der Eutererkrankungen dargestellt. Die<br />

Heritabilitäten fallen ähnlich gering aus wie in den entsprechenden Zwe<strong>im</strong>erkmalsmodellen,<br />

wobei die Erblichkeiten für die wiederholten Leistungen ab der zweiten Laktation etwas<br />

höher sind als die in der ersten. Auch die genetischen Korrelationen innerhalb eines Merkmals<br />

(klinische bzw. subklinische Mastitis) st<strong>im</strong>men mit den Einzelrechnungen gut überein. Die<br />

neu hinzugekommenen genetischen Korrelationen zwischen klinischer und subklinischer<br />

Mastitis erreichen einheitlich Werte von rg = 0,4 bis 0,6.<br />

Tabelle 91: Heritabilität (Diagonale) und genetische Korrelationen für den Merkmalskomplex<br />

Eutererkrankungen<br />

klM1 klM>1 sklM1 sklM>1<br />

kl. Mastitis 1.Laktation 0,040±0,004 0,998±0,005 0,553±0,092 0,429±0,055<br />

kl. Mastitis >1.Laktation 0,076±0,005 0,520±0,088 0,434±0,077<br />

subkl. Mastitis 1.Laktation 0,014±0,004 0,816±0,138<br />

subkl. Mastitis >1.Laktation 0,028±0,003<br />

klM1: Klinische Mastitis 1.Laktation<br />

sklM1: Subklinische Mastitis 1.Laktation<br />

klM>1: Klinische Mastitis > 1.Laktation<br />

sklM>1: Subklinische Mastitis >1.Laktation<br />

Diskussion und Schlussfolgerungen<br />

Insgesamt liegen die ermittelten Heritabilitäten für die Erkrankungen aus den Komplexen<br />

Euter, Fundament, Stoffwechsel und Fruchtbarkeit bei Werten deutlich unter 0,1. Ursachen<br />

für diese geringen Werte können neben der tatsächlichen genetischen Determiniertheit und<br />

der Eindeutigkeit der Merkmalsdefinition auch Unterschiede in der Qualität der<br />

Merkmalserfassung sein. Da es sich <strong>im</strong> vorliegenden Material vorwiegend um Tierärztliche<br />

Diagnosen handelt sollten Unterschiede in der Definition der Erkrankungen eine<br />

untergeordnete Rolle spielen. Erhöhungen der Qualität der Merkmalserfassung sind aber <strong>im</strong><br />

Zuge einer einheitlicheren Regelung zur Datenerfassung in den Testbetrieben, auch was<br />

Wiederholungsdiagnosen anbelangt, zu erwarten.<br />

Die ermittelten Heritabilitäten für das Merkmal Mastitis liegen <strong>im</strong> Bereich der angegebenen<br />

Literaturwerte. SIMIANER et al. (1991) und URIBE et al. (1995) ermittelten mit<br />

Schwellenwertmodellen Heritabilitätsschätzwerte zwischen 0,07 und 0,12. HANSEN et al.<br />

(2002) ermittelten Erblichkeiten für klinische Mastitis in der ersten Laktation von h² = 0,035<br />

anhand von 470.000 Beobachtungen mit der AI-REML–Methode. Auch HERINGSTAD et al.<br />

(1997) berechneten an einem Datenmaterial mit 70.861 Tieren Heritabilitäten zwischen 0,09<br />

und 0,05 für klinische Mastitis mit linearen und Schwellenwertmodellen für unterschiedliche<br />

Zeiträume nach dem Abkalben. Die höchsten Erblichkeiten wurden für den Zeitraum 10 Tage<br />

vor dem Abkalben bis zum 90. Laktationstag mit einem Schwellenwertmodell ermittelt. Am<br />

vorliegenden Material konnte eine Erhöhung durch eine Begrenzung des Zeitraumes auf 100<br />

Laktationstage nicht erreicht werden, allerdings konvertierte das unterstellte Modell auch<br />

nicht zufrieden stellend (Staus 3 in VCE), so dass hier eine weitere Modelüberprüfung<br />

notwendig erscheint.<br />

144


NIELSEN et al. (1997) berechneten Erblichkeiten von 0,05 – 0,06 für Eutererkrankungen an<br />

Dänischen Holstein Frisian, mit Korrelationen von 0,95 bis 0,98 zwischen den ersten 3<br />

Laktationen. Die genetischen Korrelationen erreichen an unserem Material mit r g = 0,98<br />

ebenfalls sehr hohe Werte zwischen den ersten und den folgenden Laktationen.<br />

Die Erblichkeiten für subklinische Mastitis liegen deutlich unter den Werten für klinische<br />

Mastitis. Das ist teilweise auf die problematische Datenerfassung zurückzuführen. Da das<br />

Merkmal subklinische Mastitis sowohl Behandlungen aufgrund hoher Zellzahlen als auch<br />

Behandlungen infolge positiver bakteriologischer Befunde einschließt, fließen hier große<br />

herdenspezifische Effekte in der Behandlungsintensität ein. Nach BERGMANN (1985) sind<br />

Heritabilitätsschätzungen für bakteriologische Befunde auch aus dem Grund problematisch,<br />

da nur etwa 30% aller eingesandten Proben bakteriologisch abgeklärt werden können. DE<br />

HAAS et al. (2002) weisen dagegen in ihren Untersuchungen Heritabilitäten von 0,02 bis 0,10<br />

für die Erkrankungsprädisposition für unterschiedliche Mastitiserreger bei guten<br />

Untersuchungsergebnissen aus.<br />

Der Komplex der Eutererkrankungen wurde aufgrund seiner Bedeutung weiter auf genetische<br />

Beziehungen untersucht. Hier zeigt sich, dass neben den hohen genetischen Korrelationen<br />

innerhalb der Merkmale klinische bzw. subklinische Mastitis, die Beziehungen zwischen<br />

diesen Merkmalen <strong>im</strong> mittleren Bereich liegen. Insgesamt sind diese bei den auftretenden sehr<br />

geringen Heritabilitäten nicht von so großer Bedeutung. Erwartungsgemäß sind die<br />

Erblichkeiten für die Merkmale welche einem Wiederholbarkeitsansatz entsprechen etwas<br />

höher, da hier mehr Informationen für die Schätzung bereitstehen und diese somit eine höhere<br />

Genauigkeit aufweisen. Für die Ermittlung der genetischen Parameter wie auch für eine<br />

Zuchtwertschätzung sollten innerhalb eines Merkmals Zwe<strong>im</strong>erkmalsmodelle genutzt<br />

werden, da diese eine bessere Berücksichtigung der unterschiedlichen Covariablen auf diese<br />

Merkmale gestatten. Der Einfluss der Zwischenkalbezeit auf die Zielmerkmale erwies sich<br />

<strong>im</strong>mer, das Erstkalbealter nur manchmal als signifikant.<br />

Für das Auftreten von Klauenerkrankungen werden sehr niedrige Erblichkeiten zwischen 0,01<br />

und 0,05 geschätzt. BAUMGARTNER (1988) und JUNGE (1983) ermittelten Heritabilitätsschätzwerte<br />

zwischen h² = 0,1 und h² = 0,3 für verschiedene Klauenerkrankungen. Allerdings<br />

basieren diese Ergebnisse auf gezielten Reihenuntersuchungen an Rinderklauen, während <strong>im</strong><br />

untersuchten Datenmaterial ausschließlich akut lahme Tiere entsprechend dem subjektiven<br />

Empfinden des Tierhalters bzw. entsprechend den herdenspezifischen Problemen behandelt<br />

wurden. Im Zuge der weiteren Standardisierung der Krankheitserfassung in den Betrieben und<br />

der Vereinheitlichung von Klauenpflegemaßnahmen sind auch hier Verbesserungen in der<br />

Datenqualität zu erwarten. Problematisch in diesem Zusammenhang ist allerdings die<br />

Tatsache, dass Klauenerkrankungen in vielen Betrieben weniger vom Tierarzt, sondern<br />

vielmehr durch ausgebildetes Betriebspersonal und/oder Klauenpfleger behandelt werden.<br />

Auch BOETTCHER et al. (1998) berechneten für das Merkmal Lahmheit (beurteilt anhand einer<br />

Skala von 0-4) Heritabilitäten zwischen 0,10 und 0,22 an einem Datenmaterial von 1.342<br />

Tieren, während HUANG & SHANKS (1995) vergleichbare Heritabilitäten von 0,03 bis 0,08 für<br />

verschiedene Klauenerkrankungen schätzten. Deutlich höhere Heritabilitäten von 0,1 bis 0,5<br />

wurden in verschiedenen Untersuchungen für Klauenmaße wie Dorsalwandwinkel,<br />

Trachtenhöhe, Diagonale und Dorsalwandlänge ermittelt (HINRICHS et al., 2003; HAMANN &<br />

DISTL, 2001), was für die zusätzliche Erhebung dieser Daten in der ELP spricht (DISTL,<br />

1995).<br />

Die ermittelten Ergebnisse für Stoffwechselstörungen liegen wie auch in der Literatur<br />

beschrieben bei 0,03. Da klinische Gebärparesen und Ketosen <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

subklinischen Verlaufsformen eine eher geringe Bedeutung in der Praxis haben, sollten für<br />

diese Erkrankungen objektive Parameter zur Früherkennung subklinischer Formen genutzt<br />

werden. Indikatoren für erste Anzeichen von Gebärparese sind vor allem die Calzium- und<br />

Phosphorgehalte <strong>im</strong> Blut, sowie Verschiebungen des Säure-Basen-Verhältnis <strong>im</strong> Harn.<br />

145


SVENSEN & HOVE (1991) ermittelten deutlich höhere Erblichkeiten von h² = 0,11 für den<br />

Calziumgehalt <strong>im</strong> Blut 18 bis 30 Stunden postpartum. Einen signifikanten Einfluss auf den<br />

Calziumgehalt <strong>im</strong> Blut und das Auftreten von hypocalzämischer Gebärparese hatten die<br />

Laktationsnummer, das Erstkalbealter und der Kalbemonat.<br />

Die Ergebnisse für Fruchtbarkeitsstörungen liegen wie erwartet sehr niedrig zwischen 0,003<br />

und 0,03. LYONS et al. (1991) und URIBE et al. (1995) berechneten ähnliche Schätzwerte für<br />

Nachgeburtsverhalten, Metritis und Ovarzysten zwischen h² = 0,02 und 0,08. NIELSEN et al.<br />

(1997) berechneten für den Komplex der Fruchtbarkeitsstörungen ebenfalls sehr geringe<br />

Heritabilitäten von 0,01 – 0,02. HOOIJER et al. (2001) ermittelten dagegen Erblichkeiten von<br />

0,087 bis 0,1 für das Merkmal Ovarzysten an Niederländischen Schwarzbunten. Am<br />

vorliegenden Material erhöhen sich die Schätzwerte für die Erblichkeiten bei den Merkmalen<br />

Geburts- und Puerperalstörungen bei Beschränkung auf die ersten 100 Laktationstage. Dies ist<br />

auch zu erwarten, da diese natürlich nur <strong>im</strong> geburtsnahen Zeitraum auftreten und somit eine<br />

längere Erfassung keinen Vorteil bringt, sondern eine Korrektur der Daten auf die<br />

einbezogenen Effekte nur verschlechtert. Für die Merkmale bei welchen eine sinnvolle<br />

Trennung zwischen Erst- und Folgelaktationen vorgenommen wird gelten sinngemäß die<br />

Aussagen aus dem Komplex Euter zur Nutzung der entsprechenden Zwe<strong>im</strong>erkmalsmodelle.<br />

Ausblick<br />

Mit den hohen Milchleistungssteigerungen in den letzten Jahren ist ein Produktionsniveau <strong>im</strong><br />

physiologischen Grenzbereich erreicht. Die Tiere stellen höchste Ansprüche an Haltung,<br />

Fütterung und Management. Trotz massiver Verbesserungen der Haltungs- und<br />

Umweltbedingungen (Stallbelüftung, TMR, Kuhkomfort) sind negative Entwicklungen bei<br />

der Nutzungsdauer, der Reproduktionsrate, den Fruchtbarkeitskennzahlen und dem<br />

Gesundheitsstatus der Tiere zu beobachten. Die Ausrichtung der Milchrindzucht muss sich<br />

zukünftig stärker an den vorgegebenen agrarpolitischen Entwicklungen orientieren.<br />

Preisverschiebungen zwischen den Produktionsfaktoren und den Erlösen erfordern verstärkt<br />

langlebige problemlose Hochleistungskühe für wachsende Bestände.<br />

Für die züchterische Nutzung von Gesundheitsmerkmalen müssen die genetischen Parameter<br />

der Population für alle Einzelmerkmale bekannt sein. Für die Krankheitsprädisposition<br />

wurden bereits Heritabilitäten für die sächsische Population vorgestellt, wobei die Modelle<br />

weiter zu opt<strong>im</strong>ieren sind. In weiteren Untersuchungen sollen die Korrelationen zwischen den<br />

Krankheitsmerkmalen und die genetischen Beziehungen zu den Milchleistungs- und<br />

Fruchtbarkeitsparametern untersucht werden. Trotz der geringen Heritabilitäten weisen<br />

zahlreiche Feldstudien große genetisch bedingte Unterschiede in der Anzahl erkrankter<br />

Töchter bei einzelnen Bullennachkommenschaften nach (JUNGE, 1983; FUNKE, 1991;<br />

JAITNER, 1991; DISTL, 2001), was für Selektionsmöglichkeiten auf Gesundheit und<br />

Nutzungsdauer spricht.<br />

Die Nutzung der Erkrankungsdaten in einem Gesamtindex ähnlich wie in Finnland (SIMIANER<br />

& KÖNIG, 2002) wäre, unter Einbeziehung der Exterieurdaten und der erfassten funktionalen<br />

Merkmale aus der Eigenleistungsprüfung (Futteraufnahmevermögen und Klauenmaße) für<br />

<strong>Sachsen</strong> denkbar. Grundlage dafür ist die weitere Standardisierung der Krankheitserfassung<br />

und die Opt<strong>im</strong>ierung der genetischen Verknüpfung über die Vatertiere in den Testherden in<br />

Form einer gelenkten Feldprüfung. Dazu müssen weitere Betriebe für eine exakte und<br />

detaillierte Datenerfassung besonders <strong>im</strong> Krankheitsbereich motiviert werden, die bereit sind<br />

den hohen Zeitaufwand und eine enge und intensive Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und<br />

Tierhalter zu realisieren.<br />

146


5. Empfehlungen zur Weiterführung und Opt<strong>im</strong>ierung des<br />

Prüfsystems<br />

Das Projekt ist als Teilprojekt zur Entwicklung eines Testherdensystems für die sächsische<br />

Milchrindzucht in Zusammenarbeit der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft und<br />

dem Sächsischen Rinderzuchtverband eG initiiert worden. Schwerpunkte des Teilprojektes<br />

„Entwicklung und Erprobung eines Prüfsystems für die Milchrindzucht in <strong>Sachsen</strong>“ lagen<br />

- Im Aufbau geeigneter Datenerfassungssysteme <strong>im</strong> Betrieb<br />

- Standardisierung der Datenerfassung über die Betriebe<br />

- Opt<strong>im</strong>ierung bzw. Vereinfachung des Datentransfers zur LfL<br />

- Aufbau einer zentralen Datenbank für alle erfaßten Gesundheitsmerkmale<br />

der Testherden, der Donorenteststation, der ELP Station Meißen sowie der<br />

erfassten Exterieurdaten<br />

- Genauere Erfassung bekannter Merkmale (Tägliche Milchleistung,<br />

Kalbeverlauf)<br />

- Erfassung zusätzlicher Merkmale in den Testherden<br />

Ein umfangreiches Datenerfassungssystem für funktionale Merkmale konnte in den Betrieben<br />

etabliert werden. Probleme bereiteten anfangs die Speicherung und Übertragung der großen<br />

Datenmengen und die unterschiedlichen Diagnoseschlüssel zwischen den Betrieben und zum<br />

Teil auch innerhalb der Betriebe.<br />

Datenerfassung<br />

Be<strong>im</strong> Vergleich der Ergebnisse zur Einrichtung von Datenerfassungssystemen mit denen<br />

anderer Autoren, muß berücksichtigt werden daß die Krankheitsdatenerfassung und die<br />

Erfassung der täglichen Milchmengen nicht so standardisiert erfolgt, wie bei der<br />

Milchleistungsprüfung. Die Diagnose der Erkrankung war den Tierärzten bzw. den<br />

Klauenpflegern überlassen. Allerdings wurde versucht einen „kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner“ in der Krankheitserfassung über alle Betriebe zu realisieren. Leichtere Erkrankungen<br />

wurden je nach den betriebsspezifischen Bedingungen zwar erkannt, aber nicht unbedingt<br />

behandelt und dokumentiert. Der unterschiedliche Umfang von Zuchthygieneuntersuchungen<br />

und Prophylaxe- bzw. Impfmaßnahmen in den Betrieben spiegelt sich ebenfalls in den<br />

unterschiedlichen Befallsraten für einzelne Erkrankungen wider.<br />

Auf der Basis der über Jahre hinweg gewachsenen betrieblichen Diagnoseschlüssel wurde<br />

weiter aufgebaut, indem die einzelnen Schlüssel entsprechend dem „kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner“ zur Krankheitserfassung ergänzt wurden. Um die Erkrankungsfrequenzen sinnvoll<br />

auswerten zu können, wurden die Daten intern in der Datenbank auf den ausführlichen<br />

veterinärmedizinischen Diagnoseschlüssel von Prof. Staufenbiel umgeschlüsselt. Die<br />

Umcodierung der Daten erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Betrieben und Tierärzten<br />

der Sächsischen Tierseuchenkasse.<br />

Weitere Standardisierungen zur Datenerfassung:<br />

Um die Datenqualität in Zukunft weiter zu verbessern sollten vierteljährlich Auswertungen zu<br />

best<strong>im</strong>mten Themenschwerpunkten für die Betriebe erstellt und 3-4 Wochen später in einer<br />

Zusammenkunft mit den Betrieben diskutiert werden. In diesem Zusammenhang sollte<br />

weiterhin besprochen werden, welche Auswertungen und Analysen zur Opt<strong>im</strong>ierung der<br />

Datenqualität routinemäßig für die Betriebe zur Verfügung gestellt werden sollten. Folgende<br />

Themenschwerpunkte wären denkbar:<br />

147


1. Schwerpunkt Eutergesundheit (Betriebsleiter, Stallchef, Tierarzt, Melker):<br />

- Betriebliche Auswertungen zur Eutergesundheit: Mastitisinzidenz, Zellzahl<br />

(Jahresverlauf, Laktationen. Laktationsstadium…), Beziehung zwischen<br />

Milchleistung und Zellzahl, BU-Befunde-Mastitisinzidenz-Zellzahl, Abgänge wegen<br />

Eutergesundheit, Abgangszeitpunkt während der Laktation, Euterbewertungen<br />

- Fachvortrag: Mastitiserreger – Bedeutung, Vorkommen, Nachweis, Therapie- und<br />

Prophylaxemaßnahmen (Sächsisische Tierseuchenkasse-Rindergesundheitsdienst)<br />

- Fachvortrag: Färsenmastitis oder Milchejektionsstörungen/Melkbarkeit<br />

- Fachvortrag: Betriebswirtschaftliche Bedeutung von Mastitiserkrankungen<br />

- Fachvortrag: Alternative Behandlungsmethoden bei klinischer und subklinischer<br />

Mastitis (Frau Dr. Diesel?)<br />

- Vorstellen erster Auswertungen und Ergebnisse zur Nutzung täglicher Milchmengen<br />

für die Zuchtwertschätzung, betriebsspezifische Laktationskurven (Dr. Fischer)<br />

2. Schwerpunkt Klauengesundheit (Betriebsleiter, Stallchef, Tierarzt, Klauenpfleger):<br />

- Betriebliche Auswertungen zur Klauengesundheit: Klauenerkrankungen,<br />

Behandlungsmethoden, Exterieurbeurteilung Fundament, Beziehungen zu Leistung<br />

und Fruchtbarkeit, Abgänge<br />

- Fachvortrag: 12 Jahre HF-Einkreuzung in <strong>Sachsen</strong> – Veränderungen in der<br />

Häufigkeit und <strong>im</strong> Erscheinungsbild verschiedener Klauenerkrankungen (Herr Kloo,<br />

Sächsische Klauenpflegergenossenschaft)<br />

- Fachvortrag: Funktionelle Klauenpflege, Erkennung, Behandlung und Prophylaxe<br />

bei Klauenerkrankungen<br />

- Fachvortrag: Erfassung, Auswertung und Genetische Korrelationen zwischen<br />

Klauenmassen be<strong>im</strong> Bullen und der Fundamentsqualität der Töchter (lineare<br />

Bewertung + Erkrankungen) Dr. Klunker<br />

- Fachvortrag: Neue Ansätze zur mobilen Erfassung von Klauenerkrankungen (DSP<br />

Agrosoft Dresden)<br />

3. Schwerpunkt Fruchtbarkeit und Kalbeverhalten (Betriebsleiter, Stallchef, Repropersonal):<br />

- Betriebliche Auswertungen zu Fruchtbarkeitskennzahlen (Rastzeit, ZKZ, TREB,<br />

BSI, Laktationsverteilung, Laktationsstand, Reproduktionsrate),<br />

Behandlungshäufigkeiten, Behandlungsmethoden, Fruchtbarkeitsbedingte Abgänge,<br />

Abgangszeitpunkt, Kälberverluste bis 14 Tage pp<br />

- Betriebliche Auswertungen zu Geburtsgewichten, Abkalbeverlauf und<br />

Geburtsstörungen, Kälberverluste, Totgeburten<br />

- Fachvortrag: Ökonomische Bedeutung von Fruchtbarkeitsstörungen<br />

- Fachvortrag: Fruchtbarkeitsmanagement <strong>im</strong> Hochleistungsbetrieb (Dr. Müller, SRV)<br />

- Fachvortrag: Bedeutung der Geburtsgewichte für die Genauigkeit der<br />

Zuchtwertschätzung Kalbeverlauf (Uni Kiel/Dr. Fischer)<br />

4. Schwerpunkt Stoffwechsel<br />

- Betriebliche Auswertungen zum Stoffwechsel: Erkrankungen,<br />

Behandlungsmöglichkeiten, Abgänge, Abgangszeitpunkt, Totalverluste,<br />

Folgeerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen<br />

- Fachvortrag: Management der hochtragenden Kuh; Stoffwechselindikatoren;<br />

Körperkonditionsbeurteilung be<strong>im</strong> Milchrind: BCS versus RFD<br />

(Prof. Staufenbiel)<br />

- Fachvortrag: Neue Möglichkeiten zur Best<strong>im</strong>mung des Milchketonkörpergehaltes<br />

(LKV <strong>Sachsen</strong>)<br />

- Fachvortrag: Ergebnisse der Futteraufnahmeprüfung in der ELP Meißen und<br />

148


Korrelationen zur Stoffwechselstabilität und Nutzungsdauer der Töchter<br />

- Fachvortrag + Demonstration: Labmagenverlagerung – Erkennen, Behandeln,<br />

Prophylaxe (Dr.Neumann, Memmendorf; Dr. Fürll, Uni Leipzig)<br />

5. Schwerpunkt Ausbau des Prüfsystems, Ergebnisse der Zuchtwertschätzung<br />

- Vorstellen des Bulleneinsatzplanes (gelenkte Feldprüfung) (SRV)<br />

- TESSA-Ergebnisse (SRV)<br />

- Genetische Parameter für Gesundheitsmerkmale<br />

- Korrelationen zwischen Gesundheits- und Milchleistungsmerkmalen<br />

- Analyse der Genetischen Einflußfaktoren auf Leistungs-, Gesundheits- und<br />

Fruchtbarkeitsmerkmale<br />

- Was bringt die wiederholte Exterieureinstufung in der 2.Laktation?<br />

Um die bakteriologischen Befunde bei Mastitiserkrankungen sinnvoll züchterisch zu nutzen,<br />

sollte eine einheitliche Regelung zur Datenerfassung getroffen werden. Momentan können die<br />

erfassten bakteriologischen Befunde sowohl aus Routinebestandsuntersuchungen stammen,<br />

die in einzelnen Betrieben ein- bis zwe<strong>im</strong>al jährlich vorgenommen werden, als auch von<br />

zusätzlichen Untersuchungen euterkranker bzw. verdächtiger Tiere. Die BU-Befunde<br />

euterkranker Tiere bzw. trockenzustellender Tiere werden bisher sobald der<br />

Untersuchungsbefund vorliegt, in das Programm eingegeben und müssten derzeit der<br />

entsprechenden Eutererkrankung 7 – 14 Tage vorher zugeordnet werden. Um hier eine<br />

einheitliche Datenbasis für die Zuchtwertschätzung zu schaffen, wurden für das Folgeprojekt<br />

2 Bestandsuntersuchungen in allen Testherden vorgesehen. Die erforderliche Übernahme der<br />

Untersuchungskosten für 12.000 Milchproben wurde bei der LUA <strong>Sachsen</strong> beantragt.<br />

Um die Abgangsdaten sinnvoll auswerten zu können, ist auch hier eine einheitliche Regelung<br />

für alle Betriebe zu erarbeiten, da ein Großteil der Tiere nicht nur aus einem Grund abgeht.<br />

Weiterhin sollte zukünftig großer Wert auf die Erfassung aller Erkrankungen gelegt werden.<br />

Neben den Klauenerkrankungen sollten auch prophylaktische Maßnahmen und Behandlungen<br />

mit homöopathischen Arzene<strong>im</strong>itteln dokumentiert werden. Weiterhin bedeutsam ist die<br />

detaillierte Erfassung von Erkrankungen bei Abgangskühen. Diese Tiere werden häufig nicht<br />

mehr behandelt, somit sind vermutlich vor allem Stoffwechselstörungen (in erster Linie<br />

Labmagenverlagerungen) nicht dokumentiert.<br />

Weitere angeschobene/laufende Projekte zur Datenerfassung:<br />

- 2 mal jährlich Bestandsuntersuchung auf Mastitiserreger (Gelder für die<br />

Untersuchung von 12.000 Milchproben durch die LUA <strong>Sachsen</strong> wurden für das<br />

Folgeprojekt beantragt)<br />

- Erfassung von Melkbarkeitsparametern in Zusammenarbeit mit dem LKV <strong>Sachsen</strong><br />

und den Melktechnikfirmen; Abst<strong>im</strong>mung bezüglich der zu erfassenden Parameter ist<br />

erfolgt; Rückmeldung der Melktechnikhersteller zum Auslesemodus bzw. zum<br />

Datentransfer liegt teilweise vor<br />

- Lineare Exterieurbeurteilung aller Testbullentöchter + Vergleichstiere in der<br />

2.Laktation; ab 6/04 inclusive BCS<br />

- Programmierung durch VIT: Einspielen der erfassten Exterieurdaten in die<br />

Herdenmanagementprogramme der Testbetriebe (Zugang über SRV Herdbuchstelle)<br />

- Auswertung und Nutzung der erfassten Klauendaten der Sächsischen<br />

Klauenpflegergenossenschaft für die Zuchtwertschätzung Fundament; Etablierung der<br />

mobilen Erfassung von Klauenerkrankungen zunächst in den Testherden, die von den<br />

Lohmener Klauenpflegern betreut werden, später in allen Testherden unter Nutzung<br />

149


des neuen Klauenerfassungsmoduls für HERDE<br />

- monatliche Erfassung der Körperkondition über BCS in 6 Testbetrieben durch Frau<br />

Halke (Diplomantin von Dr. Klunker); parallel zu diesen Beurteilungen wird in Auligk<br />

die Kondition über die Rückenfettdicke gemessen; es ist zu prüfen inwiefern<br />

Möglichkeiten für die Fortführung dieses Projektes bestehen (Fruchtbarkeitsprojekt<br />

Dr. Pache bzw. Testherdenprojekt)<br />

Erprobung der Erfassung weiterer Daten:<br />

- Milchazetongehalt (LKV?) über MLP-Milchproben – durch kontinuierliche<br />

Verteilung sind auch subklinische Formen der Ketose erfassbar<br />

- Detaillierte Erfassung und Analyse der postnatalen Verluste bis 2 Wochen<br />

pp aufgrund von großen Unterschieden von Bullennachkommenschaften<br />

hinsichtlich allgemeiner Lebensschwäche und Krankheitsanfälligkeit (+<br />

Tägliche Zunahmen bis zum Absetzen)<br />

- Erfassung der Marktproduktion (monatliche Ablieferungsmengen +<br />

Inhaltsstoffe bzw. Parameter Milchqualität)<br />

- Bei geplanter intensiver Nutzung von Futter- bzw. Leistungsgruppen in der<br />

Zuchtwertschätzung sind in Zusammenarbeit mit den Betrieben einheitliche<br />

Regelungen zur Datenerfassung und zum Management der Gruppen zu<br />

erarbeiten<br />

Datentransfer<br />

Um auch in Urlaubs- und Krankheitszeiten einen reibungslosen Datenverkehr sicher zu<br />

stellen, sollten die Einleseroutinen zur Aktualisierung der Datenbank vollständig<br />

dokumentiert werden<br />

Datenbankmanagement<br />

Um eine lückenlose Datenerfassung zu garantieren, sollten regelmäßig Auswertungen für die<br />

Betriebe erstellt werden. Weiterhin unerläßlich ist die kontinuierliche Pflege der Datenbank<br />

mit 14-tägigen Rückmeldungen (1. und 15.Tag des Monats) an die Betriebe. Folgende<br />

Kontrollen bzw. Maßnahmen sollten <strong>im</strong> Folgeprojekt fortgeführt werden:<br />

- wöchentliche Prüfung des Dateneingangs <strong>im</strong> Postfach der LfL: lfl.fb08@t-online.de<br />

(Prüfen der Mails auf Vollständigkeit – bei Bedarf, Rückruf an Betrieb; Kontrolle des<br />

verfügbaren Speicherplatzes <strong>im</strong> Postfach)<br />

- 14-tägiges Herunterladen der Mails unter Nutzung der vorgestellten<br />

Dateneingangsplausibilisierung; Einspielen in die Datenbank; Rückmeldung an die<br />

Betriebe über erfolgreiches Einspielen bzw. Anforderung neuer Daten; Erstellung<br />

eines Datenübernahmeprotokolls bzw. Fehlerprotokolls zur Umschlüsselung und evt.<br />

nicht definierten, neuen Diagnoseschlüsseln<br />

- Monatliche bzw. vierteljährliche Auswertungen für das betriebliche Management<br />

- Einmal jährlich Abgleich der Diagnoseschlüssel anhand der erstellten<br />

Fehlerprotokolle be<strong>im</strong> 14tägigen Einlesen der Daten mit dem Betriebsschlüssel sowie<br />

Prüfung der Diagnoseschlüssel innerhalb eines Betriebes. Entsprechend den<br />

Veränderungen der betrieblichen Diagnoseschlüssel sollte auch die Zuordnung zum<br />

Staufenbiel-Schlüssel einmal jährlich überprüft bzw. ergänzt werden. Die Anpassung<br />

der verwendeten Plausibilitätsgrenzen sollte bei Bedarf erfolgen.<br />

- Alle 2 Jahre kompletter Neuaufbau der Datenbank anhand aktueller HERDE-<br />

Sicherungen der Betriebe, unter Übernahme der täglichen Milchmengen aus der alten<br />

Datenbank (keine dauerhafte Speicherung in HERDE).<br />

- Kontinuierlicher Aufbau eines tiefen Pedigrees mit HF-Genanteilen für alle Tiere der<br />

Testherden anhand der HERDE-Daten, des VIT-Auszuges „Milchrinder-<strong>Sachsen</strong>“ und<br />

150


der Herdbuchdaten. Vor jeder Zuchtwertschätzung Pedigreeabgleich bzw. Ergänzung<br />

der Pedigreedatei; Kontinuierliche Prüfung der Abstammungsdaten der TESSA-Tiere<br />

Bulleneinsatzplan<br />

Zur Verbesserung der genetischen Verknüpfung der Betriebe sollte der Bulleneinsatz<br />

zukünftig in Form eines gelenkten Testbulleneinsatzes unter Nutzung von ausreichend<br />

Färsen- und Kuhanpaarungen erfolgen.Entsprechend den Empfehlungen von PHILIPPSON<br />

(2002) ist ein zeitgleicher Einsatz der gleichen Vatertiere zur Erzeugung von<br />

Nachkommengruppen mit 40 – 60 geprüften Töchtern/Bulle am effektivsten. Eine ergänzende<br />

Zuchtwertschätzung auf Funktionalität für Testbullen setzt eine gute genetische Verknüpfung<br />

über die Betriebe und größere Töchtergruppen voraus. Zukünftig sollten in den Testherden<br />

weniger Bullen, über alle Betriebe verteilt, angepaart und geprüft werden. Bei jeder Körung<br />

könnten 3 – 5 Bullen ausgewählt werden, die neben dem breiten Testeinsatz in mindestens 8<br />

Testherden zum Einsatz kommen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang die Prüfung der<br />

besten und der schlechteren Prüfbullen der Futteraufnahmeprüfung in den Testherden, um die<br />

Korrelationen zwischen der Futteraufnahme des Bullen und der Stoffwechselstabilität und<br />

Nutzungsdauer der Töchter zu prüfen. Der Ablauf des Testeinsatzes ist über Auswertungen<br />

vierteljährlich durch Mitarbeiter des SRV und der LfL zu organisieren und zu kontrollieren.<br />

Zuchtwertschätzung funktionale Merkmale<br />

Die berechneten genetischen Parameter zeigen sehr geringe Heritabilitäten aber hohe<br />

phänotypische Varianzen, die eine züchterische Bearbeitung ermöglichen. Große Reserven<br />

bezüglich der Heritabilitäten liegen in der Intensität und Genauigkeit der Datenerfassung. In<br />

die vorgestellten Ergebnisse flossen aufgrund der geringen Datenmenge alle erfassten<br />

Gesundheitsdaten ab 1995 ein. Vor allem die Daten aus dem alten HERDE-DOS Programm<br />

bereiteten in einigen Betrieben große Probleme, da die alten Diagnoseschlüssel nicht mehr<br />

rückverfolgbar und die Diagnosen sehr allgemein gehalten waren. Mit der Einführung des<br />

Tierarzene<strong>im</strong>ittelnachweises in Form des Bestandsbuches vom 24.09.2001 ist in allen<br />

Betrieben ein deutlicher Anstieg in der Intensität und Genauigkeit der Datenerfassung zu<br />

verzeichnen. Allerdings bestehen auch hier große betriebsspezifische Unterschiede in der<br />

Datenerfassung. Die rückwirkende Nutzung von Daten sollte daher betriebsspezifisch<br />

erfolgen und nicht an einem Stichtag festgemacht werden.<br />

Aufgrund der großen ökonomischen Bedeutung und den geschätzten mittleren Heritabilitäten<br />

sollte der Komplex der Euterentzündungen unter Berücksichtigung des Erregerspektrums und<br />

der Zellzahl weiterhin züchterisch bearbeitet werden. Zusätzlich zu den Eutererkrankungen<br />

sollte das Euterexterieur Berücksichtigung finden.<br />

Die Heritabilitäten für Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen in der Untersuchung sind <strong>im</strong><br />

Vergleich zu Literaturwerten sehr gering, was zu einem großen Teil auf die ungenügende<br />

Datenqualität zurückzuführen ist. Durch die Etablierung des neuen Diagnoseschlüssels und<br />

die zusätzliche Nutzung der erfassten Klauenmasse in der ELP Station sollten zukünftig<br />

höhere Erblichkeiten nachweisbar sein. Mit der Nutzung der Neuentwicklung <strong>im</strong> Bereich der<br />

Erfassung von Klauenerkrankungen von DSP Agrosoft Paretz ist zukünftig eine noch<br />

genauere Datenerfassung und eine Harmonisierung in der Erkennung und Behandlung von<br />

Klauenerkrankungen zwischen verschiedenen Klauenschneidern realisierbar. Intensive<br />

Schulungen zur Erkennung und Abgrenzung einzelner Klauenerkrankungen sind aufgrund der<br />

Vielschichtigkeit der behandelnden Personen (Stallchef, Tierarzt, Klauenschneider)<br />

unerläßlich.<br />

Die züchterischen Möglichkeiten zur Senkung der Krankheitsanfälligkeit gegenüber<br />

Fruchtbarkeitsstörungen sind aufgrund der sehr niedrigen Heritabilitäten gering. Allerdings<br />

treten Nachgeburtsverhaltungen, Gebärmutterentzündungen, Zyklusstörungen bzw. Stillbrunst<br />

151


gehäuft nach Schwer- und Totgeburten auf, sodaß eine Selektion auf leichten Kalbeverlauf<br />

unter Berücksichtigung der Geburtsgewichte indirekt eine Senkung der Häufigkeit der<br />

genannten Erkrankungen bewirken sollte.<br />

Da akute Stoffwechselstörungen häufig mit dem Totalverlust der Tiere einhergehen und damit<br />

eine enorme wirtschaftliche Bedeutung einnehmen, sollte auch in diesem Bereich ein<br />

Monitoring erfolgen. Aufgrund des hohen Managementeinflusses weisen<br />

Stoffwechselstörungen nur sehr geringe Heritabilitäten auf. Als züchterisch interessant wird<br />

in der Literatur die Bearbeitung dieses Merkmals über die Futteraufnahme in der ELP<br />

beschrieben, die auch deutlich höhere Heritabilitäten und hohe Korrelationen zur<br />

Futteraufnahme der Nachkommen aufweist. Für die frühzeitige Erkennung von subklinischen<br />

und klinischen Stoffwechselstörungen bieten sich kontinuierliche Untersuchungen des<br />

Milchacetongehaltes oder des Caltiumgehaltes <strong>im</strong> Blut an. Die praktikable Nutzung solcher<br />

Untersuchungsmethoden <strong>im</strong> Rahmen der Milchleistungsprüfung ist <strong>im</strong> Folgeprojekt zu<br />

prüfen.<br />

Zukünftige Parameterschätzung für einzelne Gesundheitsmerkmale (kategorialer Merkmale)<br />

sollten mit Schwellenwertmodellen bzw. mit dem Programmpaket AS_REML durchgeführt<br />

werden.Denkbar wäre die Ergänzung des ZIS oder die zusätzliche Berechnung eines<br />

Gesundheitsindex mit folgenden Teilindizes. Voraussetzung dafür ist eine hohe Zahl<br />

geprüfter Töchter pro Bulle und die genaue Kenntnis aller genetischen und ökonomischen<br />

Parameter.<br />

1. Eutergesundheit: (entsprechend Udder Health Index von De Jong & Lansbergen, 1996)<br />

- Exterieurdaten: Eutertiefe, Vorderstrichplatzierung, Strichlänge, (Hintereuterhöhe,<br />

Zentralband, Strichlänge)<br />

- Zellzahl: Zellzahlen der MLP-Ergebnisse in Form des SCS<br />

- Mastitiserkrankungen in den Testherden (evt. erregerspezifisch)<br />

- Persistenz<br />

- Melkbarkeitsparameter (Melkdauer, Spitzenmilchfluß)<br />

- Euterabgänge<br />

2. Klauengesundheit:<br />

- Klauenmaße und Fundamentsbewertung des Bullen<br />

- Exterieureinstufung der Töchter: Trachtenhöhe, Hinterbeinwinkelung,<br />

Sprunggelenksqualität<br />

- Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen in den Testherden/Daten Sächsische<br />

Klauenpflegergenossenschaft<br />

- Abgänge Klauen- und Gliedmaßen<br />

3. Abkalbemerkmale/Fruchtbarkeit:<br />

- Beckenbewertung der Töchter:<br />

- Kalbeverlauf nach ADR-Schlüssel; Schwergeburtenrate<br />

- Totgeburtenrate<br />

- Geburtsgewichte<br />

- Abkalbedaten aus erweiterten Geburtenschlüssel (<strong>im</strong> Erkrankungsschlüsel)<br />

- Spermaqualitätsdaten des Bullen<br />

- Fruchtbarkeitskennzahlen: NR90, RZ, ZKZ, BSI, tatsächliche Trächtigkeitsrate<br />

- Fruchtbarkeitsstörungen in den Testherden (Zysten, Pers. Gelbkörper, Azyklie,<br />

Nachgeburtsverhaltung, Puerperalstörungen, Endometritis)<br />

152


4. Stoffwechselstabilität:<br />

- Futteraufnahmevermögen des Bullen<br />

- Stoffwechselbehandlungen in den Testherden<br />

- Körperkondition der Testbullentöchter BCS/RFD<br />

- stoffwechselbedingte Abgänge postpartum; Totalverluste<br />

(Verendungen/Nottötungen pp)<br />

Analyse der Einflußfaktoren auf Gesundheitsmerkmale:<br />

- Betrieb<br />

- Rasse<br />

- Alter, Laktationsnummer<br />

- Laktationslänge<br />

- HF-Genanteil<br />

- Zwischenkalbezeit<br />

- Erstkalbealter<br />

- Geburtsverlauf<br />

- AE/FG<br />

- Melkfrequenz/Melktechnik<br />

6. Auswertungen für die Betriebe<br />

Zur Verbesserung der betrieblichen Datenqualität sollten regelmäßig Rückmeldungen an die<br />

Betriebe geschickt werden. Sinnvoll ist auch die Erstellung verschiedener Auswertungen zur<br />

Unterstützung des betrieblichen Managements. Folgende Auswertungen zu konkreten<br />

Erkrankungsschwerpunkten wären denkbar:<br />

Euter<br />

- Herdengröße und gewichtete MLP-Zellzahl<br />

- Beziehung zwischen durchschnittl. Zellzahl, Monatshöchstwert und Melkdurchschnitt<br />

- Mastitisbehandlungen je Kuh und Jahr<br />

- Erkrankungshäufigkeit, Erkrankungsschwerpunkte, Erkrankungsdauer<br />

- Verhältnis Zwangsselektion zu gezielter Selektion (Zucht, Leistung, Alter)<br />

- Abgänge wegen Euter % am Durchschnittsbestand<br />

- Laktationsstand<br />

- Milchinhaltsstoffe, Milchzellzahl, Ke<strong>im</strong>zahl: Vergleich mit „<strong>Sachsen</strong>zahlen“ bzw.<br />

„Molkereizahlen“<br />

- Zellzahlentwicklung <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

- Zellzahlen in Abhängigkeit von der Melkfrequenz<br />

153


- Harnstoffgehalte <strong>im</strong> Jahresverlauf/nach Laktationsstadium/nach Laktationen<br />

- Anteil positiver BU-Befunde % des Durchschnittsbestandes<br />

- Durchschnittszellzahl/Monat/Betrieb mit jeweiligen Max<strong>im</strong>um<br />

- BU-Ergebnisse bei Herden-BU, TS, Frischabkalbern, Euterkühen<br />

- Aufgliederung der positiven BU-Befunde nach Erregerarten<br />

- Anzahl/Anteil Zellzahlmillionäre pro Betrieb <strong>im</strong> Jahresverlauf/über alle Betriebe<br />

- Durchschn. Anteil euterkranker Kühe zur einbez. Population/erstmaliges Auftreten<br />

innerhalb der akt. Laktation; wiederholtes Auftreten<br />

- Mastitisrate <strong>im</strong> Jahresverlauf in Abhängigkeit von Melkdurchschnitt und Zellzahl<br />

- Euterabgänge in Abhängigkeit von der Zellzahl; Behandlungshäufigkeit<br />

- Differenz tägliche Milchmengen zur abgelieferten Milchmenge<br />

- Mastitisbefallsrate pro 100 Kühe u. Laktation<br />

- Mastitisbefall und Zellzahlentwicklung nach Laktationen<br />

- Laktationsstand der Herden <strong>im</strong> Jahresverlauf<br />

- Eutererkrankungen/Laktation/100 Tage <strong>im</strong> Betriebsvergleich<br />

Abkalbung<br />

- Geburtsverlauf 1+2 bzw. 3+4 in % Kühe/Färsen<br />

- Tot-, Schwer- u. Zwillingsgeburten Kühe/Färsen<br />

- Anteil Nachgeburtsverhaltungen in Bez. zu Geburtsverlauf Kühe/Färsen/ nach Lakt.<br />

- Abgangsraten, Abgangsursachen; Anteil Verendungen/Nottötungen<br />

- Färsen/Kuhabkalbungen; Beziehung zu Geburtsgewichten; Geburtsverlauf<br />

- Beziehung zw. Geburtsverlauf und Rastzeit/Fruchtbarkeitsstörungen<br />

- Geburtsgewichte – Schwer- u. Totgeburten<br />

- Kälberverluste bis 14 Tage pp und Erkrankungshäufigkeit<br />

- Aufzuchtverluste bis zur tragenden Färse<br />

- Anzahl Ausfälle/Abgänge während der ersten Laktation + Ursachen<br />

- Abgangsraten % nach Tod- bzw. Schwergeburten, Abgangszeitpunkt; Anteil<br />

Verendungen<br />

- Geburtsgewichte, Schwer-, Tod- u. Zwillingsgeburten in % nach Laktationen<br />

Fruchtbarkeit<br />

- Fruchtbarkeitskennzahlen ZTZ, RZ, TREB; Anteil tragender Tiere in der Herde, BSI,<br />

NR90, ZKZ <strong>im</strong> Betriebsvergleich/Vergleich LKV <strong>Sachsen</strong><br />

- Abgangsart u. Abgangszeitpunkt in Folge von Erkrankungen<br />

- Behandlungsmethoden für Fruchtbarkeitsdaten incl. Wartezeit; Behandlungserfolg –<br />

Abgänge wegen Unfruchtbarkeit<br />

154


- Auswertung der Fruchtbarkeitskennzahlen für Tiere mit<br />

Fruchtbarkeitsstörungen/Schwer- u. Zwillingsgeburten <strong>im</strong> Vgl. zur restlichen Herde<br />

- Entwicklung Reproduktionsraten<br />

- Anzahl Besamungen für eine erfolgreiche Trächtigkeit in Abh. von Milchleistung u.<br />

Rastzeit<br />

- Erkrankungshäufigkeiten und Erkrankungszeitpunkt/Anzahl Behandlungen/Krankheit<br />

- Fruchtbarkeitskennzahlen ausgewertet nach Besamungsbullen über alle Betriebe<br />

- Entwicklung EKA und Leistung bzw. Nutzungsdauer<br />

- Verteilung der Herde nach Laktationen und Laktationsstand; Entwicklung<br />

Nutzungsdauer und Lebensleistung <strong>im</strong> Betrieb und überbetrieblicher Vergleich<br />

- Anzahl der Erkrankungen als Grad der Resistenz bzw. der Disposition;<br />

„gesund“/“krank“ – Merkmal, Anzahl Erkrankungstage pro Laktation nach<br />

Standardkrankheitslänge bzw. Anzahl Erkrankungstage pro Laktation nach<br />

Milchsperre für einzelne Krankheiten bzw. Summe/Laktation<br />

Stoffwechsel<br />

- Entwicklung der Harnstoffgehalte <strong>im</strong> Jahresverlauf Kühe/Färsen<br />

- Harnstoffgehalte <strong>im</strong> Altmelkerbereich und Geburtsprobleme/Schwergeburten<br />

- Häufigkeit von Stoffwechselstörungen und Folgeerkrankungen<br />

- Stoffwechselbedingte Totalausfälle <strong>im</strong> Jahresverlauf/nach Laktationen<br />

- Stoffwechselstörungen und Fruchtbarkeitsstörungen<br />

155


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Onken, F. (2000): ET/DT und FT-Zuchtprogramme: Neutral, flexibel und offen für alle.<br />

Osnabrücker Schwarzbuntzucht; Nr. 2; August 2000; 74. Jahrgang<br />

Pätsch, I. (2002): Computergestütztes Zuchtmanagement der Milchrinderherde des Lehr- und<br />

Forschungsgutes Ruthe.<br />

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in<br />

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46 th Annual Meeting of EAAP, Prag 4. – 7.9.1995<br />

Pott, J. (2003): Testeinsatz zukünftig geplant?<br />

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Rensing, S., Pasman, E., Reinhardt, F., Feddersen, F. (2003): New Total Merit Index RZG for<br />

Holsteins in Germany with more emphasis on herd life.<br />

www.vit.de/Additor/Binary171/New<br />

Reurink, A., Van Arendonk, J. (1987): Beziehungen von Klauenanomalien und Klauenmaßen<br />

Mit der Leistungsfähigkeit von Milchrindern.<br />

38. Jahrestagung der EAAP, lissabon, 28.9. – 1.10.1987<br />

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Sächsischer Tierzuchtbericht 2002 der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

Schallenberger, E. (2003): Wie kann die Eutergesundheit verbessert werden sowie<br />

Vorbeugung und Behandlungsalternativen bei Färsenmastitis.<br />

SRV-Journal www.srv.de<br />

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Rinderproduktion-Magazin für Zucht, Besamung, Vermarktung 51/ 5/2003<br />

Schnoor, I. (2003b): Neuregelung von Testbulleneinsatz und Prämienzahlungen für<br />

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Rinderproduktion-Magazin für Zucht, Besamung, Vermarktung 51/ 5/2003<br />

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Vortrag Jahrestagung DGFZ/GFT 17.09.02<br />

Skjervold, H. (1966): Die künstliche Besamung als bedeutendes Hilfsmittel moderner<br />

Rinderzucht; Tierzüchter Heft 2 (Sonderheft)<br />

Smit, H., Verbeek, B., Peterse, D., Jansen, J., McDaniel, B., Politiek, R. (1986): Genetic<br />

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Zeitschrift für Tierzüchtung und Züchtungsbiologie 101/1, 51-58<br />

Sölkner, J.S., Fürst, C. (1998): Zuchtwertschätzung Zuchtleistung: Nutzungsdauer.<br />

DGfZ-Schriftenreihe, Heft 11 „Aktueller Stand und neue Entwicklungen der<br />

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Stahmann, F. (1996): Wer mit wem? Bullen gemeinsam mit dem Ausland zu testen verbessert<br />

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Strandberg, E., Shook, G.E. (1989): Genetic and economic responses to breeding programs<br />

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Swalve, H.H. (1999): Vorlesungsunterlagen Populationsgenetik<br />

Swalve, H.H., Reinsch, N., Schulze, V., Dietl, G.,Räder, I. (2001): Ergebnisse der<br />

Varianzkomponentenschätzung Holstein nach Regionen und Betriebsgrößen.<br />

Vortrag Genet. Stat. Ausschuß der DGfZ, Graal-Müritz 26.-28.03.01<br />

Swalve, H.H. (2003): Züchtungsstrategien auf hohe Nutzungsdauer – Welche Möglichkeiten<br />

bieten sich?<br />

Rinderproduktion 50/2003, 16 - 19<br />

Syvjärvi, J. (1987): Genetic <strong>im</strong>provement of mastitis through selection – practical<br />

applications<br />

in Finland.<br />

Seminar on bovine mastitis, Uppsala<br />

Thaller, G., Kramer, W., Winter, A., Kaupe, B., Erhardt, G., Fries, R. (2003): Effects of<br />

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J.An<strong>im</strong>al Science 81 (8); 1911-1918<br />

Uribe, H., Kennedy, B., Martin, S., Kelton, D. (1995): Genetic parameters for common health<br />

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J. Dairy Sci. 78: 421-430<br />

Van Doormal, B. (2002): Wie testet man Bullen so zuverlässig wie möglich?<br />

Holstein International, Jahrgang 9 – 11, 76 - 79<br />

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J. Dairy Sci. 81: 2264-2270<br />

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J. Dairy Science 81: 2264 - 2270<br />

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J. Dairy Science 76 (9): 2758 - 2764<br />

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J. An<strong>im</strong>al Sci. Vol. 80, Supplement 1, Abstract 351<br />

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health traits of Holsteins.<br />

J. Dairy Science 83 (8): 1873 - 1877<br />

Veerkamp, R.F., Oldenbroek, J.K., Van der Gaast, H.J., Van der Werf, J.H. (2000): Genetic<br />

correlation between until start of luteal activity and milk yield, energy balance and live<br />

weights.<br />

J. Dairy Science 83 (3): 577 – 583<br />

Veerkamp, R.F., Koenen, E.P., De Jong, G. (2001): Genetic correlations among body<br />

condition score, yield, fertility in first parity cows est<strong>im</strong>ated by random regression<br />

166


modells.<br />

J Dairy Science 84 (10): 2327 - 2335<br />

Verbeek, B. in: Andresen, H. (2000): Testherden, der Weg der Zukunft ?<br />

Holstein International, Vol. 7/Nr. 3<br />

Visscher, P.M., Goddard, M.E. (1995): Genetic parameters for milk yield, survival,<br />

workability and type traits for Australian dairy cattle.<br />

J Dairy Science 78: 205 – 220<br />

VIT-Jahresberichte 2001/2003<br />

Vukasinovic, N. (1995): Genetische Beziehungen zwischen Langlebigkeit, Milchleistung und<br />

Exterieur be<strong>im</strong> Schweizerischen Braunvieh.<br />

Dissertation Zürich<br />

Vukasinovic, N., Moll, J., Casanova, L. (2001): Implementation of a routine genetic<br />

evaluation for longevity based on survival analysis techniques in dairy cattle<br />

populations in Switzerland.<br />

J. Dairy Science 84 (9): 2073 - 2080<br />

Warder, H.-W., Kandzi, A., Thienel, G. (2002): Festschrift 100 Jahre Osnabrücker<br />

Herdbuchzucht 1901 – 2001; Steinbacher Druck GmbH, Osnabrück<br />

Waßmuth, R. (1998): Die Stationäre Futteraufnahmeprüfung von Bullen als Indikator der<br />

Gesundheit bei Milchkühen.<br />

Habilitationsschrift Universität Göttingen<br />

Weigel, K.A., Rekaya, R. (2000): Genetic parameters for reproductive traits of Holstein cattle<br />

from California and Minnesota.<br />

J. Dairy Science 83 (5): 1072 – 1080<br />

Weller, J. I. (1989): Genetic analysis of fertility traits in Israeli dairy cattle.<br />

J. Dairy Science 72 (10): 2644 - 2650<br />

Weller, J. I., Saran, A., Zeliger, Y. (1992): Genetic and environmental relationship among<br />

Somatic cell count, bacterial infection and clinical mastitis.<br />

J. Dairy Science 75, 2532 - 2540<br />

Wendt, K., Bosted, H., Mielke, H., Fuchs, H.-W. (1994): Euter- und Gesäugekrankheiten.<br />

Gustav Fischer Verlag Jena<br />

Wieting (2003): Testbulleneinsatz in Deutschland, Kuh Facto 3/2003<br />

Willadsen, C.M., Aalund, O., Christensen, L.G. (1977): Respiratory diseases in calves. An<br />

economic analysis.<br />

Nord. Vet. Med. 1977/29 (12): 513 - 528<br />

Wolf, V., Hamann, H., Scholz, H., Distl, O. (2001): Influences on the occurrence of abomasal<br />

displacements in German Holstein cows.<br />

Dtsch. Tierärztl. Wochenschrift 108 (10): 403 - 408<br />

Wolter, W., Kloppert, B., Casteneda H.V., Zschöck, M. (2002): Die Mastitis des Rindes – ein<br />

Kursbuch; Veröffentlichung des Staatl. Untersuchungsamtes Hessen und der<br />

Universidad de Guadalajara (Mexiko)<br />

Zeddies, J., Weidle, A., Mack, G. (1995): Produktion anpassen – Zuchtplanung überdenken.<br />

Rinderproduktion 19, 19-21<br />

Zhang, W.C., Dekkers, J.C., Banos, G., Burnside, E.B. (1994): Adjustment factors and<br />

genetic evaluation for somatic cell score and relationships with other traits of<br />

Canadian Holsteins.<br />

J. Dairy Science 77 (2): 659 - 665<br />

www.ohg-genetic.de<br />

www.srv.de<br />

www.nog.de<br />

167


8 Anhang<br />

LfL, SRV 27.10.1999<br />

(F/E-Projekt Testherdensystem)<br />

Checkliste für potentielle Testbetriebe<br />

Kl./Rie.<br />

1. Betriebliche Angaben: zuständiger Fachberater (SRV):………………<br />

Name:……………………………………………………………………………………………<br />

Betriebsnummer/LKV-Nummer:………………………………………………………………..<br />

Rechtsform:………………………………… Geschäftsführer:………………………….........<br />

Kreis:……………………………………….. landw. Vergleichsgebiet:………………………<br />

Mitglied SRV: ? Mitglied LKV: ?<br />

Melksystem:………………………………… Melkverfahren:………………………………..<br />

MLP-Verfahren:……………………………. Tägl. Milchmengenerfassung: ja ? nein ?<br />

Datenübertragung zum LKV: Beleg ? Diskette ? Modem ? Internet ?<br />

Kuhbestand:…………………………..(Stck) Färsenproduktion/-zukauf/Jahr:………..(Stck.)<br />

Färsenverkauf/Jahr:………………….. (Stck.) dav. Export:…………………….……...(Stck.)<br />

Einschätzung der Qualität der betrieblichen Dokumentation:…………………………………..<br />

Aufstallungsform:…………………………………………………………………………….....<br />

Fütterungsreg<strong>im</strong>e:……………………………………………………………………………….<br />

2. mittleres Leistungsniveau 1999 (Laktationsleistungen)<br />

• Gesamtkuhbestand: Milch-kg ……Fett-%......Fett-kg….....Eiw.-%........Eiw.-kg…….<br />

• Jungkühe: Milch-kg…….Fett-%......Fett-kg…….Eiw.-%........Eiw.-kg…….<br />

3. Fruchtbarkeitsdaten:<br />

Reproduktionsrate:……………………(%)<br />

Trächtigkeitsrate Kühe:……………….(%) Trächtigkeitsrate Färsen:……………………(%)<br />

Besamungsindex Kühe:………………….. Besamungsindex Färsen:…………………….....<br />

4. Besamungsdaten:<br />

Anzahl Gesamt-EB/Jahr:………… (Stck.) Anzahl Färsen-EB/Jahr:………………… (Stck.)<br />

Anzahl Test-EB/Jahr bisher:……………… Anteil Test – EB:……………………………..(%)<br />

Möglicher Anteil Test-EB/Jahr zukünftig:………………(Stck)<br />

………………………...(%)<br />

168


(Ziel: mindestens alle Zweitkalbskühe) (Ziel: mind. 40 %)<br />

möglicher Anteil Test-EB bei Färsen zukünftig:…………..(%) (Ziel: ca 20 %)<br />

5. Tiergesundheit/Verluste<br />

durchschn. Kälberverluste der letzten 3 Jahre:………..........(%)<br />

Anteil Verluste von Geburt bis tragende Färse:…………….(%) (Ziel: max. 20 %)<br />

Anteil Abgänge bis zum 240. Laktationstag:……………….(%) (Ziel: < 30 %)<br />

BHV1-Bestandsstatus:………………………………………….<br />

BVD-Impfbetrieb: ? ja ? nein<br />

Hoftierarzt:………………………………...............<br />

Adresse:…………………...<br />

……………………………<br />

……………………………<br />

6. gegenwärtige Erfassung zusätzlicher Daten:<br />

genutztes Herdenmanagementprogramm:……………………………………………………….<br />

Erfassung von Gesundheitsdaten: ? ja ? nein<br />

Wenn ja, welche:………………………………………………………………………………...<br />

…………………………………………………………………………………………………..<br />

Erfassung von Geburtsgewichten: ? ja ? nein<br />

7. Bereitschaft zur Erfassung zusätzlicher Daten:<br />

? tägliche Milchmengenmessung<br />

? Geburtsgewichte<br />

? Gesundheitsdaten (tierärztliche Diagnosen und Behandlungen nach vorgegebenem<br />

Schlüssel)<br />

? Periodische Gewichtskontrollen der Kühe<br />

? Melkbarkeitsprüfungen<br />

Datum der Erhebung:…………………………<br />

Zur Kenntnis genommen:<br />

…………………………<br />

Unterschrift Betrieb<br />

Anhang 2<br />

……………………….<br />

Unterschrift SRV<br />

169


Diagnoseschlüssel LfL/Tierseuchenkasse<br />

Bewegungsapparat<br />

Euter<br />

11 Carpitis/Tarsitis 21 Euterabszeß<br />

12 Klauenrehe 22 Euterekzem<br />

13 L<strong>im</strong>ax 23 Ergebnis BU<br />

14 Mortellaro 24 Mastitis<br />

15 Panaritium 241 Mastitis-klinisch<br />

16 Phlegmone 242 Mastitis-subklinisch<br />

17 Rusterholzsches Sohlengeschwür 25 Verletzung<br />

18 Verletzungen 26 Sonstiges<br />

19 Sonstiges<br />

191 Durchtritt<br />

192 Fraktur<br />

Fruchtbarkeitsstörungen<br />

Infektionskrankheiten/Tierseuchen<br />

31 Abort 41 BVD/MD<br />

32 Atrophie/Hypoplasie der Ovarien 42 BRSV<br />

33 Uterusatonie 43 Durchfall<br />

34 Azyklie 431 Koliruhr<br />

35 Endometritis 432 Rota/Coronaviren<br />

351 Endometritis – puerperalis 433 Salmonellen<br />

352 E 1 434 Trichophytie<br />

353 E 2 44 IBR/IPV<br />

354 E 3 45 Leptospirose<br />

355 Pyometra 46 Pararuberkulose<br />

36 Entzündung des Vestibulum 47 PI3<br />

37 Entzündung der Vagina 48 Sonstiges<br />

38 Entzündung der Zervix 481 Brucellose<br />

39 Gebärmuttervorfall 482 Leukose<br />

310 Großzystische Degeneration<br />

311 Kleinzystische Degeneration<br />

312 Metritis<br />

313 Retentio Secundinarum<br />

314 Wunde/Verletzung <strong>im</strong> Genitalbereich<br />

170


315 Sonstiges<br />

Parasitosen<br />

Stoffwechselstörungen<br />

51 Bandwürmer 61 Acidose<br />

52 Haarlinge 62 Ketose<br />

53 Kryptosporidien 63 Indigestion<br />

54 Läuse 631 Indigestion-Durchfall<br />

55 Leberegel 632 Indigestion-Labmagen<br />

56 Lungenwürmer 64 Ketose<br />

57 Magen-Darm-Würmer 65 Leberkoma<br />

58 Sonstiges 66 Leistungsdepression<br />

67 mangelhafte Körperentwicklung<br />

68 Tetanie<br />

69 Sonstiges<br />

Sonstige Erkrankungen<br />

70 Abmagerung<br />

71 Erkrankung der Atmungsorgane<br />

72 Erkrankungen der Haut<br />

73 Erkrankung der Verdauungsorgane<br />

74 Fieber<br />

75 Fremdkörper<br />

76 Vergiftung<br />

72 Erkrankungen der Haut<br />

73 Erkrankung der Verdauungsorgane<br />

74 Fieber<br />

75 Fremdkörper<br />

76 Vergiftung<br />

Anhang 3<br />

Ergänzter Diagnoseschlüssel nach Prof. R. Staufenbiel, FU Berlin<br />

171


1. Organkrankheiten<br />

1.01. Haut und Haarkleid<br />

1.01.01. Erbkrankheiten<br />

1.01.01.01. Hereditäre Parakeratose / Angeborene Verhornungsstörung<br />

1.01.02. Mißbildungen<br />

1.01.02.01. Atrichia congentia / Angeborene Haarlosigkeit<br />

1.01.03. Tumore<br />

1.01.04. Verletzungen<br />

1.01.05. Störungen des Haarkleides<br />

1.01.05.01. Alopezia / Haarausfall<br />

1.01.06. Akne / Haarbalgentzündung<br />

1.01.07. Furunkulose / Verstreute eitrige Entzündung der Haarfollikel<br />

1.01.07.01. Furunculosis caudae / Schwanzwurzelfurunkulose<br />

1.01.08. Seborrhoe / Talgflußkrankheit<br />

1.01.09. Ekzem / Oberflächlicher Hautauschlag<br />

1.01.10. Exanthem / Oberflächlicher Hautauschlag<br />

1.01.10.01. Urtikaria / Nesselfieber<br />

1.01.11. Dermatitis / Tiefe Hautentzündung<br />

1.01.11.01. Photodermatitis / Dermatitis solaris / Lichtkrankheit<br />

1.01.12. Hyperkeratose / Trockene Verhornungsstörung<br />

1.01.13. Parakeratose / Schmierige Verhornungsstörung<br />

1.01.14. Emphysem / Luftansammlung<br />

1.01.15. Ödem / Wasseransammlung<br />

1.01.16. Hämatom / Blutansammlung<br />

1.01.17. Phlegmone / Bindegewebsentzündung<br />

1.01.18. Abszeß / Abgekapselte Eiteransammlung<br />

1.01.19. Allergie<br />

1.01.99. Sonstige*<br />

1.02. Körperwand<br />

1.02.01. Erbkrankheiten<br />

1.02.02. Mißbildungen<br />

1.02.02.01. Hernien/ Angeborene Brucherkrankungen<br />

1.02.02.01.01. Hernia umbilicalis / Nabelbruch<br />

1.02.02.01.02. Hernia inguinalis / Leistenbruch<br />

1.02.02.01.03. Hernia ventralis / Bauchwandbruch<br />

1.02.03.01.04. Hernia diaphragmatica / Zwerchfellsbruch<br />

1.02.03. Tumore<br />

1.02.04. Verletzungen<br />

1.02.05. Omphalitis / Nabelentzündung<br />

1.02.05.01. Omphalophlebitis<br />

1.02.05.02. Omphaloarteriitis<br />

1.02.05.03. Omphalourachitis<br />

1.02.06. Hernien, erworben / Erworbene Brucherkrankung<br />

1.02.06.01. Hernia inguinalis / Leistenbruch<br />

1.02.06.02. Hernia ventralis / Bauchwandbruch<br />

172


1.02.06.03. Hernia perinealis / Dammbruch<br />

1.02.06.04. Hernia diaphragmatica / Zwerchfellsbruch<br />

1.02.07. Ruptura diaphragmatis / Zwerchfellsriß<br />

1.02.08. Schwanzamputation<br />

1.02.99. Sonstige*<br />

1.03. Hörner<br />

1.03.01. Erbkrankheiten<br />

1.03.02. Mißbildungen<br />

1.03.03. Tumore<br />

1.03.04. Verletzungen<br />

1.03.04.01. Verlust der Hornscheide<br />

1.03.05. Horndeformation<br />

1.03.06. Hornzapfenbruch<br />

1.03.07. Kürzen der Hörner<br />

1.03.08. Enthornen<br />

1.03.99. Sonstige*<br />

1.04. Lymphapparat<br />

1.04.01. Erbkrankheiten<br />

1.04.02. Mißbildungen<br />

1.04.03. Tumore<br />

1.04.04. Lymphadenose / Lymphknotenschwellung<br />

1.04.05. Lymphadenitis / Lymphknotenentzündung<br />

1.04.06. Lymphangitis / Lymphgefäßentzündung<br />

1.04.99. Sonstige*<br />

1.05. Zirkulationsapparat<br />

1.05.01. Erbkrankheiten<br />

1.05.01.01. BLAD Bovine Leukozyten-Adhäsions-Defizienz<br />

1.05.02. Mißbildungen<br />

1.05.02.01. Foramen ovale persistens / Angeborener Herzfehler<br />

1.05.02.02. Foramen interventriculare / Angeborener Herzfehler<br />

1.05.02.03. Ductus Botalli persistens / Angeborener Herzfehler<br />

1.05.03. Tumore<br />

1.05.04. Verletzungen<br />

1.05.05. Herzerkrankungen<br />

1.05.05.01. Herzinsuffizienz / Herzschwäche<br />

1.05.05.02. Herzarrhythmie / Herzrhythmusstörung<br />

1.05.05.03. Endokarditis / Herzinnenhautentzündung<br />

1.05.05.03.01. Vitium cordis / Herzklappenfehler<br />

1.05.05.04. Myokarditis / Herzmuskelentzündung<br />

1.05.05.05. Perikarditis / Herzbeutelentzündung<br />

1.05.05.05.01. Pericarditis traumatica / Fremdkörperbedingte Herzbeutelentzündung<br />

1.05.06. Blutgefäßerkrankungen<br />

1.05.06.01. Kreislaufinsuffizienz / Kreislaufschwäche<br />

1.05.06.02. Schock / Akute Kreislaufschwäche<br />

1.05.06.02.01. Hypovolämischer Schock<br />

173


1.05.06.02.02. Endotoxinschock<br />

1.05.06.03. Hämorrhagie / Blutung<br />

1.05.06.04. Thrombophlebitis / Venenentzündung<br />

1.05.06.04.01. Thrombophlebitis arrosiva venae cavae caudalis/ Hohlvenenthrombose<br />

1.05.06.05. Thrombosis et Embolia arteriarum / Arterienverstopfung<br />

1.05.07. Bluterkrankungen<br />

1.05.07.01. Anämien / Blutarmut<br />

1.05.07.01.01. Hypoplastische Anämie<br />

1.05.07.01.02. Hämorrhagische Anämie<br />

1.05.07.01.03. Hämolytische Anämie<br />

1.05.07.01.03.01. Tränkehämoglobinurie / Wasserintoxikation<br />

1.05.07.01.03.02. Puerperale Hämoglobinurie<br />

1.05.07.01.03.03. Kohlanämie<br />

1.05.07.01.04. Mangelanämie<br />

1.05.07.02. Hämokonzentration<br />

1.05.07.03. Polyzythämie<br />

1.05.07.04. Leukopenie<br />

1.05.07.05. Leukozytose<br />

1.05.08. Hämorrhagische Diathesen / Blutgerinnungsstörungen<br />

1.05.08.01. Koagulopathie<br />

1.05.08.02. Thrombozytopathie<br />

1.05.08.03. Vasopathie<br />

1.05.09. Milzerkrankungen<br />

1.05.09.01. Splenomegalie / Milzschwellung<br />

1.05.09.02. Milzruptur / Milzriß<br />

1.05.09.03. Splenitis / Milzentzündung<br />

1.05.09.03.01. Splenitis apostematosa / Eitrige Milzentzündung<br />

1.05.99. Sonstige*<br />

1.06. Respirationsapparat<br />

1.06.01. Erbkrankheiten<br />

1.06.02. Mißbildungen<br />

1.06.03. Tumore<br />

1.06.04. Verletzungen<br />

1.06.05. Nase und Nasennebenhöhlen<br />

1.06.05.01. Epistaxis / Nasenbluten<br />

1.06.05.02. Rhinitis / Entzündung der Nasenschle<strong>im</strong>haut<br />

1.06.05.03. Sinusitis / Nasennebenhöhlenentzündung<br />

1.06.05.04. Fremdkörper<br />

1.06.06. Kehlkopf und Luftröhre<br />

1.06.06.01. Hemiplegia laryngis / Halbseitige Kehlkopflähmung<br />

1.06.06.02. Oedema laryngis / Kehlkopfödem<br />

1.06.06.03. Laryngitis / Kehlkopfentzündung<br />

1.06.06.03.01. Laryngitis follicularis<br />

1.06.06.03.02. Laryngitis diphteroidea<br />

1.06.06.04. Tracheitis / Luftröhrenentzündung<br />

174


1.06.06.04.01. Tracheitis diphteroidea<br />

1.06.06.05. Fremdkörper<br />

1.06.07. Bronchien und Lunge<br />

1.06.07.01. Asphyxia neonatorum / Atemstörung der Neugeborenen<br />

1.06.07.01.01. Frühasphyxie<br />

1.06.07.01.02. Spätasphyxie<br />

1.06.07.02. Atelektasis pulmonum / Verdichtung des Lungengewebes<br />

1.06.07.03. Haemoptoe / Lungenblutung<br />

1.06.07.04. Oedema pulmonum / Wasseransammlung in der Lunge<br />

1.06.07.05 Emphysema pulmonum / Luftansammlung in der Lunge<br />

1.06.07.05.01. Akutes alveoläres Lungenemphysem<br />

1.06.07.05.02. Chronisches alveoläres Lungenemphysem<br />

1.06.07.05.03. Interstitielles Lungenemphysem<br />

1.06.07.05.04 Akutes Weideemphysem<br />

1.06.07.06. Bronchopneumonie / Entzündung der Bronchien und der Lunge<br />

1.06.07.06.01 Bronchitis catarrhalis<br />

1.06.07.06.02 Bronchopneumonia catarrhalis<br />

1.06.07.06.03. Bronchopneumonia fibrinosa sive<br />

1.06.07.06.04. Bronchopneumonia suppurativa sive appostematosa<br />

1.06.07.06.05. Bronchopneumonia gangraenosa<br />

1.06.07.06.06 Pneumonia interstitialis chronica<br />

1.06.07.06.07. Enzootische Pneumonie der Kälber / Lungenentzündung der Kälber<br />

1.06.07.07. Brustfell und Brusthöhle<br />

1.06.07.07.01. Pleuritis / Brustfellentzündung<br />

1.06.07.07.02. Hydrothorax / Wasseransammlung <strong>im</strong> Brustraum<br />

1.06.07.07.03. Haemothorax / Blutansammlung <strong>im</strong> Brustraum<br />

1.06.07.07.04. Pneumothorax / Luftansammlung <strong>im</strong> Brustraum<br />

1.06.07.07.05. Lungenentzündung<br />

1.06.07.07.05.01. Lungenentzündung virusbedingt<br />

1.06.07.07.05.02. Lungenentzündung bakteriellbedingt<br />

1.06.99. Sonstige*<br />

1.07. Digestionsapparat I – Vorderer Verdauungstrakt<br />

1.07.01. Erbkrankheiten<br />

1.07.02. Mißbildungen<br />

1.07.03. Tumore<br />

1.07.04. Verletzungen<br />

1.07.05. Maulhöhle<br />

1.07.05.01. Stomatitis / Entzündung der Maulhöhlenschle<strong>im</strong>haut<br />

1.07.05.02. Glossitis / Entzündung der Zunge<br />

1.07.05.02.01. Zungenrückengeschwür<br />

1.07.05.02.02. Glossoplegia / Lähmung der Zunge<br />

1.07.05.03. Zahnkrankheiten<br />

1.07.05.04. Fremdkörper<br />

1.07.06. Kiefer und Kaumuskulatur<br />

1.07.06.01. Backenabszeß<br />

175


1.07.06.02. Arthritis mandibularis / Kiefergelenksentzündung<br />

1.07.06.03. Paralysis nervi facialis / Facialislähmung<br />

1 07.06.04. Paralysis nervi trigemini / Trigeminuslähmung<br />

1.07.07. Speicheldrüsen<br />

1.07.07.01. Ptyalismus / Speicheln<br />

1.07.07.02. Entzündung<br />

1.07.07.03. Fremdkörper<br />

1.07.08. Schlundkopf<br />

1.07.08.01. Pharyngitis / Rachenentzündung<br />

1 07.08.02. Paralysis pharyngis / Schlundkopflähmung<br />

1.07.09. Speiseröhre<br />

1.07.09.01. Oesophagitis / Speiseröhrenentzündung<br />

1.07.09.02. Obstructio oesophagi / Schlundverstopfung<br />

1.07.09.03. Stenosis oesophagi / Schlundverengung<br />

1.07.09.04 Dilatatio et Diverticulum oesophagi / Schlunderweiterung<br />

1.07.09.05. Oesophagospasmus / Schlundkrampf<br />

1.07.09.06. Paralysis oesophagi / Schlundlähmung<br />

1.07.99. Sonstige*<br />

1.08. Digestionsapparat II – Vormägen und Labmagen<br />

1.08.01. Erbkrankheiten<br />

1.08.02. Mißbildungen<br />

1.08.03. Tumore<br />

1.08.04. Verletzungen<br />

1.08.05. Haube und Pansen<br />

1.08.05.01 Störungen des Schlundrinnenreflexes der Kälber<br />

1.08.05.02. Indigestion der Absetzkälber<br />

1.08.05.03. Indigestion<br />

1.08.05.03.01. Ind.-Durchfall<br />

1.08.05.03.02. Ind.-Labmagen<br />

1.08.05.03.03. verminderte Futteraufnahme<br />

1.08.05.03.04. verminderte Wiederkauaktivität<br />

1.08.05.03.05. Verdauungsstörung<br />

1.08.05.04. Einfache Vormagendysfunktion<br />

1.08.05.05. Pansenalkalose<br />

1.08.05.05.01. Pansenfäulnis<br />

1.08.05.06. Pansenazidose<br />

1.08.05.06.01. Akute Pansenazidose<br />

1.08.05.06.02. Subakute Pansenazidose<br />

1.08.05.06.03. Chronisch-latente Pansenazidose<br />

1.08.05.07. Pansentympanie / Pansenblähung<br />

1.08.05.07.01 Akute Pansentympanie mit dorsaler Gasblase<br />

1.08.05.07.02. Pansentympanie mit kleinschaumiger Gärung<br />

1.08.05.07.03. Chronisch-rezidivierende Pansentympanie<br />

1.08.05.07.03.01. Bezoare und stumpfe Fremdkörper<br />

1.08.05.07.04. Pansenatonie<br />

176


1.08.05.08. Hoflundsyndrom<br />

1.08.05.08.01. Vordere Stenose<br />

1 08.05.08.02. Hintere Stenose<br />

1.08.05.09. Hyperkeratose der Pansenschle<strong>im</strong>haut<br />

1.08.05.10. Parakeratose der Pansenschle<strong>im</strong>haut<br />

1.08.05.11. Retikuloruminitis / Hauben-, Pansenentzündung<br />

1.08.05.12. Retikuloperitonitis traumatica / Fremdkörpererkrankung<br />

1.08.06. Blättermagen<br />

1.08.06.01. Omasitis / Blättermagenentzündung<br />

1.08.06.02. Obstipatio omasi / Blättermagenverstopfung<br />

1.08.07. Labmagen<br />

1.08.07.01. Labmagentympanie der Kälber / Labmagenblähung der Kälber<br />

1.08.07.02. Abomasitis / Labmagenentzündung<br />

1.08.07.03. Ulcus abomasi / Labmagengeschwür<br />

1.08.07.04. Labmagenversandung<br />

1.08.07.05. Dislocatio abomasi / Labmagenverlagerung<br />

1.08.07.05.01. Dislocatio abomasi sinistra / Linksseitige Labmagenverlagerung<br />

1.08.07.05.02. Dilatatio abomasi s<strong>im</strong>plex / Labmagenerweiterung<br />

1.08.07.05.03. Dislocatio abomasi dextra / Rechtsseitige Labmagenverlagerung<br />

1.08.07.05.04. Dislocatio abomasi dextra cum torsione / Rechtsseitige LMV mit Labmagendrehung<br />

1.08.08. Labmagenoperation<br />

1.08.08.01. Roll-and-Suture-Technik nach Hull (Blind Stitch)<br />

1.08.08.02. Perkutane Abomasopexie nach Grymer u. Sterner (Toggle pin)<br />

1.08.08.03. Laparoskopische Abomasopexie nach Janowitz<br />

1.08.08.04. Mediale Omentopexie nach Numans (Utrechter Methode)<br />

1.08.08.05. Laterale Omentopexie nach Dirksen (Hannoversche Methode)<br />

1.08.09. Fremdkörperoperation<br />

1.08.10. Probelaparotomie / Diagnostische Bauchhöhlenoperation<br />

1.08.99. Sonstige*<br />

1.09. Digestionsapparat III – Hinterer Verdauungstrakt<br />

1.09.01. Erbkrankheiten<br />

1.09.02. Mißbildungen<br />

1.09.02.01. Atresia ani et recti / Angeborener Enddarmverschluß<br />

1.09.03. Tumore<br />

1.09.04. Verletzungen<br />

1.09.05. Darmkanal<br />

1.09.05.01. Enteritis, Darmentzündung<br />

1.09.05.01.01 Enteritis catarrhalis<br />

1.09.05.01.02. Enteritis haemorrhagica<br />

1.09.05.01.03. Enteritis pseudomembranacea<br />

1.09.05.01.04. Enteritis necroticans<br />

1.09.05.01.05. Kälberdiarrhoesyndrom / Durchfallerkrankung der Kälber<br />

1.09.05.02. Kolik und Ileuserkrankungen / Kolik und Darmverschlußerkrankungen<br />

1.09.05.02.01. Invaginatio intestini / Darmeinstülpung<br />

1.09.05.02.02. Incarceratio intestini / Darmeinklemmung<br />

177


1.09.05.02.03. Volvulus intestini / Darmverschlingung<br />

1.09.05.02.04. Torsio mesenterialis intestini / Darmdrehung<br />

1.09.05.02.05. Dilatatio caeci / Blinddarmerweiterung<br />

1.09.05.02.06. Dilatatio et Torsio caeci / Blinddarmerweiterung mit Blinddarmdrehung<br />

1.09.05.02.07. Ileus paralyticus / Lähmungsbedingter Darmverschluß<br />

1.09.05.02.08. Spasmus intestini / Darmkrampf<br />

1.09.05.03. Prolapsus ani et recti / Enddarmvorfall<br />

1.09.06. Gekröse und Bauchfell<br />

1.09.06.01. Fettgewebsnekrosen<br />

1.09.06.02. Bursitis omentalis purulenta / Eitrige Netzbeutelentzündung<br />

1.09.06.03. Peritonitis / Bauchfellentzündung<br />

1.09.06.04. Ascites / Bauchwassersucht<br />

1.09.07. Leber und Gallenwege<br />

1.09.07.01. Ikterus / Gelbsucht<br />

1.09.07.02. Leberdystrophie / Leberentartung<br />

1.09.07.03. Hepatitis / Leberentzündung<br />

1.09.07.04. Leberabszesse / Abgekapselte Eiteransammlung <strong>im</strong> Lebergewebe<br />

1.09.07.05. Cholecystitis et Cholangitis / Entzündung der Gallenblase und der Gallengänge<br />

1.09.07.05.01. Hepatogene Photodermatitis / Leberbedingte Lichtkrankheit<br />

1.09.08. Bauchspeicheldrüse<br />

1.09.08.01. Pancreatitis / Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />

1.09.99. Sonstige*<br />

1.10. Harnapparat<br />

1.10.01. Erbkrankheiten<br />

1.10.02. Mißbildungen<br />

1.10.02.01. Urachusfistel / Harnfistel<br />

1.10.03. Tumore<br />

1.10.04. Verletzungen<br />

1.10.05. Niere<br />

1.10.05.01. Hämoglobinurie / Blutharnen<br />

1.10.05.02. Hämaturie / Blutharnen<br />

1.10.05.03 Niereninsuffizienz / Nierenversagen<br />

1.10.05.03.01. Urämie / Harnvergiftung<br />

1.10.05.03.02. Amyloidnephrose / Entartung des Nierengewebes<br />

1.10.05.04. Nephritis / Nierenentzündung<br />

1.10.05.05. Pyelonephritis / Nierenbecken- und Nierenentzündung<br />

1.10.05.05.01. Pyelonephritis purulenta / Eitrige Nierenbecken- und Nierenentzündung<br />

1.10.06. Harnblase<br />

1.10.06.01. Cystitis vesicae urinariae / Harnblasenentzündung<br />

1.10.06.01.01. Haematuria vesicalis bovis chronica / Stallrot, Adlerfarnvergiftung<br />

1.10.06.02. Paralysis vesicae urinariae / Blasenlähmung<br />

1.10.07. Harnableitende Wege<br />

1.10.07.01. Verengung<br />

1.10.07.02. Urolithiasis / Harnsteinkrankheit<br />

1.10.99. Sonstige*<br />

178


1.11. Bewegungsapparat<br />

1.11.01. Erbkrankheiten<br />

1.11.01.01. Spastische Parese / „Elsohacke“<br />

1.11.01.02. Hyänenkrankheit<br />

1.11.01.03. Zwergwuchs<br />

1.11.02. Mißbildungen<br />

1.11.02.01. Sehnenstelzfuß<br />

1.11.02.02. Sehnenverkürzung<br />

1.11.03. Tumore<br />

1.11.04. Verletzungen<br />

1.11.05. Lahmheit<br />

1.11.05.01. Stützbeinlahmheit<br />

1.11.05.02. Hangbeinlahmheit<br />

1.11.05.03. Gemischte Lahmheit<br />

1.11.06. Knochen<br />

1.11.06.01. Fissur / Knochenriß<br />

1.11.06.02. Fraktur / Knochenbruch<br />

1.11.06.02.01. Beckenfraktur / Beckenbruch<br />

1.11.06.03. Periostitis / Knochenhautentzündung<br />

1.11.06.04. Osteomyelitis / Knochenmarksentzündung<br />

1.11.07. Gelenke<br />

1.11.07.01. Arthrose / Gelenksdegeneration<br />

1.11.07.02. Arthritis / Gelenksentzündung<br />

1.11.07.02.01. Polyarthritis / Multiple Gelenksentzündung<br />

1.11.07.02.02. Gonitis / Knieglenksentzündung<br />

1.11.07.02.03. Tarsitis / Sprunggelenksentzündung<br />

1.11.07.02.04. Carpitis / Vorderfußwurzelgelenksentzündung<br />

1.11.07.03. Periarthritis / Entzündung der Gelenksumgebung<br />

1.11.07.03.01. Peritarsitis / Entzündung der Umgebung des Sprunggelenkes<br />

1.11.07.03.02. Perikarpitis / Entzündung der Umgebung des Vorderfußwurzelgelenkes<br />

1.11.07.04. Distorsion / Verstauchung<br />

1.11.07.05. Subluxation / Unvollständige Verrenkung<br />

1.11.07.06. Luxation / Verrenkung<br />

1.11.07.06.01. Patellaluxation / Kniescheibenverrenkung<br />

1.11.08. Schle<strong>im</strong>beutel<br />

1.11.08.01. Hygrom / Schle<strong>im</strong>beutelfüllung<br />

1.11.08.02. Bursitis / Schle<strong>im</strong>beutelentzündung<br />

1.11.08.02.01. Bursitis praecarpalis / Karpalbeule, „Knieschwamm“, Liegebeule<br />

1.11.08.02.02. Bursitis tarsalis / Tarsalbeule, Liegebeule<br />

1.11.08.02.03. Bursitis calcanei / „Piephacke“<br />

1.11.09. Sehnen<br />

1.11.09.01. Tendintis / Sehnenentzündung<br />

1.11.09.02. Tendovaginitis / Sehnenscheidenentzündung<br />

1.11.09.03. Ruptur / Sehnenzerreißung<br />

1.11.09.04. Nekrose / Sehnenuntergang<br />

179


1.11.09.04.01. Nekrose der tiefen Beugesehne<br />

1.11.10. Muskel<br />

1.11.10.01. Myositis / Muskelentzündung<br />

1.11.10.02. Muskelruptu r / Muskelzerreißung<br />

1.11.10.02.01 Adduktorenzerreißung<br />

1.11.10.03. Nekrose / Untergang<br />

1.11.10.03.01. Ischämische Nekrose der Oberschenkelmuskulatur<br />

1.11.11. Nerven<br />

1.11.11.01. Neuritis / Nervenentzündung<br />

1.11.11.02. Paralyse / Nervenlähmung<br />

1.11.11.02.01. Contusio nervi plexus et sacralis<br />

1.11.11.02.02. N. obturatorii<br />

1.11.11.02.03. N. ischiadici<br />

1.11.11.02.04. N. femoralis<br />

1.11.11.02.05. N. tibialis / Tibialislähmung<br />

1.11.11.02.06. N. radialis / Radialislähmung<br />

1.11.11.02.07. N. fibularis / Fibularislähmung<br />

1.11.12. Schulter/Hüfte<br />

1.11.12.01. lose Schulter<br />

1.11.12.02. Verletzung Schulter/Hüfte<br />

1.11.12.03. Erkrankungen der Hüfte/Schulter<br />

1.11.13. Gliedmaßenverletzung<br />

1.11.99. Sonstige<br />

1.12. Klauen<br />

1.12.01. Erbkrankheiten<br />

1.12.02. Mißbildungen<br />

1.12.03. Tumore<br />

1.12.04. Verletzungen<br />

1.12.04.01. Nageltritt<br />

1.12.05. Deformation der Klauen<br />

1.12.05.VL<br />

Deformation der Klauen VL<br />

1.12.05.VR<br />

Deformation der Klauen VR<br />

1.12.05.HL<br />

Deformation der Klauen HL<br />

1.12.05.HR<br />

Deformation der Klauen HR<br />

1.12.05.01. Stallklaue<br />

1.12.05.02. Flachklaue<br />

1.12.05.03. Bockklaue<br />

1.12.05.04. Zwangsklaue<br />

1.12.05.05. Spreizklaue<br />

1.12.05.06. Scherenklaue<br />

1.12.06. Nichteitrige Klauenerkrankungen<br />

1.12.06.01. Hornsäule<br />

1.12.06.02. Hornspalt<br />

1.12.06.03. Hornkluft<br />

1.12.06.04. Defekt in der weißen Linie<br />

180


1.12.06.04.VL Defekt in der weißen Linie VL<br />

1.12.06.04.VR Defekt in der weißen Linie VR<br />

1.12.06.04.HL Defekt in der weißen Linie HL<br />

1.12.06.04.HR Defekt in der weißen Linie HR<br />

1.12.06.05. Lose Wand<br />

1.12.06.06. Hohle Wand<br />

1.12.06.06.VL EHW VL<br />

1.12.06.06.VR EHW VR<br />

1.12.06.06.HL EHW HL<br />

1.12.06.06.HR EHW HR<br />

1.12.06.07. Doppelte Sohle<br />

1.12.06.07.VL Doppelte Sohle VL<br />

1.12.06.07.VR Doppelte Sohle VR<br />

1.12.06.07.HL Doppelte Sohle HL<br />

1.12.06.07.HR Doppelte Sohle HR<br />

1.12.06.08. Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle<br />

1.12.06.08.VL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VL<br />

1.12.06.08.VR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VR<br />

1.12.06.08.HL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HL<br />

1.12.06.08.HR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HR<br />

1.12.06.09. Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe<br />

1.12.06.09.VL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe VL<br />

1.12.06.09.VR Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe VR<br />

1.12.06.09.HL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HL<br />

1.12.06.09.HR Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HR<br />

1.12.06.09.01. Pododermatitis nonpurulenta diffusa acuta, Laminitis acuta / akute Klauenrehe<br />

Pododermatitis nonpurulenta diffusa chronica, Laminitis chronica / chronische<br />

1.12.06.09.02. Klauenrehe<br />

1.12.06.10. L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst<br />

1.12.06.10.VL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VL<br />

1.12.06.10.VR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VR<br />

1.12.06.10.HL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HL<br />

1.12.06.10.HR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HR<br />

1.12.06.11. Tendovaginitis nonpurulenta / Nichteitrige Sehnenscheidenentzündung<br />

1.12.06.12. Distorsion / Verstauchung<br />

1.12.06.13. Fraktur / Knochenbruch<br />

1.12.06.13.01. Klauenbeinfraktur / Klauenbeinbruch<br />

1.12.06.14. Zusammenhangstrennung<br />

1.12.06.14.VL Zusammenhangstrennung VL<br />

1.12.06.14.VR Zusammenhangstrennung VR<br />

1.12.06.14.HL Zusammenhangstrennung HL<br />

1.12.06.14.HR Zusammenhangstrennung HR<br />

1.12.06.15. Hornkapsel<br />

1.12.07. Eitrige Klauenerkrankungen<br />

Pododermatitis circumscripta purulenta / Umschriebene eitrige<br />

1.12.07.01.<br />

Klauenlederhautentzündung<br />

181


1.12.07.02. Pododermatitis diffusa purulenta / Ausgebreitete eitrige Klauenlederhautentzündung<br />

1.12.07.03. Sohlengeschwür<br />

1.12.07.03.VL Sohlengeschwür VL<br />

1.12.07.03.VR Sohlengeschwür VR<br />

1.12.07.03.HL Sohlengeschwür HL<br />

1.12.07.03.HR Sohlengeschwür HR<br />

1.12.07.04. Sohlenspitzengeschwür<br />

1.12.07.04.VL Sohlenspitzengeschwür VL<br />

1.12.07.04.VR Sohlenspitzengeschwür VR<br />

1.12.07.04.HL Sohlenspitzengeschwür HL<br />

1.12.07.04.HR Sohlenspitzengeschwür HR<br />

1.12.07.05. Rusterholz’sches Sohlengeschwür<br />

1.12.07.05.VL Rusterholz’sches Sohlengeschwür VL<br />

1.12.07.05.VR Rusterholz’sches Sohlengeschwür VR<br />

1.12.07.05.HL Rusterholz’sches Sohlengeschwür HL<br />

1.12.07.05.HR Rusterholz’sches Sohlengeschwür HR<br />

1.12.07.06. Eitrig-hohle Wand<br />

1.12.07.06.VL Eitrig-hohle Wand VL<br />

1.12.07.06.VR Eitrig-hohle Wand VR<br />

1.12.07.06.HL Eitrig-hohle Wand HL<br />

1.12.07.06.HR Eitrig-hohle Wand HR<br />

1.12.07.07. Zwischenklauennekrose<br />

1.12.07.08. Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />

1.12.07.08.VL Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes VL<br />

1.12.07.08.VR Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes VR<br />

1.12.07.08.HL Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes HL<br />

1.12.07.08.HR Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes HR<br />

1.12.07.08.01. Kronensaumpanaritium<br />

1.12.07.08.02. Ballenpanaritium<br />

1.12.07.08.03. Zwischenklauenpanaritium<br />

1.12.07.09. Ballenhornfäule<br />

1.12.07.09.VL Ballenhornfäule VL<br />

1.12.07.09.VR Ballenhornfäule VR<br />

1.12.07.09.HL Ballenhornfäule HL<br />

1.12.07.09.HR Ballenhornfäule HR<br />

1.12.07.10. Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“<br />

1.12.07.10.VL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VL<br />

1.12.07.10.VR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VR<br />

1.12.07.10.HL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HL<br />

1.12.07.10.HR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HR<br />

1.12.07.11. Dermatitis interdigitalis / Infektiöse Zwischenklauenfäule<br />

1.12.07.12. Klauenbeinnekrose<br />

1.12.07.13. Nekrose des Endes der tiefen Beugesehne<br />

1.12.07.14. Eitrige Entzündung der gemeinsamen Beugesehnenscheide und der Sehnen<br />

1.12.07.15. Eitrige Klauengelenksentzündung<br />

182


1.12.07.16. Eitrige Krongelenksentzündung<br />

1.12.07.17. Footrot<br />

1.12.07.17.VL Footrot VL<br />

1.12.07.17.VR Footrot VR<br />

1.12.07.17.HL Footrot HL<br />

1.12.07.17.HR Footrot HR<br />

1.12.07.18. Zwischenklauenspalt<br />

1.12.08. Klauenamputation<br />

1.12.09. Resektion der tiefen Beugsehne<br />

1.12.10. Resektion des Klauengelenkes<br />

1.12.11. Bänderschwäche/Durchtritt<br />

1.12.12. Hämatom Gliedmaßen<br />

1.12.13. Abszeß Gliedmaßen<br />

1.12.14. Phlegmone Gliedmaßen<br />

1.12.99. Sonstige*<br />

1.13. Zentralnervensystem und Sinnesorgane<br />

1.13.01. Erbkrankheiten<br />

1.13.02. Mißbildungen<br />

1.13.02.01. Hydrocephalus / Wasserkopf<br />

1.13.02.02. Kleinhirnhypoplasie<br />

1.13.02.03. Mikrophthalmie<br />

1.13.02.04. Dermoid<br />

1.13.02.05. Strabismus convergens congenitus / Angeborenes Schielen<br />

1.13.03. Tumore<br />

1.13.04. Verletzungen<br />

1.13.05. Gehirn<br />

1.13.05.01. Meningoenzephalitis / Gehirnhaut- und Gehirnentzündung<br />

1.13.05.01.01. Sporadische Bovin e Enzephalomyelitis<br />

1.13.05.01.02. Hirnbasisabszeß-Syndrom<br />

1.13.06. Rückenmark<br />

1.13.06.01. Myelitis / Rückenmarksentzündung<br />

1.13.06.01.01. Meningoenzephalomyelitis purulenta / Eitrige Gehirn- und Rückenmarksentzündung<br />

1.13.06.01.02. After-, Blasen- und Schwanzlähmung<br />

1.13.07. Auge<br />

1.13.07.01. Konjunktivitis / Bindhautentzündung<br />

1.13.07.02. Keratitis / Hornhautentzündung<br />

1.13.07.03. Iridocyclitis / Entzündung der Regenbogenhaut<br />

1.13.07.04. Chorioiditis / Entzündung der Aderhaut<br />

1.13.07.05. Cataracta lentis / Grauer Star<br />

1.13.07.06. Amaurosis / Blindheit<br />

1.13.07.07. Ablatio retinae / Ablösung der Netzhaut<br />

1.13.07.08. Augapfel<br />

1.13.07.08.01. Strabismus / Schielen<br />

1.13.07.08.02. Nystagmus / Augenzittern<br />

1.13.07.08.03. Exophthalamus<br />

183


1.13.07.08.04. Enophthalamus<br />

1.13.07.08.05 Panophthalmie / Augenentzündung<br />

1.13.07.09. Exenteratio bulbi / Operative Augenentfernung<br />

1.13.07.10. Evisceratio / Operative Augenentfernung<br />

1.13.08. Ohr<br />

1.13.08.01. Othämatom / Bluterguß am Ohr<br />

1.13.08.02. Otitis externa / Enzündung des äußeren Gehörganges<br />

1.13.08.03. Otitis media / Mittelohrentzündung<br />

1.13.08.04. Otitis interna / Innenohrentzündung<br />

1.13.99. Sonstige*<br />

1.14. 1.14. Euter I – Eutererkrankungen außer Mastitis<br />

1.14.01. Erbkrankheiten<br />

1.14.02. Mißbildungen<br />

1.14.03. Atrophie / Rückbildung<br />

1.14.03.VL<br />

Atrophie / Rückbildung VL<br />

1.14.03.VR<br />

Atrophie / Rückbildung VR<br />

1.14.03.HL<br />

Atrophie / Rückbildung HL<br />

1.14.03.HR<br />

Atrophie / Rückbildung HR<br />

1.14.03.01. Verödung, totes Viertel<br />

1.14.03.01.VL Verödung, totes Viertel VL<br />

1.14.03.01.VR Verödung, totes Viertel VR<br />

1.14.03.01.HL Verödung, totes Viertel HL<br />

1.14.03.01.HR Verödung, totes Viertel HR<br />

1.14.04. Formveränderungen<br />

1.14.04.01. Euterformfehler<br />

1.14.04.01.01. Beistriche<br />

1.14.05. Tumore<br />

1.14.06. Verletzungen<br />

1.14.06.01. Hämatom / Bluterguß<br />

1.14.06.02. Zitzenverletzung<br />

1.14.06.03. Euterverletzung<br />

1.14.06.04. Fremdkörper<br />

1.14.06.05. Zitzenfistel<br />

1.14.06.06. Zitzenausstülpung<br />

1.14.06.07. Knoten<br />

1.14.07. Haut und Unterhaut<br />

1.14.07.01. Exanthem / Hautausschlag<br />

1.14.07.01.01. Futtermittelexanthem<br />

1.14.07.01.02. Allergisches Exanthem<br />

1.14.07.02. Ekzem / Hautausschlag<br />

1.14.07.02.01. Akne / Haarbalgentzündung<br />

1.14.07.03. Dermatitis / Hautentzündung<br />

1.14.07.03.01. Euter-Schenkel-Dermatitis<br />

1.14.07.03.02. Voreuter-Dermatitis<br />

1.14.07.03.03. Furunkulose<br />

184


1.14.07.03.04. Euterpocken (MELDEPFLICHT)<br />

1.14.07.04. Ödeme / Wasseransammlung <strong>im</strong> Eutergewebe<br />

1.14.07.04.01. Geburtsödem<br />

1.14.07.04.02. Chronisch-rezidivierendes Ödem<br />

1.14.07.05. Euterabszeß<br />

1.14.07.06. Euterwarzen<br />

1.14.08. Milchabflußstörungen<br />

1.14.08.01. Blutmelken<br />

1.14.08.02. Störung der Milchabgabe<br />

1.14.08.03. Veränderungen in den milchableitenden Wegen<br />

1.14.08.03.01. Galaktophoritis / Entzündung der Milchgänge<br />

1.14.08.03.02. Stenosen<br />

1.14.08.03.03. Zitzenkanalveränderung<br />

1.14.08.03.04. Schwermelker<br />

1.14.09. Zitzenendoskopie<br />

1.14.99. Sonstige*<br />

1.15. Euter II – Mastitis<br />

1.15.01. Mastitis – deskriptiv<br />

1.15.01.01. Eutersekretionsstörung<br />

1.15.01.02. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

1.15.01.02.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen VL<br />

1.15.01.02.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen VR<br />

1.15.01.02.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen HL<br />

1.15.01.02.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen HR<br />

1.15.01.02.01. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig<br />

1.15.01.02.01.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig VL<br />

1.15.01.02.01.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig VR<br />

1.15.01.02.01.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig HL<br />

1.15.01.02.01.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen - fiebrig HR<br />

1.15.01.02.02. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung<br />

1.15.01.02.02.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VL<br />

1.15.01.02.02.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VR<br />

1.15.01.02.02.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HL<br />

1.15.01.02.02.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HR<br />

1.15.01.03. Mastitis catarrhalis chronica / Chronische Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

1.15.01.04. Mastitis haemorrhagica / Mastitis mit Blutbe<strong>im</strong>engungen / Blutmilch<br />

1.15.01.05. Mastitis necroticans / Mastitis mit faulenden Gewebsfetzenbe<strong>im</strong>engungen<br />

1.15.01.06. Mastitis apostematosa / Mastitis mit Eiterbe<strong>im</strong>engungen<br />

Mastitis interstitialis non purulenta / Mastitis mit einer nichteitrigen Entzündung des<br />

1.15.01.07.<br />

Euterzwischengewebes<br />

1.15.01.08. Mastitis granulomatosa / Mastitis mit Knotenbildung <strong>im</strong> Eutergewebe<br />

1.15.01.09. subklinische Mastitis<br />

1.15.01.09.01. hohe Zellzahlen<br />

1.15.01.09.02. Trockensteherbehandlung<br />

1.15.01.09.03. antibiotisches Trockenstellen<br />

185


1.15.02. Mastitis – ätiologisch<br />

1.15.02.01. Streptokokken (ohne Galt)<br />

1.15.02.01.VL Streptokokken (ohne Galt) VL<br />

1.15.02.01.VR Streptokokken (ohne Galt) VR<br />

1.15.02.01.HL Streptokokken (ohne Galt) HL<br />

1.15.02.01.HR Streptokokken (ohne Galt) HR<br />

1.15.02.01.01. Sc. agalactiae (Gelber Galt)<br />

1.15.02.01.01.VL Sc. agalactiae (Gelber Galt) VL<br />

1.15.02.01.01.VR Sc. agalactiae (Gelber Galt) VR<br />

1.15.02.01.01.HL Sc. agalactiae (Gelber Galt) HL<br />

1.15.02.01.01.HR Sc. agalactiae (Gelber Galt) HR<br />

1.15.02.01.02. Sc. dysgalactiae<br />

1.15.02.01.02.VL Sc. Dysgalactiae VL<br />

1.15.02.01.02.VR Sc. Dysgalactiae VR<br />

1.15.02.01.02.HL Sc. Dysgalactiae HL<br />

1.15.02.01.02.HR Sc. Dysgalactiae HR<br />

1.15.02.01.03. Sc. uberis<br />

1.15.02.01.03.VL Sc. Uberis VL<br />

1.15.02.01.03.VR Sc. Uberis VR<br />

1.15.02.01.03.HL Sc. Uberis HL<br />

1.15.02.01.03.HR Sc. Uberis HR<br />

1.15.02.01.04. Andere Streptokokken<br />

1.15.02.01.04.VL Andere Streptokokken VL<br />

1.15.02.01.04.VR Andere Streptokokken VR<br />

1.15.02.01.04.HL Andere Streptokokken HL<br />

1.15.02.01.04.HR Andere Streptokokken HR<br />

1.15.02.02. Mikrokokken/Staphylokokken allgemein<br />

1.15.02.02.VL Mikrokokken/Staphylokokken allgemein VL<br />

1.15.02.02.VR Mikrokokken/Staphylokokken allgemein VR<br />

1.15.02.02.HL Mikrokokken/Staphylokokken allgemein HL<br />

1.15.02.02.HR Mikrokokken/Staphylokokken allgemein HR<br />

1.15.02.02.01. Staph. aureus<br />

1.15.02.02.01.VL Staph. Aureus VL<br />

1.15.02.02.01.VR Staph. Aureus VR<br />

1.15.02.02.01.HL Staph. Aureus HL<br />

1.15.02.02.01.HR Staph. Aureus HR<br />

1.15.02.02.02. Koagulasenegative Staphylokokken<br />

1.15.02.02.03. Andere Mikrokokken<br />

1.15.02.03. Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e<br />

1.15.02.03.VL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VL<br />

1.15.02.03.VR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VR<br />

1.15.02.03.HL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HL<br />

1.15.02.03.HR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HR<br />

1.15.02.03.01. E. coli<br />

1.15.02.03.01.VL E. coli VL<br />

186


1.15.02.03.01.VR E. coli VR<br />

1.15.02.03.01.HL E. coli HL<br />

1.15.02.03.01.HR E. coli HR<br />

1.15.02.03.02. Klebsiellen<br />

1.15.02.03.03. Andere Enterobakterien<br />

1.15.02.04. Arcanobacterium pyogenes<br />

1.15.02.04.VL Arcanobacterium pyogenes VL<br />

1.15.02.04.VR Arcanobacterium pyogenes VR<br />

1.15.02.04.HL Arcanobacterium pyogenes HL<br />

1.15.02.04.HR Arcanobacterium pyogenes HR<br />

1.15.02.05. Pseudomonas aeroginosa<br />

1.15.02.06. Mykobakterien<br />

1.15.02.06.01. Eutertuberkulose (ANZEIGEPFLICHT)<br />

1.15.02.06.02. Atypische Mykobakteriose<br />

1.15.02.07. Nokardien<br />

1.15.02.08. Mykoplasmen<br />

1.15.02.08.VL Mykoplasmen VL<br />

1.15.02.08.VR Mykoplasmen VR<br />

1.15.02.08.HL Mykoplasmen HL<br />

1.15.02.08.HR Mykoplasmen HR<br />

1.15.02.09. Hefen<br />

1.15.02.09.VL Hefen VL<br />

1.15.02.09.VR Hefen VR<br />

1.15.02.09.HL Hefen HL<br />

1.15.02.09.HR Hefen HR<br />

1.15.02.10. Prototheken<br />

1.15.02.11. Andere Erreger<br />

1.15.02.11.VL Andere Erreger VL<br />

1.15.02.11.VR Andere Erreger VR<br />

1.15.02.11.HL Andere Erreger HL<br />

1.15.02.11.HR Andere Erreger HR<br />

1.15.02.12. Acholeplasmen<br />

1.15.99. Sonstige*<br />

2. Fortpflanzungsstörungen des weiblichen Rindes<br />

2.01. Geschlechtsorgane<br />

2.01.01. Erbkrankheiten<br />

2.01.02. Mißbildungen<br />

2.01.02.01. Zwicke<br />

2.01.02.02. Genitale Mißbildungen<br />

2.01.02.03. Infantilismus<br />

2.01.02.04. Scheidenspangen<br />

2.01.02.05. Ovarielle Hypolasie / Unterentwicklung der Eierstöcke<br />

2.01.03. Tumore<br />

2.01.04. Verletzungen<br />

2.01.05. Vulva<br />

187


2.01.05.01. Mangelhafter Schluß<br />

2.01.06. Vagina / Scheide<br />

2.01.06.01. Pneumovagina / Mangelhafter Scheidenschluß<br />

2.01.06.02. Prolaps vaginae / Scheidenvorfall<br />

2.01.06.03. Vaginitis / Scheidenentzündung<br />

2.01.06.04. Scheidenphlegmone<br />

2.01.06.05. Senkscheide<br />

2.01.07. Cervix / Gebärmutterhals<br />

2.01.07.01. Cervicitis / Entzündung des Gebärmutterhalses<br />

2.01.08. Uterus / Gebärmutter<br />

2.01.09. Salpinx / Aufhängung der Eierstöcke<br />

2.01.09.01. Salpingitis / Entzündung der Eierstocksaufhängung<br />

2.01.10. Ovarien / Eierstöcke<br />

2.01.99. Sonstiges*<br />

2.02. Gravidität / Trächtigkeit<br />

2.02.01. Eihäute und Fruchtwasser<br />

2.02.01.01. Eihautwassersucht<br />

2.02.01.01.01. Hydrallantois<br />

2.02.01.01.02. Hydramnion<br />

2.02.02. Anlage und Entwicklung des Fetus<br />

2.02.02.01. Fruchttod<br />

2.02.02.01.01. Embryonaler Fruchttod<br />

2.02.02.01.02. Mumifikation / Austrocknung<br />

2.02.02.01.03. Mazeration / Aufweichung<br />

2.02.02.01.04. Emphysem / Fäulnisbedingte Aufgasung<br />

2.02.02.02. Abort / Verkalbung<br />

2.02.02.02.01. Abortus <strong>im</strong>maturus (209 Tage) / Frühgeburt<br />

2.02.02.03. Graviditatis prolongata / Verlängerte Trächtigkeit<br />

2.02.03. Trächtigkeitsunterbrechung<br />

2.02.99. Sonstige*<br />

2.03. Geburt<br />

2.03.01. Geburtsverlauf<br />

2.03.01.01. Schwergeburt<br />

2.03.01.01.01. Absolut zu große Frucht<br />

2.03.01.01.02. Relativ zu große Frucht<br />

2.03.01.02. Totgeburt<br />

2.03.01.03. Mißgeburt<br />

2.03.01.04. Geburtsstörungen<br />

2.03.02. Wehentätigkeit<br />

2.03.02.01. Wehenschwäche<br />

2.03.02.02. Übermäßige Wehentätigkeit<br />

2.03.03. Einengung der Geburtswege<br />

2.03.04. Vorzeitiger Blasensprung<br />

2.03.05. Fehlerhafte Fruchtlagerung<br />

188


2.03.05.01. Fehlerhafte Haltung<br />

2.03.05.02. Fehlerhafte Stellung<br />

2.03.05.03. Fehlerhafte Lage<br />

2.03.06. Uterus / Gebärmutter<br />

2.03.06.01. Torsio uteri / Gebärmutterdrehung<br />

2.03.07. Geburtshilfe<br />

2.03.08. Geburtseinleitung<br />

2.03.09. Fetotomie / Fruchtzerteilung<br />

2.03.10. Sectio caesarea / Schnittentbindung<br />

2.03.11. Geburtsverletzungen<br />

2.03.99. Sonstige*<br />

2.04. Puerperium / Nachgeburtliche Rückbildungsphase<br />

2.04.01. Verletzungen<br />

2.04.01.01. Vulva<br />

2.04.01.02. Vagina<br />

2.04.01.03. Cervix<br />

2.04.01.04. Uterus<br />

2.04.01.05. Dammriß<br />

2.04.02. Prolaps uteri / Gebärmuttervorfall<br />

2.04.03. Retentio secundinarum / Nachgeburtsverhaltung<br />

2.04.04. Uterusatonie / Gebärmuttererschlaffung<br />

2.04.05. Puerperalstörung / Störung der nachgeburtlichen Rückbildungsvorgänge<br />

2.04.05.01. Lochiometra<br />

2.04.05.02. Metritis<br />

2.04.05.03. Puerperale Intoxikation<br />

2.04.05.04. Puerperale Septikämie<br />

2.04.05.05. Intoxikation/Sepsis<br />

2.04.99. Sonstige*<br />

2.05. Sterilität<br />

2.05.01. Uterus / Gebärmutter<br />

2.05.01.01. Endometritis / Gebärmutterschle<strong>im</strong>hautentzündung<br />

2.05.01.01.01. E1 Endometritis catarrhalis<br />

2.05.01.01.02. E2 Endometritis mukopurulenta<br />

2.05.01.01.03. E3 Endometritis muco-purulenta sive purulenta<br />

2.05.01.01.04. E4 Pyometra<br />

2.05.02. Ovarien<br />

2.05.02.01. Zyklusstörungen<br />

2.05.02.01.01. Azyklie / Brunstlosigkeit auf Grund inaktiver Eierstöcke<br />

2.05.02.01.02. Anaphrodisie, Anöstrie / Brunstlosigkeit bei Erhalt der zyklischen Eierstocksfunktion<br />

2.05.02.01.03. Periodizitätsstörungen des Zyklus<br />

2.05.02.01.03.01. Verkürzte Brunstintervalle<br />

2.05.02.01.03.02. Verlängerte Brunstintervalle<br />

2.05.02.01.03.03. Unregelmäßige Brunstintervalle<br />

2.05.02.01.04. Ovulationsanomalien<br />

2.05.02.01.04.01. Verzögerte Ovulation<br />

189


2.05.02.01.04.02. Anovulatorische Brunst<br />

2.05.02.01.05. Andere Zyklusstörungen<br />

2.05.02.02. Nymphomanie / Dauerbrünstigkeit<br />

2.05.02.03. Virilismus / Vermännlichung<br />

2.05.02.04. Zysten / Blasige Eierstocksentartung<br />

2.05.02.04.01. Follikel-Theka-Zysten<br />

2.05.02.04.01.01. Follikel-Theka-Zysten links<br />

2.05.02.04.01.02. Follikel-Theka-Zysten rechts<br />

2.05.02.04.01.03. Follikel-Theka-Zysten rechts + links<br />

2.05.02.04.02. Follikel-Lutein-Zysten<br />

2.05.02.04.02.01. Follikel-Lutein-Zysten rechts<br />

2.05.02.04.02.02. Follikel-Lutein-Zysten links<br />

2.05.02.04.02.03. Follikel-Lutein-Zysten rechts + links<br />

2.05.02.04.03. Kleinzystische Degeneration<br />

2.05.02.05. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper<br />

2.05.02.05.01. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper rechts<br />

2.05.02.05.02. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper links<br />

2.05.02.05.03. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper rechts + links<br />

2.05.02.06. Atrophie / Eierstocksrückbildung<br />

2.05.02.07. Dystrophie / Eierstocksentartung<br />

2.05.03. Sterilitätsuntersuchung<br />

2.05.04. Sterilitätsbehandlung<br />

2.05.05. ZU-Tiere<br />

2.05.99. Sonstige*<br />

3. Fortpflanzungsstörungen des männlichen Rindes<br />

3.01. Erbkrankheiten<br />

3.01.01. Kryptorchismus / Bauchhoden, Binnenhoden<br />

3.01.02. Hodenhypoplasie / Hodenunterentwicklung<br />

3.01.03. Anomalien der Spermatozoen / Spermaschäden<br />

3.01.04. Aplasie der Wolffschen Gänge<br />

3.02. Mißbildungen<br />

3.02.01. Frenulum praeputii persistens<br />

3.03. Tumore<br />

3.04. Verletzungen<br />

3.05. Präputium<br />

3.05.01. Ph<strong>im</strong>ose<br />

3.05.02. Entzündung<br />

3.06. Penis<br />

3.06.01. Hypoplasie<br />

3.06.02. Entzündung<br />

3.06.03. Prolaps<br />

3.06.04. Lähmung<br />

3.07. Hoden<br />

3.07.01. Orchitis / Hodenentzündung<br />

190


3.07.02. Degeneration / Hodenrückbildung<br />

3.07.03. Fibrose<br />

3.08. Nebenhoden<br />

3.08.01. Epididymitis / Nebenhodenentzündung<br />

3.09. Skrotum<br />

3.09.01. Entzündung<br />

3.10. Impotentia<br />

3.10.01. Impotentia generandi<br />

3.10.02. Impotentia coeundi<br />

3.99. Sonstiges*<br />

4. Infektionskrankheiten (außer Euter und Klauen)<br />

4.00.01. infekt. Durchfall Kalb<br />

4.00.02. infekt. Durchfall Kuh<br />

4.01. Prionenerkrankungen<br />

4.01.01. BSE (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.01.02. Sonstige<br />

4.02. Virale Infektionen<br />

4.02.00. Rota + Coronainfektion<br />

4.02.01. Rotavirus-Infektion<br />

4.02.02. Koronavirus-Infektion<br />

4.02.03. Parvovirus-Infektion<br />

4.02.04. Parainfluenzavirus-Infektion<br />

4.02.05. Bovine Virusdiarrhoe BVD (MELDEPFLICHT)<br />

4.02.05.01. BVD/MD<br />

4.02.06. Mucosal Disease MD (MELDEPFLICHT)<br />

4.02.07. Bösartiges Katarrhalfieber BKF (MELDEPFLICHT)<br />

4.02.08. Adenovirus-Infektion<br />

4.02.09. Respiratory-Syncytial-Virus-Infektion BRSV<br />

4.02.10. Infektiöse Bovine Rhinotracheitis IBR (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.10.01. IBR/IPV<br />

4.02.11. Infektiöse Pustulöse Vulvovaginitis IPV (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.12. Infektiöse Pustulöse Balanoposthitis (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.13. Papillomatose<br />

4.02.14. Rinderpocken<br />

4.02.15. Maul – und Klauenseuche MKS (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.16. Stomatitis vesicularis (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.17. Stomatitis papulosa (MELDEPFLICHT)<br />

4.02.18. Aujeszkysche Krankheit (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.19. Enzootische Rinderleukose (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.20. Tollwut (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.21. Blauzungenkrankheit (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.22. Rinderpest (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.02.99. Sonstige*<br />

4.03. Bakterielle Infektionen<br />

191


4.03.01. Escherichia-coli-Infektion<br />

4.03.01.01. Koliseptikäme<br />

4.03.01.02. Koliruhr<br />

4.03.02. Yersinia-enterocolitica-Infektion<br />

4.03.03. Salmonellose (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.03.01. Salmonella-dublin-Infektion (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.03.02. Salmonella-typh<strong>im</strong>urium-Infektion (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.03.03. Salmonella-enteridis-Infektion (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.03.04. Andere Salmonellen-Infektionen (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.04. Paratuberkulo se (MELDEPFLICHT)<br />

4.03.05. Pasteurellen-Infektion<br />

4.03.05.01. Akute Pasteurellose<br />

4.03.05.02. Chronische Pasteurellose<br />

4.03.06. Streptokokkus-pneumoniae-Infektion<br />

4.03.07. Mykoplasmen-Infektion<br />

4.03.08. Arcanobacterium pyogenes<br />

4.03.08.01. Pyobacillose<br />

4.03.08.02. Uterine-pyogenes-Infektion<br />

4.03.09. Staphylokokken-Infektion<br />

4.03.09.01. Akne<br />

4.03.09.02. Furunkulose<br />

4.03.10. Aktinobacillose<br />

4.03.11. Aktinomykose<br />

4.03.12. Fusobacterium-necropherum / Bacteroides-nodosus-Infektion<br />

4.03.12.01. Nekrobazillose<br />

4.03.12.02. Kälberdiphteroid<br />

4.03.13. Klostridien-Infektion / Intoxikationen<br />

4.03.13.01. Rauschbrand (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.13.02. Pararauschbrand<br />

4.03.13.03. Malignes Ödem<br />

4.03.13.04. Gasödemerkrankung<br />

4.03.13.05. Nekrotische Hepatitis (Deutscher Bradsot)<br />

4.03.13.06. Clostridium-perfringens-Enterotoxämie<br />

4.03.13.07. Tetanus<br />

4.03.13.08. Botulismus<br />

4.03.14. Moraxella-bovis-Infektion<br />

4.03.14.01. Infektiöse Keratokonjunktivitis<br />

4.03.15. Corynebacterium-renale-Infektion (Pyelonephritis bacteritica)<br />

4.03.16. Haemophilus-somnus-Infektion (ISTME )<br />

4.03.17. Campylobacter-Infektion<br />

4.03.17.01. Enzootischer Campylobacter-Abort (Vibrionenseuche) (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.17.02. Campylobacter-Enteritis (Winterdysenterie)<br />

4.03.18. Chlamydien Infektion<br />

4.03.18.01. Epizootischer Abort<br />

4.03.18.02. Bronchopneumonie<br />

192


4.03.18.03. Polyarthritis<br />

4.03.18.04. Sporadische Enzephalomyelitis<br />

4.03.19. Erysipelothrix -rusiopathiae-Infektion<br />

4.03.20. Nokardiose<br />

4.03.21. Listeriose (MELDEPFLICHT)<br />

4.03.22. Leptospirose (MELDEPFLICHT)<br />

4.03.23. Q-Fieber (MELDEPFLICHT)<br />

4.03.24. Milzbrand (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.25. Tuberkulose (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.26. Brucellose (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.27. Lungenseuche (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.28. Rinderpest (ANZEIGEPFLICHT)<br />

4.03.99. Sonstige*<br />

4.04. Mykosen<br />

4.04.01. Trichophytie<br />

4.04.02. Aspergillose<br />

4.04.03. Kandidose<br />

4.04.99. Sonstige*<br />

4.05. Mykotoxikosen<br />

4.05.01. Mutterkornvergiftung<br />

4.05.02. Aflatoxinvergiftung<br />

4.05.03. Aspergillusvergiftung<br />

4.05.04. Stachybotryos-Toxikose<br />

4.05.05. Fusario-Toxikose<br />

4.05.06. Rostpilzvergiftung<br />

4.05.07. Brandpilzvergiftung<br />

4.05.99. Sonstige*<br />

5. Parasitosen<br />

5.01. Protozoen<br />

5.01.01. Trichomonadose (Trich<strong>im</strong>onadenseuche) (ANZEIGEPFLICHT)<br />

5.01.02. Kokzidiose<br />

5.01.03. Kryptosporidiose<br />

5.01.04. Toxoplasmose (MELDEPFLICHT)<br />

5.01.05. Sarkosporidiose<br />

5.01.06. Piroplasmose<br />

5.01.99. Sonstige*<br />

5.02. Helminthen<br />

5.02.00. Leberegelbefall<br />

5.02.01. Fasziolose / Befall mit dem großen Leberegel<br />

5.02.02. Dicrocoeliose / Befall mit dem kleinen Leberegel<br />

5.02.03. Amphistomatose / Pansenegelbefall<br />

5.02.04. Bandwurmbefall<br />

5.02.05. Bandwurmfinnenbefall<br />

5.02.06. Dictyocaulose / Lungenwurmbefall<br />

193


5.02.07. Strongyloidose / Zwergfadenwurmbefall<br />

5.02.08. Trichostrongilidose / Befall mit Magen- und Darmwürmern<br />

5.02.08.01. Nematodirose<br />

5.02.08.02. Haemonchose<br />

5.02.08.03. Ostertagiose<br />

5.02.08.04. Trichostrongylose<br />

5.02.08.05. Cooperiose<br />

5.02.09. Oesophagostomose / Knötchenwurmbefall<br />

5.02.10. Bunostomose / Hakenwurmbefall<br />

5.02.99. Sonstige*<br />

5.03. Arthropoden<br />

5.03.01. Zeckenbefall<br />

5.03.02. Demodikose / Befall mit Haarbalgmilben<br />

5.03.03. Trombidiose / Herbstgrasmilbenbefall<br />

5.03.04. Räude<br />

5.03.04.01. Sarcoptesräude / Kopfräude<br />

5.03.04.02. Psoroptesräude / Körperräude<br />

5.03.04.03. Chorioptesräude / Schwanzräude<br />

5.03.05. Läusebefall<br />

5.03.06. Haarlingsbefall<br />

5.03.07. S<strong>im</strong>uliose / Kriebelmückenplage<br />

5.03.08. Tabanidae- und Muscidaebefall / Bremsen- und Fliegenplage<br />

5.03.09. Myiasis / Fliegenlarvenbefall<br />

5.03.10. Hypodermose / Hautdasselfliegenbefall<br />

5.03.99. Sonstige*<br />

6. Stoffwechsel- und Mangelkrankheiten<br />

6.01. Energie-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel<br />

6.01.01. Hyperketonämie<br />

6.01.02. Ketose<br />

6.01.02.01. Pr<strong>im</strong>äre Ketose<br />

6.01.02.01.01. Subklinische pr<strong>im</strong>äre Ketose<br />

6.01.02.01.02. Manifeste pr<strong>im</strong>äre Ketose<br />

6.01.02.02. Sekundäre Ketose<br />

6.01.02.02.01. Subklinische sekundäre Ketose<br />

6.01.02.02.02. Manifeste sekundäre Ketose<br />

6.01.03. Lipidosis hepatis / Leberverfettung<br />

6.01.03.01. Leberkoma<br />

6.01.04. Verfettung<br />

6.01.04.01. Lipomobilisationssyndrom, Fat cow syndrome<br />

6.01.05. Abmagerung<br />

6.01.05.01. Thin pregnant cow syndrome<br />

6.01.05.02. mangelnde Körperentwicklung<br />

6.01.06. Paralytische Myoglobinurie<br />

6.01.07. Leistungsdepression<br />

6.01.99. Sonstige*<br />

194


6.02. Proteinstoffwechsel<br />

6.02.01. Eiweißüberschuß<br />

6.02.02. Eiweißmangel<br />

6.02.99. Sonstige*<br />

6.03. Mengenelementhaushalt<br />

6.03.01. Kalzium und Phosphor<br />

6.03.01.01. Gebärparese<br />

6.03.01.01.01. Typische Gebärparese<br />

6.03.01.01.01.01. Typische Gebärparese a.p.<br />

6.03.01.01.01.02. Typische Gebärparese p.p.<br />

6.03.01.01.02. Gebärkoma<br />

6.03.01.01.03. Atypische Gebärparese<br />

6.03.01.01.04. Downer cow syndrome<br />

6.03.01.01.05. Laktationsparese<br />

6.03.01.02. Osteopathien<br />

6.03.01.02.01. Rachitis der Kälber<br />

6.03.01.02.02. Osteomalazie der Milchkuh<br />

6.03.01.02.03. Osteoporose der Mastbullen<br />

6.03.01.02.04. Epiphysiolysis<br />

6.03.01.02.05. Abriß des Fersensehnenstranges<br />

6.03.01.02.06. Osteochondrosis et Osteoarthrosis<br />

6.03.01.03. Hypophosphatämie<br />

6.03.01.04. Hyperphosphatämie<br />

6.03.01.05. Hypocalzämie<br />

6.03.02. Magnesium<br />

6.03.02.01. Tetanie<br />

6.03.02.01.01. Kälbertetanie<br />

6.03.02.01.02. Weidetetanie<br />

6.03.02.01.03. Stalltetanie<br />

6.03.02.01.04. Transporttetanie<br />

6.03.02.02. Hypomagnesämie<br />

6.03.03. Natrium<br />

6.03.03.01. Natriummangel<br />

6.03.03.02. Natriumüberschuß<br />

6.03.04. Chlorid<br />

6.03.04.01. Chloridmangel<br />

6.03.05. Schwefel<br />

6.03.05.01. Schwefelmangel<br />

6.03.06. Kalium<br />

6.03.06.01. Kaliummangel<br />

6.03.06.02. Kaliumüberschuß<br />

6.03.99. Sonstige*<br />

6.04. Spurenelementehaushalt<br />

6.04.01. Eisenmangel<br />

6.04.01.01. Eisenmangelanämie der Milchkälber<br />

195


6.04.02. Kupfermangel<br />

6.04.02.01. Kupfermangelanämie<br />

6.04.03. Zinkmangel<br />

6.04.03.01. Parakeratose<br />

6.04.04. Selenmangel<br />

6.04.05. Manganmangel<br />

6.04.06. Jodmangel<br />

6.04.07. Cobaltmangel<br />

6.04.99. Sonstige*<br />

6.05. Vitaminhaushalt<br />

6.05.01. ß-Karotinmangel<br />

6.05.02. Vitamin-A-Mangel<br />

6.05.03. Vitamin-E-Mangel<br />

6.05.04. Vitamin-D-Mangel<br />

6.05.05. Vitamin-B1-Mangel<br />

6.05.05.01. Cerebrocorticalnekrose CCN / Sternguckerkrankheit<br />

6.05.06. Vitamin-B12-Mangel<br />

6.05.07. Biotinmangel<br />

6.05.08. Folsäuremangel<br />

6.05.99. Sonstige*<br />

7. Vergiftungen<br />

7.01. Futterinhalts- und Futterzusatzstoffe<br />

7.01.01. Kochsalzvergiftung<br />

7.01.02. Nitrat-Nitrit-Vergiftung<br />

7.01.03. Harnstoffvergiftung<br />

7.02. Metalle und Halbmetalle<br />

7.02.01. Saturnismus / Bleivergiftung<br />

7.02.02. Kuprismus / Kupfervergiftung<br />

7.02.03. Selenose / Selenvergiftung<br />

7.02.04. Molybdänose / Molybdänvergiftung<br />

7.02.05. Merkurialismus / Quecksilbervergiftung<br />

7.02.06. Eisenvergiftung<br />

7.02.07. Arsenvergiftung<br />

7.02.08. Fluorvergiftung<br />

7.02.09. Cadmiumvergiftung<br />

7.03. Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

7.03.01. Hypervitaminose D<br />

7.03.01.01. Calcinose<br />

7.03.02. Hypervitaminose A<br />

7.03.03. Phosphorsäureestervergiftung<br />

7.03.04. Chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

7.03.05. Furazolidonvergiftung<br />

7.04. Desinfektionsmittel<br />

7.04.01. Laugen<br />

196


7.04.02. Säuren<br />

7.04.03. Phenole<br />

7.04.04. Aldehyde<br />

7.04.05. Halogenide<br />

7.05. Düngemittel<br />

7.06. Pflanzenschutzmittel und Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

7.07. Pflanzliche Gifte und Giftpflanzen<br />

7.07.01. Zwiebelvergiftung<br />

7.07.02. Eibenvergiftung<br />

7.08. Tierische Gifte und Gifttiere<br />

7.09. Industrieschadstoffe<br />

7.99. Sonstige*<br />

8. Verhaltensstörungen<br />

8.01. Scheinsaugen<br />

8.02. Euter- und Milchsaugen<br />

8.03. Zungenschlagen, Zungenrollen, Zungenspielen<br />

8.04. Harntrinken<br />

8.05. Lecksucht<br />

8.06. Sauger<br />

8.99. Sonstige*<br />

10. Sonstiges*<br />

10.01. Fieber<br />

10.02. Impfungen<br />

10.02.01. BVD-Impfung<br />

10.02.02. Salmonellen-Impfung<br />

10.02.03. Clamydien<strong>im</strong>pfung<br />

10.02.04. Coli<strong>im</strong>pfung/Rota/Corona<br />

10.02.05. Grippe<strong>im</strong>pfung<br />

10.02.06. Trichophytie - Impfung<br />

10.02.07. BHV1-Impfung<br />

10.02.08. BRSV-Impfung<br />

10.03. Prophylaxe<br />

10.03.01. Parasitenprophylaxe/Herdenentwurmung<br />

10.03.01.01. Räudeprophylaxe<br />

10.03.02. Stoffwechselprophylaxe<br />

10.03.02.01. orale Ca-Gabe<br />

10.03.02.02. Vitamin D3<br />

10.03.02.03. Propyonat/Propylenglycol<br />

10.03.02.04. Drench<br />

10.04. Entzündungen<br />

10.50. Mißbildungen allg.<br />

10.50.01. Nabelbruch<br />

10.99. nicht auswertbar<br />

197


Anhang 4<br />

Definition der Krankheiten<br />

1. Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen<br />

Klauenfäule/Ballenfäule; Dermatitis interdigitalis, Klauenhornfäule<br />

198


Klauenfäule ist eine bakterielle Infektion der Oberhaut (hornbildende Zellschichten) <strong>im</strong><br />

Zwischenklauenspalt und am Ballenhorn. Die Bezeichnung „Klauenfäule“ verdankt ihre<br />

Entstehung der nässenden, faulig stinkenden Entzündung der Klauenzwischenhaut. Der<br />

Geruch ist typisch für diese Erkrankung und tritt auch bei der Moderhinke des Schafes auf.<br />

In Ställen mit hoher Luftfeuchtigkeit, auf Spaltenboden mit geringem Kotdurchsatz, nassen<br />

und verschmutzten Standflächen und Triebwegen kommt es zur Quellung und Zersetzung des<br />

Ballenhornes, in dessen Rissen und Furchen Fäulniserreger (v.a. Dichelobacter nodosus)<br />

günstige Vermehrungsbedingungen vorfinden. In der Folge kommt es zur übermäßigen<br />

Hornbildung <strong>im</strong> Bereich des Ballens, was zu Veränderungen des Hornschuhs führt und<br />

Sekundärinfektionen begünstigt. Hornfurchen können – durch Druck des entstehenden<br />

Hornrandes auf das dahinterliegende Ballengebiet- zu hochgradiger Lahmheit führen. Die<br />

Erkrankung verläuft jedoch auch in lange andauernden Fällen <strong>im</strong>mer oberflächlich, nur die<br />

Zwischenklauenhaut kann geschwollen sein.<br />

Abb.1+2 Hornfurchen <strong>im</strong> Sohlenbereich können zur Deformation des Hornschuhs führen (1)<br />

Eitrig Hohle Wand:<br />

Bei infizierten Steingallen und Sohlengeschwüren tritt am Übergang von Klauensohle zur<br />

Wand der Eiter entlang der weißen Linie aus, (da sie den geringsten Widerstand bietet) um<br />

schließlich am Kronensaum auszutreten. Häufig kommt es zu einer Ablösung der<br />

Klauenwand.<br />

Abb.3 Eitrig-hohle Wand: nach dem Abtragen des Wandhornes wird der Eiterkanal sichtbar<br />

(3)<br />

Klauenrehe (Pododermatitis aseptica diffusa, Laminitis)<br />

Die Klauenrehe wird vorwiegend durch Fütterungsfehler<br />

hervorgerufen. Nach Aufnahme von größeren Mengen<br />

leichtverdaulicher Kohlenhydrate, Mangel an strukturierter<br />

Rohfaser in der Ration, nach Verfütterung versch<strong>im</strong>melten<br />

und verdorbenen Futters oder nach plötzlicher<br />

Rationsumstellung kommt es neben einer Pansenazidose zur Entzündung der Lederhaut. Im<br />

Anfangsstadium äußert sich die Klauenrehe durch zunehmendes Auftreten von klammen<br />

Gang in der Herde und teilweise Lahmheit an den Hinterbeinen, allmählich entsteht eine<br />

kuhhessige Stellung der Hinterbeine. Be<strong>im</strong> Klauenschnitt fallen Verfärbungen, Blutungen<br />

oder Horndefekte in oder innerhalb der Weißen Linie auf. Die Klaue zeigt häufig die<br />

folgenden abnormen Formen: eingeknickter Vorderrand, nach hinten auseinanderlaufende,<br />

199


absinkende Wachstumsringe, hohes Ballengebiet und infolge davon zu flach verlaufender<br />

Kronrand, nach oben weisende Klauenspitze sowie stumpfes Wandhorn (chronische Form).<br />

Die Entstehung der Klauenrehe ist meistens auf den Abkalbezeitraum begrenzt, während die<br />

Symptome an der Klaue erst etwa 2-3 Monate später sichtbar werden.<br />

Die akute Klauenrehe mit Entzündung ruft eine intensive Durchblutung und flächige<br />

Durchsaftung der Klauenlederhaut hervor. Das Entzündungssekret kann das Horn <strong>im</strong> Bereich<br />

der Sohle und der seitlichen Wand unterhöhlen, entlang der weißen Linie zum Kronsaum<br />

aufsteigen und dort austreten. Infolge der Unterhöhlung des Hornes wird die Verbindung von<br />

Klauenbein- und Klauenhorn gelockert. Unter Belastung dreht sich das Klauenbein aus seiner<br />

normalen Stellung, die Klauenbeinspitze senkt sich ab. Dadurch ändert sich die<br />

Wachstumsrichtung des Wandhornes, wodurch die typischen Reheringe an der Klauenwand<br />

entstehen. In schweren Fällen bricht die Klauenbeinspitze <strong>im</strong> vorderen Bereich der<br />

Klauensohle durch. Chronische Fälle erkennt man an den Reheringen und Verbreiterungen<br />

der weißen Linie, die an allen Gliedmaßen gleichmäßig auftreten.<br />

Blutungen und Horndefekte <strong>im</strong><br />

Abb. 4:<br />

typische<br />

Reheklaue (1)<br />

Abb. 5:<br />

Bereich der weißen Linie (1)<br />

Klauensohlengeschwür, Rusterholzsches Sohlengeschwür<br />

Das Sohlengeschwür entsteht infolge fehlerhafter, durchtrittiger Gliedmaßenstellung, hoher<br />

Hornränder oder unzureichender Klauenpflege, wodurch die Klauen zu lang werden. Am<br />

häufigsten vorkommende Variationen sind das Rusterholz`sche Sohlengeschwür und<br />

Wandläsionen an der weißen Linie. Auf Dauer werden die Klauen nicht nur unsymmetrich,<br />

sondern zusätzlich in der Zehenspitze zu lang und <strong>im</strong> Ballenbereich zu flach. Als Resultat<br />

folgt ein tiefes Durchtreten <strong>im</strong> Fesselgelenk mit einer Dauerbelastung der tiefen Beugesehne.<br />

Das Klauenbein kippt mit seinem rückwärtigen Teil nach unten und drückt von innen gegen<br />

die hornbildende Klauenlederhaut. Durch diese Belastung kommt es zu Quetschungen und<br />

Durchblutungsstörungen der Lederhaut. In der Folge wird dünnes, instabiles Horn gebildet.<br />

An der Druckstelle kommt es zu einer verminderten Durchblutung des Gewebes und dünner<br />

Hornbildung, sodaß schließlich das Hornbett durch den Abrieb freigelegt wird. Vorwiegend<br />

<strong>im</strong> Bereich des inneren Tragrandes der vorderen Innenklauen und der hinteren Außenklauen<br />

tritt die Wunde am Übergang des Sohlen- zum Ballenhorn auf. Infolgedessen kann eine<br />

aufsteigende Infektion des Klauengelenkes entstehen, die evt. die Amputation der Klaue<br />

erforderlich macht.<br />

Die Lederhaut kann an dieser Stelle oberflächlich absterben, nach dem Klauenschnitt ist dann<br />

eine gelb-graue Schicht auf der freigelegten Lederhaut zu sehen (Gewebsverlust). Die<br />

Behandlungsaussichten sind gut, solange nur eine Klaue betroffen ist (Entlastung durch<br />

Klotz), und Klauengelenk oder Sehnenscheide nicht eröffnet wurden.<br />

Das Horn wächst schneller als der Abrieb, überlange Klauen, Durchtreten <strong>im</strong> Fesselgelenk,<br />

Quetschung und schlechteren Durchblutung der Lederhaut, instabiles Horn gebildet, eitrig<br />

200


Abb. 6: Pathogenese des RSG<br />

Abb.7: Erscheinungsbilder des RSG mit<br />

(nach Rusterholz)(4) Läsionen verschiedenen Alters (4)<br />

Steingalle<br />

Die<br />

Steingalle<br />

ist eine<br />

Entzündung der Klauenlederhaut, die nach Quetschungen oder Zerrungen des Hornbettes<br />

durch das darüberliegende Klauenhorn auftritt. Das Horn wird dabei nicht soweit beschädigt,<br />

dass die Wunde infiziert wird. Quetschungen treten in Abhängigkeit von der<br />

Gliedmaßenstellung an den höher belasteten Bezirken des Hornschuhes auf. Sie entstehen oft<br />

nach Austrieb auf steinigen Triebwegen, Haltung auf beschädigten Spaltenböden und<br />

Gitterrosten. Steingallen treten auch nach unsachgemäßer Klauenpflege auf, wenn die Sohle<br />

zu dünn geschnitten, die Tragrandkante zu stark gebrochen wurde oder der Schnitt erst kurz<br />

vor Weideaustrieb oder Umstallung erfolgte.<br />

Die Erkrankung gibt Hinweise auf Haltungs- und Managementfehler. Die Behandlung erfolgt<br />

durch Zurückschneiden des Hornes über der druckempfindlichen Stelle, ohne die Steingalle<br />

zu eröffnen. Bei eitrigen Wunden wird das Horn bis zur Lederhaut zurückgeschnitten, die<br />

erkrankte Klaue sollte durch einen Klotz entlastet werden.<br />

Mortellaro, Zehenhautentzündung<br />

(Dermatitis digitalis)<br />

Ursprünglich äußerte sich die Mortellaro`sche<br />

Krankheit durch offene, bis zu 10cm große,<br />

relativ tief liegende Hauterkrankungen von<br />

rötlicher Farbe (offene Lederhautwunden),<br />

schle<strong>im</strong>iger Wundflüssigkeit (kein Eiter) und oft<br />

mit einem weißen Epithelrand <strong>im</strong> Bereich des<br />

Kronensaumes. Das angrenzende Haar war oft<br />

lang und aufrecht stehend. Die betroffenen Stellen<br />

waren sehr schmerzhaft und führten zu starker<br />

Lahmheit. Die intensive Behandlung,mit<br />

Tetrazyklin-Spray war innerhalb weniger Tage erfolgreich.<br />

Seit 1985 hat sich das Krankheitsbild verändert. Die betroffenen Stellen sind weniger<br />

schmerzhaft, trockener und schwach rötlich. Die Oberfläche ist erdbeerartig oder warzenartig.<br />

Das angrenzende Haar ist lang und steht aufrecht. Die Lahmheit ist häufig gering.Sind<br />

Hornränder betroffen, kommt es zu verstärktem und ungeordnetem Hornwachstum. Die<br />

Erkrankung tritt vorwiegend <strong>im</strong> Bereich der Fesselbeuge am Übergang der Haut zum<br />

201


Ballenhorn, aber auch <strong>im</strong> Zwischenklauenspalt und am Kronsaum auf Vorbeugende<br />

Maßnahmen umfassen eine regelmäßige, funktionelle Klauenpflege, trockene, saubere<br />

Treibgänge, Stand- und Liegeplätze.<br />

Panaritium, Zwischenklauenpanaritium, Zwischenklauennekrose,<br />

Zwischenzehenphlegmone, Interdigitalnekrose (Interdigitale Nekrobazillosis,<br />

Phlegmona interdigitalis)<br />

Panaritium ist ein Sammelbegriff für Entzündungen der Gewebe, die die Klauen umschließen.<br />

Es handelt sich dabei um Wundinfektionen der Unterhaut <strong>im</strong> Bereich des<br />

Zwischenklauenspaltes und des Kronsaumes, die zu eitrigen Entzündungen führen.<br />

Als Infektionserreger treten vorwiegend Bakterien wie Fusobakterium necrophorum, aber<br />

auch Mikrokokken, Streptokokken und Corynebakterien auf. Die Erreger dringen durch<br />

kleine Verletzungen <strong>im</strong> Kronsaum- und Zwischenklauenbereich in die Haut ein, wobei nasse<br />

Lauf- und Liegeflächen und mangelnde Klauenpflege die Infektion begünstigen.<br />

Die Infektion führt zu einer intensiven Gewebsentzündung, verbunden mit einer warmen,<br />

schmerzhaften Schwellung des Unterfußes, <strong>im</strong> weiteren Verlauf werden die tiefen<br />

Bindegewebsschichten und schließlich Sehnen, Bänder und Gelenke befallen. Im<br />

fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Gewebszerfall und Eiterbildung. Störungen des<br />

Allgemeinbefindens mit verminderter Futteraufnahme und erhöhter Körpertemperatur werden<br />

ebenfalls beschrieben. Die Behandlung erfolgt antibiotisch.<br />

Zwischenklauenwulst, L<strong>im</strong>ax (interdigitales Granulum, Fibrom, Tylom)<br />

L<strong>im</strong>ax ist eine Hautschwiele, die haselnussgroß sein kann, die aber auch den gesamten<br />

Zwischenklauenspalt ausfüllen und verengen kann. Die Haut <strong>im</strong> Zwischenklauenspalt wird<br />

durch Sand, Steine oder Einstreu wundgerieben, somit wird das Eindringen von<br />

Infektionserregern ermöglicht.<br />

Aber auch chronische Bakterienfektionen führen zur vermehrten Produktion von Oberhaut,<br />

woran meistens auch die Lederhaut in Form von Gewebsneubildung beteiligt ist. Die Folge ist<br />

eine Wucherung der Zwischenklauenhaut, die durch die Bewegung der Klauen und<br />

anliegenden Schmutz ständig irritiert wird und mit Gewebszubildung reagiert.<br />

Die Zwischenklauenwulst tritt verstärkt bei Rindern mit schwammigen Gliedmaßen und<br />

Spreizklauen auf. Neben dem erblichen Einfluß kann eine fehlerhafte Klauenpflege (keine<br />

Hohlkehlung der Klauensohle und Abrundung des inneren Tragrandes) eine anomale Zehenund<br />

Gliedmaßenstellung verstärken und das Auftreten von L<strong>im</strong>ax begünstigen.<br />

Klauendeformationen (Baumgartner, 1988)<br />

1. Pantoffelklaue: Klaue mit überlanger Dorsalwand und kleinem Dorsalwandwinkel infolge<br />

mangelnder Klauenpflege<br />

2. Schnabelklaue: Klaue, bei der die Klauenspitze den Boden nicht berührt; die Dorsalwand<br />

verläuft von der Seite gesehen nicht gerade sondern gekrümmt (von oben betrachtet konkav)<br />

202


3. Scherenklaue: Dorsalrand der Dorsalwand und axiale Wand der Klaue ist nach axial<br />

konkav gewölbt<br />

4. Bockklaue: Das Verhältnis Dorsalwandlänge zu Trachtenwandlänge ist zugunsten letzterer<br />

deutlich verschoben, der Dorsalwandwinkel ist gegenüber der Normalklaue beträchtlich<br />

vergrößert.<br />

5. Zwangsklaue: Die abaxiale Seitenwand der Klaue verläuft nach distal mit Krümmung nach<br />

axial und ist nicht selten zur Sohlenfläche umgebogen, die axiale Seitenwand ist <strong>im</strong>mer nach<br />

axial konkav.<br />

2. Mastitis<br />

Als Mastitis wird die Entzündung der Milchdrüse in der Gesamtheit ihrer milchbildenden,<br />

speichernden und ableitenden Abschnitte bezeichnet. Diese Entzündung kann sich in einem<br />

akuten oder in einem chronischen Verlaufsstadium befinden. Ihre Symptome können einer<br />

klinisch manifesten Mastitis (durch Sinnenprüfung feststellbar) oder einer subklinischen<br />

Mastitis (nur durch labordiagnostische Untersuchungen der Milch bzw. mastitisbedingter<br />

Leistungsminderung einzelner Euterviertel zu ermitteln) entsprechen.<br />

Mastitis ist eine der Hauptabgangsursachen in allen milchviehhaltenden Ländern und<br />

verursacht hohe Kosten. Die Auswirkungen von Mastitiden lassen sich folgendermaßen<br />

untergliedern: Milchverlust bei akuten Mastitiden, Milchminderleistung bei chronischen und<br />

subklinischen Mastitiden, Verluste durch Folgeerkrankungen (Fortpflanzungsstörungen…),<br />

vorzeitige Merzung von Färsen und Kühen, mastitisbedingte Minderung der<br />

Rohmilchqualität, Sperrmilch bei antibiotischer Behandlung, Behandlungs- und<br />

Sanierungskosten, Resistenzbildung.<br />

Klinische/Akute Mastitis<br />

Eine akute Mastitis besteht bei offensichtlichen Entzündungssymptomen des Euters wie<br />

erhöhte Temperatur, Schwellung, Schmerzempfindlichkeit und Rötung bzw. Blaufärbung des<br />

Eutergewebes (Absterben). Die Milch ist makroskopisch verändert.<br />

Neben der Veränderung von Konsistenz, Farbe (Eiterbe<strong>im</strong>engung, Blutmilch, molkeähnliches<br />

Aussehen..) und verschiedenen Flocken in der Milch, kommt es häufig zu einem deutlichen<br />

Absinken der Milchmenge auf den akut erkrankten Eutervierteln. Vereinzelt sind ein Anstieg<br />

der Körpertemperatur und eine starke Störung des Allgemeinbefindens zu beobachten.<br />

Mehrmaliges tägliches Ausmelken und wiederholte antibiotische Behandlung sind hier<br />

angezeigt.<br />

Prädisponierende Faktoren für die Ausbreitung von klinischen Mastitiden (nach Grunert,<br />

1984) sind:<br />

1. Hygienische Mängel: verschmutzte Stand-, Liege-, und Melkplätze, verschmutzte<br />

Tiere, unsauberes Melken (Euterreinigung, Melkzeugreinigung, -zwischendesinfektion,<br />

Melkerhände, Strichkanalverschluß nach dem Melken…)<br />

2. Technische Mängel: fehlendes Anrüsten, zu hohes Vakuum, Pulsationsstörungen,<br />

Blindmelken, schlechtes Ausmelken, Milchstauungen, häufiger Melkerwechsel…<br />

3. Aufstallungsmängel: Liegeplätze, Lauffläche, Zugluft, vernachlässigte Klauenpflege…<br />

4. Mängel der Fütterung: Rationszusammensetzung, Futterwechsel, Sch<strong>im</strong>mel…<br />

5. Witterungseinflüsse: Hitze, Kälte, hohe Luftfeuchte, Unterkühlung<br />

6. Alter und Allgemeinzustand<br />

203


7. Erbliche Faktoren: Euter- und Zitzenfehler (Hänge- und Stufeneuter, verformte Zitzen<br />

und überzählige Zitzen, Neigung zu Euterödemen), Strichkanalstenosen, erbliche<br />

Disposition für Mastitisanfälligkeit<br />

Subklinische Mastitiden (ZZ-Grenzbereiche ???)<br />

Akute, klinische Mastitiden machen nur einen sehr geringen Anteil der weltweiten<br />

Eutererkrankungen aus. Dagegen stellen die chronisch-latenten Mastitiden in allen<br />

milchviehhaltenden Ländern das Hauptproblem dar. Nach Grunert (1984) liegt die<br />

durchschnittliche Erkrankungsquote bei mehr als 20% der Milchkühe und mindestens 40%<br />

der Euterviertel.<br />

Subklinische Mastitiden sind Entzündungen des Euters ohne äußerlich erkennbare Symptome.<br />

Die subklinische Erkrankungsform zeigt weder eine sinnfällige Veränderung des<br />

Milchsekretes noch einen Palpationsbefund. Der Zellgehalt der Milch ist meist erhöht<br />

(Milchzelltest) und die chemische Zusammensetzung der Milch ist verändert. Nach WOLTER<br />

et al. 2002 sinken bei infizierten Eutervierteln die Laktose-, Fett- und Caseingehalte, während<br />

die Konzentration an Molkenproteinen, Natrium und Chlorid ansteigen. Auch der pH-Wert<br />

der Milch steigt aufgrund von zunehmendem Übertritt alkalischer Substanzen aus dem Blut.<br />

In zwei von drei Fällen lässt sich ein Mastitiserreger nachweisen. Bei chronischen<br />

subklinischen Eutererkrankungen sind häufig bindegewebige Alterationen <strong>im</strong> Drüsengewebe<br />

verteilt als lokale oder diffuse knotige oder strangartige Verhärtungen palpierbar. Bei längerer<br />

Erkrankungsdauer kommt es häufig zum Milchrückgang bzw. zur Atrophie auf dem<br />

entsprechenden Viertel.<br />

Es besteht ein hohes Hygienerisiko durch Ansteckung, nach Möglichkeit sollten diese Tiere<br />

extra aufgestallt werden. Melkzeugzwischendesinfektion, das Melken mit Handschuhen und<br />

die Nutzung von Einmallappen tragen zur Ke<strong>im</strong>reduktion bei. Antibiotische Behandlungen<br />

nach Resistogramm sind kurz vor bzw. während des Trockenstehens am erfolgreichsten.<br />

Mastitiserreger<br />

Die bei mikrobiologischen Untersuchungen nachgewiesenen Erreger für Mastitis werden in<br />

kontagiöse „euterassoziirte“ Erreger und „umweltassoziirte“ Mastitiserreger eingeteilt. Die<br />

kontagiösen euterassooziirten Erreger können auf Dauer nur <strong>im</strong> Euter überleben, die<br />

Übertragung von Kuh zu Kuh erfolgt be<strong>im</strong> Melken durch die Hand des Melkers, verspritzte<br />

Milch, Eutertücher oder durch das Melkzeug.<br />

S. agalactiae: Der Erreger des Gelben Galtes ruft vorwiegend subklinische<br />

Eutererkrankungen hervor. Der Erreger besitzt das gruppenspezifische Zellwandantigen B,<br />

deshalb wird er auch häufig als B-Streptokokken bezeichnet. Galtstreptokokken gelangen<br />

über den Strichkanal in die Milchdrüse ein und breiten sich vorwiegend <strong>im</strong> Milchgangsystem<br />

aus, tiefere Gewebeschichten werden nur selten befallen. Die klinische Form zeigt meist nur<br />

lokale Symptome wie Rötung und Schwellung des Viertels in Verbindung mit<br />

Sekretveränderungen (Flocken, Fibrin, wässriges Sekret). S. agalactiae ist der einzige<br />

bekannte Vertreter der Lancefieldgruppe B und ist eine der Ursachen für schwere<br />

Septikämien und Meningitiden be<strong>im</strong> neugeborenen Kind. Die bedeutendsten Reservoire sind<br />

die bovine Milchdrüse und der Mensch, insbesondere der untere Verdauungstrakt, die Vagina<br />

und die oberen Atemwege.<br />

S. canis, weitere G- bzw. L-Streptokokken gehören ebenfalls zu den ansteckenden<br />

Mastitiserregern. Sie kommen be<strong>im</strong> Rind aber nur sporadisch vor. Die Ausbreitung und<br />

Bekämpfung entspricht der Galtbehandlung.<br />

S. dysgalactiae: gehört zur Gruppe mit dem gruppenspezifischen Zellwandantigen C und tritt<br />

regional in unterschiedlicher Häufigkeit auf. Im Gegensatz zu den kontagiösen<br />

Streptokokken ist der Erreger häufig außerhalb der Milchdrüse anzutreffen, besonders<br />

204


Tonsillen, Gebärmutter und Scheidenschle<strong>im</strong>haut stellen ein natürliches Erregerreservoir dar.<br />

Durch die gute Haftungsfähigkeit am Milchdrüsenepithel ist der Erreger euterpathogen und<br />

ruft sowohl subklinische als auch klinische Mastitiden hervor.<br />

S. aureus: Der Erreger zählt zu den häufigsten Erregern subklinischer Mastitiden. Der<br />

Erreger verfügt über verschiedene Pathogenitätsfaktoren (Clumpingfaktor, Koagulase, DNase,<br />

Hämolysinbildung…), die in der Summe die krankmachende Wirkung eines Stammes<br />

bedingen. Trotz der hohen Überlebensfähigkeit des Erregers in der Umwelt erfolgt die<br />

Übertragung vorwiegend über Melkzeug, Eutertuch bzw. Hände des Melkers. Durch einige<br />

der Pathogenitätsfaktoren wird die Immunabwehr des Euters geschwächt, sodaß<br />

Erregerpersistenz und Erregerausscheidung die Folge sind. Durch den Gewebszerfall,<br />

insbesondere des Alveolarepithels, setzt eine mehr oder weniger starke Gewebswucherung<br />

ein, sodaß Knoten entstehen, die lebensfähige S.aureus Ke<strong>im</strong>e vorübergehend einschließen.<br />

Die infizierten Euterviertel können zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufbrechen und erneut<br />

Staphylokokken ausscheiden.<br />

Pyogenesmastitis, Mastitis apostematosa, abszedierende Mastitis, Holsteinische<br />

Euterseuche: Die Pyogenesmastitis tritt meist als Endstadium einer schweren<br />

Kokkenmastitis oder als Spätkomplikation nach Euter- oder Zitzenverletzungen auf. Häufig<br />

handelt es sich dabei um eine Sekundärinfektion mit Actinomyces Pyogenes bzw.<br />

Mischinfektionen desselben mit Kokken, koliformen Ke<strong>im</strong>en oder Fusobacterium<br />

necrophorum. Typisch für diese Mastitisform sind Abszessbildungen und eitrige<br />

Gewebseinschmelzungen. Das Milchsekret weist den typischen jauchigen Geruch auf und ist<br />

häufig mit nekrotischen Gewebsfetzen durchsetzt. Der Allgemeinzustand verschlechtert sich<br />

häufig sehr schnell mit ansteigendem Fieber. Durch Resorption des in der Milchdrüse<br />

verbleibenden Sekretes treten schwere Intoxikationserscheinungen (Fieber, Inappetenz),<br />

toxisch bedingte Gelenk- und Sehnenscheidenschwellungen (Lahmheit, Festliegen) und<br />

Metastasenbildung in anderen Organen (Leber, Lunge, Niere) auf und führen zu einem<br />

schnellen Verfall des Tieres.<br />

Umweltassoziirte Mastitiserreger gehören zur normalen Umweltflora und kommen in<br />

jedem Stall vor. Zu dieser Gruppe gehören Äskulin-positive-Streptokokken (s. uberis,<br />

Enterokokken), Koagulase-negative-Staphylokokken (versch. Staphylokokkenarten z.B. S.<br />

xylosus, S. s<strong>im</strong>ulans, S. warneri, S. conii, S. ceuri, S. hycus, außer Staph.aureus) und<br />

coliforme Ke<strong>im</strong>e (Escherichia coli, Citrobacter spezies, Enterobacter spezies). Die Erreger<br />

besitzen ein geringes krankmachendes Potential, sie können aber bei geschwächten Tieren<br />

über den Strichkanal eindringen und hartnäckige, schwer therapierbare Infektionen<br />

hervorrufen. Durch Managementfehler in den Bereichen Haltung, Fütterung und Melken, oder<br />

schlechtes Stallkl<strong>im</strong>a und mangelhafte Liegeboxenhygiene entsteht ein hoher Ke<strong>im</strong>druck der<br />

das Abwehrsystem der Tiere überfordern kann.<br />

S. uberis: führt vor allem während der Trockenstehperiode zu Infektionen. Dabei handelt es<br />

sich vorwiegend um subklinische Erkrankungen.<br />

Enterokokken: führen be<strong>im</strong> Rind sehr selten zu Euterinfektionen. Ihr natürlicher<br />

Lebensraum ist der Magen-Darm-Kanal warmblütiger Tiere, von dort gelangen sie in die<br />

Stallumgebung und besiedeln bei gestörter Infektionsabwehr das Euter.<br />

Escherichia Coli und coliforme Ke<strong>im</strong>e werden als Besiedler des Dickdarmes warmblütiger<br />

Tiere mit dem Kot ausgeschieden. Eine besondere Bedeutung haben E. coli, verschiedene<br />

Klebsiella-Arten und Enterobacter spp. Coli-Mastitiden treten vor allem nach der Geburt oder<br />

in den ersten Laktationswochen in akuter oder perakuter Form auf. Bei Mastitiden mit<br />

tödlichem Verlauf wurde E. coli am häufigsten nachgewiesen.<br />

205


Weitere seltene Erreger von Eutererkrankungen<br />

Mycoplasmen: (M. bovis, M. bovigenitalium, M. bov<strong>im</strong>astitidis) sind hochkontagiöse<br />

Erreger von schwer beherrschbaren akuten Mastitiden. Mycoplasmenverdacht besteht, wenn<br />

plötzlich viele Tiere einer Herde klinische Mastitiden bei plötzlicher Verhärtung und<br />

Schwellung der Milchdrüse, ohne Störung des Allgemeinbefindens, zeigen, ein deutlicher<br />

Milchrückgang der betroffenen Viertel zu beobachten ist, Euterviertel veröden, die Infektion<br />

von Viertel zu Viertel springt und sich keine Therapieerfolge einstellen. Das Milchsekret wird<br />

zunächst gräulich-wäßrig und enthält mehlig-sandiges bis eitriges Sed<strong>im</strong>ent, später kommen<br />

dicke, gelbgrünliche, geruchlose, eitrige Flocken dazu. Aufgrund von<br />

Drüsengewebseinschmelzungen wird die vorherige Milchleistung nicht wieder erreicht, der<br />

Erreger ist auch nach dem Abklingen der Infektion noch monatelang in der Milch<br />

nachweisbar Zum serologischen Nachweis von Mycoplasmen sind besondere Nährböden und<br />

mehrtägige Bebrütungszeiten erforderlich, eine serologische Verlaufsuntersuchung ist<br />

empfehlenswert. Mycoplasmen treten häufiger als Ursache für Bronchopneumonien und<br />

Arthritiden bei Kälbern und Jungrindern auf. Da M. bovis auch <strong>im</strong> Respirationstrakt und in<br />

der Milch klinisch gesunder Tiere isoliert werden konnte, ist die genaue Pathogenese dieses<br />

Erregers noch unklar.<br />

Hefemastitiden, Sch<strong>im</strong>melpilze: (Cryptococcus neoformans, Candida albicans)<br />

Bei sich wiederholenden, starken, ohne Behandlung wieder zurückgehenden<br />

Euterschwellungen oder bei nicht therapeutisch zu beeinflussenden Mastitiden sind häufig<br />

Hefen <strong>im</strong> Spiel.Bis auf 42 °C ansteigendes Fieber und Schüttelfrost wechseln sich ab und<br />

klingen meist von allein ab. Das betroffene Euterviertel ist stark vergrößert und prall. Es ist<br />

nur wenig, gelblich-graues, wässriges Sekret mit schle<strong>im</strong>igen Flocken zu ermelken. Bei<br />

chronischer Hefemastitis ist die Milch normal mit wenigen Flocken allerdings kommt es <strong>im</strong><br />

Abstand von wenigen Tagen zu Fieberzacken ohne größere Störung des Allgemeinbefindens.<br />

Am folgenden Morgen ist die Temperatur wieder normal. Während bei einer akuten Hefe-<br />

Mastitis die Hefezellen leicht <strong>im</strong> Milchsekret nachweisbar sind, lassen sich die Hefeerreger<br />

bei einer chronisch-latenten Mastitis nur <strong>im</strong> Residualgemelk nachweisen. Eine ant<strong>im</strong>ykotische<br />

Behandlung sollte nur bei sicherer Diagnose durchgeführt werden, da diese Präparate stark<br />

gewebsreizend sind. Bei subklinischen Hefemastitiden sind Spontanheilungen möglich.<br />

Verschiedene Arten an Sch<strong>im</strong>mel- (Aspergillus, Mucor) und Sprosspilzen (Umweltke<strong>im</strong>e)<br />

verursachen unter schlechten hygienischen Haltungsbedingungen Euterentzündungen. Häufig<br />

sind jedoch vorausgegangene Euterbehandlungen mit sproßpilzverunreinigten<br />

Antibiotikapräparaten oder die Anreicherung desinfektionsmittelresistenter Hefen und Pilze in<br />

den Milchleitungen die Erkrankungsursache.<br />

Die akute Sch<strong>im</strong>melpilzmastitis ist <strong>im</strong> Gegensatz zur Hefemastitis auch mit pilzwirksamen<br />

Ant<strong>im</strong>ycotika nicht heilbar. Durch ihre Toxizität führen sie zur Penetration der Blutgefäße<br />

und zu systemischen Erkrankungen bzw. Metastasenbildungen in anderen Organen. Das<br />

Pilzmycel erschwert das Ausmelken und blockiert die Phagozytosewirkung des Euters.<br />

Prototheken: (v.a. Prototheca zopfii) sind farblose Algen die, meist ohne krankmachende<br />

Wirkung, in der Stallumgebung vorkommen. Zu Euterentzündungen können sie nach lokaler<br />

antibiotischer Behandlung des Euters, bei aufgerissenen Zitzenkuppen oder Verschmutzungen<br />

des Medikamentes führen. Die Heilungschancen sind sehr schlecht.<br />

Nocardien: (N. asteroides etc.) sind ubiquitär vorkommende Bakterien, die <strong>im</strong> Boden, <strong>im</strong><br />

Oberflächenwasser, <strong>im</strong> Schmutz und an Futtermitteln nachgewiesen wurden.<br />

Nocardieninfektionen sind sehr selten. Nur bei geschwächten Tieren kann es zur Infektion<br />

206


und <strong>im</strong> Verlauf der granulomatösen Entzündung zur Umwandlung der Drüsenalveolen in ein<br />

epitheloides Granulom kommen. Diese Erkrankung ist bisher nicht therapierbar.<br />

Euter- und Zitzenverletzungen<br />

Euter- und Zitzenverletzungen begünstigen die Mastitisentstehung auf mehreren<br />

unterschiedlichen Wegen. Erstens sind Euterhaut, Euterparenchymwunden und Wunden <strong>im</strong><br />

Bereich der Zitzen mögliche Eintrittspforten für euterpathogene Eitererreger. Zweitens sind<br />

derartige Wunden mit zahlreichen Ke<strong>im</strong>en besiedelt (Staphylokokken, Streptokokken,<br />

coliforme Ke<strong>im</strong>e, A. pyogenes…), die auf galactogenem Weg das Euter besiedeln können.<br />

Drittens führen Euter- und vor allem Zitzenverletzungen oft zu Störungen des Milchentzuges,<br />

einerseits durch schlechte Melkbedingungen (Schlagen/Abwehrbewegungen der Kuh) oder<br />

durch Störungen des Milchejektionsreflexes. Nicht zuletzt ist bei Verletzungen das<br />

Immunsystem der Kuh stark geschädigt, was Folgeinfektionen erleichtert.<br />

Milchejektionsstörungen<br />

Das Aufziehen der Milch wird häufig bei Färsen beobachtet. Ursachen dafür sind: neurohormonelle<br />

Störungen infolge von Streß (Umstallung, Futterwechsel…), technische Mängel<br />

der Melkmaschine (z.B. zu hohes Vakuum), sonstige Schmerzen ( z.B. Sonnenbrand,<br />

Schenkelspaltentzündung, Nachgeburtsverhaltung…) bzw. Wegnahme des Kalbes. Durch die<br />

damit verbundene Adrenalinausschüttung kommt es zu einer zentralen Hemmung der<br />

Oxytocinfreisetzung, zur Verengung der peripheren Gefäße und somit zur verringerten<br />

Oxytocinzufuhr mit folgender Störung der Milchabgabe.<br />

Schwermelker<br />

entstehen durch Strichkanaleinengung (Zitzenstenosen) oder Einengung der Drüsenzisterne.<br />

Die Einengung kann angeboren (dann meist alle Euterviertel bzw. eine Euterhälfte) oder<br />

erworben sein (nach chronischen Entzündungen, Strichverletzungen oder hochgradigen<br />

Ödemen).<br />

Beistriche<br />

Die Anlage überzähliger Zitzen (After-, Zwischen-, Neben- und Beizitzen) ist nach<br />

GRUNERT (1984) erblich bedingt. Sie können bei Vorhandensein von eigenem<br />

Drüsengewebe prädisponierende Faktoren für Euterinfektionen sein und den Melkvorgang<br />

stören. Ein generelles Abschneiden sollte aufgrund der Verschleierung negativer Erbanlagen<br />

unterbleiben bzw. ordentlich dokumentiert werden.<br />

3. Störungen der Trächtigkeit und der Geburt<br />

Trächtigkeit<br />

Die Trächtigkeitsdauer des Rindes beträgt durchschnittlich 280 Tage mit einer<br />

physiologischen Streuung von +-5 Tagen. Durch erbliche und umweltbedingte Einflüsse<br />

kommt es häufig zu Veränderungen in der Trächtigkeitsdauer.<br />

• Rasse: kürzere Tragezeit bei frühreifen Rassen<br />

• Geschlecht der Frucht: durchschnittliche Verlängerung um 1 Tag bei Bullen<br />

• Erstlingsgravidität: Verkürzung um einen Tag<br />

• Zahl der Früchte: Zwillinge werden ein bis zwei Tage eher geboren<br />

• Jahreszeit: Im Sommer und <strong>im</strong> Herbst geborene Kälber werden einen halben Tag<br />

weniger getragen als <strong>im</strong> Winter und Frühjahr geborene.<br />

207


Embryonaler Fruchttod:<br />

Unter Embryonalem Fruchttod versteht man das Absterben des Konzeptionsproduktes in dem<br />

Zeitraum von der Befruchtung bis zum 50. Tag post conceptionem. Besonders um den 8. Tag<br />

nach der Belegung und in der 3. Trächtigkeitswoche zu Beginn der Implantation kommt es<br />

häufig zum Embryonentod. Die Ursachen dafür sind sehr vielschichtig. Neben genetischen<br />

und <strong>im</strong>munologischen Faktoren spielt der Inzuchtgrad der Mutter, das Geschlecht der<br />

Embryonen und Erkrankungen eine Rolle. Weitere Ursachen können Infektionen von Uterus<br />

und Fetus, Fiebererkrankungen, Uterustorsionen, Plazentitis, Traumen, Toxine, Allergien,<br />

Erbfaktoren und die Besamung während der Frühträchtigkeit sein.<br />

Ein direkter Nachweis von embryonalem Fruchttod ist derzeit nicht möglich. Stirbt der<br />

Embryo nach dem 14. Tag nach der Besamung ab, so ist der Zyklus unregelmäßig verlängert,<br />

was jedoch auch verschiedene andere Ursachen haben kann.<br />

Aborte: = vollkommen unreife, unbehaarte und nicht lebensfähige oder tote Feten<br />

Mögliche Abortursachen:<br />

• Endogene Ursachen: erbliche Disposition/Missbildungen/Erbfehler, Hormonlabilität<br />

des Tieres, Mehrlingsträchtigkeiten, bei hohen Blutverlusten (z.B. infolge von<br />

Operationen)<br />

• Exogene Ursachen: Traumata (Stöße, Stürze, Verletzungen), Streß, Krankheiten<br />

(Fieber Krankheiten der Eihäute: Eihautwassersucht, Plazentitis…),<br />

• Infektiöse Ursachen:<br />

- Viren: BVD/MD, BHV1, Parainfluenza-3-Viren, Entero- und Parvoviren<br />

- Bakterien: Brucella abortus, Camphylobacter fetus, Leptospiren, Listerien,<br />

Actinomyces Pyogenes, Salmonellen, Chlamydien, Mycoplasmen, Coxiella<br />

burnetti, Hämophilus somnus, Nocardien<br />

- Protozoen: Trichomonas fetus<br />

- Pilze: verschiedene Aspergillus- und Mukorarten<br />

• Toxische Reize: Schadfuttermittel, Versch<strong>im</strong>meltes, gefrorenes, stark verschmutztes<br />

Futter, hohe Nitratgehalte (das <strong>im</strong> Pansen durch Reduktion entstehende Nitrit wandelt<br />

Hämoglobin in Methämoglobin um und verringert die Sauerstoffbindungskapazität<br />

des Blutes), schlechte Wasserqualität (Rost- und Brandpilze, Clostridien…), hohe<br />

Aufnahme strumigenhaltiger Pflanzen v.a. Brassica-Arten (Raps, Markstammkohl,<br />

Stoppelrüben..) bei Zwischenfruchtbeweidung<br />

Pathologische Frühgeburt: lebensfähige unreife Frucht, erheblich verkürzte Tragezeit<br />

Pathologische Spätgeburt: erheblich verlängerte Tragezeit, überreife Frucht, lebensschwache<br />

und besonders anfällige Kälber<br />

Geburtsstörungen<br />

Krankhafte Spätgeburten: (> 285 Tage)<br />

Ein Großteil krankhafter Spätgeburten ist auf Hypoplasien oder Aplasien von Hypophyse<br />

(häufig mit Missbildungen <strong>im</strong> Bereich des Kopfes einhergehend) und/oder Nebennieren der<br />

Früchte zurückzuführen.<br />

- Zunächst: Prüfen des Bedeckungstermins!<br />

- Tote Kälber (mumifiziert, mazeriert…)<br />

Scheidenvorfall:<br />

Erbfaktoren (gehäuftes familiäres Auftreten), übermäßige Lockerung des Aufhängeapparates<br />

der Scheide (vorwiegend bei älteren Tieren), genetisch bedingte Gewebsschwäche und<br />

Mängel in der Aufhängung des Geschlechtsapparates<br />

208


Prädisponierende Faktoren: Stoffwechselstörungen, Geburtsverletzungen, Schwergeburten,<br />

hormonelle Störungen, Mehrlingsträchtigkeiten, Entzündungen von Scheide und Mastdarm,<br />

lange Tiertransporte <strong>im</strong> geburtsnahen Zeitraum<br />

Gebärmutterverdrehung (Torsio uteri)<br />

Sie kann vereinzelt bereits ab dem 6. Trächtigkeitsmonat auftreten, meistens entsteht sie<br />

jedoch erst während der Eröffnungsphase der Geburt.<br />

Prädisponierende Faktoren: große Beweglichkeit des Uterus, starke Assymmetrie der<br />

hochtragenden Gebärmutter, relativ geringe Fruchtwassermenge am Ende der Trächtigkeit<br />

(Fruchtbewegungen werden leichter auf den Uterus übertragen), stark gefüllter Pansen sowie<br />

Erschlaffung der Bauchdecke bei älteren Kühen<br />

Bei Torsionen bis zu 90 ° zeigen die Tiere selten Schmerzerscheinungen, bei höhergradigen<br />

Torsionen sind häufig deutliche Kolikerscheinungen, Bauchdeckenspannung, Inappetenz und<br />

Tympanie zu beobachten.<br />

Gebärmuttervorfall (Prolaps uteri):<br />

Kurz nach der Abkalbung kann es bei älteren Kühen zur Einstülpung der Gebärmutter<br />

kommen. Die Inversion des Uterus kann so groß sein, dass die umgestülpte Gebärmutter<br />

vollständig durch die Scheide nach außen fällt. Hier gibt es eine erbliche Disposition, weitere<br />

Prädisponierende Faktoren sind Nachgeburtsverhaltung, übermäßige Nachgeburtswehen<br />

Uterusatonie sowie infolge einer Gebärparese.<br />

Uterusatonie:<br />

Bei der Uterusatonie lässt sich rectal eine schlaffe, dünnwandige, schlecht zurückgebildete<br />

Gebärmutter ohne Längsfaltenbildung palpieren. Häufig besteht eine starke Fluktuation<br />

infolge einer Lochialansammlung <strong>im</strong> Uterus (Lochiometra). Oft zeigt sich ein vermehrter<br />

Scheidenausfluß von meist infizierten Lochien, die dann wässrig und übelriechend sind.<br />

Manchmal ist die Uterusatonie mit einer fieberhaften Allgemeinstöung verbunden.<br />

Prädisponierende Faktoren für eine Uterusatonie sind Überernährung in der Trockenstehzeit,<br />

Überdehnung der Uteruswand nach Mehrlingsträchtigkeit oder Eihautwassersucht, verzögerte<br />

Geburten, Stoffwechselstörungen und andere Allgemeinerkrankungen bzw. Uterus- und<br />

Zervixverletzungen.<br />

Wehenschwäche:<br />

- Pr<strong>im</strong>äre Wehenschwäche: Die Geburt verläuft ohne oder mit sehr schwacher<br />

Wehentätigkeit, der Uterus fühlt sich relativ schlaff an, die Fruchtblasen sind meist nicht<br />

gesprungen.<br />

Ursachen: Krankheiten v.a. Stoffwechselstörungen (Gebärparese), Mehrlingsträchtigkeit,<br />

Eihautwassersucht, hormonale Dysfunktion, eventuell erbliche Faktoren<br />

- Sekundäre Wehenschwäche: Eine anfänglich vorhandene, normale Wehenschwäche kommt<br />

- aufgrund von Lage-, Stellungs- oder Haltungsanomalien und verschleppten Geburten – <strong>im</strong><br />

Verlauf der Geburt wegen Erschöpfung des Muttertieres zum Stillstand.<br />

Übermäßig starke Wehen<br />

Sie erschweren die Geburt und vor allem der Geburtshilfe bei Lage- Stellungs- und<br />

Haltungsfehlern. Es kann zu Spasmen der Uterusmuskulatur, Uterusrupturen, Vorfall von<br />

Rektum, Scheide und/oder Gebärmutter bzw. zur Hypoxie des Fetus kommen.<br />

Geburtsstörung durch Missbildung der Frucht<br />

Einzelmissbildungen: Wassersucht der Frucht, Hals- und Gliedmaßenverkrümmung<br />

Doppelmissbildungen: Doppelkopf, Zusammengewachsene Zwillinge…<br />

209


Geburtsstörung durch absolut zu große Frucht<br />

Der Querdurchmesser der Frucht (Kopf, Brust, Becken) sind größer als der Durchmesser des<br />

normalen mütterlichen Beckens. Das durchschnittliche Geburtsgewicht bei Schwarzbunten<br />

liegt bei 35 – 45 kg, absolut zu große Früchte wiegen 55 kg und mehr.<br />

Geburtsstörungen durch relativ zu große Früchte<br />

Das Gewicht der Frucht ist <strong>im</strong> Verhältnis zu anderen Feten der gleichen Rasse nicht zu groß,<br />

der Beckendurchmesser der Mutter aber abnorm klein (z.B. juveniles Becken).<br />

Ursachen: zu frühe Zuchtnutzung von Färsen, Anpaarung von Bullen größerer Rassen (z.B.<br />

Doppellender), überreife Früchte bei pathologisch verlängerter Trächtigkeit<br />

Fetotomie (Zersägung der Frucht in der Kuh)<br />

Anwendung:<br />

- bei zu engen knöchernen Geburtswegen (juvenilen Becken) sowie ungenügender<br />

Öffnung und Weite des weichen Geburtsweges bei toten Früchten<br />

- bei absolut zu großen toten Früchten, die bei Anwendung erlaubter Zugleistung<br />

ohne Gefahr für das Muttertier nicht extrahiert werden können<br />

- bei nicht korrigierbaren Lage-, Stellungs- und Haltungsanomalien bei toten<br />

Früchten und ausreichend weitem Geburtsweg<br />

- bei Missbildungen, die nicht zu extrahieren sind<br />

Kaiserschnitt (Sectio caesarea)<br />

Die Anwendung erfolgt, wenn das Leben der Frucht bei der Extraktion mit verstärktem Zug<br />

wesentlich mehr gefährdet ist als be<strong>im</strong> Kaiserschnitt.<br />

Anwendung bei:<br />

- relativ oder absolut zu großen Früchten<br />

- ungenügender Öffnung des weichen Geburtsweges, besonders bei bereits<br />

gesprungenen Fruchtblasen. Der Blasensprung sollte allerdings nicht mehr als 6 –<br />

8 Stunden zurückliegen.<br />

- Nicht zu korrigierende Haltungen, Stellungen und Lagen bei lebenden Früchten.<br />

- Torsionen, die ohne Laparatomie nicht zu beseitigen sind.<br />

- Hohe Grade der ungenügenden Öffnung und Weite bei toten Früchten<br />

Lage-, Stellungs- Haltungsfehler<br />

Lage: Verhalten der Längsachse des Fetus zur Längsachse der Mutter<br />

z.B. Vorder- und Hinterendlage; pathologisch: Quer-, Senkrecht- und Schräglagen<br />

Stellung: Verhalten des Rückens der Frucht zum Rücken der Mutter<br />

z.B. Normalstellung: obere (dorsale) Stellung<br />

Abweichende Stellungen: untere (ventrale) Stellung, rechts- und linksseitige Stellung<br />

Haltung: Verhalten des Kopfes und der Gliedmaßen der Frucht zu ihrem Körper<br />

z.B. bei Vorder- und Hinterendlagen ist die gestreckte Haltung physiologisch,<br />

während die Abbeugung von Kopf und/oder einer oder beider Gliedmaßen fehlerhaft<br />

sind<br />

Nachgeburtsverhaltung (Retentio Secundinarum):<br />

Die Nachgeburt geht be<strong>im</strong> Rind in der Regel innerhalb von 6 spätestens 12 Stunden nach der<br />

Geburt ab. Die Ursachen für Nachgeburtsverhaltung sind sehr vielschichtig und können<br />

bereits Wochen vor der Geburt begründet sein. Als unmittelbare Ursache für das<br />

Zurückhalten der Eihäute ist die Störung des Lockerungsvorganges in den Plazentomen<br />

anzusehen. Dieser kann durch bakterielle Infektionen (A. pyogenes, Kokken, Brucellen,<br />

Salmonellen, Leptospiren, Listerien…) hormonelle Störungen (Östrogenmangel, erhöhter<br />

Progesteronspiegel, Progesteronmangel…), Haltungsmängel, Bewegungsmangel, Vitamin-<br />

210


(u.a. Betacarotin), Mineralstoff- (Ca, P, Mg..) sowie Spurenelementmangel (u.a. Se, J)<br />

verursacht werden. Weiterhin können toxische Einflüsse (Futtervergiftungen,<br />

Pflanzenschutzmittel, Pilztoxine…), verschiedene Traumata sowie andere Erkrankungen die<br />

Nachgeburtsverhaltung nach sich ziehen. Häufig ist ein Zusammenhang zwischen<br />

Nachgeburtsverhaltung und verkürzter oder verlängerter Trächtigkeitsdauer,<br />

Mehrlingsgeburten, sehr großen und lebensschwachen Kälbern zu beobachten.<br />

Erfassung des Geburtsverlaufes (ADR-Schlüssel, 1995)<br />

Schlüssel Beschreibung<br />

0 Ohne Angabe<br />

1 Ohne Hilfe oder 1 Helfer<br />

2 Zwei oder mehr Helfer oder mechanische Zughilfen<br />

3 Tierärztliche Geburtshilfe ohne Operation<br />

4 Operation<br />

Hypokalzämische Gebärparese, Hypokalzämische Gebärlähmung, Gebärparese,<br />

Milchfieber, Kalbefieber<br />

Diese Erkrankung tritt mit dem Einsetzen der Laktation vor, während oder bis zu 24 Stunden<br />

nach der Geburt aufgrund von ungenügender Kalziumresorption aus dem Darm und<br />

unzureichender Mobilisierung körpereigener Kalziumreserven auf. Dabei ist ein deutlicher<br />

Abfall des Kalziumspiegels <strong>im</strong> Blutserum von 2,5 mmol/l auf 0,75 bis 1,75 mmol/l zu<br />

beobachten. Tritt die Erkrankung bereits während des Abkalbens auf, kann es infolge der<br />

kalziumbedingten Uterusatonie zu einer pr<strong>im</strong>ären Wehenschwäche mit verzögerter<br />

Abkalbung und Nachgeburtsverhaltung kommen. Die ersten Anzeichen dieser Krankheit sind<br />

Inappetenz, Trippeln, schwankender Gang und zeitweiliges Muskelzittern. Bereits wenige<br />

Stunden später kommt es zum Festliegen der Kühe. Die Hautoberfläche ist kalt und die<br />

Körpertemperatur sinkt häufig leicht ab, die Pansenmotorik ruht. Erfolgt keine baldige<br />

Behandlung, so kommt es zum Koma (Seitenlage des Tieres) und wenig später zum Tod.<br />

Die Erkrankung tritt besonders bei Tieren mit hohen Fettgehalten und älteren Kühen auf, da<br />

mit zunehmendem Alter die Fähigkeit zur Resorption und Mobilisierung von Kalzium<br />

nachlässt. In den letzten Jahren werden diese Symptome zunehmend auch bei Phosphor- und<br />

Magnesiummangel beobachtet.<br />

Die Prophylaxe besteht in einer guten Vorbereitung der Trockensteher. Díe Mobilisierung von<br />

Ca und P muß trainiert werden. Dies ist möglich über die Fütterung einer Ca-armen Ration<br />

ante partum bzw. durch die Fütterung von Sauren Salzen. Unterstützend wirken ebenfalls<br />

Vitamin D3-Gaben 2 bis 8 Tage vor der Kalbung und orale Ca-Gaben.<br />

Nabelentzündung (Omphalitis)<br />

Die Erkrankung wird durch Eitererreger (u.a. A. pyogenes, F. necrophorum, Streptokokken,<br />

Staphylokokken) verursacht wobei auch eine erbliche Disposition beobachtet wurde.<br />

Bei der Geburt erfolgt in der Regel der Riß der Nabelschnur etwa handbreit unterhalb des<br />

Hautnabels. Danach schnellen die beiden Nabelarterien und der Urachus in die Bauchhöhle,<br />

während sich die Nabelvene nur bis zum Nabelring zurückzieht (Abb. ). In vielen Fällen<br />

verbleiben die Gefäße und der Urachus <strong>im</strong> Nabelstumpf hängen oder ragen sogar aus diesem<br />

hervor, vor allem, wenn der Abriß dicht am Hautnabel erfolgt (Kaiserschnitt). Durch<br />

mangelhafte Geburts- und Aufzuchthygiene kommt es bei diesen Kälbern dann gehäuft zu<br />

Nabelinfektionen.<br />

Häufig kommt es zur Infektion und Anschwellung des Hautnabels und/oder der Nabelgefäße.<br />

Der Nabel ist extrem schmerzempfindlich und geht einher mit einer starken Störung des<br />

Allgemeinbefindens, aufgekrümmten Rücken und Spannungen <strong>im</strong> Bereich der Bauchdecke.<br />

211


Der chronische Verlauf äußert sich durch verdickte Nabelgefäße und schlägt sich in<br />

verminderten Gewichtszunahmen und Kümmerwuchs nieder. In der Folge ist sowohl be<strong>im</strong><br />

akuten als auch be<strong>im</strong> chronischen Verlauf mit der Ke<strong>im</strong>verschleppung in andere Organe und<br />

entsprechenden Folgeerkrankungen zu rechnen (Polyartis, Leberabszesse, Nephritis,<br />

Meningitis, Pneumonie). Eine Entfernung des nekrotischen Gewebes bzw. eine<br />

Abszessspaltung ist nur bei extraabdominalen Infektionen erfolgreich.<br />

Abb 8:<br />

Nabelgefäße<br />

und Urachus<br />

be<strong>im</strong> Kalb vor<br />

und nach Abriß<br />

der<br />

Nabelschnur<br />

(nicht<br />

schraffiert); 1 = Leber, 2 = Nabelvene, 3 = Aorta, 4 = Nabelarterien, 5 = Harnblase, 6 =<br />

Urachus, 7 = Hautnabel, 8 = Bauchdecke, 9 = Nabelring) aus: Grunert: Buiatrik, 1984<br />

4. Fruchtbarkeitsstörungen be<strong>im</strong> weiblichen Rind<br />

Endometritis/Genitalkatarrh<br />

Die Fruchtbarkeitsleistung des Rindes wird pr<strong>im</strong>är durch Umweltfaktoren und zu einem<br />

geringen Teil genetisch best<strong>im</strong>mt. Fruchtbarkeitsstörungen sind häufig multifaktoriell<br />

bedingt, wobei Haltung, Fütterung und Management als Haupteinflussfaktoren gelten.<br />

Die klassischen infektionsbedingten Fruchtbarkeitsstörungen wie Genitaltuberkulose,<br />

Trichomonadenseuche und Brucellose wurden seit Einführung der künstlichen Besamung<br />

deutlich zurückgedrängt. Wenige spezifische Genitalinfektionen wie z.B. die Infektiöse<br />

Pustulöse Vulvovaginitis (IPV) und die Camphylobacter genitalis Infektion treten jedoch auch<br />

heute noch auf. Eine größere Rolle spielen allerdings mikrobiell bedingte Infektionen des<br />

Genitaltraktes als Sekundärinfektionen, verursacht durch mangelhafte Hygiene bei der Geburt<br />

oder bei der künstlichen Besamung. Häufig sind Schwergeburten, Nachgeburtsverhaltung<br />

oder andere Geburts- oder Puerperalstörungen der Ausgangspunkt für<br />

Gebärmutterentzündungen.<br />

Als Erreger kommen dabei eine große Anzahl unspezifischer Ke<strong>im</strong>arten in Frage<br />

(hämolysierende Streptokokken, Staphylokokken, Mikrokokken, koliforme Ke<strong>im</strong>e,<br />

Pseudomonas aeruginosa, Clamydien, Mycoplasmen…), häufig liegen Mischinfektionen vor.<br />

Während die meisten Erreger zu entzündlichen Prozessen der Schle<strong>im</strong>häute von Uterus,<br />

Zervix und Vagina (Genitalkatarrhe) führen, kommt es bei Infektionen mit A. pyogenes und<br />

Fusobacterium necrophorum zu hochgradigen Entzündungen und Veränderungen der<br />

Gebärmutterschle<strong>im</strong>haut und der Uteruswand. Deshalb ist die Einteilung der Genitalkatarrhe<br />

in 4 Intensitätsgrade (GK bzw. Endometritis 1 – 4) sinnvoll.<br />

Genitalkatarrh 1. Grades (GK 1); Endometritis catarrhalis (E 1)<br />

Dabei weist die Gebärmutter bei der rektalen Untersuchung eine normale Größe und eine<br />

physiologische Wandbeschaffenheit auf, ein vermehrter Gebärmutterinhalt ist nicht<br />

212


nachweisbar. Bei der Vaginaluntersuchung kann meist eine entzündliche Rötung <strong>im</strong> Bereich<br />

des äußeren Muttermundes beobachtet werden, häufig kommt es zum Vorfall des ersten<br />

geröteten Zervikalringes. Eine vermehrte Sekretion von vorwiegend klarem dünnflüssigem<br />

Schle<strong>im</strong> tritt auf, der nicht brunstbedingt ist. Häufig treten dazu auch Reizungen und<br />

Entzündungen <strong>im</strong> Bereich der Scheide auf.<br />

Genitalkatarrh 2. Grades (GK 2); Endometritis mucopurulenta (E 2)<br />

Sowohl während der Brunst als auch außerhalb der Brunst erfolgt der Ausfluß von eitrigem<br />

Schle<strong>im</strong>. An der Schwanzunterseite und <strong>im</strong> Bereich der Sitzbeinhöcker sind schle<strong>im</strong>ig/eitriges<br />

Sekret und Sekretkrusten nachweisbar. Die Gebärmutter ist normal groß und weist eine<br />

unveränderte Wandbeschaffenheit auf. Vermehrter Inhalt ist darin nicht nachweisbar. Vaginal<br />

ist der geöffnete Muttermund mit deutlicher Rötung der Portio vaginalis und häufig ein<br />

Vorfall des ersten Zervikalringes erkennbar. Es besteht eine erhöhte Sekretion von trübem,<br />

mit Flocken durchsetztem, schle<strong>im</strong>igen Sekret, erkennbar <strong>im</strong> Bereich des Scheidenbodens.<br />

Genitalkatarrh 3. Grades (GK 3); Endometritis purulenta (E 3)<br />

Bei den meisten Erkrankungsfällen sind eitriger Ausfluß aus der Scheide und Sekretkrusten<br />

am Schwanz, an den Sitzbeinhöckern und an den Hinterbeinen erkennbar. Die Gebärmutter ist<br />

normal groß und weist eine unveränderte Wandbeschaffenheit auf. In Einzelfällen ist eine<br />

leichte Vergrößerung und Erschlaffung des Uterus festzustellen. Sowohl die<br />

Gebärmutterwand als auch die Zervix kann verdickt sein. Im Vaginalbereich ist häufig eine<br />

gerötete Portio vaginalis mit geöffnetem Zervixkanal feststellbar. Durch Ausfluß aus dem<br />

Uterus kommt es zu Eiteransammlung am Scheidenboden.<br />

Genitalkatarrh 4. Grades (GK 4); Pyometra (E 4)<br />

Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Genitalkatarrhes 3 mit verstärkter<br />

Eiteransammlung in der Gebärmutter. Je nach Art der Pyometra (offen oder geschlossen) sind<br />

starker eitriger Ausfluß, Verschmutzungen durch eitriges Sekret an der Schwanzunterseite<br />

und den Sitzbeinhöckern oder keinerlei Befunde zu beobachten. Rectal wird häufig eine<br />

deutlich vergrößerte und schlaffe Gebärmutter mit fluktuirendem Inhalt ohne feste<br />

Bestandteile palpiert. Die Gebärmutterwand ist nur manchmal verdickt (Metritis). Es ist keine<br />

Doppelwandigkeit vorhanden. Bei dem palpierbaren, oft großen Gelbkörper handelt es sich<br />

um einen Corpus luteum pseudogravididatis. Bei der offenen Pyometra ist der starke<br />

Eiterausfluß offensichtlich während bei der geschlossenen Pyometra wegen des<br />

geschlossenen Zervixkanales kein Eiter erkennbar ist. Nur duch eine genaue<br />

Gebärmutterpalpation ist die geschlossene Pyometra von einer Trächtigkeit abzugrenzen.<br />

Metritis<br />

Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Veränderung des Myometriums. Sie ist in der<br />

Regel verbunden mit einer Endometritis unterschiedlichen Schweregrades und schwer davon<br />

abzugrenzen. Die Wand der mehr oder weniger vergrößerten Gebärmutter ist deutlich<br />

verdickt und fühlt sich derb an. Häufig ist auch die Zervix mit in den Prozeß involviert und<br />

deutlich vergrößert. Zusätzlich können Entzündungen der Serosa des Uterus und der<br />

Aufhängung des Uterus bzw. Verwachsungen mit benachbarten Organen auftreten.<br />

Anöstrie<br />

Azyklie (wirkliche Brunstlosigkeit)<br />

Anaphrodisie (stille Brunst)<br />

= vollständiges Fehlen der zyklischen Die Tiere zeigen keine oder nur schwache<br />

213


Ovartätigkeit<br />

äußere Brunsterscheinungen, der ovarielle<br />

- Ursachen: Zyklus ist intakt.<br />

• Aplasie der Ovarien (Fehlen der Eierstöcke) Ursachen:<br />

• Hypoplasie der Ovarien (erblich) - Haltungsmängel<br />

• Atrophie/Dystrophie der Ovarien - Fütterungsmängel<br />

• Follikel-Theka-Zysten<br />

- chronische Krankheiten<br />

• Follikel-Lutein-Zysten<br />

- genetische Disposition<br />

• Persistierender Gelbkörper<br />

- hormonelle Störungen<br />

• Trächtigkeit/Trächtigkeitsgelbkörper<br />

Ovarialzysten<br />

Für die Entstehung von Ovarialzysten be<strong>im</strong> Rind werden sowohl exogene als auch endogene<br />

Faktoren verantwortlich gemacht. Von den endogenen Faktoren ist vor allem die Fütterung zu<br />

nennen (Energiemangel, Betacarotinmangel, Kaliumüberschuß..). Außerdem können<br />

verschiedene Haltungsmängel (Licht-, Bewegungsmangel und schlechte Futterqualität) und<br />

damit verbundene hormonelle Störungen zum verstärkten Auftreten von Zysten führen.<br />

Als endogene Faktoren gelten Konstititionsmängel und sehr hohe Milchleistung mit dem<br />

damit verbundenen Energiedefizit. Sowohl eine erbliche als auch eine Altersdisposition<br />

wurden bisher nachgewiesen.<br />

Die Diagnose Ovarialzyste (mit Ausnahme der kleinzystischen Degeneration) kann gestellt<br />

werden, wenn auf einem oder beiden Ovarien dünn- oder dickwandige, mindestens<br />

walnußgroße Blasen feststellbar sind. In Zweifelsfällen sollte nach 8 bis 14 Tagen eine<br />

Nachuntersuchung erfolgen. Trotz Zysten kann am Ovar ein normaler Zyklus ablaufen und<br />

sogar eine Trächtigkeit vorliegen. Zystenkühe zeigen wiederholt Brunstsymptome <strong>im</strong> Abstand<br />

von wenigen Tagen, in den letzten Jahren wird vorwiegend Brunstruhe oder unregelmäßige<br />

Zyklen beobachtet.<br />

Follikel-Theka- und Follikel-Lutein-Zysten lassen sich rektal kaum voneinander abgrenzen,<br />

einen Anhaltspunkt liefert dazu die Progesteronuntersuchung in der Milch.<br />

Kleinzystische Degeneration/Entartung<br />

Bei der wesentlich selteneren kleinzystischen Degeneration der Ovarien palpiert man<br />

zahlreiche linsengroße Blasen auf dem Ovar. Gelbkörper und Follikel sind nicht vorhanden,<br />

der Eierstock fühlt sich wie eine Brombeere an. Diese Zystenform tritt teilweise bei Rindern<br />

oder bei sehr alten Kühen auf.<br />

Persistierender Gelbkörper (Corpus luteum pseudograviditatis)<br />

Ein Gelbkörper, der länger als 16 Tage Progesteron sezerniert, wird be<strong>im</strong> nichtträchtigen Rind<br />

häufig dann beobachtet, wenn ein Uterusinhalt (zurückgehaltene Eihäute nach Absterben des<br />

Embryos, Pyometra) oder eine hochgradige Endometritis vorliegt. Auch bei hormonellen<br />

Störungen kann ein Gelbkörper „stehenbleiben“.<br />

5. sonstige Erkrankungen<br />

Durchfallerkrankungen be<strong>im</strong> Kalb<br />

Die Ätiologie von Funktionsstörungen des Magen-Darm-Traktes bei Kälbern ist sehr<br />

vielschichtig. Durchfälle können durch Haltungs- und Fütterungsfehler verursacht werden.<br />

Meistens stehen aber Infektionserreger (E. Coli, Salmonellen, Klebsiellen, Rota-/Coronaviren,<br />

Parvoviren, BVD-Viren, Kryptosporidien) <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

• E.coli-Diarrhoe: bei der Koliruhr handelt es sich um eine meist akut verlaufende<br />

lokale Darminfektion mit schwerem Durchfall und hoher Letalität. Es kommt zur<br />

massenhaften Vermehrung enteropathogener E.cili-Stämme <strong>im</strong> Dünndarm. Die<br />

Bakterien bilden Enterotoxine, unter deren Einwirkung die Sekretion von Flüssigkeit<br />

214


und Elektrolyten exzessiv gesteigert und gleichzeitig die Absorption vermindert wird.<br />

Das Krankheitsgeschehen ist geprägt durch graugelblichen, oft Blut durchsetzten<br />

Durchfall, hochgradiger Störung des Allgemeinbefindens und zunehmender Exsikkose<br />

(Austrocknung).<br />

• Rotaviren: Die Rotavirusinfektion tritt bereits in den ersten 3 Lebenstagen mit hoher<br />

Morbidität auf. Rotaviren infizieren <strong>im</strong> Dünndarm reife Epithelzellen, die für die<br />

Absorption notwendig sind, die infizierten Zellen degenerieren und werden<br />

abgestoßen. Nach einer Inkubationszeit von 12 bis 24 Stunden wird wässriger, gelber<br />

Durchfall bei geringradig gestörtem Allgemeinbefinden auf.<br />

• Coronaviren: Coronavirusinfektionen treten meist erst zwischen dem 5. und 21.<br />

Lebenstag mit schwerem Krankheitsverlauf auf. Sie infizieren und zerstören die<br />

Epithelzellen des Dünndarmes und des Dickdarmes und führen dadurch zu<br />

hochgradigen Verdauungsstörungen. Nach kurzer Inkubationszeit kann weißgrauer<br />

Durchfall mit quarkähnlichen Gerinseln und Schle<strong>im</strong> durchsetzt beobachtet werden.<br />

Häufig tritt eine Mischinfektion mit Rota- und Coronaviren sowie E.coli auf, eine<br />

Schutz<strong>im</strong>pfung ist möglich.<br />

6. Erbfehler/Missbildungen<br />

Zwicken:<br />

Durch Zusammenwachsen der Choriongefäße entstehen bei 95 % der weiblichen Kälber bei<br />

getrenntgeschlechtlichen Zwillingen Zwicken. Über den damit verbundenen Blutaustausch<br />

zwischen beiden Kälbern gelangen vom männlichen Embryo Erythrozyten, weiße Blutzellen,<br />

Urke<strong>im</strong>zellen, Androgene und das Anti-Müller-Hormon zum weiblichen Embryo und führen<br />

dort zur Störung der Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane. Zwicken haben ein<br />

ochsenähnliches Verhalten (kurzer, derber Kopf, dicker Hals) und zeigen meist ein<br />

männliches Verhalten. Die Genitalorgane sind unvollständig ausgebildet. Typisch ist die<br />

vergrößerte Klitoris, Scheide, Zervix und Uterus fehlen meist ganz. Auch die Gonaden sind<br />

hypoplastisch und ohne Funktionskörper.<br />

BLAD – Bovine Leukozyten-Adhäsionsdefizienz (mangelnde Anheftung weißer<br />

Blutkörperchen)<br />

Die weißen Blutkörperchen, welche Infektionen abwehren sollten, können sich nicht an den<br />

Viren und Bakterien anheften. Kälber erkranken in den ersten Lebensmonaten und sterben<br />

meist innerhalb des ersten Lebensjahres. Sie bleiben in der Entwicklung zurück, magern ab<br />

und sind gegen belanglose Infektionen anfällig. Sie sterben meist an Lungenentzündung oder<br />

Durchfall. Ein direkter Gentest ist verfügbar (BLAD-Träger: Emerson BL, Fatal CV BL)<br />

CVM – Complex Vertebral Malformation<br />

Die Entwicklung der Wirbelsäule be<strong>im</strong> Foetus ist stark gestört. Der Gendefekt führt häufig zu<br />

Aborten in den ersten zwei Trächtigkeitsmonaten. Kälber werden oft zu früh und meistens tot<br />

geboren. Ein reduziertes Gewicht (15 – 30 kg), verkürzte Wirbelsäule <strong>im</strong> Hals-, Nacken- und<br />

Brustbereich sowie steife oder gebeugte und nach innen gedrehte Gelenke an allen<br />

Gliedmaßen sind die wichtigsten Symptome. Das Krankheitsbild wird von einer einzigen<br />

Punktmutation ausgelöst. Alle bislang als Trägertiere identifizierten Bullen lassen sich auf<br />

den Vererber „Bell“ und dessen Vater „Penstate Ivanhoe Star“ zurückführen. Seit August<br />

2001 gibt es einen Gentest, der seit 01.01.02 in Deutschland für alle Bullen obligatorisch ist<br />

(DHV-Beschluß). Die Analyse erfolgt mit Hilfe eines automatischen Sequenzers<br />

(Gendiagnostik Göttingen). Betroffene Tiere zeigen an einer best<strong>im</strong>mten Stelle der DNA eine<br />

andere Basenfolge als gesunde Tiere. Heterozygote Tiere, sog. Träger, weisen sowohl die<br />

normale Basenfolge als auch die mutierte auf. Alle Jungbullen sollen vor ihrem Prüfeinsatz<br />

untersucht und bei positiven Befund vom Zuchteinsatz ausgeschlossen werden. Tiere, die als<br />

215


CVM-Träger identifiziert werden, sind mit „CV“ und Tiere, die als frei von CVM untersucht<br />

werden, mit "TV“ hinter dem Namen zu kennzeichnen.<br />

CVM-Träger: Boudewijn CV, Convincer CV, Lantz CV, KOL Nixon CV, T Burma CV,<br />

Carlin-M Ivanhoe Bell CV, Penstate Ivanhoe Star CV<br />

SMA – Spinale Muskelatrophie (Muskelschwund vom Rückenmark ausgehend)<br />

Da die Nerven <strong>im</strong> Rückenmark nicht richtig funktionieren, tritt nach und nach ein<br />

Muskelschwund auf. Kälber entwickeln sich in den ersten 2 – 6 Wochen normal. Meist treten<br />

nach 4 Wochen erste Probleme be<strong>im</strong> Aufstehen auf. In den nächsten Wochen kommt es zum<br />

Schwund der Gesäßmuskulatur bis zum Festliegen (in Brustlage). Bewußtsein und Sauglust<br />

sind nicht gestört. Verwechslungen mit Selen-Mangelkrankheit, Nabelinfektion oder<br />

Pansentrinker möglich. Seit Sommer 2001 gibt es einen indirekten Marker-Test, der leider bei<br />

best<strong>im</strong>mten Blutlinien nicht funktioniert. Trägertiere werden nicht mehr angekauft.<br />

WEAVER-Syndrom (bovine progressive degenerative Myeloenzephalopathie) To weave<br />

= weben, hin- und herschwanken<br />

Der Schaden entwickelt sich langsam in Hirn und Rückenmark. Erste Anzeichen treten <strong>im</strong><br />

Alter von 5 – 8 Monaten auf. Zuerst stehen die Tiere mit abgegrätschten Hinterbeinen. Be<strong>im</strong><br />

Gehen zeigen sich Unsicherheiten in der Hinterhand. Die Rinder schwanken, es kommt zu<br />

seitlichem Niederstürzen. Es existiert ein Test, der bei fraglichen Blutlinien eingesetzt<br />

wird(Markertest).<br />

Spinnengliedrigkeit = Arachnomelia v.a. Braunvieh<br />

Die Entwicklung der Gliedmaßen be<strong>im</strong> Foetus ist gestört. Die in der Regel toten<br />

Neugeborenen haben überlange, sehr dünne und leichtbrüchige Beine. Die Sehnen der<br />

Gliedmaßen sind verkürzt, die Gelenke verkrümmt oder versteift („Schlittenkälber“).<br />

Zusätzlich haben sie häufig verkürzte Unterkiefer und eine Delle <strong>im</strong> Stirnbein. Die dünnen<br />

Knochen dieser Kälber sind be<strong>im</strong> Abkalben sehr gefährlich für die Kuh<br />

(Gebärmutterverletzungen). Für diesen Erbfehler ist bisher kein Test vorhanden, durch<br />

Überwachung der Nachkommen wurden Träger dieser Mißbildung weitgehend el<strong>im</strong>iniert.<br />

SDM = Spinale Dysmyelination<br />

Spinal = vom Rückenmark her<br />

Dysmyelination = Isolationsschicht der Nerven verschwindet<br />

Die Nerven des Rückenmarkes haben die Isolationsschicht verloren und geben falsche<br />

Impulse. Dies führt zu Krämpfen. Kälber liegen ab der Geburt in Seitenlage oft mit<br />

krampfhaft weggestreckten Hintergliedmaßen fest. Der Kopf ist krampfhaft nach hinten<br />

gebeugt („Mondguckerstellung“). Kälber sind bei Bewußtsein und können saufen. Werden sie<br />

aufgestellt, halten sie mit Unterstützung, allerdings ohne die Gliedmaßen gleichmäßig zu<br />

belasten. Losgelassen fallen sie sofort wieder in die Seitenlage. SDS wird häufig mit Selen-<br />

Mangel verwechselt.<br />

DUMPS (Defizienz der Uridinmonophosphat-Synthase)<br />

Spinale Muskelatrophie<br />

Einhufigkeit (Syndactylie) bei Schwarzbunten 0 monogen rezessiver Defekt<br />

Nabelbruch (kann auch durch nichtgenetische Ursachen ausgelöst werden)<br />

Darmverschluß (kann auch durch nichtgenetische Ursachen ausgelöst werden)<br />

216


Anhang 5 – Datenerfassung und Datentransfer<br />

Folgende Merkmale sind <strong>im</strong> Rahmen des Testherdenprojektes als<br />

“kleinster gemeinsamer Nenner“ <strong>im</strong> HERDE-Programm zu erfassen:<br />

1. Bewegungsapparat<br />

Gliedmaßenerkrankungen:<br />

Klauenerkrankungen:<br />

(Definition <strong>im</strong> Anhang)<br />

-Gelenksentzündung (Carpitis + Tarsitis)<br />

-Lähmung<br />

-Bänderschwäche/Durchtritt<br />

-Klauenrehe<br />

-L<strong>im</strong>ax<br />

-Mortellaro/Erdbeerkrankheit/dermatitis digitalis<br />

-Panaritium<br />

-Sohlengeschwür<br />

-Klauen/Ballenfäule<br />

-Eitrig Hohle Wand (EHW)<br />

-Klauendeformationen: Zwangsklaue/Spreizklaue<br />

217


2. Eutererkrankungen -klinische Mastitis<br />

-subklinische Mastitis/erhöhte Zellzahl<br />

-Zitzen/Euterverletzungen<br />

-Milchejektionsstörungen<br />

-Schwermelker<br />

-BU-Befunde: Bei akuter Mastitis und sofortiger Behandlung ist der Erreger nach Erhalt des<br />

Befundes als wiederholte Eutererkrankung des entsprechenden Tieres <strong>im</strong> HERDE-Programm<br />

einzugeben!<br />

3. Fruchtbarkeit: -Abort<br />

-Anöstrie<br />

-Endometritis/Pyometra<br />

-Ovarialzysten<br />

-Persist. Gelbkörper<br />

-Inaktive Eierstöcke<br />

-Nachgeburtsverhaltung/Retentio Sec.<br />

-Puerperalstörungen<br />

-Geburtsstörungen<br />

4. Seuchen/Infektionen -Durchfall Kalb<br />

-Durchfall Jungrind/Kuh<br />

-Infektiöse Faktorenkrankheiten: Pneumonie<br />

5. Stoffwechsel -Acidose<br />

-Ketose<br />

-Gebärparese<br />

-Labmagenverlagerung<br />

-Alkalose<br />

-Leberverfettung<br />

-Tetanie<br />

-Indigestion<br />

6. Sonstiges -Fieber<br />

-Herz-/Kreislaufschwäche<br />

-Nabelentzündung<br />

-Mißbildungen: Nabelbruch, Sehnenverkürzung<br />

Neben den genannten Erkrankungen sind die Geburtsgewichte der Kälber bei der Meldung<br />

der Kalbung <strong>im</strong> HERDE-Programm zu dokumentieren.<br />

218


3. Datentransfer nach Köllitsch<br />

Aufgrund der begrenzten Speicherkapazitäten wurde durch Data-Service-Paretz GmbH (DSP)<br />

ein Datenauszugsmodul programmiert, welches die notwendigen Gesundheits- und<br />

Pedigreedaten aus dem HERDE-Programm selektiert und einen 14-tägigen Datenaustausch<br />

zum Fachbereich 08 nach Köllitsch per Internet vereinfacht. Im Abstand von 2 Wochen sind<br />

die Daten nach folgendem Schema zur Zuchtwertschätzstelle zu schicken.<br />

1. MELDUNGEN aufrufen; ÜBERGABE SLA aufrufen<br />

219


2. Übergabedaten neu berechnen durch Drücken des markierten Symbols (roter Pfeil)<br />

3. Dauerhaftes Speichern des Datenauszuges auf dem eigenen Rechner z.B. <strong>im</strong> Ordner<br />

„Testherden“<br />

220


4. das e-mail-Programm starten: NEUE E-MAIL Datum<br />

EINFÜGEN<br />

>die gespeicherte Datei „_080503.zip“<br />

suchen und möglichst „als Anhang“ einfügen<br />

e-mail-Adresse: : lfl.fb08@t-online.de<br />

e-mail abschicken!<br />

Anhang 6 – Fragebogen zum Betriebsmanagement<br />

Betrieb:<br />

Datum:<br />

e-mail-Adresse:<br />

Ansprechpartner:<br />

1. Betrieb<br />

221


- Haltungssystem<br />

- Fütterungssystem<br />

- Anzahl AE + Tierummeldung/Organisation<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

- Futtergruppen + Tierummeldung (bleiben Gruppen zusammen oder Umstellung nach<br />

Leistung/Trächtigkeitsstadium)<br />

- Färsengruppe<br />

- Transitgruppe<br />

- Euter/Klauengruppe bzw. Ummeldung Repro???<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

- PC: - Betriebssystem<br />

- HERDE-Version<br />

- Probleme:<br />

2. Melkanlage<br />

- Typ, Baujahr<br />

- Datenübergabezeiten, Automatisierung Datentausch<br />

- Melkzeiten (Problem Tageswechsel)<br />

- Genauigkeit der Tiererkennung/Korrektur<br />

- 2x oder 3x Melken<br />

- Form der MLP<br />

- Pedometerdaten + Übergabe an HERDE<br />

- Prüfen der Daten zur tMM in HERDE<br />

222


3. Untersuchung von Mastitiserregern<br />

- Herden-BU ? nein ? ja wann ?<br />

- Einzeltieruntersuchung ? vor jeder Mastitisbehandlung<br />

? generell vorm Trockenstellen<br />

? bei hoher ZZ<br />

? ________________________<br />

- Resistenztest<br />

- Nutzung/Eingabe der BU-Befunde in HERDE? Wie?<br />

- Untersuchungslabor<br />

4. Dokumentation<br />

- Dokumentation von Impfungen – Impfplan oder Erkrankung?<br />

- Puerperalkontrolle? Wann durchgeführt?<br />

- Erfassung/Dokumentation der Erkrankungen<br />

Tierarzt/Stallchef/Alle an Dateneingabe beteiligt?<br />

Tägliche Eingabe oder direkt mit Abgabebeleg?<br />

Eingabe der Behandlungen durch Stallpersonal (ohne TA)???<br />

Klauenerkrankungen/Klauenpflege<br />

- Erfassung z.B. des Euterviertels oder Dreistriche/Schwermelker über<br />

betriebsspezifische Kennzeichen, Kommentar zur Erkrankung???<br />

- Definition Nachgeburtsverhaltung und Behandlung<br />

- Erfassung von Missbildungen, Anomalien?<br />

- Erfassungsaufwand Stunden/Tag<br />

- Sonstige Zusatzerfassungen z.B. Kuhgewichte, BCS, RFD; Durch wen erfasst?<br />

223


5. Diagnoseschlüssel<br />

- Abgleich der Schlüssel:<br />

- Datum der Schlüsseländerung:<br />

- Schlüsseländerungen/-ergänzungen zukünftig<br />

6. Auswertungen<br />

- Nutzung von ZMS/Univers…<br />

- sonstige Auswertungen<br />

- Auswertungswünsche:<br />

7. Spermaeinsatz<br />

- Auswahl der Besamungsbullen (Referenzjahr 2002)<br />

Anteil in %<br />

Mastanpaarungen<br />

Testbullen<br />

0 – 10 €<br />

10 – 20 €<br />

20 – 30 €<br />

> 30 €<br />

- Testbullenauswahlkriterien, Spermaanlieferung, Selektionskriterien für TB<br />

- Anpaarung der TB an welche Tiere (1./2. Laktation…)<br />

- Spermaeinsatz national/international (%)<br />

- Deckbulle vorhanden? Jetzt oder früher? Einsatzhäufigkeit+Dokumentation<br />

8. Wiegen der Kälber<br />

- Methode<br />

- Wiegen der toten Kälber<br />

224


9. Probleme mit Datenübergabe…<br />

- Abgleich der gesendeten bzw. eingegangenen „Datenpakete“<br />

- Datenübergabe aller AE`s (Zusammenführung der AE`s in HERDE)???<br />

- Einheitlicher Diagnoseschlüssel für alle AE`s???<br />

- Datensicherung vom HERDE-Programm und von den gesendeten „Datenpaketen“<br />

- wurde in allen Betrieben Änderung der Schnittstelle umgesetzt?<br />

- Beantragen der Abstammungsdiskette bei Frau Müller, LKV: Tel: 037206 87125;<br />

Auslieferung Januar/Juli per e-mail; 10 €<br />

Intensivierung der Exterieurbeurteilung erwünscht?<br />

Staufenbiel-<br />

Code<br />

Anhang 7 – bisher erfaßte Behandlungen<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

1.01. Haut und Haarkleid 44<br />

1.01.15. Ödem / Wasseransammlung 3<br />

1.01.16. Hämatom / Blutansammlung 9<br />

1.01.17. Phlegmone / Bindegewebsentzündung 73<br />

1.01.18. Abszeß / Abgekapselte Eiteransammlung 104<br />

1.01.19. Allergie 12<br />

1.02.02.01.01. Hernia umbilicalis / Nabelbruch 2<br />

1.02.02.01.02. Hernia inguinalis / Leistenbruch 1<br />

1.02.05. Omphalitis / Nabelentzündung 759<br />

1.05.05.01. Herzinsuffizienz / Herzschwäche 5<br />

1.05.06.01. Kreislaufinsuffizienz / Kreislaufschwäche 10<br />

1.05.06.03. Hämorrhagie / Blutung 25<br />

1.06. Respirationsapparat 1414<br />

225


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

1.06.05.01. Epistaxis / Nasenbluten 6<br />

1.06.07. Bronchien und Lunge 133<br />

1.06.07.06. Bronchopneumonie / Entzündung der Bronchien und der Lunge 2<br />

1.06.07.07.05. Lungenentzündung 13793<br />

1.06.07.07.05.01. Lungenentzündung virusbedingt 96<br />

1.06.07.07.05.02. Lungenentzündung bakteriellbedingt 26<br />

1.08.05.03. Indigestion 211<br />

1.08.05.03.01. Ind.-Durchfall 1150<br />

1.08.05.03.02. Ind.-Labmagen 133<br />

1.08.05.03.04. verminderte Wiederkauaktivität 4<br />

1.08.05.03.05. Verdauungsstörung 386<br />

1.08.05.05. Pansenalkalose 9<br />

1.08.05.06. Pansenazidose 77<br />

1.08.05.07. Pansentympanie / Pansenblähung 12<br />

1.08.05.07.03.01. Bezoare und stumpfe Fremdkörper 67<br />

1.08.05.07.04. Pansenatonie 12<br />

1.08.07.05. Dislocatio abomasi / Labmagenverlagerung 201<br />

1.08.07.05.01. Dislocatio abomasi sinistra / Linksseitige Labmagenverlagerung 329<br />

1.08.07.05.03. Dislocatio abomasi dextra / Rechtsseitige Labmagenverlagerung 33<br />

1.09.05.01. Enteritis, Darmentzündung 70<br />

1.09.05.02. Kolik und Ileuserkrankungen / Kolik und<br />

Darmverschlußerkrankungen<br />

1.09.06.03. Peritonitis / Bauchfellentzündung 33<br />

1.09.07.03. Hepatitis / Leberentzündung 1<br />

1.10.05.04. Nephritis / Nierenentzündung 4<br />

1.11. Bewegungsapparat 5733<br />

1.11.01.01. Spastische Parese / „Elsohacke“ 9<br />

1.11.02.01. Sehnenstelzfuß 1<br />

1.11.04. Verletzungen 407<br />

1.11.05. Lahmheit 4370<br />

1.11.06.02. Fraktur / Knochenbruch 26<br />

1.11.07. Gelenke 1959<br />

1.11.07.02. Arthritis / Gelenksentzündung 290<br />

1.11.07.02.03. Tarsitis / Sprunggelenksentzündung 2366<br />

1.11.07.02.04. Carpitis / Vorderfußwurzelgelenksentzündung 613<br />

1.11.07.03. Periarthritis / Entzündung der Gelenksumgebung 1<br />

1.11.08.02. Bursitis / Schle<strong>im</strong>beutelentzündung 6<br />

1.11.09.01. Tendintis / Sehnenentzündung 19<br />

1.11.11.02. Paralyse / Nervenlähmung 33<br />

1.11.13. Gliedmaßenverletzung 1<br />

1.11.99. Sonstige 165<br />

1.12. Klauen 15<br />

1.12.04. Verletzungen 282<br />

1.12.04.01. Nageltritt 8<br />

1.12.05.04. Zwangsklaue 359<br />

1.12.06.04.HL Defekt in der weißen Linie HL 3<br />

226<br />

2


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

1.12.06.04.HR Defekt in der weißen Linie HR 3<br />

1.12.06.05. Lose Wand 6<br />

1.12.06.06. Hohle Wand 53<br />

1.12.06.06.HR EHW HR 1<br />

1.12.06.06.VL EHW VL 1<br />

1.12.06.07. Doppelte Sohle 18<br />

1.12.06.07.HL Doppelte Sohle HL 27<br />

1.12.06.07.HR Doppelte Sohle HR 28<br />

1.12.06.07.VL Doppelte Sohle VL 16<br />

1.12.06.07.VR Doppelte Sohle VR 14<br />

1.12.06.08. Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle 537<br />

1.12.06.08.HL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HL 130<br />

1.12.06.08.HR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle HR 125<br />

1.12.06.08.VL Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VL 78<br />

1.12.06.08.VR Pododermatitis nonpurulenta circumscripta / Steingalle VR 69<br />

1.12.06.09. Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe 106<br />

1.12.06.09.HL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HL 16<br />

1.12.06.09.HR Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe HR 19<br />

1.12.06.09.VL Pododermatitis nonpurulenta diffusa, Laminitis / Klauenrehe VL 1<br />

1.12.06.10. L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst 251<br />

1.12.06.10.HL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HL 119<br />

1.12.06.10.HR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst HR 144<br />

1.12.06.10.VL L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VL 10<br />

1.12.06.10.VR L<strong>im</strong>ax / Zwischenklauenwulst VR 5<br />

1.12.06.12. Distorsion / Verstauchung 1<br />

1.12.06.13. Fraktur / Knochenbruch 7<br />

1.12.06.14. Zusammenhangstrennung 12<br />

1.12.06.14.HL Zusammenhangstrennung HL 107<br />

1.12.06.14.HR Zusammenhangstrennung HR 109<br />

1.12.06.14.VL Zusammenhangstrennung VL 13<br />

1.12.06.14.VR Zusammenhangstrennung VR 13<br />

1.12.06.15. Hornkapsel 18<br />

1.12.07.01. Pododermatitis circumscripta purulenta / Umschriebene eitrige<br />

Klauenlederhautentzündung<br />

1.12.07.03. Sohlengeschwür 69<br />

1.12.07.04. Sohlenspitzengeschwür 3<br />

1.12.07.05. Rusterholz’sches Sohlengeschwür 14116<br />

1.12.07.05.HL Rusterholz’sches Sohlengeschwür HL 1078<br />

1.12.07.05.HR Rusterholz’sches Sohlengeschwür HR 1051<br />

1.12.07.05.VL Rusterholz’sches Sohlengeschwür VL 377<br />

1.12.07.05.VR Rusterholz’sches Sohlengeschwür VR 338<br />

1.12.07.06. Eitrig-hohle Wand 2894<br />

1.12.07.06.HL Eitrig-hohle Wand HL 308<br />

1.12.07.06.HR Eitrig-hohle Wand HR 221<br />

1.12.07.06.VL Eitrig-hohle Wand VL 18<br />

1.12.07.06.VR Eitrig-hohle Wand VR 21<br />

227<br />

3019


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

1.12.07.08. Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes 4824<br />

1.12.07.08.HL<br />

1.12.07.08.HR<br />

1.12.07.08.VL<br />

1.12.07.08.VR<br />

Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />

HL<br />

Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />

HR<br />

Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />

VL<br />

Panaritium / Bindegewebsentzündung <strong>im</strong> Bereich des Klauenbettes<br />

VR<br />

1.12.07.09. Ballenhornfäule 959<br />

1.12.07.09.HL Ballenhornfäule HL 8<br />

1.12.07.09.HR Ballenhornfäule HR 3<br />

1.12.07.09.VR Ballenhornfäule VR 1<br />

1.12.07.10. Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ 179<br />

1.12.07.10.HL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HL 813<br />

1.12.07.10.HR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ HR 913<br />

1.12.07.10.VL Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VL 93<br />

1.12.07.10.VR Dermatitis digitalis / Mortellaro, „Erdbeerkrankheit“ VR 104<br />

1.12.07.11. Dermatitis interdigitalis / Infektiöse Zwischenklauenfäule 54<br />

1.12.07.17. Footrot 3558<br />

1.12.07.18. Zwischenklauenspalt 18<br />

1.12.08. Klauenamputation 9<br />

1.12.11. Bänderschwäche/Durchtritt 8<br />

1.12.12. Hämatom Gliedmaßen 6<br />

1.12.13. Abszeß Gliedmaßen 43<br />

1.12.14. Phlegmone Gliedmaßen 6216<br />

1.12.99. Sonstige* 361<br />

1.13.07. Auge 139<br />

1.14. 1.14. Euter I – Eutererkrankungen außer Mastitis 1<br />

1.14.03. Atrophie / Rückbildung 7<br />

1.14.03.01. Verödung, totes Viertel 50<br />

1.14.03.01.HL Verödung, totes Viertel HL 230<br />

1.14.03.01.HR Verödung, totes Viertel HR 174<br />

1.14.03.01.VL Verödung, totes Viertel VL 231<br />

1.14.03.01.VR Verödung, totes Viertel VR 210<br />

1.14.03.HL Atrophie / Rückbildung HL 10<br />

1.14.03.HR Atrophie / Rückbildung HR 9<br />

1.14.03.VL Atrophie / Rückbildung VL 6<br />

1.14.03.VR Atrophie / Rückbildung VR 8<br />

1.14.04.01. Euterformfehler 135<br />

1.14.04.01.01. Beistriche 3<br />

1.14.06. Verletzungen 54<br />

1.14.06.01. Hämatom / Bluterguß 1<br />

1.14.06.02. Zitzenverletzung 927<br />

1.14.06.03. Euterverletzung 17<br />

1.14.06.05. Zitzenfistel 1<br />

1.14.06.07. Knoten 5<br />

228<br />

948<br />

965<br />

96<br />

72


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

1.14.07.02. Ekzem / Hautausschlag 24<br />

1.14.07.04. Ödeme / Wasseransammlung <strong>im</strong> Eutergewebe 3<br />

1.14.07.05. Euterabszeß 63<br />

1.14.07.06. Euterwarzen 251<br />

1.14.08. Milchabflußstörungen 104<br />

1.14.08.03.02. Stenosen 31<br />

1.14.08.03.04. Schwermelker 9<br />

1.14.99. Sonstige* 353<br />

1.15. Euter II – Mastitis 1114<br />

1.15.01. Mastitis – deskriptiv 1990<br />

1.15.01.02. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen 41828<br />

1.15.01.02.01. Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

- fiebrig<br />

1.15.01.02.02.HL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HL 6<br />

1.15.01.02.02.HR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung HR 15<br />

1.15.01.02.02.VL Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VL 3<br />

1.15.01.02.02.VR Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Sekretveränderung VR 16<br />

1.15.01.02.HL<br />

1.15.01.02.HR<br />

1.15.01.02.VL<br />

1.15.01.02.VR<br />

Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

HL<br />

Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

HR<br />

Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

VL<br />

Mastitis catarrhalis acuta / Akute Mastitis mit Flockenbe<strong>im</strong>engungen<br />

VR<br />

1.15.01.04. Mastitis haemorrhagica / Mastitis mit Blutbe<strong>im</strong>engungen / Blutmilch 257<br />

1.15.01.09. subklinische Mastitis 78<br />

1.15.01.09.01. hohe Zellzahlen 592<br />

1.15.01.09.03. antibiotisches Trockenstellen 9965<br />

1.15.02. Mastitis – ätiologisch 44<br />

1.15.02.01. Streptokokken (ohne Galt) 1749<br />

1.15.02.01.01. Sc. agalactiae (Gelber Galt) 1708<br />

1.15.02.01.01.HL Sc. agalactiae (Gelber Galt) HL 53<br />

1.15.02.01.01.HR Sc. agalactiae (Gelber Galt) HR 34<br />

1.15.02.01.01.VL Sc. agalactiae (Gelber Galt) VL 45<br />

1.15.02.01.01.VR Sc. agalactiae (Gelber Galt) VR 34<br />

1.15.02.01.HL Streptokokken (ohne Galt) HL 388<br />

1.15.02.01.HR Streptokokken (ohne Galt) HR 351<br />

1.15.02.01.VL Streptokokken (ohne Galt) VL 296<br />

1.15.02.01.VR Streptokokken (ohne Galt) VR 321<br />

1.15.02.02. Mikrokokken/Staphylokokken allgemein 189<br />

1.15.02.02.01. Staph. aureus 1003<br />

1.15.02.02.01.HL Staph. Aureus HL 140<br />

1.15.02.02.01.HR Staph. Aureus HR 156<br />

1.15.02.02.01.VL Staph. Aureus VL 122<br />

1.15.02.02.01.VR Staph. Aureus VR 139<br />

1.15.02.02.02. Koagulasenegative Staphylokokken 4<br />

229<br />

691<br />

5322<br />

5710<br />

4222<br />

4533


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

1.15.02.03. Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e 67<br />

1.15.02.03.01. E. coli 224<br />

1.15.02.03.01.HR E. coli HR 9<br />

1.15.02.03.HL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HL 90<br />

1.15.02.03.HR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e HR 103<br />

1.15.02.03.VL Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VL 45<br />

1.15.02.03.VR Enterobakterien/Koliforme Ke<strong>im</strong>e VR 66<br />

1.15.02.04. Arcanobacterium pyogenes 139<br />

1.15.02.04.HL Arcanobacterium pyogenes HL 20<br />

1.15.02.04.HR Arcanobacterium pyogenes HR 31<br />

1.15.02.04.VL Arcanobacterium pyogenes VL 10<br />

1.15.02.04.VR Arcanobacterium pyogenes VR 8<br />

1.15.02.08. Mykoplasmen 11<br />

1.15.02.09. Hefen 27<br />

1.15.02.09.HL Hefen HL 9<br />

1.15.02.09.HR Hefen HR 12<br />

1.15.02.09.VL Hefen VL 6<br />

1.15.02.09.VR Hefen VR 5<br />

1.15.02.11. Andere Erreger 104<br />

1.15.02.11.HL Andere Erreger HL 2<br />

1.15.99. Sonstige* 793<br />

10. Sonstiges* 3470<br />

10.01. Fieber 2511<br />

10.02. Impfungen 142746<br />

10.02.01. BVD-Impfung 2695<br />

10.02.02. Salmonellen-Impfung 3456<br />

10.02.04. Coli<strong>im</strong>pfung/Rota/Corona 2993<br />

10.02.07. BHV1-Impfung 13978<br />

10.03. Prophylaxe 29<br />

10.03.01. Parasitenprophylaxe/Herdenentwurmung 4<br />

10.03.02. Stoffwechselprophylaxe 1297<br />

10.04. Entzündungen 11<br />

10.50. Mißbildungen allg. 24<br />

10.50.01. Nabelbruch 1<br />

10.99. nicht auswertbar 129812<br />

2. Fortpflanzungsstörungen des weiblichen Rindes 34<br />

2.01.02. Mißbildungen 1<br />

2.01.06. Vagina / Scheide 665<br />

2.01.06.02. Prolaps vaginae / Scheidenvorfall 13<br />

2.01.06.04. Scheidenphlegmone 8<br />

2.01.06.05. Senkscheide 18<br />

2.01.07. Cervix / Gebärmutterhals 11<br />

2.01.07.01. Cervicitis / Entzündung des Gebärmutterhalses 7<br />

2.01.08. Uterus / Gebärmutter 240<br />

2.01.09.01. Salpingitis / Entzündung der Eierstocksaufhängung 6<br />

2.01.10. Ovarien / Eierstöcke 109<br />

230


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

2.02.02.02. Abort / Verkalbung 271<br />

2.03. Geburt 6<br />

2.03.01.01. Schwergeburt 104<br />

2.03.01.01.01. Absolut zu große Frucht 21<br />

2.03.01.04. Geburtsstörungen 56<br />

2.03.05.01. Fehlerhafte Haltung 18<br />

2.03.05.03. Fehlerhafte Lage 4<br />

2.03.06.01. Torsio uteri / Gebärmutterdrehung 21<br />

2.03.07. Geburtshilfe 85<br />

2.03.08. Geburtseinleitung 3<br />

2.03.10. Sectio caesarea / Schnittentbindung 15<br />

2.03.11. Geburtsverletzungen 204<br />

2.04.01.03. Cervix 5<br />

2.04.01.05. Dammriß 8<br />

2.04.02. Prolaps uteri / Gebärmuttervorfall 48<br />

2.04.03. Retentio secundinarum / Nachgeburtsverhaltung 5283<br />

2.04.04. Uterusatonie / Gebärmuttererschlaffung 7<br />

2.04.05. Puerperalstörung / Störung der nachgeburtlichen<br />

Rückbildungsvorgänge<br />

2.04.05.01. Lochiometra 1198<br />

2.04.05.02. Metritis 1230<br />

2.04.05.04. Puerperale Septikämie 11<br />

2.04.05.05. Intoxikation/Sepsis 30<br />

2.05.01. Uterus / Gebärmutter 52<br />

2.05.01.01. Endometritis / Gebärmutterschle<strong>im</strong>hautentzündung 4281<br />

2.05.01.01.01. E1 Endometritis catarrhalis 1451<br />

2.05.01.01.02. E2 Endometritis mukopurulenta 2258<br />

2.05.01.01.03. E3 Endometritis muco-purulenta sive purulenta 2491<br />

2.05.01.01.04. E4 Pyometra 891<br />

2.05.02.01.01. Azyklie / Brunstlosigkeit auf Grund inaktiver Eierstöcke 3729<br />

2.05.02.01.02. Anaphrodisie, Anöstrie / Brunstlosigkeit bei Erhalt der zyklischen<br />

Eierstocksfunktion<br />

2.05.02.01.03. Periodizitätsstörungen des Zyklus 33<br />

2.05.02.01.03.03. Unregelmäßige Brunstintervalle 2<br />

2.05.02.01.04.01. Verzögerte Ovulation 303<br />

2.05.02.04. Zysten / Blasige Eierstocksentartung 1266<br />

2.05.02.04.01.01. Follikel-Theka-Zysten links 1555<br />

2.05.02.04.01.02. Follikel-Theka-Zysten rechts 1381<br />

2.05.02.04.01.03. Follikel-Theka-Zysten rechts + links 23<br />

2.05.02.04.02. Follikel-Lutein-Zysten 10<br />

2.05.02.04.03. Kleinzystische Degeneration 49<br />

2.05.02.05. Corpus luteum persistens / Persistierender Gelbkörper 792<br />

2.05.02.06. Atrophie / Eierstocksrückbildung 826<br />

2.05.04. Sterilitätsbehandlung 211<br />

2.05.99. Sonstige* 4380<br />

4.00.01. infekt. Durchfall Kalb 2327<br />

784<br />

2911<br />

231


Staufenbiel-<br />

Code<br />

Übersicht über alle bisher erfassten Einzelbehandlungen<br />

Staufenbiel - Bezeichnung<br />

Anzahl<br />

Beobachtungen<br />

4.00.02. infekt. Durchfall Kuh 64<br />

4.02.00. Rota + Coronainfektion 111<br />

4.02.05.01. BVD/MD 794<br />

4.02.10.01. IBR/IPV 4583<br />

4.02.13. Papillomatose 1<br />

4.02.19. Enzootische Rinderleukose (ANZEIGEPFLICHT) 17<br />

4.02.99. Sonstige* 5<br />

4.03.03. Salmonellose (ANZEIGEPFLICHT) 1<br />

4.03.11. Aktinomykose 6<br />

4.03.13. Klostridien-Infektion / Intoxikationen 208<br />

4.03.25. Tuberkulose (ANZEIGEPFLICHT) 34<br />

4.03.26. Brucellose (ANZEIGEPFLICHT) 17<br />

4.03.99. Sonstige* 40<br />

4.04.01. Trichophytie 1615<br />

5.02.06. Dictyocaulose / Lungenwurmbefall 5<br />

5.02.99. Sonstige* 62<br />

5.03.04. Räude 983<br />

5.03.05. Läusebefall 100<br />

5.03.06. Haarlingsbefall 164<br />

6. Stoffwechsel- und Mangelkrankheiten 1607<br />

6.01.02. Ketose 3265<br />

6.01.02.01.01. Subklinische pr<strong>im</strong>äre Ketose 5<br />

6.01.02.02.01. Subklinische sekundäre Ketose 13<br />

6.01.03.01. Leberkoma 5<br />

6.01.04. Verfettung 1<br />

6.01.05. Abmagerung 56<br />

6.01.05.02. mangelnde Körperentwicklung 19<br />

6.01.07. Leistungsdepression 252<br />

6.01.99. Sonstige* 2<br />

6.02.02. Eiweißmangel 3<br />

6.03. Mengenelementhaushalt 875<br />

6.03.01.01. Gebärparese 2228<br />

6.03.01.01.01.01. Typische Gebärparese a.p. 15<br />

6.03.01.01.01.02. Typische Gebärparese p.p. 507<br />

6.03.01.03. Hypophosphatämie 7<br />

6.03.01.05. Hypocalzämie 229<br />

6.03.02.01. Tetanie 9<br />

6.03.99. Sonstige* 101<br />

7. Vergiftungen 37<br />

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