Funktionelle Regulation des Clathrin Adaptor Komplexes 2 (AP2)
Funktionelle Regulation des Clathrin Adaptor Komplexes 2 (AP2)
Funktionelle Regulation des Clathrin Adaptor Komplexes 2 (AP2)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einleitung<br />
Proteinanlagerung eine spezifische Hülle und werden daher als umhüllte Vesikel<br />
(coated vesicles) bezeichnet. Zellen besitzen verschiedene Typen umhüllter Vesikel,<br />
die für Transportrouten zwischen einzelnen Organellen <strong>des</strong> Endomembransystems<br />
spezifisch sind. Dazu zählen COPI- und COPII-Vesikel, die den antero- und<br />
retrograden Transport zwischen Endoplasmatischen Retikulum (ER) und Golgi-<br />
Komplex vermitteln (Kirchhausen, 2000a; McMahon and Mills, 2004). Eine weitere<br />
Gruppe sind die mit dem Protein <strong>Clathrin</strong> umhüllten Vesikel (clathrin coated vesicles<br />
oder CCVs), deren Biogenese und Funktion am besten charakterisiert ist.<br />
1.2. <strong>Clathrin</strong> umhüllte Vesikel<br />
1975 gelang es Barbara Pearse mittels Dichtegradientenzentrifugation umhüllte<br />
Vesikel aus Schweinehirn zu isolieren, deren Hüllprotein sie 1976 charakterisierte<br />
und <strong>Clathrin</strong> nannte (Pearse, 1975, 1976).<br />
1.2.1. <strong>Clathrin</strong><br />
Je<strong>des</strong> <strong>Clathrin</strong>molekül besteht aus 3 schweren Ketten mit einem Molekulargewicht<br />
von 192kDa und drei leichten Ketten von ~30kDa (Ungewickell and Branton, 1981).<br />
Die 6 Ketten bilden zusammen ein dreibeiniges Hexamer, das sogenannte Triskelion,<br />
(Abb.1.3.A) in <strong>des</strong>sen Zentrum die schweren Ketten mit ihren C-terminalen Anteilen<br />
zu liegen kommen. Dieser Bereich bildet die proximale Domäne, nach außen hin<br />
folgen die distalen- und terminalen Anteile. Die leichten Ketten assoziieren mit den<br />
schweren Ketten im Bereich der proximalen Domäne. Durch die Zusammenlagerung<br />
von ~60 <strong>Clathrin</strong>molekülen, die sich zu Pentagonen, Hexagonen und Heptagonen<br />
um das Vesikel anordnen (Cheng et al., 2007), entsteht der für <strong>Clathrin</strong>-umhüllte<br />
Vesikel typische <strong>Clathrin</strong>mantel mit einem Durchmesser von etwa 100nm. <strong>Clathrin</strong><br />
selbst bindet nicht an Membranen. Die Rekrutierung und Polymerisierung <strong>des</strong><br />
<strong>Clathrin</strong>gerüsts wird durch <strong>Adaptor</strong>proteine unterstützt, welche simultan an <strong>Clathrin</strong>,<br />
Membranlipide und/oder Transportproteine binden (Abb.1.3.B). Unter schwach<br />
sauren Bedingungen (pH ~ 6,0-6,5) und begünstigt durch die Anwesenheit von Ca 2+ -<br />
oder Mg 2+ -Ionen können die <strong>Clathrin</strong>triskelien in vitro spontan zu polyedrischen,<br />
geschlossenen Strukturen, den <strong>Clathrin</strong>käfigen polymerisieren (Abb.1.3.C) (Crowther<br />
and Pearse, 1981). Diese Polymerisation kann ebenfalls, allein durch die Zugabe von<br />
<strong>AP2</strong>-Komplexen, in vitro induziert werden (Kirchhausen and Harrison, 1981).<br />
3