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Leonardo da Vinci, der Denker, Forscher und ... - Warburg Institute

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nicht sagen konnte, er habe die Zeit <strong>und</strong> die Mühe <strong>da</strong>bei<br />

verloren". „Aber", fügt er hinzu, <strong>und</strong> ich möchte die<br />

wichtige Stelle gleich hier anführen, „die Unwissenheit<br />

<strong>und</strong> Nachlässigkeit einiger (die, weil sie die Tugend nicht<br />

kennen, sie für nichts erachten) ließ diese Form schmachvoll<br />

verfallen (roinare), <strong>und</strong> ich rufe euch zurück (<strong>und</strong><br />

nicht ohne Schmerz <strong>und</strong> Be<strong>da</strong>uern sage ich es), wie eine<br />

so edle <strong>und</strong> sinnreiche Sache zur Zielscheibe gaskonischer<br />

Armbrustschützen geworden ist." Da jedoch <strong>Leonardo</strong><br />

1499, als die Stadt den Franzosen in die Hände<br />

fiel, Mailand für Jahre verlassen hatte, müßte er nach<br />

Castiglione mindestens 1483 schon dort gewesen sein, —<br />

es war aber ziemlich sicher früher, <strong>und</strong> <strong>da</strong>s zu konstatieren<br />

ist von Wichtigkeit; denn die Jahre zwischen 1481 <strong>und</strong><br />

1484 soll nach J. P. Richter <strong>Leonardo</strong> im Orient verbracht<br />

haben, in Ägypten, Syrien usw. Die Beweise sind nur für<br />

schon Überzeugte stichhaltig: <strong>da</strong>ß er nach orientalischer<br />

Art von rechts nach links geschrieben; <strong>da</strong>ß er Briefe aus<br />

Armenien verfaßt usf. (s. S. 222 u. fF.). Der platten Wahrheit<br />

nach müssen wir aber annehmen, <strong>da</strong>ß <strong>Leonardo</strong> um<br />

1482 etwa nach Mailand berufen worden, um für Lodovico<br />

Moro <strong>da</strong>s Reiterdenkmal seines Vaters Francesco<br />

Sforza, des Grün<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Dynastie, anzufertigen: dies<br />

bezeugt uns die Stelle des Codex atlanticus (S. 204), in<br />

<strong>der</strong> <strong>Leonardo</strong> sich selbst als jenen bezeichnet, den „<strong>der</strong><br />

Herr (il Signore, nämlich Lodovico, Herr, obgleich noch<br />

nicht Herzog von Mailand), um dieses Werk zu machen,<br />

aus Florenz herbeigezogen hat (ha tratto di Firenze)".<br />

Welches Werk jedoch hier gemeint ist, sagt eine Stelle<br />

vorher: „<strong>da</strong>s Pferd des Herzogs Francesco aus Bronze".<br />

Es existiert im Cod. atlanticus Fol. 391 r. <strong>der</strong> Entwurf zu<br />

dem berühmten Schriftstück, in welchem <strong>Leonardo</strong> sich<br />

dem Lodovico Moro empfiehlt. Er sagt, <strong>da</strong>ß er nun lang<br />

genug die Probestücke jener gesehen <strong>und</strong> betrachtet habe,<br />

so sich für Meister <strong>und</strong> Kompositoren von Kriegsgeräten<br />

halten, <strong>und</strong> <strong>da</strong> er gef<strong>und</strong>en habe, <strong>da</strong>ß diese in nichts von<br />

XXVII

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