28.12.2013 Aufrufe

Sui generis Rechte zum Schutz traditioneller kultureller ...

Sui generis Rechte zum Schutz traditioneller kultureller ...

Sui generis Rechte zum Schutz traditioneller kultureller ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zwischen Innovation und Altbekanntem 89<br />

bungen der Mitglieder auszugleichen und innerhalb der Mitgliedsstaaten ein einheitliches<br />

und gegenseitig anerkanntes <strong>Schutz</strong>niveau zu schaffen (Forsyth 2003).<br />

2.3 Tunis Model Law<br />

Als deutlich wurde, dass die 1967 auf der Stockholmer Diplomatenkonferenz beschlossenen<br />

Veränderungen der Revidierten Berner Übereinkunft den Besonderheiten<br />

von Folklore nicht ausreichend Rechnung trug, wurde 1976 das Tunis Model<br />

Law on Copyright for Developing Countries [Tunis Model Law] geschaffen. Die tunesische<br />

Regierung hatte ein Komitee von Experten eingeladen, die unter Mithilfe von WI-<br />

PO und UNESCO ein Modelgesetz erarbeiten sollten, an deren Text sich die Staaten<br />

bei der Umsetzung der Vorgaben der RBÜ in ihre nationalen Gesetze orientieren<br />

könnten (WIPO 2003:21). Das Tunis Model Law ist in unterschiedlichem Umfange<br />

in einer Reihe von Staaten, insbesondere Entwicklungsländern umgesetzt<br />

worden (Nordmann 2001).<br />

2.4 Draft Provisions<br />

Die WIPO Draft Provisions wurden auf Anfrage des WIPO Intergovernmental Committee<br />

on Intellectual Property and Genetic Resources, Traditional Knowledge and Folklore (IGC) auf<br />

Basis verschiedener Dokumente 5 erstellt und auf Grundlage der eingereichten<br />

Kommentare erweitert (WIPO 2006). Ziel war es eine Grundlage zu schaffen,<br />

anhand derer ein Folkloreschutz implementiert werden kann.<br />

Hierbei sollte besondere Rücksicht <strong>zum</strong> einen auf die Bedürfnisse der indigenen<br />

Völker und <strong>zum</strong> anderen auf die Kompatibilität mit den Rechtssystemen verschiedener<br />

Länder gelegt werden. Eine entscheidende Erkenntnis, die von der<br />

WIPO erstmals in dieser Klarheit geäußert wurde war, dass ein universelles Regelungssystem,<br />

was auf alle Bedürfnisse und Ansprüche der verschiedenen Gruppen,<br />

Länder und Jurisdiktionen eingeht, nicht ohne weiteres zu erreichen ist (WIPO<br />

2006:6). Entsprechend haben die Draft Provisions auch nicht denselben Absolutheitsanspruch<br />

wie die vorherigen Ansätze, sondern sollen eher eine Hilfestellung<br />

für die Anpassung und die Balance verschiedener Systeme geben.<br />

2.5 ARIPO Draft Declarations<br />

Die ARIPO Traditional Knowledge and Expressions of Folklore Draft Regulations [ARIPO<br />

Draft Declarations] von der African Regional Intellectual Property Organization (ARIPO)<br />

sind der jüngste Entwurf eines eigenen sui <strong>generis</strong> Systems <strong>zum</strong> <strong>Schutz</strong> von Folklore.<br />

Die ARIPO ist eine internationale Organisation zur Kooperation zwischen<br />

5 WIPO/GRTKF/IC/3/10; WIPO/GRTKF/IC/5/3; WIPO/GRTKF/I/6/3; WIPO/GRTKF/IC<br />

/6/3 Add.; WIPO/GRTKF/IC/7/3; WIPO/GRTKF/IC/7/4; WIPO/GRTKF/IC/8/4.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!