28.12.2013 Aufrufe

Nummer 18 Juni-Juli 1998 kostenlos G reatest S chülerzeitung in ...

Nummer 18 Juni-Juli 1998 kostenlos G reatest S chülerzeitung in ...

Nummer 18 Juni-Juli 1998 kostenlos G reatest S chülerzeitung in ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tagebuch<br />

e<strong>in</strong>es<br />

7<br />

.00 Uhr: Ihhhhhh, Aufstehn!<br />

Heute ist Wandertag; Köln &<br />

Dom, Schwitz, Ich geh schnell<br />

duschen, Soll ich was essen?<br />

7.15 Uhr: Ich mag das Brot<br />

nicht! Anderes haben wir nicht.<br />

Mir ist schlecht... Ich lese<br />

bißchen Zeitung<br />

7.30 Uhr: Rennen zur Haltestelle<br />

7.30 Uhr & 50sec: Scheiße, Bus<br />

verpaßt! B<strong>in</strong> 50sec zu spät, hab<br />

trotzdem nicht viel Eßbares zum<br />

Mitnehmen gefunden.<br />

7.41Uhr Es kommt doch noch<br />

e<strong>in</strong> Bus...<br />

8.00Uhr: Treffen an der Schule.<br />

8.01Uhr: Auch ich b<strong>in</strong> da.<br />

8.15Uhr: Abfahrt, obwohl 2 fehlen.<br />

Die folgenden Ereignisse s<strong>in</strong>d<br />

zeitlich nicht mehr e<strong>in</strong>zuordnen,<br />

da nur verwirrte traumatische Er<strong>in</strong>nerungen<br />

vorliegen.<br />

Ätzend lange Busfahrt <strong>in</strong>klusive<br />

Schüttelfrost bei 27°C Außentemperatur<br />

und der bei Busfahrten<br />

selbstverständlichen Übelkeit.<br />

Irgendwann: Angekommen!<br />

Nach Besuch <strong>in</strong> Schokomuseum<br />

(Gähn...) zum Dom latschen.<br />

Endlich angekommen, gucke ich<br />

an diesem ehrwürdigen Gebäude<br />

hoch, und reiße mich am Riemen,<br />

um nicht gleich umzukippen.<br />

Aber frau will ja tapfer und mutig<br />

se<strong>in</strong>. Deswegen, und weil ich<br />

ke<strong>in</strong>e Lust habe, alle<strong>in</strong>e unten zu<br />

bleiben, überw<strong>in</strong>de ich mich und<br />

nicke zustimmend, als ich gefragt<br />

werde, ob ich mit hochkomme.<br />

Außerdem ist es ja e<strong>in</strong> kulturelles<br />

Erlebnis, Köln von oben zu<br />

sehen, oder?<br />

Also machen wir uns auf den<br />

Weg. Als ich dann dieses enge<br />

Treppenhaus sehe, will ich am<br />

liebsten wieder umdrehen. Wer<br />

schon mal auf dem Dom war,<br />

kann mich vielleicht verstehen,<br />

weil: steile, äußerst enge Wendeltreppe<br />

& Höhenangst und Platzangst.<br />

Ich betreibe “Extreme<br />

Zusammenreiß<strong>in</strong>g” und zw<strong>in</strong>ge<br />

mich h<strong>in</strong>auf. Andauernd s<strong>in</strong>d<br />

Leute neben mir, die sagen, es<br />

sei nicht mehr weit, die Hälfte<br />

hätte ich geschafft und jetzt zurückzugehen<br />

sei Blöds<strong>in</strong>n. Jedesmal,<br />

wenn irgendwer uns auf diesem<br />

Scheusal von Treppe entgegenkommt,<br />

kriege ich Schweißausbrüche<br />

und flehe ihn an, <strong>in</strong>nen<br />

zu gehen, da man sich dort<br />

nicht festhalten kann, und außerdem<br />

noch nach unten gucken<br />

kann. Das letzte Stück der Treppe<br />

ist zwar etwas breiter, dafür<br />

bestehen die Stufen aus Gitter.<br />

Also nicht nach unten<br />

gucken... Oben angekommen<br />

ist mir voll schw<strong>in</strong>delig.<br />

Ich gehe möglichst<br />

weit weg vom<br />

Rand und muß mich<br />

erstmal gegen die<br />

mit “I love Paddy<br />

Kelly”-Sprüchen<br />

verzierte<br />

Wand lehnen.<br />

Es ist<br />

der re<strong>in</strong>ste<br />

Horror,<br />

Höhenängstigen:<br />

a<br />

d<br />

oben.<br />

Endlich<br />

wieder runter, denke ich.<br />

Doch zu früh gefreut. Der Abstieg<br />

ist so schlimm, das me<strong>in</strong><br />

Kopf ihn verdrängt. Ich hätte<br />

mich am liebsten e<strong>in</strong>fach auf die<br />

Stufen gesetzt, um vor Angst zu<br />

sterben. Als ich unten b<strong>in</strong>, zittern<br />

mir so die Knie, daß ich nicht<br />

mehr stehen kann. Nicht weiter<br />

schlimm: “H<strong>in</strong>setzen, was tr<strong>in</strong>ken<br />

und gleich geht’s wieder.”<br />

Und ich armes Schwe<strong>in</strong> hab während<br />

des ganzen Tag noch mit me<strong>in</strong>em<br />

labilen Kreislauf Probleme.<br />

Und dann noch Shopp<strong>in</strong>g! Na,<br />

mir ist alles egal. Hauptsache ab<br />

und zu mal h<strong>in</strong>setzen. Und etwas<br />

Erfreuliches hatte diese Turmbesteigung<br />

doch: Irgendwer hat<br />

von dort oben den Pizza-Hut gesehen,<br />

den wir dann gleich plündern.<br />

[Sylve]<br />

10 Köln ist doof. Die Mannschaft auch. Eigentlich alles. Hähähä...

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!