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Erfahrungsbericht zum Slowenisch-Sprachkurs in Koper (14.07.08 ...

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<strong>Erfahrungsbericht</strong> <strong>zum</strong> <strong>Slowenisch</strong>-<strong>Sprachkurs</strong> <strong>in</strong> <strong>Koper</strong> (<strong>14.07.08</strong> – 27.07.08)<br />

Veranstalter:<br />

Universität von Primorska<br />

Anreise:<br />

Die Anreise begann bereits am Samstagnachmittag, dem 12. Juli, per Überlandbus (Eurol<strong>in</strong>es) von Nürnberg<br />

aus nach Ljubljana. Die Busreise war problemlos, zudem billiger, komfortabler und nicht länger, als<br />

es mit dem Zug der Fall gewesen wäre. Von Nürnberg bis Ljubljana brauchte der Bus 8,5 Stunden. Weiter<br />

g<strong>in</strong>g es dann mit dem Zug von Ljubljana nach <strong>Koper</strong>, da <strong>zum</strong><strong>in</strong>dest Eurol<strong>in</strong>es die slowenischen Küstenorte<br />

nicht anfährt. Die Zugfahrt nach <strong>Koper</strong> dauerte nur etwas über zwei Stunden und man konnte unterwegs<br />

die schöne slowenische Landschaft genießen. Allerd<strong>in</strong>gs musste ich davor die halbe Nacht <strong>in</strong> Ljubljana<br />

verbr<strong>in</strong>gen, weil erst am Sonntagmorgen gegen 6 Uhr der erste Zug nach <strong>Koper</strong> fuhr. In <strong>Koper</strong> selbst kam<br />

ich dann sonntagvormittags an und musste mir noch e<strong>in</strong> paar Stunden die Zeit vertreiben, bevor ich im<br />

Quartier e<strong>in</strong>checken konnte. Der Bahnhof von <strong>Koper</strong> liegt nur rund zwei Kilometer von der Altstadt und<br />

dem Meer entfernt, wo sich me<strong>in</strong> Quartier, das Hostel Museum, befand. Für mich stellte es ke<strong>in</strong> Problem<br />

dar, diese Strecke zu Fuß zurückzulegen. Ich hätte natürlich auch e<strong>in</strong> Taxi oder e<strong>in</strong>en Bus nehmen können.<br />

Die Taxifahrt hätte vom Bahnhof <strong>zum</strong> Hostel Museum ca. 5 Euro gekostet.<br />

Natürlich kann man auch per Bahn via München nach Ljubljana reisen. Aufgrund bisheriger eigener Erfahrungen<br />

ist dies aber die unangenehmere und def<strong>in</strong>itiv teurere Reisemöglichkeit gegenüber dem Bus.<br />

E<strong>in</strong>e andere Anreisemöglichkeit – wenn man ke<strong>in</strong> Auto besitzt – wäre e<strong>in</strong> Flug nach Venedig gewesen<br />

und von dort die Weiterreise per Bus oder Bahn nach <strong>Koper</strong>. Angeblich soll es recht billige Flüge von<br />

verschiedenen deutschen Flughäfen nach Venedig geben, während der Flughafen Ljubljana-Brnik nur von<br />

der teueren Lufthansa angeflogen wird (?) Jedenfalls liegt Venedig nicht weiter von <strong>Koper</strong> weg als Ljubljana.<br />

<strong>Sprachkurs</strong>:<br />

Insgesamt war es e<strong>in</strong> sehr schöner und lehrreicher <strong>Sprachkurs</strong>. Ich selbst wurde entsprechend me<strong>in</strong>er<br />

Kenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Anfängerkurs e<strong>in</strong>gestuft. Der Sprachunterricht dauerte von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr.<br />

Der Lehrer unserer Gruppe war sehr nett und locker, die Atmosphäre im Kurs angenehm und die Teilnehmerzahl<br />

mit 7-8 Leuten aus me<strong>in</strong>er Sicht ideal. Das Lernpensum war umfassend, aber der Lehrer achtete<br />

stets darauf, dass jeder beim Mitschreiben mitkam; er war auch stets offen für <strong>in</strong>haltliche Anregungen<br />

aus der Kursgruppe. Sehr angenehm waren die 30-M<strong>in</strong>uten-Pausen von 10.30-11.00 Uhr, die man für<br />

e<strong>in</strong>en Cappucc<strong>in</strong>o etc. im Straßencafé direkt neben der Sprachschule benutzen konnte. Unser Sprachlehrer<br />

redete im Unterricht auf <strong>Slowenisch</strong>, wiederholte sich bei Verständnisschwierigkeiten aber stets auf Englisch<br />

oder Deutsch (6 von den 7-8 Teilnehmern waren deutschsprachig!). Es erwies sich als Vorteil, dass


ich über gewisse Kenntnisse des Serbokroatischen verfüge. Dadurch fiel mir das Lernen der Vokabeln<br />

recht leicht.<br />

Um 12.30 Uhr gab es dann e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>stündige Mittagspause. Das offizielle Mittagessen fand <strong>in</strong> der Jugendherberge<br />

von <strong>Koper</strong> statt, alle Kursteilnehmer hatten dafür entsprechende Essensmarken erhalten. Danach<br />

konnte man sich aussuchen, ob man an e<strong>in</strong>er Nachmittagsbetreuung durch slowenische Tutor<strong>in</strong>nen teilnahm<br />

oder den Nachmittag für Freizeitaktivitäten nutzte. Ich selbst machte regelmäßigen Gebrauch von<br />

der Nachmittagsbetreuung (13.30-16.00 Uhr), schon der Hausaufgaben wegen. Die drei verantwortlichen<br />

Tutor<strong>in</strong>nen, zwei von ihnen waren selbst noch Student<strong>in</strong>nen, waren – wie die Lehrer – allesamt sehr nett<br />

und hilfsbereit. Auch bei Inanspruchnahme der Nachmittagsbetreuung blieb noch genügend Zeit für Freizeitaktivitäten.<br />

Man merkte überhaupt, dass die Organisatoren des <strong>Sprachkurs</strong>es viel Wert auf das Social<br />

Life legten, was die zwei Wochen <strong>in</strong> <strong>Koper</strong> für mich auch neben dem praktischen Zweck zu e<strong>in</strong>em sehr<br />

schönen Erlebnis machte.<br />

Unterkunft:<br />

Ich hatte mich im Voraus für das pensionsartige Hostel Museum angemeldet. Dies sollte sich als Glücksgriff<br />

erweisen. Das Hostel Museum liegt fast direkt am Hafen von <strong>Koper</strong> und man hat e<strong>in</strong>en recht schönen<br />

Ausblick auf die gleichnamige Bucht und den gegenüberliegenden Küstenort Ankaran. Zudem besitzt<br />

diese Pension e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en, halboffenen Innenhof <strong>zum</strong> Sitzen sowie e<strong>in</strong>en großen, überdachten Balkon<br />

im ersten Stock. Alle Besucher, die <strong>in</strong> der Jugendherberge untergebracht waren, beneideten uns für diesen<br />

Balkon. Zudem war unser Quartier nachts relativ ruhig, anders als die Jugendherberge, die an e<strong>in</strong>er Verkehrsstraße<br />

lag. Man musste sich lediglich mit stundenlang herumjaulenden Straßenkatzen arrangieren,<br />

von denen es <strong>in</strong> <strong>Koper</strong> reichlich gibt.<br />

Ich war im ersten Stock des Hostel Muzeum mit sechs anderen <strong>Sprachkurs</strong>teilnehmern untergebracht. Unser<br />

Stock war re<strong>in</strong> deutschsprachig: zwei Deutsche und fünf Österreicher. Die sanitären Anlagen, zwei<br />

Badezimmer, waren gut e<strong>in</strong>gerichtet und sauber. Zudem gab es e<strong>in</strong>e Küchen- und Wohnzimmere<strong>in</strong>richtung<br />

mit großem Kühlschrank, Esstisch, Fernseher und großem Sofa. Auch stand e<strong>in</strong> PC zur Verfügung,<br />

bei dem aber das Internet nicht funktionierte. Im Keller der Pension standen Waschmasch<strong>in</strong>en, die man<br />

nach vorheriger Anmeldung benutzen konnte. Zu me<strong>in</strong>en (bis zu 10 Jahre jüngeren!) studentischen Mitbewohnern<br />

im ersten Stock kann ich nur sagen, dass sie alle sehr nett waren und wir viel Spaß mite<strong>in</strong>ander<br />

hatten. Die Schlafzimmer selbst waren spartanisch, aber sauber. Insgesamt gab es vier Zimmer auf unserem<br />

Stock, drei Doppel- und e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelzimmer. Die hohen Nachttemperaturen stellten erwartungsgemäß<br />

e<strong>in</strong> gewisses Problem beim E<strong>in</strong>schlafen dar, denn me<strong>in</strong> Zimmer, das ich mir mit e<strong>in</strong>em österreichischen<br />

Studenten teilte, lag zur Südseite h<strong>in</strong>.<br />

Nach e<strong>in</strong>helliger Aussage aller Besucher war die Jugendherberge nicht halb so schön wie unser kle<strong>in</strong>es<br />

Hostel Museum, vor allem wegen des fehlenden Balkons und der Aussicht. Allerd<strong>in</strong>gs sah es danach aus,<br />

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als würde gerade neben unserem Quartier das Fundament für e<strong>in</strong>en Wohnhauskomplex hochgezogen. Das<br />

heißt wahrsche<strong>in</strong>lich, dass es ab dem nächsten Sommer mit der schönen Aussicht vom Balkon <strong>zum</strong> Meer<br />

vorbei se<strong>in</strong> wird!!<br />

E<strong>in</strong> wichtiger Umstand war übrigens auch die Nähe des Hostel Museums (wie auch der Jugendherberge)<br />

<strong>zum</strong> Badestrand von <strong>Koper</strong>. Ich selbst nutzte fast jeden Nachmittag oder frühen Abend dazu, schwimmen<br />

zu gehen. Der Strand von <strong>Koper</strong> ist sehr schmal, besteht nur aus Beton und Kies und ist lediglich durch<br />

e<strong>in</strong>e schwimmende Gummibarriere vom benachbarten Boots- und Industriehafen abgegrenzt. Das Wasser<br />

war aber tief genug und mit rund 25°+ sehr warm, so dass man dort sehr gut schwimmen konnte. Das<br />

Wetter war <strong>zum</strong> Glück nachmittags meistens gut und durchgehend warm.<br />

Kulturprogramm:<br />

Das Kulturprogramm war reichhaltig und gut organisiert. Es gab an beiden Wochenenden E<strong>in</strong>tagesexkursionen,<br />

die beide sehr schön waren, aber durch die Juli-Hitze manchmal etwas anstrengend. Die erste Exkursion<br />

führte nach Ljubljana und <strong>in</strong> die südlich angrenzende Region Dolenjska, die zweite Exkursion war<br />

e<strong>in</strong> Bootsausflug entlang der slowenischen Küste nach Portoroz - e<strong>in</strong>schließlich der Möglichkeit, mitten<br />

im Meer zu baden. Beide Exkursionen endeten abends mit großzügigem Essen, das aus regionaltypischen<br />

slowenischen Spezialitäten bestand. Ferner gab es am 14.07. und 26. 07. e<strong>in</strong>e große Begrüßungs- bzw.<br />

Abschlusszeremonie mit Sektempfang etc., bei der man merkte, wie sehr die Slowenen Wert auf ihre<br />

Sprache und Kultur legen und es anerkennen, wenn sich Ausländer dafür <strong>in</strong>teressieren. So war auch der<br />

slowenische Kultusm<strong>in</strong>ister bei der Begrüßungsveranstaltung vertreten.<br />

Zum Kursprogramm gehörte die freiwillige Teilnahme an Workshops, von denen fünf angeboten wurden:<br />

„<strong>Slowenisch</strong>e Literatur“, „<strong>Slowenisch</strong>es Theater und Film“, „Kalligraphie“, „<strong>Slowenisch</strong>e Folklore“ und<br />

„<strong>Slowenisch</strong>e Volksmusik“. Den meisten Sprachstudenten, die daran teilnahmen, gefielen diese Veranstaltungen<br />

gut. Ich selbst nahm an den Workshops aber nicht teil. Sie waren nach me<strong>in</strong>em Gefühl auch eher<br />

für Teilnehmer mit fortgeschrittenen <strong>Slowenisch</strong>-Sprachkenntnissen gedacht.<br />

<strong>Koper</strong> selbst bietet im Hochsommer e<strong>in</strong>e Menge an Kulturprogramm mit diversen slowenischen und <strong>in</strong>ternationalen<br />

Musikfestivals. Die kle<strong>in</strong>e, direkt an der Küste gelegene Altstadt von <strong>Koper</strong> ist sehr schön,<br />

aber der größere, lande<strong>in</strong>wärts gelegene Teil der Stadt besteht aus modernen Wohn- oder Gewerbevierteln,<br />

vom großen Industriehafen ganz zu schweigen. Südlich von <strong>Koper</strong> gibt es aber entlang der „slowenischen<br />

Riviera“ wunderschöne, mittelalterliche Küstenstädtchen wie Piran, Izola oder Potoroz, die auch<br />

etwas bessere Bademöglichkeiten bieten. Zum nahe gelegenen italienischen Triest ist es nur e<strong>in</strong> Katzensprung,<br />

man kann es wie auch die slowenischen Küstenorte tagsüber problemlos mit dem regionalen Busverkehr<br />

erreichen.<br />

H. S.<br />

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