Erholung und Gesundheit Eine Fragebogenstudie - Universität ...
Erholung und Gesundheit Eine Fragebogenstudie - Universität ...
Erholung und Gesundheit Eine Fragebogenstudie - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Universität</strong> Regensburg SS 2002<br />
Institut für Psychologie<br />
Lehrstuhl Prof. Lukesch<br />
Prof. Dr. Helmut Lukesch<br />
Pflichtwahlpraktikum:<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Medienpsychologie<br />
<strong>Erholung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Fragebogenstudie</strong><br />
Barbara Gatt, Barbara Geiger, Andreas Richter<br />
1
Einleitung<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
1. <strong>Erholung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
Jeder, der arbeitet, sei es geistig oder körperlich, kennt das Bedürfnis, sich nach einer Belastung<br />
oder zwischendurch zu erholen. Gr<strong>und</strong> dafür ist die durch eine Belastung hervorgerufene<br />
psychophysiologische Schwächung <strong>und</strong> Ermüdung. Um dieser entgegenzuwirken,<br />
versucht man, je nach Art <strong>und</strong> Ausmaß der Belastung, körperlich oder geistig neue Energien<br />
zu tanken, um für bevorstehende Arbeit oder Anstrengung ausreichend belastbar zu<br />
sein.<br />
<strong>Erholung</strong> ist somit ein „Prozeß des Wiedererlangens von psychischer <strong>und</strong> physischer Aktiviertheit<br />
<strong>und</strong> dem entsprechenden Verhaltensrepertoire„ (Dorsch, 1998).<br />
Wenn aber aus Zeitmangel oder aufgr<strong>und</strong> einer ineffektiven Nutzung der <strong>Erholung</strong>szeit die<br />
<strong>Erholung</strong> zu kurz kommt, so kann das zu einem Anstieg der Beanspruchungsfolgen kommen.<br />
Dies tritt vor allem auf, wenn eine Beanspruchung zu lange anhält, zu intensiv oder<br />
mit großem Stress verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Die Folgen von Stress sind Gegenstand der auch in der Populärwissenschaft bekannten<br />
Stressforschung. In zahlreichen Untersuchungen zu Stress wird deutlich, dass sich dieser<br />
negativ auf den Organismus auswirkt. Leichtere Beschwerden wie Müdigkeit <strong>und</strong> Erschöpfung,<br />
aber auch Herz-Kreislauf- <strong>und</strong> Magen-Darm-Probleme <strong>und</strong> diverse weitere Krankheitsbilder<br />
konnten teilweise auf Stress zurückgeführt werden.<br />
Das wissenschaftliche Interesse an dieser Thematik bestand bislang im Wesentlichen darin,<br />
Ursachen, Auslöser <strong>und</strong> Folgen von Stress <strong>und</strong> Belastungen aufzuspüren, um zu analysieren<br />
<strong>und</strong> überdies Kausalzusammenhänge zwischen einer Belastung <strong>und</strong> der Entstehung<br />
bestimmter Krankheitsbilder zu finden. <strong>Erholung</strong> als Antagonist zu Stress wurde aber bis<br />
auf wenige Untersuchungen ausser Acht gelassen.<br />
In dieser Untersuchung soll ein Beitrag zu dieser bisher wenig beachteten Thematik geliefert<br />
werden. Es soll geprüft werden, ob der Fähigkeit, sich zu erholen, eine ges<strong>und</strong>heitsprotektive<br />
Bedeutung zukommt, ob also die <strong>Erholung</strong>sfähigkeit als Ressource der Selbstregulation<br />
den Folgen von Stress entgegenwirkt.<br />
Dabei soll <strong>Erholung</strong> nicht mehr nur als ein passives „Nicht mehr arbeiten„, sondern als ein<br />
aktiv gestaltbarer Prozess betrachtet werden. Ein Konzept dazu stammt von Allmer (1996).<br />
Er fasst <strong>Erholung</strong> als Handlung auf, als einen internal gesteuerten Prozess, der eine aktive<br />
Auseinandersetzung mit <strong>Erholung</strong> <strong>und</strong> deren Kontrollierbarkeit voraussetzt.<br />
2
Einleitung<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Zunächst geht Allmer davon aus, dass Beanspruchung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong> in einem zyklischen<br />
Zusammenhang stehen (1996, S. 42). Auf eine Beanspruchung (über- bzw. unterfordernde<br />
Tätigkeit) folgt eine <strong>Erholung</strong>sabsicht, die dann in eine <strong>Erholung</strong>stätigkeit als Ausgleich der<br />
(psychischen <strong>und</strong> physischen) Beanspruchung umgesetzt wird. Resultat sind verbesserte<br />
Handlungsvoraussetzungen für die nächste Beanspruchungsphase.<br />
Zwischen der Beanspruchung <strong>und</strong> der <strong>Erholung</strong>sabsicht ist es nötig, rechtzeitig Distanz zur<br />
Beanspruchung zu gewinnen, weil die <strong>Erholung</strong> sonst nicht oder nur in verkürzter Form stattfindet.<br />
Ebenso muss die <strong>Erholung</strong>sphase auch wirklich der Regeneration dienen, denn sonst<br />
wird die Belastung nicht ausgeglichen.<br />
Waren Distanzierung <strong>und</strong> Regeneration erfolgreich, dann folgt am Ende der <strong>Erholung</strong>sphase<br />
eine Orientierung auf die neue, bevorstehende Beanspruchung <strong>und</strong> der Zyklus beginnt von<br />
Neuem. <strong>Erholung</strong> ist somit zugleich Kompensation einer Belastung <strong>und</strong> Prävention für die<br />
nächste Belastung, also eine wichtige Ressource, um Belastungen auszugleichen <strong>und</strong> ihnen<br />
vorzubeugen.<br />
Probleme entstehen, wenn der Zyklus unausgewogen ist. Dies ist der Fall, wenn <strong>Erholung</strong>sbereitschaft<br />
fehlt, <strong>Erholung</strong>sbedürfnisse nicht erkannt werden oder die Umweltbedingungen für<br />
<strong>Erholung</strong> ungünstig sind. Ein weiteres Problem stellt die ineffektive Nutzung der <strong>Erholung</strong>sphase<br />
dar. Ineffektiv ist eine <strong>Erholung</strong>sphase, wenn die Fähigkeit, sich zu erholen, fehlt oder<br />
die Distanzierung, die Regeneration oder die Orientierung fehlschlägt.<br />
Treten die erwähnten Störungen auf, wird der gesamte Zyklus ins Ungleichgewicht zu ungunsten<br />
der <strong>Erholung</strong> gebracht. Wenn die Beanspruchungen sich summieren oder die <strong>Erholung</strong> zu<br />
spät einsetzt, entsteht eine <strong>Erholung</strong>sschuld, die sich zunächst als Leistungsverminderung zeigt<br />
<strong>und</strong> bei anhaltender Belastung das Risiko für die Entwicklung von Krankheiten erhöht.<br />
<strong>Erholung</strong> ist also eine beanspruchungsregulierende, ges<strong>und</strong>heitsfördernde Ressource <strong>und</strong> ein<br />
Mediator zwischen Beanspruchung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit.<br />
Dies bedeutet, dass man sich neben den Ursachen <strong>und</strong> Folgen von Stress auch nach inneren<br />
<strong>und</strong> äusseren Bedingungen für <strong>Erholung</strong>, den unmittelbaren <strong>und</strong> indirekten Folgen <strong>und</strong> dem<br />
<strong>Erholung</strong>sprozess an sich fragen muss.<br />
Um <strong>Erholung</strong>sintentionen <strong>und</strong> -realisierung zu erfassen, hat Allmer einen Fragebogen entwickelt,<br />
der in dieser Untersuchung verwendet wird. Die Items des Fragebogens erfassen personenbezogen<br />
die empf<strong>und</strong>ene Kontrollierbarkeit des <strong>Erholung</strong>svorganges, die Bereitschaft,<br />
auf <strong>Erholung</strong> umzuschalten <strong>und</strong> sich auch ausreichend zu erholen, <strong>und</strong> schließlich das Planen<br />
von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> das Abstimmen der Maßnahmen auf die vorangegangene Beanspruchung.<br />
Als umweltbezogene <strong>Erholung</strong>sressourcen werden <strong>Erholung</strong>smöglichkeiten der<br />
beruflichen <strong>und</strong> sozialen Umwelt abgefragt.<br />
3
Einleitung<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Allmer hat mit Hilfe der Ergebnisse dieses Fragebogens ein Konzept von vier <strong>Erholung</strong>sdimensionen<br />
erstellt, die seiner Meinung nach im individuellen <strong>Erholung</strong>skonzept eine Rolle<br />
spielen. Dies sind <strong>Erholung</strong>svernachlässigung, <strong>Erholung</strong>sbarrieren, <strong>Erholung</strong>sgestaltung <strong>und</strong><br />
<strong>Erholung</strong>sorganisation.<br />
<strong>Erholung</strong>svernachlässigung steht dabei für geringe Bereitschaft, auf <strong>Erholung</strong> umzuschalten<br />
<strong>und</strong> erholungsbezogene Vorsätze zu bilden <strong>und</strong> zu realisieren. <strong>Erholung</strong>sbarrieren sind arbeitsbedingte<br />
Überforderungen, die zu Erschöpfung führen. Diese beiden Dimensionen führen<br />
zu einem <strong>Erholung</strong>smangel.<br />
<strong>Erholung</strong>sgestaltung beinhaltet die Möglichkeiten, sich selbst gute Bedingungen für <strong>Erholung</strong><br />
zu verschaffen, die Eigenverantwortlichkeit der <strong>Erholung</strong> <strong>und</strong> die einfache Realisierung der<br />
<strong>Erholung</strong>svorsätze. <strong>Erholung</strong>sorganisation bedeutet die bewusste <strong>und</strong> vorausschauende Planung<br />
der eigenen <strong>Erholung</strong>. Die aktive Steuerung <strong>und</strong> Strukturierung der <strong>Erholung</strong> wird mit<br />
<strong>Erholung</strong>smanagement überschrieben.<br />
Mit dieser Untersuchung soll nun konkret geprüft werden, ob die individuelle <strong>Erholung</strong>sfähigkeit,<br />
die Art <strong>und</strong> Anzahl der unternommenen <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> die jeweilig dahinter<br />
stehende Absicht Auswirkung auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand bzw. das subjektive Wohlbefinden<br />
hat.<br />
4
Hypothesen<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
2. Hypothesen<br />
Gr<strong>und</strong>legend für diese Untersuchung ist die Annahme, daß <strong>Erholung</strong> eine antagonistische<br />
Funktion zu Belastung besitzt <strong>und</strong> ihr daher eine ges<strong>und</strong>heitsprotektive Bedeutung zukommt.<br />
Es ist demzufolge davon auszugehen, daß ein direkter Zusammenhang zwischen<br />
ges<strong>und</strong>heitlichen <strong>und</strong> erholungsrelevanten Variablen besteht. Wenn <strong>Erholung</strong> als eine Fähigkeit<br />
aufgefaßt wird, in der man eine gewisse Kompetenz erreichen kann, dann lassen<br />
sich spezifische Annahme <strong>und</strong> einzelne Teilbereiche ableiten, die diese <strong>Erholung</strong>sfähigkeit<br />
genauer beschreiben <strong>und</strong> die mit dem Ges<strong>und</strong>heitszustand in Verbindung stehen.<br />
Es steht nicht im Zentrum dieser Untersuchung, verschiedene „<strong>Erholung</strong>stypen„ oder<br />
„<strong>Erholung</strong>spersönlichkeiten„ zu erarbeiten. Auf die Darstellung einzelner Bereiche einer<br />
<strong>Erholung</strong>skompetenz als besonders effektiv wird daher verzichtet. Ziel dieser Befragung ist<br />
es, den theoretischen angenommenen Zusammenhang zwischen <strong>Erholung</strong>sfähigkeit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitszustand empirisch zu belegen.<br />
Aus den beschriebenen Annahmen leiten sich für diese <strong>Fragebogenstudie</strong> folgende Hypothesen<br />
ab.<br />
2.1. Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sfähigkeit<br />
Als Indikator des Ges<strong>und</strong>heitszustandes wird die Beschwerdeliste nach Pittner (1996) verwendet.<br />
<strong>Erholung</strong>skompetenz wird beschrieben durch die Anzahl genannter <strong>Erholung</strong>seffekte,<br />
der Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> den vier Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens<br />
- <strong>Erholung</strong>sbarrieren, <strong>Erholung</strong>svernachlässigung, <strong>Erholung</strong>sgestaltung <strong>und</strong><br />
<strong>Erholung</strong>sorganisation.<br />
Hypothese 1:<br />
Je höher die <strong>Erholung</strong>skompetenz der Untersuchungsteilnehmer, desto geringer<br />
ist ihre Beschwerdenhäufigkeit.<br />
2.2. Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
Nach dieser allgemeinen ersten Hypothese sollen zusätzlich einige Annahmen geprüft werden<br />
die sich auf einzelne Bereiche der <strong>Erholung</strong>sfähigkeit beziehen. Generell wird davon<br />
ausgegangen, daß die Anzahl der <strong>Erholung</strong>smaßnahmen mit dem subjektiven Wohlbefinden<br />
zusammenhängt.<br />
5
Hypothesen<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Hypothese 2:<br />
Je mehr <strong>Erholung</strong>smaßnahmen ergriffen werden, desto geringer ist die<br />
Beschwerdenhäufigkeit der Versuchsteilnehmer. Dementsprechend<br />
sollte eine hohe Beschwerdenhäufigkeit mit einer geringen Anzahl von<br />
<strong>Erholung</strong>smaßnahmen einhergehen.<br />
2.3. Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>seffekte<br />
Es wird ferner angenommen, daß die Anzahl von <strong>Erholung</strong>seffekten, die von erholungsorientierten<br />
Tätigkeiten erwartet werden, mit dem allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitszustand zusammenhängt.<br />
Hypothese 3:<br />
Je mehr <strong>Erholung</strong>seffekte die Versuchsperson angibt, desto weniger<br />
Beschwerden weist sie auf.<br />
2.4. Beziehung der erholungsbezogenen Variablen untereinander<br />
<strong>Erholung</strong>svernachlässigung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sbarrieren verringern die Häufigkeit durchgeführter<br />
<strong>Erholung</strong>smaßnahmen. <strong>Erholung</strong>sgestaltung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sorganisation erhöhen die Häufigkeit<br />
durchgeführter <strong>Erholung</strong>smaßnahmen.<br />
Hypothese 4:<br />
<strong>Erholung</strong>sbezogene Intentionsbildung <strong>und</strong> Realisierung führen zu größerer Häufigkeit von<br />
erholungsbezogenen Maßnahmen.<br />
6
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
3. Methodenteil<br />
3.1. Stichprobenbeschreibung<br />
Die Stichprobe besteht aus 97 Teilnehmern, davon sind 32 Männer <strong>und</strong> 65 Frauen mit einer<br />
Altersspanne von 19 bis 57 Jahren. Das Durchschnittsalter beträgt 25,64 Jahre (s = 7,67),<br />
für Männer 28,44 (s = 9,10) <strong>und</strong> für Frauen 24,26 (s = 6,51 ). Hinsichtlich des beruflichen<br />
Status bzw. des Studienfaches wurden die Probanden in fünf Gruppen eingeteilt. Der<br />
Großteil der Befragten bestand aus Studenten (75 Vpn), Berufstätige sind mit 22 Vpn vertreten.<br />
<strong>Eine</strong> Aufteilung in verschiedene Berufsgruppen bzw. Studienfächer ist der Tabelle<br />
3.1 zu entnehmen.<br />
Tabelle 3.1: Verteilung der Stichprobe nach Beruf <strong>und</strong> Studienrichtung<br />
Beruf/ Studienrichtung n %<br />
Student Lehramt 26 26,80<br />
Student Psychologie 21 21,65<br />
Student sonst 28 28,87<br />
Akademiker 7 7,22<br />
Nichtakademiker 15 15,46<br />
Gesamt 97 100<br />
Für die Gesamtstichprobe wird geprüft, ob zwischen den soziodemographischen Daten<br />
Abhängigkeiten bestehen.<br />
Zwischen dem Geschlecht <strong>und</strong> dem Beruf bzw. der Studienrichtung besteht ein signifikanter<br />
Zusammenhang (Chi² = 19,33, p = 0,001). Dies ist darauf zurückzuführen, daß sich unter<br />
den studentischen Vpn tendenziell mehr Frauen befinden <strong>und</strong> daß mehr männliche<br />
Akademiker <strong>und</strong> Nichtakademiker an der Untersuchung teilgenommen haben, wie aus Tabelle<br />
3.2 zu entnehmen ist.<br />
Tabelle 3.2: Zusammenhang zwischen Geschlechtszugehörigkeit <strong>und</strong> Studienrichtung<br />
Beruf /Studienrichtung Männlich Weiblich Chi²/ p<br />
Student Lehramt 9 17<br />
Student Psychologie 2 19<br />
Student sonst 6 23 19,33 / 0,001<br />
Akademiker 5 2<br />
Nichtakademiker 10 5<br />
Gesamt 32 65<br />
7
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Zwischen Geschlecht <strong>und</strong> Alter besteht ebenfalls ein signifikanter Zusammenhang (t = 2,32, df<br />
= 47,13, p = 0,03; vgl. Tabelle 3.3). Konkret sind die Männer in der Stichprobe durchschnittlich<br />
mindestens vier Jahre älter als die Frauen.<br />
Tabelle 3.3: Zusammenhang zwischen Geschlechtszugehörigkeit <strong>und</strong> Alter<br />
Alter in Jahren<br />
Geschlecht Mittelwert Standardabweichung Levene-<br />
Test<br />
männlich 28,44 9,10 F= 6,94<br />
Sig.= 0,01<br />
weiblich 24,26 6,51<br />
Auch der Zusammenhang zwischen Beruf bzw. Studienrichtung <strong>und</strong> Alter ist signifikant (vgl.<br />
Tabelle 3.4). Das heißt, die berufstätigen Versuchspersonen sind im Durchschnitt mindestens<br />
sieben Jahre älter als die studierenden.<br />
Tabelle 3.4: Zusammenhang zwischen Beruf/ Studienrichtung <strong>und</strong> Alter<br />
t- Wert Sig.2-<br />
seitig<br />
2,32 0,025<br />
Alter in Jahren<br />
Beruf/ Studienrichtung<br />
Mittelwert Standardabweichung F Signifikanz<br />
Student Lehramt 23,19 3,06 23,82 0,00<br />
Student Psychologie 23,14 2,56<br />
Student sonst 22,89 1,87<br />
Akademiker 42,57 13,07<br />
Nichtakademiker 30,60 9,60<br />
3.2. Erhebungsinstrumente<br />
Alle Daten wurden mit Hilfe eines dreiteiligen Fragebogens erhoben, den die Versuchspersonen<br />
selbständig bearbeiteten. Zusätzlich wurden noch die soziodemographischen Daten erhoben.<br />
Die Datenerhebung erfolgte im Mai / Juni 2002.<br />
3.2.1. Beschwerdenliste<br />
Als Indikator für den subjektiven Ges<strong>und</strong>heitszustand der Untersuchungsteilnehmer dient die<br />
sogenannte Beschwerdeliste nach Pittner (1986). Die damit erhobenen Angaben beziehen sich<br />
auf die letzten drei Monate. Die Liste benennt 21 psychosomatischen Beschwerden, die den<br />
8
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Vpn zur Einschätzung mit jeweils fünf Antwortkategorien (nie - sehr selten - ca.1 x im Monat<br />
– mind. 1 x pro Woche – fast täglich) vorgegeben werden. Bei der in dieser Untersuchung<br />
verwendeten, modifizierten Beschwerdeliste (Viehhauser, 2000) wurde die Antwortkategorie<br />
„hin <strong>und</strong> wieder„ durch die Kategorie „fast täglich„ ersetzt. Dies soll dazu dienen, mögliche<br />
größere Häufigkeitsbereiche zu erfassen.<br />
Bei den Beschwerden werden Herz-, Magen- <strong>und</strong> Schlafprobleme, Gelenk-, Kreuz-, Nacken-,<br />
Kopf- <strong>und</strong> Halsschmerzen, außerdem Schwindel- <strong>und</strong> Taubheitsgefühle, Erschöpfbarkeit, Hustenreiz<br />
<strong>und</strong> Appetitlosigkeit <strong>und</strong> Heißhunger erfaßt.<br />
Für die Auswertung werden die Antworten gemäß ihrer aufsteigenden Häufigkeit mit Punkten<br />
von 1 bis 5, Nicht - Antworten mit 0, kodiert.<br />
Die Skalen- <strong>und</strong> Itemanalyse erbrachten die in Tabellen 3.5 <strong>und</strong> 3.6 dargestellten Ergebnisse.<br />
Tabelle 3.5: Itemkennwerte der Skala zur Erfassung psychosomatischer Beschwerden<br />
Items aM s r it<br />
Herzklopfen, Herzjagen oder Herzstolpern 1,78 1,02 0,27<br />
Druck- oder Völlegefühl im Leib 2,48 1,15 0,32<br />
Übermäßiges Schlafbedürfnis 3,16 1,14 0,44<br />
Gelenk- oder Gliederschmerzen 2,19 1,06 0,29<br />
Schwindel- oder Schwächegefühle 2,09 1,08 0,53<br />
Kreuz- oder Rückenschmerzen 2,92 1,26 0,39<br />
Nacken- oder Schulterschmerzen 2,65 1,30 0,50<br />
Übelkeit 1,90 0,85 0,46<br />
Kopfschmerzen 2,59 1,03 0,44<br />
rasche Erschöpfbarkeit 2,32 1,07 0,67<br />
Schlafstörungen 2,10 1,11 0,49<br />
Müdigkeit 3,38 1,13 0,60<br />
Hustenreiz 1,89 0,92 0,43<br />
Taubheitsgefühl (Einschlafen, Absterben, Brennen<br />
2,07 1,17 0,41<br />
oder Kribbeln) in Händen <strong>und</strong> Füßen<br />
Appetitlosigkeit 1,60 0,79 0,40<br />
Mattigkeit 2,65 1,09 0,62<br />
Stiche, Schmerzen oder Ziehen in der Brust 1,82 0,96 0,50<br />
Halsschmerzen 2,04 0,78 0,46<br />
Magenschmerzen 2,02 0,92 0,53<br />
Anfallsweise Herzbeschwerden 1,28 0,62 0,28<br />
Heißhunger 2,62 1,20 0,34<br />
Tabelle 3.6: Kennwerte der Skala zur Erfassung psychosomatischer Beschwerden<br />
Skala Itemanzahl Cronbachs Alpha aM s<br />
Beschwerdenliste 21 0,86 47,55 11,28<br />
9
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
3.2.2. Effektefragebogen<br />
Der sogenannte Effektefragebogen wurde in Anlehnung an Allmer (1989) zusammengestellt.<br />
In ihm sind elf Tätigkeiten aufgelistet, zu denen die Befragten angeben sollen, wie<br />
oft sie diese ausführen, um sich von Belastungen zu erholen (häufig - manchmal - selten -<br />
nie). Zusätzlich gibt es für jede dieser Tätigkeiten die Möglichkeit, spezifische, subjektiv<br />
angezielte <strong>Erholung</strong>effekte (Energie tanken - Anregendes machen - Zur Ruhe kommen -<br />
Sinnvolles tun) auszuwählen, die man sich von der entsprechenden Tätigkeit verspricht. Zu<br />
jeder Tätigkeit kann der Befragte einen oder mehrere, maximal also vier, Effekte angeben.<br />
Abbildung 3.1 zeigt eine mögliche Beantwortung des Items „Gespräche führen„.<br />
Gespräche<br />
führen<br />
häufig manchmal selten nie Effekt<br />
+ Ο Energie tanken<br />
⊗ Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Abbildung 3.1: Beispiel für eine mögliche Beantwortung eines Items des Effektefragebogens<br />
Mit diesem Teil des Fragebogens soll zum einen die Häufigkeit erfasst werden, mit der<br />
bestimmte Tätigkeiten ausgeführt werden, um sich zu erholen. Zum anderen soll mit ihm<br />
aber auch geklärt werden, welche spezifischen Effekte sich die Befragten von der jeweiligen<br />
Tätigkeit erwarten.<br />
<strong>Eine</strong> Faktorenanalyse nach dem Verfahren der Hauptkomponentenanalyse (Varimax Rotation)<br />
erbrachte eine akzeptable 4 - Faktorenlösung (vgl. Tabelle 3.7).<br />
10
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Tabelle 3.7: Ergebnisse der Faktorenanalyse des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
(es werden nur Ladungen >.30 angegeben)<br />
Ladung auf Faktor<br />
Items Kommunalität „aktive<br />
<strong>Erholung</strong>„<br />
„passive<br />
<strong>Erholung</strong>„<br />
„körperlich<br />
e, weniger<br />
geistige <strong>Erholung</strong>„<br />
„geistige,<br />
weniger<br />
körperliche<br />
<strong>Erholung</strong>„<br />
Gesphäuf ,480 --- -,540 --- ,321<br />
Muhäuf ,688 --- --- -,774 ---<br />
Leshäuf ,652 --- --- --- ,765<br />
Fernhäuf ,504 --- ,662 --- ---<br />
Döshäuf ,321 ,343 --- ,408 ---<br />
Ausghäuf ,617 ,674 --- ,320 ---<br />
Spazhäuf ,608 --- ,314 --- ,706<br />
Spohäuf ,593 --- --- ,684 ---<br />
Badhäuf ,660 --- ,775 --- ---<br />
Verhäuf ,693 ,736 -,345 --- ---<br />
Sauhäuf ,658 ,715 --- --- -,307<br />
% aufgeklärter Varianz 16,347 15,259 13,692 13,564<br />
Auf dem Faktor „aktive <strong>Erholung</strong>„ lagen nach Berechnung der Faktorladungen die <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
Veranstaltungsbesuche, Saunabesuche <strong>und</strong> Ausgehen, also <strong>Erholung</strong>smaßnahmen,<br />
die dadurch zustande kommen, dass man etwas unternimmt, an öffentlichen<br />
Veranstaltungen teilnimmt <strong>und</strong> mit anderen etwas gemeinsam macht.<br />
Im Kontrast dazu ergaben sich für den Faktor „passive <strong>Erholung</strong>„ <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
wie ein Bad zu nehmen <strong>und</strong> fern zu sehen. Dieser Faktor zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
man <strong>Erholung</strong> gewinnt, indem man selbst weniger tut <strong>und</strong> sich statt dessen durch passive,<br />
eher konsumierende Tätigkeiten entspannt.<br />
Der Faktor „körperliche, weniger geistige <strong>Erholung</strong>„ umfaßt <strong>Erholung</strong>smaßnahmen wie<br />
Sport treiben <strong>und</strong> Dösen, die man als Tätigkeiten beschreiben könnte, die keine geistige<br />
Beanspruchung mit sich bringen.<br />
Der Faktor „geistige, weniger körperliche <strong>Erholung</strong>„ schließlich erfaßt Lesen, Spazieren<br />
gehen <strong>und</strong> Gespräche führen. Er vereint damit <strong>Erholung</strong>smaßnahmen, die für geistige Anregung<br />
<strong>und</strong> Abwechslung sorgen <strong>und</strong> mit eher leichter bis wenig körperlicher Aktivität<br />
einhergehen.<br />
Im weiteren werden die Faktorwerte als Indikatoren für die Häufigkeit der <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
verwendet.<br />
11
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
3.2.3 <strong>Erholung</strong>sfragebogen<br />
Der 1996 von Allmer entwickelte Fragebogen dient zur Erfassung erholungsbezogener<br />
Intentionsbildung <strong>und</strong> Intentionsrealisierung. Er berücksichtigt verschiedene Dimensionen,<br />
wie z.B. die angenommene Kontrollierbarkeit des <strong>Erholung</strong>svorgangs, die Bereitschaft,<br />
von Belastung auf <strong>Erholung</strong> umzuschalten <strong>und</strong> sich genügend <strong>Erholung</strong> zu verschaffen.<br />
Auch die Planung von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen sowie deren beanspruchungsspezifische Abstimmung<br />
auf vorangegangene Phasen der Belastung werden berücksichtigt.<br />
Der Fragebogen umfaßt 19 Items mit je vier Antwortkategorien (häufig - manchmal - selten<br />
- nie), die den Vpn zur Einschätzung vorgegeben werden.<br />
Allmer selbst fand mit diesem Fragebogen vier Dimensionen der <strong>Erholung</strong>: <strong>Erholung</strong>svernachlässigung,<br />
- barrieren, - gestaltung <strong>und</strong> - organisation.<br />
Die Skalen- <strong>und</strong> Itemanalyse der Daten dieser Untersuchung erbrachte für alle vier Dimensionen<br />
gute Ergebnisse (vgl. Tabelle 3.8).<br />
Tabelle 3.8: Itemanalyse des <strong>Erholung</strong>sfragebogens<br />
<strong>Erholung</strong>sdimension Items aM s r it<br />
Feierabe 2,99 ,80 ,42<br />
Mühe 2,65 ,96 ,45<br />
<strong>Erholung</strong>s - Abgeschl 3,10 ,95 ,39<br />
vernachlässigung Kurz 2,48 ,97 ,63<br />
Vertieft 2,78 ,98 ,54<br />
Leicht 2,65 ,84 ,44<br />
Neige 2,41 ,91 ,63<br />
Aufgedre 3,19 ,77 ,28<br />
Körperli 2,69 ,85 ,24<br />
<strong>Erholung</strong>sbarrieren Umstände 2,76 ,75 ,23<br />
Gang 2,50 ,68 ,23<br />
Geforder 2,40 ,90 ,15<br />
Mögl 3,18 ,85 ,46<br />
<strong>Erholung</strong>sgestaltung Egal 2,51 ,88 ,48<br />
Genmögl 3,27 ,86 ,52<br />
Hand 3,27 ,81 ,43<br />
<strong>Erholung</strong> 3,11 ,91 ,57<br />
<strong>Erholung</strong>s - Ermaß 2,81 1,10 ,38<br />
organisation Arbeit 2,71 1,11 ,39<br />
12
Methodenteil<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Tabelle 3.9: Skalenanalyse des <strong>Erholung</strong>sfragebogens<br />
Skala Itemanzahl Cronbachs Alpha aM s<br />
<strong>Erholung</strong>svernachlässigung 7 ,78 19,07 4,20<br />
<strong>Erholung</strong>sbarrieren 5 ,43 13,54 2,19<br />
<strong>Erholung</strong>sgestaltung 4 ,69 12,22 2,45<br />
<strong>Erholung</strong>sorganisation 3 ,63 8,64 2,38<br />
13
Ergebnisse<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
4. Ergebnisse<br />
4.1. Soziodemographische Merkmale <strong>und</strong> psychosomatische Beschwerden bzw. <strong>Erholung</strong>sbezogene<br />
Variablen<br />
Die Beschwerdenhäufigkeit scheint nicht mit dem Alter zusammenzuhängen. Auch Frauen<br />
<strong>und</strong> Männer unterscheiden sich bzgl. der Häufigkeit angegebener Beschwerden nicht.<br />
Zwischen den Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> den<br />
Variablen Alter <strong>und</strong> Geschlecht bestehen folgende Beziehungen:<br />
Der Faktor „aktive <strong>Erholung</strong>„ korreliert signifikant negativ mit der Variablen „Alter„. Mit<br />
zunehmendem Alter suchen die Probanden seltener <strong>Erholung</strong> in aktiven Tätigkeiten.<br />
Die Variable Geschlecht korreliert signifikant mit den Faktoren „passive <strong>Erholung</strong>„ <strong>und</strong><br />
„geistige, weniger körperliche <strong>Erholung</strong>„. Frauen scheinen dabei eher <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
wie Lesen oder Spazierengehen zu bevorzugen, während Männer sich eher mit passiven<br />
Maßnahmen, z.B. Fernsehen erholen.<br />
Die vier Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens korrelieren signifikant mit der Variablen<br />
Alter. Die Dimensionen „<strong>Erholung</strong>svernachlässigung„ <strong>und</strong> „<strong>Erholung</strong>sbarrieren„ hängen<br />
dabei positiv mit dem Alter zusammen, die Dimensionen „<strong>Erholung</strong>sgestaltung„ <strong>und</strong><br />
„<strong>Erholung</strong>sorganisation„ dagegen negativ.. Die vier <strong>Erholung</strong>seffekte hängen nicht signifikant<br />
mit den soziodemographischen Merkmalen zusammen. In Tabelle 4.1 werden die Ergebnisse<br />
zusammengefasst..<br />
Tabelle 4.1: Zusammenhang zwischen soziodemographischen Merkmalen <strong>und</strong> psychosomatischen<br />
Beschwerden, bzw. erholungsbezogenen Variablen<br />
Alter Geschlecht 1)<br />
Beschwerdenhäufigkeit 0,19 0,17<br />
Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
aktive <strong>Erholung</strong> -0,26* -0,01<br />
passive <strong>Erholung</strong> 0,122 -0,20*<br />
körperliche, weniger geistige <strong>Erholung</strong> -0,04 -0,01<br />
geistige, weniger körperliche <strong>Erholung</strong> 0,057 0,32**<br />
Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens<br />
<strong>Erholung</strong>svernachlässigung 0,25 * 0,04<br />
<strong>Erholung</strong>sgestaltung -0,27** 0,03<br />
<strong>Erholung</strong>sorganisation -0,23* 0,19<br />
<strong>Erholung</strong>sbarrieren 0,27** 0,19<br />
1)<br />
m = 1; w = 2<br />
14
Ergebnisse<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
4.2 Ges<strong>und</strong>heitliche Bedeutung der erholungsbezogenen Variablen<br />
Um die ges<strong>und</strong>heitliche Bedeutung der in dieser Untersuchung erhobenen erholungsbezogenen<br />
Variablen abschätzen zu können, wurden diese zunächst alle mit dem Ges<strong>und</strong>heitsindikator<br />
„Beschwerdenhäufigkeit„ korreliert (Bravais-Pearson Produkt-Moment Korrelation).<br />
In Tabelle 4.2 werden die einzelnen Koeffizienten im Überblick dargestellt.<br />
Tabelle 4.2: Zusammenhang zwischen Beschwerdenhäufigkeit <strong>und</strong> erholungsbezogenen<br />
Variablen.<br />
Variable<br />
Beschwerdehäufigkeit<br />
Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens<br />
<strong>Erholung</strong>svernachlässigung 0,19<br />
<strong>Erholung</strong>sgestaltung -0,04<br />
<strong>Erholung</strong>sorganisation 0,12<br />
<strong>Erholung</strong>sbarrieren 0,48**<br />
Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
aktive <strong>Erholung</strong> -0,07<br />
passive <strong>Erholung</strong> 0,13<br />
körperliche, weniger geistige <strong>Erholung</strong> -0,01<br />
geistige, weniger körperliche <strong>Erholung</strong> 0,04<br />
Häufigkeiten angestrebter <strong>Erholung</strong>seffekte<br />
Energie tanken 0,01<br />
Anregendes machen 0,13<br />
zur Ruhe kommen -0,00<br />
Sinnvolles tun 0,08<br />
Nur die Korrelation zwischen den Variablen <strong>Erholung</strong>sbarrieren <strong>und</strong> Beschwerdenhäufigkeit<br />
erweist sich als statistisch bedeutsam. Es besteht ein mittelstarker Zusammenhang in<br />
der erwarteten Richtung.<br />
4.3. Beziehung der erholungsbezogenen Variablen untereinander<br />
Abgesehen von der ges<strong>und</strong>heitsprotektiven Relevanz der erhobenen Parameter ist es auch<br />
von Interesse, etwas über die Beziehungen der erholungsbezogenen Variablen untereinander<br />
herauszufinden.<br />
Die Korrelationen zwischen den Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaß-<br />
15
Ergebnisse<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
nahmen <strong>und</strong> den Häufigkeiten angestrebter <strong>Erholung</strong>seffekte sind der Tabelle 4.3 zu entnehmen.<br />
Tabelle 4.3: Zusammenhänge zwischen den Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von Er<br />
holungsmaßnahmen <strong>und</strong> den Variablen zur Häufigkeiten angestrebter <strong>Erholung</strong>seffekte<br />
Faktoren des Fragebogens<br />
zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
Energie tanken<br />
<strong>Erholung</strong>seffekte<br />
Anregendes<br />
machen<br />
zur Ruhe<br />
kommen<br />
Sinnvolles<br />
tun<br />
aktive <strong>Erholung</strong> 0,30** 0,21* 0,34** 0,26**<br />
passive <strong>Erholung</strong> 0,05 -0,15 0,23 * -0,18<br />
körperliche, weniger geistige<br />
0,14 -0,04 0,06 -0,09<br />
<strong>Erholung</strong><br />
geistige, weniger körperliche<br />
<strong>Erholung</strong><br />
0,15 0,09 0,32** -0,02<br />
Der Faktor „aktive <strong>Erholung</strong>„ korreliert mit allen Häufigkeiten angestrebter <strong>Erholung</strong>seffekte<br />
signifikant positiv.<br />
Die Häufigkeit „Zur Ruhe kommen„ korreliert signifikant positiv mit den Faktoren „passive<br />
<strong>Erholung</strong>„ <strong>und</strong> „geistige, weniger körperliche <strong>Erholung</strong>„.<br />
Zwischen dem Faktor „körperliche, weniger geistige <strong>Erholung</strong>„ <strong>und</strong> den Häufigkeiten angestrebter<br />
<strong>Erholung</strong>seffekte besteht kein signifikanter Zusammenhang.<br />
Bezüglich der vier Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens <strong>und</strong> der vier Faktoren des Fragebogens<br />
zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen zeigen sich nur zwei signifikante Korrelationen.<br />
Zwischen dem Faktor „aktive <strong>Erholung</strong>„ <strong>und</strong> der Dimension „<strong>Erholung</strong>sgestaltung„<br />
<strong>und</strong> zwischen dem Faktor „geistige, weniger körperliche <strong>Erholung</strong>„ <strong>und</strong> der Dimension<br />
„<strong>Erholung</strong>sorganisation„ bestehen signifikante, wenn auch eher schwache, positive Zusammenhänge.<br />
In Tabelle 4.4 werden die einzelnen Koeffizienten dargestellt.<br />
Tabelle 4.4: Zusammenhänge zwischen den Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens <strong>und</strong><br />
den Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
16<br />
Faktoren des Fragebogens<br />
zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
<strong>Erholung</strong>svernachlässi<br />
gung<br />
Dimensionen des <strong>Erholung</strong>sfragebogens<br />
<strong>Erholung</strong>sgestaltung<br />
<strong>Erholung</strong>sorganisation<br />
<strong>Erholung</strong>sbarrieren<br />
aktive <strong>Erholung</strong> -0,17 0,21* 0,20 -0,18<br />
passive <strong>Erholung</strong> 0,09 -0,09 -0,17 0,15<br />
körperliche, weniger geistige -0,13 0,03 0,02 -0,10<br />
<strong>Erholung</strong><br />
geistige, weniger körperliche<br />
<strong>Erholung</strong><br />
-0,19 0,17 0,26* -0,10
Diskussion<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
5. Diskussion<br />
Mit der vorliegenden Untersuchung wurde das Ziel verfolgt, im Rahmen des von Allmer<br />
erstellten Belastungs-<strong>Erholung</strong>s-Zyklus die Komponente <strong>Erholung</strong>sfähigkeit <strong>und</strong> ihre<br />
Auswirkung auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand zu überprüfen. Hauptziel war es festzustellen, ob<br />
die Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen, die davon erhofften Effekte <strong>und</strong> die <strong>Erholung</strong>sdimensionen<br />
nach Allmer (<strong>Erholung</strong>svernachlässigung, <strong>Erholung</strong>sbarrieren, <strong>Erholung</strong>sorganisation<br />
<strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sgestaltung) einen Einfluss auf den subjektiven Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
der Teilnehmer haben.<br />
Es werden zuerst die Ergebnisse zu den anfangs erstellten Hypothesen diskutiert <strong>und</strong> im<br />
Anschluss daran einige Einschränkungen <strong>und</strong> Kritikpunkte erörtert.<br />
Die für diese Untersuchung aufgestellten Hypothesen 1, 2 <strong>und</strong> 3 können nicht bestätigt<br />
werden. <strong>Erholung</strong>svernachlässigung, <strong>Erholung</strong>sgestaltung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sorganisation, aber<br />
auch die Häufigkeit verschiedener <strong>Erholung</strong>smaßnahmen <strong>und</strong> die dabei angestrebten <strong>Erholung</strong>seffekte<br />
scheinen unabhängig vom Ges<strong>und</strong>heitszustand zu sein. <strong>Eine</strong> statistisch bedeutsame<br />
Korrelation besteht nur zwischen <strong>Erholung</strong>sbarrieren <strong>und</strong> der Häufigkeit, mit der<br />
psychosomatische Beschwerden angegeben werden. Mit <strong>Erholung</strong>sbarrieren sind in diesem<br />
Zusammenhang Überforderungen <strong>und</strong> daraus resultierende Erschöpfung <strong>und</strong> Abgespanntheit<br />
gemeint. Dadurch kann die Initiative für erholungsbezogene Handlungen behindert<br />
werden.<br />
Auch die Hypothese 4, nach der erholungsbezogenen Intentionsbildung <strong>und</strong> Intentionsrealisierung<br />
die Häufigkeit erholungsbezogener Maßnahmen erhöhen soll, kann in dieser Untersuchung<br />
nicht bestätigt werden. Die Zusammenhänge zwischen den Dimensionen des<br />
<strong>Erholung</strong>sfragebogens <strong>und</strong> den Faktoren des Fragebogens zur Häufigkeit von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
sind statistisch nicht bedeutsam oder es bestehen signifikante, aber nur<br />
schwache Korrelationen. Diese weisen darauf hin, dass die Möglichkeiten einer Person,<br />
sich die für den <strong>Erholung</strong>sprozess förderlichen Bedingungen selbst zu schaffen, wie sie im<br />
<strong>Erholung</strong>sfragebogen mit der Dimension <strong>Erholung</strong>sgestaltung erfasst werden, assoziiert<br />
sind mit aktiven <strong>Erholung</strong>smaßnahmen, wie Ausgehen <strong>und</strong> Veranstaltungen besuchen. Die<br />
Fähigkeit, <strong>Erholung</strong>smaßnahmen beanspruchungsspezifisch zu organisieren <strong>und</strong> vor allem<br />
vorausschauend zu konzipieren, scheint mit vorwiegend geistigen <strong>Erholung</strong>smaßnahmen<br />
einherzugehen, wie z.B. Spazieren gehen oder lesen. Dabei war es in dieser Studie von<br />
Interesse, ob bestimmte <strong>Erholung</strong>smaßnahmen hauptsächlich ergriffen werden, um bestimmte<br />
<strong>Erholung</strong>seffekte zu erzielen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass aktive Erho-<br />
17
Diskussion<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
lungsmaßnahmen dazu dienen, die unterschiedlichsten <strong>Erholung</strong>seffekte zu erzielen. Die<br />
Probanden gaben an, auszugehen, Veranstaltungen zu besuchen oder in die Sauna zu gehen,<br />
um Energie zu tanken, etwas Anregendes zu machen, zur Ruhe zu kommen, oder auch<br />
um etwas Sinnvolles zu tun. Passive <strong>Erholung</strong>smaßnahmen, wie z. B. Fernsehen <strong>und</strong> eher geistige,<br />
weniger körperliche <strong>Erholung</strong>, wie z. B. Lesen <strong>und</strong> Spazieren gehen, werden dagegen<br />
eher eingesetzt, um zur Ruhe zu kommen. Zwischen vorwiegend körperlicher <strong>Erholung</strong> <strong>und</strong><br />
bestimmten <strong>Erholung</strong>seffekten bestehen keine statistisch bedeutsamen Beziehungen. Eventuell<br />
werden mit sportlichen Maßnahmen weniger bewusst <strong>Erholung</strong>seffekte angestrebt.<br />
In Bezug auf soziodemographische Merkmale ergab sich Folgendes: Frauen <strong>und</strong> Männer unterscheiden<br />
sich in der Häufigkeit angegebener Beschwerden nicht. Frauen scheinen aber eher<br />
<strong>Erholung</strong>smaßnahmen wie z. B. Lesen oder Spazieren gehen, zu bevorzugen, während sich<br />
Männer eher mit passiven Maßnahmen, z. B. Fernsehen, erholen. Mit zunehmendem Alter<br />
suchen die Probanden seltener <strong>Erholung</strong> in aktiven Tätigkeiten. Außerdem gelingt es ihnen<br />
schlechter, von Beanspruchung auf <strong>Erholung</strong> umzuschalten. Die (arbeitsbedingte) Überforderung<br />
nimmt zu. Die Probanden sehen weniger Möglichkeiten, sich die für den <strong>Erholung</strong>sprozess<br />
förderlichen Bedingungen selbst zu schaffen. Es gelingt weniger,<br />
(beanspruchungsspezifische) <strong>Erholung</strong>smaßnahmen in den Alltag einzuplanen. Die Beschwerdenhäufigkeit<br />
scheint mit dem Alter aber nicht zuzunehmen.<br />
Die Ergebnisse können einen direkten Zusammenhang zwischen erholungsbezogenen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />
Variablen insgesamt nicht belegen. Daraus lässt sich jedoch nicht folgern,<br />
dass Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong> voneinander unabhängig sind. Vielmehr ist zu fragen, ob das<br />
verwendete Erhebungsverfahren geeignet ist, diesen Zusammenhang aufzudecken. In einer<br />
Fragebogenuntersuchung kann sowohl die Beschwerdenhäufigkeit als auch die <strong>Erholung</strong>skompetenz<br />
nur subjektiv ermittelt werden. In dieser Studie wurden Antwortkategorien in Bezug<br />
auf Häufigkeiten verwendet. Was aber als „häufig„, „manchmal„, „selten„ oder „nie„ beurteilt<br />
wird, kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Mit Hilfe des verwendeten<br />
Erhebungsinstruments kann keine Aussage darüber gemacht werden, inwieweit der angegebene<br />
Ges<strong>und</strong>heitszustand den wirklichen Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> das angegebene <strong>Erholung</strong>sverhalten<br />
das wirklichen <strong>Erholung</strong>sverhalten wiederspiegelt. Eventuell erfasst der <strong>Erholung</strong>sfragebogen<br />
eher die Einstellung zu <strong>Erholung</strong> als die Realisierung von <strong>Erholung</strong>smaßnahmen.<br />
Fraglich ist auch, ob dieser Fragebogen tatsächlich die vier Dimensionen <strong>Erholung</strong>svernachlässigung,<br />
<strong>Erholung</strong>sbarrieren, <strong>Erholung</strong>sgestaltung <strong>und</strong> <strong>Erholung</strong>sorganisation abbildet. Zwischen<br />
allen Dimensionen bestehen signifikante Korrelationen.<br />
18
Zusammenfassung<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
6. Zusammenfassung<br />
Mit Hilfe eines Fragebogens sollte untersucht werden, ob <strong>und</strong> inwiefern die <strong>Erholung</strong>sfähigkeit<br />
einen Einfluss auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand hat. Dabei wurden 97 Personen befragt,<br />
ob <strong>und</strong> wie häufig sie Beschwerden haben <strong>und</strong> welche <strong>Erholung</strong>smaßnahmen sie ergreifen<br />
(Häufigkeiten <strong>und</strong> erwünschte Effekte). Außerdem wurden <strong>Erholung</strong>sintention <strong>und</strong> -<br />
realisation erhoben.<br />
Die in der Untersuchung eingesetzten Skalen erwiesen sich großteils als reliabel. Die Korrelationen<br />
der Ergebnisse zeigen, daß die untersuchten <strong>Erholung</strong>smaßnahmen nur in geringem<br />
Zusammenhang mit den erhobenen Beschwerden stehen. Nur die eingeschätzten <strong>Erholung</strong>sbarrieren<br />
wiesen einen solchen Zusammenhang auf. Zusätzlich ergab sich ein signifikanter<br />
Unterschied im <strong>Erholung</strong>sverhalten von Männern <strong>und</strong> Frauen, so erholen sich<br />
Frauen eher bei geistigen Tätigkeiten während Männer passive bevorzugen. Zudem findet<br />
eine ungünstige Veränderung im <strong>Erholung</strong>sverhalten mit zunehmendem Alter statt.<br />
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sprechen insgesamt nicht für den ursprünglich angenommenen<br />
Zusammenhang zwischen <strong>Erholung</strong>sfähigkeit <strong>und</strong> dem Ges<strong>und</strong>heitszustand,<br />
dies ist vermutlich auf das Erhebungsinstrument zurückzuführen. Die Weiterentwicklung<br />
der Meßinstrumente wäre für zukünftige Forschung in diesem Bereich wünschenswert.<br />
19
Literatur<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
7. Literatur<br />
Allmer, H. (1996). <strong>Erholung</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit. Göttingen: Hogrefe.<br />
Dorsch, F. (Hrsg.). (1982). Psychologisches Wörterbuch. Bern: Huber.<br />
Pittner, P. M. (1986). Arbeitsbelastung- <strong>und</strong> Beanspruchung von Assistenzärtzen in medizinischen<br />
Abteilungen an <strong>Universität</strong>skrankenhäusern. Stresskon<br />
zepte, Forschungsergebnisse <strong>und</strong> empirische Untersuchung. Frank<br />
furt am Main: Fischer.<br />
Viehhauser, R. (2000). Förderung salutogener Ressourcen. Regensburg: Roderer.<br />
20
Anhang<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
8. Anhang<br />
<strong>Universität</strong> Regensburg<br />
Institut für Experimentelle Psychologie<br />
Lehrstuhl Prof. Dr. H. Lukesch<br />
Sehr geehrte Teilnehmerin, sehr geehrter Teilnehmer!<br />
Der folgende Fragebogen beschäftigt sich mit der Frage nach ihren ges<strong>und</strong>heitsrelevanten<br />
Ressourcen. Dabei wird versucht, die individuellen Eigenheiten Ihres <strong>Erholung</strong>sverhaltens<br />
zu erfassen. Zusätzlich werden sie gebeten, einige Fragen bezüglich Ihres Wohlbefindens<br />
zu beantworten.<br />
Für jeden Untersuchungsbereich erhalten Sie eine kleine Einführung. Bitte lesen Sie diese<br />
aufmerksam durch. Für die Untersuchung ist es wichtig, daß Sie alle Fragen beantworten.<br />
Versuchen Sie bitte auch nicht, Antworten zu geben, die den „besten„ Eindruck machen.<br />
Antworten Sie bitte so, wie es auf Sie ganz persönlich zutrifft.<br />
Zunächst werden Sie gebeten, einige Angaben zu Ihrer Person zu machen. Selbstverständlich<br />
werden Ihre Daten streng vertraulich behandelt <strong>und</strong> nur im Zusammenhang mit dieser<br />
Untersuchung verwendet.<br />
Falls Sie sich für die Auswertung der Daten interessieren, können Sie sich nach Abschluß<br />
der Untersuchung gerne an uns wenden.<br />
Für die Bearbeitung des Fragebogens werden Sie in etwa 20 Minuten benötigen.<br />
Bereits im voraus, vielen Dank für ihre Mitarbeit!<br />
barbara.gatt@stud.uni-regensburg.de<br />
barbara.geiger@stud.uni-regensburg.de<br />
andreas.richter@stud.uni-regensburg.de<br />
Zu Beginn bitte einige Angaben zu ihrer Person:<br />
1. Geschlecht: Ο männlich Ο weiblich<br />
2. Alter (in Jahren): .................<br />
3. Beruf/ Studienrichtung: ......................................................................<br />
21
Anhang<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Frageteil 1:<br />
Die folgenden Angaben beziehen sich auf eine Anzahl von Beschwerden. Kreuzen<br />
sie bitte an, ob <strong>und</strong> wie häufig sie an den aufgeführten Beschwerden leiden, wenn<br />
sie ca. die letzten drei Monate zugr<strong>und</strong>e legen.<br />
Herzklopfen, Herzjagen oder Herzstolpern<br />
nie<br />
sehr selten<br />
ca.1x im<br />
Monat<br />
mind.1x<br />
pro Woche<br />
fast täglich<br />
Druck- oder Völlegefühl im Leib<br />
Übermäßiges Schlafbedürfnis<br />
Gelenk- oder Gliederschmerzen<br />
Schwindel- oder Schwächegefühl<br />
Kreuz- oder Rückenschmerzen<br />
Nacken- oder Schulterschmerzen<br />
Übelkeit<br />
Kopfschmerzen<br />
Rasche Erschöpfbarkeit<br />
Schlafstörungen<br />
Müdigkeit<br />
Hustenreiz<br />
Taubheitsgefühl (Einschlafen, Absterben,<br />
Brennen oder Kribbeln) in Händen <strong>und</strong><br />
Füßen<br />
Appetitlosigkeit<br />
Mattigkeit<br />
Stiche, Schmerzen oder Ziehen in der<br />
Brust<br />
Halsschmerzen<br />
Magenschmerzen<br />
Anfallsweise Herzbeschwerden<br />
Heißhunger<br />
22
Anhang<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Frageteil 2:<br />
Geben Sie mit Hilfe der folgenden Tabelle an, wie oft Sie den genannten Tätigkeiten nachgehen<br />
um sich von beruflichen, bzw. studentischen Belastungen zu erholen.<br />
Geben Sie bitte zusätzlich an, welche(n) speziellen <strong>Erholung</strong>seffekt(e) Sie sich von der<br />
jeweiligen Tätigkeit versprechen.<br />
Gehen Sie beim Ausfüllen folgendermaßen vor:<br />
Kreuzen Sie zunächst an, wie oft Sie sich mit der jeweiligen Tätigkeit beschäftigen.<br />
Anschließend bestimmen Sie, welchen <strong>Erholung</strong>seffekt Sie sich von dieser<br />
Tätigkeit erwarten. Bei dieser Einschätzung sind natürlich auch Mehrfachnennungen<br />
möglich.<br />
Ein Beispiel:<br />
häufig manchmal selten nie Effekt<br />
Auto fahren + ⊗ Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
⊗ zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
23
Anhang<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Gespräche führen<br />
Musik hören<br />
Lesen<br />
Fernsehen<br />
Dösen<br />
Ausgehen<br />
Spazieren gehen<br />
Sport treiben<br />
Warmes Bad<br />
nehmen<br />
Veranstaltungen<br />
besuchen<br />
Sauna gehen<br />
häufig manchmal selten nie Effekt<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
Ο Energie tanken<br />
Ο Anregendes machen<br />
Ο zur Ruhe kommen<br />
Ο Sinnvolles tun<br />
24
Anhang<br />
___________________________________________________________________________________________<br />
Frageteil 3:<br />
Bitte lesen Sie die folgenden Aussagen durch <strong>und</strong> kreuzen Sie an, in welchem Ausmaß die<br />
jeweilige Aussage auf Sie zutrifft.<br />
Nach Feierabend beschäftigt mich noch lange, was<br />
ich am Arbeitstag erlebt habe.<br />
Wenn ich aufgr<strong>und</strong> der Arbeit innerlich aufgedreht<br />
bin, hält das noch lange bei mir an.<br />
Ich plane <strong>Erholung</strong> als wichtigen Bestandteil in<br />
meinen Tagesablauf ein.<br />
Ich mache meine <strong>Erholung</strong>smaßnahmen davon<br />
abhängig, welche Arbeitsbelastung voranging.<br />
Ich habe Mühe, mich von interessanter Arbeit loszureißen,<br />
wenn <strong>Erholung</strong> nötig ist.<br />
Ich verschaffe mir genügend Möglichkeiten zur<br />
<strong>Erholung</strong>.<br />
Ich überlege schon während der Arbeit, was ich<br />
danach zur <strong>Erholung</strong> tun könnte.<br />
Bevor ich etwas für die <strong>Erholung</strong> tue,<br />
muss eine begonnene Arbeit abgeschlossen sein.<br />
<strong>Erholung</strong> kommt bei mir zu kurz, weil dann Arbeit<br />
liegen bleibt.<br />
Ich kann so in die Arbeit vertieft sein, dass ich<br />
nicht an <strong>Erholung</strong> denke.<br />
Wenn ich mich erholen will, mache ich es auch,<br />
egal was sonst ansteht.<br />
Wenn ich mich erholen will, können andere mich<br />
leicht davon abbringen.<br />
Ich habe genügend Möglichkeiten, mich zu erholen.<br />
Ich habe es in der Hand, ob ich mich gut oder<br />
schlecht erhole.<br />
Ich neige dazu, dringend benötigte <strong>Erholung</strong> immer<br />
wieder aufzuschieben.<br />
<strong>Erholung</strong> kommt bei mir zu kurz, da ich auch nach<br />
der Arbeit stark gefordert bin.<br />
Nach der Arbeit fühle ich mich so abgeschlafft,<br />
dass ich dann nicht mehr in Gang komme.<br />
Es liegt an äußeren Umständen, wenn ich mich<br />
nicht genügend erholen kann.<br />
Wenn ich körperlich geistig verausgabt bin, kann<br />
ich mich zu nichts mehr aufraffen.<br />
häufig manchmal selten nie<br />
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit !<br />
25