26.10.2012 Aufrufe

Schattenrisse der Banzer Konventualen. - Bezirk Oberfranken

Schattenrisse der Banzer Konventualen. - Bezirk Oberfranken

Schattenrisse der Banzer Konventualen. - Bezirk Oberfranken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gung <strong>der</strong> Glocken führten. Abgedruckt ist dies bei HEINRICH NEU-<br />

BAUER, Der Glockenverkauf zu Banz 1806. In: Vom Staffelberg<br />

zum Kordigast 2 (1926), Nr. 28f.<br />

42 Die einzelnen Verkaufsakten finden sich im Staatsarchiv Bamberg,<br />

Rep. K 201b.<br />

43 StadtAB, HV Rep. 3 Nr. 827/12. Die politische Einrichtung des<br />

vorm. Klosters Banz.<br />

44 ebd.<br />

45 Vgl. FORSTER, Säkularisation, S. 99.<br />

46 Zum Gesamtgewinn des Staates durch die Säkularisation und<br />

den Schwierigkeiten zu dessen Berechnung vgl. CHRISTOPH DIP-<br />

PER, Probleme einer Wirtschafts- und Sozialgeschichte <strong>der</strong> Säkularisation<br />

in Deutschland (1803-1813), S. 151ff.<br />

47 SCHATT, Lebens-Abriß, S. 59.<br />

48 StadtAB, HV Rep. 3 Nr. 827/12, Die politische Einrichtung des<br />

vorm. Klosters Banz, §§ 98f.<br />

49 StadtAB, HV Rep. 3 Nr. 827/12, § 100.<br />

50 StAB, Rep. K 3 F VIII Nr. 181. Die Bibliotheken, Mscrpte., topographische<br />

Seltenheiten, Naturalienkabinette u. Gemälde <strong>der</strong> aufgelösten<br />

Stifte und Klöster.<br />

51 Vgl. HIRSCHING (wie Anm. 16), Bd. V, S. 36.<br />

52 StAB, Rep. K 202 Nr. 1000. Die Zivilbesitznahme <strong>der</strong> Abtei Banz,<br />

fol. 14.<br />

53 WILHELM HESS, Die physikalischen Kabinette <strong>der</strong> Klöster Langheim<br />

und Banz bei <strong>der</strong> Säkularisation. In: BHVB 73 (1915), S. 3-56. –<br />

Zum Zustand <strong>der</strong> Geräte vgl. JOHANN PÖRNBACHER, Die Bibliotheken<br />

und Sammlungen <strong>der</strong> Klöster im Hochstift Bamberg nach<br />

<strong>der</strong> Säkularisation 1803. In: Kat. Bayern ohne Klöster?, S. 392.<br />

54 Vgl. Kat. Haus <strong>der</strong> Weisheit, S. 473f. mit Abbildungen. Entgegen<br />

<strong>der</strong> dort angegebenen Literatur findet sich bei WILHELM HESS,<br />

Johann Georg Nesstfell. Ein Beitrag zur Geschichte des Kunsthandwerkes<br />

und <strong>der</strong> physikalischen Technik des XVIII. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

in den ehemaligen Hochstiften Würzburg und Bamberg,<br />

Straßburg 1908, die Information und Beschreibung zu dieser<br />

Maschine auf den Seiten 94-98.<br />

55 Vgl. HIRSCHING (wie Anm. 16), Bd. V, S. 35.<br />

56 Vgl. WILHELM HESS. Über einen alten Himmelsglobus. Ein Beitrag<br />

zur Bibliotheks- und Klostergeschichte Altfrankens. In: Zeitschrift<br />

für Bücherfreunde 12 (1908/09), S. 262.<br />

57 Vgl. Kat. Haus <strong>der</strong> Weisheit, S. 470f.<br />

58 StAB, Rep. K 3 F VIII Nr. 181.<br />

59 BHStA München, MF 21 652, Die Einsendung einer Münzsammlung<br />

u. silberner Kirchengeräthschaften von <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Provinz Bamberg.<br />

60 FRANZ IGNAZ STREBER, Fortsetzung <strong>der</strong> Geschichte des königl.<br />

baier. Münzkabinets zu München, o. O. 1815, S.18 Anm. 24.<br />

61 BAADER (wie Anm. 15), S. 326. Das Buch wurde zwar erst 1797 herausgegeben,<br />

bezieht sich jedoch auf bereits 1792 gemachte Reisen.<br />

62 JOACHIM HEINRICH JAECK, Vollständige Beschreibung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Bibliothek zu Bamberg, 2.Theil, Nürnberg 1832, S. 68.<br />

63 SBB, Msc.Misc. 197/8.<br />

64 SBB, Msc.Misc. 199.<br />

65 Vgl. WOLF, Säkularisierung, S. 75.<br />

66 Vgl. HEß (wie Anm. 54), S. 51ff.<br />

67 Vgl. ANTON SCHNEIDER, Der Gewinn des bayerischen Staates von<br />

säkularisierten Klöstern in Altbayern. München 1970, S. 64ff. Demnach<br />

erhielt <strong>der</strong> Abt des Klosters Nie<strong>der</strong>altaich mit 2400 fl. die höchste<br />

Pension <strong>der</strong> altbayerischen Äbte, während die meisten <strong>der</strong> Würdenträger<br />

sich mit 1600 und 1400 fl. zufrieden geben mussten.<br />

68 Abgedruckt bei CARL THEODORI. Geschichte und Beschreibung<br />

des Klosters Banz in Bayerns <strong>Oberfranken</strong>, neu bearbeitet von<br />

ALFONS MARIA FAVREAU. Lichtenfels 1925, S. 64f.<br />

69 StAB, Rep. K 202 Nr. 1001, Die Auflösung des Klosters Banz.<br />

70 Diese vom Abt verwendete Zahl steht im Wi<strong>der</strong>spruch zu <strong>der</strong><br />

Zahl von 7 selbst bewirtschafteten Höfen und 20 Pachthöfen, die<br />

Schneidawind in seinem Vortrag erwähnt (vgl. Anm. 43).<br />

71 StAB, Rep. K 202 Nr. 1004, Pensionsgesuch <strong>der</strong> Conventualen<br />

des Klosters Banz.<br />

72 StAB, Rep. K 202 Nr. 1024, Gesuch einiger Geistlicher in Banz<br />

bleiben zu dürfen.<br />

73 LINDNER (wie Anm. 7), S. 220. – GÜNTHER DIPPOLD, Pfarrer<br />

Ambrosius Seyfried – Gelehrter und Seelsorger. In: Pfarrei Kirchschletten<br />

1698 –1998, S. 85-94.<br />

74 LINDNER (wie Anm. 7), S. 225.<br />

75 Vgl. DIETER HEIM, Schullehrerseminar und pädagogische Hochschule.<br />

In: Kat. Haus <strong>der</strong> Weisheit, S. 231.<br />

76 StAB, Rep. K 202 Nr. 1091, Das Gesuch des Klosterschreiners<br />

Babinger um eine Pension.<br />

77 Vgl. FORSTER, Säkularisation, S. 98.<br />

78 StAB, Rep. K 202 Nr. 1039, Die milden Stiftungen im Kloster<br />

Banz.<br />

79 PLAZIDUS SPRENGER, Diplomatische Geschichte <strong>der</strong> Benedictiner<br />

Abtey Banz in Franken von 1050 bis 1251, Nürnberg 1803, S. 125.<br />

– Kat.-Nr. 33.<br />

80 StadtAB, HV Rep. 3 Nr.827/12, § 35-39.<br />

81 StAB, Rep. K 202 Nr. 1001.<br />

82 StAB, Rep. K 202 Nr. 1059. Die beabsichtigten neuen Einrichtungen<br />

im Kloster Banz.<br />

83 Vgl. JOACHIM HOTZ, Kloster Banz. Bamberg 1993 (BHVB, 30. Beiheft),<br />

S. 108.<br />

84 Vgl. JOACHIM HEINRICH JAECK, Über die wissenschaftlichen Verdienste<br />

<strong>der</strong> geistlichen und weltlichen Bewohner bis auf unsere<br />

Zeiten. In: AO 3 (1846), S. 12.<br />

85 SCHATT, Lebens-Abriß, S. 5f.<br />

86 Vgl. KARL-LUDWIG LIPPERT, Landkreis Staffelstein. München<br />

1968, S. 35.<br />

87 Vgl. ebd., S. 79.<br />

21 <strong>Schattenrisse</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Banzer</strong> <strong>Konventualen</strong><br />

P. Johann Baptist Roppelt<br />

Banz, 1780<br />

32 Scherenschnitte in gezeichnetem Zierrahmen<br />

H. 38,5 cm; Br. 49,0 cm<br />

Staatsbibliothek Bamberg, HVG 41/14 Abb.<br />

Lit.: WILHELM HESS, Die Verteidigungsschrift des <strong>Banzer</strong> Benediktiners<br />

und Bamberger Universitätsprofessors J. B. Roppelt. In: Studien<br />

und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens NF 5<br />

(1915), S. 403–481.<br />

P. Johann Baptist Roppelt arbeitete unermüdlich. 1764<br />

ins Kloster Banz eingetreten, fungierte er seit 1782 als<br />

Küchen- und Kellermeister; daneben hatte er das klösterliche<br />

Bauwesen zu beaufsichtigen. Doch diese Ämter füllten<br />

ihn offenkundig nicht aus. Voller Unrast malte Rop-<br />

81


Kat.-Nr. 21<br />

pelt Ansichten von Banz und etlichen an<strong>der</strong>en Klosteranlagen,<br />

er stellte Grundrisspläne bestehen<strong>der</strong> Gebäude<br />

her, plante Neubauten, vermaß Grundstücke, zeichnete<br />

Karten und Pläne, verfasste theoretische Werke über die<br />

Anlage von Urbarien, trug statistische Daten zusammen,<br />

schrieb und illuminierte Antiphonarien, sammelte Mineralien<br />

und Versteinerungen ebenso wie Kupfermünzen,<br />

leitete das klösterliche Naturalienkabinett, fertigte Gipsabgüsse<br />

von Medaillen. Zu seinen unzähligen Werken<br />

gehört die Darstellung des <strong>Banzer</strong> Konvents in Form von<br />

<strong>Schattenrisse</strong>n.<br />

1793 fühlte sich Roppelt bemüßigt, sich gegen den Vorwurf<br />

einiger Mitbrü<strong>der</strong> zu verwahren, als beständen<br />

meine Geschäfte [...] in nichts als Fressen, Sauffen, Spielen,<br />

Schlaffen und eidlen Conversationen. Er listete daher<br />

82<br />

akribisch seine seit dem Klostereintritt geleisteten Neben-<br />

Arbeiten auf. Unter dem Jahr 1780 erwähnte er dieses<br />

Werk: die Silohuetten [!] aller hiesigen Geistlichen ins<br />

kleine auf einen Bogen gebracht. Bereits im Vorjahr hatte<br />

er die Silhouetten auf Geheiß des Abtes gezeichnet. Auch<br />

in <strong>der</strong> Folge war Roppelt öfters mit solchen Aufgaben<br />

befasst: 1787 radirte er den Schattenriß des Abtes in Gold<br />

auf Glaß aufgetragen siebenmal für Hochdenselben,<br />

1789 schuf er die Schatten Risse <strong>der</strong> hiesigen Geistlichen<br />

mit gemahlten Symbolischen Verzierungen auf einer<br />

Großen Karte, 1790 fertigte er 27 <strong>Schattenrisse</strong> in Gold<br />

auf Glas, zumeist für gute Freünde, zwölf im Jahr 1791<br />

und weitere 22 im Jahr 1792.<br />

Silhouetten waren im späten 18. Jahrhun<strong>der</strong>t – beson<strong>der</strong>s<br />

in den 1770er und 1780er Jahren – eine ungemein be-


liebte Art und Weise, Menschen abzubilden. Auf relativ<br />

einfache Weise gelang die Herstellung von <strong>Schattenrisse</strong>n<br />

selbst wenig Begabten: Das Profil eines Menschen<br />

wurde als Schatten auf eine Glasscheibe geworfen, über<br />

die man ein Ölpapier legte, und <strong>der</strong> Künstler-Dilettant<br />

zog den Umriss mit einem Stift nach. Professionelle Silhouettenschnei<strong>der</strong><br />

arbeiteten rasch und entsprechend<br />

preiswert. Das Interesse an <strong>Schattenrisse</strong>n wurde noch<br />

dadurch gesteigert, dass sie als Grundlage für Persönlichkeitsstudien<br />

galten: Der führende Physiognomiker, <strong>der</strong><br />

Zürcher Geistliche Johann Kaspar Lavater (1741–1801),<br />

propagierte die eingehende Betrachtung gerade <strong>der</strong><br />

Silhouette als ideales Mittel, das wahre Wesen des Menschen<br />

zu erkennen.<br />

Roppelts Movens lag freilich, wie es scheint, nicht in<br />

einer solchen Nutzanwendung, son<strong>der</strong>n erwuchs aus <strong>der</strong><br />

kunstvollen Handarbeit selbst. Offenkundig um Anerkennung<br />

heischend, bildete er unverdrossen sein Umfeld<br />

ab, ob es nun Menschen, Gebäude o<strong>der</strong> Grundstücke<br />

waren.<br />

Als das ausgestellte Blatt entstand, gehörten neben dem<br />

Abt 33 Mönche dem Kloster Banz an, die in drei Zeilen<br />

aufgereiht sind. Die vier Jüngsten unter den Abgebildeten<br />

(unten rechts) hatten 1779 die ewigen Gelübde abgelegt<br />

und die Priesterweihe noch nicht empfangen; sie erscheinen<br />

daher nicht, wie die Übrigen, mit dem Zusatz R. P.<br />

(Reverendus Pater = ehrwürdiger Vater), son<strong>der</strong>n nur mit<br />

einem F. (Frater = Bru<strong>der</strong>).<br />

Die Mönchsporträts sind nach dem Professtermin geordnet;<br />

dieser ist zusammen mit dem Kloster- und dem<br />

Familiennamen sowie dem Geburtstag in <strong>der</strong> Kartusche<br />

aufgeführt, wie sie unter je<strong>der</strong> Silhouette steht. Ältester<br />

Konventuale war <strong>der</strong> 71-jährige Ägidius Eisentraut (1709–<br />

1789) aus Seßlach; <strong>der</strong> jüngste Klosterinsasse war <strong>der</strong> 22jährige<br />

Roman Schad (1758–1834) aus Mürsbach, <strong>der</strong><br />

1798 aus dem Kloster floh und Schmähschriften gegen<br />

Banz verfasste.<br />

Es fehlt <strong>der</strong> Schattenriss von Columban Rösser (1736–<br />

1780) aus Stockheim. Er war 1773 als Professor an die<br />

Universität Würzburg berufen worden, wo er am 12.<br />

Dezember 1780 starb, bevor Johann Baptist Roppelt seine<br />

Silhouette schneiden konnte. Das Bild des Abtes Valerius<br />

Molitor (1728–1792, Abt seit 1768) dagegen, das – flankiert<br />

vom Klosterwappen und dem Familienwappen des<br />

Prälaten – das Blatt bekrönte, wurde entfernt.<br />

Das Blatt blieb offenbar über die Säkularisation hinaus in<br />

<strong>der</strong> Hand von Johann Baptist Roppelt. Von ihm dürfte es<br />

sein Neffe, <strong>der</strong> Zeichenlehrer und Kunstsammler Martin<br />

Joseph von Rei<strong>der</strong> (1793–1862) geerbt haben. Wohl von<br />

diesem o<strong>der</strong> aus seinem Nachlass ging es ins Eigentum<br />

des 1830 gegründeten Historischen Vereins Bamberg<br />

über. G.D.<br />

Kat.-Nr. 22<br />

22 Porträt des letzten <strong>Banzer</strong><br />

Abtes Gallus Dennerlein<br />

(1742-1820, Abt 1801-1803)<br />

Andreas Mattenheimer II. (1752-1810)?<br />

Banz, 1801/02<br />

Öl auf Leinwand<br />

H. 93,2 cm; Br. 73,0 cm<br />

Historischer Verein Bamberg, Kunstsammlung, Rep. 21/3, Nr. 181b<br />

Abb.<br />

Quelle: Gemälde Verzeichniß des historischen Vereins seit 1830. Nr.<br />

198 (HV. Rep. 31/1).<br />

Lit.: LOTHAR BRAUN, Personen- und Ortsdarstellungen in <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>-<br />

/Gemäldesammlung des Historischen Vereins Bamberg. In: BHVB<br />

132 (1996), S. 232, 251. – Zur Erwerbung: BHVB 4 (1841) S. XXXII.-<br />

BHVB 41 (1879) S. XVI. – BHVB 116 (1980) S. 42 (G 15). – Zur Person:<br />

G[EORG] I[LDEFONS] SCHATT, Lebens-Abriß des ... Herrn Gallus<br />

Dennerlein Abten und Prälaten des aufgelößten Benedictinerstifts<br />

Banz. Bamberg und Würzburg 1821. – CARL THEODORI/ALFONS MARIA<br />

FAVREAU, Geschichte und Beschreibung des Klosters Banz in Bayerns<br />

<strong>Oberfranken</strong>. Lichtenfels 1925, S. 63-66.<br />

Der Abt ist in schwarzem Habit mit Mozetta (Schultermäntelchen)<br />

und mit dem an einem roten Band mit Cou-<br />

83

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!