DAB regional | 03/13 - Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig ...
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<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Ingenieurkammer</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Düsternbrooker Weg 71 l 24105 Kiel<br />
Tel.: +49(0)431-57065-0 l Fax: +49(0)431-57065-25<br />
info@aik-sh.de l www.aik-sh.de<br />
Seitenthema | <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
<strong>Architekten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Ingenieurkammer</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Planungswettbewerb<br />
Kleiner Kiel Kanal<br />
Für die Landeshauptstadt Kiel geht es darum, die mit der<br />
einstigen Wasserverbindung <strong>und</strong> den heutigen Verkehrsflächen<br />
verschw<strong>und</strong>enen Qualitäten im Kern der Innenstadt<br />
zurück zu gewinnen.<br />
Ausgangssituation<br />
Die Innenstadt von Kiel ist der historische <strong>und</strong> bauliche Ursprung der<br />
heutigen Landeshauptstadt <strong>Schleswig</strong>-Holsteins. Zusammen mit der<br />
Kieler Förde bildet sie den Mittelpunkt der Stadt <strong>und</strong> nimmt durch die<br />
exponierte Lage <strong>und</strong> als zentraler Ort, geprägt durch vielfältige Nutzungen,<br />
eine besondere Bedeutung ein.<br />
Historisch war die Wasserverbindung zwischen dem Kleinen Kiel, ursprünglich<br />
ein Meeresarm der Förde, <strong>und</strong> dem heutigen Bootshafen,<br />
ein stark prägendes Element der Altstadt. Bis 1650 durch eine Insellage<br />
geprägt, verlor diese ihre Wasserprägung zunehmend. Über die<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte wurde durch verschiedenartige Ingenieurbaumaßnahmen<br />
der Kleine Kiel abgetrennt <strong>und</strong> die ursprüngliche Wasserverbindung<br />
durch unterirdische Verrohrung aus dem Altstadtbild genommen.<br />
Die direkte Lage des Zentrums am Wasser ist heute nur noch durch<br />
wenige Blickbeziehungen zur Förde erlebbar. Vor allem an der Querung<br />
der Hauptfußgängerzone Holstenstraße <strong>und</strong> der Achse zwischen<br />
Kleinem Kiel <strong>und</strong> Bootshafen bestehen kaum noch Aufenthaltsqualitäten.<br />
Geprägt wird die Achse vielmehr durch überdimensionierte<br />
Verkehrsflächen, die durch Lärm, funktionale Hindernisse <strong>und</strong> ungestaltete,<br />
vollständig versiegelte Oberflächen<br />
eine trennende Wirkung auf die angrenzenden<br />
Teile der Kieler Innenstadt ausüben. Die Folge<br />
sind sinkende Einzelhandelsumsätze <strong>und</strong> zum<br />
Teil untergenutzte Immobilien. Im Rahmen<br />
einer städtebaulichen Bestandsanalyse wurde<br />
ein akuter Handlungsbedarf ermittelt, da die<br />
Innenstadt derzeit nicht den steigenden Ansprüchen<br />
an eine vitale Mitte einer Landeshauptstadt<br />
gerecht wird. Basierend auf den<br />
durch die Stadtverwaltung zusammengestellten Vorüberlegungen zur<br />
Innenstadt wurde 2009 eine öffentliche Planungswerkstatt zum Thema<br />
„Perspektiven für die Kieler Innenstadt“ durchgeführt. Fachleute <strong>und</strong><br />
Bürger diskutierten mit dem Ziel, ein tragfähiges Rahmenkonzept zu<br />
entwickeln. So konnte u.a. die Idee einer wahrnehmbaren Wasserverbindung<br />
zur Attraktivitätssteigerung des Stadtraumes an historischer<br />
1. Rang |<br />
Becker Giesecke Mohren Richard | yello z urbanism architecture |<br />
Ingenieurbüro Obermeyer<br />
Stelle eine große öffentliche Wahrnehmung erfahren. Als Ergebnis<br />
wurde das integrierte Rahmenkonzept „Perspektiven für die Kieler<br />
Innenstadt“ erarbeitet <strong>und</strong> zur Umsetzung durch die Selbstverwaltung<br />
beschlossen. In dem Zuge wurde auch der politische Entschluss gefasst,<br />
für alle wesentlichen Maßnahmen Planungswettbewerbe durchführen<br />
zu lassen. Der Bereich „Kleiner Kiel Kanal“ ist eine von sechs Impulsmaßnahmen<br />
zur Aufwertung des Zentrums.<br />
Ziele des Planungswettbewerbes<br />
„Die direkte Lage des Zentrums<br />
am Wasser ist heute nur noch<br />
durch wenige Blickbeziehungen<br />
zur Förde erlebbar.“<br />
Für die Politik <strong>und</strong> die Bürger der Landeshauptstadt geht es darum,<br />
die mit der einstigen Wasserverbindung <strong>und</strong> den heutigen Verkehrsflächen<br />
verschw<strong>und</strong>enen Qualitäten im Kern der Innenstadt zurück<br />
zu gewinnen. Die ursprüngliche Prägung<br />
der Altstadtkante durch das Wasser soll<br />
durch einen Kanal neu entstehen. Gleichzeitig<br />
können durch die verkehrliche Neuordnung<br />
<strong>und</strong> die Herausnahme des Individualverkehrs<br />
neue, bespielbare Räume<br />
geschaffen <strong>und</strong> die trennende Wirkung der<br />
Holstenbrücke aufgehoben werden. Durch<br />
neue Aufenthaltsqualitäten <strong>und</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>ene Passantenströme werden<br />
positive Entwicklungsimpulse auf den Einzelhandel in der Innenstadt<br />
erwartet. Der heute von Verkehrslärm geprägte Bereich an der<br />
Schnittstelle zwischen Alt- <strong>und</strong> Vorstadt soll in Zukunft durch Flanieren,<br />
Verweilen <strong>und</strong> Konsumieren neues Leben in einen attraktiven<br />
Stadtraum in die Kieler Innenstadt bringen. Der Konzeptbaustein<br />
„Kleiner Kiel Kanal“ wurde in einer Vorstudie durch das Büro<br />
<strong>DAB</strong><strong>regional</strong> | <strong>03</strong>/<strong>13</strong> <strong>13</strong>