AKH - Allgemeines Krankenhaus Celle
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<strong>AKH</strong><br />
GRUPPE<br />
CELLE – PEINE<br />
Fu ß<br />
syndrom<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei<br />
der Vorsorgung von Patienten/-innen mit<br />
diabetischem Fußsyndrom wird gelebt<br />
Von Dr. Uwe Brune, Chefarzt<br />
und Dr. David Ipsen, Oberarzt<br />
Dr. David Ipsen und Dr. Uwe Brune<br />
während der Visite (von links)<br />
Das Diabetische Fußsyndrom ist eine<br />
der häufigsten und gefährlichsten Komplikationen<br />
einer jahrelangen Diabeteserkrankung.<br />
Aufgrund von Schäden an<br />
den Nerven und Blutgefäßen der Beine<br />
und Füße entstehen beim diabetischen<br />
Fußsyndrom Geschwüre an den Füßen,<br />
die oftmals nur langsam abheilen. Wird<br />
ein solches Geschwür durch Bakterien<br />
besiedelt und infiziert sich, ist in vielen<br />
Fällen nur eine Amputation des Fußes<br />
oder des Unterschenkels als therapeutische<br />
Maßnahme möglich. Eine Amputation<br />
hat aber weitreichende Folgen<br />
für den Betroffenen.<br />
Aus diesem Grunde wurde 1986 in der<br />
St. Vinzenzerklärung gefordert, dass<br />
die Amputationsrate beim Diabetischen<br />
Fußsyndrom drastisch gesenkt werde.<br />
Dieses gelingt nur, wenn die Spezialisten<br />
aus der Inneren Medizin und<br />
der Gefäßchirurgie eng<br />
zusammen arbeiten und<br />
sich um die Menschen<br />
mit einem diabetischen<br />
Fußsyndrom kümmern.<br />
Seit 2008 arbeiten die Kliniken<br />
für Gefäßchirurgie<br />
und Gastroenterologie<br />
Hand in Hand im <strong>AKH</strong>. Die<br />
Kooperation umfasst tägliche<br />
Visiten der Blutzuckerkurven<br />
mit individueller<br />
Insulindosis-Ansage<br />
und der einmal wöchentlich stattfindenden<br />
Besprechung aller Patienten/-<br />
innen mit Diabetes mellitus in der Gefäßchirurgie<br />
mit dem Diabetesteam der<br />
Internisten und dem Stationsteam der<br />
Station GCH 7.<br />
„Wir sind sehr zufrieden über die gute<br />
Zusammenarbeit“, sagen Dr. Uwe Brune<br />
(Chefarzt der Gefäßchirurgie) und Dr.<br />
David Ipsen (Oberarzt und Diabetologe<br />
der Gastroenterologie) über die interdisziplinäre<br />
Versorgung der Patienten.<br />
Gemeinsam haben beide exemplarisch<br />
am <strong>AKH</strong> <strong>Celle</strong> am sog. Gefäßchirurgischen<br />
Abend der norddeutschen Gefäßchirurgen<br />
im Oktober 2012 in zwei<br />
Fachvorträgen die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
vorgestellt.<br />
„Wir wünschen uns, dass auch zukünftig<br />
die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
beim diabetischen Fußsyndrom<br />
mit den niedergelassenen Diabetologen-Kollegen<br />
und uns <strong>Krankenhaus</strong>ärzten<br />
intensiviert werden wird“, hofft<br />
Dr. Brune.<br />
Bereits vor 4 Jahren wurde die so genannte<br />
„Diabetesanamnese“ als fester<br />
Bestandteil der elektronischen Datenerfassung<br />
eingeführt. Hier werden die<br />
Patienten mit Diabetes mellitus erfasst<br />
und alle diabetes-relevanten Daten und<br />
Fakten zusammengetragen. Die aktuellen<br />
diabetologischen Maßnahmen (wie<br />
zum Beispiel eine Therapie-Umstellung<br />
oder eine Diabetesschulung oder Ausgabe<br />
eines neuen Messgerätes) werden<br />
in diesem Dokument ergänzt. Bei<br />
der Entlassung wird eine Kopie dieser<br />
Daten dem gefäßchirurgischen Entlassungsbrief<br />
beigefügt. „Auf diesem<br />
Wege erhält der betreuende Hausarzt<br />
einen vollständigen Überblick über die<br />
speziellen diabetologischen Maßnahmen<br />
und Empfehlungen“, berichtet Dr.<br />
Ipsen. „Zusätzlich habe wir so die Möglichkeit,<br />
ohne eine Akte aus dem Archiv<br />
auf den gesamten Diabetes-Datensatz<br />
der Voraufenthalte jederzeit zurückzugreifen“.<br />
Enge Kontakte zu den einweisenden<br />
ärztlichen Kollegen werden bei dem<br />
jährlich stattfindenden gefäßchirurgischen<br />
Sommerseminar neu geknüpft<br />
und gepflegt.<br />
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