Pressemitteilung Behördeninformationstag Justiz ... - Archive in NRW

Pressebericht
Die privilegierte Beziehung zwischen Landesbehörden und
Landesarchiv
Behördeninformationstag Justiz im LAV am 10. Oktober 2013
Das Landesarchiv hatte Richter und Justizbeschäftigte aus ganz OWL eingeladen,
um über die Aufgaben und die Arbeit des Landesarchivs NRW zu informieren. Die
Landesbehörden und Gerichte pflegen eine besondere Beziehung zum Landesarchiv
NRW bzw. vice versa. Denn die Landesbehörden sind nach dem NRW Archivgesetz
verpflichtet, alle ihre Unterlagen nach Aktenschluss oder nach 30 Jahren nach ihrer
Entstehung dem Landesarchiv anzubieten. Dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
bewerten das angebotene Schriftgut nach fachlichen Kriterien und entscheiden über
die Archivwürdigkeit der Unterlagen. Nur was archivwürdig ist, wird für „die Ewigkeit“
aufbewahrt. Alles andere wird vernichtet.
Dies ist ein mit den Behörden eingespieltes Prozedere. Und doch lohnte es sich, den
ca. 40 anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatsanwaltschaften,
Justizvollzugsanstalten und Gerichte aus dem Regierungsbezirk Detmold in fünf
Vorträgen und zwei Führungen nicht nur zu erläutern, zu welchem Zweck das Archiv
die Unterlagen aufbewahrt, nämlich zur Rechtssicherheit und für die Forschung,
sondern ebenso darzulegen, wie in den Behörden und im Archiv die Unterlagen vor
Schäden geschützt werden. Dies beginnt bei der Gebäudesicherheit, der
Klimatisierung sowie bei der Verwendung von alterungsbeständigem Papier nach
DIN EN ISO 9706. Denn Schäden vermeiden, ist preiswerter als Schäden zu
beheben, etwa durch Massenentsäuerung oder aufwändige Restaurierungsarbeiten.
Dies legten Dr. Wolfgang Bender und Dr. Bettina Joergens in dem Vortrag dar, den
sie für den aus Termingründen nicht anwesenden Dr. Johannes Kistenich hielten.
Lars Lüking, als Facharchivar zuständig für die Justizüberlieferung, erläuterte das für
das gesamte Landesarchiv NRW geltende Archivierungsmodell für die Unterlagen
aus den Gerichten und Justizbehörden und zeigte damit die fachlichen Kriterien,
wonach Archivwürdigkeit entschieden wird. Diese systematische Bewertung ist umso
erforderlicher, als lediglich 1% des gesamten Schriftguts der NRW Landesbehörden
vom Landesarchiv übernommen werden, d.h. 2,2 laufende Kilometer pro Jahr.
Nach einer Hausführung durch Magazine, Werkstätten und den Lesesaal durch Dr.
Wolfgang Bender und Dr. Bettina Joergens sowie einen Einblick in das
Grundbucharchiv mit dem Experten dafür, Rainer Pohl, zeigte die Facharchivarin
Ulrike Hammes, wie Behörden und Gerichte die archivierten Akten für ihre
Dienstzwecke ausleihen können.
Ergänzt wurde die Veranstaltung durch angeregte Diskussionen und für die
Archivarbeit wichtige Rückfragen, etwa ob das Landesarchiv NRW auch bei
Wasserschäden berät. Diese Frage wurde mit „ja“ beantwortet und auf die
Informationen für Behörden im Internet (www.archive.nrw.de) hingewiesen. Vielfach
wurde dem Eindruck entgegengewirkt, das Landesarchiv NRW würde lediglich die
Akten aufbewahren. Welche Arbeiten erforderlich sind, bevor ein Schriftstück im
Lesesaal oder gar als Digitalisat benutzt werden kann – von der Entmetallisierung,

der Verpackung, Erschließung, also Katalogisierung bis hin zur Digitalisierung –,
wurde teilweise mit Staunen und großem Interesse aufgenommen.
Kontakt:
Dr. Wolfgang Bender
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Abteilung Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Telefon 05231 766-111
Telefax 05231 766-114
wolfgang.bender@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de
Dr. Bettina Joergens
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Abteilung Ostwestfalen-Lippe
Willi-Hofmann-Straße 2
32756 Detmold
Telefon 05231 766-112
Telefax 05231 766-114
bettina.joergens@lav.nrw.de
www.lav.nrw.de