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Klaus Ammann - entsteht die Website ask-force.org

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Eine Reihe von Krustenflechten zeigt<br />

Übergangsformen zu den Blattschichten.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Entwicklung treten<br />

entweder langgestreckte, schmale oder<br />

schuppig verbreiterte Loben an <strong>die</strong><br />

Stelle der Thallusareolen. Solche Lager<br />

nennt man placoid. Im einfachsten Fall<br />

sind <strong>die</strong> Loben wie bei allen<br />

krustenförmigen Thalli mit ihrer ganzen<br />

Unterseite am Substrat festgewachsen.<br />

Wenn der Randbezirk eines Lagers aus<br />

langgestreckten Loben besteht,<br />

während sein Inneres von kleinen<br />

Areolen gebildet wird, spricht man von<br />

Flechten mit einem effigurierten Rand<br />

(Abb. 13.31 d). Ebensogut kann aber<br />

das ganze Lager aus radiär angeordneten,<br />

flachen Loben bestehen, <strong>die</strong><br />

dem Substrat fest anliegen.<br />

Acrocordia conoidea. Krustig, ohne klaren Rand.<br />

C + R 1985<br />

Schuppenförmige Thalli können deutliche Übergangsformen zu den blattförmigen Flechten<br />

zeigen. Flechten, bei denen der Rand der Einzelschuppen nicht mehr mit dem Substrat<br />

verwachsen ist, sondern sich aufrichtet, nennt man squamulös (Abb. 3.8e). Mehrere<br />

Schuppen können dicht zusammengedrängt in einer Rosette angeordnet sein<br />

(Abb. 3.8 f). Squamulöse Thalli sind für Arten der Gattungen Lecidea, Lecanora, Heppia<br />

und Placynthium sowie für viele Pannariaceae charakteristisch.<br />

Das peltate Lager mancher Lecanora-Arten ist eine Weiterentwicklung des squamulösen<br />

Thallus und mit <strong>die</strong>sem durch Übergangsformen verbunden. Die Einzelschuppen<br />

peltater Flechten sind im typischen Fall zu einem Schild vergrößert, der in der Mitte der<br />

Unterseite mit einer Haftscheibe befestigt ist (Abb. 3.8 c). Solche Exemplare gleichen<br />

habituell völlig einer blattförmigen Nabelflechte. Thallusschuppen und placoide Loben<br />

sind deutlich heteromer gebaut (s. u.). Manche Arten entwickeln eine Scheinrinde, andere<br />

eine echte Rinde, <strong>die</strong> entweder auf <strong>die</strong> Oberseite des Thallus beschränkt ist oder<br />

ihn an allen Seiten umgibt. Krustenflechten mit aufgerichteten Loben bilden einen Übergang<br />

zu den Strauchflechten. Die Thalli <strong>die</strong>ser Arten können — wie z. B. bei Tonina<br />

caeruleonigricans (Abb. 3.8 d) — aufgeblasen sein. Man nennt solche Thalli pulvinat.<br />

Die Gattung Peltula ist reich an Übergangsformen von Krusten zu höher entwickelten<br />

Flechten. Neben schuppig-umbilicaten Arten findet man solche mit kleinstrauchigen,<br />

drehrunden Loben, <strong>die</strong> man ebensogut zu den Strauchflechten stellen könnte.<br />

Eine Reihe von Krustenflechten mit areoliertem, schuppigem oder placoidem Lager bilden<br />

einen Prothallus. An areolierten und schuppigen Lagern mit Prothallus können<br />

Wachstum und Entwicklung eines Flechtenthallus besonders leicht beobachtet werden<br />

(S. 216).<br />

Text aus Henssen + Jahns 1974 (= H.+J. 1974)<br />

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