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Zwei Sterne für Cutter

Buch © Andrea Rongen Autorenseite: http://andrearongen.wix.com/andrea-rongen

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war. Der Stallmann zeigte mit ausgestrecktem Finger zu seinen Stiefeln. Eine schwarzblau<br />

gefärbte Hand ragte aus dem Lehm. Es waren nur noch drei Finger daran, die gekrümmt und<br />

halb verfault waren. Die Beiden zogen ihre Halstücher vor Mund und Nase, da der Gestank<br />

der Verwesung immer stärker beim ausgraben wurde. Nach gut zehn Minuten lag die Leiche<br />

frei. Galling hielt sich den Mund zu, denn hatte das Gefühl sich gleich übergeben zu müssen.<br />

Mit der anderen Hand tastete er den Toten ab. Ungeduldig beobachtete ihn der Sheriff dabei.<br />

Seine Rechte umspannte schon den Revolverkolben. Er würde Galling ohne zögern<br />

erschießen, sollte dieser mit dem Beweisstück abhauen wollen.<br />

„ Was ist nun, hast du es?“ nervös ging er am Grab auf und ab wobei er seinen Gefährten<br />

nicht aus den Augen ließ. „ Hier ist nichts.“ „ Dreh den Kerl doch mal um. Vielleicht liegt<br />

unter ihm etwas.“<br />

Marshall Ryder sah zu Ranger Lasko und nickte. Don erwiderte sein Zeichen und Beide<br />

sprangen aus ihrer Deckung hervor. Wie aus Holz geschnitzt stand Sheriff Colbert Stocksteif<br />

da, als er die Stimme des Rangers hörte. „ Ein schöner Tag, nicht wahr? Das Wetter lädt so<br />

richtig ein zum Leichenschmaus. Sie sind verhaftet Sheriff Bill Colbert. Und sie natürlich<br />

auch Mister Jack Galling.“ Ein leises Fluchen zischte durch die Zähne des Stallmannes, der<br />

bis dahin gehofft hatte, dass der Ranger ihn nicht gesehen hatte. Immerhin stand er noch<br />

geduckt in der Grube. „ Was wollen sie Ranger! Ich habe nichts verbrochen. Hier irgendwo<br />

habe ich ein Säckchen mit ein paar kleinen Goldnuggets vergraben, die ich im Fluss fand.<br />

Nun wollte ich sie mir holen habe aber eine Leiche gefunden.“ Lasko war verblüfft, wie<br />

schnell dieser Kerl eine Ausrede parat hatte. Er war wirklich schlagfertig. Aber das sollte ihm<br />

hier wenig helfen, schließlich haben er und auch Marshall Ryder das ganze Gespräch mit<br />

angehört. „ Red keinen Unsinn. Komm da raus und nimm die Hände hoch.“ Während Don<br />

zusah wie Galling aus der Grube stieg bemerkte Nick das leichte zucken, der rechten Hand<br />

des Sheriffs. Blitzschnell hatte er seinen Revolver gezogen und Colbert blickte in die<br />

Mündung der Waffe. „ Das würde ich nicht tun!“ kam der scharfe Ton des Marshalls an sein<br />

Ohr. Langsam ließ er seine Hand sinken. Nick trat ein paar Schritte näher heran, so dass er in<br />

die Augen seines Gegners blicken konnte. „ Es ist vorbei Colbert. Das Spiel ist aus.“<br />

„ Welches Spiel?“ stammelte der Sheriff. „ Galling hat Recht, wir suchen lediglich nach<br />

seinem Gold.“ Nick machte einen weiteren Schritt und stand nun direkt vor ihm. Er sah den<br />

Schweiß, der dem Sheriff die Stirn herunter lief. Colbert ging einen Schritt zurück und stieß<br />

gegen das Wagenrad. Seine zittrigen Finger griffen danach um Halt zu finden, denn auch<br />

seine Knie wurden weich und konnten den schweren Körper nicht mehr halten.<br />

„ Reden sie keinen Blödsinn. Ranger Lasko und ich haben alles gehört.“<br />

„ Ich habe den Mann nicht umgebracht. Das schwöre ich. Er war es.“ Plötzlich wieder von<br />

neuem Mut gefasst wies Colbert mit ausgestrecktem Finger auf Galling der von Lasko gerade<br />

die Hände gefesselt bekam.<br />

„ Du Schwein! Glaubt ihm kein Wort!“ rief er zurück und spuckte. Ungewollt traf er einen<br />

Stiefel des Rangers und handelte sich da<strong>für</strong> eine Ohrfeige ein. Lasko wischte sie am<br />

Hosenbein des Gefangenen ab und schubste ihn vorwärts zum Wagen.<br />

„ Ihr Beide seit verhaftet. Ihr habt uns zu der Leiche gebracht. Nur wer sie verscharrt hat und<br />

wer den Auftrag dazu gab, konnte wissen wo sie lag. Machen sie sich keine Hoffnungen.“<br />

„ Sie haben uns geblufft? Books hat gar keine Beweise hinterlassen.“<br />

Nick grinste. „ Hat doch funktioniert. Und nun rauf da.“ Er schob den schweren Körper mit<br />

aller kraft auf die Ladefläche des Wagens. Colbert widersetzte sich nicht. Anscheinend hatte<br />

eingesehen, dass er keine Chance mehr hatte. Seine ganze Macht war nun gebrochen. Mit<br />

herab hängendem Kopf ließ er sich nieder und fuhr seinem Schicksal entgegen.<br />

Lasko saß auf dem Kutschbock, Nick ritt hinter dem Wagen her. Als sie die Stadt erreichten<br />

kam Doktor Leo Hoby auf sie zu. Er atmete kurz auf, als er die Beiden mit den Gefangenen<br />

erkannte. Er hatte nicht daran gezweifelt, dass Lasko es nicht schaffen würde, aber eine<br />

gewisse Angst um seinen Freund hatte er immer. Denn er wusste auch, dass Don oft<br />

unüberlegt und hitzig reagiert. „ Schön, dass ihr sie geschnappt habt. Jetzt müsst ihr euch nur<br />

noch den Keeper vornehmen, er hat versucht Major Books zu befreien.“<br />

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