Ich wollte schon als Bub Maurer werden.

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Bub Maurer werden.» Im Fokus Zur Person Stefan Heller (21) wurde im Herbst 2012 Schweizer Meister der Maurer. Damit qualifizierte er sich für die Berufsweltmeisterschaft WorldSkills, die dieses Jahr vom 3. bis 6. Juli in Leipzig (D) stattfindet. Heller wohnt in Unterstammheim im Zürcher Weinland und arbeitet bei Bachmann + Mettler in Ossingen ZH, wo er auch die Lehre gemacht hat. md Deshalb habe ich eine Schnupperlehre gemacht. Und es hat mir dann auch gefallen. Danach hat es ihn mehr und mehr «gepackt», wie er selbst sagt. Fotos: Massimo Diana habe ich dann auch meine eigenen Berufskniffe entdeckt oder habe solche von Markus Huber weiterentwickelt. Weshalb haben Sie den Maurerberuf gewählt? Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wollte schon als kleiner Bub Maurer werden, denn ich arbeite gerne draussen. Zu Hause habe ich oft etwas gebaut. Was haben Sie an den Vorbereitungsweekends gemacht? In Davos erhielten wir Informationen zum Ablauf der WorldSkills, trafen Behördenvertreter und Schüler, entwarfen mit dem Experten unsere Internetprofile, probierten Kleider an und nahmen Fototermine wahr. Ausserdem sind wir Schlitteln gegangen. Teambildung war an diesen Weekends ein sehr wichtiges Thema. Wir wollen in Leipzig ja nicht als Einzelgänger auftreten, sondern als Team, in dem 37 Berufe vertreten sind. Dazu kam dann noch das Mentaltraining und die Medienschulung. Ist es für Sie nicht etwas ungewöhnlich, plötzlich in Anzug und Krawatte herumzulaufen? Schweizer Bauwirtschaft Nr. 11 05. 06. 2013 5
Im Fokus Also, an diesen Vorbereitungsweekends tragen wir natürlich nicht Schale, wohl aber an der Eröffnungs- und Abschlussfeier. Das ist schon speziell: Ich hatte bis jetzt weder einen Anzug noch eine Krawatte. Was für Erfahrungen haben Sie gemacht mit Leuten aus 37 Berufen? Findet man sich da überhaupt? Aber sicher! Das Team besteht aus Gleichgesinnten, die alle eine Schweizermeisterschaft hinter sich haben und nun das gleiche Ziel vor Augen haben, in Leipzig ihr Bestes zu geben. Es gibt niemanden im Team, der seinen Beruf nicht gerne ausübt. Ich fühle mich gut in diesem Team. Im vergangenen November sind Sie Schweizer Meister der Maurer geworden. Wie kamen Sie darauf, Wettkämpfe zu bestreiten? Ich habe zu Beginn gar nicht damit gerechnet. Ich wurde im zweiten Lehrjahr angefragt, ob ich interessiert sei. Ich habe dann meinen Chef gefragt, was er dazu meint. Dieser hat mich motiviert, mitzumachen. Schon im ersten Training hat es mir gut gefallen. Danach hat es mich mehr und mehr gepackt. Immer sein Bestes geben: Das ist Stefan Hellers Grundsatz – auch für die WorldSkills. wehr. Und natürlich bin ich in der Freizeit mit Kollegen unterwegs. Mit dem Schützenverein nehme ich an Wettkämpfen teil. Wo sehen Sie Ihre Stärken, im Beruf, aber auch sonst? Die eigenen Stärken zu sehen ist immer etwas schwierig ... Ich denke, ich bin speditiv und ruhig, das sehe ich als meine Stärken. Sie wurden also von Ihrem Arbeitgeber unterstützt. Ja, er hat mir immer Zeit zum Trainieren hier in Effretikon zur Verfügung gestellt. Treiben Sie neben Ihrem Beruf noch Sport oder pflegen Sie ein Hobby? Ich bin in einem Schützenverein und in der Feuer- Auch ein Steinmetz ist dabei Für das Schweizer Baugewerbe kämpft in Leipzig nicht nur ein Maurer, sondern auch ein Steinmetz um die höchsten Lorbeeren. Timur Bolt (20) aus Libingen SG wird seine Steinmetz-Lehre kurz vor seinem Einsatz an den WorldSkills in Leipzig abschliessen. Er hatte sich freiwillig für die Schweizermeisterschaft gemeldet und gleich gewonnen. «Mein Ziel ist es, zu gewinnen», sagt er selbstbewusst. md Sind das also wichtige Eigenschaften in einer Wettkampfsituation? Ich denke, diese Eigenschaften sind wichtig, weil ich nicht so schnell nervös werde, wenn etwas nicht ganz nach Plan verläuft. Waren Sie schon einmal in Leipzig oder wissen Sie schon etwas über diese Stadt? Ich habe von Leuten, die dort waren, schon etwas über diese Stadt gehört. Wie schätzen Sie Ihre Chancen an den World-Skills ein? Das ist für mich sehr schwierig zu beurteilen. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, beispielsweise die jeweilige Tagesform. Deshalb nehme ich mir nie ein konkretes Wettkampfziel vor, sondern einfach, mein Bestes zu geben. Interview: Massimo Diana Schweizer Bauwirtschaft Nr. 11 05. 06. 2013 7
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