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Paper (pdf) - Berner & Mattner

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In der funktionsorientierten Entwicklung bietet es sich nun an, funktionales und technisches<br />

Sicherheitskonzept stärker zu trennen und ihnen klare Aufgaben zuzuweisen: das FuSiKo,<br />

das weiterhin nach Sicherheitszielen strukturiert wird, wird einmal pro Fahrzeugfunktion<br />

erstellt. Es bricht die Sicherheitsziele herunter auf Sicherheits-Features (z.B. Integrität der<br />

Abstandserfassung zu einem Hindernis), die durch funktionale (technologieunabhängige)<br />

Anforderungen ausdefiniert werden, z.B. „Es ist sicherzustellen, dass alle Fehler, die zur<br />

Nichtentdeckung oder zur verspäteten Entdeckung von Hindernissen führen können, sicher<br />

entdeckt und übermittelt werden und zur geordneten Beendigung der Funktion führen.“<br />

Solche Anforderungen beziehen sich nicht auf eine spezifische Sensortechnologie und<br />

nennen auch keine konkreten technischen Maßnahmen wie Plausibilisierungen. Die<br />

Anforderungen sind bewusst abstrakt formuliert (z.B. „Jegliche … sind zu verhindern.“),<br />

damit sie sich leicht in die technologieunabhängige funktionale Anforderungsspezifikation<br />

integrieren lassen und unverändert weiter gelten, wenn dieselbe Funktion in einem späteren<br />

Fahrzeugprojekt mit anderen technischen Mitteln realisiert wird.<br />

Die Betrachtungen im FuSiKo basieren auf dem Funktionsblockmodell, das aus der<br />

Funktionsspezifikation übernommen wird. Hieran werden die Auswirkungen möglicher Fehler<br />

untersucht und funktionale Maßnahmen dagegen definiert. Die Sicherheitsanforderungen<br />

werden vorhandenen Funktionsblöcken (z.B. Sensordatenfusion, Bewegungsmanager)<br />

zugeordnet, wobei es zusätzlich nötig werden kann, neue Funktionsblöcke speziell für die<br />

Erfüllung der Sicherheitsanforderungen hinzuzufügen: Entsprechend der freiraumorientierten<br />

Hazard-Definition aus der G&R, liegt z.B. es bei teil- und hochautomatisiertem Fahren nahe,<br />

einen neuen Funktionsblock vorzusehen, der sich drohenden Kollisionen zwischen Ego-<br />

Fahrzeug und Umgebung widmet. Dieser „Kollisionswächter“ ist somit der „ASIL-Träger“ der<br />

Funktion, während viele weitere Teile der Funktion anschließend ohne (bzw. mit geringeren)<br />

Sicherheitsanforderungen auskommen.<br />

4.4. Systemsicherheitskonzept (SysSiKo)<br />

Das SysSiKo ist das FuSi-seitige Gegenstück zur Systemarchitektur, denn wie diese allokiert<br />

es die abstrakten Sicherheitsfunktionen auf konkrete technische Komponenten. Hier laufen<br />

die Anforderungen aus den FuSiKos aller Funktionen zusammen (siehe Bild 4). Das SysSiKo<br />

wird entsprechend vom OEM erstellt und kann interpretiert werden als komponentenübergreifender<br />

Teil des technischen Sicherheitskonzept gem. ISO 26262 (der detailliertere<br />

Teil des technischen Sicherheitskonzepts, der sich bspw. mit der Absicherung von<br />

Mikroprozessoren befasst, wird weiterhin vom Zulieferer erstellt).

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