Nr. 9 - Bistum Regensburg
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112 Amtsblatt <strong>Nr</strong>. 9 vom 23. Oktober 2013<br />
HEILIGER VATER<br />
Der Generalprokurator der Konföderation<br />
des Oratoriums des hl. Philipp Neri<br />
erbittet von Eurer Heiligkeit<br />
die Errichtung der Gemeinschaft im Ort Aufhausen,<br />
Diözese <strong>Regensburg</strong>,<br />
zur Kongregation ebendieses Oratoriums,<br />
nach Maßgabe von dessen Eigenrecht.<br />
-------------------------<br />
Die Kongregation für die Institute des Geweihten<br />
Lebens und die Gesellschaften des apostolischen<br />
Lebens stimmt unter Beachtung des Dargelegten<br />
und der schriftlich gegebenen Zustimmung des<br />
Bischofs der Diözese <strong>Regensburg</strong> gerne dem Erbetenen<br />
zu, wobei zu wahren ist, was es vom Recht<br />
her zu wahren gilt.<br />
Gegenteiliges, was auch immer es sei, steht dem<br />
nicht entgegen.<br />
Gegeben in der Vatikanstadt,<br />
am 15. September 2012<br />
João Braz Kardinal de Aviz, Präfekt<br />
+ Joseph W. Tobin, CSsR, Erzbischof, Sekretär<br />
Das Reskript wurde mit Schreiben der genannten<br />
Kongregation Prot.N. 1582/1979 vom 3. September<br />
2012 an H.H. P. Felix Selden, C.O., Delegat des<br />
Apostolischen Stuhles für die Konföderation des<br />
Oratoriums, in deutscher Sprache übersandt; es<br />
lautet:<br />
Hochwürdiger Pater,<br />
wir antworten auf die Bitte der Gemeinschaft der<br />
Brüder vom Heiligen Blut in der Diözese <strong>Regensburg</strong>,<br />
die die Kongregation des Oratoriums des hl.<br />
Philipp Neri von Aufhausen neu beleben möchte.<br />
Die Kongregation des Oratoriums des hl. Philipp<br />
Neri von Aufhausen wurde von Papst Innozenz<br />
XII. am 6. Juli 1695 kanonisch errichtet. Der letzte<br />
Priester des Oratoriums starb 1886. Seitdem gemachte<br />
Versuche, das Oratorium neu zu beleben,<br />
sind bisher gescheitert. Mittlerweile sind über 100<br />
Jahre vergangen, und somit ist die Kongregation des<br />
Oratoriums von Aufhausen als öffentlich juristische<br />
Person erloschen (vgl. Art. 12 der Generalstatuten 1 ).<br />
Mit der neuen Errichtung (siehe beiliegendes Reskript)<br />
besteht die Kongregation von Aufhausen<br />
zunächst als Nichtkollegiale Kongregation und [ist]<br />
als solche der besonderen Fürsorge des Delegaten<br />
des Apostolischen Stuhles anvertraut (vgl. Art. 16<br />
und 41 der Konstitutionen 2 ), da keines der Mitglie-<br />
1 Art. 12 der Generalstatuten besagt: „Eine offiziell errichtete Kongregation<br />
des Oratoriums hört auf zu bestehen, wenn sie vom<br />
Apostolischen Stuhl aufgelöst wird oder wenn sie seit hundert<br />
Jahren zu wirken aufgehört hat (Cann. 120 § 1, § 2; 733). Die<br />
Güter und Rechte einer aufgelösten Kongregation fallen der<br />
Konföderation zu (Can. 123).“<br />
2 Art. 16 der Konstitutionen lautet: „In den nachfolgenden Konstitutionen<br />
wird eine Kongregation kollegiale Kongregation<br />
genannt, die mindestens drei stimmberechtigte Mitglieder hat,<br />
andernfalls nichtkollegiale Kongregation (Can. 115 § 2). Mit<br />
der über die vom Eigenrecht geforderte 3-jährige<br />
Zugehörigkeit verfügt.<br />
Mit freundlichen Grüßen im Herrn<br />
P. Sebastiano Paciolla, OCist<br />
Untersekretär<br />
In einem Schreiben vom 28. September 2012 wandte<br />
sich der Delegat des Apostolischen Stuhles für<br />
die Konföderation des Oratoriums des hl. Philipp<br />
Neri mit Sitz in Wien, P. Felix Selden C.O., an den<br />
Diözesanadministrator des <strong>Bistum</strong>s <strong>Regensburg</strong>,<br />
Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner, mit dem Vorschlag,<br />
dass die nach 1886 in die Verwaltung des <strong>Bistum</strong>s<br />
übergegangene Nerianerstiftung vorerst, d.h. in den<br />
Jahren der Bewährung der neu errichteten Kongregation,<br />
weiterhin in der Verwaltung des <strong>Bistum</strong>s<br />
bleiben solle. Das <strong>Bistum</strong> <strong>Regensburg</strong> übernimmt<br />
somit weiterhin die Stiftungsaufsicht über die Nerianerstiftung,<br />
deren Administration es, wie bisher<br />
dem jeweiligen Pfarrer von Aufhausen, dem Propst<br />
des Oratoriums in Aufhausen überträgt.<br />
Mit der kanonischen Errichtung der Gemeinschaft<br />
der Brüder vom Hl. Blut in Aufhausen zum Oratorium<br />
des hl. Philipp Neri in Aufhausen ist „ipso facto“ die<br />
vom Bischof von <strong>Regensburg</strong> mit Dekret vom 2. Februar<br />
2006 errichtete Gemeinschaft der Brüder vom<br />
Heiligen Blut (Fratres Sanctissimi Sanguinis, FSS)<br />
mit Sitz in Aufhausen (Amtsblatt für die Diözese<br />
<strong>Regensburg</strong> 2006, S. 30) erloschen; ihre Satzungen<br />
sind obsolet geworden.<br />
Die am 1. September 2006 P. Winfried Wermter<br />
FSS als Pfarradministrator übertragene Seelsorge<br />
der Pfarrei Aufhausen-St. Bartholomäus bleibt auch<br />
weiterhin P. Winfried Wermter C.O. übertragen.<br />
der rechtskräftigen Errichtung wird sie von selbst Mitglied der<br />
Konföderation. Haus eigenen Rechts bzw. autonom ist jede<br />
Kongregation des Oratoriums (Can. 586 § 1, § 2). Jedoch<br />
kann eine Kongregation von diesem Recht keinen Gebrauch<br />
machen, wenn nach Auskunft der Akten der Apostolischen<br />
Visitation feststeht, dass sie nicht im Stande ist, sich selber zu<br />
leiten, sei es wegen mangelnder Kollegialität, sei es aus einem<br />
anderen Grund. Das Urteil darüber steht dem für das Oratorium<br />
bestimmten Apostolischen Delegaten zu nach Anhören seiner<br />
Berater (Can. 127 § 2, § 3).“<br />
Art. 41: „In Kongregationen mit weniger als fünf Mitgliedern<br />
nimmt die Generalkongregation zugleich die Aufgabe der<br />
Deputierten-Konferenz wahr. Andere Kongregationen dürfen<br />
diese besondere Weise der Leitung nicht übernehmen, es sei<br />
denn, der Apostolische Stuhl oder sein Delegat habe ihnen<br />
das zugestanden. Nichtkollegiale Kongregationen unterstehen<br />
der besonderen Obsorge des Delegaten, so bei Ernennung<br />
des Präpositus, bei einer außergewöhnlichen Verwaltungsangelegenheit,<br />
bei der Zulassung von Novizen, bei der zweiten<br />
Probation und bei der Aufnahme.“