Stapelia gigantea - FGaS
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Abb. 15: x Tavaresia meintjesii, 1. Form, in der eigenen<br />
Sammlung.<br />
Abb. 16: xTavaresia meintjesii, 2. Form, in der eigenen<br />
Sammlung.<br />
und ich habe keinerlei Ahnung, wohin diese<br />
ungewöhnliche Pflanze dann gekommen ist.<br />
WHITE & SLOANE besprechen in ihrem<br />
Standardwerk auch die 1925 von Philips beschriebene<br />
Varietät pallida (pallida = blass).<br />
Diese Varietät scheint eine Übergangsform<br />
zwischen S. <strong>gigantea</strong> und S. nobilis zu sein.<br />
Über ihre Herkunft war nichts bekannt, außer<br />
dass die Pflanze, die Philips Beschreibung<br />
zugrunde lag, in Pretoria in Kultur war. Die<br />
Blüten sollen von denen bei S. <strong>gigantea</strong><br />
durch die wesentlich hellere Farbe und die<br />
stärkere Vertiefung im Blütenzentrum abweichen.<br />
Der Unterscheid zu denen von S. nobilis<br />
soll in der schwächeren kelchförmigen<br />
Einstülpung liegen. Die Kombination der typischen<br />
Kronzipfel von S. <strong>gigantea</strong> mit einer<br />
zentralen Einstülpung des Kelchs wie bei S.<br />
nobilis soll diesen Blüten ein auffallendes<br />
Äußeres verleihen; zudem sollen sie in Bezug<br />
auf ihre Größe an S. <strong>gigantea</strong> heranreichen.<br />
Eine große Pflanze, die mit dem Namen<br />
var. pallida versehen war, stand bei einem<br />
meiner Besuche in der Sammlung von<br />
Emiel Van der Auwera in voller Blüte und ich<br />
habe hiervon bei dieser Gelegenheit die hier<br />
wiedergegebene Aufnahme gemacht. Emiel<br />
vertraute mir damals an, dass er diese Varietät<br />
schon Jahrelang in seiner Sammlung hatte,<br />
sie aber vorher noch nie bei ihm geblüht<br />
hätte. Als ich Jahre später das Werk von<br />
WHITE & SLOANE studierte, fiel mir auf, dass<br />
diese Pflanze sicherlich nicht der Beschreibung<br />
der var. pallida entsprach; eine deutliche<br />
zentrale Vertiefung fehlt und die Blütenfarbe<br />
ist sicher nicht auffallend blasser als<br />
bei der eigentlichen Art. Ich schließe daraus,<br />
dass dies nur ein weniger blühfreudiger Klon<br />
von S. <strong>gigantea</strong> gewesen sein muss.<br />
Es scheinen vereinzelt auch Naturhybriden<br />
mit S. <strong>gigantea</strong> als einem Elternteil vorzukommen,<br />
auch wenn diese nirgendwo häufig<br />
sind, nicht einmal an Standorten, an denen<br />
mehrere Arten aus der Stapelien-Verwandtschaft<br />
vorhanden sind. Eine dieser Hybriden<br />
wurde 1938 durch R.A. DYER als S. tarantuloides<br />
beschrieben. Die zweite Elternart<br />
hiervon ist vermutlich Orbeopsis caudata<br />
oder Orbeopsis lutea 1 .<br />
Auch in unseren Gewächshäusern können<br />
derartige Hybriden entstehen. So säte ich<br />
2005 etwa 20 Samen aus, die ich in meiner<br />
Sammlung von einer Orbea caudata ssp.<br />
rhodesiaca geerntet hatte. Im dritten Jahr<br />
begannen die überlebenden sechs Exemplare<br />
reichlich zu blühen. Der Pollenspender ist<br />
deutlich erkennbar eine großblütige <strong>Stapelia</strong><br />
1 Beide Arten sind zum Beginn dieses Jahrhunderts<br />
von BRUYNS zu Orbea gestellt worden. Da die Namen<br />
vieler <strong>Stapelia</strong>-Artigen im letzten Jahrzehnt häufig<br />
geändert wurden, habe ich mich entschieden, die eher<br />
vertraute Klassifikation von LEACH beizubehalten, um<br />
Verwirrungen zu vermeiden.<br />
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