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Simulation der „Zementation“ - Chemie und ihre Didaktik, Universität ...

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Experiment 6<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> Zementation<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> <strong>„Zementation“</strong><br />

Zeitbedarf für die Versuchsdurchführung: ca. 30 Min.<br />

Geräte:<br />

Magnetrührer mit Magnetrührstäbchen <strong>und</strong> Heizfunktion<br />

Thermometer<br />

Becherglas (600 ml - Weithals)<br />

Trichter mit Filterpapier<br />

Reagenzglas<br />

Nutschapparatur / Filter<br />

Pipette<br />

Spatel<br />

Chemikalien:<br />

Zinksulfat-Lösung aus Experiment 4<br />

Zinkstaub,<br />

Zn, R10-15, S7/8-43<br />

Dimethylglyoxim,<br />

C 4 H 8 N 2 O 2 , Xn, R22<br />

Methanol,<br />

CH 3 OH, F, T, R11-23/24/25-39/23/24/25, S7-16-36/37-45<br />

Ammoniak,<br />

NH 3 , T, N, R10-23-34-50, S9-16-26-36/37/39-45-61<br />

tri-Natriumcitrat-Dihydrat,<br />

C 6 H 5 Na 3 O 7 • 2 H 2 O<br />

Versuchsaufbauskizze:<br />

a) Reaktionsapparatur<br />

Thermometer<br />

Zinkstaub<br />

pH-Elektrode<br />

Becherglas<br />

pH-Anzeige<br />

Zinksulfat-<br />

Lösung 1 14<br />

(nach <strong>der</strong> Eisen-<br />

Mangan-Fällung)<br />

Magnetrührer<br />

1


Experiment 6<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> Zementation<br />

b) Nutschapparatur<br />

Becherglas mit<br />

Reaktionsgemisch<br />

Büchner-<br />

Trichter<br />

Wasserstrahlpumpe<br />

Saugflasche<br />

Zinksulfat-<br />

Fertiglauge<br />

Durchführung:<br />

Das Filtrat aus Experiment 4 wird auf 60-65°C auf <strong>der</strong> Heizplatte erwärmt <strong>und</strong> gerührt. Nach<br />

Erreichen <strong>der</strong> Temperatur werden 7 g Zinkstaub zugegeben. Die Lösung wird 10 Minuten bei<br />

60-65°C stark gerührt.<br />

Danach werden weitere 3 g Zinkstaub zugegeben. Nach weiteren 10 Minuten wird eine Probe<br />

(Volumen etwa 5 ml) für den Nickel-Nachweis gezogen <strong>und</strong> in ein Reagenzglas filtriert.<br />

Zur Probe für den Nickel-Nachweis werden 3ml ammoniakalische Natriumcitrat-Lösung <strong>und</strong><br />

1,5 ml 1%ige methanolische Dimethylglyoxim-Lösung gegeben. Falls eine Rotfärbung zu<br />

verzeichnen ist, müssen dem Reaktionsgemisch nochmals 3 g Zinkstaub zugefügt <strong>und</strong> nach 5<br />

Minuten wie<strong>der</strong> eine Probe „analysiert“ werden.<br />

Wenn die Probe keine Rotfärbung zeigt, wird das Reaktionsgemisch abgenutscht.<br />

Das Filtrat wird für die folgenden Versuche verwendet.<br />

2


Experiment 6<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> Zementation<br />

Beobachtung:<br />

Nach Zugabe des Zinkstaubes fällt sofort ein schwarzer Nie<strong>der</strong>schlag aus <strong>und</strong> es ist eine<br />

leichte Gasentwicklung zu verzeichnen.<br />

Nach dem Abnutschen ist die erhaltene Lösung leicht weißlich trübe.<br />

Deutung:<br />

Der Zinkstaub reagiert in einer Redoxreaktion mit den Ionen von edleren Metallen, die sich<br />

noch in <strong>der</strong> Lösung befinden. Außerdem wird Wasserstoff freigesetzt.<br />

Es finden folgende Reaktionen statt:<br />

Cu 2+ + Zn Cu ↓ + Zn 2+<br />

Pb 2+ + Zn Pb ↓ + Zn 2+<br />

Ni 2+ + Zn Ni ↓ + Zn 2+<br />

Cd 2+ + Zn Cd ↓ + Zn 2+<br />

Zn + H 2 SO 4 ZnSO 4 + H 2 ↑<br />

Der größte Teil <strong>der</strong> Pb 2+ -Ionen ist schon im Versuch „<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> Anteigrührwerke“ als<br />

schwerlösliches Bleisulfat ausgefällt worden. Die aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Restlöslichkeit im<br />

Reaktionsgemisch verbliebenen Pb 2+ -Ionen werden bei <strong>der</strong> Zementation zu elementarem Blei<br />

reduziert (vgl. Experiment 2).<br />

Überschüssiges Kaliumpermanganat, das sich von <strong>der</strong> Eisen-Mangan-Fällung noch in <strong>der</strong><br />

Lösung befindet, wird durch den entstehenden Wasserstoff zu Mangandioxid reduziert:<br />

2 KMnO 4 + 3 H 2 + H 2 SO 4 2 MnO 2 ↓ + 4 H 2 O + K 2 SO 4<br />

Die Nachweisreaktion mit Dimethylglyoxim findet wie folgt statt:<br />

Ni 2+ + C 4 H 7 N 2 O 2 [Ni(C 4 H 7 N 2 O 2 ) 2 ] 2+<br />

rot<br />

3


Experiment 6<br />

<strong>Simulation</strong> <strong>der</strong> Zementation<br />

Die Struktur des Nickeldimethylgyoxim-Komplexes sieht wie folgt aus:<br />

) 1<br />

Es handelt sich dabei um einen sogenannten Chelatkomplex (lat.: chelae = Scheren (von<br />

Krebstieren)), bei dem das Zentralatom von einem mehrzähnigen Liganden aufgr<strong>und</strong> von<br />

Wechselwirkungen mit einsamen Elektronenpaaren o<strong>der</strong> mit Elektronenlücken „scherenartig“<br />

eingeschlossen wird.<br />

Der systematische Name lautet „Bis(2,3-butandion-dioximato)nickel“.<br />

Entsorgung:<br />

Die Lösung muss, soweit sie nicht für die folgenden Versuche verwendet wird, dem<br />

Schwermetallabfall zugeführt werden.<br />

1 Aus: „CD Römpp <strong>Chemie</strong> Lexikon“, Vers. 1.0, Stuttgart/ New York: Georg Thieme Verlag, 1995, Stichwort<br />

„Chelate“<br />

4

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