Jahresbericht 2012 - Clienia Privatklinik Littenheid
Jahresbericht 2012 - Clienia Privatklinik Littenheid
Jahresbericht 2012 - Clienia Privatklinik Littenheid
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Türen öffnen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
Führend in Psychiatrie<br />
und Psychotherapie
Die <strong>Clienia</strong>-Gruppe <strong>2012</strong><br />
Kurz vorgestellt<br />
Verwaltungsrat<br />
- Erwin R. Griesshammer, lic. oec. HSG et lic. iur., Präsident,<br />
Präsident Hinderer Holding<br />
- Leo Schmid, Dr. iur., Vizepräsident, Unternehmensberater und Anwalt<br />
- David J. Bosshard, MHA, Mitglied, Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
- Reto Heierli, Mitglied<br />
- Hans Schwyn, Mitglied, Präsident <strong>Littenheid</strong> Holding<br />
Gruppenleitung<br />
- Hans Schwyn, CEO<br />
- David J. Bosshard, MHA, Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
- Daniel Wild, Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong> AG<br />
- Daniel Franzen, CFO, Leiter Informatik, Logistik und Projekte<br />
- Prof. Dr. med. Achim Haug, Ärztlicher Direktor <strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
Geschäftsleitung der <strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong> AG<br />
- Daniel Wild, Klinikdirektor<br />
- PD Dr. med. Silke Bachmann, Ärztliche Direktorin<br />
- Hubert Dietschi, Pflegedirektor<br />
- Urs Zürcher, Leiter Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung<br />
Geschäftsleitung der <strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
- David J. Bosshard, MHA, Klinikdirektor<br />
- Rolf Bitterlin, Pflegedirektor<br />
- Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Martin E. Keck, Ärztlicher Direktor<br />
- Markus Rüdisüli, Verwaltungsdirektor<br />
Betriebskommission der <strong>Clienia</strong> Bergheim AG<br />
- Rolf Bitterlin, Vorsitzender Betriebskommission<br />
- David J. Bosshard, MHA, Mitglied Betriebskommission<br />
- Anita Schlüsselberger, Leiterin <strong>Clienia</strong> Bergheim<br />
Wirkungsbereich<br />
Die Kliniken der <strong>Clienia</strong>-Gruppe bieten Zusatzversicherten aus der Schweiz und dem<br />
Ausland in den drei Kategorien «Privat-Versicherte», «Halbprivat-Versicherte» und<br />
«Allgemein Versicherte ganze Schweiz» auf Privat- und Spezialstationen herausragende<br />
Behandlungsangebote.<br />
Zu mindestens 70 % behandeln sie grundversicherte Patientinnen und Patienten dank<br />
Leistungsvereinbarungen aus folgenden Kantonen:<br />
- <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli: Kanton Zürich<br />
- <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong>: Kantone Thurgau, Schwyz, Zug und Uri<br />
Nur stationäre Psychotherapie: Kanton Luzern<br />
Nur Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie: Kantone Glarus, St.Gallen,<br />
Schaffhausen und Zürich
Wahlfreiheit der Patientinnen und Patienten<br />
Qualitativ hochstehende Betreuung<br />
Die neue, seit <strong>2012</strong> geltende Spitalfinanzierung<br />
und Spitalplanung offenbart in ihrer Umsetzung<br />
einige Schwierigkeiten.<br />
Die Unsicherheit für Spitäler und Kliniken, was nun gelten soll und rechtens ist,<br />
wurde bisher nicht abschliessend geklärt. Zusätzlich verstärkt die Haltung des Preisüberwachers,<br />
sich an alten Berechnungsmodellen zu orientieren und daher grösstenteils<br />
unverständliche Empfehlungen abzugeben, die allgemeine Verunsicherung.<br />
Leistungsaufträge an private und öffentliche Spitäler sollen sich gemäss<br />
Gesetz (KVG) an den Faktoren Qualität und Wirtschaftlichkeit orientieren. Dieser<br />
Grundsatz wird aber in den Kantonen sehr unterschiedlich umgesetzt. Die für <strong>Clienia</strong><br />
massgeblichen Standortkantone Zürich und Thurgau nehmen eine liberale Haltung<br />
ein und messen ihre Listenspitäler und -kliniken nach gleichen Kriterien – eine<br />
Grundvoraussetzung, um als <strong>Privatklinik</strong> mit mehrheitlich grundversicherten Patienten*<br />
erfolgreich bestehen zu können.<br />
Ebenfalls konnten mit den Krankenversicherern die meisten Tarife einvernehmlich<br />
verhandelt werden. Diese wurden inzwischen auch von den Kantonen genehmigt.<br />
Dies gibt uns die Planungssicherheit, um gestärkt den kommenden Herausforderungen<br />
begegnen zu können. Mein Dank gilt unseren Partnern auf Seiten der Krankenversicherer<br />
und Kantone für das in uns gesetzte Vertrauen.<br />
Seit jeher wurden unsere Institutionen von den Aktionärsfamilien nach<br />
betriebswirtschaftlichen Kriterien geführt – notwendige Investitionen wurden und<br />
werden getätigt, damit die Qualität der Therapien und Infrastrukturen laufend verbessert<br />
wird. Dabei ist «state of the art» die Ausgangslage; die <strong>Clienia</strong>-Gruppe aber zielt<br />
höher. «Führend in Psychiatrie und Psychotherapie» ist unser Ansporn im Berufsalltag.<br />
Dies stellt unsere Mitarbeiter aller Stufen vor grosse Anforderungen. Für deren<br />
täglichen Einsatz bedanke ich mich ganz herzlich.<br />
Erwin R. Griesshammer<br />
lic. oec. HSG et lic. iur.,<br />
Verwaltungsratspräsident<br />
* Wir benutzen der Lesbarkeit halber die männliche Form. Natürlich sind weibliche Personen immer einbezogen. Vorwort <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 3
Inhalt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
3 Vorwort<br />
Jahresthema<br />
7 Türen öffnen, neue Lebensräume finden<br />
9 Wo wir sind, beeinflusst, wer wir sind<br />
13 Die richtigen Türen öffnen<br />
17 Gesundheit ist keine Frage des Alters<br />
21 Noch einmal ein Zuhause finden<br />
Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
25 <strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
27 <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
31 <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
34 <strong>Clienia</strong> Bergheim Uetikon<br />
35 <strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Männedorf<br />
36 <strong>Clienia</strong> Psychiatriezentren Wetzikon und Uster, <strong>Clienia</strong> Ambulatorium Wetzikon<br />
37 <strong>Clienia</strong> Externer Psychiatrischer Dienst (EPD) Sirnach<br />
38 <strong>Clienia</strong> Winterthur<br />
39 <strong>Clienia</strong>-Gruppe – Soziales Engagement<br />
Kurzporträts<br />
40 Unsere Standorte<br />
Kennzahlen, Qualitätsbericht<br />
Forschung und Lehre<br />
Beilage im hinteren Umschlag<br />
Inhalt <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
5
Jahresthema
Türen öffnen, neue Lebensräume finden<br />
Das Leben neu gestalten<br />
Psychische Erkrankungen können alle betreffen –<br />
Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Senioren.<br />
Dem Erstkontakt mit einer unserer Insti tutionen<br />
geht vielfach eine schmerzhafte Zeit voraus,<br />
geprägt von Verzweiflung, Kraft- und Perspektivenlosigkeit.<br />
Ambulante oder stationäre Behandlung, manchmal auch psychiatrische Langzeitpflege,<br />
sind in solchen Situationen oft unumgänglich.<br />
Die Einrichtungen der <strong>Clienia</strong>-Gruppe ermöglichen individuell abgestimmte<br />
Therapien. Dies auf der Basis sorgfältiger Diagnostik und einer breiten Palette von<br />
modernen Behandlungsmethoden. Behandlungsmethoden, die unseren Patienten<br />
nachweislich helfen, ihre gesundheitlichen Schwierigkeiten zu überwinden. Unsere<br />
fachliche Kompetenz, verbunden mit der ganzheitlichen therapeutischen Haltung,<br />
eröffnet für die Patienten neue Chancen. So können sie gestärkt in ihr soziales<br />
Umfeld zurück kehren und dort wieder Fuss fassen. Während des Aufenthalts können<br />
sie in unseren Räum lichkeiten Kraft, Energie und Lebensfreude wiederfinden. Wir<br />
wollen gemeinsam mit ihnen Türen öffnen und sie dazu motivieren, nach dem Klinikaustritt<br />
neue Lebensräume zu entdecken.<br />
Die Bilder auf den folgenden Seiten zeigen Räumlichkeiten von Stationen<br />
einzelner <strong>Clienia</strong>-Standorte. Die Texte bieten Ihnen zusätzliche Einblicke in das Leben<br />
auf diesen Stationen und fassen die Sichtweisen einzelner Patienten, Pflegefachkräfte<br />
und Ärzte zusammen.<br />
Prof. Dr. med.<br />
Achim Haug<br />
Ärztlicher Direktor<br />
<strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
PD Dr. med.<br />
Silke Bachmann<br />
Ärztliche Direktorin<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />
Martin E. Keck, eMBA UZH<br />
Ärztlicher Direktor<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
Jahresthema <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
7
Gestärkt:<br />
Dank <strong>Clienia</strong> bin<br />
ich jetzt bereit, den<br />
geschützten Raum<br />
zu verlassen.
Wo wir sind, beeinflusst, wer wir sind<br />
Willkommen in der Burg Lino<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie:<br />
Bei uns machen sich junge Menschen auf,<br />
ihren Platz im Leben zu finden. Dabei hilft ihnen<br />
die Burg Lino – und ein Beziehungsnetz, das sie<br />
rund um die Uhr trägt.<br />
Der Eintritt in eine psychiatrische Klinik ist nie einfach; sein Kind dahin zu begleiten,<br />
kann dramatisch sein. Seit Jahren haben wir uns immer wieder gefragt: Welchen<br />
Raum müssen wir schaffen, um unseren jungen Patienten diesen Schritt so leicht wie<br />
möglich zu machen? Wie beeinflusst der Raum, den sie bei uns vorfinden, ihr Verhalten,<br />
und wie können wir über den Raum mit ihnen in Kontakt treten? Seit einem<br />
knappen Jahr hat die Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in <strong>Littenheid</strong><br />
ein neues Gesicht – ein in der Schweiz einmaliges. Unsere Patienten kommen<br />
nicht einfach nur in die Klinik; sie ziehen in die Burg Lino ein. Sie treten ein in diese<br />
Welt voller Farben, welche die Patienten vor ihnen gemeinsam mit uns entworfen<br />
haben. Sie werden nicht nur von uns in Empfang genommen, sondern auch von ihren<br />
Gastgebern. Denn der Drache Lino und seine Freunde sind die eigentlichen Bewohner<br />
der Burg. Da leben auf fünf Stationen der weisse Wolf Alfa, der Pirat Betha, die<br />
Vogelmaus Calibri und schliesslich Dipsta, der «Tiger of Skills», und Elysee, die Bogenschützin.<br />
Die sind stark, frech und mutig, haben Gerechtigkeitssinn, Coolness und<br />
Intelligenz, aber sie haben auch ihre Probleme. Betha geht nicht gern zur Schule.<br />
Calibri kann schlecht die Ruhe bewahren. Und Elysee wird manchmal einfach alles zu<br />
viel. Lino hilft seinen Freunden, ihre Fähigkeiten zu entdecken und mit ihren Schwierigkeiten<br />
umzugehen. Und dabei unterstützt er auch unsere Patienten.<br />
Die Burg Lino hat unsere kinder- und jugendpsychiatrische Arbeit verändert. Die<br />
Fakten sind rasch aufgezählt: etwa deutlich kleinere Gruppen oder die erhöhte Sicherheit<br />
durch die ebenerdige Anlage. Dies allein macht den Unterschied aber nicht aus.<br />
Es ist die Gestaltung der Räume, die nicht nur die jungen Patienten und ihr Umfeld<br />
begeistert, sondern auch anderen Kliniken, Schulen und Behörden zur Inspiration dient<br />
und zuweisende Ärzte weit über unsere Vertragskantone hinaus überzeugt. Dabei<br />
müssen wir zugeben, dass wir aus unserer Erwachsenensicht vieles ganz anders<br />
gemacht hätten. Erst der Einbezug unserer Patienten hat zu diesem Resultat geführt.<br />
Ihre Ansage war eindeutig: Kräftige Farben wünschten sie sich, kein Pastell. Die Räume<br />
sollten klar unterteilt sein in Wohn-, Arbeits- und Freizeitbereiche, sollten Kontaktorte<br />
sein, aber auch Schutz bieten. Es sollten Räume sein, in denen man sich auch entspannen<br />
kann, und ja, es sollte auch einmal Spass machen, hier zu sein. Vor allem der<br />
letzte Punkt hat uns ein bisschen ratlos gemacht. Ist das, was wir mit unseren jungen<br />
Kinder-/Jugendpsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
9
Die Burg Lino: eine<br />
Welt voller Farben, welche<br />
die jungen Patienten<br />
gemeinsam mit uns entworfen<br />
haben.
«Die Burg Lino hat zuweisende<br />
Ärzte weit über unsere Vertragskantone<br />
hinaus überzeugt.»<br />
Dieter Rung, Zentrumsleiter Pflege/Pädagogik<br />
Patienten hier machen, nicht eine viel zu ernsthafte Angelegenheit, um Raum für<br />
Spass zu bieten? Andererseits: Werden nicht auch somatisch kranke Kinder im Spital<br />
vom Clown besucht?<br />
In der Berliner Firma Dan Pearlman haben wir den Partner für unsere Idee gefunden.<br />
Entstanden sind ernsthafte Arbeitsbereiche, aber gleich daneben freche Geschichten<br />
an der Wand; eindeutig zugewiesene Zonen, aber trotzdem die Möglichkeit zur Mitgestaltung;<br />
Gemeinschaftsbereiche, aber auch private Ecken, die den Kindern und<br />
Jugendlichen alleine vorbehalten sind und von uns nicht betreten werden. Wer klein<br />
ist und sich deshalb uns gegenüber auch klein fühlt, kann sich da ruhig einmal auf<br />
ein Podest stellen und uns auf Augenhöhe begegnen. Wer sich im Moment nicht integrieren<br />
kann, aber dennoch dabei sein will, kann sich hinter eine Trennwand zurückziehen<br />
und von dort aus zuhören.<br />
Seit die Burg Lino ihre Türen geöffnet hat, fühlen sich unsere Patienten sicherer.<br />
Sie suchen seltener Streit und müssen weniger Aggression untereinander meistern.<br />
In den Räumen mit ihren klaren Grenzen fällt es ihnen leichter zu akzeptieren, wenn<br />
wir auch ihnen Grenzen setzen. Sie sind schneller bereit, mit uns zusammenzuarbeiten<br />
oder sich im Schulunterricht einzubringen, auch wenn ihnen vielleicht die Konzentrationsfähigkeit<br />
oder die Motivation fehlen. Sie sind stolz, dass sie diejenigen<br />
sind, die in der Burg wohnen dürfen und tragen Sorge zu ihrer Ausstattung. Sie<br />
ge stalten die Burg, malen immer neue Botschaften auf die grossen Schiefertafeln,<br />
stecken immer neue Werke in die Wandfächer. Im Verlauf der Therapie sind sie immer<br />
mehr bereit, den geschützten Raum zu verlassen und ihre Nase herauszustrecken,<br />
und viele merken dann, dass sie mehr Platz auf der Welt haben, als sie anfangs dachten.<br />
Sie wagen es, selbständiger und selbstbestimmter zu sein, Grenzen zu akzeptieren,<br />
dasselbe aber von ihrem Umfeld auch einzufordern. Und selbst wenn sie nach<br />
Hause gehen, hinterlassen sie Spuren, lassen in der Burg etwas zurück, das sie gezeichnet<br />
oder gebastelt haben: so dass auch jene, die nach ihnen kommen, wissen, dass<br />
sie hier waren.<br />
Einblick<br />
«Ich habe eine Zwangsstörung, ich<br />
nenne sie meinen Putzfimmel. Meine<br />
Eltern und Kollegen hatten schon<br />
lange gesagt, ich würde Hilfe brauchen,<br />
aber ich dachte, ich schaffe es<br />
alleine. Ich bin gar nicht gern hergekommen<br />
und war überzeugt, dass<br />
man mir hier sicher nicht helfen<br />
wird. Das geht aber allen so. Den<br />
starken Zusammenhalt hier hatte ich<br />
nicht erwartet. Es geht mir jetzt viel<br />
besser, die Zwangsgedanken sind<br />
fast weg. Man hat mich immer wieder<br />
zur Logik angehalten: ‹Riech<br />
doch mal selber; du bist ja gar nicht<br />
schmutzig›, solche Sätze eben. Zudem<br />
habe ich gelernt, mich abzulenken,<br />
zum Beispiel mit Sport oder Musik.<br />
Ich bin traurig, hier überhaupt<br />
wieder weg zu müssen, aber stolz,<br />
dass ich es jetzt besser im Griff<br />
habe. Wahrscheinlich kann ich die<br />
Schule nahtlos weitermachen. Auch<br />
eine Lehrstelle habe ich schon, das<br />
ist das Allerbeste.»<br />
A. B., 15 Jahre alt, Patientin in der Burg Lino<br />
Gesprächspartner <strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong> AG: Silke Bachmann, Ärztliche Direktorin; Lars Wöckel, Chefarzt Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie; Dieter Rung, Zentrumsleiter Pflege/Pädagogik; Julia Backe, Stationsleiterin;<br />
Rita Hegner, Schulleiterin; Johanna de Leeuw-Widmer, Sozialpädagogin. Aufgezeichnet von Charlotte Walder Briner,<br />
Verantwortliche Kommunikation <strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Kinder-/Jugendpsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
11
Aufgefangen:<br />
<strong>Clienia</strong> hat mir Raum<br />
für neue Perspektiven<br />
geboten.
Die richtigen Türen öffnen<br />
Unsere Patienten kehren möglichst<br />
rasch in ihren Alltag zurück<br />
Erwachsenenpsychiatrie: Unsere Privatstationen<br />
sind ein geschützter Raum, um sich mit einer<br />
Erkrankung auseinanderzusetzen. Je spezifischer<br />
dies gelingt, desto mehr Chancen hat die Therapie.<br />
Müde, reizbar und erschöpft: Wenn unsere Patienten sich dazu entschliessen, bei<br />
uns Hilfe zu suchen, liegt bereits ein langer Leidensweg hinter ihnen. Ihre Erkrankung<br />
hat ihnen im Alltag das Letzte abverlangt und ihren Bewegungsradius immer mehr<br />
eingeengt. Vielleicht haben sie schon lange keinen Ausweg mehr gesehen, aber sie<br />
haben sich geschämt, Hilfe zu beanspruchen, gedacht, sie würden es alleine schaffen,<br />
und sich während dieser verzweifelten Zeit mit grosser Wahrscheinlichkeit immer<br />
stärker selbst geschadet.<br />
Das Wichtigste für sie ist nun, dass sich rasch etwas ändert. Wenn immer möglich<br />
beginnen wir darum mit der Therapie bereits parallel zu den laufenden Abklärungen.<br />
Wir sind jedoch überzeugt, dass nur die beste verfügbare Diagnostik gut genug sein<br />
kann. Schliesslich müssen wir einschätzen können, ob zum Beispiel die Symptome<br />
eines Burnouts tatsächlich auf ein solches hinweisen oder von ganz anderen Faktoren<br />
herrühren, die eine komplett andere Behandlung erfordern: etwa von einem Tumor,<br />
einer Infektion oder einer beginnenden Erkrankung wie Multiple Sklerose. Heilung<br />
wird nur möglich sein, wenn wir die Erkrankung genau erkennen.<br />
Der unmittelbarste Raum eines jeden Menschen ist er selbst, sein eigener Körper.<br />
Unsere Patienten stehen oft im recht eigentlichen Sinn neben sich. Unser interdisziplinäres<br />
Behandlungsteam aus Ärzten, Psychologen, Pflegefachkräften und Fachtherapeuten<br />
muss den Patienten helfen, sich selbst wiederzufinden. In Gesprächen<br />
nähern wir uns Schritt für Schritt dem individuellen Plan, der zu diesem Ziel führen<br />
soll. Die einzelnen Therapien betrachten wir dabei als Bausteine, die nur gemeinsam<br />
Erfolg haben werden. Nicht nur in therapeutischen Einzelgesprächen werden die Probleme<br />
sicht- oder die Lösungen greifbar. Auch beim Nordic Walking oder in der Craniosakraltherapie<br />
erleben unsere Patienten ihre Schwierigkeiten und Grenzen, entdecken<br />
aber auch, was ihnen hilft, diese zu überwinden. Wir schaffen, zum Beispiel in<br />
der Musiktherapie, geschützte Räume, innerhalb deren es möglich wird, Vertrauen<br />
aufzubauen und zu experimentieren. Und wir versuchen, zum Beispiel durch Medizinische<br />
Massage, die körperlichen Schmerzen zu lindern, die fast jede psychische<br />
Erkrankung begleiten. Meist verlaufen die Erfahrungen nicht zeitgleich. Unsere Aufgabe<br />
ist es, über die Dauer des stationären Aufenthaltes immer wieder von neuem<br />
den Raum abzustecken, in dessen Grenzen sich unsere Patienten bewegen. Dabei<br />
hilft die konsequente Schwerpunktbildung unserer Stationen beiden Seiten: Sie<br />
Erwachsenenpsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
13
Das Wichtigste für<br />
unsere Patienten ist, dass<br />
sich rasch etwas ändert.
«Der unmittelbarste<br />
Raum eines jeden ist er selbst,<br />
sein eigener Körper.»<br />
Sandra Wallner, Craniosakraltherapie<br />
garantiert uns den besten Überblick und ermöglicht unseren Patienten, Menschen<br />
mit ähnlichen Symptomen zu begegnen. Eine positive Entwicklung mitverfolgen zu<br />
können, kann entscheidend dabei helfen, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten.<br />
Im individuellen Raum auf der Station und in den therapeutischen Gruppen bereiten<br />
sich unsere Patienten darauf vor, in ihr Lebensumfeld zurückzukehren. Erst «draussen»<br />
wird sich zeigen, ob sie die vielfältigen Erkenntnisse, die neuen Ressourcen und<br />
Strategien, die wir ihnen vermittelt haben, nutzen können, um gesund zu bleiben. Wir<br />
möchten unsere Patienten nur so wenig und so kurz wie notwendig aus ihrem Umfeld<br />
herauslösen, um ihr soziales Beziehungsnetz und ihren Alltag nicht zu gefährden.<br />
Darum sind unsere Stationen, wenn immer möglich, offen geführt; Besuch ist willkommen,<br />
und an den Wochenenden gehen die meisten unserer Patienten nach Hause. In<br />
jeder Phase – vom Eintritt bis zum Verlassen der Klinik – ist die grösstmögliche Autonomie<br />
der Patienten unser Ziel. Sie müssen lernen oder wieder lernen, Raum für sich<br />
zu beanspruchen und ihn zu gestalten, ihrem Leben eine Struktur zu geben und sich<br />
von ihrer Krankheit nicht einengen zu lassen. Sie können auch lernen, darauf zu<br />
vertrauen, dass wir und ihr Umfeld sie auch in schwierigen Zeiten mittragen können,<br />
dass wir ihnen die richtigen Türen öffnen können, um nach Klinik austritt wieder Fuss<br />
zu fassen.<br />
Einblick<br />
«Als Partnerin meines Ehemannes<br />
im eigenen Betrieb und als Mutter<br />
war ich jahrelang sehr ausgelastet.<br />
Als mich einschneidende Lebensveränderungen<br />
getroffen haben, ein<br />
Todesfall, eine schwere Erkrankung,<br />
wurde alles zu viel. Ich habe mich<br />
zurückgezogen, geweint, mich nicht<br />
getraut, hinauszugehen. Nach ambulanten<br />
und halb-stationären Therapieversuchen<br />
bin ich ins ‹Schlössli›<br />
gekommen. Mein Umfeld war froh,<br />
dass endlich etwas geht; für mich<br />
selbst war der Eintritt furchtbar. Ich<br />
war nervös, hatte Angst und falsche<br />
Vorstellungen, was mich erwartet.<br />
Es geht mir aber besser, seit ich hier<br />
bin. Ich bin in einem geschützten<br />
Raum, abgegrenzt, auch gegen Besucher<br />
oder Telefone, wenn ich nicht<br />
mag. Die anderen hier machen Ähnliches<br />
durch und verstehen mich.<br />
Es gibt auch Negatives: Wenn eine<br />
Therapie ausfällt oder ich in einem<br />
schlechten Moment auf mich selbst<br />
gestellt bleibe. Andererseits muss<br />
ich genau damit wieder umzugehen<br />
lernen. Der Klinikaufenthalt hat mein<br />
Leben verändert. Wir wollen nach<br />
meiner Heimkehr ganz neu anfangen.»<br />
F. B., Patientin Privatstation S3<br />
Gesprächspartner <strong>Clienia</strong> Schlössli AG: Martin E. Keck, Ärztlicher Direktor; Peter Strate, Chefarzt Erwachsenenpsychiatrie;<br />
Peter Weibel, Bereichsleiter Pflege Erwachsenenpsychiatrie; Ada Nierop, Leitende Psychologin der Privatstation für<br />
Stressfolgeerkrankungen; René Gallati, Medizinischer Masseur; Barbara Heller, Musiktherapeutin; Sandra Wallner,<br />
Craniosakraltherapie. Aufgezeichnet von Charlotte Walder Briner, Verantwortliche Kommunikation <strong>Clienia</strong> Schlössli AG Erwachsenenpsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 15
Aufgeräumt:<br />
In der <strong>Clienia</strong> habe<br />
ich meine Ängste<br />
hinter mir gelassen.
Gesundheit ist keine Frage des Alters<br />
Auch in einer Zeit der Veränderung nach<br />
vorne schauen<br />
Alterspsychiatrie: Auf der Privatstation behandeln<br />
wir die Erkrankung unserer Patienten – und eröffnen<br />
ihnen neue Lebensräume.<br />
«Krankheit und Alleinsein gehören halt zum Altwerden dazu.» Noch heute werden<br />
fehlender Antrieb, Traurigkeit oder Vereinsamung oft als typisch für den Alterungsprozess<br />
betrachtet und nicht als Symptome einer Erkrankung. Nicht nur von der<br />
Gesellschaft, auch ältere Menschen selbst sagen diesen Satz gerne. Vielleicht haben<br />
sie während eines langen und arbeitsreichen Lebens gelernt, Störendes zu verdrängen.<br />
Oder sie haben sich geschämt, Hilfe zu holen, wenn sie überfordert waren. Haben<br />
sie nach der Pensionierung und dem Auszug ihrer Kinder mehr Zeit, dann melden<br />
sich alte Probleme und Ängste und nehmen im Alltag immer mehr Raum ein. Gewohnt,<br />
keine Hilfe in Anspruch zu nehmen, versuchen die Betroffenen nicht selten, sich<br />
selbst zu therapieren. Der Alkohol- und Tablettenkonsum steigt, und sie ziehen sich<br />
aus ihrem Umfeld zurück, weil sie sich unsicher fühlen.<br />
Das Altern bringt auch beim so genannt gesunden Menschen grosse Veränderungen<br />
mit sich. Der Verlust eines langjährigen Lebenspartners oder enger Freunde, der<br />
Ab schied vom Arbeitsplatz, die zunehmende Überforderung im temporeichen Alltag –<br />
all dies erfordert einen grossen und manchmal schmerzlichen Anpassungsprozess.<br />
Wenn dann noch die Einschränkungen einer Krankheit hinzukommen oder ein stabiles<br />
soziales Netz fehlt, dann machen sich Angst, Hoffnungslosigkeit und Niedergeschlagenheit<br />
breit. Es braucht Mut, sich einzugestehen, dass die Dinge nicht mehr<br />
so sind wie früher, dass der Körper sich meldet oder die kognitiven Fähigkeiten abnehmen.<br />
Und je mehr sich der Lebensraum einschränkt, desto eher richtet der Mensch<br />
seinen Blick trauernd und ängstlich auf all das, was er verloren hat, und verliert all<br />
das Gute, was noch da ist, aus den Augen.<br />
Auf unsere alterspsychiatrische Privatstation kommen Menschen mit Depressionen,<br />
Medikamenten- und Alkoholmissbrauch, wahnhaften Störungen oder Psychosen.<br />
Wir begleiten sie und ihre Angehörigen durch einen Prozess, der viel Raum einnimmt.<br />
Wir müssen ihren Zustand präzise abklären und sie mit ihrer Erkrankung, eventuell<br />
mit lange hinausgeschobenen Diagnosen konfrontieren, die eine medizinische Behandlung<br />
erfordern. Während der Zeit ihres Aufenthalts auf der Station behandeln wir sie<br />
psychotherapeutisch und, wenn es angebracht ist, auch medikamentös. Wir geben<br />
ihnen den Raum, über ihre Ängste zu reden oder auch, im Wortsinn, in ihrer Vergangenheit<br />
aufzuräumen. Schliesslich ist das Alter auch darum eine interessante und<br />
herausfordernde Lebensphase, weil es nicht mehr möglich ist, Dinge auf später zu<br />
verschieben. Was noch Platz haben soll im Leben, muss ihn jetzt erhalten. Zu unse-<br />
Alterspsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
17
Was noch Platz haben<br />
soll im Leben, muss<br />
ihn jetzt erhalten.
«Das Altern bringt auch beim so<br />
genannt gesunden Menschen grosse<br />
Veränderungen mit sich.»<br />
Hans Ayer, Bereichsleiter Pflege Alterspsychiatrie<br />
rer Arbeit gehört aber auch, unseren Patienten Strategien für die Zeit nach dem<br />
Klinikaustritt mitzugeben, ihnen neue Lebensräume zu erschliessen und ihnen Mut zu<br />
machen, dass sie das Altern als Lebensabschnitt annehmen und ihn gestalten können.<br />
Dies erfordert zuweilen unser Eingreifen auf weiteren Ebenen. Da ist zum einen die<br />
Wohnsituation, die oft nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen entspricht. Manchmal<br />
reicht es, Unterstützung durch einen Mahlzeitendienst zu organisieren oder ein Haus<br />
alters gerecht umzubauen. Manchmal müssen wir eine neue Wohnform besprechen.<br />
Ebenso wichtig ist es, dass unsere Patienten wieder Vertrauen in ihre Fähigkeiten<br />
gewinnen. Vielleicht nehmen sie ein vergessenes Hobby wieder auf oder wagen sich<br />
noch einmal an etwas ganz Neues heran. Vor Herausforderungen stellt unsere Patienten<br />
auch ihre soziale Situation. Ihre Generation gilt als privilegiert: Sie ist fit wie noch<br />
keine zuvor und verfügt über bedeutende, auch finanzielle Möglichkeiten. Sie hat<br />
mehr Raum, als früheren Generationen im Alter zugestanden wurde, und kann dank<br />
Spitex und anderen Unterstützungsleistungen länger in ihrem gewohnten Umfeld<br />
bleiben. Auf der anderen Seite fehlen ihr die Vorbilder. Unsere Patienten sind nicht<br />
mehr jung, aber auch nicht so wie «die Alten» vor ihnen. Sie stehen in einem leeren<br />
Raum, den sie definieren müssen: Welche Aufgaben habe ich noch in der Gesellschaft?<br />
Wo werde ich gebraucht? Wie kann ich zum Beispiel meine Grosselternrolle leben in<br />
einer Zeit, in der meine Enkel vielleicht Hunderte oder Tausende von Kilometern von<br />
mir entfernt leben?<br />
Auf unserer Privatstation gibt es auch für all diese Fragen Raum. Wenn unsere<br />
Patienten die Station verlassen, sind sie nicht nur gesünder, sondern auch bereit für<br />
die Herausforderungen, die der Alltag noch für sie bereithält.<br />
Einblick<br />
«Das Wichtigste an meinem Aufenthalt<br />
im ‹Schlössli› war, dass ich über<br />
meine Situation aufgeklärt worden<br />
bin. Über Jahrzehnte hat mich die<br />
Depression begleitet, aber ich habe<br />
mir nie eingestanden, dass ich krank<br />
bin. Seit ich hier bin, geht es aufwärts.<br />
Viel Raum wird dem Körper zugestanden.<br />
Die Abklärung physischer<br />
Ursachen wird umfassend betrieben.<br />
Ich bekomme Medikamente, aber es<br />
sind weniger, als ich zuvor eingenommen<br />
habe. So behandle ich etwa<br />
meine jahrzehntelangen Schlafstörungen<br />
mit pflanzlichen Heilmitteln,<br />
nachdem ich lange Schlaftabletten<br />
genommen habe. Natürlich hat es mir<br />
auch geholfen, mit einfühlsamen Ansprechpartnern<br />
über alles zu reden.<br />
Mein Mann und meine Kinder spüren<br />
die Veränderung. Sie sagen, mein<br />
Blick sei endlich wieder wie früher.<br />
Ich habe meine Lebensfreude wieder<br />
entdeckt, und ich habe Strategien für<br />
die Zukunft. Der schwere Stein in<br />
meiner Brust ist verschwunden.»<br />
H. M., Patientin Privatstation B3<br />
Gesprächspartner <strong>Clienia</strong> Schlössli AG: Thomas Zetzsche, Chefarzt Alterspsychiatrie; Hans Ayer, Bereichsleiter Pflege<br />
Alterspsychiatrie; Sibylle Süss, Oberärztin Privatstation und stv. Chefärztin Alterspsychiatrie; Monica Krauchthaler,<br />
Stationsleiterin Privatstation; Rea Heierli, Dipl. Pflegefachfrau HF; Eveline Hoffmann, Leiterin Sozialdienst; Renato Leone,<br />
Fachlicher Leiter Ergo-/Aktivierungstherapie. Aufgezeichnet von Charlotte Walder Briner, Verantwortliche Kommunikation<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Alterspsychiatrie <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
19
Angekommen:<br />
Im <strong>Clienia</strong> Bergheim<br />
gibt es einen Platz<br />
für mich.
Noch einmal ein Zuhause finden<br />
Jeder unserer Bewohner braucht einen<br />
individuellen Lebensraum<br />
Langzeitpflege: Viele Bewohner des <strong>Clienia</strong><br />
Bergheims haben eine jahre- oder jahrzehntelange<br />
Reise durch Institutionen hinter sich.<br />
Bei uns sollen sie bleiben können.<br />
«Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben.» Dieses einfache<br />
und oft zitierte Motto hat an kaum einem anderen Ort so sehr Gültigkeit wie im<br />
<strong>Clienia</strong> Bergheim. Unser alterspsychiatrisches Pflegeheim ist keine «Durchgangsstation»<br />
wie ein Akutspital, sondern ein Zuhause – und dies manchmal für lange Zeit. Es gibt<br />
Bewohner, die seit über 20 Jahren in der prächtig gelegenen Häusergruppe oberhalb<br />
von Uetikon am See leben. Viele von ihnen haben wenig oder gar keinen Kontakt mehr<br />
nach draussen, dahin, wo sich nach allgemeiner Auffassung «das Leben» abspielt. Sie<br />
leben in ihrem eigenen kleinen Raum. Wer aber im <strong>Clienia</strong> Bergheim arbeitet oder es<br />
als Besucher kennen lernt, stellt bald fest, wie vital dieser Raum ist. Die Menschen,<br />
die ihn miteinander teilen, haben vielfältige Bedürfnisse, auch solche, die sich aus<br />
ihrer Krankheit entwickelt haben. Wir verwenden viel Energie darauf, herauszufinden,<br />
welchen Lebensraum jeder Einzelne braucht. Denn wir sind überzeugt, Krisen ihre<br />
Spitzen nehmen zu können, wenn unsere Bewohner sich wohl und akzeptiert fühlen.<br />
Der wichtigste Mosaikstein für ein stabiles Zusammen leben ist die Beziehung zwischen<br />
ihnen und uns. Diese lassen wir auch nicht abbrechen, wenn jemand ins Spital<br />
oder in die Akutpsychiatrie verlegt werden muss. Wir besuchen unsere Bewohner,<br />
und wir freuen uns, wenn sie zurückkommen können. Eine Beziehung versuchen wir<br />
auch zu den Angehörigen aufzubauen. Die Krankheit hat meist auch in ihrem Leben<br />
über lange Zeit viel Raum beansprucht. Sie sollen sich bei uns willkommen und ernst<br />
ge nommen fühlen.<br />
Ihren Lebensraum im <strong>Clienia</strong> Bergheim gestalten unsere Bewohner sehr individuell.<br />
Einige sind glücklich, wenn sie ein Zimmer ganz für sich alleine haben. Andere geniessen<br />
es, sich draussen oder in den gemeinschaftlichen Bereichen aufzuhalten, mit<br />
unseren Mitarbeiterinnen am Empfang zu plaudern oder in der Küche zu helfen. Allen<br />
ist es wichtig, dass sie sich so kleiden oder auch schminken dürfen, wie sie es für<br />
angemessen halten. Wir sind aus tiefster Überzeugung bestrebt, all diesen Bedürfnissen<br />
mit möglichst wenig Einschränkungen zu begegnen. Wir wollen nur jene Schranken<br />
setzen, die nötig sind, um unsere Bewohner und unsere Mitarbeiter zu schützen.<br />
Dieser hohe Anspruch führt Altersheime an ihre Grenzen. Der Bedarf für psychisch<br />
erkrankte Menschen im Langzeitbereich ist daher bei weitem nicht gedeckt.<br />
Langzeitpflege <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 21
Wer das Bergheim<br />
kennen lernt, stellt<br />
bald fest, wie vital<br />
dieser Raum ist.
«Wir wollen nur jene Schranken setzen,<br />
die nötig sind, um unsere Bewohner<br />
und unsere Mitarbeiter zu schützen.»<br />
Anita Schlüsselberger, Leiterin <strong>Clienia</strong> Bergheim<br />
Damit sich die Menschen, die bei uns leben, wohl fühlen, müssen auch unsere Mitarbeiter<br />
gerne bei uns sein. Die Pflegenden, das Aktivierungsteam, das Personal<br />
unserer Küche, des Technischen Dienstes und der Reinigung, aber auch unserer Verwaltung:<br />
Sie alle gestalten das <strong>Clienia</strong> Bergheim durch ihre tägliche, anstrengende<br />
Arbeit. Vor allem mit dementen Bewohnern sind wir gefordert. Diese leben noch einmal<br />
in einer ganz eigenen Welt, zu der wir nur noch begrenzt Zugang haben. Dennoch<br />
können wir ihnen begegnen, und sie können uns zu verstehen geben, wenn es uns<br />
gelingt, ihr Leben wärmer und geborgener zu machen. Ein Lächeln oder ein Wort von<br />
jemandem, der schon lange nicht mehr geredet hat, betrachten wir als Geschenk.<br />
Unsere Mitarbeiter begleiten die Bewohner durch jeden Tag, aber auch durch das<br />
ganze Jahr. Sie dekorieren das Haus weihnächtlich, feiern Geburtstage oder holen für<br />
jene, die nicht nach draussen gehen, einmal ein bisschen Schnee in den Gemeinschaftsraum<br />
herein. Unser Küchenpersonal bereitet jeden Tag 200 Mittagsmahlzeiten<br />
zu; stets wissend, dass das Essen für unsere Bewohner den Höhepunkt des Tages darstellt.<br />
Ihre Kritik kann hart und direkt sein, und Experimentierfreude ist nicht gefragt.<br />
Auch unsere Geburtstagskinder wünschen sich stets traditionelles Essen wie Schnitzel<br />
mit Pommes Frites, Café complet oder Schwarzwälder Torte. Wir freuen uns, wenn<br />
wir ihnen auch mit diesen bekannten Gerichten ein heimatliches Gefühl vermitteln<br />
können.<br />
Wir wissen, dass die wenigsten unserer Bewohner freiwillig bei uns leben. Viele<br />
haben eine jahrelange Odyssee hinter sich. Wenn wir unsere Aufgabe gut machen,<br />
dann dürfen wir miterleben, wie auch Menschen, die uns am Anfang abgelehnt<br />
haben, sich schliesslich bei uns einleben, wie sie uns akzeptieren und auch zueinander<br />
Sorge tragen. So klein ihre Welt vielleicht scheinen mag: Sie möchten trotzdem<br />
teilen, trösten, etwas zurückgeben, etwas für die Gemeinschaft tun. Sie sind bei uns<br />
daheim.<br />
Einblick<br />
«Ich lebe in zwei Welten, denn ich<br />
darf probeweise auch zurück in<br />
meine Wohnung. Aber zuhause bin<br />
ich auch hier. Ich habe Freunde hier,<br />
und es ist schön, dass sich jemand<br />
auf mich freut. Ich werde gebraucht.<br />
Zum Beispiel helfe ich beim Servieren<br />
des Essens. Auch meiner Mitbewohnerin<br />
helfe ich. Sie sagt, sie<br />
würde mich sehr vermissen. Ich<br />
selber wäre manchmal lieber allein.<br />
Ein eigener Raum – das wäre schön.<br />
Man könnte sich bewegen, ohne zu<br />
denken, dass man jemanden stört.<br />
Ich hätte einen grossen Tisch, ein<br />
Telefon und einen Fernseher. Ich<br />
würde die Tagesschau schauen. Ich<br />
will wissen, was draussen läuft. Darum<br />
verlasse ich das Bergheim jeden<br />
Tag einmal, zum Spazieren oder Einkaufen.<br />
Ich mag es aber auch, innerhalb<br />
des Heims zu sein und zum<br />
Beispiel zu malen. Als Kind habe ich<br />
Geige gespielt. Das kann ich nun<br />
nicht mehr. Ich habe einfach nicht<br />
genug Zeit für alles.»<br />
K. B., Bergheim-Bewohnerin<br />
Gesprächspartner <strong>Clienia</strong> Bergheim AG: Anita Schlüsselberger, Leiterin <strong>Clienia</strong> Bergheim; Regula Stengel, Heimärztin;<br />
Verena Zwicker, Stationsleiterin; Anna McShine, Aktivierungsfachfrau; Pedro Da Mota, Teamleiter Reinigung; Nadine Looser,<br />
Empfang; Daniel Huber, Küchenchef; Antje Damm, dipl. Pflegefachfrau; Anja Kriesi, Pflegehelferin; Frau R., Angehörige.<br />
Aufgezeichnet von Charlotte Walder Briner, Verantwortliche Kommunikation <strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Langzeitpflege <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
23
Tätigkeitsbericht
<strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong><br />
Differenzierte und spezialisierte psychiatrische<br />
Angebote unter dem Dach der <strong>Clienia</strong>-Gruppe:<br />
sinnvolles Wachstum entlang der Behandlungskette.<br />
Oft werden wir darauf angesprochen, dass wir in der Psychiatrie aufgrund des schwierigen<br />
wirtschaftlichen Umfeldes und des zunehmenden Drucks am Arbeitsplatz eine<br />
deutlich gestiegene Nachfrage unserer Dienstleistungen feststellen müssten. Unsere<br />
Zahlen geben dies nicht in der erwarteten Deutlichkeit wieder, aber wir stellen schon<br />
länger einen kontinuierlich steigenden Bedarf fest.<br />
Um für die zukünftigen Anforderungen gewappnet zu sein, möchten wir in der<br />
<strong>Clienia</strong>-Gruppe nicht nur die Prozesse in unseren einzelnen Institutionen optimieren,<br />
sondern den ganzen Behandlungspfad von der ambulanten über die tagesklinische<br />
und stationäre Behandlung bis zur nachgelagerten spezialisierten Langzeitpflege unter<br />
einem Dach anbieten.<br />
Mit der Integration des Bergheims in Uetikon am See per 1. Januar <strong>2012</strong> sind<br />
wir diesem Ziel einen grossen Schritt näher gekommen. Das spezialisierte Heim mit<br />
131 Betten bietet nebst kompetenter somatischer Pflege rund um die Uhr ärztliche<br />
und pflegerische Betreuung für Menschen mit demenziellen Erkrankungen, Schizophrenien,<br />
Depressionen, Substanzabhängigkeiten oder Persönlichkeitsstörungen.<br />
Eintritte erfolgen hauptsächlich aus psychiatrischen Kliniken und den Alters- und<br />
Pflegeheimen der Gemeinden.<br />
Auf das gleiche Datum hin wurde der Externe Psychiatrische Dienst Sirnach<br />
in die <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong> AG integriert. Damit erweitern wir unser Angebot<br />
im vor- und nachgelagerten Bereich zur stationären Akutbehandlung deutlich.<br />
Die folgenden Beiträge geben Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten unserer<br />
Mitarbeiter, die <strong>2012</strong> alle ein hohes Arbeitspensum zu bewältigen hatten. Die durchschnittliche<br />
Bettenbelegung in den drei stationären Einrich tungen betrug mehr als<br />
98 %. Für den grossen Einsatz und die hohe Identifikation mit ihrer Aufgabe möchte<br />
ich allen Beteiligten herzlich danken.<br />
Hans Schwyn<br />
CEO <strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
Tätigkeitsbericht <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
25
Das Engagement unserer<br />
Mitarbeiter trägt massgeblich<br />
zum Unternehmenserfolg<br />
bei.
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Nachhaltige Entwicklung<br />
Stabswechsel in der Ärztlichen Direktion, gestiegene<br />
Nachfrage nach unseren stationären Leistungen,<br />
hohe Auslastung und Arbeitsbelastung sowie<br />
das einzigartige Gestaltungskonzept «Burg Lino»<br />
für die Kinder- und Jugendpsychiatrie: Das Jahr<br />
<strong>2012</strong> hat uns sehr stark gefordert.<br />
Wir blicken auf ein intensives, erfolgreiches Jahr <strong>2012</strong> zurück, das uns bei einer<br />
äusserst hohen Belegung sehr stark gefordert hat. Mit der Inkraftsetzung des revidierten<br />
Krankenversicherungsgesetzes per 1. Januar <strong>2012</strong> und der damit verbundenen<br />
Öffnung der Kantonsgrenzen gelang es uns, neue Patienten und Zuweiser von unseren<br />
Angeboten zu überzeugen und die bisherigen und neuen Vertragspartner, sowohl<br />
Kantone als auch Krankenversicherer, haben uns das Vertrauen ausgesprochen. So<br />
konnten bisherige Leistungsaufträge weitergeführt, neue Leistungsaufträge abgeschlossen<br />
(ab 1.1.12 Kanton Zürich, ab 1.1.13 Kanton Glarus, beide für die Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie) und neue Tarifverträge vereinbart werden.<br />
Mit der Wahlfreiheit über die Kantonsgrenzen hinweg und den steigenden Ansprüchen<br />
unserer Patienten bei gleichbleibenden Ressourcen sind wir weiterhin gefordert,<br />
unsere Qualität und unsere Leistungen stetig und von neuem zu beweisen. Unsere<br />
fast 480 engagierten und motivierten Mitarbeiter setzten sich tagtäglich zum Wohle<br />
und zur nachhaltigen Gesundung unserer Patienten ein.<br />
Seit 1. August <strong>2012</strong> ist François Jeanmaire als Leiter Hotellerie in der Klinik<br />
tätig. Der diplomierte Hotelier SHV/VDH bringt eine grosse Erfahrung aus der<br />
Hotellerie und dem Spitalbereich mit. Zuvor war er Leiter Hotellerie im Stadtspital<br />
Waid, Zürich.<br />
Dr. med. Michael Brabetz hat am 13. August <strong>2012</strong> die Stelle als Leiter des<br />
In ternistischen Dienstes angetreten. Er besitzt den Facharzttitel FMH für Innere Medizin.<br />
Im Januar 2013 erhielt er zudem den Fähigkeitsausweis Psychosomatik und Psychosoziale<br />
Medizin SAPPM (Schweizerische Akademie für Psychosomatische und<br />
Psychosoziale Medizin). Zuvor arbeitete er als Facharzt für Innere Medizin in eigener<br />
Praxis in Rapperswil und Wil.<br />
Daniel Wild<br />
Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Stabswechsel in der Ärztlichen Direktion ist vollzogen<br />
Nach fast 21 Jahren hat Dr. med. Markus Binswanger die Ärztliche Direktion in die<br />
Hände von PD Dr. med. Silke Bachmann übergeben. Der Rücktritt von Markus Binswanger<br />
wurde mit ihm sorgfältig geplant und vorbereitet. Markus Binswanger hat die Einführung<br />
von Silke Bachmann unterstützt und engagiert sich weiterhin in verschiedenen<br />
Projekten im Bereich der Versorgungsplanung sowie in weiteren wichtigen Gremien.<br />
Tätigkeitsbericht <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
27
Die Übergabe der ärztlichen Führungsverantwortung an die nächste Ärztegeneration<br />
soll unserer Klinik neue fachliche Impulse verleihen, so beispielsweise in Versorgungsfragen<br />
und psychotherapeutischen Behandlungskonzepten. Silke Bachmann verfügt<br />
über einen grossen Leistungsausweis in der Akutpsychiatrie und stationären Psychotherapie<br />
des Erwachsenen- und Jugend- bzw. Kindesalters sowie über eine grosse<br />
Erfahrung in Forschung und Lehre. Den Einstieg in unsere Klinik hat sie sehr schnell<br />
und sehr gut bewerkstelligt. Mit ihrer offenen, positiven und kommunikativen Art ist<br />
es Silke Bachmann gelungen, Vertrauen aufzubauen und positiv zu wirken.<br />
Einzigartiges Inneneinrichtungskonzept für Kinder und Jugendliche<br />
Das Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (ZKJPP) mit zwei<br />
Akutgruppen, zwei Psychotherapiegruppen sowie einer Kindergruppe wurde nach<br />
dem Umbau im 2011 mit einem neuen, schweiz weit einzigartigen Einrichtungs- und<br />
Kommunikationskonzept ergänzt. In verschiedenen Workshops mit Kindern und<br />
Jugendlichen sowie Mitarbeitern wurde durch die Berliner Marketingdesignfirma Dan<br />
Pearlman dieses neue Inneneinrichtungskonzept erarbeitet und bestimmt nun zunehmend<br />
den Alltag im Zentrum der Burg Lino. Das Konzept, das weit über die Farb- und<br />
Möbelgestaltung hinausgeht, trägt dazu bei, den jungen Patienten den Schritt in die<br />
Psychiatrie zu erleichtern.<br />
Die Kinder und Jugendlichen können sich durch die altersgerechte Gestaltung<br />
der Innenräume schneller mit ihrem Umfeld identifizieren. Zudem werden Austauschund<br />
Rückzugsmöglichkeiten geboten und der Einsatz von Farben, Formen und Materialien<br />
fördert den Heilungsprozess nachhaltig.<br />
Externer Psychiatrischer<br />
Dienst (EPD) Sirnach neu unter<br />
dem Dach der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong><br />
<strong>Littenheid</strong><br />
Per 1. Januar <strong>2012</strong> wurde der Externe<br />
Psychiatrische Dienst (EPD) Sirnach<br />
von der Murg-Stiftung, <strong>Littenheid</strong>,<br />
übernommen und vollumfänglich in<br />
die <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
integriert. Durch die Einbindung des<br />
EPD in die Strukturen der <strong>Clienia</strong><br />
<strong>Littenheid</strong> AG wird dem Trend «ambulant<br />
vor stationär» noch mehr Beachtung<br />
geschenkt, die Behandlungsqualität<br />
durch unterbruchsfreie<br />
Versorgung verbessert und zudem<br />
die gemeindenahe Versorgung weiter<br />
gefördert. Mehr zum EPD Sirnach ab<br />
Seite 37 dieses <strong>Jahresbericht</strong>s.<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Weiterbildung<br />
Zwei grosse internationale Fachtagungen, am 24. Mai <strong>2012</strong> durch das ZKJPP zum<br />
Thema «Autismusspektrumstörungen» und am 25. Oktober <strong>2012</strong> durch das Zentrum<br />
für Psychotherapie und Psychosomatik zum Thema «Folgen interpersoneller Gewalt»<br />
wurden im Stadtsaal Wil durchgeführt. Zwei Anlässe mit hoher Zufriedenheit aller<br />
Teilnehmer und exzellenten Vorträgen, welche die neuesten Trends und Entwicklungen<br />
in den jeweiligen Fachgebieten aufzeigten.<br />
Unter dem Titel «Heimat – eine Erfindung» entstand im Berichtsjahr ein <strong>Littenheid</strong>er<br />
Bilderzyklus. Dieter Hall, ein Schweizer Künstler, der als Sohn des damaligen<br />
Chefarztes unserer Klinik nach gut 25 Jahren in New York 2011 wieder nach Zürich<br />
zog, widmete den ganzen Zyklus seiner Heimat <strong>Littenheid</strong>. Anlässlich der <strong>Littenheid</strong>er<br />
Begegnungen fand am 2. September <strong>2012</strong> die Vernissage statt. Über 1000 Interessierte<br />
besuchten die <strong>Littenheid</strong>er Begegnungen.
«Mit der Wahlfreiheit über die Kantonsgrenzen<br />
hinweg sind wir gefordert,<br />
unsere Qualität und unsere Leistungen<br />
stetig und von neuem zu beweisen.»<br />
Daniel Wild, Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Mit der Einführung der strategischen Bildungsbedarfsplanung wird die Fort- und<br />
Weiterbildung noch stärker auf die Bedürfnisse der Klinik ausgerichtet. Damit werden<br />
wir den stetig steigenden Ansprüchen an die Management- und Führungskompetenzen<br />
in allen Kaderstufen gerecht. Nachdem die Geschäfts- und Bereichsleitung die<br />
Führungsschulung in einem Pilot-Zyklus absolviert hat, wurde diese Schulung für alle<br />
Kadermitarbeiter eingeleitet.<br />
Auf den 1. Januar 2013 trat das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht in<br />
Kraft. Aus fürsorgerischem Freiheitsentzug wird die fürsorgerische Unterbringung.<br />
Die Vormundschaft gibt es nicht mehr, sondern neue und zielgerichtete Möglichkeiten<br />
über die Beistandschaft werden eingeführt. Ferner wurde die ärztliche Rückbehaltung<br />
neu definiert. Über 80 Personen (Ärzte, Therapeuten und weitere Kadermitarbeiter)<br />
haben die firmeninterne Schulung bereits besucht und sich somit auf diese Neuerungen<br />
vorbereitet.<br />
Investitionen in die Zukunft<br />
Durch die Mitarbeiterbefragung im Rahmen des Helsana-Gesundheitsmanagements<br />
wurde Verbesserungspotenzial bei den Sozial- und Unternehmensleistungen sichtbar.<br />
Bereits auf 2013 wurden daraufhin verschiedene Massnahmen eingeleitet. Zudem<br />
wurden in Gruppenarbeiten über 60 weitere Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die<br />
im Herbst <strong>2012</strong> zur Umsetzung über die Dienstwege freigegeben wurden. Mittels<br />
eines Reviews im Frühjahr 2013 wird die Sicherstellung dieser Verbesserungen überprüft<br />
werden.<br />
Für die Zentralisierung der Fachtherapien in den ehemaligen Räumen der<br />
Küche und Wäscherei konnte Anfang Dezember <strong>2012</strong> der Bereich Therapie und<br />
Werkstätten (THW) die Räumlichkeiten in der alten Küche beziehen. Der gelungene<br />
Liftanbau – eine deutliche Aufwertung des Gebäudes – konnte gleichzeitig in Betrieb<br />
genommen werden. Die zweite Etappe mit den Umbauarbeiten des alten Waschhauses<br />
wurde freigegeben. Dies wird zu weiteren Verbesserungen in der Infrastruktur<br />
sowie in den Abläufen und Prozessen führen, die den Patienten, aber auch den Mitarbeitern<br />
zugute kommen.<br />
Dr. med. Markus Binswanger<br />
Ärztlicher Direktor bis Ende 2011<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Festliche Verabschiedung von<br />
Dr. med. Markus Binswanger<br />
Unsere Klinik und die Schweizer<br />
Psychiatrieszene verabschiedeten Markus<br />
Binswanger offiziell mit einem<br />
Symposium und Festabend am 7. März<br />
<strong>2012</strong> im Stadtsaal Wil und drückten<br />
dabei die Verbundenheit und Wertschätzung<br />
aus. Er leitete als Ärztlicher Direktor<br />
die Geschicke der Klinik von April<br />
1991 bis Dezember 2011. Wir danken<br />
Markus Binswanger für seine ausserorden<br />
tlich grossen Verdienste für die<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong>.<br />
Daniel Wild<br />
Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Tätigkeitsbericht <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
29
1<br />
Wir legen grössten Wert<br />
auf die persönliche Betreuung<br />
und individuelle Behandlung<br />
jedes einzelnen<br />
Patienten.
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
Recognised for Excellence 3 star<br />
Die Nachfrage nach unseren stationären Leistungen<br />
verharrt auf konstant hohem Niveau – 2 509<br />
Patienten haben im Berichtsjahr unsere Hilfe gesucht.<br />
Rund ein Viertel der Pflegetage haben zusatzversicherte<br />
Patienten in Anspruch genommen.<br />
Innovatives in Erwachsenen- und Alterspsychiatrie<br />
Der in der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli seit Jahren etablierte Kompetenzschwerpunkt<br />
Stressfolgeerkrankungen wurde auf der Privatstation S3 mit ihrem fokussierten An -<br />
gebot auf stressbedingte Erkrankungen, Burnout und Psychosomatik weiter ausgebaut.<br />
Insbesondere wurde unter der Leitung von Dr. Ada Nierop die Schematherapie als<br />
zu sätzlicher Behandlungsansatz eingeführt. Auf der Station für Stressfolgeerkrankungen<br />
und Emotions regu lation mit Behandlungsschwerpunkt DBT wenden wir das<br />
Stationäre Integrative Therapieprogramm für Emotionsregulation (SITE) an. Das achtwöchige<br />
gruppentherapeu tische Angebot beinhaltet Elemente der DBT und Schematherapie<br />
und legt den Schwerpunkt auf beziehungsorientiertes und emotionales<br />
Lernen, als Ergänzung zum zertifizierten zwölfwöchigen DBT-Programm.<br />
Seit Januar <strong>2012</strong> bieten wir auf der Spezialstation für Depressionserkrankungen<br />
zusätzlich zum seit Jahren etablierten IPT das Cognitive Behavioral Analysis System of<br />
Psychotherapy (CBASP) an. Das störungsspezifische Therapieverfahren wurde in den<br />
USA für chronisch depressive Patienten mit dem Ziel entwickelt, die Betroffenen vom<br />
passiv-vermeidenden Lebensstil zu Selbstverantwortung und aktivem Entscheiden und<br />
Handeln zurückzuführen. Der Behandlungserfolg des neuen Verfahrens ist ausgewiesen,<br />
so dass eine Ausweitung auf die Depressionsstation 60plus geplant ist.<br />
Seit Beginn <strong>2012</strong> führen wir monatlich die Neuroradiologische Fallkonferenz in<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologie des Spitals Männedorf durch. Sie<br />
dient der Dokumentation neurodegenerativer, entzündlicher und raumfordernder Prozesse,<br />
der Diagnostik und Verlaufskontrolle sowie der prognostischen Einschätzung.<br />
Für 2013 ist zudem die Einführung der Voxel-basierten Morphometrie geplant.<br />
David J. Bosshard<br />
Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
Neues Erwachsenenschutzrecht<br />
Per 1. Januar 2013 ist in der Schweiz das neue Erwachsenenschutzgesetz in Kraft<br />
getreten. Es löst das über 100-jährige Vormundschaftsrecht ab. Im Zentrum steht die<br />
Förderung des Selbstbestimmungsrechts der Patienten. Relevante Änderungen für<br />
die klinische Arbeit sind die Einführung des Vorsorgeauftrags und der Patientenverfügung<br />
sowie die gesetzlich vorgeschriebene Behandlungsplanung. Einige bekannte<br />
Begriffe wie der Fürsorgerische Freiheitsentzug (FFE) oder die Vormundschaft werden<br />
verschwinden und andere, wie etwa die Fürsorgerische Unterbringung (FU),<br />
Tätigkeitsbericht <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
31
ewegungseinschränkende Massnahmen und verschiedene Formen der Beistandschaft,<br />
gilt es zu klären. Die Zusammenarbeit mit der neuen Erwachsenenschutzbehörde<br />
(bisher Vormundschaftsbehörde) startet 2013. Alle betroffenen Mitarbeiter<br />
der Klinik wurden in der korrekten Umsetzung geschult.<br />
Die <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli in der Öffentlichkeit<br />
Das 8. Facharztvorbereitungsseminar im Juni <strong>2012</strong> fand erneut mit 60 Teilnehmern<br />
zum zweiten Mal unter dem Patronat der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie (SGPP) statt. Anfang Oktober standen im Symposium «Von<br />
Haltungs- und Glaubensfragen zur evidenzbasierten stationären Psychotherapie» die<br />
neuesten Entwicklungen und Therapieformen auf dem Gebiet der chronischen Erkrankungen<br />
wie IPT, CBASP und Schematherapie im Mittelpunkt. Die wissenschaftliche<br />
Weiterbildung und die öffentliche Vortragsreihe «Psychische Erkrankung – Know-how<br />
und Dialog» boten Fachpersonen und Laien die Möglichkeit, sich in der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong><br />
Schlössli Informationen zu einem umfangreichen Themenangebot zu beschaffen.<br />
Der Brainbus, eine mobile Ausstellung der Schweizerischen Institute für<br />
Neurowissenschaften und der Life Science Communication, machte auf seiner Tour<br />
durch die Schweiz die Neurowissenschaften einem breiteren Publikum zugänglich,<br />
indem er Schulen und hochschulnahe Institutionen sowie öffentliche Plätze be suchte.<br />
Die <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli war Partnerin an mehreren Standorten. Der Bus war<br />
auch am Schlösslitag vom 1. September <strong>2012</strong> zu Gast.<br />
Der Schlösslitag, diesmal unter dem Motto Dschungel, bot viele Anziehungspunkte:<br />
von Buschtrommelmusik und Schlangentanz über afrikanische Erbsensuppe<br />
und einem Bummel durch die attraktiven Animationsangebote und Marktstände bis<br />
zum Fachvortrag «Moderne Komplementärmedizin in der Psychiatrie» und Stationsführungen.<br />
Die Besucher waren trotz Regenwetter überaus zahlreich erschienen.<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
heizt bald umweltschonend<br />
Das geplante Biomasse-Heizkraftwerk<br />
der EKZ in Kliniknähe überzeugte in<br />
der Evaluation der künftigen Wärmeversorgung.<br />
Als Rohstoff für die Gewinnung<br />
von Strom wird das auf dem<br />
Pfannenstiel anfallende Holz genutzt,<br />
dessen Verwendung zur Energienutzung<br />
CO2-neutral ist. Die im Produktionsprozess<br />
des Stroms entstehende<br />
Abwärme fliesst über eine neue Fernwärmeleitung<br />
nach Oetwil am See<br />
und beliefert ab 2015 die grossen Abnehmer<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
und die Gemeinde.<br />
Qualitätsverbesserungen, Projekte, Infrastruktur<br />
Im Berichtsjahr wurde die Akutstation E0 aufwändig saniert, um- und ausgebaut.<br />
Einzel- und Zweibettzimmer mit Nasszellen, gehobenes Ambiente und eine kreative<br />
Hotellerie schaffen eine behagliche Atmosphäre auf der Station für duale Diagnosen,<br />
in der Patienten unter anderem durch Motivational Interviewing (Miller und Rollnick)<br />
unter fachkundiger Leitung des Personals genesen können.
«Immer mehr Privatpatienten<br />
schenken uns ihr Vertrauen. Wir<br />
erachten dies als Wertschätzung.»<br />
David J. Bosshard, Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
Im Frühjahr <strong>2012</strong> wurde das elektronische Menübestellsystem «Logimen» erfolgreich<br />
eingeführt. Essensbestellungen der Patienten werden von den verantwortlichen<br />
Mitarbeitern auf den Stationen direkt auf einem Laptop erfasst. Pro Patient werden<br />
automatisch nur die seiner Versicherungsklasse und allfälligen Unverträglichkeiten<br />
oder Diäten entsprechenden Menüs zur Auswahl angezeigt. So wird sichergestellt,<br />
dass Patienten das Menü erhalten, das ihren Bedürfnissen und Wünschen entspricht.<br />
Die Verknüpfung mit der elektronischen Patientendokumentation ermöglicht den<br />
Zugang zu aktuellen Informationen wie Eintritten, Stationsübertritten und Austritten.<br />
Die erfassten Rezepte und deren Verknüpfung mit der schweizerischen Nährwerttabelle<br />
erleichtern die Arbeit unserer Diätköche.<br />
Neue Führungspersonen<br />
Dr. med. Markus Baumgartner wurde per 1. November <strong>2012</strong> zum neuen Chefarzt der<br />
ambulanten und teilstationären Angebote der <strong>Clienia</strong> Psychiatriezentren Wetzikon<br />
und Uster ernannt. Zuvor führte er die Betriebe während eines halben Jahres ad interim,<br />
nachdem Dr. med. Paul Meisser im Frühjahr aus gesundheitlichen Gründen in<br />
den vorzeitigen Ruhestand getreten war. Paul Meisser gebührt unser aufrichtiger<br />
Dank für seine zehnjährige Tätigkeit, zuerst als Chefarzt der Klinik und später der<br />
beiden Psychiatriezentren. Mit Markus Baumgartner konnte ein bestens qualifizierter<br />
Kandidat für diese anspruchsvolle Position gewonnen werden. Er steht nicht nur für<br />
Kontinuität, sondern auch für die wachsende Bedeutung der Alterspsychiatrie, die<br />
in Wetzikon, als erstes alterspsychiatrisches Ambulatorium der Schweiz, bereits eine<br />
traditionell grosse Rolle spielt.<br />
Ingrid Wolf wurde per 1. Juli <strong>2012</strong> zur Leiterin des Bereichs Berufsbildung<br />
ernannt. Zuvor übte sie die Funktion einer Stationsleiterin und später der Leiterin<br />
Pflege für die Stationen der damaligen Grundversorgung aus. Nebst dem Bereich<br />
Berufsbildung, der rund 100 Lernende umfasst, ist sie für den Sozialdienst sowie die<br />
Ergo- und Aktivierungstherapie zuständig.<br />
EFQM-zertifiziert<br />
Als eine der ersten Psychiatrischen<br />
Kliniken in der Schweiz hat sich<br />
die <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli dem<br />
Qualitätsassessment der EFQM<br />
Brüssel unterzogen und das Label<br />
Recognised for Excellence 3 Star<br />
verliehen bekommen. Die Anerkennung<br />
ist zugleich Ansporn, sich weiter<br />
kontinuierlich zu verbessern.<br />
.<br />
David J. Bosshard<br />
Klinikdirektor <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
Tätigkeitsbericht <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
33
<strong>Clienia</strong> Bergheim Uetikon<br />
Herzlich willkommen in der <strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
Das <strong>Clienia</strong> Bergheim ergänzt seit Anfang <strong>2012</strong> die<br />
Behandlungskette der <strong>Clienia</strong>-Gruppe mit seinem<br />
Angebot an psychiatrischer Langzeitpflege.<br />
Auf dem Weg in die Zukunft<br />
Unsere Auslastung betrug <strong>2012</strong> nahezu 100 %, trotz der Bettenerhöhung auf 131.<br />
Bekräftigt durch die hohe Nachfrage haben wir uns intensiv mit dem Neubauprojekt<br />
«In den Gärten» beschäftigt. Anstelle der Häuser Villa und Seehaus wird eine terrassenförmige<br />
Anlage das Gesicht des <strong>Clienia</strong> Bergheims markant verändern. Zwei<br />
Pflegestationen mit 21 und 24 Betten und ein zweistöckiges Gebäude mit sieben<br />
altersgerecht konzipierten Wohnungen ergänzen ab Herbst 2014 das Angebot.<br />
Spatenstich ist im April 2013.<br />
Gegen Missbrauch und Gewalt<br />
Die Charta «curaviva – Missbrauch<br />
und Gewalt gegenüber Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern» wurde in einem<br />
Standard und mittels Schulungsmassnahmen<br />
umgesetzt. Das Präventionskonzept<br />
ist neu Teil des Anstellungsvertrages.<br />
Die Mitarbeiter<br />
verpflichten sich, aktiv an der Realisierung<br />
der Null-Toleranz-Politik mitzuarbeiten.<br />
Ein attraktiver Ausbildungs- und Arbeitsplatz<br />
Das <strong>Clienia</strong> Bergheim als Ausbildungspartner der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli bietet<br />
seit <strong>2012</strong> eigenständig die Ausbildungen Assistentin Gesundheit und Soziales, Fachfrau/Fachmann<br />
Gesundheit und HF Pflege mit Vertiefung Langzeit an. Wir hoffen,<br />
dass uns die ausgebildeten Fachkräfte als Berufsleute erhalten bleiben, zumal aus<br />
der im Mai durchgeführten Befragung eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit hervorgeht.<br />
Erfreulich tiefe Krankheitsausfälle belegen zudem, dass das Absenzenmanagement<br />
Früchte trägt.<br />
Personelles<br />
Dr. med. Sven Dätwyler hat Ende September <strong>2012</strong> das <strong>Clienia</strong> Bergheim nach langjähriger<br />
Tätigkeit verlassen, um die Ausbildung zum Geriater zu absolvieren. Mit<br />
Dr. med. Regula Stengel haben wir per 1. Dezember eine kompetente Nachfolgerin<br />
gefunden. Seit dem 1. April <strong>2012</strong> begleitet Annina Civelli als Verantwortliche die<br />
Auszubildenden und Studierenden im <strong>Clienia</strong> Bergheim.
<strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Männedorf<br />
Räume flexibel genutzt<br />
Die ambulante und tagesklinische Behandlung<br />
bietet mit bedarfsgerecht nutzbaren Therapieprogrammen<br />
alltagsnahen Spiel-, Gestaltungs- und<br />
Erfahrungsraum.<br />
Nachfrage nach ambulanter Behandlung anhaltend<br />
Die Anzahl der behandelten Patienten erhöhte sich auf 2 094, die Anzahl der Konsultationen<br />
stieg auf 12 735 (Vorjahr 10 385) und die Anzahl der geleisteten Pflegetage<br />
der Tageskliniken auf 8 405 (Vorjahr 6 178). Die Zunahme steht im Zusammenhang<br />
mit der Ende 2011 abgeschlossenen baulichen Erweiterung unseres tagesklinischen<br />
Angebots.<br />
Konsiliarpsychiatrie am Spital<br />
Männedorf<br />
Dr. Regula Guggenbühl-Schlittler<br />
stiess am 1. Mai <strong>2012</strong> neu zum PZM<br />
und verstärkt den konsiliar-psychiatrischen<br />
Dienst für die Abteilungen<br />
Gynäkologie/Geburtshilfe und Chirurgie.<br />
Das Gewicht ihrer Arbeit liegt<br />
somit auf frauenspezifischen Aspekten<br />
von Medizin, Psychiatrie und<br />
Psychosomatik.<br />
Ausbau ambulantes Gruppenangebot<br />
Menschliche Entwicklung vollzieht sich im Rahmen der Zugehörigkeit zu einer<br />
Gruppe von Mitmenschen. Der Erfahrungs- und Begegnungsraum in Gruppen kann<br />
therapeutisch genutzt werden. Dementsprechend haben wir unser ambulantes Gruppenangebot<br />
ausdifferenziert und konsolidiert. Neu wurden eine ambulante Gruppenbehandlung<br />
für Abhängigkeitserkrankungen und eine Gruppe «Gesundheitsförderung»<br />
für polymorbide Patienten eröffnet. Das erweiterte Gruppenangebot in den<br />
neuen Räumlichkeiten der Tageskliniken steht als Ergänzung zu einer Einzelbehandlung<br />
auch Patienten zur Verfügung, die bei niedergelassenen Ärzten/Therapeuten<br />
oder an unserer Poliklinik in Behandlung sind.<br />
Zusammenarbeit im medizinischen und sozialen Versorgungsnetz<br />
Eine grosse Zahl unserer Patienten befindet sich parallel oder intermittierend in<br />
Behandlung bei somatischen Ärzten, im Spital oder in einer andern sozialmedizinischen<br />
Institution. Die interinstitutionelle Zusammenarbeit und die Erbringung<br />
qualifizierter konsiliar- und liaisonpsychiatrischer Leistungen sind deshalb wichtig<br />
und wurden im Berichtsjahr mit 446 Konsilien besonders gepflegt.<br />
35
<strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Wetzikon und Uster<br />
<strong>Clienia</strong> Ambulatorium Wetzikon<br />
Ausweitung ambulanter und teilstationärer<br />
psychiatrisch-psychotherapeutischer Versorgung<br />
Die ambulanten Zentren <strong>Clienia</strong> PZW, ABW und<br />
PZU verzeichnen eine deutliche Zunahme der<br />
Inanspruchnahme psychiatrischer Hilfe. Die Angebote<br />
wurden erweitert und die Zusammenarbeit<br />
mit den Zuweisern und Spitälern der Region<br />
gestärkt.<br />
Hohe Nachfrage nach psychiatrischer Abklärung und Behandlung<br />
Die Nachfrage nach psychiatrischen Dienstleistungen seitens Zuweiser und Patienten<br />
stieg <strong>2012</strong> um 21 % auf 4 545 Patienten. Die Konsultationen nahmen um 15 %<br />
auf 32 450 zu, die Pflegetage in den Tageskliniken reduzierten sich von 9 841 um 2 %<br />
auf 9 606.<br />
Stärkung der Zusammenarbeit<br />
mit Zuweisern und Spitälern<br />
Im Hinblick auf eine patientenzentrierte<br />
Medizin wurde der Zusammenarbeit<br />
mit unseren Zuweisern und<br />
den somatischen Kliniken GZO Spital<br />
Wetzikon und Spital Uster hohe<br />
Priorität beigemessen. Weitere Aktivitäten<br />
zur Stärkung der Zusammenarbeit<br />
sind für 2013 geplant.<br />
Neugliederung in Bereiche und Angebotserweiterung<br />
Die 14 Spezialsprechstunden sind neu übergeordneten Bereichen zugeteilt: dem Zentrum<br />
für Psychosomatik und Psychotherapie, dem Zentrum für Sozialpsychiatrie und<br />
dem Zentrum für Alterspsychiatrie. Angebotserweiterungen betreffen den Psychotherapiebereich,<br />
die Alterspsychiatrie und die Schlafmedizin sowie die Interdisziplinäre<br />
Schmerzmedizin in Zusammenarbeit mit dem GZO Spital Wetzikon. Neben der Erweiterung<br />
diagnostischer Angebote wurde hauptsächlich der Stärkung der Psychotherapie<br />
Bedeutung beigemessen, um die Patientenversorgung zu optimieren.<br />
Personelles und Anlässe<br />
Mit der Beförderung von med. pract. Benedikt Brazerol zum Leitenden Arzt konnte<br />
die oberste Kaderstufe verstärkt werden. Trotz des weiter zunehmenden Fachkräftemangels<br />
gelang es, sämtliche vakante Stellen im ärztlichen Bereich mit qualifizierten<br />
Bewerbern zu besetzen. Auch unsere öffentlichen Vorträge und das Jahressymposium<br />
Update Demenz stiessen auf grosse Resonanz.
<strong>Clienia</strong> Externer Psychiatrischer<br />
Dienst (EPD) Sirnach<br />
Herzlich willkommen in der <strong>Clienia</strong><br />
<strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Über 20 Jahre führte die Murg-Stiftung, Litten heid,<br />
den EPD Sirnach. Seit dem 1.1.<strong>2012</strong> gehört er nun<br />
zur <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong>.<br />
Neue Räumlichkeiten, steigende Nachfrage nach psychiatrischen Behandlungen und<br />
neue Angebote in der ambulanten Psychiatriepflege prägten das Berichtsjahr. Die<br />
Integration des EPD Sirnach konnte aber trotz hohem Zeitdruck planmässig auf den<br />
1. Januar <strong>2012</strong> abgeschlossen werden – er ist somit organisatorisch, fachlich und<br />
führungsmässig voll eingebettet.<br />
Steigende Nachfrage<br />
Wie in den meisten psychiatrischen Ambulatorien stieg die Anzahl der behandelten<br />
Patienten auch bei uns an – der EPD Sirnach verzeichnete 661 Patienten.<br />
Online-Beratung:<br />
epdonline@clienia.ch<br />
Fragen rund um psychische Probleme<br />
und Psychiatrie werden durch den<br />
Oberarzt, die Leitende Ärztin oder<br />
eine geeignete Person des EPD-Teams<br />
innert zwei Arbeitstagen beantwortet.<br />
Das Angebot richtet sich an Betroffene,<br />
Angehörige, Ärzte, Therapeuten<br />
und Betreuer. Da der E-Mail-Verkehr<br />
unverschlüsselt erfolgt, sollte für vertrauliche<br />
Inhalte ein Gesprächstermin<br />
vereinbart werden.<br />
Ambulante und aufsuchende psychiatrische Pflege (AAP)<br />
Seit dem 1. Oktober <strong>2012</strong> arbeiten im Team des EPD Sirnach neben Ärzten, Psychologen<br />
und Sozialarbeitern auch zwei diplomierte Pflegefachfrauen HF, womit den Patienten<br />
zu Hause und im EPD Sirnach eine breite Palette pflegerischer Interventionen<br />
ge boten werden kann. In den Räumen des EPD Sirnach finden zudem medizintechnische<br />
Abklärungen und diverse Einzel- und Gruppenangebote statt. So wird seit Dezember<br />
<strong>2012</strong> eine NADA-Gruppe (Ohr-Akupunktur bei Spannungszuständen) angeboten.<br />
Personelles/Angebotserweiterung<br />
Mit der Beförderung von Dr. med. Roman Specker zum Oberarzt konnte die frei<br />
gewordene Stelle kompetent besetzt werden, gleiches gilt für die dadurch entstandene<br />
Assistenzarztstelle. Durch die Oberärztin Dr. med. Katherine Schlag wird seit<br />
Oktober <strong>2012</strong> eine Trauma-Ambulanz angeboten. Zusammen mit der AAP musste<br />
deshalb bereits ein gutes Jahr nach dem Bezug der neuen Räumlichkeiten eine<br />
zusätzliche Wohnung angemietet werden.<br />
Kurzporträt <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
37
<strong>Clienia</strong> Winterthur<br />
Steigende Anzahl an Konsultationen<br />
In neuer Rechtsform arbeiten die Ärzte und Psychologen<br />
in Winterthur als <strong>Clienia</strong> Gruppenpraxis<br />
und blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück.<br />
<strong>Clienia</strong> Winterthur: Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
In der Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie können wir durch die breite Ausbildung<br />
der Mitarbeiter Behandlungsformen für das ganze Spektrum psychischer<br />
Erkrankungen anbieten. Wir gewährleisten schnelle Abklärungstermine und eine<br />
behandlungsnahe Kommunikation mit den Hausärzten. Insgesamt 389 Zuweisungen<br />
neuer Patienten von Hausärzten im Jahr <strong>2012</strong> zeigen die gelungene Einbindung unseres<br />
Dienstes in Winterthur und Umgebung. Im Jahr <strong>2012</strong> wurden insgesamt 4 592<br />
Konsultationen durchgeführt. Zu Beginn 2013 konnten wir einen weiteren ärztlichen<br />
Mitarbeiter anstellen. Durch zusätzliche Raumreserven an unserem Standort in<br />
Winterthur werden wir auch weiterhin wachsen, um dem steigenden Bedarf an kompetenten<br />
psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungen gerecht zu werden.<br />
Wir danken allen Hausärzten, Psychiatern sowie den anderen Spezialisten für die<br />
Unterstützung und hervorragende Zusammenarbeit.<br />
Netzwerk in Winterthur<br />
Eine enge Zusammenarbeit besteht<br />
mit dem Hausärzte-Netzwerk Win ti<br />
Med, für das wir als preferred provider<br />
im Bereich der Psychiatrie anerkannt<br />
wurden. Wir sind beteiligt<br />
am psychiatrischen Notfalldienst<br />
und pflegen unsere häufigen Kontakte<br />
mit den staatlichen Einrichtungen<br />
der Integrierten Psychiatrie Winterthur.<br />
Stiftung Krisenintervention Schweiz<br />
Die seit 22 Jahren bestehende Stiftung Krisen intervention Schweiz hat ein Jahr des<br />
Umbruchs hinter sich. Mit neuen Mitarbeitern erarbeiteten wir ein erweitertes<br />
Leistungsspektrum. Wir haben <strong>2012</strong> die traditionsreichen notfallpsychologischen<br />
Angebote für Schulen, Unternehmen und Verbände weiterentwickelt, neue Schulungen<br />
ausgearbeitet, die Hintergrund-Hotline ausserhalb der Bürozeiten auf noch<br />
erfahrenere Spezialisten umgestellt und durch Infoletter, Website, Seminarprogramm,<br />
Angebotsflyer und verschiedene Informationsveranstaltungen verstärkten Kundenkontakt<br />
etabliert. Neu arbeiten wir als externe Meldestelle für Heime mit Ombudsfunktion<br />
für die Themenfelder Gewalt, Missbrauch, Suizidalität und ähnliche Probleme.<br />
Wir danken der <strong>Clienia</strong>-Gruppe für die logistische Unterstützung.
<strong>Clienia</strong>-Gruppe – Soziales Engagement<br />
Preisträger <strong>2012</strong><br />
Jedes Jahr zeichnet die <strong>Clienia</strong>-Gruppe Orga -<br />
nisationen und Privatpersonen aus, die sich für<br />
psychisch Kranke und Behinderte einsetzen: in<br />
der Prävention, der Krankheitsbewältigung oder<br />
der Ge staltung des täglichen Lebens.<br />
Anlässlich des Internationalen Tages der psychischen Gesundheit am 10. Oktober<br />
<strong>2012</strong> prämierte die <strong>Privatklinik</strong>gruppe <strong>2012</strong> wiederum sechs soziale Netzwerke. Der<br />
Verein Sorebo, der an ge passte Arbeits- und Ausbildungsplätze schafft, damit Arbeitnehmer<br />
zum freien Arbeitsmarkt hingeführt werden können. Fragile Zürich, eine Vereinigung,<br />
die sich gemeinsam mit Betroffenen für die Anliegen von Menschen mit<br />
einer Hirnverletzung und ihren Angehörigen einsetzt. Die Karavane der Organisation<br />
Erlebniswelten, eine erlebnispädagogische Rucksack-Expedition für Jugendliche von<br />
15 bis 20 Jahren (ca. 50 % mit auffälligem Sozialverhalten, 50 % mit psychiatrischen<br />
Diagnosen wie ADHS, dissoziale Persönlichkeit, Borderline etc.). Des Weiteren das<br />
Projekt Begleitung für Kinder und Jugendliche mit einem psychisch kranken Elternteil<br />
der VASK Zürich. Mittels Gesprächen und kreativer Aktivitäten wie Malen, Musik,<br />
Bewegung und Geschichten werden Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg unterstützt<br />
und in ihrem Selbstvertrauen gestärkt.<br />
Ein weiterer Preisträger war das Tanztheater Murg-Stiftung in Zusammenarbeit<br />
mit der Murg-Stiftung, <strong>Littenheid</strong>, und der Tanztheaterwerkstatt vom Tanztheater<br />
Divertimento, Aadorf. An diesem beteiligen sich Klienten und Mitarbeiter des Wohnheims<br />
und der Geschützten Werkstätte sowie Laien- und Profitänzer.<br />
Die Murg-Stiftung, <strong>Littenheid</strong>, wie auch die Stiftung Sternwies, Oetwil am See,<br />
wurden als weitere Institutionen ausgezeichnet. Sie erhalten im Rahmen einer Übergangshilfe<br />
finanzielle Unterstützung bei der Anstellung von ausgetretenen Patienten<br />
der <strong>Clienia</strong>-Gruppe, bei denen der IV-Entscheid noch hängig ist.<br />
Direkte Hilfe ausserhalb<br />
der Institution<br />
Zwischen dem, was psychisch<br />
kranke Menschen benötigen, und<br />
dem, was die Gesellschaft an gewachsenen<br />
Strukturen bieten kann<br />
bzw. was das von der Gesellschaft<br />
finanzierte Gesundheits system zu<br />
leisten vermag, klafft oft eine Lücke.<br />
Darum ist es uns ein grosses Anliegen,<br />
dass wir auch ausserhalb<br />
unserer Institutionen für Patienten<br />
und Angehörige präsent sind.<br />
Kurzporträt <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
39
Unsere Standorte<br />
Führend in Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> <strong>Littenheid</strong><br />
Die <strong>Privatklinik</strong> bietet mit gut 200 Betten vielfältige psychiatrische, psychotherapeutische<br />
und psychosomatische Angebote für alle Altersgruppen. Neben einem<br />
Zentrum für Kinder- und Jugendpsychia trie und -psychotherapie (für Kinder ab 10 bis<br />
18 Jahre) mit fünf Kleingruppen umfasst das Angebot die Akut- und Alterspsychiatrie,<br />
eine Tagesklinik, vier Spezialstationen mit störungsspezifischen Behandlungsschwerpunkten<br />
sowie eine Privatstation mit einem gehobenen Hotelkomfort. Die <strong>Clienia</strong><br />
Privat klinik <strong>Littenheid</strong> ist Listenspital der Kantone Thurgau, Schwyz, Zug, Uri, Luzern,<br />
Glarus, Schaffhausen, St.Gallen und Zürich.<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
Mit rund 215 Betten bietet die traditionsreiche <strong>Privatklinik</strong> für Psychiatrie, Psychothera<br />
pie und Psychosomatik Menschen in Krisensituationen individuelle Beratung und<br />
Be hand lung mit höchster Fachkompetenz. Neben der stationären Grundver sorgung<br />
mit einem 24-Stunden-Notfalldienst umfasst das Angebot exklusive Privatstationen<br />
für Erwachsene und ältere Menschen, Psychotherapiestationen und Spezial ange bote.<br />
Alle Stationen sind psychotherapeutisch ausgerichtet und spezialisiert. Wissenschaftlich<br />
fundierte, komplementärmedizinische Therapien, wie beispielsweise Phyto therapie,<br />
Akupunktur, Biofeedback oder Hypnose, unterstützen den Heilungsprozess.<br />
<strong>Clienia</strong> Bergheim<br />
In klarer Differenzierung zu den Alters- und Pflegeheimen der Gemeinden ist das<br />
<strong>Clienia</strong> Bergheim mit 131 Betten nebst kompetenter somatischer Pflege spezialisiert<br />
auf die psychia trische Langzeitpflege älterer Menschen mit verschiedenen Formen<br />
von Demenz, Schizophrenien, Depressionen, Substanzabhängigkeiten oder auch<br />
Persönlichkeits störungen. Das Angebot umfasst die pflegerische und ärztliche Be treuung<br />
rund um die Uhr, Physio therapie, Aktivierungsangebot, Palliative Care, Seelsorge<br />
sowie die Bezugspersonenpflege. Die Dienstleistungen des <strong>Clienia</strong> Bergheims werden<br />
gesamtschweizerisch und über die Landesgrenzen hinaus angeboten.<br />
<strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Männedorf<br />
Das <strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Männedorf (PZM) ist Teil der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong><br />
Schlössli und zuständig für die Regionen rechtes Zürichseeufer, Pfannenstiel und<br />
Teile des Zürcher Oberlands. Es führt eine Poliklinik (Ambulatorium) sowie zwei<br />
Tageskliniken; eine davon speziell für ältere Menschen. Zudem steht hier eine Notfallversorgung<br />
zur Verfügung. Bei psychischen Problemen, Krisen und Erkrankungen<br />
steht das Fach personal Einzelpersonen, Paaren und Familien abklärend, beratend<br />
und behandelnd zur Seite. Der psychiatrisch-psychosomatischer Konsiliardienst<br />
$führt Abklärungen und Behandlungen bei Patienten des Spitals Männedorf durch.
<strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Uster<br />
Als externe Abteilung des <strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrums Wetzikon (PZW) bietet das<br />
<strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Uster (PZU) ein ergänzendes Angebot an Spezialsprechstunden<br />
in der Erwachsenen- und Alterspsychiatrie mit Tagesklinikplätzen für Menschen<br />
ab 60 Jahren sowie Liaison- und Konsiliardienste für somatische Spitäler und<br />
Heime an. Es betreut Personen mit Persönlichkeitsstörungen und mit Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom<br />
in Einzel- und Gruppentherapien und bietet in Alterstageskliniken<br />
teil stationäre Angebote an. Der psychiatrisch-psychosomatische Konsiliardienst<br />
führt Abklärungen und Behandlungen bei Patienten des Spitals Uster durch.<br />
<strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Wetzikon<br />
Das <strong>Clienia</strong> Psychiatriezentrum Wetzikon (PZW) ist Teil der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli<br />
und umfasst eine Poliklinik für Erwachsene ab 18 Jahren, Spezialsprechstunden, eine<br />
erwachsenenpsychiatrische Tagesklinik, einen psychologischen und alterspsychiatrischen<br />
Dienst mit Memory Clinic sowie eine Alterstagesklinik. Das <strong>Clienia</strong> Psychia triezentrum<br />
Wetzikon stellt die ambulante und teilstationäre psychiatrisch-psycho therapeu<br />
tische Versorgung der Region sicher und bietet während der Öffnungszeiten auch<br />
einen Notfalldienst an. Der psychiatrisch-psychosomatische Konsiliardienst führt<br />
Abklärungen und Behandlungen bei Patienten des GZO Spitals Wetzikon durch.<br />
<strong>Clienia</strong> Ambulatorium Wetzikon<br />
Neben Beratung, Abklärung, Betreuung und Behandlung führt das <strong>Clienia</strong> Ambulatorium<br />
Wetzikon (ABW) auch Kriseninterventionsgespräche innerhalb von 24 Stunden<br />
durch. Die enge Zusammenarbeit mit der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong> Schlössli ermöglicht es,<br />
ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlungsformen perfekt zu integrieren,<br />
um Patienten stets optimal betreuen zu können. Die betreffenden Behandlungspläne<br />
werden individuell erstellt.<br />
<strong>Clienia</strong> Externer Psychiatrischer Dienst Sirnach<br />
Der <strong>Clienia</strong> Externe Psychiatrische Dienst (EPD) Sirnach ist Teil der <strong>Clienia</strong> <strong>Privatklinik</strong><br />
<strong>Littenheid</strong> und stellt die ambulante sozialpsychiatrische Versorgung des Bezirks<br />
Münchwilen und der angrenzenden Gebiete sicher und bietet während der Öffnungszeiten<br />
auch einen Notfalldienst an. Das thera peutische Angebot umfasst psychiatrische<br />
und psychotherapeutische Abklärungen und Behandlungen für Kinder, Jugendliche<br />
und Erwachsene. Es richtet sich an Menschen, die sich in einer psychischen<br />
Krise befinden, an einer psychischen Krankheit leiden oder nach einem psychiatrischen<br />
Klinikaufenthalt auf professionelle Nach betreuung angewiesen sind.<br />
<strong>Clienia</strong> Winterthur, Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Unter dem Dach der <strong>Clienia</strong>-Gruppe bietet die <strong>Clienia</strong> Winterthur, Praxis für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, ambulante Dienstleistungen an. Die Praxis bietet rasche Ersttermine<br />
und richtet sich mit einem breiten diagnostischen und therapeutischen Angebot<br />
an alle Menschen mit psychiatrisch-psychotherapeutischen Beschwerden, unabhängig<br />
von der Diagnose. In den gleichen Räumlichkeiten befindet sich die Stiftung<br />
Krisenintervention Schweiz, die sich seit über 20 Jahren der notfallpsychologischen<br />
Beratung und Betreuung von Menschen in Krisen widmet. Kooperationsverträge bestehen<br />
mit vielen Firmen, Schulen, Gemeinden und Verbänden in der ganzen Schweiz.<br />
Kurzporträt <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
41
Die ruhige und stilvolle<br />
Umgebung sowie die<br />
hervorragende Hotellerie<br />
tragen zur Heilung bei.
Die Institutionen der <strong>Clienia</strong>-Gruppe<br />
Unsere Kontaktdaten<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong> AG<br />
<strong>Privatklinik</strong> für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
9573 <strong>Littenheid</strong><br />
Telefon +41 (0)71 929 60 60<br />
Fax +41 (0)71 929 60 30<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
<strong>Privatklinik</strong> für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie<br />
Schlösslistrasse 8, 8618 Oetwil am See<br />
Telefon +41 (0)44 929 81 11<br />
Fax +41 (0)44 929 84 44<br />
<strong>Clienia</strong> Bergheim AG<br />
Psychiatrische Langzeitpflege<br />
Holländerstrasse 80, 8707 Uetikon am See<br />
Telefon +41 (0)44 929 87 11<br />
Fax +41 (0)44 929 88 14<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Psychiatriezentrum Männedorf<br />
Bergstrasse 34, 8708 Männedorf<br />
Telefon +41 (0)43 843 32 00<br />
Fax +41 (0)43 843 32 11<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Psychiatriezentrum Uster<br />
Schachenweg 2, 8610 Uster<br />
Telefon +41 (0)44 905 50 00<br />
Fax +41 (0)44 905 50 09<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Psychiatriezentrum Wetzikon<br />
Spitalstrasse 60, 8620 Wetzikon<br />
Telefon +41 (0)44 931 39 39<br />
Fax +41 (0)44 931 39 00<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Ambulatorium Wetzikon<br />
Bahnhofstrasse 102/104, 8620 Wetzikon<br />
Telefon +41 (0)44 934 45 45<br />
Fax +41 (0)44 934 45 46<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong> AG<br />
Externer Psychiatrischer Dienst Sirnach<br />
Wilerstrasse 18, 8370 Sirnach<br />
Telefon +41 (0)71 929 64 64<br />
Fax +41 (0)71 929 64 65<br />
<strong>Clienia</strong> Winterthur AG<br />
Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Konradstrasse 15, 8400 Winterthur<br />
Telefon +41 (0)52 269 02 10<br />
Fax +41 (0)52 269 02 14<br />
Auskunft und Beratung<br />
<strong>Clienia</strong> <strong>Littenheid</strong> AG<br />
Telefon +41 (0)71 929 60 06<br />
info.littenheid@clienia.ch<br />
<strong>Clienia</strong> Bergheim AG<br />
Telefon +41 (0)44 929 87 11<br />
info.bergheim@clienia.ch<br />
<strong>Clienia</strong> Schlössli AG<br />
Telefon +41 (0)44 929 83 33<br />
info.schloessli@clienia.ch<br />
<strong>Clienia</strong> Winterthur AG<br />
Telefon +41 (0)52 269 02 10<br />
info.winterthur@clienia.ch<br />
www.clienia.ch<br />
Führend in Psychiatrie<br />
und Psychotherapie