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Deutschen Limeskommission 7, 2013, 1 PDF

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Der Limes 7/<strong>2013</strong> Heft 1<br />

seite<br />

19<br />

Inveresk. Die beiden Altäre in<br />

dem vermutlichen Mithräum<br />

in Fundlage.<br />

Leider konnte nur ein kleiner Bereich der Grube, in<br />

der die beiden Altäre gefunden wurden, ausgegraben<br />

werden. Doch die eingetiefte Struktur und die<br />

sorgfältige Deponierung der beiden Steine legen<br />

die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Befund<br />

um das Mithräum selbst handelt, welches man systematisch<br />

niederlegte, als das Kastell aufgelassen<br />

wurde. Alle dargestellten Gottheiten, Mithras, Sol,<br />

Apollo und die vier Jahreszeiten, sind verknüpft mit<br />

Licht, Erlösung und dem Voranschreiten der Zeit.<br />

Zusammenfassung<br />

Das römische Inveresk gibt seine Geheimnisse nur<br />

langsam preis, doch mit jeder Ausgrabung wächst<br />

unser Wissen. Mittlerweile ist das Kastell selbst<br />

nicht mehr zugänglich, doch in seinem Umfeld<br />

geht die Arbeit weiter und zeichnet ein lebendiges<br />

Bild des Lebens an der Grenze. Wir erfahren einiges<br />

über die Dorfbewohner, ihre Häuser, ihre<br />

Handwerkskunst, ihre Versorgung, die Tempel, in<br />

denen sie ihre Götter anbeteten, und die Gräberfelder.<br />

Als das Militär in den sechziger Jahren des<br />

zweiten Jahrhunderts den Platz verließ, wurde<br />

auch der zivile Bereich aufgegeben. Die ehemaligen<br />

Besatzer hinterließen einen für die indigene<br />

Bevölkerung fremdartig anmutenden Ort. Die Einheimischen<br />

hatten kein Interesse an städtischen<br />

Siedlungen, Töpferöfen oder Tempeln. Es bestanden<br />

vielleicht Handelsbeziehungen zwischen den<br />

Römern und der ansässigen Bevölkerung und diplomatische<br />

Geschenke wechselten den Besitzer,<br />

doch die fremde Lebensweise fand keine Nachahmer<br />

und wurde bald darauf vergessen. Jetzt fügen<br />

die Archäologen in Inveresk die Erkenntnisse neuer<br />

Entdeckungen wie in einem großen Puzzle wieder<br />

zusammen und es entsteht so ein immer deutlicheres<br />

Bild eines Kastellortes im äußersten<br />

Nordwesten des Reiches vor über 1800 Jahren.<br />

Übersetzung: Simon Sulk<br />

Dr Fraser Hunter<br />

Principal Curator, Iron Age and Roman Collections<br />

National Museums Scotland<br />

Edinburgh, Scotland, UK<br />

f.hunter@nms.ac.uk

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