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Humanitäre Hilfe des Bundes | Strategie 2010 DER ZUKUNFT VERPFLICHTET Kriege im Sudan und in der Region der Grossen Seen, Wirbelstürme in Zentralamerika, Seebeben und Tsunami in Asien, Erdbeben in Pakistan, Flüchtlingskrise in Palästina, Hungersnot im Niger, HIV/AIDS im südlichen Afrika, Geiselnahmen in Beslan … Konflikte, Krisen, Naturkatastrophen, Terroranschläge und Pandemien prägen die Erinnerung an die vergangenen Jahre. Unter den Folgen solcher Ereignisse werden Menschen in den kommenden Jahren weiterhin leiden, und noch vermehrt auch unter den Auswirkungen vergessener Konflikte. Die zunehmenden Abhängigkeiten in der modernen Welt, der Kampf um die immer knapper werdenden Ressourcen wie Wasser, Land und Bodenschätze erhöhen zudem die Risiken für Krisen und Katastrophen und verschlimmern deren Folgen. Gleichzeitig verschlechtern Klimawandel und globale Erwärmung die Lebensbedingungen in weiten Teilen dieser Erde. Katastrophen verlangsamen das Erreichen der «Millenium Development Goals» (MDG), vor allem bezüglich Zugang zu Wasser, Nahrung, Gesundheit und Wohnraum. Ihre Leistungen erbringt die Humanitäre Hilfe des Bundes eng vernetzt mit andern schweizerischen und internationalen humanitären Akteuren in bilateraler und multilateraler Zusammenarbeit. Sie ist den Kriterien von Exzellenz und Relevanz verpflichtet, stellt ihr aufgearbeitetes Wissen anderen humanitären Akteuren zur Verfügung und passt ihre Mittel flexibel den sich verändernden Herausforderungen an. Ihr Engagement stimmt sie mit den anderen Aufgabenbereichen der schweizerischen Aussenpolitik ab. Und sie trägt dazu bei, den Standort Genf als legitimierte internationale Plattform zur fokussierten Wahrnehmung und Weiterentwicklung der humanitären Idee zu fördern. Die Humanitäre Hilfe des Bundes ist für die Erfüllung ihres Auftrages auf Parlament und Volk angewiesen. Das Parlament schafft die Rahmenbedingungen und stellt die notwendigen finanziellen Mittel für die Arbeit zur Verfügung. Die Schweizer Bevölkerung sichert mit ihrer Unterstützung auch weiterhin die breite innenpolitische Akzeptanz und Legitimität. Folgendes ist deshalb die Absicht der Humanitären Hilfe des Bundes: Vor, während und nach Ereignissen mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen trägt sie dazu bei, Risiken zu mindern, Zerstörung und Elend vorzubeugen, Leben zu schützen, retten und Leiden zu lindern. Sie unterstützt Menschen und Gemeinschaften bei Wiederaufbau und beginnender Versöhnung, fordert für die Opfer die humanitären Grundsätze ein und hilft, ihnen eine Stimme zu geben. 4
AUFTRAG Der Auftrag der Humanitären Hilfe des Bundes ist im Bundesgesetz über die internationale Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe vom 19. März 1976 festgehalten. Art. 7 Die humanitäre Hilfe soll mit Vorbeugungs- und Nothilfemassnahmen zur Erhaltung gefährdeten menschlichen Lebens sowie zur Linderung von Leiden beitragen; sie ist namentlich für die von Naturkatastrophen oder bewaffneten Konflikten heimgesuchte Bevölkerung bestimmt. Art. 8 Die humanitäre Hilfe kann die folgenden Formen annehmen: – Sachleistungen, insbesondere Abgabe von Nahrungsmitteln; – Geldbeiträge; – Entsendung von Spezialisten und Einsatzgruppen, insbesondere im Katastrophenfall; – jede andere Form, die den Zielen nach Artikel 7 dient. Wo es angezeigt erscheint, werden einzelne Formen der humanitären Hilfe miteinander verbunden. 5
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