Selbstständiger Einzelhandel bei EDEKA – Genossenschaftliche ...
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Aktuell führen die selbstständigen Kaufleute gut 6.200<br />
Märkte, teilweise schon über mehrere Generationen hinweg<br />
in Familientradition. Das heißt: Nur ein kleiner Teil der<br />
Märkte im selbstständigen <strong>Einzelhandel</strong> <strong>bei</strong> <strong>EDEKA</strong> resultiert<br />
überhaupt aus einer „Privatisierung“. Der jährliche<br />
„Privatisierungsanteil“ liegt nur <strong>bei</strong> ca. 1 %! Im Übrigen<br />
geht die Zahl der „Privatisierungen“ kontinuierlich zurück:<br />
So sind 2012 insgesamt 83 Märkte an selbstständige<br />
Kaufleute übergeben worden <strong>–</strong> 2013 und in den Folgejahren<br />
werden es voraussichtlich noch weniger sein.<br />
Behauptung: Mit „Privatisierungen“ würden Beschäftige<br />
aus Tarifverträgen gedrängt.<br />
Bei einem Betriebsübergang von den Regiemärkten zu<br />
den selbstständigen Kaufleuten bestehen geltende Regelungen<br />
grundsätzlich weiter. Die gesetzlichen Bestimmungen<br />
zum Betriebsübergang gewährleisten, dass die<br />
erworbenen ar<strong>bei</strong>tsvertraglichen Rechte der Ar<strong>bei</strong>tnehmer<br />
mindestens für ein Jahr bestehen bleiben. Zum Teil gehen<br />
einige Unternehmer noch deutlich darüber hinaus.<br />
Behauptung: Mit „Privatisierungen“ würden Beschäftigte<br />
aus dem Schutz von Betriebsräten gedrängt.<br />
Der <strong>EDEKA</strong>-Verbund legt großen Wert auf einen partnerschaftlichen<br />
Austausch mit Betriebsräten. In allen Betrieben<br />
mit mindestens fünf Mitar<strong>bei</strong>tern kann ein Betriebsrat<br />
gegründet werden <strong>–</strong> auch <strong>bei</strong> selbstständigen Einzelhändlern.<br />
Falls das im Einzelfall nicht geschieht, kann das unterschiedliche<br />
Ursachen haben. Dazu dürften häufig auch<br />
ein besonders gutes Betriebsklima und der „kurze Draht“<br />
gehören, also die von vielen Mitar<strong>bei</strong>tern geschätzte unmittelbare<br />
Ansprechbarkeit des selbstständigen Kaufmanns.<br />
Forschungsprojekt in Kooperation<br />
mit der Hans-Böckler-Stiftung<br />
Das unabhängige WABE-Institut, unterstützt von der gewerkschaftsnahen<br />
Hans-Böckler-Stiftung, erforscht in Kooperation<br />
mit den <strong>EDEKA</strong>-Regionalgesellschaften Minden-<br />
Hannover und Rhein-Ruhr bis Ende 2013 mögliche<br />
Veränderungen durch die „Privatisierungen“ auf die Beschäftigungsstruktur<br />
in einzelnen Märkten.<br />
Für den <strong>EDEKA</strong>-Verbund haben die guten Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />
aller Beschäftigten hohe Priorität. Deshalb geht<br />
<strong>EDEKA</strong> der Frage nach, ob sich die Ar<strong>bei</strong>tsbedingungen<br />
<strong>bei</strong> der Übertragung eines ehemals zentral geführten Regiemarkts<br />
an einen selbstständigen Kaufmann für die Mitar<strong>bei</strong>terinnen<br />
und Mitar<strong>bei</strong>ter verändern. Die Ergebnisse<br />
sollen helfen, die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten<br />
<strong>bei</strong> den „Privatisierungen“ möglicherweise noch<br />
besser zu gestalten.<br />
Die genossenschaftliche Idee wird<br />
auch von der Politik unterstützt<br />
Die wirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaften und<br />
ihr Nutzen für die Gesellschaft werden auch von der Politik<br />
anerkannt. Im Deutschen Bundestag haben die Fraktionen<br />
im Dezember 2012 die Rechtsform der Genossenschaft<br />
gewürdigt. Die Oppositionsfraktionen wollen die Unternehmensform<br />
der Genossenschaft stärken. Deshalb haben<br />
sie jeweils einen Antrag in den Bundestag eingebracht.<br />
In der Debatte betonten auch die Redner der<br />
Koalitionsfraktionen die Bedeutung der Genossenschaften<br />
als Erfolgsmodell in der deutschen Wirtschaft, das nach<br />
150 Jahren nicht mehr wegzudenken sei. In einzelnen<br />
Bundesländern ist der Schutz der Genossenschaften sogar<br />
in der Verfassung verankert.<br />
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