RACKET-TEST 2010 - gotennis - Erfolgreicher Tennis spielen
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Andrea Petkovic<br />
spielt den Testsieger:<br />
Wilson Six.One<br />
Team BLX<br />
Vom<br />
„Kampf<br />
der Systeme“<br />
sprachen wir im<br />
letzten Rackettest der<br />
Kategorie „sportliche Schläger“<br />
im Jahr 2009. Die Rahmen mit<br />
klassischem Profil gegen die<br />
etwas breiteren. Dieser Kampf<br />
setzt sich fort. In diesem Test<br />
sind fünf Modelle der einen<br />
Sorte, vier der anderen und zwei<br />
„Mischlinge“ – welcher diesmal<br />
die Schlägerspitze vorne hatte,<br />
lesen Sie hier.<br />
Die Kategorie der sportlichen SchlägerwirdvondenFirmenmittlerweile<br />
auf zwei Arten interpretiert: zum<br />
einen Schläger, die äußerlich fast reinrassige<br />
Turnierrahmen sind, aber beim Gewicht<br />
auf Werte um die 300 Gramm „abgespeckt“<br />
wurden. Oder aber die etwas breiteren Rahmen<br />
mit einer Bauhöhe von bis zu 26 Millimeter.<br />
Und es zeigt sich auch in diesem Test<br />
wieder: Es gibt hier kein „besser“ und<br />
„schlechter“, das Ganze ist reine<br />
Geschmackssache.<br />
Von der Durchschnittsnote her den<br />
Geschmack der Tester am besten getroffen<br />
hat diesmal der Wilson Six.One Team BLX.<br />
Rein von der Rahmenform und den technischenDatengegenüberdenVorgängernder<br />
K Faktor- und nCode-Serien nahezu unverändert,<br />
hat das neu verwendete Basalt-<br />
Materialoffenbareinigesbewirkt.Dennder<br />
Rahmen glänzt nicht nur mit der gewohnt<br />
guten Kontrolle, sondern auch mit einem<br />
hervorragenden Touch und einem sehr<br />
angenehmen Spielgefühl. Getreu dem BLX-<br />
Werbeslogan „Feel is elemental“ – im Fall<br />
des Testsiegers können wir das unterschreiben.<br />
Mehr Power<br />
Etwas mehr auf Power als auf Feel setzen<br />
der Head Youtek Extreme MP und der Prince<br />
EXO 3 Black, wobei Touch und Kontrolle<br />
auch nicht völlig vernachlässigt werden.<br />
Sonst hätte es nicht die zweit- und drittbeste<br />
Bewertung gegeben. Gleichauf mit dem<br />
Prince kommt der Tecnifibre Rebound Pro<br />
ins Ziel. Der Rahmen gehört zu einer<br />
ganzen Linie (inklusive Taschen), die speziell<br />
auf Damen und auf Profispielerin Gisela<br />
Dulko zugeschnitten ist. Für die Herren gibt<br />
es den identischen Schläger unter dem<br />
NamenT-Fight295VO²Maxineinemetwas<br />
maskulineren Design. Das Erstaunlich am<br />
Testergebnis des Tecnifibre-Schlägers:<br />
Trotz einer der höchsten Durchschnittsnoten<br />
gab es von keinem einzigen Tester die<br />
Höchstnote. Das heißt: Der Schläger „tut<br />
niemandem weh“, steht aber auch nie ganz<br />
oben auf der Beliebtheitsskala.<br />
Anders sieht es hingegen bei Schlägern<br />
wie dem Völkl Powerbridge 9, dem Babolat<br />
Aeropro Drive GT oder dem Dunlop Aerogel<br />
4D 300 Lite aus. Hier gab es so ziemlich<br />
alles an Kommentaren, von „super“ bis<br />
„geht gar nicht“! Der Völkl ist dabei ein Vertreter<br />
der klassischen Rahmen mit sehr guterKontrolle,deraberbeidentechnischund<br />
physisch etwas schwächeren Spielern zum<br />
Teil auf den Arm ging. Der Nadal-Schläger<br />
Aeropro Drive GT hingegen überzeugt vor<br />
allemdurchPowerundaucheinengewissen<br />
Komfort sowie ein sehr hohes Spinpotenzial.<br />
Der Dunlop hingegen war eine der<br />
großen Überraschungen im Test: Mindestens<br />
20 Gramm leichter als alle anderen<br />
Kandidaten, hatten wir im Vorfeld die<br />
Befürchtung,dassesdemRahmenschonbei<br />
etwas höherem Tempo an Stabilität mangelt.<br />
Doch zum allgemeinen Erstaunen war<br />
dies nicht der Fall. Daher empfiehlt sich der<br />
Schläger beileibe nicht nur für den Bereich<br />
der sportlichen Jugendlichen und Damen.<br />
Vorteilhaft für den Verkauf<br />
Weder den reinen „Klassikern“ noch den<br />
breiteren Rahmen zuzurechnen sind der<br />
Pacific X-Force und das Gamma T-Six. Beide<br />
Rahmen ähneln äußerlich sehr stark der<br />
Fischer Pro No. 1 Serie, was auch erklärbar<br />
ist: Pacific hat vergangenes Jahr die <strong>Tennis</strong>sparte<br />
von Fischer gekauft und die Technologie<br />
übernommen. Und der US-Saitenspezialist<br />
Gamma hatte vor einigen Jahren mal<br />
mit Fischer zusammengearbeitet, aus dieser<br />
Zeit dürfte dann wohl noch die Form für<br />
den T-Six stammen. Beide Schläger polarisieren<br />
recht stark, man kommt entweder<br />
richtig gut mit ihnen zurecht oder gar nicht.<br />
Das zieht den Notenschnitt etwas nach<br />
unten, ist aber verkaufstechnisch eher vorteilhaft.<br />
Im Ernstfall hätten wohl deutlich<br />
mehr Tester einen dieser beiden Schläger<br />
gekauft als zum Beispiel das Tecnifibre-<br />
Modell. Zumal der Gamma mit einem Preis<br />
von nur 110 Euro glänzt.<br />
Alle eng beieinander<br />
Vor allem optisch etwas gewöhnungsbedürftig<br />
sind der Wilson Tour BLX und der<br />
Yonex S-Fit 1. Der Wilson ist denn auch der<br />
einzige Schläger im Test, bei dem das<br />
Design eine explizite Abfuhr bekommt.<br />
Möglicherweise wirkte sich das auch auf die<br />
sonstige Note aus. Denn immerhin waren<br />
die Vorgängermodelle jeweils in der Spitzengruppe<br />
oder gar Sieger dieser Testkategorie.<br />
Und so dicht wie die Schläger beieinander<br />
lagen, lässt sich dies nicht ausschließen.<br />
Denn die Optik hat zwar keine<br />
Auswirkungen auf die Spieleigenschaften,<br />
spielt aber irgendwo doch immer ein wenig<br />
mit. Was durchaus auch für den Yonex-<br />
Schläger gelten könnte. Denn die offenen<br />
Flanken sind zwar kein absolutes Novum,<br />
aber trotzdem eher eine Seltenheit.<br />
Selten hingegen hatten wir einen Test,<br />
in dem alle Schläger so eng beieinander<br />
lagen, trotz aller Unterschiede. Wir hoffen<br />
daher, dass Ihnen dieser Test ein wenig<br />
dabei hilft, die Suche nach Ihrem neuen<br />
Lieblingsschläger etwas einzugrenzen.<br />
Denn um einen eigenen Spieltest kommen<br />
Sie nicht herum.<br />
LARS LAUCKE<br />
DEUTSCHETENNISZEITUNG ••• 39