Gottmadingen Aktuell, Nr. 26 vom 25. Juni 2009

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Seite 6 Gottmadingen aktuell Donnerstag, 25. Juni 2009 Aufsichtsratsmitglieder abgewählt Streitpunkt »Fusionsgespräche« führten bei WBG-Jahreshauptversammlung zu faustdicker Überraschung Gottmadingen lö. Schien es noch zu Beginn mit dem Geschäftsbericht des Vorsitzenden Hermann Brütsch eine der üblichen WBG-Jahreshauptversammlungen mit den bekannten Regularien zu werden, brachte dann der Tagesordnungspunkt »Wahlen zum Aufsichtsrat« eine faustdicke Überraschung. Noch bevor Bürgermeister Dr. Michael Klinger nach der einstimmigen Entlastung die Wahlen zum Aufsichtsrat durchführen konnte und gleichzeitig der WBG bezeugte, gute Arbeit geleistet zu haben, stellte Hermann Brütsch den Antrag einer geheimen Wahl. Außer Kurt Heinemann, der als Aufsichtsratsmitglied nach 27 Jahren sein Amt niederlegte, hatten sich der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Glunz und die Aufsichtsratsmitglieder Bernhard Gassner und Wolfgang Paul bei den turnusmäßigen Wahlen wieder zur Übernahme des Amtes bereit erklärt. Gleichzeitig stellte Hermann Brütsch mit Guido Marzahl, Artur Mucha, Hubert Ryboth und Arben Sylejmani vier WBG-Mitglieder vor, die sich ebenfalls als Aufsichtsratsmitglieder bewarben und letztendlich auch von den 142 Stimmberechtigten gewählt wurden. Das in der WBG-Geschichte einmalige Vorgehen wurde von dem scheidenden Kurt Heinemann als »Aufstand des Vorstandes gegen den Aufsichtsrat« tituliert. Bürgermeister Klinger fand es schade, dass inhaltliche Themen über Wahlen ausgetragen würden. Von der Situation total überrascht zeigten sich die Aufsichtsratsmitglieder, wobei sich schon im Nachsatz des Berichtes des Vorstandes bei der Bemerkung »obwohl die Leerstandsquote der Genossenschaftswohnungen keinen Grund zum Jubeln gibt, besteht für den Vorstand zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Anlass für irgendwelche Fusionen« unterschiedliche Auffassungen abgezeichnet hatten. »Der Aufsichtsrat hat Abtast-Gespräche geführt mit Sie wurden neu in den WBG-Aufsichtsrat gewählt, Hubert Ryboth, Arben Sylejmani, Artur Mucha und Guido Marzahl, und ergänzen die Mitglieder Kurt Bühler, Roland Maus, Jürgen Stille und Dr. Bernd Schöffling. Foto: Löffler benachbarten Wohnungsunternehmen, um offensichtlich eine Fusion voranzutreiben«, informierte Brütsch. Auch bei den 659 Mitgliedern und Mietern sowie den zehn WBG-Mitarbeitern mache sich Unruhe breit. Nicht neu ist das Thema des steigenden Leerstandes von zur Zeit 36 Genossenschaftswohnungen, was einer Quote von 12,5 Prozent entspricht. Für die geplanten Instandhaltungsmaßnahmen seien ausreichend eigene, disponible Finanzierungsmittel vorhanden. Für weitere Modernisierungsmaßnahmen wäre allerdings die Aufnahme von Darlehen notwenig, so Brütsch. Gleichzeitig zeigte der Vorstand mehrere Lösungsansätze auf, wie den Verkauf von sanierungsträchtigen Wohnungen mit gleichzeitigem Kündigungsschutz, Aufteilung der Genossenschaftswohnungen in Wohneigentum und preisgünstigen Verkauf an die Mitglieder/Mieter. Der geschrumpfte Restbestand der Genossenschaftswohnungen solle dauerhaft vermietbar gehalten werden. Zur Zeit verwaltet die Genossenschaft mit Fremdverwaltung 1.145 Wohnungen, davon 282 Genossenschaftswohnungen. »Aus unserer Sicht ist es heute noch zu früh, in der Öffentlichkeit über das Thema Fusion zu diskutieren«, hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Glunz noch vor dem Bericht zum Geschäftsjahr versucht, die Wogen zu glätten. Es sei zuerst einmal die Hausaufgabe des Gremiums, gemeinsam Stärken und Schwächen zu analysieren und abzuwägen, ob Selbständigkeit und unter welchen Bedingungen oder Fusion, wobei Vorstand und Aufsichtsrat selbst eine Fusion nicht beschließen könnten. Das letzte Wort hätten letztendlich die Mitglieder, die im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung diesem Vorhaben mehrheitlich zustimmen müssten. Heimische Produkte Landfrauenverband bietet Schulung Hegau. Viele gute Gründe sprechen für den Genuss regionaler und saisonaler Lebensmittel. Sie sind gesund, aromatisch und tragen zum Erhalt der hiesigen Landwirtschaft bei. Darüber die Verbraucher zu informieren, das Vertrauen in regionale Lebensmittel zu stärken und somit deren Absatz zu fördern, ist Aufgabe der »Fachfrauen für Verkaufsförderung heimischer Produkte«. In einer sechstägigen Schulung werden die Teilnehmerinnen auf diese Tätigkeit vorbereitet. Angesprochen sind Frauen, die gerne ihr land- und hauswirtschaftliches Wissen in der Werbung für heimische Produkte einsetzen wollen, flexibel sind und Freude am Umgang mit Menschen haben. Außerdem erwirtschaften die Fachfrauen mit den Einsätzen ein interessantes Zusatzeinkommen. Das Projekt wird am Montag, 29. Juni, um 20 Uhr im Hotel »Fortuna« in Stockach vorgestellt. Infos beim Landfrauenverband Südbaden, Tel. 0761/ 2713336, oder unter www.landfrauenverband-suedbaden.de SOMMER-BEGINN-PARTY Freitag, 26.6. ab 20 Uhr mit DJ Golle Caipirinha 3,90 € Unsere Öffnungszeiten: Mo. - Do 10.30 - 23.30 Uhr Fr. 10.30 - 1.00 Uhr Sa. 11.00 - 1.00 Uhr So. 11.00 - 0.30 Uhr Bei strahlendem Sonnenschein fand am 14. Juni mit circa 70 gut gelaunten Teilnehmern das Grillfest und Boccia-Turnier des Deutsch-Italienischen Freundeskreises Gottmadingen beim Clubheim Bietingen statt. Die spannenden Spiele beim Boccia-Turnier wurden von den anwesenden Zuschauern begeistert unterstützt. Sieger wurden Raffaele Di Maiolo und Astrid Gerecke, Platz zwei belegten Rocco Fiscina und Gianfranco De Vita, den dritten Platz erreichten Luigi De Felice und Antonio Tancredi.
Donnerstag, 25. Juni 2009 Gottmadingen aktuell Seite 7 Siedlergemeinschaft Straßenfest Gottmadingen. Am Samstag, 4. Juli, findet ab 18 Uhr in der Donaustraße das alljährliche Siedlerstraßenfest statt. Für Musik und Unterhaltung ist gesorgt. Am Sonntag, 5. Juli, ist ab 9.30 Uhr Frühschoppen mit anschließendem Mittagstisch und später Kaffee und Kuchen. Schwarzwaldverein Radgruppe geht baden Gottmadingen. Die kommende Radtour führt den Schwarzwaldverein Gottmadingen zum Baden an den Güttinger See. Treffpunkt ist am Donnerstag, 2. Juli (Ausweichtermin 9. Juli), um 10 Uhr am Parkplatz der Firma Heinemann in Gottmadingen. Die Steckenlänge beträgt rund 40 Kilometer. Gäste sind herzlich willkommen. Infos gibt es bei Irmtraud Rath, Tel. 07731/72874. Über Vorgehensweise enttäuscht Jürgen Glunz nach 27 Jahren im WBG-Aufsichtsrat überraschend abgewählt Gottmadingen. Betroffen von der überraschenden Abwahl bei der turnusmäßig angestandenen Neu-/Wiederwahl der WBG-Aufsichtsratsmitglieder war auch der Vorsitzende Jürgen Glunz. Hier seine persönliche Meinung im Gespräch mit »GOTTMADINGEN aktuell« (GA). GA: Herr Glunz, seit 27 Jahren sind sie Mitglied im WBG-Aufsichtsrat, 26 Jahre davon als Vorsitzender. Wurden Sie von Ihrer und der ihrer zwei Aufsichtsratskollegen durchgeführten Abwahl wirklich überrascht und hatten Sie mit solch einer Reaktion nach den Abtastgesprächen für eine Fusion seitens des Vorstandes und der Mitglieder gerechnet? Glunz: Ja, von der Abwahl wurde ich überrascht, nachdem ich 27 Jahre gute Arbeit geleistet und durch die Mitgliederversammlung immer einstimmig betätigt wurde. Anderseits hätte mich die große Anzahl von anwesenden Mitgliedern, die höchste in meiner Amtszeit, sowie die zahlreichen Stimmvollmachten und die vorbereiteten Stimmzettel stutzig machen sollen, dass etwas »im Busch« ist. Erstaunt war ich über die Reaktion des Vorstandes, denn er war bei den ganzen Diskussionen zum Thema Selbständigkeit oder Fusion beteiligt. Die Sitzungen des AR (Aufsichtsrates) werden mit dem VO (Vorstand) gemeinsam durchgeführt. Falls einseitig informiert wurde, überrascht die Reaktion der Mitglieder nicht. Ich denke, es war alles von langer Hand vorbereitet. GA: Warum kam es überhaupt zu den Abtastgesprächen betreffs einer Fusion? Glunz: Wir sind eine kleine Wohnbaugenossenschaft und haben aufgrund unseres Wohnungsbestandes, überwiegend aus den 50er- und 60er-Jahren, entsprechend hohen Investitions- und Modernisierungsbedarf. Außerdem sind die Personal- und Verwaltungskosten überdurchschnittlich hoch. Um die Bausubstanz zu erhalten und zu verbessern und damit die Leerstände sowie Ertragseinbußen zu reduzieren, hat der AR Standortbestimmung betrieben und aufgrund einer Stärken-/ Schwächenanalyse neben den strategischen Überlegungen auch eine mögliche Fusion in Erwägung gezogen. Darüber war der VO immer informiert. Dazu gehörten auch Sondierungsgespräche oder Abtastgespräche, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Dies ist nach meiner persönlichen Überzeugung gemeinsame Sache des AR und VO. GA: Warum war es für den Aufsichtsrat noch zu früh, das Thema Fusion in die Öffentlichkeit zu bringen? Sind Sie über die Vorgehensweise des WBG-Vorstandes enttäuscht? Glunz: Ich verhandle nicht gerne über »ungelegte Eier«. Auch wenn wir vom Aufsichtsrat und Vorstand offen mit dem Thema Fusion umgegangen sind, halte ich es nicht für gut, damit in die Öffentlichkeit zu gehen, Stimmung zu machen und die Beschlusslage des Aufsichtsrates zu unterwandern. Selbstverständlich sollen die Mitglieder zu gegebener Zeit informiert werden und müssen, falls eine Fusion ansteht, darüber mit qualifizierter Mehrheit abstimmen. Jürgen Glunz war seit 27 Jahren Mitglied im WBG-Aufsichtsrat, 26 Jahre davon als dessen Vorsitzender. Foto: Löffler Natürlich bin ich über die Vorgehensweise des Vorstandes sehr enttäuscht. Dies gilt übrigens auch für meine bisherigen Aufsichtsratskollegen. Nicht darüber, dass Gegenkandidaten vorhanden sind, das ist Demokratie und dieser Situation stelle ich mich und akzeptiere das Ergebnis. Aber die Art und Weise, wie dieser Prozess vorbereitet und in der Versammlung abgelaufen ist. Ich kämpfe gerne mit offenem Visier und halte nichts von Schüssen aus dem Hinterhalt. Unterschiedliche Meinungen sind zunächst offen miteinander im Gremium zu behandeln und nirgendwo anders. Ich habe das Gefühl, der VO wollte drei kritische und teilweise unbequeme AR-Mitglieder entsorgen. Ich habe mich 27 Jahre für die Belange der WBG und damit auch für die Mitglieder eingesetzt, habe gute Arbeit geleistet, wie mir immer bestätigt wurde, und den Vorstand gemeinsam mit meinen Kollegen in seiner Arbeit unterstützt. Ich bin stolz auf das Ergebnis dieser Aufsichtsratstätigkeit und habe ein Wort des Dankes durch den Vorstand zum Schluss der Sitzung erwartet. Dagegen: »Der Mohr kann gehen, der Mohr hat seine Schuldigkeit getan«. Zum Schluss möchte ich nochmals den Gewählten gratulieren. Mögen sie zusammen mit den Aufsichtsratskollegen und dem Vorstand die WBG auf einem hoffentlich weiterhin erfolgreichen Weg begleiten. Schon vor zwei Jahren begeisterten Fr. Mayer’s Hinterhausjazzer das Gottmadinger Publikum. Diese regionale Jazz-Band ist 38 Jahre alt, quicklebendig, und ihre Konzerte faszinieren weltweit. Am Sonntag, 5. Juli, spielen sie wieder in Gottmadingen auf dem Anneliese-Bilger-Platz ab 17 Uhr. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im angrenzenden Sudhaus statt. Der Förderkreis für Kultur und Heimatgeschichte Gottmadingen lädt die Bevölkerung in und um Gottmadingen herzlich zu diesem sommerlichen Musikerlebnis ein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
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