Roy Bean, das Gesetz westlich des Pecos - Mosby's Gray Ghosts
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werden.« Der junge Angeklagte wurde blass bis unter die Haarwurzeln. Der<br />
Richter lehnte sich zurück und schlug bekräftigend mit einem Holzhammer<br />
auf die fleckige Tischplatte. In diesem Moment näherte sich von der Seite ein<br />
anderer Mann dem Richtertisch. Er flüsterte dem Richter etwas zu. <strong>Roy</strong><br />
<strong>Bean</strong> stutzte, beugte sich dann wieder vor und musterte den Angeklagten<br />
interessiert. Ein väterliches Lächeln überzog sein Gesicht.<br />
»Ich höre gerade«, sagte er freundlich, »<strong>das</strong>s Sie nicht ganz mittellos sind.«<br />
Der Pferdedieb nickte. »Ich verfüge über vierhundert Dollar, Mr. <strong>Bean</strong>, Euer<br />
Ehren.« <strong>Roy</strong> <strong>Bean</strong> lächelte noch breiter und strich sich wieder über seinen<br />
weissen Bart. »Die Gerichte in Texas sind streng, aber nicht unbelehrbar<br />
und immer gerecht«, sagte er. »Wie kann ein so wohlhabender Mann wie Sie<br />
ein Pferdedieb sei? « »Ich habe <strong>das</strong> Pferd ja nicht stehlen wollen«, versicherte<br />
der Angeklagte hastig. »Ich hätte es wieder zurückgegeben, bestimmt.«<br />
»Natürlich«, sagte <strong>Bean</strong>. Er schob sich den Sombrero in den Nacken.»Der Fall<br />
ist ganz klar. Ein bedauerliches Missverständnis.« Er schlug mit dem<br />
Holzhammer auf die Tischplatte und sagte : »Das hohe Gericht beschliesst,<br />
<strong>das</strong> To<strong>des</strong>urteil ist aufgehoben. Ich .verurteile Sie zu einer Geldstrafe in<br />
Höhe von dreihundert Dollar, mit der Auflage, sofort die Stadt zu verlassen.<br />
Nehmen Sie <strong>das</strong> Urteil an?« »Ich nehme <strong>das</strong> Urteil an, Euer Ehren.« <strong>Roy</strong><br />
<strong>Bean</strong> wies mit einer Handbewegung einige Männer an, dem Dieb die Fesseln<br />
abzunehmen. Der Mann langte danach in seine Tasche, zog ein Bündel<br />
Dollarnoten hervor und zählte dem Richter dreihundert Dollar auf den Tisch.<br />
Dann beeilte er sich davonzukommen. <strong>Roy</strong> Bearl liess die Banknoten durch<br />
seine Finger gleiten und lauschte verzückt dem Knistern <strong>des</strong> Papiers. Er<br />
richtete sich auf und rief den Um stehenden zu : »Eine Runde für alle ! Ihr<br />
seid alle eingeladen.« Er klappte sein <strong>Gesetz</strong>buch zu, schob <strong>das</strong> Geld in die<br />
Tasche und wies die heraneilenden Männer an, den Tisch mit in den<br />
Schankraum zu tragen. Er trat hinter die Theke, schob <strong>das</strong> <strong>Gesetz</strong>buch in<br />
ein Flaschenregal und stellte Gläser und zwei Flaschen Whisky auf den<br />
Tresen.»Trinken wir auf <strong>das</strong> Wohl <strong>des</strong> armen Teufels« rief er, nachdem er<br />
eingeschenkt hatte, »Er weiss nicht, was ich ihm angetan habe, als ich ihn<br />
nicht gehängt habe. jetzt hat er seine Freiheit wieder, und er wird noch<br />
merken, was für ein verdammt enger Strick <strong>das</strong> Leben sein kann, schlimmer<br />
als eine Galgenschlinge.«<br />
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