Ausgabe 12.qxd - Graz 2003

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MEMORIES Yesteryear in pictures For five months, from mid-May to mid-October 2002, the “Memory Bureau” in Palais Theinfeld was the headquarters for all Graz residents who wanted to contribute to the project “Mountain of Memories”. The activities of the “history scouts” also assembled here. They conducted interviews with contemporary witnesses on the major historic events of the 20th century as well as on the culture of daily life. All of the material was then fed into a database. So-called “action scouts” worked on topics of most recent contemporary history and produced reports with the aid of audiovisual media. Altogether, more than 20,000 “memories” were compiled. An interesting observation: “Many of the people who supplied us with these memories were amazed that their own life’s story could be of any historical interest at all”, comments academic director Karl Stocker. However, they became more and more self-confident and felt committed to one common cause: remembering the past. “The things we should not forget have to be conveyed”. This was the reason why many made their stories available to “Mountain of Memories”. About 1000 expressive objects have now been put on display in the tunnel system of the Schlossberg. The 17 themes of the exhibit are grouped according to personal experiences and memories associated with Graz. The “titles” of these themes were taken exclusively from interviews with those who shared their memories. To supplement the exhibit, the British VJs from “Coldcut + Headspace” were asked to take an artistic look at the history of Graz. A selection of collected audio material, films, videos and photos can be activated by the visitors themselves by stepping on the sensors built into the floorboards. In the resulting projections history is ➜ BEISPIEL 1: FÜR HUBERT SCHMIEDBAU- ERS ELTERN HATTE DIE IN DEN 1920-ER JAHREN IN JUGEND- GRUPPEN VER- BRACHTE ZEIT EINEN HOHEN STELLENWERT THE TIME SPENT IN YOUTH GROUPS DURING THE 1920S PLAYED AN IMPOR- TANT ROLE FOR HUBERT SCHMIEDBAU- ER’S PARENTS wo erinnerungen „berge geben“ zeiten in bildern Menschen erinnern sich an die Geschichte von Graz und vor allem an ihre eigene, indem sie Geschichten erzählen. „Viele waren verwundert, dass ihre eigene Geschichte von historischem Interesse ist.“ Karl Stocker, wissenschaftlicher Leiter schichte arbeiteten so genannte „action scouts“, die mit Hilfe audiovisueller Medien Reportagen produzierten. Insgesamt kamen im Laufe der fünf Monate mehr als 20.000 „Erinnerungen“ zusammen. Was dabei auffiel: „Viele unserer Erinnerungsliefe- dass ihre eigene Lebensgeschichte überhaupt historisch von Interesse sein könnte“, erzählt der wissenschaftliche Leiter Karl Stocker. Doch seien sie zunehmend selbstbewusster geworden, fühlten sie sich doch einer gemeinsamen Sache verpflichtet: der Erinnerungskultur. „Was wir nicht vergessen dürfen, muss kommuniziert werden“, das sei für viele der Grund gewesen, ihre Geschichten dem „Berg der Erinnerungen“ zur Verfügung zu stellen. Rund 1000 aussagekräftige Exponate wurden nun vom Gestaltungs- Fünf Monate lang, von Mitte Mai bis Mitte Oktober 2002, war das „Büro der Erinnerungen“ im Grazer Palais Thienfeld Anlaufstelle für alle Grazerinnen und Grazer, die von sich aus Erinnerungsstücke zum Projekt „Berg der Erinnerungen“ beisteuern wollten. Zudem liefen dort die Aktivitäten der „history scouts“ zusammen: Diese führten Interviews mit ZeitzeugInnen zu den großen historischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts, aber auch zum Thema Alltagskultur. Sämtliche Materialien wurden für eine Datenbank aufberei- “remixed”. tetet. An Themen der jüngsten Zeitge- rantInnen waren verwundert darüber, team im Stollensystem des Grazer 04 FOTOS: AUS DEM PRIVATBESITZ VON GRAZERINNEN UND GRAZERN. DEM BERG DER ERINNERUNGEN ZUR VERFÜGUNG GESTELLT 3, HUGO KUBARTH, REGENBOGEN
➜ BEISPIEL 2: THEODORA THÜMMELS VATER WAR HEERESAPO- THEKER IM 1. WELTKRIEG THEODORA THÜMMEL’S FATHER WAS AN ARMY PHARMACIST „GRANNY’S VIDEOS“: ER- INNERUNGEN VON EMMA HOFFER- SULMTHAL (1900–1996) EMMA HOFFER- SULMTHAL’S MEMORIES berg der erinnerungen eröffnung 21. März, 17.00 Uhr, Schloßbergplatz. Mit Alfred Stingl; 2003-Intendant Wolfgang Lorenz; Karl Stocker, Erika Thümmel (Wissenschaft & Gestaltung); Heinz Trenczak (Granny’s Videos); Martin Wäg (Kastner & Öhler). Moderation: Oliver Zeisberger. Schloßbergplatz: Im Anschluss an die Eröffnung spielt die Gruppe „Regenbogen“ bis ca. 21.30 Uhr. Ausstellung: 18.30 bis 22.00 Uhr halbstündlich Führungen. Stallbastei (Schloßberg): 18.00 bis 22.00 Uhr Ausstellung „Granny’s Videos“. Dom im Berg: ab 18.00 Uhr Musik, Speis und Trank. 19.30 bis 20.30 Uhr: Grazer Persönlichkeiten legen ihre persönlichen Lieblingsplatten auf. Ab 20.30 Uhr: „Fest der Erinnerungen“ Stadtmuseum, Gotische Halle (Sackstraße 18): 18.30 bis 20.30 Uhr: Diskussion „Krieg ist Unkultur – Antikriegsbewegungen in Graz von 1968 bis 2003“. Mit: Helmut Strobl, Heidi Zotter, Stefan Brunner, Barbara Kasper. Moderation: Joachim Hainzl (Verein CLIO). Minicosmos 03-Kinderprogramm bei den Minoriten. 16.00 Uhr. „Es war einmal…“ Große Erinnerungen für kleine Leute ab 6 Jahren. (Separate Eintrittskarten zu 6/6,50 Euro – gelten zugleich als Eintrittskarte für die Ausstellung an einem der Folgetage.) Schloßbergs in Szene gesetzt. Die 17 Themen der Ausstellung gruppieren sich um mit Graz verbundene persönliche Erfahrungen und Erinnerungen. BEISPIEL 3: Die „Überschriften“ der thematischen WEIHNACH- TEN IN DEN Schwerpunkte wurden ausschließlich 20-ER JAHREN den Interviews mit den ErinnerungsspenderInnen AUF SUMATRA: entnommen. So wird SO FEIERTE das Thema Arbeit betitelt mit „Und LISBETH Alle Eintritte frei. Zählkarten für die Ausstellung ab das war meine Aufgabe“, das Thema BINDER (GEB. 16.00 Uhr im Pavillon vor der Dreifaltigkeitskirche Terror und Widerstand in der NS-Zeit HENKER), (gegenüber Schloßbergplatz). TOCHTER mit dem Zitat eines Widerstandskämpfers „Der Kopf ist gleich weg!“ EINES GRAZER laufende ausstellung EISENBAHNund das Thema Immigration mit dem Titel „Also diese Jahre, die möchte ich keinem wünschen“. INGENIEURS CHRISTMAS ON SUMATRA Ausstellungsdauer: 22. März bis 28. September 2003. Öffnungszeiten: Mo bis So 10 bis 18 Uhr, Do bis 21 Uhr. Wissenschaftliche Konzeption und Realisation: BISDATO Ausstellungs- & Museumsregie – Karl Stocker, Als Ergänzung wurden die britischen VJs von „Coldcut+Headspace“ IN THE 1920S AS CELEBRA- Heimo Hofgartner, Katia Schurl. TED BY LIS- Gestaltung der Ausstellung: Erika Thümmel, Ewald eingeladen, sich mit der Geschichte BETH BINDER Onzek, Silvia Brandl. von Graz künstlerisch auseinander zu setzen. Sie haben eine interaktive Installation geschaffen: In einem Raum aktivieren. In den so entstehenden VJ-Installation: Coldcut+Headspace. Internet: www.berg03.at Ausstellungskatalog: 288 Seiten, 25 Euro. der Ausstellung können Besucher Projektionen wird Geschichte „remixed“, und es entstehen neue inhalt- Stollensystem im Schloßberg. Info & Karten: Dom im durch Betreten der in die Bodenplatten eingelassenen Sensoren Tondokuliche Zusammenhänge und Gegen- Berg. Eintritt: 2/1 Euro. 05 mente, Filme, Videos und Fotos überstellungen. Tickets/Info: 0316/2003, Mariahilferplatz 2, Graz oder www.graz03.at ➜ ➜
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