Wir sind schlimm getäuscht worden!" - Pressemeldung zur ...
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Stadt und Kreis legen Rückbaupläne und Maßnahmenkonzept für<br />
vorbeugenden Gesundheitsschutz für Wohngebiet in Grevenbroich–<br />
Kapellen vor<br />
„<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> <strong>schlimm</strong> <strong>getäuscht</strong> <strong>worden</strong>!“<br />
Presseinformation<br />
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln weiter<br />
„Es war, ist und bleibt unser Anliegen, schnellstmöglich die<br />
notwendigen Rückbaumaßnahmen im Bereich der Städtebaulichen<br />
Entwicklungsmaßnahme Kapellen in Angriff zu nehmen und die<br />
Bürger lückenlos und kontinuierlich über Gesundheitsbelastungen<br />
aufzuklären und zu schützen.“ Auf diesen Nenner brachten<br />
Bürgermeisterin Ursula Kwasny, Vertreter der Stadtverwaltung<br />
Grevenbroich sowie des Rhein-Kreises Neuss ihr Vorgehen beim<br />
Rückbau des Pflasterbettungsmaterials im betroffenen Wohngebiet.<br />
Um die Bürger umfassend über die bau-, umwelttechnischen und<br />
juristischen Konsequenzen zu informieren, hatte die Verwaltung alle<br />
Anwohner wie auch sonst Interessierten zu einer<br />
Bürgerversammlung in den Saal Glasmacher-Poschen eingeladen.<br />
Nur bestes und unbedenkliches Naturmaterial bestellt<br />
Für das Gebiet hatte die Deutsche Stadt- und Entwicklungsgesellschaft<br />
(DSK) im Auftrag der Stadtverwaltung, wie stets üblich, <strong>zur</strong> Herstellung der<br />
Straßendecken sogenanntes Pflasterbettungsmaterial aus Natursand und<br />
Naturbasalt bestellt. Als Auftragnehmer für den gesamten Straßenbau<br />
fungierte die Firma Tholen, die auch das Natursteinmaterial liefern sollte.<br />
Das Unternehmen realisiert seit Jahren u.a. Straßenbauprojekte im Auftrag<br />
von Städten und Kreisen und galt bis dahin als seriös. Nur dem Misstrauen<br />
eines Mitarbeiters der Straßenbauverwaltung ist es letztlich zu verdanken,<br />
dass die Täuschung entdeckt wurde. Statt des geforderten Natursand-<br />
Basaltgemisches hatte die Firma hochschwermetallhaltige Schlacke<br />
verbaut. Die DSK fordert das Unternehmen seit November 2011<br />
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Herausgegeben vom Pressesprecher der Stadt Grevenbroich • Andreas Sterken<br />
• Tel. 0 2181 608 219 • Fax. 0 2181 608 212 • E-Mail: andreas.sterken@grevenbroich.de
kategorisch auf, das Material unverzüglich zu entfernen und durch<br />
Natursteinmaterial zu ersetzen. Doch trotz vertrags- und rechtswidrigem<br />
Verhaltens lehnt das Unternehmen dies bis heute ab.<br />
Chronologie der Ereignisse und Rückbaukonzept ab September 2012<br />
Presseinformation<br />
Das Material ist weder aus abfallrechtlicher noch aus wasserrechtlicher<br />
Sicht für den Straßenbau zulässig und unverzüglich zu entfernen, betonte<br />
auch Umweltdezernent Karsten Mankowsky vom Rhein-Kreis in einer<br />
Stellungnahme. Deshalb werden im Sinne der Gesundheitsprävention und<br />
des Umweltschutzes zwei Grundwassermessstellen errichtet an denen<br />
regelmäßig von Stadt und Kreis Grundwasserproben gezogen werden, um<br />
Wassergefährdungen zu ermitteln. Auch der Rückbau der Straßenzüge<br />
wird unter höchsten umwelttechnischen Standards erfolgen. Nach genauer<br />
Abstimmung mit allen Beteiligten werden die Straßenzüge ab Anfang<br />
Oktober anwohnerfreundlich abschnittsweise saniert.<br />
Vertragsbruch und Rechtsstreit darf Bürgerinteressen nicht<br />
behindern<br />
„<strong>Wir</strong> alle <strong>sind</strong> sehr betroffen und obwohl uns keinerlei Schuld trifft,<br />
entschuldigen wir uns nachdrücklich bei den Anwohnern für die<br />
Unannehmlichkeiten“, ließ Bürgermeisterin Kwasny die versammelte<br />
Bürgerschaft im vollbesetzten Glasmacher-Poschen-Saal wissen. Das<br />
Gesundheitsamt des Rhein-Kreises Neuss steht ratsuchenden Bürgerinnen<br />
und Bürgern unter der Rufnummer 0 21 81/601 53 00 <strong>zur</strong> Verfügung. Mit<br />
diesem Angebot reagiert Gesundheits- und Umweltdezernent Karsten<br />
Mankowsky auf die Diskussion über den mit Schwermetall belasteten<br />
Unterbau von 8200 Quadratmeter Pflastersteinen im Neubaugebiet<br />
Kapellen. Von einer Schwermetallbelastung der Kinder, die mit dem Sand<br />
gespielt hätten, sei aber nicht auszugehen. Dies hatte der hinzugezogene<br />
Umweltexperte Professor Dr. Ulrich Ewers mehrfach betont.<br />
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Presseinformation<br />
Aktuelle Untersuchungen von Urin, Blut, Haaren oder auch Zähnen würden<br />
jetzt auch nicht mehr weiterhelfen, da frühere Belastungen damit nicht<br />
nachgewiesen oder anhand von verlässlichen Vergleichswerten beurteilt<br />
werden könnten, so der Leiter des Kreisgesundheitsamts, Dr. Michael Dörr.<br />
Wie Dörr ausführte, kann das Kreisgesundheitsamt aber von bereits<br />
vorliegenden Blutuntersuchungen („Blutbildern“) eine auf Blei<br />
<strong>zur</strong>ückzuführende Veränderung im Nachhinein analysieren. „<strong>Wir</strong> <strong>sind</strong> gerne<br />
bereit – mit Einverständnis der Eltern – zwecks entsprechender Analysen<br />
Kontakt mit dem seinerzeit behandelnden Kinder- oder Hausarzt<br />
aufzunehmen“, so Dörr.<br />
Derweil ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft weiter gegen das<br />
Straßenbauunternehmen Tholen und eine Zulieferfirma. Um den<br />
Anfangsverdacht und die daran anschließenden Ermittlungen nicht zu<br />
beeinträchtigen, hatte sich die Verwaltung im November 2011 zunächst<br />
unverzüglich mit Umweltsachverständigen in Verbindung gesetzt, um<br />
potentielle Umwelt- und Gesundheitsgefahren zu ermitteln und<br />
auszuschließen. Gleichzeitig wurde die Firma immer wieder aufgefordert,<br />
den bestehenden Vertrag einzuhalten. „<strong>Wir</strong> können und wollen im Sinne<br />
der Anwohner aber mit dem Rückbau nun nicht länger warten, bis sich das<br />
Unternehmen endlich einsichtig und kooperativ zeigt, so Technischer<br />
Beigeordneter Werner Hoffmann und versicherte, dass gemeinsam mit<br />
dem Kreis auch sämtliche Rechtsmittel in dieser Sache ausgeschöpft<br />
würden, um die Interessen der Bürger und der Stadt gegenüber dem<br />
Unternehmen in vollem Umfang zu wahren. Eine mit der<br />
Bürgerversammlung ausgeweitete Informationsoffensive soll die Anwohner<br />
über die weitere Entwicklung ständig auf dem Laufenden halten und für<br />
größtmögliche Transparenz sorgen, u. a. durch einen Fragen- und<br />
Antwortenkatalog im Internet sowie fortlaufende Informationen über die<br />
weitere Vorgehensweise. Des weiteren stehen diverse Ansprechpartner für<br />
Anfragen den Anwohnern auch weiter persönlich <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Michael Stief<br />
DSK GmbH & Co. KG<br />
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• Tel. 0 2181 608 219 • Fax. 0 2181 608 212 • E-Mail: andreas.sterken@grevenbroich.de
Telefon: 0211 / 5600218<br />
E-Mail: michael.stief@dsk-gmbh.de<br />
Presseinformation<br />
Bourzo Dehkordi<br />
Stadt Grevenbroich<br />
Straßenbau<br />
Telefon: 02181 / 608 - 530<br />
E-Mail: bourzo.dehkordi@grevenbroich.de<br />
Klaus Gähl<br />
Stadt Grevenbroich<br />
Umweltschutz<br />
Telefon: 02181 / 608 - 405<br />
E-Mail: klaus.gaehl@grevenbroich.de<br />
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