Interview mit Harald Moritz in der Zeitung südostgrün - Bündnis 90 ...
Interview mit Harald Moritz in der Zeitung südostgrün - Bündnis 90 ...
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<strong>südostgrün</strong> TREPTOW<br />
- KÖPENICK<br />
S. 2-4 Bauen <strong>mit</strong> S<strong>in</strong>n und Verstand<br />
S. 5 Kiezkassen – bestimmen Sie <strong>mit</strong>! S. 6 Bio braucht mehr Regionalität<br />
Mieten, Bauen, Wohnen<br />
Wo Mieten wuchern und wohnen viel kostet, lebt sich’s<br />
nicht gut. Das erkennen <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Senat und die Bundesregierung<br />
aber nicht. Sie lassen die Mieten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und <strong>in</strong><br />
unserem Bezirk unkontrolliert steigen. Bezahlbarer Wohnraum<br />
wird knapp. Wir möchten, dass Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e erschw<strong>in</strong>gliche<br />
Metropole bleibt. Gleichzeitig sollen Natur- und<br />
Wasserflächen für unsere Lebensqualität erhalten bleiben<br />
statt dass, wie am Gasthaus Rübezahl, unkontrolliert Siedlungen<br />
<strong>in</strong> die Gegend gesetzt werden. Gebiete für neuen,<br />
vor allem sozialen, Wohnungsbau müssen daher nach<br />
sorgfältiger Prüfung ausgewiesen werden.<br />
In dieser Ausgabe von <strong>südostgrün</strong> geht es im Schwerpunkt<br />
auf den Seiten 2 und 4 um die Bau- und Wohnungspolitik<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und <strong>in</strong> Treptow-Köpenick: Marcus Worm und Andreas<br />
Otto präsentieren Alternativen zur Konzeptlosigkeit<br />
<strong>der</strong> Regierenden. Im <strong>Interview</strong> auf <strong>der</strong> Titelseite lernen Sie<br />
unseren grünen Direktkandidaten für die Bundestagswahl,<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong>, kennen. Wir würden uns freuen, wenn Sie<br />
ihm am 22. September Ihre Erststimme geben – und die<br />
Zweitstimme für <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die<br />
Grünen!<br />
Lesen Sie <strong>in</strong> dieser Ausgabe auch<br />
die Fortsetzung unserer Serie<br />
zum Bio-Landbau <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Brandenburg,<br />
wie die neuen Kiezkassen<br />
im Bezirk funktionieren und<br />
E<strong>in</strong>iges mehr.<br />
Viel Spaß und Erkenntnisgew<strong>in</strong>n<br />
bei <strong>der</strong> Lektüre!<br />
Herzliche Grüße,<br />
Ihr Vorstand des Kreisverbands<br />
Treptow-Köpenick von <strong>Bündnis</strong><br />
<strong>90</strong>/Die Grünen<br />
© fotolia.de<br />
Unser Direktkandidat zur Bundestagswahl:<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong> für Treptow-Köpenick<br />
<strong>südostgrün</strong>: <strong>Harald</strong>, Du kämpfst im Bundestagswahlkampf<br />
2013 um das Direktmandat – also darum, den Bezirk Treptow<br />
-Köpenick im Bundestag zu vertreten. Wem geben die WählerInnen<br />
ihre Stimme, wenn sie ihr Kreuz bei Dir machen?<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong>: Ich b<strong>in</strong> 1957 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> geboren, verheiratet<br />
und habe e<strong>in</strong>en Sohn. Seit 1977 lebe ich <strong>in</strong> Treptow. Vor<br />
<strong>der</strong> Wende habe ich mich im kirchlichen Umfeld politisch<br />
engagiert, weil ich fand, so könne es nicht weitergehen <strong>in</strong><br />
unserem Land. 1989 trat ich dem Neuen Forum, 1991 dem<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> bei. Nach beständiger politischer Arbeit im Bezirk<br />
Treptow-Köpenick b<strong>in</strong> ich seit 2011 verkehrspolitischer<br />
Sprecher <strong>der</strong> Grünen im Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhaus.<br />
<strong>südostgrün</strong>: Warum bist Du <strong>der</strong> Kandidat, <strong>der</strong> Treptow-<br />
Köpenick am besten vertreten kann?<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong>: Ich kenne den Bezirk <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>en vielen unterschiedlichen<br />
Ortsteilen wirklich gut. Ich setze mich bereits<br />
seit mehr als 20 Jahren als grüner Bezirkspolitiker, seit<br />
knapp zwei Jahren als grüner Landespolitiker und übrigens<br />
auch <strong>in</strong> mehreren Initiativen dafür e<strong>in</strong>, dass Treptow-Köpenick<br />
so lebenswert bleibt, wie es an vielen Stellen ist.<br />
Gleichzeitig kenne ich die Probleme, die Mensch und Natur<br />
hier haben. Vom Kampf gegen Rechtsextremisten und für<br />
e<strong>in</strong> friedliches und demokratisches Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong><br />
immer noch Tag für Tag neu ausgefochten werden muss,<br />
bis zu sozialen Problemen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Ortsteilen und vielen<br />
ärgerlichen Entwicklungen mehr. Dann natürlich auch die<br />
Verkehrsprobleme, die mich bei me<strong>in</strong>er Tätigkeit im Bezirk<br />
aber auch jetzt als verkehrspolitischer Sprecher me<strong>in</strong>er Fraktion<br />
im Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhaus am meisten beschäftigen:<br />
Ich setze mich weiterh<strong>in</strong> gegen die uns<strong>in</strong>nige und<br />
kostspielige Verlängerung <strong>der</strong> Autobahn A 100 von Neukölln<br />
nach Treptow e<strong>in</strong>. Mir geht es nicht um Ideologie,<br />
wie uns gern vorgeworfen wird, son<strong>der</strong>n um Lebensqualität<br />
und Nachhaltigkeit. Neben dem Verkehr auf <strong>der</strong> Straße<br />
gehört zu me<strong>in</strong>em Bereich auch <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft, und da<br />
ist unser Bezirk <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise betroffen. Hier gilt es<br />
den Interessenausgleich zwischen den vom Fluglärm Betroffenen<br />
e<strong>in</strong>erseits und dem Flughafen bzw. den Fluggesellschaften<br />
an<strong>der</strong>erseits h<strong>in</strong>zubekommen. Gerade beim<br />
Luftverkehr möchte ich mich auf <strong>der</strong> Bundesebene für<br />
Gesetzesän<strong>der</strong>ungen für mehr Schutz vor den Gesundheitsrisiken<br />
durch Fluglärm e<strong>in</strong>setzen.<br />
<strong>südostgrün</strong>: Seit 2012 gehörst Du ja auch zu den Aufklärern<br />
des Flughafen-Chaos im Untersuchungsausschuss des<br />
Abgeordnetenhauses. Was für Erfahrungen hast Du dabei<br />
gemacht?<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong>: Es tut mir fast körperlich weh, wenn ich<br />
sehe, <strong>mit</strong> welcher Dreistigkeit und Schlu<strong>der</strong>ei hier die regierenden<br />
Parteien SPD, CDU und die LINKE e<strong>in</strong> beispielloses<br />
Chaos verzapft haben und wie viel Geld dabei schon<br />
verschwendet wurde und noch e<strong>in</strong>gesetzt werden muss,<br />
um zu e<strong>in</strong>em funktionsfähigen Flughafen zu kommen.<br />
Dabei will niemand <strong>der</strong> Verantwortlichen Fehler e<strong>in</strong>gestehen.<br />
In e<strong>in</strong>er solchen Atmosphäre, die, wie wir im Untersuchungsausschuss<br />
erfahren haben, schon <strong>in</strong> den 19<strong>90</strong>er<br />
Jahren schlecht war – Hans-Olaf Henkel, Aufsichtsratschef<br />
<strong>der</strong> Flughafengesellschaft von 1994 bis 1996, hat den Aufsichtsrat<br />
als ‚Schlangengrube’ bezeichnet – kann natürlich<br />
ke<strong>in</strong> Großprojekt ordentlich gel<strong>in</strong>gen. Dass dabei auch<br />
die Öffentlichkeit h<strong>in</strong>ters Licht geführt wurde, etwa bei<br />
den Flugrouten, auch das ist im Untersuchungsausschuss<br />
deutlich geworden. Ich for<strong>der</strong>e für die AnwohnerInnen des<br />
– wann auch immer – öffnenden Flughafens BER die exakte<br />
Umsetzung des Schallschutzprogramms, e<strong>in</strong> echtes Nachtflugverbot<br />
von 22 bis 6 Uhr und e<strong>in</strong>e Neubewertung bzw.<br />
Überarbeitung <strong>der</strong> skandalösen Flugrouten. Vom an<strong>der</strong>en<br />
großen Chaos, nämlich dem bei <strong>der</strong> S-Bahn, will ich hier<br />
gar nicht anfangen. Kurzum: Wir Grünen würden an<strong>der</strong>s<br />
<strong>mit</strong> diesen Problemen umgehen. Ich f<strong>in</strong>de, wir hätten die<br />
Möglichkeit dazu verdient.<br />
<strong>südostgrün</strong>: <strong>Harald</strong>, warum sollen Dich die Treptow-Köpenicker<br />
wählen?<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong>: Mit ihrer Stimme für mich und <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/<br />
Die Grünen unterstützen die Wähler e<strong>in</strong>e Politik zum Wohl<br />
von Mensch und Natur. In unserem Bezirk und natürlich im<br />
ganzen Land. Es kl<strong>in</strong>gt vielleicht abgedroschen, aber: Mir<br />
kann man vertrauen.<br />
<strong>südostgrün</strong>: Lieber <strong>Harald</strong>, danke für das Gespräch.<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong> ist Mitglied<br />
des Abgeordnetenhauses und<br />
verkehrspolitischer Sprecher<br />
für die Bereiche Straßen- und<br />
Luftverkehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fraktion<br />
von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen.<br />
Wir für Treptow-Köpenick!<br />
<strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13
Soziale und klimagerechte Wohnungspolitik<br />
Berl<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e wachsende Stadt. Die aktuelle Bevölkerungsprognose<br />
bis 2030 geht von e<strong>in</strong>em Zuwachs von<br />
250.000 Menschen auf dann etwa 3,75 Millionen E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />
aus. Diese Perspektive verb<strong>in</strong>det Berl<strong>in</strong><br />
<strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Großstädten <strong>in</strong> Deutschland und <strong>der</strong> ganzen<br />
Welt. Gleichzeitig verän<strong>der</strong>n sich die Altersstrukturen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Bevölkerung und die Anfor<strong>der</strong>ungen an Infrastruktur<br />
und Wohngebäude steigen.<br />
Aktuell ist die wichtigste Aufgabe <strong>der</strong> nachhaltige Umbau<br />
<strong>der</strong> bestehenden Wohngebäude, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> energetischer<br />
H<strong>in</strong>sicht. In Berl<strong>in</strong> schleppt sich die Sanierung <strong>der</strong><br />
Bestände mühsam dah<strong>in</strong>. Aktuell werden unter e<strong>in</strong>em<br />
Prozent <strong>der</strong> Gebäude jährlich energetisch saniert. Das ist<br />
zu wenig, um den Klimazielen zu<br />
entsprechen und den Verbrauch an<br />
fossilen Energieträgern radikal zu<br />
drosseln. Auch dieses Problem verb<strong>in</strong>det<br />
Berl<strong>in</strong> <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Regionen<br />
<strong>in</strong> Deutschland und Europa, und<br />
das schon seit e<strong>in</strong>igen Jahren.<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen än<strong>der</strong>n<br />
Wenn die Probleme ähnlich s<strong>in</strong>d,<br />
müssen die großen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
überprüft und geän<strong>der</strong>t<br />
werden. Der nächste Bundestag<br />
muss speziell das Mietrecht im<br />
Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)<br />
und die Regularien im Baugesetzbuch<br />
(BauGB) verän<strong>der</strong>n. We<strong>der</strong><br />
Schwarz-Gelb noch die Schwarz-<br />
Rote „Große Koalition“ waren <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Vergangenheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage,<br />
diese Probleme überhaupt erst anzugehen,<br />
geschweige denn sie zu<br />
lösen. Im Gegenteil: Die jüngste<br />
Mietrechtsreform brachte Nachteile<br />
für die Mieterschaft, etwa bei<br />
<strong>der</strong> Duldung von Baumaßnahmen<br />
ohne Mietm<strong>in</strong><strong>der</strong>ungsmöglichkeit<br />
<strong>in</strong> den ersten drei Monaten. Es wird<br />
unsere Aufgabe nach <strong>der</strong> Wahl<br />
se<strong>in</strong>, diese Verschlechterung rückgängig<br />
zu machen und das Mietrecht<br />
wirklich zu reformieren.<br />
sen wird. Diese Auswüchse wollen wir absenken und auf<br />
höchstens 10 Prozent über <strong>der</strong> ortsüblichen Vergleichsmiete<br />
beschränken. Notwendig ist dafür e<strong>in</strong> zivilrechtlicher Anspruch<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen MieterInnen. Und <strong>der</strong> muss <strong>in</strong>s BGB.<br />
Und <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>?<br />
Berl<strong>in</strong> wächst und hat e<strong>in</strong>en angespannten Wohnungsmarkt.<br />
Wir brauchen mehr Schutz des bestehenden Wohnraums<br />
und daneben Neubau, beson<strong>der</strong>s für Menschen<br />
<strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommen. Bereits heute ist es möglich,<br />
gesetzliche Regeln zum Erhalt von Wohnraum besser zu<br />
nutzen. Umwandlung von Miet- <strong>in</strong> Eigentumswohnungen<br />
muss <strong>in</strong> Erhaltungsgebieten nicht se<strong>in</strong>. Dazu bedarf es e<strong>in</strong>er<br />
grundsätzlichen Senatsverordnung, die SPD und CDU aber<br />
Neben <strong>der</strong> Bestandspolitik brauchen wir <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> auch Neubau.<br />
Vor allem müssen auch Wohnungen für Menschen <strong>mit</strong><br />
wenig Geld gebaut werden. <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen wollen<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue – e<strong>in</strong>e soziale – Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung.<br />
Neben den landeseigenen Gesellschaften wollen wir<br />
auch an<strong>der</strong>e Eigentümer ansprechen. Die Gegenleistung<br />
für För<strong>der</strong><strong>mit</strong>tel müssen langfristige Belegungsrechte <strong>der</strong><br />
Stadt und Mietpreise se<strong>in</strong>, die Haushalte <strong>mit</strong> ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>kommen<br />
nicht überfor<strong>der</strong>n. Bei den Haushaltsberatungen<br />
2012 haben wir dafür 100 Millionen Euro gefor<strong>der</strong>t. Noch<br />
hat rot-schwarz immer ne<strong>in</strong> gesagt und nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Presse<br />
über För<strong>der</strong>ungen fabuliert. Hoffen wir, dass unser Antrag<br />
für e<strong>in</strong>e soziale Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung im Sommer nicht<br />
wie<strong>der</strong> abgelehnt wird.<br />
Mietrecht besser machen<br />
Das deutsche Mietrecht dient dazu,<br />
das Verhältnis von VermieterInnen<br />
und MieterInnen auszugleichen.<br />
Wir wollen konkrete Vorgaben zur<br />
energetischen Anpassung <strong>der</strong> Gebäude<br />
für die Zukunft machen. E<strong>in</strong><br />
Klimaschutzrahmengesetz soll die<br />
Län<strong>der</strong> befähigen, eigene Fahrpläne<br />
zur Sanierung von Gebäuden<br />
aufzustellen. Da<strong>mit</strong> <strong>der</strong> Umbau<br />
die Mieterschaft nicht überfor<strong>der</strong>t<br />
sollen Mieterhöhungen nach<br />
§559 BGB – die sogenannte Mo<strong>der</strong>nisierungsumlage<br />
– ausschließlich<br />
auf energetische Fragen und<br />
auf barrierefreien Umbau verengt<br />
werden. Bisher ist es z.B. möglich,<br />
E<strong>in</strong>bauküchen o<strong>der</strong> Parkett gegen<br />
den Willen <strong>der</strong> Mieterschaft <strong>mit</strong> 11<br />
Prozent umzulegen. Die 11 Prozent<br />
stammen aus e<strong>in</strong>er Zeit höherer<br />
Kreditz<strong>in</strong>sen und können aktuell<br />
abgesenkt werden. Wir schlagen<br />
dafür maximal 9 Prozent vor.<br />
Im Gegenzug zur f<strong>in</strong>anziellen Beteiligung <strong>der</strong> Mieterschaft<br />
an energetischer Mo<strong>der</strong>nisierung wollen wir an<strong>der</strong>e Mietsteigerungen,<br />
für die es ke<strong>in</strong>erlei Gegenleistungen gibt,<br />
deutlich reduzieren. So soll die alle drei Jahre mögliche<br />
Mieterhöhung nach §558 BGB von 20 auf 15 Prozent abgesenkt<br />
und <strong>der</strong> Zeitraum von drei auf vier Jahre verlängert<br />
werden, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e Erhöhung im Rahmen des jeweiligen<br />
Mietspiegels möglich ist. Bei <strong>der</strong> Neuvermietung von Wohnungen<br />
gibt es heute faktisch kaum Begrenzungen. Der<br />
Wucherparagraph o<strong>der</strong> das Wirtschaftsstrafgesetz (§5) haben<br />
z.B. <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Wirkung. In angesagten Ortsteilen<br />
wird <strong>der</strong> Mietspiegel schon mal um 30 o<strong>der</strong> 40 Prozent<br />
überschritten, wenn e<strong>in</strong> neuer Mietvertrag abgeschlos-<br />
bisher nicht wollen. Außerdem müssen die Gebiete nach<br />
§172 BauGB festgelegt se<strong>in</strong>. Die Debatte um e<strong>in</strong>e solche<br />
Festlegung als Erhaltungsgebiet für Alt-Treptow zeigt, dass<br />
<strong>der</strong> Bedarf auch im Bezirk schon gesehen wird.<br />
Außer rechtlichen Möglichkeiten geht es um konkrete<br />
Wohnungen. Die landeseigenen Gesellschaften haben<br />
z.B. <strong>in</strong> Treptow-Köpenick über 18 Prozent des gesamten<br />
Wohnungsbestandes <strong>in</strong> ihrem Besitz. Sie haben die Aufgabe,<br />
vorrangig für Menschen <strong>mit</strong> kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kommen<br />
Wohnraum anzubieten. Daneben gibt es im Bezirk mehrere<br />
Genossenschaften, die ebenfalls über 18 Prozent <strong>der</strong><br />
Wohnungen besitzen, was im Berl<strong>in</strong>er Maßstab überdurchschnittlich<br />
ist. E<strong>in</strong>e sichere Möglichkeit auf lange Sicht.<br />
Andreas Otto ist Bau- und<br />
Wohnungspolitischer Sprecher <strong>der</strong><br />
Fraktion von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen<br />
im Abgeordnetenhaus und Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Ausschusses für Bauen, Wohnen<br />
und Verkehr. Er ist bei <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />
Direktkandidat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wahlkreis<br />
<strong>in</strong> Pankow und kandidiert auf<br />
Platz 4 <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Landesliste.<br />
© Andrea Gerbode<br />
2 <strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13 Wir für Treptow-Köpenick!
Treptow-Köpenick baut: Da geht noch was!<br />
Es ist kaum zu übersehen: Es wird gebaut <strong>in</strong> Treptow-Köpenick.<br />
Da s<strong>in</strong>d Großprojekte <strong>mit</strong> 850 Wohnungen <strong>in</strong> dem<br />
neuen Quartier „Wasserstadt Sp<strong>in</strong>dlersfeld“ – maritimes<br />
Wohnen <strong>mit</strong> Denkmalflair – o<strong>der</strong> die 1.200 Wohnungen,<br />
die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wissenschaftsstadt Adlershof rund um den<br />
Groß-Berl<strong>in</strong>er-Damm und die Karl-Ziegler-Straße entstehen.<br />
In Köpenick-Nord realisiert <strong>der</strong> Beamtenwohnvere<strong>in</strong><br />
eG se<strong>in</strong> Projekt „Wohnpark Wuhleufer“ <strong>mit</strong> 123 Wohnungen.<br />
Aber auch kle<strong>in</strong>ere Projekte werden verfolgt, wie <strong>der</strong><br />
Umbau <strong>der</strong> ehemaligen AOK-Geschäftstelle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gutenbergstraße<br />
zu exklusiven Eigentumswohnungen o<strong>der</strong> die<br />
17 Eigentumswohnungen, die durch den Umbau des ehemaligen<br />
Umspannwerkes an <strong>der</strong> L<strong>in</strong>denstraße <strong>in</strong> Köpenick<br />
entstehen. Doch ist <strong>der</strong> Bezirk auf dieses Wachstum vorbereitet?<br />
Ne<strong>in</strong>.<br />
Da<strong>mit</strong> Treptow-Köpenick se<strong>in</strong>e Attraktivität erhält, müssen<br />
heute die Weichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Infrastruktur gestellt werden.<br />
So muss <strong>der</strong> Bezirk etwa <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schulplatzplanung diese<br />
Entwicklung berücksichtigen und eher heute als morgen<br />
die Entscheidung treffen, den Filialstandort <strong>der</strong> Adlershofer<br />
Grundschule <strong>in</strong> <strong>der</strong> Waldstraße zu renovieren. Ebenfalls<br />
gilt dies für die neu entstehende Geme<strong>in</strong>schaftsschule im<br />
Allende-Viertel II. Auch hier müssen Mittel <strong>in</strong> die Renovierung<br />
des Grundschulgebäudes fließen. Uns ist bewusst,<br />
dass dies Zeit braucht und das Geld knapp ist, doch fehlen<br />
bisher vom Bezirksamt überhaupt die Bekenntnisse, solchen<br />
Projekten Priorität e<strong>in</strong>zuräumen. Wohlgemerkt: Dies<br />
s<strong>in</strong>d nur zwei Beispiele. Tut <strong>der</strong> Bezirk nichts, werden die<br />
Grundschulplätze knapp.<br />
Aber auch für ältere Menschen ist die Situation nicht viel<br />
besser; die Facharztversorgung ist und bleibt e<strong>in</strong> Problem,<br />
die nun neu vergebenen Kassensitze decken zunächst e<strong>in</strong>mal<br />
den vorhanden Bedarf an Neurologen und Hausärzten.<br />
Doch wenn all diese Wohnprojekte realisiert se<strong>in</strong> werden,<br />
wird es bald wie<strong>der</strong> zu Spannungen und extremen Wartezeiten<br />
kommen. Hier werden wir <strong>in</strong> unserem Engagement<br />
gegenüber <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />
nicht nachlassen und auf Verbesserungen<br />
dr<strong>in</strong>gen, aber auch dem Abgeordnetenhaus<br />
und dem Senat klar machen, dass Berl<strong>in</strong> nicht<br />
als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Versorgungsregion gesehen<br />
werden kann, son<strong>der</strong>n dass <strong>der</strong> Bedarf<br />
bezirksspezifisch er<strong>mit</strong>telt werden muss.<br />
Zu guter Letzt bleibt die Situation <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e<br />
Verwaltung, angefangen beim Jugendamt,<br />
über das Bauamt bis zu den Bürgerämtern.<br />
309 Stellen soll <strong>der</strong> Bezirk auf Geheiß<br />
des Senates <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren hier<br />
abbauen. Treptow-Köpenick ist da<strong>mit</strong> von allen<br />
zwölf Bezirken am stärksten betroffen. Die<br />
E<strong>in</strong>sparungen <strong>der</strong> letzen fünf bis zehn Jahre<br />
haben schon etlichen bürgernahen Verwaltungsstandorten<br />
den Garaus gemacht: So<br />
haben wir statt vier nun nur noch zwei Bürgerämter,<br />
die Anzahl <strong>der</strong> Bibliotheken ist stark<br />
gesunken. Eltern- und Wohngeldempfangende<br />
wissen, was es heißt <strong>in</strong> Treptow-Köpenick<br />
auf solch e<strong>in</strong>e Leistung zu warten. Wir<br />
kennen natürlich die desolate F<strong>in</strong>anzsituation<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt; aber wir wissen auch, was die<br />
Bezirksverwaltung schon selbst an Sparvolumen erbracht<br />
hat und werden diesen Rasenmäher-Kahlschlag nicht<br />
unterstützen. Es ist auch kaum zu fassen, dass sechs direkt<br />
von den Treptow-KöpenickerInnen <strong>in</strong>s Abgeordnetenhaus<br />
gewählte SPD-Vertreter diesen Fahrplan des Senates unterstützen.<br />
Wir von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen freuen uns über jeden, <strong>der</strong><br />
Treptow-Köpenick als se<strong>in</strong>e neue Heimat wählt. Wir teilen<br />
auch die Befürchtung <strong>der</strong> steigenden Mieten <strong>in</strong> bestimmten<br />
Quartieren, aber wir wollen nicht nur Wohnquartiere<br />
schaffen, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en lebendigen und vielfältigen Bezirk,<br />
an dem es lohnt <strong>mit</strong>zuarbeiten!<br />
Marcus Worm ist Mitglied <strong>in</strong><br />
den BVV-Ausschüssen für Schule,<br />
Haushalt, Personal und Verwaltung,<br />
sowie Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
© Andrea Gerbode<br />
Volksbegehren „Neue Energie für Berl<strong>in</strong>“<br />
Am 11. Februar startete die zweite Stufe des Volksbegehrens<br />
„Neue Energie für Berl<strong>in</strong>“. Haben wir nicht gerade<br />
erst dafür unterschrieben?<br />
Es stimmt, bereits im letzten Jahr sammelte <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er<br />
Energietisch Unterschriften, und zwar über 36.000. Da<strong>mit</strong><br />
war die erste Hürde – die Zulässigkeit des Volksbegehrens<br />
– genommen. Als nächstes hatte dann das Berl<strong>in</strong>er<br />
Abgeordnetenhaus die Möglichkeit über den Antrag zu<br />
entscheiden. Da zwar die SPD, aber nicht die CDU das<br />
Volksbegehren unterstützte, empfahl <strong>der</strong> Senat im Herbst<br />
2012 dem Abgeordnetenhaus das Volksbegehren abzulehnen.<br />
Dadurch wurde die zweite Stufe nötig, so dass <strong>in</strong><br />
den kommenden Monaten bis zum 10. Juni m<strong>in</strong>destens<br />
200.000 Unterschriften gesammelt werden müssen. Klappt<br />
das, dann kommt es schließlich zum Volksentscheid, bei<br />
dem alle wahlberechtigten Berl<strong>in</strong>erInnen abstimmen dürfen.<br />
Zeitlich ist e<strong>in</strong> Term<strong>in</strong> zusammen <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />
am 22. September 2013 vorgesehen.<br />
Die Berl<strong>in</strong>er Grünen unterstützen das Anliegen des Volksbegehrens,<br />
die Energieversorgung <strong>in</strong> Bürgerhand zu überführen.<br />
Wenn die Energieversorgung nicht mehr ausschließlich<br />
an den Interessen großer Energiekonzerne ausgerichtet<br />
ist, wird demokratische, ökologische und sozialverträgliche<br />
Energieversorgung möglich. Das erwirtschaftete Geld<br />
bleibt dann <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Das Volksbegehren sieht auch klare<br />
Transparenzvorgaben vor und will BürgerInnen die Möglichkeit<br />
geben an <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Vorstands<strong>mit</strong>glie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es<br />
kommunalen Stadtwerks teilzunehmen.<br />
Konkret sieht <strong>der</strong> vom Berl<strong>in</strong>er Energietisch vorgestellte Gesetzentwurf<br />
vor, e<strong>in</strong>e Netzgesellschaft zu gründen, die zum<br />
01.01.2015 die Stromnetze übernimmt. Mit <strong>der</strong> Gründung<br />
<strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Stadtwerke soll langfristig die Energieversorgung<br />
zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erfolgen<br />
und die Energiewende sozial und demokratisch gestaltet<br />
werden. Gel<strong>in</strong>gt das Volksbegehren, dann könnte Berl<strong>in</strong><br />
zum bundesdeutschen Vorreiter <strong>in</strong> Sachen Energiewende<br />
werden und zeigen, wie die Energiewende auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Großstadt gel<strong>in</strong>gen kann.<br />
Mehr Informationen zum Volksbegehren gibt es unter<br />
www.berl<strong>in</strong>er-energietisch.net. Der Beschluss zur Energiewende<br />
<strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Grünen vom März 2012 f<strong>in</strong>det sich auf<br />
<strong>der</strong> Webseite des Landesverbands: www.gruene-berl<strong>in</strong>.de<br />
© fotolia.de<br />
Rosa Öktem ist Mitglied im<br />
Kreisverband Treptow-Köpenick<br />
von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen.<br />
Wir für Treptow-Köpenick!<br />
<strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13<br />
3
A 100: Sie wollen s<strong>in</strong>nlos weiter bauen<br />
Der rot-schwarze Senat will se<strong>in</strong>e Verkehrs<strong>in</strong>frastrukturpolitik<br />
e<strong>in</strong>fach so weitermachen wie <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten.<br />
Für den neuen Bundesverkehrswegeplan will er<br />
die nächste Verlängerung <strong>der</strong> A 100 vom Treptower Park<br />
bis zur Frankfurter Allee und die weitere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung zur<br />
Storkower Straße anmelden. Betrachtet man die heutigen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, vor allem die F<strong>in</strong>anzlage von<br />
Berl<strong>in</strong> und dem Bund, so s<strong>in</strong>d solche Wünsche abstrus.<br />
Bauvorbereitung und Spatenstich<br />
Der 16. Bauabschnitt <strong>der</strong> A 100 vom<br />
Dreieck Neukölln zum Treptower Park ist<br />
nach <strong>der</strong> Abweisung <strong>der</strong> Klagen vor dem<br />
Bundesverwaltungsgericht rechtlich nicht<br />
mehr angreifbar und durch Ramsauers F<strong>in</strong>anzzusage<br />
f<strong>in</strong>anziell abgesichert. In letzter<br />
Zeit war die A 100-Verlängerung durch<br />
die Baumbesetzung von Rob<strong>in</strong> Wood und<br />
weiterer kle<strong>in</strong>er Aktionen wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
Medien präsent. Allerd<strong>in</strong>gs zeigt sich,<br />
dass dieses uns<strong>in</strong>nige Betonprojekt nicht<br />
annähernd e<strong>in</strong>e Protestwelle des Ausmaßes<br />
von Stuttgart 21 hervorruft. Weitere<br />
Aktionen werden sicher parallel zur weiteren<br />
Bauvorbereitung folgen, aber lei<strong>der</strong><br />
schwerlich zum Baustopp führen. Dieser<br />
könnte nur bei e<strong>in</strong>em sehr guten bündnisgrünen<br />
Bundestagswahlergebnis durch<br />
e<strong>in</strong> schnelles und engagiertes E<strong>in</strong>greifen<br />
e<strong>in</strong>er rot-grünen Bundesregierung möglich<br />
werden.<br />
Die selbst ernannten Infrastrukturparteien<br />
des rot-schwarzen Senats wollen nach ihrem<br />
BER-Desaster und <strong>der</strong> S-Bahn-Dauerkrise<br />
<strong>mit</strong> <strong>der</strong> A 100 e<strong>in</strong> Zeichen setzen.<br />
Dementsprechend beeilen sie sich bei <strong>der</strong><br />
Bauvorbereitung auf <strong>der</strong> A 100-Trasse.<br />
Außer den Straßenbäumen und den von<br />
Rob<strong>in</strong> Wood besetzten Bäumen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Neuköllnischen Allee s<strong>in</strong>d alle an<strong>der</strong>en<br />
auf <strong>der</strong> Trasse gefällt. Die Ru<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Lauben<br />
<strong>in</strong> den ehemaligen Kle<strong>in</strong>gärten werden<br />
ebenso wie das ehemalige Hütters-<br />
Möbellager und die Gewerbegebäude<br />
an <strong>der</strong> Sonnenallee demnächst platt gewalzt.<br />
Wenn sie schon ke<strong>in</strong> Band durchschneiden<br />
können, so wollen Wowereit,<br />
Müller und Ramsauer vor <strong>der</strong> Bundestagswahl<br />
doch wenigstens den ersten<br />
Spatenstich bei <strong>der</strong> A 100 zelebrieren.<br />
Verschiebung und F<strong>in</strong>anzprobleme<br />
© Andrea Gerbode<br />
Bis zur Fertigstellung wird wohl ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Verantwortlichen<br />
mehr im Amt se<strong>in</strong>. Denn <strong>der</strong> kürzlich verschobene<br />
Term<strong>in</strong> liegt nun Anfang 2022. Nach <strong>der</strong> letzten groben<br />
Planung sollen zwar 2013 auf <strong>der</strong> gesamten Trasse von<br />
Neukölln bis Treptow die Bauarbeiten bzw. Vorbereitungen<br />
beg<strong>in</strong>nen und 2017 <strong>der</strong> Rohbau fertig se<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d<br />
die Damen und Herren Betonierer dabei von e<strong>in</strong>em großen<br />
Geldregen ausgegangen. Der Goldesel Bundeshaushalt<br />
hat auch beim Straßenbau Verdauungsprobleme. Für 2013<br />
und 2014 stellt Ramsauer 80 Millionen Euro aus se<strong>in</strong>em<br />
Son<strong>der</strong>programm für die A 100 zur Verfügung. Danach<br />
© Andrea Gerbode<br />
muss sie aus dem hoffnungslos unterf<strong>in</strong>anzierten Straßenbauetat<br />
des Bundes f<strong>in</strong>anziert werden. Im neuen Bundesverkehrswegeplan<br />
2015 stehen für Neubauprojekte <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
ganzen Bundesrepublik jährlich nur noch 500 Millionen<br />
Euro zur Verfügung.<br />
Übrigens wird zu diesem Zeitpunkt für alle bis dah<strong>in</strong> begonnenen<br />
Neubauprojekte noch e<strong>in</strong> F<strong>in</strong>anzbedarf von über<br />
zwei Milliarden Euro nötig se<strong>in</strong>. Entwe<strong>der</strong> starten ab jetzt<br />
bis 2019 <strong>in</strong> ganz Deutschland ke<strong>in</strong>e neuen Autobahn- o<strong>der</strong><br />
Bundesstraßenprojekte mehr o<strong>der</strong> die begonnenen müssen<br />
noch weiter gestreckt werden.<br />
Ke<strong>in</strong>e Prioritäten<br />
Hier zeigt sich das Dilemma beim Bundesverkehrswegeplan<br />
und den dazu gehörigen Ausbaugesetzen: Es gibt ke<strong>in</strong>e<br />
Schwerpunktsetzungen. In <strong>der</strong> Realität buhlt je<strong>der</strong> „Landesfürst“<br />
o<strong>der</strong> Wahlkreisabgeordneter um die Gunst des<br />
Verkehrsm<strong>in</strong>isters, da<strong>mit</strong> se<strong>in</strong> Projekt gebaut wird und er<br />
endlich wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Band durchschneiden kann. Dabei spielen<br />
verkehrspolitische Prioritäten für die Bundesebene nur<br />
e<strong>in</strong>e untergeordnete<br />
Rolle. So kam es, dass<br />
Ramsauer <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>er<br />
F<strong>in</strong>anzzusage für die A<br />
100 <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er CDU<br />
<strong>in</strong> den Wowereit’schen<br />
Infrastruktur-Senat verhalf<br />
und sie weiter stützen<br />
will. Dadurch s<strong>in</strong>d<br />
die nun fälligen 500<br />
Millionen Euro für die<br />
A 100 gebunden und<br />
können ihre zweifelhafte<br />
Verkehrswirkung<br />
frühestens <strong>in</strong> neun Jahren<br />
entfalten. Das ist<br />
Infrastrukturpolitik von<br />
SPD und CDU: möglichst<br />
viele, möglichst<br />
große Projekte medienwirksam<br />
beg<strong>in</strong>nen.<br />
Dass dabei viel Geld nutzlos verbrannt wird, spielt nur e<strong>in</strong>e<br />
untergeordnete Rolle. Deshalb sollten die Rufe nach e<strong>in</strong>er<br />
PKW-Maut auch ke<strong>in</strong>en verwun<strong>der</strong>n, die Herren Banddurchschnei<strong>der</strong><br />
brauchen frisches Geld.<br />
Ke<strong>in</strong>e Verkehrswende <strong>in</strong> Sicht<br />
Im Bundesverkehrsm<strong>in</strong>isterium hat man diese Misere<br />
durchaus erkannt und im Entwurf des Grundkonzepts für<br />
den neuen Bundesverkehrswegeplan <strong>mit</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>der</strong> neuen Stufe „Vordr<strong>in</strong>glicher Bedarf Plus“ reagiert. In<br />
diese sollen lediglich Projekte aufgenommen<br />
werden, die e<strong>in</strong>e hohe Wirtschaftlichkeit<br />
und ke<strong>in</strong>e großen Umweltprobleme<br />
aufweisen, sowie zur Beseitigung von<br />
Engpässen im bundesrepublikanischen<br />
Fernstraßennetz dienen. Also ke<strong>in</strong>esfalls<br />
<strong>in</strong>nerstädtische Stauverlagerungsprojekte<br />
wie die A 100. Aber die Fachleute im<br />
M<strong>in</strong>isterium müssen im Entwurf auch<br />
e<strong>in</strong>gestehen, dass politische E<strong>in</strong>flüsse die<br />
fachlichen Zielsetzungen durchaus verän<strong>der</strong>n<br />
können.<br />
Der Hauptfehler des Grundkonzepts besteht<br />
dar<strong>in</strong>, dass weiterh<strong>in</strong> nicht verkehrs<strong>mit</strong>telübergreifend<br />
gedacht wird und klimaschonende<br />
Problemlösungen bei <strong>der</strong><br />
Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur ke<strong>in</strong>e Rolle spielen.<br />
So kann es ke<strong>in</strong>e Verkehrswende geben.<br />
Wirkungsvolle Beteiligung notwendig<br />
Dank Ramsauers neuer Bürgerbeteiligungsstrategie<br />
darf sich die Öffentlichkeit<br />
an <strong>der</strong> Erarbeitung des neuen Bundesverkehrswegeplans<br />
beteiligen. Auf <strong>der</strong><br />
Website des Bundesverkehrsm<strong>in</strong>isteriums<br />
lief bis zum 15. März die Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
zum Entwurf des Grundkonzepts<br />
zum Bundesverkehrswegeplan. Alle<br />
angemeldeten Verkehrsprojekte sollen im<br />
weiteren Verlauf des Verfahrens ebenfalls<br />
zur Bewertung im Netz zur Verfügung stehen.<br />
Dann können die Berl<strong>in</strong>erInnen auch<br />
ihre Me<strong>in</strong>ung zur rot-schwarzen Vorstellung<br />
von Stadtentwicklung <strong>mit</strong> dem Autobahnanschluss<br />
vor Friedrichsha<strong>in</strong>er und<br />
Lichtenberger Haustüren kundtun.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist bei Ramsauers Befragung<br />
zweifelhaft, ob sie zum Verzicht e<strong>in</strong>es Projektes<br />
führt, denn es geht nicht um Details<br />
son<strong>der</strong>n nur um die große L<strong>in</strong>ie. Der<br />
Senat verzichtet deshalb lieber vollständig<br />
darauf, die Berl<strong>in</strong>erInnen o<strong>der</strong> das Parlament<br />
vor se<strong>in</strong>er Autobahnanmeldung zu beteiligen. Das ist<br />
ihm wohl zu viel an Bürgerbeteiligung. Beim Schallschutz<br />
an den bestehenden Berl<strong>in</strong>er Autobahnen bremst <strong>der</strong> Senat<br />
auch. So werden Lärmgutachten nur verzögert beauftragt<br />
und für Autobahnbereiche, an denen Schallschutzwände<br />
benötigt werden, wird an den dafür notwendigen Planfeststellungsverfahren<br />
nicht o<strong>der</strong> nur schleppend gearbeitet.<br />
Besser ist Erhalt vor Neubau<br />
Berl<strong>in</strong> hat e<strong>in</strong>e ausreichende Infrastruktur! Allerd<strong>in</strong>gs ist ihr<br />
Zustand zunehmend vom Verfall bedroht. Deshalb muss es<br />
vor allem um den Erhalt unserer Straßen und Schienenwege<br />
gehen. Große Defizite gibt es bei <strong>der</strong> Schienenanb<strong>in</strong>dung<br />
des neuen Flughafens BER und dem Wie<strong>der</strong>aufbau<br />
bzw. Ausbau von Strecken im Norden und Osten Berl<strong>in</strong>s.<br />
Neubauten und Erweiterungen sollte es nur für Maßnahmen<br />
geben, die allen Berl<strong>in</strong>erInnen nutzen, ob sie e<strong>in</strong> Auto<br />
besitzen o<strong>der</strong> nicht.<br />
<strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong> ist Mitglied des<br />
Abgeordnetenhauses und verkehrspolitischer<br />
Sprecher <strong>der</strong> Fraktion von<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen für die Bereiche<br />
Straßen- und Luftverkehr.<br />
4 <strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13 Wir für Treptow-Köpenick!
Kiezkassen – E<strong>in</strong> neues Instrument <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung<br />
In diesen Wochen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> allen zwanzig Ortsteilen bzw.<br />
Bezirksregionen <strong>in</strong> Treptow-Köpenick Bürgerversammlungen<br />
zu den neuen Kiezkassen statt. Das ist gut so, denn<br />
die Kiezkassen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> neues Instrument <strong>der</strong> Bürgerbeteiligung,<br />
von dem wir Bezirkspolitiker uns e<strong>in</strong>en Beitrag zur<br />
Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und e<strong>in</strong>e<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Identifikation <strong>der</strong> BürgerInnen <strong>mit</strong> ihren<br />
Ortsteilen versprechen. Interessierte BürgerInnen vor Ort<br />
sollen direkt über die Verwendung e<strong>in</strong>es Teils <strong>der</strong> Haushalts<strong>mit</strong>tel<br />
entscheiden können. Dieser Teil ist zum Auftakt<br />
zugegebenermaßen (noch) e<strong>in</strong> sehr ger<strong>in</strong>ger – die Kiezkassen<br />
im Bezirk umfassen im Jahr 2013 <strong>in</strong>sgesamt 50.000<br />
Euro an Haushalts<strong>mit</strong>teln. Dabei ist grundsätzlich jede Verwendung<br />
möglich, für die Berl<strong>in</strong>er Bezirke Geld ausgeben<br />
können. Von <strong>der</strong> Anpflanzung von Bäumen über die Mittel<br />
<strong>der</strong> Stadtbibliothek bis zur lange gewünschten Parkbank,<br />
um nur e<strong>in</strong>ige Beispiele zu nennen. Die Mittel variieren von<br />
Ortsteil zu Ortsteil, je nach <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl. Dem M<strong>in</strong>destbetrag<br />
von 1.250 Euro, etwa <strong>in</strong> Grünau, stehen 3.600<br />
Euro <strong>in</strong> Friedrichshagen o<strong>der</strong> 5.200 Euro, <strong>der</strong> Höchstbetrag,<br />
<strong>in</strong> Altglienicke gegenüber.<br />
Für uns <strong>Bündnis</strong>grünen ist die direkte und möglichst umfassende<br />
Beteiligung <strong>der</strong> BürgerInnen an den Entwicklungen<br />
des Geme<strong>in</strong>wesens vor Ort e<strong>in</strong>e politische Herzenssache.<br />
Daher wollen wir den Erfolg <strong>der</strong> neuen Kiezkassen, um<br />
schon im nächsten Jahr den Betrag erhöhen zu können.<br />
Aber wir wissen auch: Instrumente wie unsere Kiezkassen<br />
alle<strong>in</strong> werden wenig bewirken, wenn die Verwaltungen<br />
und die Politik nicht <strong>in</strong>sgesamt umdenken. Bürgernähe darf<br />
ke<strong>in</strong>e leere Floskel se<strong>in</strong>, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> sich mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
jedes Wahlprogramm schmücken lässt. Bürgernähe muss<br />
zu e<strong>in</strong>em Leitbild werden, an dem sich alle, die politische<br />
Mandate ausüben o<strong>der</strong> die <strong>in</strong> öffentlichen Verwaltungen<br />
arbeiten, zu orientieren haben. Auch hier gilt: Die Wahrheit<br />
ist auf dem Platz, also konkret!<br />
Informieren Sie sich über aktuelle Term<strong>in</strong>e<br />
auf <strong>der</strong> Internetseite des Bezirksamtes unter<br />
www.berl<strong>in</strong>.de/ba-treptow-koepenick/bvv/kiezkasse.<br />
Und sprechen Sie mich an, wenn Sie Vorschläge zur Bürgerbeteiligung<br />
<strong>in</strong> Treptow-Köpenick machen o<strong>der</strong> mich auf<br />
Missstände h<strong>in</strong>weisen wollen.<br />
Sie erreichen mich unter<br />
peter.groos@grüne-treptow-koepenick.de.<br />
Peter Groos ist Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> BVV Treptow-Köpenick,<br />
Mitglied <strong>in</strong> den Ausschüssen<br />
Weiterbildung und Kultur;<br />
Integration sowie Haushalt, Personal<br />
und Verwaltung. In letztgenanntem<br />
Ausschuss führt er den Vorsitz.<br />
Die große Raupe Nimmersatt<br />
Spagat zwischen Flächenfraß,<br />
urbanen naturnahen Lebensräumen<br />
und dem Klimawandel<br />
Schlagzeilen, die wie aus e<strong>in</strong>em Science-Fiction-Spektakel<br />
anmuten, könnten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahrzehnten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> alltäglich<br />
se<strong>in</strong>. Die vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung<br />
(PIK) prognostizierte Er<strong>der</strong>wärmung um rund<br />
2,5 Grad Celsius könnte unsere Stadt <strong>in</strong> e<strong>in</strong> klimatisches<br />
Spannungsfeld br<strong>in</strong>gen. Während sich die Hitze <strong>in</strong> den<br />
Straßenschluchten <strong>der</strong> Innenstadt aufstaut und die Stadtnatur<br />
unter Trockenheit leidet, besteht für rund 6 Prozent<br />
<strong>der</strong> Gesamtlänge <strong>der</strong> Fließgewässer <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong> potenziell<br />
signifikantes Hochwasserrisiko. Für Treptow-Köpenick<br />
besteht solch e<strong>in</strong>e Gefährdung für Teile <strong>der</strong> Erpe, <strong>der</strong> Müggelspree<br />
sowie für die Gosener Wiesen. Die BewohnerInnen<br />
unseres Flächenbezirks könnten demnach zwischen<br />
Alt-Treptow und Neu-Venedig unter völlig konträren Wetterextremen<br />
leiden.<br />
Urbane Lebensräume werden e<strong>in</strong>e noch größere Bedeutung<br />
erhalten – nicht nur für die Bevölkerung, auch wild lebende<br />
Tier- und Pflanzenarten f<strong>in</strong>den hier Zufluchtsräume.<br />
Das Land und se<strong>in</strong>e Anbauflächen s<strong>in</strong>d zusehends geprägt<br />
von Monokulturen und bieten kaum ökologischen Nischen.<br />
Die Arten erobern daher die Stadt. Doch auch hier s<strong>in</strong>d die<br />
grünen Rückzugsorte durch zunehmende Versiegelung <strong>in</strong><br />
Gefahr. Die Verdichtung von <strong>in</strong>nerstädtischen Bereichen<br />
gefährdet die freie Bahn von Frischluftschneisen und Biotopverbünden<br />
sowie die Vielfalt von Rückzugsgebieten für<br />
Flora und Fauna. 570 Quadratmeter pro M<strong>in</strong>ute, 82 Hektar,<br />
also 120 Fußballfel<strong>der</strong>, so viel Flächenverbrauch steht<br />
täglich auf dem Speiseplan <strong>der</strong> Betonraupe Nimmersatt <strong>in</strong><br />
Deutschland.<br />
Bei e<strong>in</strong>er Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme müssen <strong>in</strong> unserer Stadt<br />
E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> geschützte Biotope gemäß §26a Naturschutzgesetz<br />
Berl<strong>in</strong> (NatSchGBln) ausgeglichen werden. Dies stellt<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zusehends verdichteten Stadt wie Berl<strong>in</strong>, vor<br />
allem bei größeren Maßnahmen, <strong>mit</strong>tlerweile als schwierig<br />
dar. 2004 wurden gesamtstädtisch potentielle Flächen<br />
benannt, die kommende Beanspruchungen kompensieren<br />
sollen. Jedoch verharrt Berl<strong>in</strong> seit 2007 bei <strong>der</strong> Meldung<br />
von Ausgleichsflächen an die EU bei 6,1 Prozent, obwohl<br />
sich <strong>der</strong> Senat zur Meldung von 10 bis 11 Prozent verpflichtet<br />
hat.<br />
„Integrative Umweltvorsorge“ bedeutet, dass ökologische<br />
Belange <strong>in</strong> die Frage <strong>der</strong> Stadtentwicklung <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden: Die natürlichen Ressourcen – Boden, Wasser und<br />
Luft – sowie die Erhaltung und Schaffung von Grün- und<br />
Erholungsflächen und die Ansprüche <strong>der</strong> Artenvielfalt e<strong>in</strong>schließlich<br />
des Biotopverbundes müssen auf allen Planungsebenen<br />
berücksichtigt werden. Gel<strong>in</strong>gt das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis?<br />
Ende Februar 2013<br />
endete die Frist für die<br />
frühzeitige Bürgerbeteiligung<br />
für die Pläne<br />
zu e<strong>in</strong>em neuen Gewerbegebiet<br />
auf dem<br />
Gelände des ehemaligen<br />
Betriebsbahnhofs<br />
Schöneweide. Hierbei<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong><br />
rund 46 Hektar umfassendes<br />
Areal, davon<br />
s<strong>in</strong>d rund 19 Hektar als<br />
geschützte Naturräume<br />
gemäß NatSchG-<br />
Bln ausgewiesen. E<strong>in</strong>st<br />
Betriebsbahnhofsgelände,<br />
heute kostbare<br />
ökologische Nische:<br />
Zu den auf dem Gelände<br />
vorkommenden<br />
streng geschützten<br />
Tieren und Pflanzen<br />
zählen z. B. die Zauneidechse,<br />
Brachpieper,<br />
Ste<strong>in</strong>schmätzer und Heidelerche, die Sandstrohblume, seltene<br />
Wildbienenarten aber auch <strong>der</strong> Langstreckenläufer<br />
Feldhase. Die Zauneidechse hat dort vermutlich e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />
größten Populationen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Von den 19 Hektar s<strong>in</strong>d 12<br />
Hektar gesetzlich geschützter Mager- und Trockenrasen,<br />
welche im naturnahen Raum kompensiert werden müssten.<br />
Da sich die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt (SenStadtUm) auf die veraltete Ausgleichskonzeption<br />
des Landes Berl<strong>in</strong> von 2004 beruft, kommt sie<br />
zu dem Ergebnis, dass we<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Ausgleich <strong>in</strong> Treptow-Köpenick<br />
noch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> möglich wäre.<br />
Ist ke<strong>in</strong> Ausgleich möglich, müssen Ersatzmaßnahmen geschaffen<br />
werden. Aufgrund <strong>der</strong> Krux, dass die Ausgleichskonzeption<br />
nicht den aktuellen Gegebenheiten angepasst<br />
ist, würden die öffentlicher Gel<strong>der</strong> <strong>in</strong> Millionenhöhe für e<strong>in</strong>en<br />
Ersatz demnach nun nach Brandenburg vergeben werden.<br />
Um dies zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, hat die bündnisgrüne Fraktion<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Treptow-Köpenicker Bezirksverordnetenversammlung<br />
(BVV) <strong>mit</strong> Unterstützung an<strong>der</strong>er Fraktionen e<strong>in</strong>en<br />
Antrag <strong>in</strong> die BVV e<strong>in</strong>gebracht. Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Zuständigkeiten des Bezirksamts Treptow-Köpenick<br />
und SenStadtUm h<strong>in</strong>sichtlich des Biotop- und Artenschutzes<br />
wurde <strong>der</strong> Antrag <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ersuchen und e<strong>in</strong>e Empfehlung<br />
geteilt.<br />
E<strong>in</strong> zukunftsfähiges Berl<strong>in</strong> muss den Spagat zwischen Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme,<br />
urbanen und naturnahen Lebensräumen,<br />
Klimawandel und Umweltschutz schaffen, um die<br />
Lebensqualität se<strong>in</strong>er BürgerInnen und se<strong>in</strong>er wilden BewohnerInnen<br />
nachhaltig zu sichern!<br />
Die Anträge nebst Begründung s<strong>in</strong>d auf den Seiten des<br />
Bezirksamts Treptow-Köpenick e<strong>in</strong>sehbar:<br />
www.berl<strong>in</strong>.de/ba-treptow-koepenick<br />
Quellen: Berl<strong>in</strong>.NABU.de; Stadtentwicklung.berl<strong>in</strong>.de<br />
Andrea Gerbode ist<br />
Vorsitzende <strong>der</strong> bündnisgrünen<br />
BVV-Fraktion <strong>in</strong> Treptow-Köpenick<br />
und Mitglied <strong>in</strong> den Ausschüssen<br />
Umwelt- und Naturschutz und<br />
Grünflächen sowie Jugendhilfe.<br />
© Andrea Gerbode<br />
Wir für Treptow-Köpenick!<br />
<strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13<br />
5
Ökolandbau <strong>in</strong> Brandenburg – Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Perspektiven auf märkischem Sand<br />
Serie: Teil 3<br />
Es geht weiter <strong>mit</strong> unserer Serie zum ökologischen Landbau<br />
<strong>in</strong> Brandenburg. Im ersten Teil, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frühjahrausgabe<br />
2012 von <strong>südostgrün</strong> erschien, konnten Sie erfahren,<br />
dass die historische Wiege des Ökolandbaus <strong>in</strong> Brandenburg<br />
liegt. Im zweiten Teil <strong>der</strong> Serie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Herbstausgabe<br />
2012 wurde die Verb<strong>in</strong>dung zwischen Berl<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>em <strong>der</strong><br />
größten Bio-Absatzmärkte Europas, und <strong>der</strong> Anbaufläche<br />
<strong>in</strong> Brandenburg deutlich. Der Ökolandbau <strong>in</strong> Brandenburg<br />
hat bundesweit die Spitzenreiterrolle beim Anteil <strong>der</strong> Bio-<br />
Fläche.<br />
© Andrea Gerbode<br />
Die Berl<strong>in</strong>-Brandenburger Bio-Branche versucht nach Kräften,<br />
den steigenden Bedarf gerade des Berl<strong>in</strong>er Fachhandels<br />
nach „Bio made <strong>in</strong> Brandenburg“ zu stillen und <strong>in</strong>vestierte<br />
gerade <strong>in</strong> jüngster Zeit kräftig entlang <strong>der</strong> Wertschöpfungsstufen<br />
Erzeugung, Verarbeitung und Handel.<br />
Den <strong>mit</strong> Abstand größten Impuls erlebte die Entwicklung<br />
im Bereich <strong>der</strong> Milchverarbeitung – just <strong>in</strong> Zeiten, als sich<br />
die letzte große konventionelle Molkerei Camp<strong>in</strong>a vollends<br />
aus Brandenburg zurückzieht (Elsterwerda) – die Regionalmarke<br />
„Mark Brandenburg“ wurde ja ohneh<strong>in</strong> schon zum<br />
größten Teil <strong>in</strong> Köln verarbeitet bzw. abgefüllt.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Gläsernen Molkerei gelang hier e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Meilenste<strong>in</strong> für den Ausbau <strong>der</strong> Bio-Verarbeitung <strong>in</strong> Brandenburg.<br />
12 Millionen Euro wurden <strong>in</strong> den Neubau ihrer<br />
deutschlandweit e<strong>in</strong>zigartigen „gläsernen“ Schaumolkerei<br />
<strong>in</strong> Münchehofe im Spreewald <strong>in</strong>vestiert. Deren Produktionskapazität<br />
liegt aktuell bei ca. 35 Millionen kg Bio-<br />
Rohmilch pro Jahr.<br />
Seit Januar 2010 verarbeitet auch die „Soziale Milchwirtschaft“<br />
<strong>der</strong> neuen Bio-Molkerei Lobetal <strong>in</strong> Biesenthal jährlich<br />
1,6 Millionen Liter Rohmilch aus den eigenen Landwirtschaftsbetrieben<br />
<strong>der</strong> Hoffnungstaler Anstalten, <strong>in</strong><br />
Kürze soll das Volumen auf vier Millionen Liter steigen.<br />
Auf dem Markt s<strong>in</strong>d Joghurt, Weichkäse und traditionelle<br />
Milchprodukte unter <strong>der</strong> Marke „Lobetaler BIO“. Die Investitionssumme<br />
betrug 2,7 Millionen Euro. Auch das Ökodorf<br />
Brodow<strong>in</strong> reagierte auf die gestiegene Nachfrage und<br />
<strong>in</strong>vestierte neben e<strong>in</strong>em neuen Hofladen ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
neue, ebenfalls gläserne Hofmolkerei, sodass Brodow<strong>in</strong><br />
zukünftig vier Millionen statt <strong>der</strong> bisherigen 2,5 Millionen<br />
Liter <strong>der</strong> am Berl<strong>in</strong>er Markt beson<strong>der</strong>s gefragten Demeter-<br />
Kuh- und Ziegenmilch verarbeiten kann.<br />
Selbst hartnäckige Bio-Kritiker waren mehr als erstaunt,<br />
welch großes Absatzpotential <strong>der</strong> regionale und im Falle<br />
<strong>der</strong> Gläsernen Molkerei <strong>der</strong> nationale Biomarkt haben<br />
muss, wenn b<strong>in</strong>nen von nur 15 Monaten drei veritable<br />
<strong>mit</strong>telständische Bio-Molkereien das Licht des Biomarktes<br />
erblicken und sich aus dem Stand erfolgreich am Markt positionieren.<br />
Davon abgesehen, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ära nach Elsterwerda<br />
die Rangliste <strong>der</strong> größten Brandenburger Molkereien<br />
von zwei Biobetrieben angeführt wird. Heißt auch: Wer<br />
regionale Milch möchte, kommt an Bio nicht vorbei . . .<br />
Bio braucht mehr Regionalität<br />
Selbst <strong>in</strong> den letzten Vertriebskanälen hat sich herumgesprochen,<br />
dass Bioprodukte im Trend liegen und von breiten<br />
Bevölkerungsschichten gerne gekauft werden, wenn<br />
sie denn nur angeboten werden. Denn <strong>der</strong> erfreuliche Bioboom<br />
<strong>der</strong> letzten Jahre ist ke<strong>in</strong>e kurzfristige Mode-Ersche<strong>in</strong>ung,<br />
son<strong>der</strong>n folgt e<strong>in</strong>em nachhaltigen Trend und wird<br />
zusehens auch von <strong>der</strong> Wachstums- und Innovationskraft<br />
<strong>der</strong> Biobrache getrieben und getragen.<br />
Außerhalb besagter<br />
Nische läuft das Attribut<br />
„Bio“ aber auch<br />
Gefahr, se<strong>in</strong>e Unschuld<br />
zu verlieren:<br />
Die Professionalisierung<br />
und Vergrößerung<br />
des Biomarktes<br />
geht auch <strong>mit</strong> negativen<br />
o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest<br />
bedenkenswerten<br />
Begleitersche<strong>in</strong>ungen<br />
e<strong>in</strong>her: Die Märkte<br />
werden anonymer,<br />
<strong>der</strong> Anteil ausländischer<br />
Ware wie auch<br />
vorrangig gew<strong>in</strong>norientierter<br />
Marktakteure<br />
steigt und da<strong>mit</strong><br />
auch das Risiko von<br />
Preisdruck, Betrugsgefahr<br />
o<strong>der</strong> dem<br />
E<strong>in</strong>schleichen konventioneller<br />
Verhaltensweisen<br />
zwischen<br />
den Marktpartnern.<br />
Der ökologische<br />
Landbau muss daher<br />
aufpassen, dass er nicht von se<strong>in</strong>em Imagekapital zehrt,<br />
das hauptsächlich von jenen Pionieren begründet wurde,<br />
die früher belächelt wurden, <strong>in</strong> ihrer beharrlichen Überzeugung<br />
heute aber als authentisch und glaubwürdig ersche<strong>in</strong>en.<br />
Wenn <strong>der</strong> Ökologische Landbau also Gefahr läuft, Opfer<br />
se<strong>in</strong>es eigenen Erfolges zu werden, ist er gut beraten,<br />
rechtzeitig gegenzusteuern und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />
Substanz und da<strong>mit</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Image und se<strong>in</strong>e gesellschaftliche<br />
Legiti<strong>mit</strong>ät von morgen zu <strong>in</strong>vestieren. Dabei kann es<br />
auch nicht schaden, sich auf die orig<strong>in</strong>ären Ziele, Wurzeln<br />
und Werte des Ökologischen Landbaus zurückzubes<strong>in</strong>nen<br />
und diese <strong>in</strong> die heutige Zeit zu übertragen.<br />
E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s lohnendes Feld stellt dabei das Thema Regionalität<br />
dar: E<strong>in</strong>e solche Strategie würde richtigerweise e<strong>in</strong>em<br />
an<strong>der</strong>en Megatrend folgen (Regionalität als zwangsläufige<br />
Gegenbewegung von Globalisierung) und gleichzeitig e<strong>in</strong><br />
zentrales Fundament <strong>der</strong> ökologischen Landbaubewegung<br />
aufnehmen und stärken. Dabei geht es nicht nur um die<br />
Verbreiterung <strong>der</strong> regionalen Rohstoffbasis – gerade für<br />
den Fachhandel –, son<strong>der</strong>n auch um e<strong>in</strong>e möglichst nahe<br />
und erlebbare Wahrnehmung des <strong>in</strong>dividuellen wie des gesamtgesellschaftlichen<br />
Benefits <strong>der</strong> gesamten ökologischen<br />
Lebens<strong>mit</strong>telwirtschaft.<br />
Erwartungen an die Landespolitik<br />
Nach <strong>der</strong> Verunsicherung im Rahmen <strong>der</strong> Haushaltsdiskussionen<br />
im Sommer 2010 sicherte die Landesregierung<br />
im Herbst 2010 zu, den ökologischen Landbau von diesen<br />
Kürzungen auszunehmen. Nun erwarten wir, dass auch die<br />
Festlegungen im Koalitionsvertrag <strong>in</strong> konkrete Instrumente<br />
und Maßnahmen umgesetzt werden. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk<br />
ist hierbei auf die gezielte För<strong>der</strong>ung von arbeitsplatz<strong>in</strong>tensiven<br />
Kulturen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Obst- und Gemüsebau)<br />
sowie die Erhöhung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelbetrieblichen Investitionsför<strong>der</strong>ung<br />
für (Weiter-)Verarbeitung zu legen.<br />
Bio als Antwort auf Diox<strong>in</strong>,<br />
Massentierhaltung und Klimawandel<br />
Der jüngste Diox<strong>in</strong>-Skandal war ja nicht <strong>der</strong> erste, aber noch<br />
nie seit <strong>der</strong> BSE-Krise <strong>in</strong> 2000/2001 wurde so leidenschaftlich<br />
über Auswüchse und Fehlentwicklungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
debattiert und gestritten. E<strong>in</strong> paar kontroverse<br />
Fernsehsendungen und e<strong>in</strong>e Großdemo am Brandenburger<br />
Tor lösen unter Schwarz-Gelb zwar noch ke<strong>in</strong>e Agrarwende<br />
aus. Aber es wird immer deutlicher, dass die Entwicklungen<br />
und Dimensionen <strong>der</strong> konventionellen Agrar-und Ernährungs<strong>in</strong>dustrie<br />
immer weniger zu dem passen, was die<br />
Gesellschaft von e<strong>in</strong>er <strong>mit</strong> Steuergel<strong>der</strong>n subventionierten<br />
Landwirtschaft erwarten kann und auch sollte.<br />
Denn <strong>der</strong> Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen des jüngsten Diox<strong>in</strong>-<br />
Skandals zeigt, dass die zunehmend <strong>in</strong>dustrialisierte und<br />
von Kostendruck gesteuerte Massenproduktion von Fleisch,<br />
Wurst o<strong>der</strong> Eiern we<strong>der</strong> nachhaltig noch wünschenswert<br />
ist. Notwendig ist vielmehr e<strong>in</strong>e Landwirtschaft, die nicht<br />
nur gesunde Lebens<strong>mit</strong>tel produziert, son<strong>der</strong>n auch Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an artgerechte Tierhaltung, Klimaschutz, Erhalt<br />
<strong>der</strong> Artenvielfalt sowie dem wachsenden Bedarf an Bio-<br />
Energie gerecht wird.<br />
Im Gegensatz zur bisherigen För<strong>der</strong>praxis bedarf es aber<br />
grundsätzlich e<strong>in</strong>er konsequenteren Ausrichtung <strong>der</strong> Brandenburger<br />
Agrarpolitik an die auch von <strong>der</strong> EU vorgegebenen<br />
neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen im Bereich Klimaschutz,<br />
Bodenschutz, Wasserschutz und Biodiversität. Dies ist auch<br />
als Investition <strong>in</strong> die gesellschaftliche Legiti<strong>mit</strong>ät und da<strong>mit</strong><br />
Sicherung <strong>der</strong> Transferzahlungen an die Landwirtschaft für<br />
die Lebensfähigkeit des Ländlichen Raums zu betrachten.<br />
Wenn man hier die Zeichen <strong>der</strong> Zeit nicht erkennt und e<strong>in</strong>fach<br />
nur den bisherigen Status quo erhalten will, sägt man<br />
wi<strong>der</strong> besseren Wissens auf dem Ast, auf dem <strong>der</strong> ganze<br />
Berufsstand sitzt.<br />
Der ökologische Landbau liefert hierfür e<strong>in</strong>e umfassende<br />
und bewährte Lösungsoption aus e<strong>in</strong>em Guss: zahlreiche<br />
wissenschaftliche Studien belegen, dass <strong>der</strong> ökologische<br />
Landbau e<strong>in</strong>e deutlich günstigere Klimabilanz aufweist,<br />
durch Humusaufbau die Erosionsanfälligkeit reduziert und<br />
gleichzeitig CO2 b<strong>in</strong>det, E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> Oberflächen- und<br />
Grundwasser vermeidet und e<strong>in</strong>e höhere Artenvielfalt <strong>in</strong><br />
Feld und Flur produziert. Anstatt neue Instrumente <strong>mit</strong> hohem<br />
Bürokratie- und Kontrollaufwand zu kreieren, sollte<br />
man e<strong>in</strong>fach den ökologischen Landbau stärker för<strong>der</strong>n.<br />
Dies gilt auch für die Herausfor<strong>der</strong>ung, die wachsende<br />
Weltbevölkerung zu ernähren. So hat <strong>der</strong> Weltagrarrat <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em aktuellen Welternährungsbericht die <strong>in</strong>dustrielle<br />
Landwirtschaft westlicher Prägung unmissverständlich als<br />
Sackgasse bezeichnet und for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>en weltweiten Paradigmenwechsel<br />
h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er ökologischen und bäuerlichen<br />
Landwirtschaft.<br />
Dass das auch für Deutschland gilt, zeigt folgen<strong>der</strong> Zusammenhang:<br />
Würden wir <strong>in</strong> Deutschland unseren Konsum an<br />
tierischen Produkten unserer Gesundheit zuliebe um 2/3<br />
senken, könnten wir uns trotz des ger<strong>in</strong>geren (aber nachhaltigen)<br />
Ertragsniveaus im Ökolandbau 100 % Ökolandbau<br />
leisten. Nebeneffekt: Der Ausstoß klimaschädlicher<br />
Gase aus <strong>der</strong> Landwirtschaft würde sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen<br />
Szenario um sagenhafte 69 % reduzieren lassen. Nur zum<br />
Vergleich: <strong>der</strong> Landwirtschaft wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aktuellen Studie<br />
des IÖW 13,3 % <strong>der</strong> deutschen Treibhausemissionen<br />
zugeschrieben, annähernd so viel wie dem gesamten Verkehrsektor<br />
zugeschrieben wird.<br />
Derzeit sieht es lei<strong>der</strong> nicht danach aus, dass die Agrarpolitik<br />
den Mut aufbr<strong>in</strong>gt, die richtigen Weichenstellungen und<br />
Anreize zu schaffen, da<strong>mit</strong> wir wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Landwirtschaft<br />
bekommen, die den heutigen Anfor<strong>der</strong>ungen an Klima,<br />
Tierhaltung etc. gerecht wird.<br />
Bis dah<strong>in</strong> ist also weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbraucher gefragt, <strong>mit</strong><br />
weniger Fleisch und mehr Bio im E<strong>in</strong>kaufskorb die Welt zu<br />
retten . . .<br />
Michael Wimmer ist Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>geme<strong>in</strong>schaft Ökologischer<br />
Landbau Berl<strong>in</strong>-Brandenburg e.V.<br />
(FÖL; www.bio-berl<strong>in</strong>-brandenburg.de)<br />
und Mitglied des Kreisverbands<br />
Treptow-Köpenick von<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen.<br />
6 <strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13 Wir für Treptow-Köpenick!
Mitglied werden – <strong>mit</strong>entscheiden!<br />
Stell Dir vor, es ist Bundestagswahl und Du entscheidest<br />
darüber, welche zehn Themen <strong>in</strong>s Zentrum <strong>der</strong> Kampagne<br />
gestellt und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er möglichen Regierung zuerst angepackt<br />
werden. Genau das wollen wir machen – als grünes<br />
Mitglied entscheidest Du <strong>mit</strong>!<br />
Wir s<strong>in</strong>d mehr als 60.000 <strong>Bündnis</strong>grüne deutschlandweit,<br />
davon mehr als 5.400 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Wir haben vergangenes<br />
Jahr über unser Spitzenduo für die Bundestagswahl 2013 <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Urwahl abgestimmt. Die Basisdemokratie geht weiter:<br />
In diesem Jahr stimmen wir über die Schwerpunktthemen<br />
unseres Wahlkampfs im Rahmen <strong>der</strong> Themenfel<strong>der</strong> Energiewende,<br />
Gerechtigkeit und mo<strong>der</strong>ne Gesellschaft ab.<br />
Am 8. und 9. Juni f<strong>in</strong>den bundesweit <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Kreisverbänden<br />
– von Flensburg bis Konstanz, von Köln-Nippes<br />
bis Berl<strong>in</strong>-Treptow-Köpenick – Wahlversammlungen statt.<br />
Auf diesen beraten wir vor Ort geme<strong>in</strong>sam, welche 9 Themen<br />
bzw. konkrete Projekte aus dem Wahlprogramm zentrale<br />
Argumente für zwei Wahlkreuze bei uns se<strong>in</strong> sollen.<br />
Jedes Mitglied kann nach <strong>der</strong> Debatte direkt 10 Stimmen<br />
vergeben. Zur Wahl stehen rund 50 Schlüsselprojekte, die<br />
e<strong>in</strong>e Bundesdelegiertenkonferenz – e<strong>in</strong> großer Parteitag –<br />
Ende April vorgeschlagen hat und über die im Vorfeld onl<strong>in</strong>e<br />
breit diskutiert wird.<br />
Wer Mitglied ist, kann also un<strong>mit</strong>telbar <strong>mit</strong>bestimmen, wie<br />
grüne Politik <strong>in</strong> den kommenden vier Jahren – hoffentlich<br />
<strong>in</strong> Regierungsverantwortung – aussehen wird. Der Mitglie<strong>der</strong>entscheid<br />
ist gelebte Basisdemokratie. Darum: Werde<br />
Mitglied (www.gruene.de/partei/<strong>mit</strong>glied-werden.html)<br />
– bei uns bist Du entscheidend!<br />
Übrigens: Wusstest Du, dass grüne Abgeordnete <strong>in</strong> Parlamenten<br />
und Bezirksverordnetenversammlungen e<strong>in</strong>en Teil<br />
ihrer Vergütung bzw. ihrer Diäten an die Partei spenden?<br />
Darauf s<strong>in</strong>d wir als Partei, die kaum Spenden aus <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und private Großspenden erhält, nicht nur angewiesen,<br />
son<strong>der</strong>n auch stolz, denn hierdurch wird deutlich,<br />
dass wir Politik nicht des Geldes, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Sache wegen<br />
machen. Die Höhe <strong>der</strong> Abführungen ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Beitragsund<br />
Kassenordnung festgelegt; <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel beträgt sie<br />
rund die Hälfte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>künfte aus <strong>der</strong> Parlamentsarbeit. Da<strong>mit</strong><br />
s<strong>in</strong>d <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen deutlicher Spitzenreiter im<br />
Vergleich zu an<strong>der</strong>en Parteien – e<strong>in</strong> Grund mehr also, um<br />
bei uns <strong>mit</strong>zumachen und Mitglied zu werden.<br />
Benjam<strong>in</strong> Hanke ist<br />
Geschäftsführer im Kreisverband<br />
Treptow-Köpenick.<br />
Grün, grüner, am grünsten<br />
– Rückblick auf unsere W<strong>in</strong>ter- und Frühjahrsaktionen<br />
Wie lebt es sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Energiesparhaus <strong>mit</strong> mo<strong>der</strong>nem<br />
Lüftungssystem? Warum war es <strong>in</strong> den 19<strong>90</strong>er Jahren<br />
„hip“ graues Recycl<strong>in</strong>gpapier zu benutzen, während es<br />
heute höchstens noch auf öffentlichen Toiletten benutzt<br />
wird? Diese und viele an<strong>der</strong>e Fragen wurden am 22. Januar<br />
im Rahmen unserer Reihe Grüne Lesung diskutiert.<br />
E<strong>in</strong>geladen war Prof. Dr. Volker Quaschn<strong>in</strong>g (HTW Berl<strong>in</strong>),<br />
<strong>der</strong> aus se<strong>in</strong>en Büchern „Mülltrenner, Müsliesser und<br />
Klimaschützer“ und „Erneuerbare Energien und Klimaschutz“<br />
las und anschließend <strong>mit</strong> den Gästen diskutierte.<br />
Der Kreisverband von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen Treptow-<br />
Köpenick wollte wissen, wie die Menschen im Bezirk den<br />
Frühl<strong>in</strong>g sehen. Wo grünt es zuerst, wo s<strong>in</strong>d die Blumen<br />
am schönsten, wo haben sich Vögel die ersten Nester gebaut?<br />
Auch wenn <strong>der</strong> Schnee uns bis Ostern erhalten blieb,<br />
schickten zahlreiche BürgerInne bis zum 15. April Bil<strong>der</strong> <strong>mit</strong><br />
ihren schönsten Frühl<strong>in</strong>gsmotiven. Die vier schönsten Bil<strong>der</strong><br />
s<strong>in</strong>d rechts zu sehen. Gew<strong>in</strong>ner von jeweils zwei Freikarten<br />
für e<strong>in</strong>e Sport- o<strong>der</strong> Kulturveranstaltung im Bezirk s<strong>in</strong>d<br />
Antje Jakupi, Hajo Sigrist, Nad<strong>in</strong>e Fischer und Benjam<strong>in</strong><br />
Brodde. Vielen Dank an alle, die sich an dem Wettbewerb<br />
beteiligt haben. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anerkennung ist auf dem Weg<br />
zu Ihnen! Alle e<strong>in</strong>gesandten Bil<strong>der</strong> werden <strong>in</strong> Kürze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Ausstellung <strong>in</strong> unserer Geschäftsstelle präsentiert.<br />
Am 17. März 2013 haben wir zum Sonntagsspaziergang<br />
durch die Altstadt von Köpenick e<strong>in</strong>geladen. Die politische<br />
Informationsveranstaltung <strong>mit</strong> Bewegung startete vor dem<br />
Rathaus Köpenick und führte durch die historische Altstadt<br />
Köpenicks vorbei an Rathaus, Luisenha<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Freiheit, dem<br />
Katzengraben, <strong>der</strong> Mittelpunktbibliothek und dem Heimatmuseum<br />
zum Schloss. Dabei wurden historische und<br />
aktuelle bezirkspolitische Fragen und Entwicklungen wie<br />
etwa die E<strong>in</strong>richtung barrierefreier Haltestellen und die Attraktivität<br />
des Bibliotheksstandorts angesprochen. Vor Ort<br />
standen die bündnisgrünen Bezirkspolitiker für Fragen und<br />
Anregungen bereit. Die Teilnahme war wie immer kostenlos.<br />
Mehr als 20 <strong>in</strong>teressierte BürgerInnen nutzten die<br />
Gelegenheit bei herrlichem Sonnensche<strong>in</strong> (wenn auch bei<br />
klirren<strong>der</strong> Kälte) zum ersten bündnisgrünen Sonntagsspaziergang<br />
des Jahres.<br />
© Benjam<strong>in</strong> Brodde © Nad<strong>in</strong>e Fischer<br />
© Hajo Sigrist © Antje Jakupi<br />
Am 15. März 2013 fand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle des Kreisverbands<br />
e<strong>in</strong> Filmabend im Rahmen <strong>der</strong> Internationalen Wochen<br />
gegen Rassismus 2013 statt. Es waren drei Kurzfilme<br />
von Amateurfilmemachern zu sehen, die im Rahmen des<br />
Deutschen Menschenrechts-Filmpreises 2010 ausgezeichnet<br />
wurden. Im Anschluss diskutierten die Gäste <strong>mit</strong> bündnisgrünen<br />
Bezirks- und Landespolitikern zu den Themen,<br />
die die Filme anrissen.<br />
Am 12. Februar 2013 war das Thema unserer (wie immer)<br />
öffentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> Nahostkonflikt.<br />
Nach e<strong>in</strong>er kurzen Vorstellung des historischen Konflikts<br />
durch die grüne Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Frieden und<br />
Internationales wurden bündnisgrüne Positionen und Beschlüsse<br />
diskutiert. Die angeregte Diskussion drehte sich<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e um die Frage, welche Politik von <strong>der</strong> neuen<br />
israelischen Regierung zu erwarten sei und wie bündnisgrüne<br />
Außenpolitik im Rahmen e<strong>in</strong>er möglichen Regierungsbeteiligung<br />
ab Herbst 2013 aussehen sollte.<br />
Rosa Öktem ist Mitglied im<br />
Kreisverband Treptow-Köpenick von<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen.<br />
Wir für Treptow-Köpenick!<br />
<strong>südostgrün</strong> – Ausgabe 01/13<br />
7
Unsere Geschäftsstelle<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen KV Treptow - Köpenick<br />
Schnellerstr. 23<br />
12439 Berl<strong>in</strong><br />
Tel. & Fax: 030 - 654 94 230<br />
Mail: treptow-koepenick@gruene-berl<strong>in</strong>.de<br />
Öffnungszeiten / Bürgersprechstunden:<br />
Montag von 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Dienstag von 18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Mittwoch von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Bankverb<strong>in</strong>dung / Spendenkonto:<br />
Konto-Nr.: 155 352 0560<br />
BLZ: 100 500 00<br />
Berl<strong>in</strong>er Sparkasse<br />
www.gruene-treptow-koepenick.de<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
04. - 05. Mai 2013 Europafest im FEZ (Freizeit- und Erholungszentrum, An <strong>der</strong> Wuhlheide)<br />
11. - 12. Mai 2013 Fest auf <strong>der</strong> Bölsche (Bölschestraße, Friedrichshagen)<br />
13. Mai 2013 Mahnwache & Diskussionsveranstaltung <strong>mit</strong> Stefan Kühn<br />
und <strong>Harald</strong> <strong>Moritz</strong> zum Thema Lärmschutz und Verkehrskonzept<br />
am Flughafen BER (Marktplatz Friedrichshagen)<br />
21. Mai 2013, Grüne AG Umwelt, Naturschutz und Stadtentwicklung<br />
18.30 Uhr (Café Prov<strong>in</strong>z, Bouchéstr. 79a, Alt-Treptow)<br />
21. Mai 2013, Grüner Stammtisch<br />
20.00 Uhr (Café Prov<strong>in</strong>z, Bouchéstr. 79a, Alt-Treptow)<br />
26. Mai 2013, Sonntagsspaziergang durch das Allende-Viertel<br />
10.00 Uhr (Treffpunkt: Haupte<strong>in</strong>gang Allende-Center, Pablo-Neruda-Str.)<br />
Impressum<br />
<strong>südostgrün</strong> ist e<strong>in</strong>e <strong>Zeitung</strong> von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen<br />
im Berl<strong>in</strong>er Bezirk Treptow-Köpenick.<br />
Verantwortliche Redaktion: Benjam<strong>in</strong> Hanke, <strong>Harald</strong> Kolrep-Rometsch<br />
Bildredaktion und Copyright: Andrea Gerbode<br />
Kontakt zur Redaktion: treptow-koepenick@gruene-berl<strong>in</strong>.de<br />
Layout & Satz: Juliana Chomse – www.jugrafix.de<br />
Druck: Henke Pressedruck<br />
Auflage: 30.000<br />
Herausgeber: <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/Die Grünen,<br />
Kreisverband Treptow-Köpenick,<br />
Schnellerstraße 23, 12439 Berl<strong>in</strong><br />
Fon: 030 - 654 94 230<br />
www.gruene-treptow-koepenick.de<br />
08. Juni 2013, Wahlversammlung & Grüner Mitglie<strong>der</strong>entscheid<br />
10.30 Uhr über die 9 Schwerpunktthemen im Wahlkampf<br />
(Grüne Geschäftsstelle, Schnellerstr. 23, Schöneweide)<br />
08. Juni 2013, Fest für Demokratie<br />
13.00 Uhr (Cajamarcaplatz, S-Bhf. Schöneweide)<br />
18. Juni 2013, Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>mit</strong> Andreas Otto zum Thema<br />
19.00 Uhr „Wohungsbau & Mietpreise“<br />
(Grüne Geschäftsstelle, Schnellerstr. 23, Schöneweide)<br />
31. August 2013 Sommerfest<br />
22. September 2013 Bundestagswahl<br />
Heiße Wahlkampfphase: Infostände im ganzen Bezirk<br />
Mauerstreifzüge<br />
2013<br />
<strong>mit</strong> Michael Cramer, MdEP<br />
Die Berl<strong>in</strong>er Abgeordnetenhausfraktion<br />
von BÜNDNIS <strong>90</strong> / DIE GRÜNEN lädt<br />
auch 2013 zu den »Mauerstreifzügen«<br />
e<strong>in</strong>.<br />
Unter <strong>der</strong> Leitung des Europa-Abgeordneten<br />
Michael Cramer können Sie <strong>in</strong><br />
acht Etappen entlang <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Mauer Berl<strong>in</strong> auf neuen alten Wegen erkunden,<br />
Natur erleben und Geschichte(n)<br />
im wahrsten S<strong>in</strong>n des Wortes erfahren.<br />
Die »Mauerstreifzüge« beg<strong>in</strong>nen jeweils<br />
um 14 Uhr und f<strong>in</strong>den bei jedem<br />
Wetter statt. Sie s<strong>in</strong>d zwischen 20 und<br />
30 Kilometer lang und werden nach<br />
Möglichkeit durch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Rast <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Biergarten unterbrochen.<br />
8. Juni<br />
22. Juni<br />
6. Juli<br />
20. Juli<br />
3. August<br />
17. August<br />
31. August<br />
14. September<br />
Potsdamer Platz (historische Ampel)<br />
bis S-Bahnhof Adlershof<br />
S-Bahnhof Adlershof<br />
bis S-Bahnhof Lichterfelde Süd<br />
S-Bahnhof Lichterfelde Süd<br />
bis Potsdam Hbf (nördlicher Zugang)<br />
Potsdam Hbf (nördlicher Zugang)<br />
bis Bahnhof Staaken<br />
Bahnhof Staaken<br />
bis Bahnhof Hennigsdorf<br />
Bahnhof Hennigsdorf<br />
bis S-Bahnhof Hermsdorf<br />
S-Bahnhof Hermsdorf<br />
bis S-Bahnhof Wollankstraße<br />
S-Bahnhof Wollankstraße<br />
bis Potsdamer Platz<br />
Die Grünen | Europäische Freie Allianz<br />
im Europäischen Parlament<br />
www.michael-cramer.eu