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Im Reich der Mitte - Grundeinkommen

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kultur.mitte.<br />

mik». Die Farben Rot und Orange<br />

dominieren, Buddhastatuen stehen<br />

hinter einem siebenarmigen Kerzenleuchter.<br />

Wer hier nicht hin will,<br />

muss nicht. Wer will, kann.<br />

Die Vielfalt von Mietern auf<br />

einem einzigen Stockwerk ist typisch<br />

fürs Unternehmen <strong>Mitte</strong>. «Wir vermieten<br />

Büroflächen an Betriebe, die<br />

dem Planeten eher nützen als schaden»,<br />

umreisst Thomas Tschopp die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen des Unternehmens<br />

<strong>Mitte</strong> an die Mieter. Kein sehr strenges<br />

Mieterprofil also. Sich als Betrieb<br />

abzugrenzen von all den an<strong>der</strong>en<br />

Büros und Angeboten im Haus, das<br />

sei nicht leicht gewesen, erinnert<br />

sich Margrit Manz vom Literaturhaus.<br />

«Man wurde von aussen in<br />

einen Topf geworfen», sagt sie. Viel<br />

Erklärungsbedarf habe es immer<br />

gegeben. «Die Leute haben zum Beispiel<br />

anthroposophische Projekte im<br />

Haus automatisch mit uns in Verbindung<br />

gebracht.»<br />

Morgens. Hier kann man seinen Tag geruhsam beginnen.<br />

Mittags. Ein Teller Pasta «alla nonna» im ersten Stock – lecker, günstig, schnell.<br />

«JEDER IST ANTHROPOSOPH.» Auf<br />

Anthroposophie weist einiges hin in<br />

an <strong>der</strong> Gerbergasse 30. Die Eigentümerin<br />

des Hauses, die Edith Maryon<br />

Stiftung, ist eine anthroposophische<br />

Einrichtung. Die Stifterin Edith<br />

Maryon, eine Bildhauerin, war eine<br />

enge Mitarbeiterin von Rudof Steiner<br />

und an seinen plastischen und<br />

architektonischen Arbeiten beteiligt.<br />

Den ganzen zweiten Stock <strong>der</strong><br />

Gerbergasse 30 hat die Freie<br />

Gemeinschaftsbank gemietet, für<br />

<strong>der</strong>en Verwaltungsrat die «gemeinsame<br />

anthroposophische Arbeit eine<br />

wertvolle Basis» ist, wie es im<br />

Geschäftsbericht 2005 heisst.<br />

Daniel Häni mag das Etikett<br />

Anthroposoph nicht, jedenfalls nicht<br />

von Leuten, für die dieser Begriff nur<br />

ein Schlagwort ist. «Je<strong>der</strong> Mensch ist<br />

im Grunde Anthroposoph, aber besser<br />

als das Etikett ist es, zu schauen,<br />

was jemand wirklich tut», sagt Häni.<br />

In seinem Büro füllen Steiners<br />

gesammelte Werke zehn Regalbretter.<br />

Daneben hängt ein golden<br />

schimmerndes Plakat. «Was würden<br />

Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen<br />

gesorgt wäre?» steht darauf.<br />

Diese Frage stellt die Initiative<br />

<strong>Grundeinkommen</strong>, die Daniel Häni<br />

mit lanciert hat. Die Idee: Je<strong>der</strong><br />

Mensch bekommt ein bestimmtes<br />

Einkommen, für das er nicht arbeiten<br />

muss. Das soll möglich machen, dass<br />

die Menschen arbeiten, weil sie wollen,<br />

nicht weil sie müssen.<br />

Ideen und Initiativen wie die zum<br />

<strong>Grundeinkommen</strong> sorgen für Bewegung<br />

im etablierten Unternehmen<br />

<strong>Mitte</strong>. Viele Leute, die hier ihren Kaffee<br />

schlürfen, interessieren sich zwar<br />

kaum dafür, bekommen vielleicht<br />

nicht einmal etwas davon mit. Aber<br />

sie müssen ja auch nicht. Sie können.<br />

> www.mitte.ch

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