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Cenk Alican - Wieviel Islam vertragen deutsche Kommunen?

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Gemeinden wollen einen Platz in zentraler Lage oder in einem Wohngebiet, wo viele<br />

Gläubige das Gotteshaus aufsuchen können. Doch näher rückende Moscheen machen den<br />

Menschen Angst. Dass der Standort außerhalb des Stadtkerns, eventuell sogar in einem<br />

ruhigen Gewerbegebiet mit wenig Wohnfläche und/oder hoher Migrantenquote liegt, ist bei<br />

Weitem kein Freifahrtschein für ein gelungenes Moscheeprojekt. Es kann sich auszahlen und<br />

die Entscheidungsfindung vereinfachen, aber auch in das Gegenteil umschlagen. Solange die<br />

Kommunikation und die Vermittlungsarbeit gut funktionieren und die Moscheegemeinde<br />

keine imposanten Machtdemonstrationen mit dem Bau ausdrücken will, können Moscheen<br />

sogar in Kerngebieten mit zahlenmäßig wenigen Muslimen vor Ort gebaut werden.<br />

Unabhängig von sozio-politischen und bürokratischen Aspekten sowie Standortfragen war es<br />

in München die plötzliche und unerwartete Geldnot der Moscheegemeinde und die fehlende<br />

Unterstützung des Dachverbands DITIB, die das Projekt platzen ließ, obwohl die<br />

wesentlichen bürokratischen Hürden bis dahin überwunden schien.<br />

Somit sind die transparente Kommunikation und Vermittlung des Bauvorhabens nach außen<br />

und innerhalb der Entscheidungsgremien und die positive Berichterstattung in den lokalen<br />

und überregionalen Medien die beiden ausschlaggebenden und bestimmenden<br />

Erklärungsfaktoren, die in Kombination mit situationsbedingten Faktoren den Unterschied<br />

zwischen einem Moscheebauprojekt mit negativem und positivem Ausgang ausmachen.<br />

Dieser Artikel ist die ausgearbeitete Fassung eines Vortrages, den <strong>Cenk</strong> <strong>Alican</strong> am 19. Juni<br />

2010 auf dem Symposium „Europa – ein christlicher Kontinent?“ des Eric-Voegelin-<br />

Zentrums an der Ludwig-Maximilians-Universität gehalten hat.<br />

<strong>Cenk</strong> <strong>Alican</strong><br />

• geboren 1984 in Istanbul/Türkei<br />

• Studium der Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Orientalistik zwischen 2004<br />

und 2010 an der LMU München<br />

• M.A. seit 2010 mit einer Arbeit über Moscheebaukonflikte in west<strong>deutsche</strong>n<br />

<strong>Kommunen</strong> bei Prof. Dr. Edgar Grande<br />

• seit Oktober 2010 Promotion am Geschwister-Scholl-Institut der LMU München<br />

• seit Juli 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter der bayerischen Landtagsabgeordneten<br />

Isabell Zacharias (migrations- und hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion)<br />

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