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Evangelisch im Daadetal März-April 2013 - Evangelische ...

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„Feuerwerk der Posaunen“<br />

Es war ein schönes Bild, das die 13 Posaunistinnen<br />

und Posaunisten der Posaunenklasse von Prof.<br />

Werner Schrietter aus Karlsruhe am Samstag, dem<br />

5. Januar <strong>2013</strong> mit ihren glänzenden Instrumenten<br />

vor dem noch weihnachtlich geschmückten<br />

Altarraum in der <strong>Evangelisch</strong>en Kirche in Daaden<br />

boten. Doch natürlich war für die zahlreichen<br />

Besucher weniger der optische als vielmehr der<br />

akkustische Eindruck bleibend!<br />

Nach einem Begrüßungswort von Pfarrer Michael<br />

Se<strong>im</strong> eröffneten die gut aufgelegten Musiker<br />

den Konzertabend mit dem „Ecce sacerdos“<br />

von Anton Bruckner (1824 – 1896). Die satten<br />

spätromantischen Klänge ließen die Zuhörer gleich<br />

zu Beginn erahnen, welch hochkarätiges Konzert auf<br />

sie warten würde.<br />

Wie auch in den Vorjahren führten die Musiker selbst<br />

abwechselnd durch das Programm und gaben witzig<br />

und pointiert kurze Informationen zu den jeweils<br />

folgenden Stücken.<br />

Be<strong>im</strong> zweiten Stück erinnerte eine Posaunistin an die<br />

Jahreslosung <strong>2013</strong> „Wir haben hier keine bleibende<br />

Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ und spannte<br />

damit den Bogen zu der Vertonung „Wie lieblich sind<br />

deine Wohnungen“ aus dem Deutschen Requiem (4.<br />

Satz) von Johannes Brahms (1833 – 1897).<br />

An die Grenzen des spieltechnisch Machbaren<br />

stießen danach vier Musiker mit dem „Concerto a<br />

quattro“ von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767),<br />

das ursprünglich für 4 Violinen komponiert wurde.<br />

Sehr schnelle, filigrane Musikbewegungen und Läufe<br />

mussten hier gemeistert werden.<br />

Wieder „ganz zu Hause“ war das Posaunenensemble<br />

bei „Der Abend“ (nach einem Gedicht von Friedrich v.<br />

Schiller), einem dichten Tongemälde, das ursprünglich<br />

für sechzehnst<strong>im</strong>migen gemischten Chor von Richard<br />

Strauß (1864 – 1949) komponiert wurde. Es erklang in<br />

der Bearbeitung für zehnst<strong>im</strong>miges Posaunenensemble<br />

von Martin Räpple, einem ehemaligen Schüler von Prof.<br />

Schrietter.<br />

Danach schwenkten die Musiker um auf die 1960er<br />

Jahre zu einem Medley bekannter Beatles-Melodien<br />

aus der Feder von Ingo Luis. Es folgte eine Besondereit,<br />

die einer der Protagonisten nicht ohne Stolz ankündigte:<br />

die Komposition „Prélude et Turbulences“ (Vorspiel<br />

und Turbulenzen) von Pascal Proust, die <strong>im</strong> Jahre<br />

2012 anläßlich des International Trombone Festivals<br />

in Paris unter anderem für Prof. Schrietter und das<br />

Posaunenensemble Karlsruhe geschrieben wurde. Wie<br />

der Titel vermuten lässt, ging es in diesem Stück mal<br />

ruhig, mal turbulent bewegt durch alle St<strong>im</strong>men zu.<br />

Mit den „Enigma-Variationen“ von Edward Elgar begab<br />

sich das Enselmble dann wieder in ruhigere Gewässer<br />

mit romantischer Musik des späten 19. Jahrhunderts.<br />

Wunderschön erklang hier bei einem der vorgetragenen<br />

Sätze die Soloposaune vor dem gedämpften<br />

Hintergrundklang der übrigen Posaunen.<br />

Das Programm wurde fortgesetzt mit einem Broadway-<br />

Arrangement namens „Body and Soul“ von John W.<br />

Green. Offizielles Schlussstück bildete ein Arrangement<br />

basierend auf Jean Sibelius‘ Symphonischer Dichtung<br />

„Finlandia“ - eine Huldigung des Komponisten an<br />

seine He<strong>im</strong>at. Beginnend mit düsteren und schweren<br />

Akkorden hellte sich die Musik nach und nach <strong>im</strong>mer<br />

weiter auf bis hin zu strahlenden, majestätischen<br />

Klängen.<br />

Besonders erwähnt sei noch die ausgesprochen<br />

charmante Moderation eines asiatischen Posaunisten,<br />

der in etwas gebrochenem Deutsch ankündigte: „Wenn<br />

Sie sich Mühe geben be<strong>im</strong> Applaus, spielen wir auch<br />

sehr gerne eine Zugabe“. Und man gab sich Mühe.<br />

Langanhaltend und <strong>im</strong> Stehen applaudierten die<br />

dankbaren Zuhörer dem professionellen Ensemble.<br />

Pfarrer Se<strong>im</strong> stellte die Versammelten unter Gottes<br />

Segen; er bedankte sich stellvertretend für das<br />

begeisterte Publikum bei den Karlruher Künstlern und<br />

resümierte: „Sie haben uns einen großen Reichtum<br />

dargebracht, haben Geige gespielt, haben gesungen<br />

und natürlich Posaune geblasen.“<br />

Als versprochene Zugabe wurde „Gospel T<strong>im</strong>e“ von<br />

Geoffrey Aprell zu Gehör gebracht. Auch diese wurde mit<br />

langem Applaus bedacht, so dass sich das Ensemble zu<br />

einer zweiten Zugabe „hinreißen“ ließ: das „Abendlied“<br />

von Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901), dem<br />

folgender Text zugrunde liegt: „Bleib bei uns, denn es<br />

will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.“<br />

Besser kann man einen gelungenen Konzertabend<br />

wohl kaum beschließen.<br />

Stefan Heidrich<br />

Nächstes Konzert:<br />

MGV Eintracht Steinebach und Kammerchor<br />

Gebhardshainer Land am 26. Mai <strong>2013</strong><br />

um 17 Uhr in der Ev. Kirche Daaden<br />

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