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leseprobe - Hase und Igel Verlag

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Inhalt<br />

Vorwort.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Ausschneidebilder für das Poster. . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

1. Kapitel: Stadt <strong>und</strong> Land<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Kopiervorlagen<br />

Das Erbe der Römer .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Mittelalterliche Stadtgründungen .. . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Der „indische Kreis“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Eine Schnur mit 13 Knoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Ein Schlauch als Waage .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Stadt – Land – Fluss .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Stadtluft macht frei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Feldmaus <strong>und</strong> Stadtmaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Herrschen <strong>und</strong> Dienen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

„Ein ganz gräuliches Spiel“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Fußball wie vor 1000 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

„Geziemende“ Kinderspiele .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Klicker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Nüsse schießen oder „Schlösschen“ . . . . . . . . . . . . 32<br />

Spinnen wie im Mittelalter .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Spindel <strong>und</strong> Spinnwirtel .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Garn spinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Brettchenweben .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Mode im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Die Gugel .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Das Gebende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Tunika <strong>und</strong> Kittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Der Gürtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Das Kleid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Die Hose .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Schuhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Die Mönche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Ein Tag im Kloster .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

„Gott will es!“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Meine Schreibfeder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Papier selbst machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

Pergament herstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

Das Falkenlied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

Minuskeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

3. Kapitel: Handel <strong>und</strong> Wandel<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

Kopiervorlagen<br />

Die Hanse .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

Die Piraten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

Vom Salzhandel .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

Brille <strong>und</strong> Schubkarre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Kerzen ziehen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Meine Knochenwürfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

Mittelalterliche Gerichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

Heidnischer Kuchen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

Kürbissuppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101<br />

2. Kapitel: Burg <strong>und</strong> Kloster<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Kopiervorlagen<br />

„Überall stinkt es nach Pulver …“ . . . . . . . . . . . . . 56<br />

Burgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Unser Burgmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Mein Wappen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Kindheit im Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

Page, Knappe, Ritter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

Das Leben eines Burgfräuleins . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

4. Kapitel: Mittelalter <strong>und</strong> heute<br />

Lehrerteil mit Anmerkungen<br />

zu den Kopiervorlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

Kopiervorlagen<br />

Woher kommt mein Name? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

Der führt doch was im Schilde .. . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

Bleiche, Anger, Gerbergasse .. . . . . . . . . . . . . . . . . 106<br />

Sirup <strong>und</strong> Tarif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107<br />

Vergiss das Beste nicht! .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

Anhang: Museen, Internet, Literatur . . . . . . . . . 109<br />

Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit ins Mittelalter © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> <strong>Verlag</strong>, Garching b. München


Vorwort<br />

Das Thema „Mittelalter“ im Unterricht<br />

War das Mittelalter wirklich so finster, wie immer behauptet<br />

wird? Woher kommt dann die Faszination für diese<br />

Epoche, die sich in unzähligen Mittelaltermärkten <strong>und</strong><br />

-festivals quer durch ganz Europa widerspiegelt?<br />

Die Historiker des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts haben in ihren Forschungen<br />

herausgef<strong>und</strong>en, dass die Zeit zwischen 500 <strong>und</strong><br />

1500 nicht nur finster <strong>und</strong> intolerant war, sondern auch<br />

extrem innovativ. Doch so wildromantisch, wie es sich für<br />

manchen unserer Zeitgenossen im verklärenden Rückblick<br />

darstellt, war das Mittelalter nicht.<br />

Die 1000 Jahre zwischen Antike <strong>und</strong> Reformation sind<br />

geprägt von Zusammenbruch <strong>und</strong> Erneuerung, von Krieg<br />

<strong>und</strong> Expansion. Weltliche <strong>und</strong> geistliche Macht kämpften<br />

um die Vorherrschaft. Das Leben der meisten Menschen<br />

verlief jedoch in vorbestimmten Bahnen. Starre Hierarchien<br />

<strong>und</strong> allgegenwärtige Religiosität bildeten einen festen<br />

Rahmen. Die Standeszugehörigkeit wies dem Einzelnen<br />

einen Platz in einem starken Gemeinwesen zu.<br />

Ausbrüche aus dieser festgelegten Rolle gab es nicht. Die<br />

(Groß-)Familie, die Sippe oder die Dorfgemeinschaft<br />

boten den Rückhalt, nicht Nationalbewusstsein oder individuelle<br />

Selbstverwirklichung. Doch Erfindungen wie das<br />

Schießpulver oder die mechanische Uhr, erbitterte Auseinandersetzungen<br />

zwischen den Kulturen, die Entwicklung<br />

des europäischen Fernhandelsnetzes <strong>und</strong> die Entdeckung<br />

neuer Erdteile sowie verheerende Seuchen <strong>und</strong> Klimaschwankungen<br />

machten das Leben der mittelalterlichen<br />

Menschen zu einer gefährlichen Fahrt ins Ungewisse. Am<br />

Ende dieser Reise lag der Übergang zu Reformation <strong>und</strong><br />

Humanismus, zum veränderten Welt- <strong>und</strong> Menschenbild<br />

der frühen Neuzeit.<br />

Zum Aufbau dieses Bandes<br />

Der vorliegende Band der „Materialien für den Unterricht“<br />

beleuchtet die mittelalterliche Geschichte ein wenig<br />

abseits der Jahreszahlen von Investiturstreit, Erbfolgekriegen<br />

<strong>und</strong> Ritterschlachten. Im Vordergr<strong>und</strong> steht der Alltag<br />

der Menschen, die damals lebten: Handlungsorientierte,<br />

nachvollziehbare Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung<br />

ermöglichen Schülern ab der 5. Klasse einen spannenden<br />

Einstieg ins Mittelalter. Sie sind teilweise fächerübergreifend<br />

angelegt <strong>und</strong> bieten Anregungen für eine Schulst<strong>und</strong>e,<br />

aber auch für ein- <strong>und</strong> mehrtägige Projekte.<br />

Der jeweilige Aufwand, der dabei für Materialbeschaffung,<br />

Vorbereitung <strong>und</strong> Umsetzung eingeplant werden<br />

muss, ist im Lehrerteil auf einen Blick erkennbar:<br />

*** = aufwändig<br />

** = etwas Aufwand<br />

* = nicht aufwändig<br />

Der Lehrerteil erklärt <strong>und</strong> ergänzt außerdem die Kopiervorlagen,<br />

die ihm jeweils folgen. Um die Zeichnungen auf<br />

den Kopiervorlagen optimal zur Geltung zu bringen, sollten<br />

Sie – falls möglich – entweder den Kopierer auf „Foto“<br />

einstellen oder die Helligkeit <strong>und</strong> den Kontrast entsprechend<br />

verändern.<br />

Die angebotenen Handlungsanleitungen orientieren<br />

sich zum Teil an archäologischen F<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> dazu vorgenommenen (wissenschaftlichen) Experimenten.<br />

Sie können bis auf wenige Ausnahmen mit einfach<br />

erhältlichen Materialien durchgeführt werden.<br />

Der vorliegende Band ist in vier Kapitel <strong>und</strong> einen Anhang<br />

unterteilt:<br />

1. Kapitel: Stadt <strong>und</strong> Land im Mittelalter<br />

Dieser Teil beschäftigt sich mit dem Leben der Menschen<br />

in Stadt <strong>und</strong> Land: Nach welchen Kriterien wurde eine<br />

Stadt gegründet? Welche Hilfsmittel benutzten die Baumeister<br />

zum Messen? Was spielten die Kinder damals?<br />

Wie sah die Kleidung aus?<br />

2. Kapitel: Burg <strong>und</strong> Kloster<br />

In diesem Abschnitt werden verschiedene Burgtypen vorgestellt<br />

<strong>und</strong> Anleitungen zum Bau einiger Modelle gegeben.<br />

Außerdem wird vom Leben in einem Kloster <strong>und</strong> auf<br />

einer Burg sowie von der Kindheit im Mittelalter berichtet.<br />

Wer wie vor 1000 Jahren schreiben will, erfährt, wie<br />

man Papier, Feder <strong>und</strong> Tinte herstellt.<br />

<br />

Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit ins Mittelalter © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> <strong>Verlag</strong>, Garching b. München


3. Kapitel: Handel <strong>und</strong> Wandel<br />

Hier geht es um Pfeffersäcke <strong>und</strong> Seeräuber, Salzhandel<br />

<strong>und</strong> Erfindungen des Mittelalters. Rezepte für mittelalterliche<br />

Gerichte sorgen dafür, dass der Geschmackssinn nicht<br />

zu kurz kommt.<br />

4. Kapitel: Mittelalter heute<br />

Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Erbe des Mittelalters<br />

<strong>und</strong> wie es sich noch heute bemerkbar macht: in<br />

Alltagsdingen, Sprichwörtern sowie Flur-, Orts- <strong>und</strong> Eigen­<br />

.namen.<br />

Anhang: Museen, Internet, Literatur<br />

Wer sich weiter in die Thematik Mittelalter vertiefen<br />

möchte, findet hier eine Auflistung ausgewählter Museen<br />

<strong>und</strong> Veranstaltungen, eine Sammlung relevanter Internetlinks<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen zu weiterführender Literatur.<br />

Das Poster<br />

Das beiliegende Farbposter, dessen zwei Teile an der markierten<br />

Fläche zusammengeklebt werden, gibt einen bildlichen<br />

Überblick über die Geschichte des Mittelalters von<br />

500 –1500 n. Chr. Es behandelt geografisch den heutigen<br />

deutschen Sprachraum <strong>und</strong> streift andere Gebiete nur am<br />

Rand. Eingetragen <strong>und</strong> dargestellt sind textbezogene historische<br />

Daten <strong>und</strong> Personen. Das Design orientiert sich<br />

am berühmten „Teppich von Bayeux“, einer über 70 m<br />

langen <strong>und</strong> etwa einen halben Meter hohen Stickerei, die<br />

wie ein moderner Comic Vorgeschichte <strong>und</strong> Verlauf der<br />

Schlacht von Hastings zwischen Normannen <strong>und</strong> Angelsachsen<br />

<strong>und</strong> damit die Eroberung Englands im Jahr 1066<br />

wiedergibt.<br />

Begriffe, die den Schülern eventuell nicht geläufig sind,<br />

können gemeinsam geklärt werden: Das Wort Schisma<br />

stammt vom lat. scissura, „Absonderung“. Es bezeichnet<br />

die Spaltung der Kirche wegen unterschiedlicher Glaubensansichten<br />

oder Doppelwahlen kirchlicher Würdenträger,<br />

in diesem Fall des Papstes. Ein Konzil ist eine Versammlung<br />

von Bischöfen unter der Leitung des Papstes,<br />

bei der Glaubensfragen diskutiert werden. Als Konkordat<br />

bezeichnet man einen Staatskirchenvertrag, also einen Vertrag<br />

zwischen dem Oberhaupt der römisch-katholischen<br />

Kirche <strong>und</strong> einem weltlichen Staatsoberhaupt. Sarazenen<br />

ist ein altertümliches Wort für Araber bzw. Moslems.<br />

KV<br />

Seite<br />

6<br />

Ausschneidebilder für das Poster<br />

Auf der Kopiervorlage zum Poster finden sich<br />

weitere bildlich dargestellte Vorkommnisse <strong>und</strong><br />

Erfindungen des Mittelalters, die von den Schülern ausgeschnitten<br />

<strong>und</strong> mit ablösbarer Klebmasse oberhalb oder<br />

unterhalb der Zeitleiste aufgeklebt werden können. Die<br />

korrekten Positionen der Ausschneidebilder erschließen<br />

sich aus den Texten des Materials. Sie sind hier noch einmal<br />

mit Jahreszahlen angegeben.<br />

erstes europäisches Kloster 529<br />

Ringwallburg um 800<br />

Turmhügelburg (Motte) um 1000<br />

Falkenlied um 1150<br />

Spinnrad ca. 1280<br />

erste deutsche Universität 1386<br />

Papiermühle 1390<br />

Buchdruck ca. 1450<br />

Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit ins Mittelalter © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> <strong>Verlag</strong>, Garching b. München


Die Gugel<br />

Die Gugel (von lat. cuculla) ist eine Kopfbedeckung,<br />

ein Mittelding zwischen Kapuze, Zipfelmütze,<br />

Kragen <strong>und</strong> Schal. Es gab sie in mehreren Formen.<br />

Du brauchst:<br />

• grauen oder braunen Filz oder Wollstoff,<br />

1,20 m lang <strong>und</strong> ca. 1 m breit<br />

• eventuell Zackenlitze<br />

• Bandmaß, Stoffkreide, Schere<br />

• Nadel <strong>und</strong> Faden oder Nähmaschine<br />

So geht’s:<br />

1. Lege den Stoff auf Bruch. Das heißt: Falte ihn so,<br />

dass aus den 1,20 m 60 cm werden.<br />

2. Übertrage eine der beiden Skizzen auf den Stoff.<br />

Gib an allen Kanten 1 cm Nahtzugabe zu.<br />

Den Swanz kannst du so lang machen, wie du willst.<br />

3. Schneide die Gugel aus. Der Stoff liegt dabei noch auf Bruch.<br />

Du schneidest also zwei gleiche Gugelteile zusammen aus.<br />

So brauchst du die lange obere Naht nicht zu nähen.<br />

4. Nähe den Stoff an den dick gezeichneten Stellen zusammen.<br />

Wenn du Wollstoff verwendet hast, musst du noch die<br />

Kapuzenöffnung <strong>und</strong> den Rand vom Schulterkragen<br />

umnähen.<br />

5. Wenn du willst, kannst du den Rand des Kragens<br />

mit einer Zackenlitze verzieren (siehe Skizze).<br />

Die Gugel kannst du als Kapuze, Schal oder wie einen Turban tragen.<br />

Probiere verschiedene Möglichkeiten aus.<br />

44 Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit ins Mittelalter © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> <strong>Verlag</strong>, Garching b. München


Unser Burgmodell (2)<br />

3. Für die Burganlage braucht ihr stabilen Karton oder Holzreste. Besorgt euch Reste von dünnen<br />

<strong>und</strong> dicken Brettern für die Mauern <strong>und</strong> Häuser <strong>und</strong> Balkenstücke für die Türme. Achtet auf<br />

den Maßstab <strong>und</strong> sägt aus dem Holz passende Bauteile zurecht. Lasst euch dabei von einem<br />

Erwachsenen helfen. Vielleicht gibt es an eurer Schule einen Werkraum mit entsprechendem<br />

Werkzeug.<br />

4. Die Teile klebt ihr auf die Papierlandschaft<br />

<strong>und</strong> bemalt sie mit<br />

Wasserfarben. Sucht euch dafür<br />

aus Büchern oder dem Internet<br />

Bilder von Burgen heraus, die ihr<br />

als Vorlage benutzt.<br />

5. Baut die Zugbrücke aus flachen<br />

Holzstücken zusammen. Im Baumarkt<br />

bekommt ihr eine dünne<br />

Kette, mit der ihr die Brücke herauf-<br />

<strong>und</strong> herunterlassen könnt.<br />

6. Wenn die Burg getrocknet ist, streicht ihr die Landschaft noch mal mit Kleister ein <strong>und</strong> bestreut<br />

sie mit dem Modellrasen. Setzt hier <strong>und</strong> da einen Baum ein, eventuell auch ein paar Modelltiere<br />

<strong>und</strong> Menschenfiguren.<br />

62 Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit ins Mittelalter © <strong>Hase</strong> <strong>und</strong> <strong>Igel</strong> <strong>Verlag</strong>, Garching b. München


Minuskeln<br />

Hinter diesem eigenartig klingenden Wort verbirgt sich eine<br />

Schriftart, die im Mittelalter verwendet wurde. Sie wurde um das<br />

Jahr 800 n. Chr. im Umfeld von Kaiser Karl dem Großen entwickelt<br />

<strong>und</strong> löste die bis dahin gebräuchliche lateinische Schrift in<br />

Großbuchstaben ab. Deutsch wurde nun im Frankenreich immer<br />

mehr als Verwaltungs- <strong>und</strong> Buchsprache benutzt, sodass die<br />

lateinischen Buchstaben für die deutsche Sprache nicht mehr<br />

gut geeignet waren. Aus den karolingischen Minuskeln, wie diese<br />

Schrift auch genannt wird, sind unsere heutigen Kleinbuchstaben<br />

entstanden. Als Großbuchstaben verwenden wir allerdings<br />

immer noch römische Buchstaben.<br />

Eine Besonderheit der mittelalterlichen Schriften sind die sogenannten<br />

„Initialen“. Sie standen am Anfang einer Buchseite oder<br />

eines Kapitels. Diese Buchstaben wurden viel größer als die<br />

übrige Schrift angelegt <strong>und</strong> oft w<strong>und</strong>erschön verziert <strong>und</strong> ausgemalt<br />

– wie das große P links.<br />

So sieht das deutsche Alphabet in karolingischen Minuskeln aus:<br />

Schreibe deinen Namen <strong>und</strong> deine Adresse oder einen kurzen Text in dieser Schrift. <br />

Du kannst auch das „Falkenlied“ abschreiben. Gestalte den ersten Buchstaben deines<br />

Textes als Initiale <strong>und</strong> verziere sie. Dafür kannst du farbige Buntstifte oder Filzschreiber<br />

verwenden.<br />

Karl der Große konnte nicht schreiben, obwohl er Kaiser war. Dafür hatte er Gelehrte um sich.<br />

Urk<strong>und</strong>en unterzeichnete er mit einem sogenannten Signum, das aus den Buchstaben seines<br />

Namens gebildet wurde. Genauer gesagt schrieb er nur das kleine V-förmige Bestätigungszeichen<br />

in der Mitte, den „Vollziehungstrich“.<br />

Suche aus dem Signum die Buchstaben seines Namens heraus. <br />

Beachte dabei, dass sein Name lateinisch KAROLUS lautet <br />

<strong>und</strong> man damals oft das U wie ein V schrieb.<br />

Bilde aus den Buchstaben deines Namens ein ähnliches <br />

Signum wie das des Kaisers.<br />

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