Abschlussbericht Praxisprojekt 10.2006 - Hasenbergschule
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Expedition nach Upflamör<br />
Erlebnispädagogisches Schullandheim<br />
mit der Klasse 7 der Hasenberg- Förderschule<br />
in Stuttgart<br />
03. – 06. Juli 2006<br />
Praxisbericht von Regina Ullrich<br />
Oktober 2006<br />
1
1. Einleitung<br />
Die „Expedition nach Upflamör“ ist gemeinsames Abschlussprojekt von Danilo<br />
Böttcher und mir im Rahmen der Zusatzausbildung Erlebnispädagogik (ZAB) von<br />
OUTWARD BOUND. Die Teamzusammensetzung spiegelt die zunehmend engere<br />
Kooperation von Jugendarbeit und Schule wider; Danilo ist Lehrer an einer Schule<br />
für Erziehungshilfe in Reutlingen, ich bin Jugendreferentin im Evangelischen<br />
Jugendwerk Stuttgart (ejs).. Das <strong>Praxisprojekt</strong> fand im Kontext der bestehenden,<br />
langjährigen Kooperation des Evang. Jugendwerks Stuttgart und der<br />
Hasenbergförderschule statt. Während des Projekts wurden wir von Christiane<br />
Thiesen, ZAB Referentin bei OUTWARD BOUND, gecoacht.<br />
2. Konzept der Maßnahme<br />
2.1 Zielgruppe<br />
Zielgruppe unseres Projekts waren die elf Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse<br />
der Hasenberg-Förderschule 1 , darunter 4 Mädchen und 7 Jungs im Alter von 13 – 15<br />
Jahren auf unterschiedlichsten kognitiven und emotionalen Entwicklungsstufen.<br />
Auffallend ist der raue Umgang untereinander (verbale und z.T. auch handgreifliche<br />
Ausfälligkeiten und Auseinandersetzungen) – Danilos erstes Zusammentreffen mit<br />
ihnen vor dem Schullandheim war für ihn ein kleines Schockerlebnis - und ein sehr<br />
geringes Selbstwertgefühl „Wir sind halt Förderschüler, wir können das nicht“. Wenn<br />
man sie näher kennt (trotz allem) jedoch eine sehr liebenswerte, sympathische<br />
Klasse. Mir war die Klasse bereits seit einem Jahr bekannt, Danilo lernte sie an dem<br />
Vorbereitungstreffen zwei Wochen vorher kennen.<br />
2.2. Ziele<br />
Aufgrund der oben benannten Gegebenheiten definierten wir zusammen mit dem<br />
Lehrer 3 vorrangige Ziele:<br />
1. Die Schüler/innen entdecken eigene Stärken und Fähigkeiten.<br />
2. Sie erleben sich als Teil eines Ganzen<br />
3. Sie unterstützen sich gegenseitig mit ihren Kompetenzen.<br />
1 Erläuterung zu „Förderschule“ siehe Anhang<br />
2
Mit den genannten Zielen soll das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen jedes<br />
einzelnen gestärkt und dem Gefühl, nicht viel zu können, Erfahrungen des Gelingens<br />
entgegengesetzt werden. Und ebenso die Erfahrung, dass sie nicht auf sich allein<br />
gestellt sind, alles alleine schaffen müssen, sondern dass es die<br />
Klassengemeinschaft gibt, in der viel gemeinsam erreicht werden kann, indem jede/r<br />
sich mit seinen ganz individuellen Fähigkeiten und Stärken einbringt, indem man sich<br />
gegenseitig ergänzt und unterstützt.<br />
2.3. Medium<br />
Sehr schnell bei der Erstellung eines Konzepts 2 für unser Abschlussprojekt<br />
kristallisierte sich heraus, dass Trekking ein zentraler Bestandteil sein wird. Zum<br />
einen aufgrund der selbst gemachten positiven Erfahrungen während unserer<br />
Grundlehrgänge, zum anderen aufgrund der Möglichkeiten der nahe gelegenen<br />
Schwäbischen Alb sowie der Möglichkeiten und Chancen des Mediums „Trekking“ an<br />
sich. Miteinander unterwegs sein, alles für 2 Tage (lebens)notwendige dabei haben<br />
ist kein „Spiel“ oder künstliches Arrangement. Die Verantwortung für sich und andere<br />
ist echt, Fehler (z.B. vergessenes Material, Regenschutz, Lebensmittel) wirken sich<br />
direkt aus und müssen dann bearbeitet werden. Echtheit und Ernsthaftigkeit<br />
ermöglichen ganzheitliche Lernerfahrungen in einem zunächst alltagsfremden (viele<br />
der Schüler/innen halten sich als Stadtkinder auch vorrangig dort auf) aber sehr<br />
unmittelbaren Rahmen. Lebenspraktische Kompetenzen werden erworben, die sich<br />
aus den Aufgaben und Herausforderungen einer Trekkingtour für jeden ganz<br />
persönlich aber auch für die Gruppe als Ganzes ergeben.<br />
2.4. Rahmenbedingungen<br />
Das „Basislager“ für die 4 tägige Expedition war ein Freizeitheim bei Pfullingen am<br />
Fuße der Schwäbischen Alb, 4 km abseits der Ortschaft und mit großzügigem<br />
Gelände, Wald und Wiese umgeben. Die Anreise erfolgte mit Öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln (Zug und Bus) von Stuttgart aus und wurde von den Schüler/innen<br />
mit Unterstützung des Lehrers eigenständig recherchiert und organisiert.<br />
2 Konzept siehe Anhang<br />
3
2.5. Vorbereitung und Planung<br />
Um uns mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen, im Besonderen im<br />
Hinblick auf die 2 tägige Trekkingtour, fuhren Danilo und ich die Strecke mit den<br />
Mountainbikes ab. Die Länge der Trekkingtour, deren Verlauf, die Frage des<br />
Übernachtungsplatzes nahe des Wackersteins (850 m ü.M), sowie mögliche<br />
Gefahrenstellen (Absturzgelände am Felsen) konnten wir so im Vorfeld klären und<br />
einschätzen.<br />
2.6. Konzept<br />
Die verschiedenen erlebnispädagogischen Elemente waren eingebettet in eine<br />
Rahmengeschichte, die sich als roter Faden durch das Schullandheim zog.<br />
Auf der „Expedition nach Upflamör“ galt es, sich verschiedensten Herausforderungen<br />
zu stellen und sowohl persönliche Fähigkeiten, wie auch die der Gruppe zu<br />
entdecken und einzubringen. Bestandteile der Expedition waren Trekking, Erste<br />
Hilfe, Verpflegung, Kooperative Spiele und Problemlösungsaufgaben. (Genauer<br />
Programmablauf siehe Anhang)<br />
Im Vorfeld der „Expedition nach Upflamör“ wurde die Klasse in die Planung des<br />
Schullandheims mit einbezogen und hat so durch ihre aktive Vor- und Mitarbeit zum<br />
Gelingen der „Expedition“ beigetragen. Durch die Bildung von „Kompetenzteams“<br />
eigneten sich die einzelnen Kleingruppen spezielle Fertigkeiten an, bzw. wurden<br />
Spezialisten in bestimmten Fragen (Erste Hilfe während der Trekkingtour,<br />
Lageraufbau, Verpflegung) Die Grundidee der Expedition bildete das Entdecken, das<br />
Aufdecken von Fähigkeiten und Stärken. Um dies auch „greif“- und sichtbar zu<br />
machen, erhielt jede/r von uns für jede erfolgreich erledigte Aufgabe ein dazu<br />
passendes Symbol sowie einen Lederbeutel, in dem die „Schätze“, die<br />
„gesammelten“ Kompetenzen aufbewahrt werden konnten. Aufgenommen wurde<br />
dies am letzten Abend, an dem auf einem Bild sechs verschiedene Puzzleteile mit<br />
den entsprechenden Symbolen und somit auch die darunter liegende Nachricht nach<br />
und nach aufgedeckt wurde: „Expedition nach! Upflamör 2006 – wir haben es<br />
geschafft.“<br />
4
2.7. Durchführung<br />
Bis kurz davor war besonders bei den Mädchen nicht klar, ob sie mit dabei sein<br />
würden. Die Unsicherheit, was sie erwartet führte fast dazu, dass sie zuhause<br />
blieben. Zum Glück konnten sie aber überzeugt werden, so dass bis auf einen<br />
krankheitsbedingten Ausfall eines Schülers die ganze Klasse an dem Projekt<br />
teilnahm.<br />
Montag 03.07.2006<br />
Bei sonnigem Wetter holten wir die Klasse an der Bushaltestelle in Pfullingen ab,<br />
transportierten das Gepäck zum Haus, während sie zu Fuß die 4 km zurücklegten.<br />
Trotz anfänglicher „Schwächeanfälle“ erreichten sie unglaublich schnell ihr Ziel – die<br />
Stimmung war gut und sollte auch so bleiben! Aufgrund des schönen Wetters war es<br />
uns möglich, jede Mahlzeit im Freien auf der Terrasse einzunehmen, das Gelände<br />
war riesig und ermöglichte jedem den Freiraum, den er brauchte und es schien, als<br />
hätten die Jugendlichen auch manchen Ballast zuhause zurückgelassen. Von Anfang<br />
an herrschte eine viel entspanntere Atmosphäre, der Umgang miteinander war viel<br />
positiver und die Schimpfwortfrequenz sank drastisch. Bemerkenswert war auch,<br />
dass die Mahlzeiten keine reine Nahrungsaufnahme waren, sondern ein<br />
gesellschaftliches Event, bei dem noch lange nach Sättigung des Hungers die<br />
Jugendlichen am Tisch saßen, sich miteinander und mit uns unterhielten und dies<br />
sichtlich genossen.<br />
Der erste Tag, der ganz im Zeichen der Vorbereitung der Trekkingtour stand, lief<br />
nahezu wie geplant ab, die Kompetenzteams Erste Hilfe, Lagerbau und Verpflegung<br />
bereiteten sich am Nachmittag auf ihre Aufgabe vor. Die für abends eingeplante<br />
Problemlöseaufgabe (PLA) „Find the tree“ wurde jedoch aufgrund zeitlicher<br />
Verzögerungen ersatzlos gestrichen, das Stimmungsbarometer fand aufgrund der<br />
Dunkelheit und schwachen Taschenlampe unter erschwerten Bedingungen, aber<br />
dennoch mit erfreulich guter Stimmungstendenz statt.<br />
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Dienstag 04.07.2006<br />
Aufgrund der gemachten Erfahrungen und Hinweis des Lehrers, dass es wichtig ist<br />
manche Informationen nicht nur zu sagen, sondern auch sichtbar zu machen, führten<br />
wir ein 3 Phasen Modell durch, um sicher zu gehen, dass jede/r das wichtigste dabei<br />
hat. 1. Phase – Plakat mit den wichtigen persönlichen Ausrüstungsgegenständen, 2.<br />
Phase – 10 Packtische plus ein Modelltisch, um exemplarisch und miteinander den<br />
Rucksack für die kommenden 2 Tage zu packen. 3. Phase – durchgehen der<br />
Packliste kurz vor Aufbruch. Dass dieses Vorgehen möglicherweise die Frage nach<br />
der (mangelnden)Gruppenselbststeuerung aufwirft liegt nahe, dennoch zeigte sich,<br />
das es wichtig war und trotz dem eine Schülerin keinen Pullover dabei hatte<br />
(tagsüber war es sehr heiß) weil „ich nicht gedacht hätte, dass es abends so kalt<br />
wird“.<br />
Die Positionierung zu 3 verschiedenen Aussagen vor dem Aufbruch („Ich freu mich“ –<br />
„Ich weiß nicht, schaff ich das heute?“ und „So ganz wohl ist mir nicht (wandern,<br />
draußen übernachten,… ).“ ergab eine recht gleichmäßige Verteilung, v.a. die<br />
Mädchen waren eher skeptisch, aber auch der Lehrer und die Referendarin waren<br />
sich (ehrlicherweise) nicht sicher, ob sie den Anforderungen gewachsen waren.<br />
Zwei der Schüler übernahmen die vorbereiteten Karten mit Start und Zielpunkt und<br />
damit die Führung der Gruppe, unterstützt bei Unsicherheiten bei der Wegfindung an<br />
Kreuzungen durch Danilo und mich.<br />
Trotz zeitweiliger Motivationshänger waren die Jugendlichen erstaunlich zäh. Eine<br />
„Fitness-Abfrage“ mittels der 5 Finger-Methode direkt nach dem doch zünftigen<br />
Albaufstieg ergab die Entscheidung, ohne Pause noch ein Stück weiterzugehen.<br />
Beeindruckend war auch die Bereitschaft, sich gegenseitig bei den recht<br />
unterschiedlich schweren Rucksäcken auszuhelfen. Immerhin wurden diese auf die<br />
letzten 3 km vor dem Ziel nochmals um 3 kg schwerer. Aufgrund der großen Hitze<br />
und der Tatsache, dass es auf der Schwäbischen Alb kein Wasser gibt, hatten Danilo<br />
und ich tags zuvor ein Wasserdepot auf der Albhochfläche angelegt, um eine<br />
ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten und das Gewicht für den Großteil<br />
der Tour im Rahmen zu halten.<br />
6
Angekommen am Ziel gab es erst einmal eine Auszeit, doch schon bald wurde die<br />
Gegend erkundet, der Ausblick vom Felsen ins Tal bewundert – 2 der Jugendlichen<br />
konnten sich daran gar nicht satt sehen und waren hin und weg von der Schönheit<br />
der Landschaft. Nach tatkräftigem Einsatz der Kompetenzteams waren die Tarps<br />
gespannt, das Feuer brannte, der Eintopf brodelte und auch das Erste Hilfe Team<br />
hatte bereits einen kleineren Einsatz souverän bewältigt.<br />
Eigentlich war es gar nicht geplant – das Spinnennetz. Aber irgendwie hat es sich an<br />
diesem Abend aufgedrängt, die Gruppe und die Zeit war reif, das Material da und<br />
„Spinnen“ und „Insekten“ beim draußen schlafen ja sowieso ein nahe liegendes und<br />
bereits präsentes Thema. Was dann geschah war unglaublich, wenn man die Klasse<br />
aus dem „normalen“ Alltag kennt. Einer der Schüler, sonst eher ein Außenseiter, war<br />
maßgeblich an der Durchführung beteiligt, Körperkontakt - auch zu den Mädchen –<br />
liegt bei dieser PLA in der Natur der Sache, aber in diesem besonderen Moment,<br />
nach einem gemeinsam durchgestandenen anstrengenden Tag ist dies kein<br />
Problem. Einer nach der anderen gelangt durch das Spinnennetz und bevor<br />
irgendjemand von uns auch nur etwas sagen kann, klatschen die 10 Jugendlichen<br />
sich selbst Beifall. Ein magischer Moment, der Gänsehaut verursacht, so beschreibt<br />
es der Lehrer hinterher, der seine Schüler/innen so noch nie erlebt hat und auch wir<br />
spüren die Dichte des Augenblicks, die besondere emotionsgeladene Stimmung. Bei<br />
der kurzen Auswertungsrunde danach, bei der jede/r ein Wort zu der gemeinsamen<br />
Aktion äußern kann, fallen Worte wie „Kooperation, Zusammenarbeit und<br />
Hilfsbereitschaft“ – und in diesem Fall ist deutlich, dass es sich nicht um leere<br />
Schlagworte handelt, von denen sie wissen, dass wir sie hören wollen, sondern um<br />
real Erlebtes.<br />
Krönender Abschluss dieses ereignisreichen Tages war dann das Halbfinale<br />
„Deutschland – Italien“, das wir auf Kleinstfernseher und mit Satellitenradio-<br />
Übertragung gemeinsam auf dem Felsen bei Sonnenuntergang anschauten. „Public<br />
Viewing“ auf dem Wackerstein. Um der Gefahr möglicher nächtlicher Irrungen und<br />
Schlafwandelns vorzubeugen, legten Danilo und ich uns auf die zwei Zugangswege<br />
zum Felsen und verbrachten eine ruhige, ereignislose, sternenklare Nacht.<br />
7
Mittwoch 05.07.2006<br />
Drei Stunden Fußmarsch führten uns wieder zum „Basislager“ zurück. Mit kleinem<br />
Vorsprung stellte ich einen Stuhlkreis vor dem Haus auf, pflückte ein paar Blumen<br />
und gestaltete die „Mitte“ als schon die ersten eintrafen. Wider Erwarten war nicht der<br />
Weg ins Haus und zu den Duschen das dringendste Bedürfnis. Nach und nach<br />
ließen sich alle, vom Applaus der zuerst Eingetroffenen begrüßt, auf den Stühlen<br />
nieder. Erleichtert und geschafft. Schönstes Erlebnis in den zwei vergangenen<br />
Tagen? „Fußballschauen, Spinnennetz und „wieder da sein“!“ Nach Rückblick und<br />
Überreichung der Symbole für die Tour freie Zeit bis zum Abendessen.<br />
Aufgrund des für den Abend angekündigten Gewitters und des noch ausstehenden<br />
2. Halbfinales strichen wir die in der Vorbereitung und Durchführung doch recht<br />
zeitintensive PLA „Wald der Blinden“, die ursprünglich zum weiter vom Haus<br />
entfernten „Upflamör“ – dem Ziel der Expedition - hinführen sollte, verlegten<br />
„Upflamör“ direkt vor die Haustür und gestalteten den Weg dorthin spontan mit einer<br />
Sumpfüberquerung (ebenfalls nicht eingeplant, aber materialtechnisch<br />
vorsichtshalber mitgebracht).<br />
Nach erfolgreicher Sumpfüberquerung nun endlich in „Upflamör“, dem Ziel der<br />
Expedition. Rückblick auf die vergangenen Tage beim Aufdecken der einzelnen<br />
Puzzleteile. Auf das, was jede/r einzelne, aber auch die ganze Klasse gemeinsam<br />
geschafft und erreicht hat. Aufgrund des Hinweises beim Coaching, dass wir in der<br />
Reflexion nach dem Spinnennetz die Chance ungenutzt haben verstreichen lassen,<br />
nämlich nachzufragen, was Kooperation, Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft<br />
konkret für sie bedeutet, beschlossen wir, dies an dem letzten Abend nachzuholen<br />
mit der Frage „Wo hast du selbst konkret Hilfsbereitschaft, Zusammenarbeit in den<br />
letzten Tagen erlebt? Bei wem?“ Der Zeitpunkt war möglicherweise nicht gut gewählt,<br />
die Jugendlichen müde und unkonzentriert, der Lehrer nervös, immer wieder Signale<br />
an Danilo sendend, das Gespräch abzubrechen. Dennoch waren die Aussagen der<br />
Schüler überraschend aussagekräftig. Jeder der Gefragten konnte eine Begebenheit<br />
und Person benennen. Wer genannt wurde durfte selber weitererzählen, wer ihm<br />
geholfen hat – ein Netz der Hilfsbereitschaft entstand und wurde sichtbar. Sehr<br />
beeindruckend war das Schlusswort des bereits genannten Außenseiters, der alles<br />
8
auf den Punkt brachte: „So (zwei verhakte Zeigefinger) – nicht so (zwei<br />
gegeneinander gerichtete Zeigefinger). Eine Geste vom Lehrer im Schulalltag<br />
eingeführt und hier sicht- und erlebbar mit Leben gefüllt!<br />
Donnerstag 06.07.2006<br />
Die ursprüngliche Idee, jedem Jugendlichen einen Brief zu schreiben, mit einer<br />
persönlichen Einschätzung ihrer/seiner Stärken verwandelten wir nach Rücksprache<br />
mit dem Lehrer um in ein gegenseitiges Briefeschreiben, das mit einer erstaunlichen<br />
Ernsthaftigkeit stattfand. „Was du gut kannst, wie ich dich erlebt habe, was mir an dir<br />
gefällt.“ Mit einem Geschenkband versehen war dies ein weiterer „Schatz“, der<br />
seinen Weg in den Lederbeutel fand und auch sichtbar geschätzt wurde.<br />
Die als krönender Abschluss gedachte Aktion am Ende der 4 Tage war eigentlich ein<br />
Flop. Die Aufgabe, in einer Becherpyramide in jeden Becher mittels Topf und nur<br />
über die 10 daran befestigten Schnüre einen Schluck Zitronentee einzuschenken, um<br />
danach auf eine gelungene Expedition anzustoßen scheiterte an der Instabilität der<br />
Pyramide. Zwar ließen sie sich nach dem ersten Einsturz auf einen weiteren Versuch<br />
ein, beim zweiten aber war die Frustrationstoleranz ausgereizt, die Stimmung am<br />
Kippen. Ich schenkte daraufhin in jeden Becher etwas ein und bat sie, doch zum<br />
Abschluss miteinander anzustoßen – und sie haben es gemacht, mir zu liebe.<br />
Vielleicht macht das ein wenig deutlich, warum ich die Klasse, warum ich die<br />
Jugendlichen so liebenswert und sympathisch finde! Und wie wichtig Beziehung,<br />
Nähe ist, gerade bei diesen Jugendlichen, weil durch sie manches erst ermöglicht<br />
wird, worauf sie sich sonst, ohne diese Basis, nicht einlassen würden.<br />
3. Reflexion<br />
3.1 Team<br />
Die Zusammenarbeit mit Danilo sowohl in der Vorbereitung als auch während des<br />
Projekts war äußerst gelungen. Trotz oder gerade wegen ganz unterschiedlicher<br />
Persönlichkeiten haben wir uns im Leitungsteam sehr gut ergänzt. Danilo hat deutlich<br />
höhere Redeanteile und ist sehr präsent, während ich tendenziell eher auch im<br />
9
Hintergrund wirke und dort Dinge anpacke. Aufgrund meines Bekanntheitsvorsprungs<br />
bei der Klasse stellte dies jedoch in diesem Setting kein Problem, keine<br />
einseitige Ausrichtung auf Danilo als Leiter dar.<br />
Möglicherweise aufgrund unserer intensiven Vorbereitung, begünstigt durch die<br />
räumliche Nähe, benötigten wir während des Projekts nur wenig Zeit für Absprachen,<br />
einigten uns sehr schnell und flexibel auf Änderungen im Programm oder die weitere<br />
Vorgehensweise und hatten eine ausgewogene Aufteilung der Aufgaben. Unsere<br />
Teamarbeit war harmonisch, ineinander greifend und ohne Kompetenzgerangel und<br />
wirkte auch nach außen hin als Einheit, wie uns Christiane Thiesen, unser Coach,<br />
rückmeldete.<br />
Auch die Zusammenarbeit mit dem Lehrer gestaltete sich sehr gut. Wie er uns in<br />
einem Abschlussgespräch mitteilte, hatte er im Vorfeld lange mit sich gerungen und<br />
dann in der Supervision für sich geklärt, dass er „der Chef“ der Klasse ist und bleibt,<br />
und sich vorbehält einzugreifen, wenn er nicht damit einverstanden ist, wie Danilo<br />
und ich mit „seiner“ Klasse umgehen. Dass er seine Klasse während des Projekts<br />
los- und uns überlassen konnte, war eine schöne und wertvolle Bestätigung unserer<br />
Arbeit.<br />
Methodensicherheit, flexiblen Umgang mit Situationen, die anders abliefen als<br />
geplant und eine gelungene Planung, Vorbereitung und Durchführung des Projekts<br />
waren weitere Rückmeldungen von unserem Coach, die uns natürlich sehr freuen!<br />
Insgesamt war das ganze Projekt „eine runde Sache“ (Christiane Thiesen), bei der<br />
sogar das Wetter seinen gelungenen Beitrag leistete. Fast unheimlich, wie gut alles<br />
ineinander griff und gelang.<br />
3.2. Eigenes Leiterverhalten<br />
Jugendliche in diesem Alter sind begeisterungsfähig, auch wenn zunächst oft innere<br />
oder äußere Widerstände überwunden werden müssen, um die Begeisterung zu<br />
entfachen. Meine Rolle verstand ich primär darin, die Jugendlichen zu begeistern, zu<br />
motivieren, ihnen Erlebnisse und Erfahrungen zu ermöglichen, die sie sonst nie oder<br />
selten haben, entweder weil sie die Möglichkeiten nicht haben oder sich manchmal<br />
10
auch selbst im Weg stehen, weil sie sich nicht trauen, sich selbst nichts zutrauen. Die<br />
Vertrauensbasis, die zwischen der Gruppe und mir aufgrund verschiedener Aktionen<br />
im vergangenen Jahr entstand, war dafür sicherlich eine gute Grundlage. Wie auch<br />
der Lehrer bestätigte, ließen sich die Schüler/innen oft aufgrund dieser Beziehung<br />
auf Unbekanntes, manchmal auch für sie zunächst Unverständliches ein.<br />
Eine Frage, die uns und besonders mich im Vorfeld beschäftigt hat und die auch im<br />
Coaching Thema war ist die Frage nach der Gruppenselbststeuerung. Eine Tendenz,<br />
die ich an mir selbst immer wieder beobachte ist die, lieber selbst mit anzupacken,<br />
als den Dingen ihren Lauf zu lassen und mich herauszuhalten. Nicht aus<br />
Kontrollbedürfnis, weil ich denke, sonst klappt es nicht, sondern einfach aus der<br />
Freude daran, aktiv, ein Teil des Geschehens zu sein. So auch beim Aufbau des<br />
Lagers auf dem Wackerstein, das ich mit meinem Kompetenzteam „Lager“ in Angriff<br />
nahm. Immer wieder packte ich selbst mit an, immer wieder forderte ich Jugendliche<br />
auf, selbst aktiv zu werden, zeigte ihnen konkrete Aufgaben auf, immer im Hinterkopf<br />
der Grundsatz der Gruppenselbststeuerung – hätte ich sie es alleine machen sollen?<br />
Im Coaching thematisiert gelange ich zu der erleichterten Erkenntnis, dass nicht das<br />
selbständige Errichten eines Lagers formuliertes Ziel war, sondern „sich als Teil<br />
eines Ganzen erleben, Fähigkeiten entdecken und einbringen“ und das Ausmaß der<br />
Gruppenselbststeuerung mit den Zielen korreliert. Zudem ist und war gerade bei<br />
dieser Zielgruppe das gemeinsame Arbeiten als Motivation und Beitrag zum<br />
gemeinsamen Erfolgserlebnis wichtig. Dennoch ist dies ein Thema, dem ich mich<br />
immer wieder stellen muss und werde.<br />
Eine Rückmeldung meines Teamkollegen war, dass ich bei Anmoderationen oft<br />
selbst unter Spannung stehe, was einerseits gut und motivierend ist, ich teilweise<br />
aber dann zu schnell rede und bei nachlassender Aufmerksamkeit lauter und damit<br />
auch schriller werde. Andere Methoden, die Aufmerksamkeit wieder zu bündeln,<br />
werde ich zukünftig bewusster einsetzen.<br />
Die Wahl des Mediums „Trekking“ und auch die anderen Herausforderungen im<br />
Rahmen der „Expedition“ haben sich bewährt und als passend für diese Zielgruppe<br />
herausgestellt. Ich mache dies fest an der Begeisterung der Schüler/innen, die<br />
gedanklich schon das nächste Schullandheim planen, sowie an den spürbaren<br />
11
Veränderungen, die im Verlauf des Projekts stattfanden: der veränderte Umgang<br />
untereinander, die Hilfsbereitschaft, die Bereitschaft miteinander Aufgaben<br />
anzupacken, die Freude am gemeinsam Erreichten. Der Lehrer beschrieb die<br />
Trekkingtour als eine „Initiation“, die bedeutet, vieles (auch belastendes) hinter sich<br />
zu lassen, mit Schweiß abzuwaschen, eine Art der Reinigung, die Veränderung<br />
möglich macht.<br />
Eine Unsicherheit, die mich persönlich immer wieder beschäftigt, ist die Frage der<br />
angemessenen Reflexion, im Allgemeinen und hier besonders im Hinblick auf die<br />
Zielgruppe. Einer Zielgruppe, der es nicht unbedingt leicht fällt, Erlebnisse,<br />
Erfahrungen in Worte zu fassen, bei der die Konzentrationsfähigkeit kurze<br />
Sequenzen der Auswertung erforderlich macht und die Angst zu überfordern, zu<br />
überfrachten, immer wieder bei mir mitschwingt, verstärkt von der Haltung des<br />
Lehrers, der befürchtet, dadurch starke Erlebnisse kaputt zu reden.<br />
So sehe in dieser Thematik für mich eindeutig Entwicklungsbedarf. Obwohl ich mir im<br />
Vorfeld verschiedene kreative Reflexionsmethoden zusammengestellt hatte,<br />
reduzierten sich unsere Methoden vorwiegend auf Kreisrunden mit der<br />
Gesamtgruppe und waren sehr oft eher Stimmungsbilder als eine thematische<br />
Vertiefung, die das Thema und somit die Ziele benannt hätte. Unsere<br />
nachgeschobene Vertiefung am letzten Abend war eigentlich zu dem Zeitpunkt mehr<br />
als ungünstig, umso erstaunlicher, was doch noch dabei heraus kam! Möglichkeiten<br />
der „informellen“ Auswertung beim Frühstück, in den Kleingruppen, auf der<br />
Wanderung haben wir praktisch nicht genutzt. Dennoch ist unser in den Zielen<br />
formuliertes Anliegen angekommen und wurde von den Schüler/innen durchaus<br />
erkannt und umgesetzt. Wenn auch nicht in der Auswertung direkt benannt, war dies<br />
ein roter Faden, der sich durch die gesamte Expedition zog. Der spürbar andere<br />
Umgang in der Klasse fiel sogar einer Lehrerin auf, die nicht im Schullandheim mit<br />
dabei war und die Klasse am Tag nach der Rückkehr in die Schule unterrichtete!<br />
12
4. „Lerntheorien, Gruppenselbststeuerung und Leitungsrolle“<br />
Ein Thema, das sich für mich während der Durchführung und bei der Reflexion des<br />
<strong>Praxisprojekt</strong>s herauskristallisiert hat, ist das der Gruppenselbststeuerung.<br />
Beginnend mit einer kurzen Einführung in aktuelle Lerntheorien werde ich<br />
Gruppenselbststeuerung, die Selbstorganisation von Gruppen unter<br />
Berücksichtigung der besonderen Lernausgangslage von Förderschüler/innen näher<br />
beleuchten und vertiefend behandeln, um dann das Thema mit einem kurzen Blick<br />
auf die damit verbundene Leitungsrolle abzurunden.<br />
4.1 Lerntheorien und Erlebnispädagogik<br />
Vieles hat sich in der Bildungslandschaft der vergangenen Jahren verändert, neue<br />
Leitbegriffe wie handlungsorientiertes, selbstorganisiertes Lernen haben sich<br />
etabliert und die konstruktivistischen Lerntheorien fanden in der Bildungsdebatte<br />
große Beachtung. Die Übereinstimmung der vier von Prof. Heinz Mandl 3 definierten<br />
Lerngesetze des Konstruktivismus mit Lernprinzipien der Erlebnispädagogik ist<br />
bemerkenswert. Sie werden im folgenden näher ausgeführt, um die Relevanz und<br />
Aktualität der Prinzipien der Erlebnispädagogik hervorzuheben, die Grundlage sind<br />
für jegliches Lernen in erlebnispädagogischen Settings, zunehmend aber auch weit<br />
darüber hinaus an Bedeutung gewinnen.<br />
1. Effektives Lernen geschieht nicht durch Instruktion, Belehrung, sondern das<br />
Wissen wird im Individuum konstruiert, wird dort gebildet, gestaltet, entwickelt,<br />
geformt. Unvergesslich, einprägsam sind die Dinge, die „Gestalt“ annehmen<br />
in Metaphern, Bildern, erlebten Situationen, die Eindruck hinterlassen.<br />
2. Lernen ist situations- und kontextgebunden. Das Setting, das Umfeld und die<br />
damit einhergehende (positive) Atmosphäre und Stimmung prägen in hohem<br />
Maße effektives Lernen. Erkenntnisse aus der Neurophysiologie belegen,<br />
dass situative Begleitumstände wie auch der innere, emotionale, geistige<br />
Zustand des Lernenden ein nicht zu vernachlässigender Bestandteil des<br />
3 aus: Zur Einführung, W. Michl, Metaphern – Schnellstraßen, Saumpfade und Sackgassen des<br />
Lernens<br />
13
Lernens ist. Das bedeutet, Inhalte und die Rahmenbedingungen, unter denen<br />
diese aufgenommen wurden, sind eng miteinander verknüpft. Die<br />
Konsequenz, die sich daraus für gelingendes Lernen ableiten lässt, ist eine<br />
bewusste Gestaltung der Lernsituation, in der Gelerntes direkt oder im Alltag<br />
angewendet kann, verbunden mit anderen Prinzipien der Erlebnispädagogik,<br />
wie „Ganzheitlichkeit“ und „Emotionalität“. (Prof. Dr. R. Dieterich, S. 34)<br />
3. Lernen ist ein soziales Phänomen. In der Erlebnispädagogik richten sich<br />
Aufgaben und Problemstellungen vorwiegend an die Gruppe, die als<br />
Übungsfeld für Soziales Lernen verstanden wird. In der Interaktion, im<br />
Gruppenprozess stehen gemeinsame Anstrengungen und Leistungen sowie<br />
die bewusste Auseinandersetzungen mit Stärken und Schwächen im<br />
Vordergrund. Kooperation als ein wesentliches Merkmal von<br />
erlebnispädagogischem Arbeiten fördert somit soziales Lernen sowie die<br />
Entdeckung eigener Fähigkeiten.<br />
4. Selbsttätiges Lernen ist am erfolgreichsten. Was seit dem 17. Jahrhundert<br />
bekannt ist (Comenius, Prinzipien des Lernens), wurde nun auch in neueren<br />
Untersuchungen unserer Zeit bestätigt. Die Formel der Behaltensrate von<br />
10 % bei Gehörtem, 20 % bei gleichzeitiger Visualisierung und 90 % bei<br />
aktiver Aneignung ist bekannt aber dennoch nicht weniger eindrücklich.<br />
Um den Kreis zur eingangs erwähnten Bildungsdebatte zu schließen: der Trend zu<br />
problemlösendem, handlungsorientiertem, emotionalem und sozial vermitteltem<br />
Lernen in lebensnahen Settings ist ungebrochen und findet zunehmend Eingang<br />
auch in die Bildungspläne von Schulen. Hartmut von Hentig betont in seiner<br />
Einführung in den Bildungsplan 2004 die Bedeutung des „selbständigen Erwerbs<br />
von Fähigkeiten, Kenntnissen und Verhaltensdispositionen“, der<br />
„Eigenverantwortlichkeit“, des Einbeziehens „außerschulischer Erfahrungen“, des<br />
„handlungsorientierten Lernens“, sowie des gemeinsamen Lernens, der<br />
„Kooperation“.<br />
Die Förderschule ist aufgrund der besonderen Situation ihrer Schüler/innen im<br />
Vergleich zu anderen Schultypen bereits einen Schritt weiter und erweitert und<br />
14
konkretisiert den von Hentig ausgeführten Bildungsbegriff für ihre Zielgruppe. In dem<br />
Bemühen, die individuellen Bewältigungskapazitäten ihrer Schüler/innen zu fördern<br />
und zu stärken, hat sie sich längst der Kooperation mit außerschulischen Partnern<br />
geöffnet. Eine kontinuierliche Ausweitung erlebnispädagogischer und kultureller<br />
Inhalte, eine ausdrückliche Betonung des praktischen Lernens sind Zeichen des<br />
Bestrebens, Schüler/innen den Zugang zu den eigenen, individuellen Ressourcen zu<br />
ermöglichen. (Burghardt, 2005)<br />
Aufgrund ihrer Lernausgangslagen orientieren sich die Ziele und Interessen von<br />
Förderschüler/innen deutlicher an inhaltlichen Tätigkeiten als an symbolischem<br />
Handeln. Arbeitsgegenstände müssen in einem Zusammenhang stehen mit<br />
lebensbedeutsamen Problemen, aus den sie ihre Erkenntnisse für weiterführende<br />
Handlungskonzepte ableiten können. „Sie sind auf Realitätsnähe und praktisches<br />
Tun angewiesen, weil ihnen der Transfer ihres Könnens in andere Lern- und<br />
Aufgabenfelder hinein Mühe bereitet.“ (ebd. S. 8)<br />
Im Vergleich zu Schüler/innen anderer Schultypen, die meist über ein größeres<br />
Abstraktionsvermögen verfügen, treffen für sie im besonderen Maße die<br />
Forderungen der konstruktivistischen Lernansätze zu nach persönlicher Relevanz,<br />
realistischen Problemen, sowie authentischen Situationen. Die Ausgestaltung des zu<br />
Beginn beschriebenen <strong>Praxisprojekt</strong>s trägt diesen Forderungen und Erkenntnissen<br />
weitestgehend Rechnung. Der Transfer in den (Schul)Alltag soll über visuelle<br />
Erinnerungen (Bild, Symbole,… ) im Klassenzimmer unterstützt und gleichzeitig<br />
gefördert werden durch die Möglichkeit des Lehrers, die dort gemachten Erfahrungen<br />
des Gelingens immer wieder in Erinnerung zu rufen und mit der aktuelle Situation im<br />
Alltag in Beziehung zu setzen.<br />
4.2 Gruppenselbststeuerung<br />
Wenn Gruppen wachsen sollen, bedarf es Freiräume, innerhalb dieser sie sich<br />
ausprobieren, Konflikte austragen können und in denen Fehler gemacht werden<br />
dürfen. Aufgabe der (Erlebnis)Pädagog/innen ist, den Rahmen zu schaffen, in dem<br />
die Gruppe eigenverantwortlich und zunehmend selbständig handelt und diesen<br />
Prozess zu begleiten. (Leitlinien OUTWARD BOUND)<br />
15
Gleichzeitig ist dies auch eine Herausforderung für Pädagog/innen. Im schulischen<br />
Kontext, in dem sehr viel fremdbestimmt geschieht, sicherlich noch viel mehr als in<br />
anderen Bereichen wie z.B. der Jugendverbandsarbeit, in der<br />
Gruppenselbststeuerung, Selbstorganisation in viel höherem Maße verankert ist.<br />
Herausforderung deshalb, weil es auch Loslassen bedeutet, der Verlust von<br />
Steuerung und Kontrolle über das, was in der Gruppe geschieht, letztendlich<br />
vielleicht auch über das, was die Gruppe lernt. Um dazu in der Lage zu sein benötigt<br />
es zunächst einmal Vertrauen in die inneren Selbststeuerungskräfte der Menschen<br />
und der Gruppe.<br />
Nicht Steuern bedeutet ja nicht gleichzeitig auch ein Verzicht auf Erziehung. Impulse,<br />
Anregungen, die von der Leitung gegeben werden, haben ebenfalls Auswirkungen<br />
auf die Gruppe, sind Interventionen, die den Gruppenprozess beeinflussen. Wichtig<br />
in diesem Zusammenhang ist, sich dieser Verantwortung und den möglichen<br />
Konsequenzen von Interventionen bewusst zu sein. „Kontrolle im Sinne von<br />
Selbstkontrolle der eigenen Interventionen ist in diesem Sinne ein wichtiger<br />
Bestandteil verantwortlicher Erziehung.“ (Gilsdorf/ Kistner, S. 54)<br />
Die Unterstützung der Fähigkeit zu selbstbestimmtem und selbstverantwortlichem<br />
Lernen ist gemäß der Selbstorganisationstheorie eine zentrale Aufgabe. Die<br />
Erlebnispädagogik leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, indem sie den<br />
exemplarischen Rahmen bietet. Im Folgenden sollen einzelne Aspekte der<br />
Selbstorganisation, der Gruppenselbststeuerung näher beleuchtet und - wo es sich<br />
anbietet - in den Zusammenhang mit dem <strong>Praxisprojekt</strong> und der Zielgruppe gebracht<br />
werden.<br />
4.2.1 Selbstgesteckte Ziele<br />
Zur Gruppenselbststeuerung und - organisation gehört, dass sich die Gruppe erst<br />
einmal darüber klar wird, was sie erreichen möchte und sich dementsprechend Ziele<br />
setzt. Das kann leicht in Vergessenheit geraten, da die Pädagog/innen ja schon vor<br />
der Maßnahme Ziele für die Gruppe definiert haben und Lernziele im Bereich der<br />
16
Persönlichkeitsentwicklung und des Sozialen Lernens in erlebnispädagogischen<br />
Settings sich geradezu aufdrängen.<br />
Rückblickend stelle ich fest, dass wir den Schüler/innen während unseres<br />
<strong>Praxisprojekt</strong>s nicht explizit die Möglichkeiten gegeben haben, eigene Ziele für die<br />
gemeinsame Zeit im Schullandheim zu formulieren. Spannend wäre es sicherlich<br />
gewesen. Indirekt, und vielleicht auch auf eine der Zielgruppe angemesseneren<br />
Weise, geschah dies im Rahmen des „Wunschkonzertes“, in denen dann doch einige<br />
Wünsche und somit auch Ziele bezüglich des Umgangs miteinander in der Gruppe<br />
formuliert wurden. Leider haben wir die Gelegenheit verpasst, diese Liste während<br />
der Tour und danach zu nutzen, um die Umsetzung der Wünsche/Ziele nochmals<br />
anzuschauen und zu reflektieren. Nach dem Schullandheim haben wir sie aber dem<br />
Lehrer mitgegeben, damit er möglicherweise im Schulalltag nochmals Bezug darauf<br />
nehmen kann.<br />
Bei der Aufgabe, Ziele in der Gruppe selbst festzulegen, werden in Gruppen<br />
zunächst häufig gruppenbezogene Ziele formuliert, deren Erreichen während des<br />
Gruppengeschehens auch immer unmittelbar reflektiert werden kann. Schwieriger für<br />
Jugendliche ist häufiger die Formulierung persönlicher Ziele, da es einer höheren<br />
gedanklichen Auseinandersetzung und einer gewissen Zielstrebigkeit bedarf und des<br />
Wunsches, sich zu entwickeln und zu verändern. Hilfreich bei dem nicht ganz<br />
einfachen Prozess der Zielfindung sind sicherlich Impulse, Anregungen, ohne<br />
zugleich zu viel vorzugeben. Unter diesem Gesichtspunkt war das „Wunschkonzert“<br />
möglicherweise doch ein adäquater Anstoß.<br />
Im Zusammenspiel der „Metaziele“ der Pädagog/innen, die ja auch ausschlaggebend<br />
für den Charakter des erlebnispädagogischen Angebots sind und den Zielen der<br />
Jugendlichen, die für diese dann, da selbst formuliert, eine größeren inneren Antrieb<br />
bedeuten, kann eine Dynamik entstehen, die Wirkung zeigt, die Auswirkungen hat.<br />
4.2.2 Selbstgesteuerter Prozess<br />
Im Gegensatz zur Schule, in der Impulse gesetzt werden, um möglichst einen<br />
vergleichbaren Lernprozess in Gang zu setzen, geht der Ansatz der Selbststeuerung<br />
17
davon aus - und beabsichtigt dieses auch - dass gezielte Lernimpulse ganz<br />
unterschiedliche Lernprozesse bewirken, die zwar Bezug zueinander haben, sich<br />
aber auch in ganz individuelle Richtungen bewegen können.<br />
In Konsequenz der Erkenntnisse aus neueren Lerntheorien fordert Wolfgang Hinte<br />
(1990) eine „non-direktive Pädagogik“. „Non-direktiv meint… das konstante<br />
Bemühen, dem Lernpartner die Verantwortung und die (möglichst) volle<br />
Entscheidungsfreiheit zu belassen, wie, wo, mit wem, was und wodurch er lernen<br />
will.“ (ebd. S. 91) Eine sehr radikale Vision, die zum einen durch gegebene und<br />
gefestigte Strukturen (wie Schule) an Grenzen stößt, zum anderen bei der Zielgruppe<br />
selbst, wie auch Hinte zugibt. „Selbstbestimmtes Handeln kann nur nach und nach<br />
gelernt werden, es ist nicht einfach da oder stellt sich automatisch ein. Wer ständig<br />
fremdbestimmt gelebt hat ist nicht ohne weiteres in der Lage, selbstbestimmt zu<br />
handeln. Oder noch bedenklicher: er hält Selbstbestimmung häufig gar nicht mehr für<br />
erstrebenswert. Deshalb müssen zunächst in kleineren Freiräumen vorsichtige<br />
Erfahrungen mit Selbstbestimmung gemacht werden, die vielleicht dazu ermutigen,<br />
sich weitere Freiräume zu schaffen.“ (ebd. 113-114) (Gilsdorf/Kistner S. 58)<br />
Im Blick auf Förderschüler ist der Ansatz der „non-direktiven Pädagogik“ ein extrem<br />
hoher Anspruch, aber nicht nur für diese. Die von Hinte formulierte Vision setzt ein<br />
hohes Maß sowohl an Entscheidungsfreudigkeit – und kompetenz als auch die<br />
Bereitschaft voraus, fortwährend Eigeninitiative aufzubringen.<br />
Insbesondere Förderschüler/innen brauchen aufgrund ihrer besonderen Situation<br />
klare Strukturen, die Halt geben und ihnen Sicherheit vermitteln. Um<br />
Handlungskompetenz zu erlangen, so im Bildungsplan 2004 Förderschulen<br />
beschrieben, benötigt es in erheblichem Maße die Entwicklung von Routinen, die<br />
Handlungssicherheit gewährleisten, weil die Schüler/innen auf Bekanntes treffen und<br />
Aufgaben, Probleme so erfolgreich bewältigen können. Neue Situationen stellen für<br />
sie häufig Überforderung dar, nicht gelingende Bewältigung der Situation hat das<br />
Wegbrechen jeglicher Motivation auf neue (Lern)Erfahrung zur Folge. (Burghardt,<br />
S. 9) Routine, ein Gegenpol zu Selbstorganisation oder Hilfsmittel auf dem Wege<br />
dorthin? Ich denke Letzteres.<br />
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Dennoch: bricht man die Vision auf den Alltag der Schüler/innen herunter, birgt sie<br />
große Chancen der Entwicklung für diese. Gruppenselbststeuerung,<br />
Selbstorganisation bei überschaubaren Aufgaben in Settings, die den von ihnen<br />
benötigten (Sicherheits)Rahmen bieten, ist möglich und hat stattgefunden (mehr als<br />
mir währenddessen bewusst!), wie ich im Folgenden anhand einzelner Elemente<br />
innerhalb des <strong>Praxisprojekt</strong>s aufzeigen möchte.<br />
Selbstorganisation und Gruppenselbststeuerung vor und während der<br />
„Expedition nach Upflamör“:<br />
??Untergebracht in einem Selbstversorgerhaus war die Erstellung des<br />
Speiseplans und Einkaufszettels, der Einkauf und das Kochen maßgeblich in<br />
der Hand der Schüler/innen; die Begleitung durch uns Erwachsene war<br />
wichtig, aber eher im Sinne von Rückhalt und strukturgebendem Element.<br />
Einzelne Jugendliche entdeckten für sich Aufgaben, an denen sie Freude<br />
hatten. So nahm ein Jugendlicher hauptverantwortlich das Kochen auf<br />
offenem Feuer während der Trekkingtour in die Hand und verteilte als<br />
„Chefkoch“ das Essen. Als Danilo ihn fragt, ob er mal Koch werden will, ist er<br />
überwältigt, dass das ihm jemand zu traut. Erfahrung des Gelingens bei<br />
eigenverantwortetem Handeln ist gerade für diese Zielgruppe immens wichtig!<br />
??Desgleichen bei der Wegfindung, Orientierung im weitesten Sinne – so<br />
erarbeiteten sich die Schüler/innen über Internetrecherche die<br />
Zugverbindungen, den Weg zum Freizeitheim und bei der Trekkingtour<br />
übernahmen 2 Schüler mittels Wanderkarte die Führung.<br />
??Während der Trekkingtour, nach dem steilen Aufstieg entschied die Gruppe<br />
weiterzugehen und erst später Pause zu machen, auch wenn wir den Anstoß<br />
zu diesem Entscheidungsprozess gaben.<br />
??Als „Erste Hilfe“ nach einer kleineren Verletzung nötig wird, gehen die<br />
Jugendlichen direkt zu ihrem Mitschüler, der Mitglied im „Kompetenzteam<br />
Erste Hilfe“ und „ausgebildet“ ist und das Verbandsmaterial hat.<br />
19
??Nennenswert war auch die Hilfsbereitschaft untereinander und der damit<br />
verbundene Rucksacktausch von unterschiedlich schweren Rucksäcken, der<br />
nicht von uns initiiert war, sondern von ihnen eigenständig durchgeführt<br />
wurde.<br />
??Und nicht zuletzt die persönlichen Worte, der Zuspruch, den sie sich am<br />
letzten Tag gegenseitig auf Zettel geschrieben haben. Sehr ernsthaft,<br />
behutsam und verantwortungsbewusst haben sie sich dieser Aufgabe gestellt<br />
und sich einander bestärkt. Das hätte im Sinne der Gruppenselbststeuerung<br />
auch anders laufen können!<br />
Die genannten Begebenheiten sind für mich kleine Mosaiksteine, die sich mit<br />
anderen zusammen zu einem großen bunten Gesamtbild des Lernens und des<br />
Wachsens zusammenfügen.<br />
Eine Situation, die mich persönlich noch beschäftigt, weil ich rückblickend anders<br />
hätte (re)agieren sollen, war folgende: zwei Mädchen hatten trotz Hinweis auf<br />
Mindestrucksackgröße zu kleine Rucksäcke dabei, so dass ihre beiden Schlafsäcke<br />
darin keinen Platz hatten. In einem Anfall von „Aufopferung“ packte ich diese dann in<br />
meinen großen Rucksack, die zwei kamen mit extrem leichten Rucksäcken auf ihrer<br />
Tour davon. Heute würde ich der Gruppe mehr zutrauen und das Packproblem in die<br />
Gruppe zurückgegeben – und ich bin mir sicher, sie hätten eine Lösung gefunden,<br />
die auch die extreme Ungleichheit der Rucksäcke und die damit verbundene<br />
Ungerechtigkeit gelöst hätte.<br />
Die in der Erlebnispädagogik zur Verfügung gestellten Freiräume muten den<br />
Jugendlichen die volle Verantwortung zu für das, was sie aus einer Aufgabe machen.<br />
Interventionen dienen ausschließlich dazu, ablaufende Prozesse bewusst zu<br />
machen. Eindrücklich in diesem Zusammenhang war für mich die bereits eingangs<br />
erwähnte Übung „Spinnennetz“. Die Schüler/innen stellen sich der Aufgabe und<br />
obwohl immer wieder mal das Seil berührt wurde, sind sie einhellig mit sich und der<br />
Durchführung zufrieden und klatschen sich gegenseitig Beifall. Eine Intervention im<br />
Sinne von „Ihr habt das Seil schon wieder berührt“ wäre in dieser Situation<br />
kontraproduktiv gewesen, gerade im Hinblick auf diese Zielgruppe, die häufig mit<br />
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Frusterlebnissen zu kämpfen hat. Das Erfolgserlebnis im Zuge einer<br />
eigenverantwortlich bewältigten Problemlöseaufgabe bestärkte die Gruppe enorm. In<br />
der Reflexion formulieren die Schüler/innen selbst, was zu diesem Erfolg geführt hat.<br />
Gerade das ist die Chance in erlebnispädagogischen Szenarien, dass eigenes<br />
Verhalten direkt in Beziehung gesetzt werden kann zur erfolgreichen (oder auch<br />
misslungenen) Lösung einer Aufgabe. Gleichzeitig ist die Gruppe zu einer<br />
Selbstbewertung aufgefordert, realistische Urteilsfähigkeit wird gefördert. Nicht durch<br />
Bewertungen der Pädagog/innen, wie häufig im schulischen Kontext, sondern durch<br />
Rückmeldungen von Beobachtungen und Einschätzungen.<br />
4.2.3 Aufgabe und Rolle der Leitung<br />
Aufgabe der Leitung ist, Spielräume für eigenverantwortliches Handeln innerhalb<br />
eines den Zielen gemäßen Rahmens zu schaffen, und zwar mit Angeboten die mit<br />
hohem Aufforderungscharakter die Initiative der Schüler/innen herausfordern und in<br />
denen ihnen die Entscheidungen und die Verantwortung für die Ergebnisse<br />
übertragen werden. (Luckmann, 1996)<br />
„Wesentliche Verantwortung der Pädagogen liegen in der Auswahl passender<br />
Erfahrungen, im Stellen von Problemen, im Setzen von Grenzen, in der<br />
Unterstützung der Lernenden, in der Gewährleistung der körperlichen und seelischen<br />
Sicherheit und der Moderation des Lernprozesses.“ (ebd. S. 7)<br />
Jede der genannten Tätigkeit ist ein Eingriff in die Eigenständigkeit und<br />
Selbstbestimmung der Jugendlichen. Dennoch sind sie sinnvoll, bedeuten sie doch<br />
Entlastung und ermöglicht ihnen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren.<br />
Die Leitungsrolle, die Gruppenselbststeuerung begünstigt, ist die, die aus dem<br />
Hintergrund führt und leitet und damit die Ressourcen und Selbstveranwortung der<br />
Gruppe fördert. Am Beispiel einer Trekkingtour also eine Leitungsperson, die nicht<br />
voraus, sondern mitgeht und präsent ist wenn und dort, wo sie gebraucht wird. Sie<br />
hat in erster Linie eine „dienende“ Funktion im Sinne von Begleiten, Ermöglichen.<br />
(Hufenus 2003, S.125)<br />
21
Persönliches Fazit:<br />
In der Beschäftigung mit dem Thema Gruppenselbststeuerung sehe ich manches<br />
heute in einem anderen Licht und würde manches wohl anders, bzw. bewusster<br />
angehen. Die Komplexität von Gruppenselbststeuerung, Selbstorganisation (aber<br />
nicht nur die) beinhaltet meiner Ansicht nach eine hohe Anforderung an Leitung.<br />
Eine intensive Auseinandersetzung mit Zielen, der Gruppe, des Prozesses und ein<br />
fortwährendes, einer Gratwanderung gleichendem Abwägen zwischen Förderung<br />
und Überforderung, Intervention und Zu- und „Laufen“lassen.<br />
Die Erkenntnis, dass die die Zielgruppe das Ausmaß der Gruppenselbststeuerung<br />
bestimmt, entlastet mich andererseits auch. Und ich kann, ohne den Druck des<br />
hohen Anspruchs, wie ich ihn manchmal während des <strong>Praxisprojekt</strong>s in Nacken<br />
spürte, manches auch gelassener angehen im Bewusstsein, dass auch ich immer<br />
Lernende bin und bleibe und Erfahrungen sammeln muss und werde.<br />
Interessant für mich ist, dass die oben beschriebene unterstützende Leitungsrolle am<br />
ehesten auch meinem persönlichen Leitungsstil entspricht und der dargestellte<br />
Zusammenhang mit Gruppenselbststeuerung auf der Hand liegt. Möglicherweise<br />
war deshalb das Thema „Gruppenselbststeuerung“ in mir virulent, bedeutete es doch<br />
gleichzeitig auch eine persönliche Auseinandersetzung, intensive Beschäftigung mit<br />
meiner Rolle als Leitung.<br />
5. Schlusswort<br />
Ich danke ganz herzlich der Klasse 7 der <strong>Hasenbergschule</strong> und ihrem Lehrer für die<br />
gute Zusammenarbeit und eine tolle Zeit, Christiane Thiesen für die äußerst positive<br />
Rückmeldung zu unserem Gesamtkonzept und ihre Begleitung des Projekts und<br />
nicht zuletzt Danilo Böttcher. Immer wieder wird mir bewusst, dass ich Teamarbeit<br />
als eine wichtige Ressource erlebe und im miteinander entwickeln, einander<br />
ergänzen und beflügeln ein gutes Konzept und eine gelungene Durchführung<br />
entstehen kann und diesem Fall entstanden ist!<br />
Stuttgart, 10. Oktober 2006<br />
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