Abschlussbericht Praxisprojekt 10.2006 - Hasenbergschule
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davon aus - und beabsichtigt dieses auch - dass gezielte Lernimpulse ganz<br />
unterschiedliche Lernprozesse bewirken, die zwar Bezug zueinander haben, sich<br />
aber auch in ganz individuelle Richtungen bewegen können.<br />
In Konsequenz der Erkenntnisse aus neueren Lerntheorien fordert Wolfgang Hinte<br />
(1990) eine „non-direktive Pädagogik“. „Non-direktiv meint… das konstante<br />
Bemühen, dem Lernpartner die Verantwortung und die (möglichst) volle<br />
Entscheidungsfreiheit zu belassen, wie, wo, mit wem, was und wodurch er lernen<br />
will.“ (ebd. S. 91) Eine sehr radikale Vision, die zum einen durch gegebene und<br />
gefestigte Strukturen (wie Schule) an Grenzen stößt, zum anderen bei der Zielgruppe<br />
selbst, wie auch Hinte zugibt. „Selbstbestimmtes Handeln kann nur nach und nach<br />
gelernt werden, es ist nicht einfach da oder stellt sich automatisch ein. Wer ständig<br />
fremdbestimmt gelebt hat ist nicht ohne weiteres in der Lage, selbstbestimmt zu<br />
handeln. Oder noch bedenklicher: er hält Selbstbestimmung häufig gar nicht mehr für<br />
erstrebenswert. Deshalb müssen zunächst in kleineren Freiräumen vorsichtige<br />
Erfahrungen mit Selbstbestimmung gemacht werden, die vielleicht dazu ermutigen,<br />
sich weitere Freiräume zu schaffen.“ (ebd. 113-114) (Gilsdorf/Kistner S. 58)<br />
Im Blick auf Förderschüler ist der Ansatz der „non-direktiven Pädagogik“ ein extrem<br />
hoher Anspruch, aber nicht nur für diese. Die von Hinte formulierte Vision setzt ein<br />
hohes Maß sowohl an Entscheidungsfreudigkeit – und kompetenz als auch die<br />
Bereitschaft voraus, fortwährend Eigeninitiative aufzubringen.<br />
Insbesondere Förderschüler/innen brauchen aufgrund ihrer besonderen Situation<br />
klare Strukturen, die Halt geben und ihnen Sicherheit vermitteln. Um<br />
Handlungskompetenz zu erlangen, so im Bildungsplan 2004 Förderschulen<br />
beschrieben, benötigt es in erheblichem Maße die Entwicklung von Routinen, die<br />
Handlungssicherheit gewährleisten, weil die Schüler/innen auf Bekanntes treffen und<br />
Aufgaben, Probleme so erfolgreich bewältigen können. Neue Situationen stellen für<br />
sie häufig Überforderung dar, nicht gelingende Bewältigung der Situation hat das<br />
Wegbrechen jeglicher Motivation auf neue (Lern)Erfahrung zur Folge. (Burghardt,<br />
S. 9) Routine, ein Gegenpol zu Selbstorganisation oder Hilfsmittel auf dem Wege<br />
dorthin? Ich denke Letzteres.<br />
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