Abschlussbericht Praxisprojekt 10.2006 - Hasenbergschule

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Gleichzeitig ist dies auch eine Herausforderung für Pädagog/innen. Im schulischen Kontext, in dem sehr viel fremdbestimmt geschieht, sicherlich noch viel mehr als in anderen Bereichen wie z.B. der Jugendverbandsarbeit, in der Gruppenselbststeuerung, Selbstorganisation in viel höherem Maße verankert ist. Herausforderung deshalb, weil es auch Loslassen bedeutet, der Verlust von Steuerung und Kontrolle über das, was in der Gruppe geschieht, letztendlich vielleicht auch über das, was die Gruppe lernt. Um dazu in der Lage zu sein benötigt es zunächst einmal Vertrauen in die inneren Selbststeuerungskräfte der Menschen und der Gruppe. Nicht Steuern bedeutet ja nicht gleichzeitig auch ein Verzicht auf Erziehung. Impulse, Anregungen, die von der Leitung gegeben werden, haben ebenfalls Auswirkungen auf die Gruppe, sind Interventionen, die den Gruppenprozess beeinflussen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, sich dieser Verantwortung und den möglichen Konsequenzen von Interventionen bewusst zu sein. „Kontrolle im Sinne von Selbstkontrolle der eigenen Interventionen ist in diesem Sinne ein wichtiger Bestandteil verantwortlicher Erziehung.“ (Gilsdorf/ Kistner, S. 54) Die Unterstützung der Fähigkeit zu selbstbestimmtem und selbstverantwortlichem Lernen ist gemäß der Selbstorganisationstheorie eine zentrale Aufgabe. Die Erlebnispädagogik leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, indem sie den exemplarischen Rahmen bietet. Im Folgenden sollen einzelne Aspekte der Selbstorganisation, der Gruppenselbststeuerung näher beleuchtet und - wo es sich anbietet - in den Zusammenhang mit dem <strong>Praxisprojekt</strong> und der Zielgruppe gebracht werden. 4.2.1 Selbstgesteckte Ziele Zur Gruppenselbststeuerung und - organisation gehört, dass sich die Gruppe erst einmal darüber klar wird, was sie erreichen möchte und sich dementsprechend Ziele setzt. Das kann leicht in Vergessenheit geraten, da die Pädagog/innen ja schon vor der Maßnahme Ziele für die Gruppe definiert haben und Lernziele im Bereich der 16
Persönlichkeitsentwicklung und des Sozialen Lernens in erlebnispädagogischen Settings sich geradezu aufdrängen. Rückblickend stelle ich fest, dass wir den Schüler/innen während unseres <strong>Praxisprojekt</strong>s nicht explizit die Möglichkeiten gegeben haben, eigene Ziele für die gemeinsame Zeit im Schullandheim zu formulieren. Spannend wäre es sicherlich gewesen. Indirekt, und vielleicht auch auf eine der Zielgruppe angemesseneren Weise, geschah dies im Rahmen des „Wunschkonzertes“, in denen dann doch einige Wünsche und somit auch Ziele bezüglich des Umgangs miteinander in der Gruppe formuliert wurden. Leider haben wir die Gelegenheit verpasst, diese Liste während der Tour und danach zu nutzen, um die Umsetzung der Wünsche/Ziele nochmals anzuschauen und zu reflektieren. Nach dem Schullandheim haben wir sie aber dem Lehrer mitgegeben, damit er möglicherweise im Schulalltag nochmals Bezug darauf nehmen kann. Bei der Aufgabe, Ziele in der Gruppe selbst festzulegen, werden in Gruppen zunächst häufig gruppenbezogene Ziele formuliert, deren Erreichen während des Gruppengeschehens auch immer unmittelbar reflektiert werden kann. Schwieriger für Jugendliche ist häufiger die Formulierung persönlicher Ziele, da es einer höheren gedanklichen Auseinandersetzung und einer gewissen Zielstrebigkeit bedarf und des Wunsches, sich zu entwickeln und zu verändern. Hilfreich bei dem nicht ganz einfachen Prozess der Zielfindung sind sicherlich Impulse, Anregungen, ohne zugleich zu viel vorzugeben. Unter diesem Gesichtspunkt war das „Wunschkonzert“ möglicherweise doch ein adäquater Anstoß. Im Zusammenspiel der „Metaziele“ der Pädagog/innen, die ja auch ausschlaggebend für den Charakter des erlebnispädagogischen Angebots sind und den Zielen der Jugendlichen, die für diese dann, da selbst formuliert, eine größeren inneren Antrieb bedeuten, kann eine Dynamik entstehen, die Wirkung zeigt, die Auswirkungen hat. 4.2.2 Selbstgesteuerter Prozess Im Gegensatz zur Schule, in der Impulse gesetzt werden, um möglichst einen vergleichbaren Lernprozess in Gang zu setzen, geht der Ansatz der Selbststeuerung 17
Seite 1 und 2: Expedition nach Upflamör Erlebnisp
Seite 3 und 4: Mit den genannten Zielen soll das S
Seite 5 und 6: 2.7. Durchführung Bis kurz davor w
Seite 7 und 8: Angekommen am Ziel gab es erst einm
Seite 9 und 10: auf den Punkt brachte: „So (zwei
Seite 11 und 12: auch selbst im Weg stehen, weil sie
Seite 13 und 14: 4. „Lerntheorien, Gruppenselbstst
Seite 15: konkretisiert den von Hentig ausgef
Seite 19 und 20: Dennoch: bricht man die Vision auf
Seite 21 und 22: Frusterlebnissen zu kämpfen hat. D

Abschlussbericht Praxisprojekt 10.2006 - Hasenbergschule

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?