Abschlussbericht Praxisprojekt 10.2006 - Hasenbergschule

Frusterlebnissen zu kämpfen hat. Das Erfolgserlebnis im Zuge einer
eigenverantwortlich bewältigten Problemlöseaufgabe bestärkte die Gruppe enorm. In
der Reflexion formulieren die Schüler/innen selbst, was zu diesem Erfolg geführt hat.
Gerade das ist die Chance in erlebnispädagogischen Szenarien, dass eigenes
Verhalten direkt in Beziehung gesetzt werden kann zur erfolgreichen (oder auch
misslungenen) Lösung einer Aufgabe. Gleichzeitig ist die Gruppe zu einer
Selbstbewertung aufgefordert, realistische Urteilsfähigkeit wird gefördert. Nicht durch
Bewertungen der Pädagog/innen, wie häufig im schulischen Kontext, sondern durch
Rückmeldungen von Beobachtungen und Einschätzungen.
4.2.3 Aufgabe und Rolle der Leitung
Aufgabe der Leitung ist, Spielräume für eigenverantwortliches Handeln innerhalb
eines den Zielen gemäßen Rahmens zu schaffen, und zwar mit Angeboten die mit
hohem Aufforderungscharakter die Initiative der Schüler/innen herausfordern und in
denen ihnen die Entscheidungen und die Verantwortung für die Ergebnisse
übertragen werden. (Luckmann, 1996)
„Wesentliche Verantwortung der Pädagogen liegen in der Auswahl passender
Erfahrungen, im Stellen von Problemen, im Setzen von Grenzen, in der
Unterstützung der Lernenden, in der Gewährleistung der körperlichen und seelischen
Sicherheit und der Moderation des Lernprozesses.“ (ebd. S. 7)
Jede der genannten Tätigkeit ist ein Eingriff in die Eigenständigkeit und
Selbstbestimmung der Jugendlichen. Dennoch sind sie sinnvoll, bedeuten sie doch
Entlastung und ermöglicht ihnen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren.
Die Leitungsrolle, die Gruppenselbststeuerung begünstigt, ist die, die aus dem
Hintergrund führt und leitet und damit die Ressourcen und Selbstveranwortung der
Gruppe fördert. Am Beispiel einer Trekkingtour also eine Leitungsperson, die nicht
voraus, sondern mitgeht und präsent ist wenn und dort, wo sie gebraucht wird. Sie
hat in erster Linie eine „dienende“ Funktion im Sinne von Begleiten, Ermöglichen.
(Hufenus 2003, S.125)
21