Abschlussbericht Praxisprojekt 10.2006 - Hasenbergschule

Angekommen am Ziel gab es erst einmal eine Auszeit, doch schon bald wurde die
Gegend erkundet, der Ausblick vom Felsen ins Tal bewundert – 2 der Jugendlichen
konnten sich daran gar nicht satt sehen und waren hin und weg von der Schönheit
der Landschaft. Nach tatkräftigem Einsatz der Kompetenzteams waren die Tarps
gespannt, das Feuer brannte, der Eintopf brodelte und auch das Erste Hilfe Team
hatte bereits einen kleineren Einsatz souverän bewältigt.
Eigentlich war es gar nicht geplant – das Spinnennetz. Aber irgendwie hat es sich an
diesem Abend aufgedrängt, die Gruppe und die Zeit war reif, das Material da und
„Spinnen“ und „Insekten“ beim draußen schlafen ja sowieso ein nahe liegendes und
bereits präsentes Thema. Was dann geschah war unglaublich, wenn man die Klasse
aus dem „normalen“ Alltag kennt. Einer der Schüler, sonst eher ein Außenseiter, war
maßgeblich an der Durchführung beteiligt, Körperkontakt - auch zu den Mädchen –
liegt bei dieser PLA in der Natur der Sache, aber in diesem besonderen Moment,
nach einem gemeinsam durchgestandenen anstrengenden Tag ist dies kein
Problem. Einer nach der anderen gelangt durch das Spinnennetz und bevor
irgendjemand von uns auch nur etwas sagen kann, klatschen die 10 Jugendlichen
sich selbst Beifall. Ein magischer Moment, der Gänsehaut verursacht, so beschreibt
es der Lehrer hinterher, der seine Schüler/innen so noch nie erlebt hat und auch wir
spüren die Dichte des Augenblicks, die besondere emotionsgeladene Stimmung. Bei
der kurzen Auswertungsrunde danach, bei der jede/r ein Wort zu der gemeinsamen
Aktion äußern kann, fallen Worte wie „Kooperation, Zusammenarbeit und
Hilfsbereitschaft“ – und in diesem Fall ist deutlich, dass es sich nicht um leere
Schlagworte handelt, von denen sie wissen, dass wir sie hören wollen, sondern um
real Erlebtes.
Krönender Abschluss dieses ereignisreichen Tages war dann das Halbfinale
„Deutschland – Italien“, das wir auf Kleinstfernseher und mit Satellitenradio-
Übertragung gemeinsam auf dem Felsen bei Sonnenuntergang anschauten. „Public
Viewing“ auf dem Wackerstein. Um der Gefahr möglicher nächtlicher Irrungen und
Schlafwandelns vorzubeugen, legten Danilo und ich uns auf die zwei Zugangswege
zum Felsen und verbrachten eine ruhige, ereignislose, sternenklare Nacht.
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